Meditation birgt auch Gefahren

  • Anscheinend kann man sich nach mehreren Jahren Übung antrainieren, länger sitzen zu können, wie schmerzfrei der Weg dahin und danach ist, kann ich nicht beurteilen.

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    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Und hier sehe ich eben ein Problem, dass dem eben nicht so ist. In der Regel kommen viele "Verzweifelte" zum Buddhismus, Menschen die sich nach mehr sehnen, oder nach Heilung.


    Es ist wie mit Drogensüchtigen, die sind auch meist mit Problemen befallen, die sie versuchen durch Drogen zu lösen, dass ist dann mehr oder minder freiwillig.


    Wenn Sesshins nun von Leuten generell empfohlen werden und Leute (ist alles schon vorgekommen, immer wieder) sagen "man muss durch den Schmerz sitzen, am Ende erntet man die Früchte" ist das wie ein Ausnutzen der Situation des jeweiligen Praktizierenden der nach Glück sucht.


    *Das bezieht sich natürlich auf die, für die es schmerzvoll und leidvoll wird. Das ist wie gesagt meiner Einschätzung nach die Mehrheit. Wie es wirklich ist. Da sollte es mal wirklich Untersuchungen zu geben.

  • Schmerzen sind ein Zeichen, dass etwas falsch läuft.

    Nicht unbedingt. Es kann auch sein, dass sich in den Schmerzen etwas manifestiert, das einer Klärung bedarf. Mit Klärung meine ich nicht, dass man jetzt bewusst daran rumdoktert und den Küchenpsychologen in eigener Sache spielt. In der Meditation finden Dinge oft eine Klärung einfach dadurch, dass sie aufscheinen können, ohne bewertet oder zurückgedrängt zu werden. Ich kann sie anschauen, verstehen, und sie finden automatisch ihren Platz. "Keine Schneeflocke fällt an die falsche Stelle". Dieser Satz aus dem Zen beschreibt meines Erachtens gut, wie sich das innere Chaos während eines Retreats in einen natürlichen Zustand wandeln kann, in dem die Dinge alle ihren Platz und ihre Berechtigung finden.

    Ich vertraue da meinem Meister und Großmeister. Ich versteh, das sich durch Meditation seelische Blockaden lösen können aber wenn es heißt das körperliche Schmerzen zu einem abdumpfen des Geistes führt und zu vermeiden ist dann halte ich mich da dran.

  • Ich möchte hier mal eine Geschichte Bankeis posten:


    Schmerzvolle Praxis


    Ein Mönch fragte: Ich habe gehört, dass die alten Meister große Erleuchtung erlangten, indem sie schmerzvolle und schwierige Übungen auf sich nahmen, und das dies auch für heutige Meister gilt. Ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass jemand wie ich den ungeborenen Buddha-Geist verwirklicht, da ich weder religiöse Praktiken vollziehe noch Erleuchtung erlangt habe."

    Bankei antwortete: "Nehmen wir an, eine Gruppe Reisender überquert hohe Berge. Sie kommt durstig an einer Stelle an, wo es kein Wasser gibt, und einer von ihnen begibt sich in einem nahegelegenen Tal auf die Suche danach. Schließlich wird er fündig und kehrt zu seinen Kameraden zurück, um ihnen zu trinken zu geben. Ohne dass sie selbst eine Anstrengung unternommen hätten, können nun auch die anderen ihren Durst stillen, nicht wahr? Wer aber Zweifel hegt und sich weigert, dieses Wasser zu trinken, der wird durstig bleiben.

    Weil ich keinen klarsichtigen Menschen traf, ging ich in die Irre und gab mich anstrengenden Übungen hin, bis ich schließlich den Buddha in meinem eigenen Geist freilegte. Wenn ich heute also sage, ihr könntet den Buddha auch ohne schmerzvolle Praxis in eurem Geist enthüllen, dann seid ihr wie die Reisenden, die ihren Durst stillen konnten, ohne selbst nach Wasser gesucht zu haben. Nutzt den Buddha-Geist so, wie er ist, und erlangt Geistesfrieden ohne täuschende schwierige Praktiken. Das ist die wahre Lehre."

