Lichtwesen / "Leuchtende" / Buddhistische Genesis

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    Von hier abgetrennt: Illusion,Einbildung oder ein Zeichen für ein früheres Leben Das Thema des Ursprungsthreads war "Erinnerung an vergangene Leben, Reinkarnation" (kilaya)[/modmoved]

    Das sind schon mal ein paar Antworten mit denen ich mich intensiv auseinander setzen muss.
    Ich möchte aber sagen das ich mich mit dem Thema Wiedergeburt nie wirklich auseinander gesetzt habe,denn ich vertrete den Standpunkt das das Gestern vergangen ist und die Zukunft nicht existiert nur im hier und jetzt kann ich sein !

    Meine Mutter machte mich vor ein paar Tagen in einem Gespräch darauf aufmerksam das ich als Kind immer so seltsame Anwandlungen hatte und mich immer behauptet habe hier (z.B ein fremdes Dorf) schon einmal gewesen zu sein.
    Es war auch kein Eindruck sondern eher ein starkes Gefühl nach Hause zu kommen,ein starkes Verlangen an diesem Ort zu bleiben.

    Aber wie gesagt das ist Vergangenheit und ich kann mich nicht erinnern je wieder ein Deja Vu oder ähnliches gehabt zu haben !

    Der Mensch ist ein transzendentes Wesen, er besteht nicht nur aus Materie. In der buddh. Genesis gibt es ein Licht- oder Leuchtwesen, das die Zustände der Veränderungen der belebten Materie überlebt und sich evtl.. wieder in einem neuen Körper reinkarniert, falls sein positive Karma nicht ausreichend ist, endgültig aus dem Kreis der Wiedergeburten, Samsara, zu entkommen.

  • In der buddh. Genesis gibt es ein Licht- oder Leuchtwesen, das die Zustände der Veränderungen der belebten Materie überlebt und sich evtl.. wieder in einem neuen Körper reinkarniert

    "Ein Lichtwesen, das die Veränderungen der belebten Materie" überlebt klingt aber arg nach "Seele" und so formuliert auch nicht nach anatta. Wo steht denn sowas? In der tibetischen Übertragung z.B. ist ausdrücklich nicht von einem "Wesen" die Rede, das ´den Körper überlebt, sondern von Gewohnheiten und Tendenzen die sich ohne einen Persönlichkeitskern und (im Normalfall) ohne die konkreten Erinnerungen die man im Leben gesammelt hat fortsetzen...

  • In der buddh. Genesis gibt es ein Licht- oder Leuchtwesen, das die Zustände der Veränderungen der belebten Materie überlebt und sich evtl.. wieder in einem neuen Körper reinkarniert

    "Ein Lichtwesen, das die Veränderungen der belebten Materie" überlebt klingt aber arg nach "Seele" und so formuliert auch nicht nach anatta. Wo steht denn sowas? In der tibetischen Übertragung z.B. ist ausdrücklich nicht von einem "Wesen" die Rede, das ´den Körper überlebt, sondern von Gewohnheiten und Tendenzen die sich ohne einen Persönlichkeitskern und (im Normalfall) ohne die konkreten Erinnerungen die man im Leben gesammelt hat fortsetzen...

    Das mit den Licht- und Leuchtwesen, steht in der Längeren Sammlung des PK, Das Buch des Patikaputto, Dritter Teil, 27. Rede: Voranfang.

  • In der buddh. Genesis gibt es ein Licht- oder Leuchtwesen, das die Zustände der Veränderungen der belebten Materie überlebt und sich evtl.. wieder in einem neuen Körper reinkarniert

    "Ein Lichtwesen, das die Veränderungen der belebten Materie" überlebt klingt aber arg nach "Seele" und so formuliert auch nicht nach anatta. Wo steht denn sowas? In der tibetischen Übertragung z.B. ist ausdrücklich nicht von einem "Wesen" die Rede, das ´den Körper überlebt, sondern von Gewohnheiten und Tendenzen die sich ohne einen Persönlichkeitskern und (im Normalfall) ohne die konkreten Erinnerungen die man im Leben gesammelt hat fortsetzen...

