Beiträge von Mirco im Thema „Rechte Rede“
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keks:
Was hat Buddha nun mit Adblocker zu tun ? Muss man jedes noch so bescheidene Piss-Thema buddhistisch sehen ?
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Nun weiss ich warum einige Zen-Meister mit Kraftausdrücken um sich werfen. Vielen Menschen geht dabei die Kinnlade runter, dann fehlen plötzlich die Worte - Tschakka - da ist sie, die Erleuchtung, so einfach kanns manchmal sein.
Lieber Keks,du bist kein Zen-Lehrer und dies ist keine individuell Lehrer-Schüler-Situation, sondern ein öffentliches Forum.
Deine obige Rede bleibt also eine unheilsame.
Schöne Grüße
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Doris Rasevic-Benz:
Ich ging davon aus, dass Du meinst, ein offenes Ohr für jedermann sei gleichbedeutend mit "es jedem recht machen zu wollen". Das wäre dann meiner Ansicht nach eine Ablehnung von Gleichmut. Der ist jedoch Bestandteil des Dharma, und müsste dann eben auch ins Klo gehauen werden. Außerdem gehen wir ständig fehl, und ist deshalb gleich jede Praxis wertlos? Aber vielleicht wolltest Du was anderes damit ausdrücken?
Hallo Doris,hinter einem offenen Ohr für jedermann steht aus meiner Sicht kein Gleichmut, sondern Freundlichkeit. Daraus können in der Folge Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut erwachsen, aber als Wirkung, nicht als Handlung.
Nun zu Deiner Frage. Wenn es darum geht, anderen Menschen meine Aufmerksamkeit zu schenken, habe ich in der Vergangenheit oft erlebt, dass da nicht ehrlich zu mir sein kann. Hier wird gerne die Phrase "sich nicht abgrenzen können" benutzt, was es m.M.n. aber nicht trifft. Eine meiner charakterlichen Fehlhaltungen ist, anderen Gefallen zu wollen. Wenn ich dem nachgab, entstand daraus ein für mich und andere Schadhaftes Verhalten, denn ich wurde unehrlich zu mir und damit auch zur Person gegenüber. Ich hörte zu und hörte zu und hörte zu und hörte zu. Ich war ein guter und einfühlsamer Zuhörer, die Leute fühlten sich sehr wohl, wenn ich ihnen zuhörte. Doch in mir war weder Wunsch noch Freundlichkeit noch Kraft - alles nur, weil ich Gefallen wollte.
Da ich einige Menschen kenne, die sich gleich oder ähnlich verhalten, dachte ich mir, ich bringe es mal zu Sprache, vielleicht kann sich ja jemand damit identifizieren um dann evtl. aufzuhören.
Schöne Grüße
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Doris Rasevic-Benz:Mirco:
Wer mit dem Vertrauen in's Buddha Dhamma vorsätzlich lügt,
wer weiß, wozu sie/er sich sonst noch verleiten lässt. Da könnte ich meine spirituelle Praxis ja gleich das Klo runter spülen.
Ich dachte an diesen Post, lieber Mirco.
Ich meinte damit nicht Dich persönlich. Wenn Du Dich angesprochen fühltest, so lag das nicht daran, das ich Dich angesprochen habe, hab ich nämlich nicht.Hast Du etwas 'zwischen den Zeilen' gelesen, was nicht dort stand? Falls ja, kann ich meine Erfahrung damit teilen, denn ich habe das früher oft und beständig getan. Geholfen hat, es einfach nicht mehr zu tun, also, den eingebildeten Zwischenzeilen keine Beachtung mehr zu schenken. Im Zweifelsfall frage ich sofort und direkt nach. Ich fühl' mich meistens nur noch angesprochen, wenn mich jemand direkt anspricht.
Schöne Grüße
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Doris Rasevic-Benz:
Ich habe nur Deinen Rat von vorhin übernommen, falls Du das nicht gemerkt haben solltest.
