Verheiratete Mönche

  • Zum Zen schaust Du am besten hier:

    In den Tibetisch-buddhistischen-Traditionen gibt es keine verheirateten Ordinierten; allerdings gibt es spirituelle Lehrer und auch Lehrerinnen, die nicht ordiniert und auch verheiratet sind.


    LG mkha'


    Die Aussage ist eigentlich nicht korrekt, da es durchaus innerhalb der tibetisch-buddhistischen Tradition z.B. Ngakpa/-ma, Repa/-ma, Näljorpa/-ma, Togden usw. gibt, die nach den 14 tantrischen Wurzelgelübden und weiterer Gelübde leben, die im Mulapattisamgraha von Ashvagosha dargelegt sind, und ordinert sind und meist einen festen Partner/in besitzen. Tertön , d.h. Entdecker von Schatztexten (Terma) und Schatzgegenständern, die von Padmasambhava überliefert worden sein sollen, müssen sogar einen Partner/in haben, auch wenn sie vorher als Mönch/Nonne im Zölibat (sexuelle Enthaltsamkeit) gelebt haben. Die Partner/innen müssen jedoch auch bestimmte Voraussetzungen erfüllen und besondere Fähigkeiten besitzen und meist werden die Partner/innen dem jeweiligen Übenden von seinem Lehrer/in vorgegeben und es findet hier auch keine freie Partnerwahl statt.

  • Also das mit der christlichen Tradition hat finanzielle Gründe: Zölibat>keine Kinder>keine Erben also geht alles zurück zur Kirche.


    Ich denke in anderen Traditionen ist es im Grunde das selbe nur mit weisen Worten und leeren Verspre hungen das Enthaltsamkeit glücklich macht.

    Die perfekten Vorrausetzungen für moralische Verfehlungen jeder Art meine ich.


    Wie in der christlichen Kirche führt die Unterdrückung des natürlichsten Triebes(der natürlich unterschiedlich stark ausgepràgt ist) überhaupt zu misshandlungen im physischen und psychischen Bereich.


    Ich denke davor ist keine Religion/Tradition sicher

    Mensch ist Mensch und wenn man sich nicht wirklich frei und ohne falsche "vorstellungen" über den vermeindlichen nutzen dafür entscheidet kann m.E nur Leid entstehen.


    Und ich finde es gut das in der Zen tradition geheiratet werden darf.

    Da ich meine das es ein sehr wichtiger Aspekt des Menschseins ist.

    Und ohne Familie und soziale Bande werden Menschen weltfremd.

    Da nutzt auch keine Erleuchtung Erkentniss oder stunden meditation.


    Lg

  • Und ich finde es gut das in der Zen tradition geheiratet werden darf.

    Da ich meine das es ein sehr wichtiger Aspekt des Menschseins ist.

    Und ohne Familie und soziale Bande werden Menschen weltfremd.

    Da nutzt auch keine Erleuchtung Erkentniss oder stunden meditation.

    Diese Einstellung sei dir gegönnt, sie ist auch durchaus wohl begründet. Aber dann soll man doch bitte so ehrlich sein und sagen, dass das Mönchsleben eben nicht das richtige für einen ist. Niemand wird zur Enthaltsamkeit gezwungen, ein jeder geht diese Verpflichtung ganz bewusst ein. Warum wohl hat der Buddha das Zölibat für Mönche ausdrücklich gefordert? Weil der Sexualtrieb die stärkste Anhaftung überhaupt und deshalb auch die stärkste Quelle von Leid ist. Deshalb finde ich es befremdlich, dass die japanische Regierung diese Säule des Mönchlebens mit einem Erlass mal eben hinwegfegen kann. Im koreanischen, chinesischen und vietnamesischen Zen ist das Zölibat übrigens weiterhin gültig, es hat also nichts mit Zen an sich zu tun, sondern rein politische Gründe.

  • Da sind wir unterschiedlicher Meinung.


