Der beobachter von Anatta

  • Mirco:

    Welch eine Erleichterung, alle Dinge und Zustände als unpersönlich, sich wandelnd und somit ohne Anfang und Ende zu erkennen.


    Dinge und Zustände entstehen und vergehen.

  • Jikjisa:

    Und Erwachen. Grundgütiger. ;)


    Eigentlich nicht, den die Erwachung ist nicht mit dem Geist gemacht.
    Erwachung ist eine Bezeichnung für das Loslassen des Geistes auch am Geist.
    Sie tritt nicht dadurch ein, das der Geist was macht, sondern
    dadurch das der Geist nichts mehr machen muß und braucht.

  • "Stützenloses Bewusstsein"


    Kann man ebenso stehen lassen wie den Einen Geist.
    Gemeint ist eh das Unbewegte.


    Die Leute brauchen halt was zu Anfassen.
    An Begriffen scheitert das Verlöschen jedenfalls nicht.


    (In Versenkung spielt das eh keine Rolle, da gehts nur um Lauterbarkeit)


    Freundliche Grüße ! ;)

  • Jikjisa:

    "Stützenloses Bewusstsein"
    Kann man ebenso stehen lassen wie den Einen Geist.
    Gemeint ist eh das Unbewegte.


    was ist das Unbewegte?


    _()_
    .

  • Jikjisa:
    Zitat

    was ist das Unbewegte?


    och-nichts.


    :D "das" Unbewegte ist aber was.


    _()_
    .

  • Mirco:


    Welch eine Erleichterung, alle Dinge und Zustände als unpersönlich, sich wandelnd und somit ohne Anfang und Ende zu erkennen.


    einfacher gesagt, als getan. theoretisch ist es einfach, praktisch fast unmöglich..

  • raterZ:

    theoretisch ist es einfach, praktisch fast unmöglich..


    Man kann es praktisch schon er-"kennen", allerdings nicht überschauen. Da verliert man sich.

    Lauter im Handel und Wandel: vor geringstem Fehl auf der Hut kämpft er beharrlich weiter, Schritt um Schritt.

  • Samten:
    raterZ:

    imo. sind wir beides: ewigkeitsgläubig von grund auf (unterbewusst), aber fürchten uns doch vor der vernichtung (ich-bewusstsein)


    Nur weil Neurosen, Kontrollverhalten und Bewusstseins/Verhaltensmuster(ich-bewusstsein) weniger werden bzw. wegfallen, geht ja noch lange nicht das Licht aus…oder??

    Das Licht geht an. Aber wem scheint es dann?

  • raterZ:
    Mirco:


    Welch eine Erleichterung, alle Dinge und Zustände als unpersönlich, sich wandelnd und somit ohne Anfang und Ende zu erkennen.


    einfacher gesagt, als getan. theoretisch ist es einfach, praktisch fast unmöglich..


    Praktisch Ist es so. (drum kann man es nicht machen.)

  • Hallo,
    zu meinem Entsetzen muss ich feststellen, dass ich hier noch keinen Senf dazu abgab.
    Mit der Bedeutung des Wortes Anatta habe ich mich freilich beschäftigt.
    Ich hol das Wort wieder in Deutsch zurück mit dem Wort Ichlosigkeit. Dieses eine physische Ich, das wir auch mein nennen ist halt den materiellen Bedingungen hier unterworfen und löst sich nach den Tode auf.
    Zu eurer Überraschung lässt sich noch ein zweites Ich erkennen, das im Pali-Kanon als das wahre Selbst bezeichnet wird. Es ist nicht den Bedingungen des ersten Ichs unterworfen, überlebt den Zerfall der Materie.
    Dieses Selbst war schon lange vorher da, auch in vielen Reinkarnationen.


    sakko

  • sakko:


    Zu eurer Überraschung lässt sich noch ein zweites Ich erkennen, das im] Pali-Kanon als das wahre Selbst bezeichnet wird. Es ist nicht den Bedingungen des ersten Ichs unterworfen, überlebt den Zerfall der Materie.
    Dieses Selbst war schon lange vorher da, auch in vielen Reinkarnationen.


    "Ist es wahr, wie man sagt, Sati, du habest diese verkehrte Meinung gefaßt: 'Also verstehe ich die vom Erhabenen verkündete Lehre, daß nämlich, dieses unser Bewußtsein im Kreislauf des Wandelseins beharre, unveränderlich'?"


    "So ist es allerdings, o Herr: ich fasse die vom Erhabenen verkündete Lehre also auf, daß es dieses unser Bewußtsein ist, welches im Kreislauf des Wandelseins beharrt, unveränderlich."


    "Was ist das für ein Bewußtsein, Sati?"


    "Was da wieder als selbes, sag' ich, o Herr, da und dort den Lohn guter und böser Werke genießt."


    "Von wem hast du denn, du betörter Mann, gehört, daß ich eine solche Lehre verkündet hätte? Habe ich nicht, o Tor, auf mannigfaltige Weise die bedingte Natur des Bewußtseins erklärt:


    'Ohne zureichenden Grund (Bedingungen) entsteht kein Bewußtsein'?


    http://www.palikanon.com/majjhima/m038n.htm


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.


  • Dieses Selbst ist mein ursprünglicher Geist.
    Verstehen wir uns da richtig ?


