Einigungsversuche

  • Ich finde meine eigenen Links nicht mehr :grinsen:

    Jedenfalls nicht das, was ich suche. Vielleicht kann mir jemand helfen. Im Prinzip reicht mir ein vernünftiger Google Suchbegriff..


    Es hat immer mal wieder Versuche gegeben, die Spaltung der gesamten buddhistischen Bewegung, besonders zwischen Theravada und Mahayana durch Dialog zu überwinden. Mit (sehr) wenig Erfolg, aber ehrenwert von der Absicht her.


    Wo kann ich nach Material dazu finden (suchen), am besten zu den Bemühunen zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts?

  • "Rime" ist wohl eher ein Begriff, wo das innertibetisch versucht wird.

  • Ich finde meine eigenen Links nicht mehr :grinsen:

    Jedenfalls nicht das, was ich suche. Vielleicht kann mir jemand helfen. Im Prinzip reicht mir ein vernünftiger Google Suchbegriff..

    Hallo

    ich kann dir zwar nicht direkt helfen aber:

    bist du dir sicher, dass du die Suchfunkution gut genutzt hast?


    Ich habe mal eine Beispielsuche für dich durchgeführt.

    Ich komme mit entsprechenden Suchkriterien auf 705 Ergebnisse, in denen alle deine Links enthalten sein müssten.


    Ist dir das zu viel zum durchklicken?


    Hier kommst du zu den Suchergebnissen. du kannst die Suche auch noch verfeinern.


    zu deinen Suchergebnnissen


    Liebe Grüße

    Tobias

  • :grinsen:

    Ich hab' die ersten Seiten damit durchgesehen. Sie enthalten nicht das, was ich suche.


    Aber der Hinweis auf die Suchfunktion im Forum ist trotzdem gut! Nach dem Software Wechsel ist die noch besser geworden. Das neue Linkverzeichnis ist auch einen Besuch wert :)

  • "Rime" ist wohl eher ein Begriff, wo das innertibetisch versucht wird.

    Habe ich (glaube ich) irgendwo schon mal gelesen - wahrscheinlich im Buddhland - aber mich nie damit beschäftigt.

    Es passt trotzdem als Teilantwort zu meiner Frage - danke :)


    (Falls Du dich damit näher beschäftigt haben solltest - ist aus der Idee etwas Konstruktives entstanden?)

  • Die Ergebnisse einer Suche kann man so nicht dauerhaft verlinken, daher geht der Link von Alaya oben nicht mehr.


    Was Rime angeht, so hat die Bewegung durchaus einige prominente Vertreter und es gibt eine allgemeine Tendenz, nach den Streitigkeiten der Geschichte zwischen den Schulen, eher wieder das Gemeinsame zu betonen.

  • Die Ergebnisse einer Suche kann man so nicht dauerhaft verlinken, daher geht der Link von Alaya oben nicht mehr.


    Was Rime angeht, so hat die Bewegung durchaus einige prominente Vertreter und es gibt eine allgemeine Tendenz, nach den Streitigkeiten der Geschichte zwischen den Schulen, eher wieder das Gemeinsame zu betonen.

    Danke. Ich hatte die Suche schon davor benutzt (und nach dem Hinweis erneut).

    Meine Frage bleibt bestehen.


    Zu Rime - das sieht interessant aus. Vollkommen unabhängig von meiner konkreten Frage. Ich habe mir inzwischen den Link erlaubt https://www.buddhaland.de/easylink/item/114-rime-bewegung/


    Buddhismus mag 2.600 Jahre alt sein - Buddhaland ist schnell ;)8):rofl:

  • Es gibt einen tollen Vortrag zum Thema, den hab ich sogar mal hier im BL verlinkt, aber ich kann die hiesige Suchfunktion (das Eingabefeld mit Lupe) jetzt hier nicht mehr finden. Hahaha.


    Ist aber vielleicht auch schon zu lange her, dass ich das verlinkt hab.