    Ich persönlich erachte Enthaltsamkeit nicht zwingend notwendig für spirituellen Fortschritt.


    Wie genau es in Japan geregelt ist weis ich nicht. Das mit dem edikt keine ahnung, aber als ich den thread überflogen hab schien es mir da liegt ein missverständniss vor.


    Und ich bin froh das es so ist in Japan sonst müsst ich mich von meiner Freundin trennen die mich in vielen Bereichen unterstützt und mir viel Freude bereitet.


    Buddha hat sexualität untersagt was in diesen Zeiten sehr wichtig wahr. Nur bin ich der überzeugung das ein mündiger Mensch der Jetztzeit weniger strenge regeln.


    Das Dharma so wie jede andere Religion muss mit der Zeit gehn sonst stirbt sie oder vergiftet im schlimmsten Fall den Geist des Menschen mit űberholten Vorstellungen.


    Was in Schriften steht sind tausend Jahre alte Worte echt oder geändert kann niemandsagen.

    Was Buddha lehrte hörte ich nicht.

    Jedoch haben mir meine Erfahrungen gezeigt das Zölibat m.E ein größeres Hinderniss auf dem weglosen Weg darstellt als ein achtsamer, bewusster Umgang mit Sexualität.


    Meinte nicht Buddha wir sollen an seiner Lehre zweifeln?


    Verleitet Zölibat nicht eher dazu eine Seite des Lebens (aus welcher Leben erst entsteht) zu verneinen, sich gegebenfalls nicht mit den eigenen Schatten des Themas zu beschäftigen?


    Lg

  • In einigen Punkten stimme ich dir zu. Manche Ansichten sind überholt.

    Aber der Buddha sagte nicht, man solle an seiner Lehre zweifeln. Er meinte, man solle sie selbst erleben und nicht nach Hörensagen gehen usw...

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • Namaste!


    Trotz meiner Sympathie für "den japanischen Weg" in Bezug aufs Zölibat:

    Ich gebe zu bedenken, dass Buddha von niemandem verlangt hat Mönch/Bhikkhu zu werden!


    Dem Dharma als Mönch, respektive vollordinierter Bhikkhu zu gehen ist eine ganz bewusste Entscheidung... - eine Entscheidung für Berufene.

    Ebenso ist es eine andere, ganz bewusste Entscheidung, den Weg als Laie zu gehen, also Haushälter, ordinierter Laie oder Yogi... wie auch immer.


    Buddha oder die Lehre zwingt da überhaupt niemanden!

    Das sind alles eigenpersönliche Entscheidungen.


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • In meinem Verständniss nur andere Worte für Zweifel.


    Wie gesagt Schriften sind Schriften,

    vielleicht Buddhas Worte vielleicht auch nicht.


    Und da Buddha selbst sehr skeptisch war denke ich er hat durchaus seine Schüler ermahnt es für sich zu überprüfen.

    jedoch denke ich das der Part mit keinem Zweifel nicht von Buddha stammt. Und wenn doch dann in anderm Kontex.

    Meines wissens sind die meisten Schriften lange nach seinem Tod angefertigt worden.


    Und ein neues Dogma war geboren.


    Lg

  • Noch ein kleiner Nachtrag an Arthur,


    Ich denke das es im Sinne des mittleren Weges ist seine Sexualität bewusst und achtsam zu leben.

    Für viele Menschen ist es eine große Freude ohne das dabei "verfehlungen" entstehen.


    Wer Sexualität als Quelle des Leides ansieht würdigt meiner Meinung nach das Leben nicht. Den ohne die böse Lust wäre keiner von uns hier.


    Und auch das mit der Anhaftung seh ich etwas anders, wenn die Wurzeln der Gier nicht mehr wachsen und man einen klaren Geist hat und regelmäßig praktiziert kann man tun und lassen was man möchte (solange es kein Leid verursacht) ohne Anhaftung zu erzeugen.


    Ist das dann nicht das Nirvana/Satori selbst. der kreislauf des leidens durchbrochen?

