Anhaften

  • crazy-dragon:

    Und jetzt drehen sie sich anhaftend um den " Fortschritt?


    Nein. Ich zitiere meinen eigenen Beitrag:


    Matthias65:

    Erst anschließend ist mir aufgefallen, dass der Ärger über meinen Bruder bei der Meditation (gedanklich) kein Thema war.


    boehnchen:

    ja, an einigen Dingen sollte man temporär anhaften


    Ja - aber wirklich auch nur temporär. Es wäre nicht richtig einen falschen Stolz zu empfinden nach dem Motto: "Ach, was habe ICH wieder für Fortschritte gemacht !" Da grüßt dann von hinten das Ego :)

  • impliziert, sich über Fortschritte zu freuen, denn nicht Stolz? .... na ja, ein subtiler Stolz und temporäre dazu .... :)


    _()_
    .

  • Sumedhâ:

    impliziert, sich über Fortschritte zu freuen, denn nicht Stolz? .... na ja, ein subtiler Stolz und temporäre dazu .... :)


    _()_
    .


    Solange man daran nicht anhaftet ist Freude doch o.k. :)

  • Matthias65:

    Solange man daran nicht anhaftet ist Freude doch o.k. :)


    gleicht die freude an einem sonneaufgang, einem schmetterling, dem nachtigallgesang, der freude am persönlichen "fortschritt" ?
    hmmmm....


    _()_
    .

  • Hallo Matthias,

    Matthias65:

    Natürlich Mirko, Du etwa nicht?


    Buddhistische Meditation bedeutet m.E. nicht, Gedanken nicht zuzulassen oder gar sie zu unterdrücken,


    sondern zu beobachten wie sie kommen und gehen und sie nicht zu bewerten bzw. nicht daran anzuhaften.


    na klar, es denkt immer, wenn ich nicht achtsam bin.


    Ich mein' ja auch nicht unterdrücken. Vielleicht unterscheiden sich unsere Vortsellungen von 'beobachten'.


    Ich beobachte den/die Gedanken nicht. Wenn ich bemerke, dass wieder einer Entstanden ist, lasse ich ihn los, mach mich locker und kehre zum Objekt zurück.


  • Sumedhâ:

    gleicht die freude an einem sonneaufgang, einem schmetterling, dem nachtigallgesang, der freude am persönlichen "fortschritt" ?


    Warum nicht ? Auch die Freude über den "persönlichen Fortschritt" ist vergänglich, genauso wie die Freude am Sonnenaufgang oder am Regenbogen.

  • Matthias65:


    Es wäre nicht richtig einen falschen Stolz zu empfinden nach dem Motto: "Ach, was habe ICH wieder für Fortschritte gemacht !" :)


    Und was ist "richtiger " Stolz? Glaubst Du, ein Frosch empfindet "Stolz", wenn er gekonnt eine Fliege schnappt und frißt? Er tut es einfach.
    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Es ging mir nicht um rechthaben, sondern um Dich auf etwas hinzuweisen, das Du gerade anscheinend nicht erkannt hast. Damit Du Fortschritte machst. :P
    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • boehnchen:

    Es ist wichtig, sich an seinen positiven Fortschritten zu erfreuen
    weil sich auch daraus die Energie für weiterarbeiten rekrutiert.


    es ist für dich wichtig...für mich ist es eine vorstellung mehr....und somit nicht wichtig :)


    _()_
    .

  • Es geht nicht darum Vorstellungen zu vernichten. (denn das geht nicht.) Es geht erstmal darum, wie du siehst, schlechte Gewohnheiten in gute Gewohnheiten umzuwandeln.
    Stück für Stück.

  • boehnchen:

    Es geht nicht darum Vorstellungen zu vernichten. (denn das geht nicht.) Es geht erstmal darum, wie du siehst, schlechte Gewohnheiten in gute Gewohnheiten umzuwandeln.
    Stück für Stück.


    ich sprach nicht von vorstellungen zu vernichten und vom umwandeln von irgendwas schon gar nicht....einfach nur erkennen/wissen das es vorstellungen sind und keine neue stricken :D


    _()_
    .

  • Nick K.:

    Guten Tag an alle,


    bei sehr vielen buddhistischen Weisheiten lese ich, dass Anhaften zu starkes Unglück führt. Dies habe ich (leider) auch schon sehr oft miterleben müssen. Das Problem bei mir ist, dass ich mich zu schnell an jemanden/etwas anhafte. Das möchte ich aber nicht, weil ich weiß, dass alles veränderlich ist und damit ein Unglücklichsein nicht vermieden werden kann. Ich habe schon sehr lange versucht, nicht anzuhaften, doch ohne eine Leitrichtung kann ich das ständige Anhaften wohl nicht beseitigen.
    Könntet ihr mir bitte etwas empfehlen, womit ich das Nicht-Anhaften erlerne und übe, beziehungsweise ich erst nicht anhafte?