  • Und hier sehe ich eben ein Problem, dass dem eben nicht so ist. In der Regel kommen viele "Verzweifelte" zum Buddhismus, Menschen die sich nach mehr sehnen, oder nach Heilung.

    Ja, klar. Buddhismus ist ja eine Heilslehre, bei der es darum geht, einen Weg zu finden, mit dem Leben besser klarzukommen. Das ging und geht mir auch so. Das kann Suchtcharakter annehmen, da gebe ich Dir recht. Allerdings geschieht das nur, wenn ich eine der absoluten Grundlagen der buddhistischen Lehre nicht berücksichtige: Es geht immer um zunehmende Freiheit. Sucht bedeutet ja, sich in eine Abhängigkeit von Substanzen, Menschen oder Situationen zu bringen, was das Gegenteil von Freiheit ist und das Leid natürlich vermehrt. Alles kann zur Sucht werden, auch Meditation, Retreats oder Schmerzen. Aber das ist dann der falsche Weg.


    Zitat

    Gleichwie das Weltmeer von einem einzigen Geschmack durchdrungen ist, dem Geschmack des Salzes: ebenso auch, Pahārāda, ist diese Lehre und Zucht von einem einzigen Geschmack durchdrungen, dem Geschmack der Erlösung.


    Quelle


    Und da haben weitere Süchte und Abhängigkeiten einfach keinen Platz.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Ich meinte das nur, weil du ja sagtest, die Leute können selbst entscheiden und wählen, was sie sich zumuten und was nicht. Die Leute die nach einer Lebenskrise entscheiden ins Kloster zu gehen, haben aber mehr oder minder die Wahl, sie sehen das ja als sowas wie den letzten Ausweg und mit Sesshins das gleiche. Bis man mal an den Punkt ist, wo man überhaupt erst die Gewissheit hat, was ist jetzt richtig und was nicht, diese "Kompetenz" ist ja nicht unbedingt sofort da. Also liegt es eigentlich an den Klöstern und Retreatveranstaltern dort für mehr Aufklärung zu sorgen.


    Wenn aber auf Retreats gesagt wird, "sitze durch die Schmerzen, lass sie los, danach erntest du die Früchte", ist das in meinen Augen sehr inhuman und weltfremd. Niemand sollte leiden müssen, dass ist nicht der richtige Weg, gerade wenn Leute wie Bankei uns zeigen, dass es auch anders geht.


    Über die Gefahren etc. wird meiner Erfahrung nach lieber geschwiegen und nicht wirklich doll drauf eingegangen, es wird eher unter dem Praxisdeckmantel mal erwähnt und gesagt, dass wird schon mit der Zeit. Das ist aber nicht immer so. Wieviele Erfahrende sitzen mit zusammengebissenen Zähnen auf den Retreats, die sitzen auch schon ihr ganzes Leben, es wird nicht besser. Also eine Schmerzensbesserung mit der Zeit ist auf keinenfall garantiert. Ist das lange Sitzen also wirklich die richtige Praxis? Man sollte es auf jeden Fall mal kritischer betrachten und nicht nur loslassen loslassen, das kann eher zur Anhaftung an der Praxis werden, und man weiß ja, Anhaftung = leid.

  • Deine Interpretation und das Zitat von mir widersprechen sich. Bitte schau es dir nochmal an, es steht "Für die allermeisten Lehrer die während der Meditation selbst unvorstellbare Schmerzen erlitten".

    Ja, das stimmt, Deine Worte kann man auch anders lesen. Danke für den Hinweis!


    Tatsächlich macht es mir Mühe, Dir zu folgen, auch, weil Du sehr allgemein redest. "Die Buddhisten", "die Retreatgänger", "die allermeisten Lehrer". Ein paar konkrete Dinge lieferst Du dann nach. Dabei scheint es um bestimmte Lehrer, sogar um konkrete Aussagen, und es scheint um Zen zu gehen. Und am Ende ziehst Du Dich dann darauf zurück, dass es "Beispiele gab", in denen Du die Praxis als nicht heilsam ansiehst.