    Ein klarer Blick auf Ursache und Wirkung.

    Ein kurzes aufleuchten des Seins, ein kleiner Moment der Unachtsamkeit und das Spiel beginnt von neuem.



    Is das nicht das Ziel des weglosen Weges. Im Moment zu Leben, gutes zu tun, schlechtes zu unterlassen.

    M.E ist alles was darüber hinausgeht an "moralvorschriften" nur ein weiterer Käfig.


    Lg


  • Schriften gab es erst später. Man hat es mündlich weiter gegeben.

    Ich habe es mal für mich selbst recherchiert. Die rezitationen in Thailand (nur ein Beispiel), sind die selben wie im 15 Jahrhundert.

    Bin mir sicher dass die 4 ursprünglichen Schulen im theravada die selben Texte rezitiert haben.

    Bis jetzt hat mir noch keiner das Gegenteil bewiesen.

    Also kann ich dieses Argument nicht anerkennen.

    Auch hat der Buddha nie zu Zweifel aufgerufen. Das steht so nirgendwo, und würde auch keinen Sinn machen.

    Wir sollten niemanden blind folgen, ABER wir müssen zumindest am Anfang vertrauen haben.

  • Das mit der mündlichen Übertragung bedeutet für mich persönöich nicht das es Buddhas Wortr sind.

    und das mit dem Zweifel war ein schlecht gewähltes Wort. Lg

  • Ich persönlich erachte Enthaltsamkeit nicht zwingend notwendig für spirituellen Fortschritt.



    Und ich bin froh das es so ist in Japan sonst müsst ich mich von meiner Freundin trennen die mich in vielen Bereichen unterstützt und mir viel Freude bereitet.

    Das hört sich verdächtig nach anhaftung an. Sie müssen ja nicht ordinieren, aber Buddhas Anweisungen machen durchaus einen Sinn. Nur wollen wir das nicht hören.

    Mag sein dass ihre Freundin ihnen viel Freude bereitet, aber die buddhistische Lehre bietet ihnen noch mehr, nämlich Freiheit.

    Zölibat kann sehr gut sein für die Meditation.

    Aber wie gesagt, es besteht ja kein Zwang zur Enthaltsamkeit.


    Alles Gute!

  • Das ist deine Interpretation. Der Buddha hat sich ganz klar anders geäußert. Ich bin kein Dogmatiker was die alten Schriften angeht, aber ich denke es ist wichtig, die Lehre hier nicht zu sehr zu verwässern, weil es meiner Meinung nach ihren Kern berührt. Das erstrebenswerte Ziel ist völlige Enthaltsamkeit. Punkt. Wer sich das nicht zutraut, muss sich ja nicht ordinieren lassen. Das ist auch keine "Moralvorschrift", sondern die logische Konsequenz der Lehre. So lange Tanhā nicht völlig erloschen ist, ist auch Dukkha nicht völlig erloschen.


    "Wer Sexualität als Quelle des Leides ansieht würdigt meiner Meinung nach das Leben nicht. Den ohne die böse Lust wäre keiner von uns hier." - Vermutlich würden wir uns kaum daran stören, oder? ;)

  • Wir habem ein Grundverschiedenes Verständniss der Lehre.

    Und im japanischen Zen ist es anders.



    Es gab Zeiten der Enthaltsamkeit ohne und mit Beziehung in meinem Leben. Und mich persönlich hat Beziehung/sex nie von derPraxis abgehalten oder diese negativ beeinflusst.

    Deshalb bin ich für mich zu Überzeugung ,durch Erfahrung ,gelangt das (vl nur für mich) es keinen großen Unterschied in der Praxis macht und aus diesem Grund halte ich das Zölibat nicht für notwendig.


    Wenn du enthaltsam leben musst zum meditieren bitte mach es.


    Aber solange du Menschen nicht kennst bitte Urteile nicht über ihre vermeintlichen Ahaftungen.