    Suchbegriff: Nördlicher und südlicher Buddhismus von Ajahn ... ?


    Edit: Gefunden bei benefind - "Die Ausgewogenheit zwischen Arahat und Bodhisattva": https://www.scribd.com/documen…d-Bodhisattva-Ajahn-Amaro

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


    Einmal editiert, zuletzt von Lirum Larum ()

  • Lirum Larum Moin LL, den Text gibt es auch hier https://vdocuments.site/die-au…hisattva-ajahn-amaro.html.


    Da ist es ganz lesbar und man muß sich nicht schon wieder bei einer anderen Plattform anmelden, um ihn ganz lesen zu können :)


    Leider war bisher kein direkter Treffer zu meiner Frage dabei, obwohl ich recht sicher bin, daß sogar mehrere Wiki Einträge dazu bestehen. Naja, vielleicht habe ich da durch Wunschdenken bestimmt, etwas für wichtiger gehalten, als es historisch tatsächlich gewesen ist :doubt:

  • Je mehr ich von dem Ajahn-Text lese, umso mehr möchte ich ihn in grossen Lettern an die Eingangstür zum Forum nageln, für jeden erstmal zu lesen, bevor ein weiteres Wort gelesen oder geschrieben wird ;)


    Zitat

    Im Laufe der Zeit haben beide Traditionen Kritikschriften übereinander verfasst und dann diese als allgemein gültiges Wissen weiter gegeben. Wenn wir als Richtschnur nur dieses etablierte Blickfeld besitzen, so sehen diese Kritiken sehr nach recht vernünftigen Beurteilungen aus. Einige der Sichtweisen aus dem Süden behaupten: „Die Mahayana Schulen sind nicht wirklich Buddhismus; sie haben ihre eigenen Schriften geschrieben und sich vom wahren Pfad des Buddha entfernt, der aus der Realisation von Nibbana und dem Ende der Wiedergeburt besteht.“ Stimmen aus dem Norden sagen jedoch andererseits: „Die Theravadins sind das kleine Fahrzeug; sie folgen nur den anfänglichen Instruktionen des Buddha. Der Buddha gab zusätzlich noch weiter reichende Belehrungen – die der grossen, diamantenen Fahrzeuge – und für diese haben wir die höchste Wertschätzung.“


    Zitat

    Der wirkliche Sachverhalt ist dann wie so oft nicht die Philosophie – sondern es sind die verletzten Gefühle. Was wahrscheinlich als freundschaftliche spirituelle Diskussion begann, hat sich dann irgendwie einige Jahrhunderte später zu einer erbitterten Rivalität entwickelt. Kritische Kommentare wurden hin und hergeworfen, die allmählich zu abfälligen Bemerkungen degenerierten. Es ging sogar so weit, dass sich die verschiedenen Fraktionen mit verbalen Spitzen verletzten und dass jede der opponierenden Parteien ein für allemal festgelegt war:


    Jeder, der sich nach Arahatschaft sehnt, ist ein selbstsüchtiger Nihilist; alle diejenigen, die Bodhisattva Gelübte auf sich nehmen, sind ganz offensichtlich ketzerische Ewigkeitsgläubige.


    Viele spirituelle Traditionen erzählen die Geschichte von blinden Männern und dem Elefanten. Ist es nicht verräterisch, dass wir uns selten selbst als einer der Blinden ansehen? Wir ziehen es vor, uns als diejenigen zu sehen, die sich das armselige Gezänk der Sehbehinderten anschauen. Es hat jedoch etwas demütigendes, anzuerkennen, wie leicht wir in diese Art der verblendeten Gewissheit und des Standpunkte Einnehmens hineingezogen werden können, und zwar auf der Grundlage unserer Anhaftung an Ansichten und Meinungen. Wir sind uns so gewiss: „Dies ist keine Meinung – es ist eine Tatsache!“