    Das ist mir dann doch etwas zu anstrengend, so viel Energie möchte ich hier nicht einsetzen. Ich verabschiede mich aus diesem Faden.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Du liebes bißchen - ja, Zen ist vor allem zu Beginn ein vergleichweise 'anstrengender', fordernder Weg, der insbesondere von Menschen, die mit 'westlichen' Sitzgewohnheiten groß geworden sind, ein großes Maß an virya fordert, an Durchhaltevermögen. Wobei - jede Anstrengung schmerzt, egal ob du Zazen erlernst oder einen Marathon zu laufen. Wenn du damit nicht zurecht kommst, fang am besten gar nicht erst an.


    Wobei es natürlich gar nicht darum geht, unter Schmerzen zu sitzen. Zazen ist - in den Worten Dōgens - das Dharma-Tor zu großer Ruhe und Freude. In der Regel braucht es ein paar Jahre Übung, bis man das verifizieren kann - auch ich war manchmal geneigt, den Spruch für blanken Hohn zu halten.


    Es ist ein Training, dem auch der Körper unterworfen wird. Ist er hinreichend trainiert, gibt sich das mit den Schmerzen. Schmerzauslöser ist im Normalfall inadäquate Körperhaltung, bedingt durch in ihrer Dehnfähigkeit verkümmerte Muskeln und unzureichend entwickelte Muskulatur (vor allem im Rücken- und Lendenbereich). Das alles muss bei vielen Menschen erst einmal antrainiert werden und das geht nun einmal nicht ohne Schmerzen. Vor allem wenn man mit der körperlichen Übung, dem Erlernen der Form, nicht allzuviel Zeit verplempern will. Der Geist ist willig ...


    Dass man es mit dem Training auch übertreiben (bzw. verkehrt machen) und damit Schäden anrichten kann - geschenkt. Ein wenig gesunden Menschenverstand sollte man schon einbringen in die Übung. Und Augenmaß für die eigenen anatomischen Bedingungen - nichts erzwingen wollen. Den eigenen Körper, so wie er ist, liebevoll annehmen. Auch, wenn er schmerzt.


    Nebenbei bemerkt - die Übung zeigt auf, wie viel von dem Schmerz "hausgemacht" ist. D.h. wie viel davon physiologische Reaktion ist und wie viel psychologische. Das Training führt u.a. dazu, diesen psychologischen Anteil loslassen zu können*. Schmerzen als Indikator einer körperlichen Überlastung empfinden, ist eine Sache. Schmerzen als Indikator eines körperlichen Schadens eine andere - und an Schmerzen leiden ist nochmals etwas anderes. Trotzdem sollte man als Übende/r anhaltende Schmerzen ernst nehmen und ggf. orthopädisch abklären lassen.


    *was zu dem erfreulichen Nebeneffekt erhöhter Resilienz führt, was man insbesondere als chronischer Schmerzpatient zu schätzen weiss ...

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Allerdings geschieht das nur, wenn ich eine der absoluten Grundlagen der buddhistischen Lehre nicht berücksichtige: Es geht immer um zunehmende Freiheit

    Hi, lieber Thorsten. Freiheit von wem oder was? Das Ziel des Buddhismus ist die Des-Identifiaktion mit den eigenen ("") Khandha, also es geht am ende um Nicht-Ich. Wenn man die andere Ziele verfolgt, wie die Sucht-Heilung, dann man sollte in die Entzug-Klinik gehen, wenn man unter psychichen Störungen leidet, der sollte den Fachmann aufsuchen.

    Was ich hier verfolge, ( meine eigene Meinung!), das alles hat sehr wenig mit dem Buddhismus zu tun. Wie es Aljahn Buddhadasa sagte, es geht um die "Heilung von der spirituellen Krankheit". Man kann es als das "Existenzielle Leid " auch etikettieren. So Nanavira Thera.