    Wenn eine Beziehung mit Achtsamkeit und Respekt erfüllt ist, ist dies m.E eine gute unterstützung auf dem weg und eine noch bessere Schulung für den Geist sich mit seien unliebsamen Persönlichkeitsanteilen zu beschäftigen.


    Lg

  • Arthur auch wir haben ein grundverschiedenes verständniss der Lehre. und wie gesagt in det jap Zen tradition ist es anders.


    Ich habe auch nicht vor die Lehre zu verwässern das ist schon lange gescheehen.


    Und das scheinbar für dich erstrebenswerte Ziel ist Enthaltsamkeit, das ist nicht für jeden gleich.

    ist doch auch gut oder?


    Jedoch kann ich durchaus einem Teil der Lehre zustimmen überprüft anhand meiner Erfahrungen im Leben und anhand dieser einem Teil der Lehre wiedersprechen.


    Lg

  • ...und wie gesagt in det jap Zen tradition ist es anders.

    ...

    Was ist denn in der Japanischen Zen Tradition anders? Hat nicht Dogen zum Ende seiner letzten Jahre behauptet das die endgültige Befreiung ohne das Monastische Leben nicht möglich wäre? Und hat dieser Herr, genauso wie alle möglichen anderen Zen-Patriarchen nicht zufällig enthaltsam gelebt? Der Zen-Buddhismus baut doch auch ursprünglich ebenso auf denn Agamas auf, also auf Texten die ziemlich ähnlich dem Tipitaka sind, also dem Pali-Kanon und soweit ich weiß enthaltet dieser das Patimokkha, in Sanskrit: Pratimoksha, wo unter anderem das "Zölibat" gefordert wird. Also so what? Wenn zum Beispiel, Abt Muho nicht enthaltsam lebt ist es doch vollkommen Okay, bei all meinem Respekt für Ihn, aber aus der Sicht des Dhamma und der Logik die daraus entspringt, muss da eben noch Begehren sein auch wenn es nur ein klitzekleiner Funke ist. Und man folgt ja dem Dhamma und der Logik die daraus resultiert und nicht die von Hegel, Zeugen Jehovas oder der Frutarier.

    Ich habe auch nicht vor die Lehre zu verwässern das ist schon lange gescheehen.

    Naja, du meinst eher die Lehre so zusammenschmieden, das es möglichst Hipp und lässig ist über sie beim Brunchen zu reden ohne sich verteidigen zu müssen das man einer radikalen Steinzeit-Ideologie folge?

  • Der wichtigste Text ist soweit ich weiß das Herzsutra.


    Den Mönchen (rinzai) denen ich in japan begegnet bin hatten kein problem mit ehe.


    Warum ist eine Familie, das natürlichste das ein Mensch hat,

    Begehren und somit schlecht für dich?



    Kann es nicht auch sein das wenn die Praxis fruchtbar ist sich diese Fragen gar nicht stellen?


    Ist es nicht auch ein begehren/anhaften an die lehre welches leid erzeugt?

    Unfähig die Wirklichkeit zu sehen da der Geist in Konzepten verstrickt ist?



    Steht es nicht jedem Menachen zu "Lehren" aller art für sich selbst zu überprüfen? Und Schlüsse daraus zu ziehen wie viel davon in der heutigen Zeit sinnvoll ist und wie viel davon nur neue Illusionen abseits der Wirklichkeit entstehen lässt.


    Und wie du das mit dem schmieden im kontext von der bereits verwässerten lehre meinst weis ich nicht da ich die sogenannte steinzeizideologie weder befolge noch verteidigen möchte.


    Lg

  • Warum ist eine Familie, das natürlichste das ein Mensch hat,

    Begehren und somit schlecht für dich?