    Liebe Grüße, Nick K.


    hallo nick,


    ich weiß nicht, ob du nur einige buddhistische "weisheiten" gelesen hast und hol deswegen etwas aus...
    das "problem", was "du" hast heißt upadana. das kommt von den gedankengebäuden, die du über die dinge, menschen, situationen, begriffe selbst oder wasauchimmer hast. gegen (übermäßiges) denken, das zweifeln, die gedankengebäude (bewusst oder unbewusst) und ähnliches hilft zb (ruhe)meditation, aber nicht nur. du hast erwartungen, die nicht erfüllt werden, das is das problem. bezeichnet als "anhaftung". nicht das denken selbst und auch nicht die freude selbst sind problematisch, nur die erwartungen oder das bild, was du mit den dingen verbindest, weil sie nicht dauerhaft sind und sie werden nicht deine persönlichen vorstellungen befriedigen. die frustration darüber soll man nicht verdrängen, aber auch das gute nicht verkrampft fest halten, so dass es einen unglücklich macht. sondern eine gewisse objektivität lernen und sich selbst beobachten, damit man sieht, wann oder was man behalten will oder wovon man abgeneigt ist. wenn's dir schon voll super geht, dann biste vielleicht schon erleuchtet. wenn nicht, dann gibt es verschiedene methoden, je nachdem was dir besser liegt. ruhemeditation, kontemplative meditation, schriften lesen, Buddhistische Philosophie, usw.


    das nichtanhaften kommt bei mir mit dem verstehen und der akzeptanz der unzulänglichkeit der dinge ("die drei tore"). mit einer heilsamen sichtweise und dem verstehen meiner probleme (übungsaufgaben) und dem üben des nichtdenkens, damit ich nicht noch mehr erwartungen aufbaue, mal zur ruhe komme und zb nicht unnötig zweifel. dafür hab ich bestimmte grundlagen gelesen, mir die verschiedenen buddhismusrichtungen, ihre schriften und praxen näher angeschaut und mir rausgefischt, was mir gut tut. buddha hat den gesunden mittelweg empfohlen. aber ich bin nicht du und eine allgemeingültige empfehlung gibt es nicht. das mit dem dauerhaft üben stimmt. wobei es teilweise mit den erkenntnissen ein stückweit von selbst arbeitet. du solltest nur nicht übertreiben.


    grüße, jazz

  • Nick K.:

    Guten Tag an alle,


    bei sehr vielen buddhistischen Weisheiten lese ich, dass Anhaften zu starkes Unglück führt. Dies habe ich (leider) auch schon sehr oft miterleben müssen. Das Problem bei mir ist, dass ich mich zu schnell an jemanden/etwas anhafte. Das möchte ich aber nicht, weil ich weiß, dass alles veränderlich ist und damit ein Unglücklichsein nicht vermieden werden kann. Ich habe schon sehr lange versucht, nicht anzuhaften, doch ohne eine Leitrichtung kann ich das ständige Anhaften wohl nicht beseitigen.
    Könntet ihr mir bitte etwas empfehlen, womit ich das Nicht-Anhaften erlerne und übe, beziehungsweise ich erst nicht anhafte?


    Liebe Grüße, Nick K.


    Verwechselst Du da nicht was?
    Anhaften und Sich-Binden sind nicht identisch. Wenn wir Beziehungen eingehen, dann kann das auch schmerzhaft werden. Das ist normal. Alternative wäre nur die Beziehungslosigkeit.
    Nicht-Anhaften in diesem Sinne bedeutet für mich nicht, Beziehungen und dem Schmerz der Trennung und des Getrennt-Seins vermeiden, sondern sie akzeptieren und nicht am Schmerz darüber anzuhaften.
    Nicht der Schmerz, sondern das Leiden am Schmerz, das Vermeiden von Schmerz, bedeutet für mich Anhaftung. Schmerz entsteht und er vergeht wieder.
    Ich denke, je weniger verkrampft wir Beziehungen eingehen, je weniger Angst wir vor dem Trennungsschmerz haben, desto leichter leben wir, desto besser werden unsere Beziehungen. Vermeidungsstrategien machen alles nur noch schlimmer.
    Ein Versuch nicht anzuhaften, muss meiner Meinung nach scheitern, weil er meilenweit am Problem vorbeigeht. Liebe und lebe und akzeptiere die Vergänglichkeit und den Schmerz.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.