    Das war wenigstens das ursprüngliche Ziel vom Buddhismus.

    Sorry, meinen Sarkasmus, was meinst du... "zunehemde Freiheit" von "Illusion des Ich"? :?:

    Wenn man sehr viel sitzt, und sehr starke Schmerzen hat, dann er sollte damit aufhören, ansonsten man wäre gezwungen, Diclofenac, Thomapirin u.s. w.zu schlucken... Dann man ruiniert Leber , Nieren , ach... und das eigene Leben auch, nichts ausgeschlossen.

    Was die moderne Konsum-Gesellschaft aus der Meditation als der Begriff getan hatte, das ist die reine Vermarktung unter dem Aufkleber: " Buddhismus".

    Ich weiss nichts, wie es rüber kommt, ich meine es bestimmt nichts persönlich, lieber Thorsten Hallscheidt , aber man kann tausend Leben absitzen, und voll Gier, Hass , und Verblendet weiter in die andere Exietenz wandern, und dann weiter zu meditieren.

    Ich bin nichts meine Krankheit, usw.., das wäre dann von dir das zitierte Zitat, das wirklich den Sinn machte. Ansonsten man sollte die "Er-lösung " anders definieren, als es im Pali-Kanon steht.

    Sehr liebe Grüße. :) :tee: :rose:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • "Wenn man keine Schmerzen erleiden möchte fang erst gar nicht damit an".


    Und da haben wir den Hauptpreis. Genau diese Meinung ist unter anderem meine Kritik. Bankei zeigt, dass das absoluter Quatsch ist. Zazen ist nicht ans sitzen gebunden und auch überhaupt nicht an Schmerzen.


    Genau zu dem "vergehen der Schmerzen" habe ich meine Bedenken geäußert. Ab jetzt wiederhole ich mich nur noch.


    Damit ist glaube ich alles gesagt. Und auch ich schließe mich Aravind an. Sollen die Leute sich ihr eigenes Bild machen.

  • Es gibt viele Wege zur buddhistischen Lehre und es gibt auch viele Wege außerhalb der buddhistischen Lehre. Niemand ist gezwungen, diesen oder jenen Weg zu gehen. In jedem Fall ist der Zwang zum Glücklichsein-Müssen oder -Wollen kein guter Ratgeber. Bankei Eitaku schätze ich auch. Aber auch sein Weg ist nicht für alle richtig und gut. Man muss den Leuten zumuten können, Eigenverantwortung zu übernehmen. Wer das nicht kann, ist eh im Buddhismus an der falschen Stelle.


    Wenn jemand seinen Pudel in der Mikrowelle trocknen möchte, kann man nicht den Produzenten von Mikrowellen dafür verantwortlich machen.


    ;)

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Ich bin nichts meine Krankheit, usw.., das wäre dann von dir das zitierte Zitat, das wirklich den Sinn machte. Ansonsten man sollte die "Er-lösung " anders definieren, als es im Pali-Kanon steht.

    Klar, Du kannst den ganzen Palikanon neu schreiben... aber wozu denn? Das ganze Gerede wird eh überflüssig, wenn die Erfahrung beginnt. Vorher ist das alles eh nur Landkarte, nicht Landschaft. Einfach mal anfangen. Einfach mal hinsetzen und offen für das sein, was so alles geschieht.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Wenn die Produzenten der Mikrowelle aber eben dieses trocknen des Pudels in der Mikrowelle vorschlagen, schon.


    Schließen wir das Thema für eventuelle neue Stimmen. Ich denke es ist alles gesagt.

  • Hallo zusammen. Ein heftiges Thema habe ich. Aber ich möchte dieses einfach loswerden. Mir ist das Wichtig um andere etwas zu schützen vor sich selbst.