    Natürlich ist eine Familie zu haben aus weltlicher Perspektive betrachtet nichts schlimmes und wie du selbst sagst, das natürlichste überhaupt. Aus der Sicht des Dhamma gibt es eigentlich da zwei Positionen die, die Familie betreffen, die eine ist für die Laien bestimmt und wohl für die meisten Buddhisten: Die Familie stärkt einen und gibt Halt, sie erleichtert durch das Zusammensein das Durchhaltevermögen das Dhamma zu studieren und in die Praxis umzusetzen. Die Familie motiviert eben.


    Die andere für die Monastischen: Familie bedeutet eben die erste edle Wahrheit: Alles bedingte ist Leid. Eine Familie zu haben bedeutet eben aus der absoluten Sicht des Dhamma: Alter, Krankheit und Tod. Eben die Vergänglichkeit und somit Leid. Familie bringt Anhaftung hervor, es klingt zwar sehr unmenschlich und kalt, aber so verhalten sich halt oft Wahrheiten, so sehr nicht menschlich. Mache doch ein Experiment und denke kurz an einen sehr geliebten Menschen von Dir und stelle dir vor wie er genau JETZT stirbt. Das was da kurz in dir aufscheint ist eben Anhaftung an der Welt, an der geliebten Person, an Dir und genau DAS ist Dukkha.

    Kann es nicht auch sein das wenn die Praxis fruchtbar ist sich diese Fragen gar nicht stellen?

    Es kann alles sein, aber diese Frage wurde eben vom Threadersteller gestellt.:lol:

    Spaß beiseite, die Frage ist halt, was Du unter einer fruchtbaren Praxis verstehst und was du vorhast.


    Ist es nicht auch ein begehren/anhaften an die lehre welches leid erzeugt?

    Unfähig die Wirklichkeit zu sehen da der Geist in Konzepten verstrickt ist?

    Durchaus, das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

    -

    Dein Geist ist ja auch in Konzepten verstrickt wie die Lehre sein soll und wie sie nicht sein soll, was jetzt zeitgemäß ist und was nicht oder eben das alte Hemd von dem sogenannten Konzept der Konzeptlosigkeit.

    Steht es nicht jedem Menachen zu "Lehren" aller art für sich selbst zu überprüfen? Und Schlüsse daraus zu ziehen wie viel davon in der heutigen Zeit sinnvoll ist und wie viel davon nur neue Illusionen abseits der Wirklichkeit entstehen lässt.

    Wir leben ja hier in einer Demokratie, du kannst lassen und tun was du willst. Ich halte die Buddhistische Lehre für Zeitlos, was soll man da auch ändern? Nur weil Zölibatäres Leben als Rückständig und primitiv bei vielen Zeitgenossen gilt, heißt es ja lange nicht, das es auch so ist. Der bekannte Spruch vom Buddha ist ja:

    Glaube nichts, weil ein Weiser es gesagt hat.
    Glaube nichts, weil alle es glauben.
    Glaube nichts, weil es geschrieben steht.
    Glaube nichts, weil es als heilig gilt.
    Glaube nichts, weil ein anderer es glaubt.
    Glaube nur das, was Du selbst als wahr erkannt hast.

    Meiner Meinung nach kann das, wenn das nicht fest in das Dhamma eingebettet ist, in einen Irrtum führen, in eine art Egoistisches Dilemma, weil man dann anfängt, das neoliberale Konsum-Spiel unseres Alltages zu betreiben, man will alles haben und irgendwie auch nichts, nicht einen Kuchen sondern 50 und von jedem nur ein Stück oder ein halbes und am ende bleibt nur ein schweinischer Tisch übrigt voll mit abgebissenen Stücken. Und außerdem, will man ja eh nur das als wahr erkennen was man auch als wahr erkennen will.

    Und wie du das mit dem schmieden im kontext von der bereits verwässerten lehre meinst weis ich nicht da ich die sogenannte steinzeizideologie weder befolge noch verteidigen möchte.

    Passt schon.

  • Den Mönchen (rinzai) denen ich in japan begegnet bin hatten kein problem mit ehe.