    Selbst wenn die Fakten zu 100% beweisbar wären, sobald wir sie als Waffen benutzen, dann werden sie zu – wie Ajahn Chah einmal bemerkte: „Richtig in der Sache, aber falsch im Dhamma.“


    https://vdocuments.site/die-au…hisattva-ajahn-amaro.html - Hervorhebungen von mir

  • Je mehr ich von dem Ajahn-Text lese, umso mehr möchte ich ihn in grossen Lettern an die Eingangstür zum Forum nageln, für jeden erstmal zu lesen, bevor ein weiteres Wort gelesen oder geschrieben wird ;)

    Mach doch :grinsen:


    Ich halte den Text erstmal im Linkverzeichnis fest, kann ja nicht schaden..

  • ebenda:

    Zitat

    Wenn man die Schwierigkeiten, die im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind, dem streitsüchtigen Beharren auf Standpunkten zuordnen kann, dann bestünde ein Weg, diese aufzulösen, in der Praxis des Nichtstreitens. Der Buddha sagte einmal, dass man seine gesamte Lehre folgendermassen zusammenfassen könne: „An nichts sollte angehaftet werden!“ Dieser Geist des Nichtstreitens und Nichtanhaftens nähert sich dem Kernprinzip des

    mittleren Weges. Die geschickte Weigerung, sich eine Sichtweise auszusuchen, um sich daran festzuhalten, reflektiert Rechte Anschauung. Sie drückt gleichermassen das Bemühen aus, welches für das Erreichen der Lösung essentiell ist. Die Frage, die dann auftaucht, ist: Wie genau findet man diese mysteriöse Mitte – diesen Ort des Nichtverharrens und Nichtstreitens?

  • Wunderbar, weiter im Text:

    Zitat

    Angesichts dieser Ermutigung zu einer umfassenderen Geisteshaltung ist es höchst signifikant, dass die vier Bodhisattva Gelübde tatsächlich eine ausdrückliche Erweiterung der vier edlen Wahrheiten darstellen. In der chinesischen Version der Brahmajala Sutta, oder Brahma Netz Sutra, wird dies ziemlich direkt angesprochen. Der Ehrwürdige Meister Hui Seng, ein zeitgenössischer Ordensälterer der nördlichen Tradition, erklärt die Verbindung in seinem Kommentar zur Sutra:


    „Indem er auf die Vier Edlen Wahrheiten vertraut, erzeugt er die Vier Grossen Gelübde eines Bodhisattva.


    Die Vier Edlen Wahrheiten sind:

    Leiden,
    Ansammlung,
    Auslöschen, und
    Der Weg.

    Die erste Edle Wahrheit ist Leiden, und da alle Lebewesen leiden, erzeugt er bei sich das erste Unermessliche Gelöbnis, welches lautet:

    Lebewesen sind zahllos;
    Ich gelobe sie alle zu retten.

    Das zweite Unermessliche Gelöbnis basiert auf der zweiten Edlen Wahrheit: Ansammlung. Ansammlung bedeutet hier das Ansammeln von Betrübnissen und Kummer. Das zweite Unermessliche Gelöbnis besagt:

    Betrübnisse sind endlos;

    Ich gelobe sie abzuschneiden.

    Die dritte Edle Wahrheit ist die des Auslöschens. Darauf basierend erzeugt der Bodhisattva das dritte Unermessliche Gelöbnis:
    Der Buddha Weg ist unübertroffen;

    Ich gelobe ihn zu vollenden.

    Und die vierte Edle Wahrheit ist Der Weg. Basierend auf dieser Wahrheit erzeugt er das vierte Unermessliche Gelöbnis, welches besagt:
    Die Tore des Dhamma sind zahllos;
    Ich gelobe sie allesamt zu studieren.