    Kurz zu mir, ich habe 2 Jahre regelmäßig meditiert. Mal mehr mal weniger erfolgreich mhh.Erfolg ist es nicht das ist das falsche Denken. Ich hatte eine sehr schwierige Zeit hinter mir und habe nach Ruhe und Geborgenheit gesucht. Somit kam ich zur Meditation. Am Anfang war es auch richtig super. Dich irgendwie wurden gewisse Symptome stärker ich habe Dinge Gefühle und Emotionen verstärkt wahrgenommen. Und konnte damit nicht umgehen. Ich sage es mal so wie in dem Film die Geister die ich rief. Es wurde immer schlimmer und ich war fast am durchdrehen. Ich habe eine Angststörung und das schlimme war das ich während der Meditation eine Angst Attacke bekam. Und irgendwie nicht mehr davon weggekommen bin

    Was ich damit sagen möchte bitte geht zu einen Psychologen bevor ihr auf eigene Faust irgendetwas mit eurer Psyche macht. Meditation ist sehr gut und stark aber es bringt Dinge aus der Vergangenheit hoch welche man sich nicht gestellt hat oder verdrängt hat.

    Herr Ott hat auch im YouTube einen Bericht zu der negativen Seite der Meditation veröffentlicht. Weiter gibt es eine Stelle dafür an die man sich wenden kann wenn man Probleme mit der Meditation erfahren hat.

    Ich weiß das ich mit diesen Beitrag nicht für positives Feedback sorgen werde. Doch es lag mir am Herzen das zu tun. Ich mediere leider nicht mehr da ich Angst davor habe die Kontrolle zu verlieren. Das ist nämlich ein dummes Gefühl. Grüße

    Nur zur Erinnerung an den ursprünglichen thread.


    LG Martin

  • Ich bin nichts meine Krankheit, usw.., das wäre dann von dir das zitierte Zitat, das wirklich den Sinn machte. Ansonsten man sollte die "Er-lösung " anders definieren, als es im Pali-Kanon steht.

    Klar, Du kannst den ganzen Palikanon neu schreiben... aber wozu denn? Das ganze Gerede wird eh überflüssig, wenn die Erfahrung beginnt. Vorher ist das alles eh nur Landkarte, nicht Landschaft. Einfach mal anfangen. Einfach mal hinsetzen und offen für das sein, was so alles geschieht.

    Klar, aber ich rede niemals über die "Erfahrung".


    So L. Wittgenstein:


    Zitat

    Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.

    Mir unkt, dass du , lieber Thorsten Hallscheidt , mit dem Wort "Gerede" zu persönlich meine Worte ( ach, gerede..*lol*) nimmst.

    Ich praktiziere auch, und weiss du , mein Lieber, was das Wort "Buddha" auf Sanskrit bedeutet? Rate mal...

    Wurzel "budh" heisst sowohl "aufwachen" so wie "wissen". ( wer wieder Die Quellen

    sucht, dann ich bin bereit. ;) )

    Und wer hatte dir, mein Lieber , gesagt, dass ich, moment mal:


    Zitat

    Einfach mal anfangen

    nichts angefangen hätte? Ich hatte es , aber niemals "auf-ge-hört".

    P.S. Wenn mir scheint, und ich kann mich , aber täuschen, dass du so empfindlich auf "mein Gerede" re-agierst, dann ich frage mich, welchen praktischen Wert hat deine Meditation? Das ist für mich das Kriterium, entweder man re-agiert, oder das Verhalten entsteht wie aus dem Innerem, unwillkürlich, spontan, und total im Einklang mit Dao/ Tao, egal was es alles heisst...


    Zitat

    Klar, Du kannst den ganzen Palikanon neu schreiben... aber wozu denn?

    Das klingt auch nach "der verletzenden Re-aktion". Ich kann nichts den Kanon schreiben, aber ich bemühe mich, wie ich kann, ihn richtig zu interpretieren, das sind zwei verschiedene Schuhen, lieber Thorsten Hallscheidt .

    Im kokretem Fall es ginge um den Begriff : "Erlösung". Oder?