    Guten Morgen Shunyata,

    nein, ist kein Problem in Japan - wobei ich das nicht wirklich weiß.:?

    Und ist eben ihre Kultur, aber nicht das Mönchstum des Buddha.


    Kann es nicht auch sein das wenn die Praxis fruchtbar ist sich diese Fragen gar nicht stellen?


    Ist es nicht auch ein begehren/anhaften an die lehre welches leid erzeugt?

    Unfähig die Wirklichkeit zu sehen da der Geist in Konzepten verstrickt ist?

    Ja, eine Ehe bzw. ein Zusammenleben mit einem Partner bringt größere Herausforderungen und kann sehr zum Fortschritt beitragen. Das erlebe ich seit vielen Jahren. Dafür bin ich dankbar. Aber ich bin keine Nonne.


    Ja, und auch das Kleben an den Worten der Lehre ist Leid, darauf hat der Buddha sogar selbst hingewiesen.


    Steht es nicht jedem Menachen zu "Lehren" aller art für sich selbst zu überprüfen? Und Schlüsse daraus zu ziehen wie viel davon in der heutigen Zeit sinnvoll ist und wie viel davon nur neue Illusionen abseits der Wirklichkeit entstehen lässt.


    Und wie du das mit dem schmieden im kontext von der bereits verwässerten lehre meinst weis ich nicht da ich die sogenannte steinzeizideologie weder befolge noch verteidigen möchte.

    Ja, der Mensch, der sich für die Lehre interessiert, soll sie genau prüfen. Das heißt, er/sie macht Erfahrungen damit und lernt daraus, ob es stimmt oder nicht. Es ist jedoch unbestritten, dass aus einer Liebesbeziehung zwangsläufig Leid entsteht, sei es, weil sie zerreißt oder sei es, weil der geliebte Partner krank wird und stirbt. Davor wollte der Buddha bewahren. Im übrigen entstehen aus vielen Beziehungen Kinder, und diese in die Welt zu setzen, widerstrebt mir schon seit vielen Jahren, denn es ist ein egoistisches Motiv dahinter, auf die Kinder wartet - besonders im Hinblick auf die heutige Zeit - viel Leid. Die besten Jahre liegen hinter uns. Aber das ist natürlich ein weltlicher Gedanke. Und das kann natürlich jeder anders sehen. Ich selbst habe eine Tochter, die ist schon 47, aber sie ist - wie Buddha das nennt "Rahula" - eine Fessel fürs Leben. Leidet sie, leide ich auch.


    Wenn Du aalso die "Steinzeitideologie" weder befolgst noch verteidigen möchtest, dann frage ich mich, wozu Du Mönch geworden bist.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Guten Morgen Monika


    Ich bin mir durchaus bewusst das Beziehung und Kinder, die daraus entstehen eine große Herausforderung darstellen

    und potenziell "Leid" erzeugen.


    Jedoch bin ich in meinem Leben zur Überzeugung gelang das Leid nur "Leid" ist, nichts sonderlich schlimmes bzw. vermeidung von Leid nichts sonderlich gutes ist.


    Leid ist für mich auch ein Teil der Welt es entsteht und vergeht.

    Davor wegzulaufen oder es versuchen zu vermeiden is m.E nicht

    heilsam. Es ist ein Teil des Lebens der genauso gelebt werden will wie alles andere.

    Leid wird nur zum "großen Leid"

    wenn man daran haftet, ansonsten ist es für mich ein momentan entstandener sehr wandelbarer und vergänglicher Geisteszustand.


    Das mit dem Kinder bekommen seh ich anders, ich denke es ist sehr wichtig. Da bewusste achtsame Eltern, bewusste achtsame Kinder erziehen und diese dann den Bodhigeist in die Welt tragen, was immer aus den Kindern wird.


    Und ich finde es nicht fair deinem kind gegenüber bzw sehr bedenkich das sie als Fessel bezeichnest.



    Und im Moment bin ich noch nicht

    ordiniert und im jap Zen ist es m.E nicht so "steinzeitlich".