    Hi,es tut mir ja leid aber ich bin der Lehre von Gotamo Buddho mehr verbunden und wie sie in den Auszügen des

    Pali-Kanons dargestellt wird. G. Buddhos Lehre war zuerst da. Ich habe auch keine Ahnung, warum dieser Aspekt im tibetischen Bereich anders gesehen wird?

  • Das ist jetzt etwas schräg. Denn anatta wird ja gerade vom PK ausgehend als essentiell für die buddhistische Lehre gesehen und gerade dem TB wird oft vorgeworfen, dass die dortige Lehre über Reinkarnation, Bardo usw. dem nicht entsprechen würde (was nur so wirkt, wenn man sich nicht näher damit beschäftigt, was gemeint ist...)

    Vielleicht hast Du eine ungewöhnliche Formulierung gewählt? Ich würde ja gerne mal den zugrunde liegenden Text lesen, wo von diesen "Lichtwesen" die Rede ist. Vielleicht muss man auch einen weiteren Kontext berücksichtigen, zusätzliche Erklärungen, die Du hier gerade nicht wiedergibst.

  • Wenn ich mir das so anschaue, dann würde ich sagen, Du hast da etwas verkürzt und komplett aus dem Zusammenhang gerissen und dabei in der Aussage verfälscht: 27. rede. voranfang


    Mir scheint da geht es um sowas wie den Kreislauf des Samsara durch die verschiedenen Daseinsbereiche. Götterwelten, Menschenwelt usw. Wie durch Karma eines zum Anderen führt usw.


    Die "Lichtwesen" oder "Leuchtenden" beziehen sich nicht auf so etwas wie eine Seele im Individuum, sondern auf die Götter, die eben nicht verkörpert sind. Manche sind komplett formlos, andere verdichten sich zu Lichtformen. usw.


    Deine Aussage finde ich da von der Bedeutung her nicht mal im Ansatz wieder. Vielleicht kannst Du erklären, wo Du das hernimmst.


    Denn ansonsten ist es sehr kritisch zu sehen, wenn Du Behauptungen aufstellst und sogar auf Textstellen verweist, aber auf genaueren Blick stellt sich dann heraus, dass das da so gar nicht steht....

  • Das trifft ja umso mehr meine Interpretation, dass es um die Götterwelten geht. Das "Wissen der Vorzeit" meint ja die Entstehung der Welt, es heisst ja auch nicht ohne Grund "Genesis".


    Was @kesakambalo aber schrieb, war:

    Zitat

    In der buddh. Genesis gibt es ein Licht- oder Leuchtwesen, das die Zustände der Veränderungen der belebten Materie überlebt und sich evtl.. wieder in einem neuen Körper reinkarniert


    Wobei der erste Teil ja durchaus im Text zu finden ist, aber der zweite Teil (in Bezug auf das Thema hier) ja was ganz anderes aussagt. Die Zusammenstellung liest sich dann wie eine Beschreibung einer Seelenwanderung von Körper zu Körper, als wäre das, was in einem neuen Körper inkarniert, ein "Wesen" an sich, etwas das als Wesen überdauert, nicht blos eine Fortsetzung natürlicher karmischer Abläufe ohne Übergang eines "Wesenskerns"…

  • Es ist natürlich trotzdem etwas eigen, aber ich denke nicht, dass er sich das komplett ausdenkt.


    Die Deutung des Inhalts dieses langen Lehrtextes (Buch des Patikaputto), die denkt er sich insofern komplett aus, als in diesem Text genau so eine Deutung, die von kesakambako ausgesprochen wird, kritisiert wird. Dass man bei so einer ausgedachten Deutung nicht stehenbleiben soll: Dass es einen Anfang der Wesen gäbe.





    :earth:

  • :?... Es wird ja nicht umsonst immer wieder darauf hingewiesen, dass es einige Zeit in Anspruch nahm, bis der endgültige Kanon zusammengestellt und in seiner jetzigen gültigen Form niedergelegt wurde.


    :idea: Die Gelehrten des tibetischen Buddhismus fanden auch hin und wieder in ihren schriftlichen Darlegungen "Merkwürdigkeiten" und waren bemüht, dies durch "glättende Ergänzungen und Hinweise" verständlich zu machen. Von nachfolgenden Gelehrten wurde dies bemerkt, teils mit erklärenden Fußnoten versehen, oder in Kommentarliteratur abgehandelt ...