    Das bedeutet. aber:

    ( als nur der Beispiel, aber mir reicht es aus):


    Zitat

    Es ist, ihr Mönche, wie wenn ein Mann unversehrte, unverdorbene, durch Wind und Sonnenglut unbeschädigte, kerngesunde und gut im Boden eingebettete Samenkörner verbrennen, zu Asche machen und in die Winde streuen oder von der reißenden Flußströmung fortspülen lassen möchte und so jene Samenkörner von Grund aus zerstört wären, gleich einer Fächerpalme dem Boden entrissen, vernichtet und keinem Neuentstehen unterworfen. Ebenso auch, ihr Mönche, ist es mit einer Tat, die aus Gierlosigkeit - Haßlosigkeit - Unverblendung getan wurde, die daraus entsprungen, dadurch bedingt und entstanden ist: solche Tat ist - insofern Gier, Haß und Verblendung geschwunden sind - überwunden, entwurzelt, gleich einer Fächerpalme dem Boden entrissen, vernichtet und keinem Neuentstehen mehr unterworfen.


    AIII 34.

    Kommt darauf an, wie man das Wort definiert. Bestimmt nichts, um die (Drogen) -Sucht ( und Sicht) zu heilen. Aber "Ich " als das leere Hülse zu entpuppen. Und weiter zu leben. Mit dem, ach, dem :heart: -en auf dem rechten Fleck. Oder? :taube:

    LG, :) :tee: :rose:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • "Wenn man keine Schmerzen erleiden möchte fang erst gar nicht damit an".


    Und da haben wir den Hauptpreis.

    Ist Dir eigentlich klar, was für eine linke Tour falsche, sinnentstellende Zitate sind? Dämlich noch dazu, weil das Original samt Kontext Jede/r problemlos nachprüfen kann. So elegant hat sich hier schon lange mehr keiner selbst für eine Diskussion disqualifiziert.


    Und ja, Zen geht auch ohne Sitzen. Nennt sich gyōjūzaga (行住坐臥). Es gibt Menschen, die können das spontan und es gibt sehr viel mehr Menschen, die das erst erlernen müssen. Und da hat es sich als zweckmäßigster Weg gezeigt, mit dem Sitzen anzufangen. Zwischendrin auch schon mal etwas im Gehen üben. Wenn das mit dem Sitzen erst mal hinhaut, kommt der Rest von selbst. Wie gesagt, es gibt Menschen, die haben Glück und denen fällt das in den Schoß. Ich weiss nicht, ob Bankei so einer war - ist jedenfalls ziemlich selten. Wie viele Bankeis kennst Du denn so? Also, ich würde nicht darauf setzen, selbst einer zu sein. Statistisch hast Du da ganz schlechte Karten.


    Was Dich angeht: EOD

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Igor07


    Du interpretierst zu viel in meine wenigen Worte. Ich meinte gar nicht Dein Gerede, sondern eher meines, dieses Gelaber in meinem Schädel, das leider immer wieder auch den Weg in dieses Forum hier findet. Wenn das überhandnimmt, muss ich mal wieder länger aufs Kissen, dann gibt sich das von alleine.

    Guots Nächtle, wie man hier in Schwaben sagt.


    :)

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • "Wobei - jede Anstrengung schmerzt, egal ob du Zazen erlernst oder einen Marathon zu laufen. Wenn du damit nicht zurecht kommst, fang am besten gar nicht erst an."

    ->

    "Wenn man keine Schmerzen erleiden möchte fang erst gar nicht damit an"

  • Und ja, Zen geht auch ohne Sitzen. Nennt sich gyōjūzaga (行住坐臥). Es gibt Menschen, die können das spontan und es gibt sehr viel mehr Menschen, die das erst erlernen müssen. Und da hat es sich als zweckmäßigster Weg gezeigt, mit dem Sitzen anzufangen. Zwischendrin auch schon mal etwas im Gehen üben. Wenn das mit dem Sitzen erst mal hinhaut, kommt der Rest von selbst. Wie gesagt, es gibt Menschen, die haben Glück und denen fällt das in den Schoß. Ich weiss nicht, ob Bankei so einer war - ist jedenfalls ziemlich selten. Wie viele Bankeis kennst Du denn so? Also, ich würde nicht darauf setzen, selbst einer zu sein. Statistisch hast Du da ganz schlechte Karten.

