Ich hatte in meinem Leben viele psychische Probleme, erst durch den Buddhismus habe ich gelernt Selbstverantwortung zu übernehemn und zu verstehen, dass nicht andere, sondern ich selbst dafür verantwortlich bin, wie ich eine Situation wahrnehme. Ich habe angefangen mich um meine schmerzlichen Gefühle zu kümmern, anstatt Verantwortliche außerhalb von mir zu suchen. Das hat mir auf der einen Seite unglaublich viel Freiheit und Unabhängigkeit gegeben, kostet aber auch Kraft. Dennoch bin ich persönlich nicht auf das Mitgefühl von anderen angewiesen. Wenn ich welches bekomme ist es gut, wenn nicht gehe ich auch damit buddhistisch um.
Nun hatte ich eine Auseinandersetzung mit einer Bekannten, die sich von mir verletzt gefühlt hat, wegen einer Sache, für die ich mich aber nicht verantwortlich fühle. Diese Bekannte leidet unter Ängsten und ich tue schon alles machbare um sie zu unterstützen, aber wenn mal etwas schief läuft, bin ich in ihren Augen die Schuldige. Auf Grund meiner Erfahrung weiß ich aber, dass nieimand anderes außer ich selbst für neine Gefühle verantwortlich bin. Darauf habe ich sie verwiesen. Ich muss auch sagen, dass ich in diesem Fall kein bischen von ihrem Leiden berührt war. Ich denke einfach: Wenn sie sich um ihre Gefühle kümmert und ich mich um meine Gefühle, dann ist doch an jeden gedacht. Was will sie von mir? Warum soll ich ihr noch Mitgefühl geben? Was soll das ändern an ihrer Situation?
Ich weiß nicht, es tangiert mich einfach nicht, wenn jemand leidet, weil er selbst nicht in die Gänge kommt. Und ich habe auch nicht das Gefühl, dass dem jenigen dadurch geholfen wäre. Im Gegenteil, ich habe oft das Gefühl, dass sich problembehaftete Menschen auf meinem Mitgefühl ausruhen.
Deshalb habe ich mich gefragt, wie sinnvoll Mitgefühl überhaupt ist bei Menschen, die dazu neigen die Verantwortung ihrer Gefühle bei anderen zu suchen, anstatt selbst etwas für sich zu tun.