    Somit sucht er oben nach dem Buddhaweg, und unten transformiert er die Lebewesen. Dies ist die wechselseitige Funktion von Mitgefühl und Weisheit.“

  • Und das ist das erste Mal, dass ich etwas lese, was meiner Argumentation nahe kommt, dass der Bodhisattva im Moment seiner Erleuchtung erkennt, dass alle Wesen schon längst Buddhas sind, auch wenn es hier von einer andere Warte aus zu dem gleichen Ergebnis kommt: wenn man erkennt, dass Zeit und Raum nicht existieren und es kein getrenntes "Ich" hier und "Andere" dort gibt, verfallen ja Vorstellungen wie "ich muss ewig bleiben um andere zu retten". So oder so ist im Moment der Erleuchtung das Gelübde erfüllt, und damit ist es auch für Mahayanis in erster Linie relevant, so schnell wie möglich zum Buddha zu werden, nur die Mittel sind andere als im "südlichen Buddhismus".


    Zitat

    Solange wie Raum besteht,

    Solange wie fühlende Wesen bestehen,

    Bis dahin, möge auch ich bestehen

    Und die Leiden der Welt aufheben.


    Shantideva – Bodhisattvacharyavatara


    ...


    Wenn wir diesen Vers näher an uns heran lassen, dann öffnet sich eine weitere Bedeutungsebene: Solange wie Raum und Identität im Geist gehalten werden, als hätten sie eine substantielle Realität, hat der Geist das Erwachen nicht verwirklicht. Wahre Einsicht schliesst ein, dass man Raum, Zeit und Sein als zugeschriebene Eigenschaften erkennt, welche keine absolute Existenz besitzen.

    ...

    Die Praxis des mittleren Weges löst die Illusion auf, dass ‚Ich‘ gehen kann und ‚Andere‘ bleiben können – oder eben umgekehrt. Sie konfiguriert auf radikale Weise neu die Begriffe von Zeit, Raum und Sein.


    Somit kann die Aspiration zu Recht so bleiben wie sie in diesem Vers ausgedrückt wird; aber wenn Raum nicht länger besteht, wenn keine Wesen mehr sind, und wenn ihre Natur als bedingt und daher leer erkannt wird, was sagt das dann aus über das ‚Ich‘, das bleiben würde?


    Die Ironie liegt darin, dass in dem Wissen, dass Zeit, Raum und die Wesen keine substantielle Realität haben, das ‚Ich‘ ebenfalls ‚verschwunden‘ ist – gegangen zur Soheit, gekommen zur Soheit: Tathagata.

  • Je mehr ich von dem Ajahn-Text lese, umso mehr möchte ich ihn in grossen Lettern an die Eingangstür zum Forum nageln, für jeden erstmal zu lesen, bevor ein weiteres Wort gelesen oder geschrieben wird ;)

    Mach doch :grinsen:


    Ich halte den Text erstmal im Linkverzeichnis fest, kann ja nicht schaden..

    Ich werde ihn jedenfalls im Hinterkopf behalten und an passender Stelle immer mal wieder ein Zitat daraus einstellen ;)

  • Die Ironie liegt darin, dass in dem Wissen, dass Zeit, Raum und die Wesen keine substantielle Realität haben, das ‚Ich‘ ebenfalls ‚verschwunden‘ ist – gegangen zur Soheit, gekommen zur Soheit: Tathagata.

    Wenn das 'Ich' zur Soheit gekommen wäre, dann wäre es ja auch nicht verschwunden.

  • Zitat

    Die Ironie liegt darin, dass in dem Wissen, dass Zeit, Raum und die Wesen keine substantielle Realität haben, das ‚Ich‘ ebenfalls ‚verschwunden‘ ist – gegangen zur Soheit, gekommen zur Soheit: Tathagata.]



    'Wissen' ist nicht ausreichend, 'Realisation' trifft es genauer.

    Wissen trifft schon zu, wenn man es nicht mit konzeptuellem Wissen verwechselt. Mit der Realisation ist spontan nicht-konzeptuelles Wissen da. Ohne nachzudenken ist unmittelbar klar, dass Zeit, Raum und die Wesen keine substantielle Realität haben.

    Einmal editiert, zuletzt von SonCubano ()