    Ich hatte auch nie vor Mönch

    zu werden.

    Doch Anfang dieses Jahres wurde mir von einem Rinzai "Meister" in Kyoto "angeboten" das er mich zum "Meister" ausbilden möchte.

    Da dies gerade in Japan nicht üblich ist, als Ausländer schon gar nicht,

    ist es für mich eine große Ehre dort lernen zu dürfen.


    Lg und einen schönen Tag wünsche ich.

  • Also rein begrifflich kann es "verheiratete Mönche" nicht geben, denn "Mönch" kommt von griech. "monos", was "allein" bedeutet. Verheiratete Geistliche gibt es, aber das sind dann eben keine Mönche.

  • Ich hatte auch nie vor Mönch


    zu werden.

    Doch Anfang dieses Jahres wurde mir von einem Rinzai "Meister" in Kyoto "angeboten" das er mich zum "Meister" ausbilden möchte.

    Da dies gerade in Japan nicht üblich ist, als Ausländer schon gar nicht,

    ist es für mich eine große Ehre dort lernen zu dürfen.

    Dann mach das doch. Ich an deiner stelle würde das weder diskutieren, noch mich dafür rechtfertigen.

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Darum geht es doch gar nicht, sondern darum, ob es sinnvoll ist, sich als Mönch mit derartigen weltlichen Schwierigkeiten zu belasten.

    Und nein, es gibt keine Garantie, dass Kinder durch bewusste Eltern besser werden als durch einfache, normale Eltern. Leid bleibt Leid.

    Und bedenklich ist es nicht (schließlich hat der Buddha seinen eigenen Sohn so genannt), ein Kind als Fessel zu bezeichnen. Es ist eine Tatsache, auch wenn ich meine Tochter nicht missen möchte und sie sehr liebe. Sie wurde gut, obwohl ich sehr fehlerhaft und relativ unbewusst war.

    Aber damit ist für mich auch das Thema beendet, ich sehe Deine Fesseln und möchte Dir nicht weiter zu nahe treten.

    Viel Erfolg zur Erreichung Deiner Meisterschaft.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Aus der Sicht des Dharmas hast du recht Stawrogin , aber man muss es auch hinterfragen können und es gibt viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten des Dharmas.


    Wenn ein Angehöriger stirbt, ist das natürlich großes Leid. Wobei, auch nicht bei allen Menschen.

    Viele Menschen werden während des Lebens nicht ständig an den Tod des Angehörigen denken. Sie werden vielleicht das Leben genießen und natürlich auch Leid erleben. Wenn alles wie gewohnt abläuft, stirbt die Mutter oder der Vater mit 80 Jahren. Dabei ist es gar nicht so schlimm, viele sind eh Lebensmüde nach so vielen Jahren und die Kinder können das in der Regel gut akzeptieren. Das habe ich persönlich erlebt.


    Wenn man aus der Sicht des Buddha argumentiert und den mittleren Weg verfolgt, so ist Zölibat nicht der mittlere Weg, sondern ein Extrem. Zwischen gar keinen Sex und gewöhnlichen Sex gibt es unzählige Graustufen. Unterdrückung von Trieben führt zu Perversionen.

    Aber es gibt auch beim Zölibat nicht das Zölibat. Man kann ein Jahr Zölibatär Leben, ein Monat, einen Tag, Lebenslang usw...


    Wenn man dem Dharma folgt, lernt man ja mit dem Begehren umzugehen. Zwischen 50 Stück Kuchen (ich kenne niemanden der 50 Stück Kuchen haben möchte) und keinen Kuchen gibt es auch unzählige Abstufungen. Ich hatte oft das Gefühl, das aus der Theravadischen Sicht, den PK Anhängern, gerne mit Extremem argumentiert wird. Alles ist Leid, das ist ein Extrem. Alles ist Glück, das ist das andere Extrem. Wenn man den achtfachen Pfad folgt, lernt man doch, sich von allen Extremen fernzuhalten.