Hallo Doris,ich habe Dir an keiner Stelle einen Rat gegeben. Was meinst Du?
Schöne Grüße
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Hallo Doris,
Doris Rasevic-Benz:
Danke für den Rat. Ich gebe mir Mühe, die Spülung in Ordnung zu halten.Schöne Grüße
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Doris Rasevic-Benz:
Seinen Unmut über jemanden abladen ist nicht lästern. Manchmal brauchen Menschen tröstliche Unterstützung. Für was sind Beziehungen denn sonst da? Es ist doch möglich mit einem offenen Herzen zuzuhören, nachzufragen, sich die Situation erzählen zu lassen. Mit ein wenig Einfühlsamkeit geht das schon ohne lästern. Manchmal hilft auch ein wenig mitschimpfen. Ich sag dann auch schon mal "Was für ein Vollpfosten!". Da ich keine buddhistische Lehrerin bin, muss ich nicht ausgewogen sein und Belehrungen über Gleichmut von mir geben und kann sagen was ich möchte. Ich würde mir erst Sorgen machen, wenn Leute nicht mehr mit ihrem Unmut zu mir kämen. Dann ist was an mir, das kein Vertrauen erweckt und die Menschen abschreckt mit mir über ihre Emotionen zu sprechen.
Dazu ein Zitat von Bill Cosby:
"Den Schlüssel zum Erfolg kenne ich nicht, aber der Schlüssel zum Versagen ist, es jedem recht machen zu wollen." -
Wer mit dem Vertrauen in's Buddha Dhamma vorsätzlich lügt,
wer weiß, wozu sie/er sich sonst noch verleiten lässt.
Da könnte ich meine spirituelle Praxis ja gleich das Klo runter spülen.Schöne Grüße
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Liebe Leute !
bevor dass hier jetzt wieder in so eine ewige und sinnlose was-wäre-wenn-Diskussion für irgendwelche herbeigedachten Extremsituationen wird, lasst uns doch zum Ausgangsthema zurückkehren. ->
Isabel:Ich habe mir seit einiger Zeit vorgenommen, darauf zu achten, wenn ich mich mit jemandem unterhalte, nicht schlecht über Dritte zu reden, immer die Wahrheit zu sagen und dabei so mitfühlend wie möglich vorzugehen.
Nun stellt sich mir folgendes Problem: meine Gesprächspartner fangen sehr oft an, über nicht-anwesende Personen schlecht zu reden bzw ihren gesamten Unmut über eine bestimmte Person bei mir "abzuladen".
Nun will ich ja nicht unhöflich sein und sagen "Können wir bitte über etwas anderes reden? Ich lästere nicht so gerne über andere...", denn es interessiert mich ja, was sie bewegt, aber ich will nicht in den Klatschsermon einstimmen.
Bisher beschränke ich mich darauf, entweder nichts zu sagen oder so allgemeine Antworten zu geben wie "Aha." oder "Okay." Wirklich befriedigend finde ich das aber nicht.
Was kann ich tun?
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mukti:
Und ich hoffe dass mir das alles keine schlechten karmischen Reaktionen einbringt, weil die Absicht dahinter gut ist.
ich hab' es so gelernt:
Die Tat an sich wirkt eindeutig und die Absicht dahinter bestimmt, wie stark die Wirkung ist.
Bedeutet im Fall dieses Threads wohl: wenn ich mit 'guter Absicht' schlecht über jemanden Spreche, dann erfahre ich die Auswirkungen davon in milderer Form, als täte ich es mit schlechten Absichten. Die negative Wirkung aber bleibt.