    LG, Gitte

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler


  • Dieser Auszug aus dem Palikanon
    erschließt sich mir nicht
    :?

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • sakko:


    Mit der Bedeutung des Wortes Anatta habe ich mich freilich beschäftigt.
    Ich hol das Wort wieder in Deutsch zurück mit dem Wort Ichlosigkeit. Dieses eine physische Ich, das wir auch mein nennen ist halt den materiellen Bedingungen hier unterworfen und löst sich nach den Tode auf.
    Zu eurer Überraschung lässt sich noch ein zweites Ich erkennen, das im Pali-Kanon als das wahre Selbst bezeichnet wird. Es ist nicht den Bedingungen des ersten Ichs unterworfen, überlebt den Zerfall der Materie.
    Dieses Selbst war schon lange vorher da, auch in vielen Reinkarnationen.


    Nur dass an-atta "ohne Selbst" bedeutet - atta heißt auf Sanskrit atman, das ist die Idee einer ewigen Seele oder eines ewigen Ich im "Hinduismus", die der Buddha widerlegt hat, weil so etwas nicht erkennbar ist.

  • Wenn Erleber, erleben und erlebtes eins sind, gibt es nichts mehr zu beobachten. Alles ist nur noch. EIn Selbst gibt es auch nicht mehr. Nur noch das Universum, oder das, was in dem Fall ist.


  • Eine Menge Negationen, bleiben nur ein paar positive Begriffe, die demnach ein Irrtum sind: der immer gegenwärtige Eine Geist, der alle Wesen ist.

  • Back in Time :D


    Nachdem ich mich aus der Spiritualität zurückgezogen habe und mich mehr der Informatik gewidmet hatte bin ich doch glatt über Blaise Pascal gestolpert:


    "Unser Dasein liegt zwischen zwei Ewigkeiten"


    .....


    Wie ein Koan, zum meditieren geeignet.


    Wir sind aus der Ewigkeit gekommen. Nach der heutigen Physik sind wir aus der tödlichsten Umgebung entstanden, gigantische Hitze/ Energie und Gigantisches Nichts.


    Und das Zitat eröffnet mir noch etwas: Die Christen suchen wie ich letztens wieder auf einer Beerdigung hörte, nach dem ewigen Leben....
    Aber es ist nicht Christen vorbehalten. Das Leben ist ewig.
    Vielleicht nicht auf diesem Planeten, aber allgemein ist es ewig.


    Nur ein Problem gibt es dabei, dass sich durch alle Mystik und Religionen zieht.
    Das Leben ist ewig. Aber mein Leben ist nicht ewig.


    Die Lösung (kommt von lösen, Auflösen ;) ) ist die Hingabe.
    Gottgläubige wie Christen lernen: "Nicht mein Wille geschehe, sondern Deiner "


    Buddhisten lassen los. Advaitis, Yogis, Taos lassen in Vereinigung mit der Natur los. Sie lassen alle los wie ein natürlich eingeatmeter Atemzug.


    Wer ist nun der Beobachter ? Es ist das Leben selbst

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Ein Wort. Tiefer geht wohl nur die Meditation


    Tja ist aber wirklich eine gute Frage, wo fange "Ich" an und wo hört "die Natur" auf ? Oder hört sie jemals auf ?


    Ist ein Baby noch "voll Natur" und macht erst die Gesellschaft das "Ich" ?


    Gab es nie das Ich, so schreibt gerade die Natur mit sich selbst.


    Gut in Betrachtung der Tierwelt frisst die Natur sich auch selbst. Aber gestern erst fand ich die Optimistische Seite an der pessimistischen Aussage (Alles ist Kampf und Leid): "Natur ist fressen und gefressen werden "


    Nämlich ( Das Leben ist ein einziges Fest, wo es nichts zu feiern gibt da gibts auch kein Leben): " Jedes Tier frisst meist öfter, als es selbst gefressen wird " :D

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)



  • Dieses kurze Zitat von Pascal ist phanthastisch !
    Spontan kommt mir von Jakob Böhme:


    "Ewigkeit ist Zeit
    und Zeit ist Ewigkeit"


    LG, Gitte

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Hallo,
    ich denke ,dass man Anatta doch zuerst einmal definieren sollte. Für mich ist dies das Konzept der Ichlosigkeit.
    Dies beinhaltet, dass das Ich, das Mein, das Selbst nur eine Illusion ist, die sich durch Tod, wie der Rest des Körpers, auflöst.
    Da gibt es aber noch ein Dreingabe, das zweite Selbst, das wahre Selbst, das die materielle Auflösung unbeschadet übersteht.
    Das wie und was ist in der buddhistischen Genesis enthalten.


    sakko

  • sakko:

    Da gibt es aber noch ein Dreingabe, das zweite Selbst, das wahre Selbst, das die materielle Auflösung unbeschadet übersteht.


    Das ist hinduistisch und heißt Atta....
    Buddha hat es als unwahr/falsch erkannt. Ab dann gab es "Buddhismus"...


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Ja, alles was noch gefunden werden kann (das Selbst Nummer zwei etc) ist noch (mindestens eins) zu viel. Aber wo was gefunden werden will/muss - darf auch. Dann ist eben noch dieser Zwischenschritt zu machen (und auch viele mehr).
    Stufenweg.