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • Lieber Strawogin,


    Ich verstehe natürlich wie du das meinst mit Familie und Sangha.


    Jedoch denke ich dass ,das Verständniss das du davon hast, wie du selbst schreibst, für viele Menschen kalt ist.


    Da ich aus eigener Erfahrung weiß das man sich sehr wohl an die Gebote (zölibat und enthaltsamkeit ausgenommen da jap zen) halten und eine Familie haben kann.


    Und Warheiten die "nicht menschlich" sind sind m.E für Tote gedachte. Und besitzten wenig Wert. Denn letztendlich sind wir alle Menschen.


    Und in gewisser Weise kann man sich dem Leid von Alter Krankheit Tod nicht entziehen ob mit oder ohne Familie. Und das Dharma (und ich wage es zu bezweifeln das nur eine Person in diesem Forum das absolute Dharma von dem du sprichst verinnerlicht hat) das du beschreibst klingt für mich ebenso nach Leid(vermeidung?) nur eben ohne Familie.


    Für mich macht es den Anschein das um die Lehre "korrekt" zu leben

    In deiner Sicht nur das Mönchstum(deiner Tradition) in Frage kommt. Was eine sehr enge sichtweise der Wirklichkeit vorraussetzt und meiner Erfahrung nach ist dies ein Hinderniss auf dem Weg.


    Ich kenne mehr Menschen, die achtsam und bewusst leben ohne in irgendeiner Form religiös zu sein,

    als Buddhisten die das verinnerlicht haben nach dem sie streben.


    Ich möchte dich auch darum bitten anderen Menschen keine Worte in den Mund zu legen.

    Ich habe die Lehren als nicht Zeitgemäß betitelt, das mit Steinzeit kam von jemand anderen und ich habe sie in keinster weise rückständig oder primitiv genannt.


    Das mit dem sterben brauch ich mir nicht Vorstellen da vor 2 Wochen mein Großvater zu dem ich den meisten Bezug hatte verstorben ist.

    Natürlich hat es Leid verursacht in meinem Geist und das ist auch wichtig und richtig so.

    Da ich in sehr liebe und ihm viel zu verdanken habe.

    Es ist nur die Art und Weise mit Leid umzugehen die den Unterschied macht.


    Und wenn mir jemand damit kommt das dieses Leid schlecht sein soll,dann kann ich nur eine Warnung mit auf den Weg geben das dich deine Praxis wirklich zu kalten unmenschlichen Wahrheiten führt. Was m.E in keinster Weise von Einsichten irgendwelcher Art zeugt.

    So wie ich Buddhas Lehre verstanden hab geht es darum MENSCH zu werden.

    Da gehörts halt alles dazu.


    Mir macht es den Anschein als würdest du am nicht anhaften anhaften was m.E und Erfahrung nach die schlimmste aller Anhaftungen ist.


    So wie ich die Tendenz bemerkt habe das ohne menschlichen, sozialen Beziehungen(damit mein ich nicht sangha) die Fähigkeit abhanden kommt von Mensch zu Mensch wahrhaft in Beziehung zu treten.



    Ich möchte außerdem darauf hinweisen das sich dieser Thread anfangs auf bud Mönche der jap Tradition bezieht. Wo Familie nicht so sehr als Hinderniss gesehen wird.

    Und ich finde es wäre wünschenswert wenn sich alle die sich beteiligen zumindest etwas mit den "anderen" buddhistischen lehren auseindersetzten.

    Da sonst m.E die Gespröchsbasis auf spekulationen beruht die auf der eigenen Lehre gründen. Die grundverschieden sein kann.


    Lg und einen schönen Tag wünsche ich.

  • @ Festus was das thema betrifft hab ich keinen diskussionsbedarf war nur wegen dem kontext das ich eben nicht ordiniert bin und auch nie daran interessiert war. Aber freu mich schon auf die erfahrungen :)


    lg