    Hm, Sudhana , früher ich konnte mehr als eine Stunde lang ohne Problem sitzen. Die letzte Zeit ich habe so starke Schmerzen, dann ich sollte danach sehr viele Medikamente schlucken. Das ist traurig, ich meine es nichts ironisch, aber ein Autor , Heinz Hilbrecht "( Meditation und Gehirn") schildert, dass er sehr lange Zeit am Liegen meditierte.

    Kurz auf den Nenner gebracht, es kommt darauf an den "Geistigen Zustand" an... Angenommen, der Mensch wäre echt gelähmt, so es würde nichts bedeuten, dass er nichts mediteren kann. Ich hatte es bis heute, sehr passend meine "Meditation " in Yoga integriert. Und ich denke, Sati, im Sinne eher ( " Satipatthana"), wie es in Sutra steht, Nach Analayo oder Nyanaponika... ) man kann rund um die Uhr das echt ---"praktizieren".

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Guots Nächtle, wie man hier in Schwaben sagt.

    Спокойной ночи... Gute Nacht :) ...

    Der wilde Affe, das stimmt aber. :tee:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zwischendrin auch schon mal etwas im Gehen üben. Wenn das mit dem Sitzen erst mal hinhaut, kommt der Rest von selbst. Wie gesagt, es gibt Menschen, die haben Glück und denen fällt das in den Schoß.

    Hm, das war echt toll.. Die seelische Zustände waren echt quälend, aber es war mir egal.. Aber rein körperlicher Schmerz... Wenn er dich in die Ohnmacht treibt.... Sehr schade, ( und auch Scheisse, eigentlich)...

    Das reinigt den Geist so total, dass ich über mich viel mehr erfahren hatte, als bei egal welchen Psychonalytiker, der auch mich dazu kräftig abkassieren würde, und für was?

    Satipatthana, meine eigene Erfahrungen, wirkt stärker und tiefer als die Zen-Meditation. Ich praktizierte nach dem Buch: K. Sekida, "Zen-Training". ( Herder Spektrum).

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Nur zur Erinnerung an den ursprünglichen thread.

    Ein ausdrückliches Dankeschön für die Erinnerung. Der Titel des Threads ist insofern zutreffend, als Meditation (um das mal so unspezifisch auszudrücken) bei bestimmten psychischen Störungen, vor allem Angststörungen, kontraindiziert ist. Wobei sich da sicher nach Art der Störung und Form der Meditation differenzieren lässt. Auf jeden Fall wäre da Monitoring ratsam, Meditationslehrer*innen sind dafür in der Regel nicht qualifiziert. Eine andere Kontraindikation ist Epilepsie.


    Die generell positiven Auswirkungen auf die Gesundheit sind in einer Vielzahl von Studien untersucht und nachgewiesen - nicht zufällig machen Krankenkassen Werbung dafür (bevorzugt MBSR). Die jüngste Studie, die mir unterkam, stammte von der Shanghai Jia Tong Universität. Die hatten Stuhlproben von 37 Langzeit-Meditierenden (nun ja, etwas schmale Datenbasis ...) in tibetisch-buddhistischen Klöstern untersucht und mit denen einer 19-köpfigen Kontrollgruppe von Anwohnern der Klöster verglichen, die hinsichtlich Ernährung, Alter und Gesundheitszustand den Mönchen vergleichbar waren. Ergebnis: im Darm der Mönche fühlten sich insbesondere die Bakterienarten Prevotella und Bacteroides besonders wohl, deren positive gesundheitliche Auswirkung bekannt ist. Kein Witz, ich schwör. Wenn's Herzerl brummt, ist's Arscherl g'sund ...