Grüße
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Isabel:
Ich habe mir seit einiger Zeit vorgenommen, darauf zu achten, wenn ich mich mit jemandem unterhalte, nicht schlecht über Dritte zu reden, immer die Wahrheit zu sagen und dabei so mitfühlend wie möglich vorzugehen. Nun stellt sich mir folgendes Problem: meine Gesprächspartner fangen sehr oft an, über nicht-anwesende Personen schlecht zu reden bzw ihren gesamten Unmut über eine bestimmte Person bei mir "abzuladen". Nun will ich ja nicht unhöflich sein und sagen "Können wir bitte über etwas anderes reden? Ich lästere nicht so gerne über andere...", denn es interessiert mich ja, was sie bewegt, aber ich will nicht in den Klatschsermon einstimmen. Bisher beschränke ich mich darauf, entweder nichts zu sagen oder so allgemeine Antworten zu geben wie "Aha." oder "Okay." Wirklich befriedigend finde ich das aber nicht.
Was kann ich tun?Hallo Isabell,
da geht es mir ähnlich. Ich rede auch, so gut es mir gelingt, nicht schlecht über andere. Auch stimme ich mich nicht in in solche Rede ein, wenn sie bei jenen aufkommt, mit denen ich gerade bin.
Je nach Situation habe ich folgende Erfahrungen gemacht:
-- Nichts dazu sagen. Kein Kommentar. Kein Mitreden. Wenn die innere Absicht und Vertrauen in mir stark genug ist, wirkt das auch nach außen. Die 'Schwingungen' kommen an, das Thema verebbt. Dabei darf ich natürlich nicht in inneren Ablehnung über das Verhalten der anderen fallen, sondern muss immer zur freundlicher Zuversicht und Vertrauen ins Dhamma zurückkehren.
-- Weg gehen. manche Situationen sind so, dass ich mich dann einfach Verabschiede, mich woanders hinstelle, mir andere Gesprächspartner suche, wenn die negative Kraft der anderen in dem Moment zu stark ist und ich das oben beschriebene nicht anwenden kann, d.h., wenn es mich in dem Moment zu sehr 'aus der Bahn' wirft.
-- Aussprechen. Ich sage, dass es mir nicht gefällt, in Abwesenheit Dritter schlecht über sie zu reden. Oder ich erwähne, dass es leicht fällt, schlecht über andere zu reden, wie es denn wäre es denn zur Abwechslung mal damit wäre, etwas Gutes über andere zu sagen. Manchmal kommt es an Das kommt oft an, denn niemand möchte, dass über sie/ihn schlecht geredet wird und kann es nachvollziehen. Außerdem ist diese Moral natürlicherweise in uns angelegt, so, dass wenn sie von außen jemand anregt, schnell ein 'schlechtes Gewissen' da ist. Auch hier gilt: mein Vertrauen muss gut sein´, damit es mir damit gut geht.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dich nur dazu ermutigen. Mein Umgang damit hat mir gezeigt, dass es nur dann wirklich heilsam für mich und andere ist, wenn ich genau in mich hineinspüre, was ich gerade brauche. Denn sonst kann es leicht zu einer schadhaften-Kopf-Aktion verkommen. Es hat eine Weile gedauert, aber mit der Zeit bin ich immer sicherer darin geworden.
Schöne Grüße
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Aiko:
http://www.palikanon.com/angutt/a04_071-080.html#a_iv73
Rechte Rede ist ein weites Feld - aber ohne Rechte Anstrengung geht das nicht.
Zwar ist das eine Beschreibung von Eigenschaften, daraus kann ich mir aber ganz wunderbar eine Übungsanleitung ableiten. Eine wundervoll gute Übung, bei der es schon zu leichten bis mittleren Entzugserscheinungen gekommen ist. Doch der Wegesrand ist schon beleuchtet, nicht auszudenken, was am Ende des Weges wartet.Schöne Grüße
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keks:
Das Patentrezept ist da, man muss es nur anwenden.
Wollte ich auch sagen: einfach tun.Den unheilsamen Impulsen widerstehen, loslassen und entspannen. Immer wieder. Jetzt auch. Wenn doch schon mittendrin: aufhören, loslassen, entspannen und z.B. zum friedlichen Beobachten zurückkehren. Gegebenenfalls um Verzeihung bitten und nach Wiedergutmachung fragen.
Schöne Grüße