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Ein ausdrückliches Dankeschön für die Erinnerung. Der Titel des Threads ist insofern zutreffend, als Meditation (um das mal so unspezifisch auszudrücken) bei bestimmten psychischen Störungen, vor allem Angststörungen, kontraindiziert ist

    Doch, Sudhana . Die Angststörungen sind meistens das Symptom der Depression als der "Haupt-Erkrankung". Das wirkt , und sehr gut. So ich verlinke das Buch, nach welchem ich selbst praktiziert hatte:


    Der achtsame Weg durch die Depression | Arbor Verlag

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Buddhism — Cheetah House Hier zumindest mal eine Anlaufstelle an die man sich wenden kann, falls es mal schiefgeht.


    [Report] Lost in Thought | Harper's Magazine (harpers.org)

    Zitat

    Britton and her team began visiting retreats, talking to the people who ran them, and asking about the difficulties they’d seen. “Every meditation center we went to had at least a dozen horror stories,” she said. Psychotic breaks and cognitive impairments were common; they were often temporary but sometimes lasted years. “Practicing letting go of concepts,” one meditator told Britton, “was sabotaging my mind’s ability to lay down new memories and reinforce old memories of simple things, like what words mean, what colors mean.” Meditators also reported diminished emotions, both negative and positive. “I had two young children,” another meditator said. “I couldn’t feel anything about them. I went through all the routines, you know: the bedtime routine, getting them ready and kissing them and all of that stuff, but there was no emotional connection. It was like I was dead.”

    Zitat

    Britton realized that she had experienced some of the symptoms that her interview subjects were describing. “It took me three years of trauma training to realize, oh, that’s dissociation. And I hadn’t realized it because if you can sit for long periods of time and not feel any pain and not have any thoughts, most meditation teachers are going to say that you’re doing great,” she said. “But this was different. I felt like I was living in a parallel dimension from the rest of the world, not connected at all.” She recalled one experience she’d had while still in graduate school. “I was meditating outside, and I felt something shift. I was having a really hard time, and then everything just clicked.” Suddenly everything seemed fine. “Now I know that’s a red flag, when someone goes from having intense negative emotions to instantly feeling fine, as if someone just flipped a switch.”


    !Hier jetzt besonders interessant!

    Zitat

    In 2017, Britton and her team published their findings in PLOS One, a prominent scientific journal. The report presented a taxonomy of “meditation-related difficulties,” including anxiety and panic, traumatic flashbacks, visual and auditory hallucinations, loss of conceptual meaning structures, non-referential fear, affective flattening, involuntary movements, and distressing changes in feelings of self. Some of the study participants were new to meditation, but nearly half had at least ten thousand hours of practice. The majority of the sample—forty-three out of sixty meditators representing Theravada, Zen, and Tibetan traditions—had experienced moderate to severe impairment in their day-to-day functioning. Ten had required inpatient hospitalization. “Hearing those stories, one after the other, I was like, wow, there’s a lot of suffering here,” Britton said. “That study changed everyone who worked on it. I just couldn’t be the evangelist that I had been.”

    Some of the individuals in the study had preexisting psychiatric conditions, but most did not. For Britton, the takeaway was that adverse effects routinely occur even under optimal conditions, with healthy people meditating correctly under supervision. “It’s so easy to assign a latent vulnerability after the fact,” Britton said, “but we are seeing people who really had no indicators.”

    Auch bei "gesunden"...

    Weiter...!!!

    Zitat

    Reports of disturbing experiences during meditation appear in a number of early Buddhist writings. In the Theravada tradition, from which S. N. Goenka’s system derives, meditators are said to experience “corruptions of insight” that, from the vantage of modern clinical psychology, resemble psychosomatic ailments, including manic bliss states, gastrointestinal issues, and visual hallucinations. Monks in the Zen tradition may encounter “diabolical phenomena,” which are characterized by involuntary movements and frightening mental imagery. Chinese and Japanese Zen masters are said to succumb to a “meditation sickness” in which the afflicted become disoriented and have trouble regulating their body temperatures and energy levels. Buddhist monastics in Tibet may develop “wind illness,” the symptoms of which include confusion and agitation; according to a twelfth-century Buddhist medical treatise, the disorder is caused by the “three poisons of attachment, hatred, and closed-mindedness.”