    Vielleicht git es solche Schriften ja auch im heutigen Theravada?!


    Das Problem ist hier, dass ein Text nicht komplett gelesen wurde. Der Text ist nicht schlecht,. Und auch nur fehlinterpetierbar, wenn man schon arg eine Deutung parat hat, zu der der Text dann passen soll. Es sind hier keine Merkwürdigkeiten zu finden. Nur anscheinend Schwierigkeiten und deswegen wohl potentiell mögliche Merkwürdigkeiten einer Auslegung.





    :earth:

  • Der Text an sich (Buch des Paitkaputto) hat eine deutlich verschiedene Form von anderen Texten aus dem PK. Da könnte man eine Untersuchung unternehmen/versuchen zu zeigen, worin die Verschiedenartigkeit hier liegt, so dass man sicherer sagen könnte: Buddha hat das nicht gesprochen.


    Trotzdem hat der Text mindestens eine zentrale Aussage. Und die Aussage ist, für meine Begriffe zumindest, dass grundsätzlich bei der Auffassung von Wesensentstehungstheorien ein immer selber, bestimmter Fehler gemacht wird. Genau diesen Fehler macht der kesakambalo, und dazu nutzt er noch (gerade) diesen Text.


    Ich sehe die Aufforderung dieses Textes darin, solchen Anschauungen und Anschauungsbildungen zu entsagen. Für meine Begriffe geht es hier wirklich nur zweitrangig um die Beispiele. Es geht um einen Anfangsglauben/Glauben an einen Ursprung der Wesen und damit um einen AttaGlauben, der sich daran orientiert (so wie er zB von kesakambalo präsentiert wird).


    Ob es einem nun unmöglich erscheint, dass hier treffende Beschreibungen über eine vergangene Zeit sind - diese Frage ist (meiner Lesweise nach) ersteinmal eine andere Frage, die die Hauptaussage des Textes nur insofern berührt, als man ausgehend einer eigenen Vorstellung eines Anfangs der Wesen die "Anfangsvorstellung Leuchtwesen" natürlich besprechen möchte.



    "Unfehlbarkeit des PK", oder "32 Merkmale eines grossen Mannes". Geht es hier darum?





    :earth:

  • Es wäre viell einen Thread wert: 32 Merkmale eines grossen/vollendeten Mannes.


    Eine Kosmologie kann falsch verstanden ja wieder zu dem Problem führen, was in dem Lehrtext gesprochen wird. Es gibt, so fasse ich die Lehre auf, nur eine (einzige) Entstehungstheorie die wichtig ist. Insofern glaube ich nicht an eine Kosmologie des Buddhas. Aber klar gibt es woanders Vorstellungen, die für wichtig erachtet werden.


    Ich hab mir den Text schon öfter angeschaut. Die Aussage ist für mich klar. Dass die Leuchtwesen nur als bedingtes Phänomen aufgefasst werden können, ist eig auch klar. Ob man nun an LeuchtWesen denken möchte oder an Göttergestalten oder iwelche halbbewussten und halb ewigen Energien ... das läuft doch alles aufs selbe hinaus.


    Mir ist dieser Text nicht wichtig. Ich brauche ihn nicht weiter besprechen.





    :earth:

  • Das war ein Beispiel, weil ich den Eindruck habe, dass manche aus "Dünkel" wiedersprechen, dass das alles garnicht stimmt und so nicht im PK steht, obwohl sie nie im PK lesen, weder die Textstellen kennen, noch an der Kosmologie interessiert sind, usw. Das taucht hier mindestens einmal pro Woche auf, auch wenn das jetzt hier in diesem Thread nicht vorkam. Aber manche finden das alles doof (was voll ok ist), aber warum dann Belehrungen? Von was?


    In dem Sinne würde ich da an einer Lehrtextbesprechung hier mitmachen. Das klarer wird, dass Einwände nicht übertragbar sind, oder dass sichtbar wird, dass man sich zu einseitig auf bestimmte Aussagen bezieht.


    In dem Sinne: in dem Text den ernsthaften Versuch zu sehen, eine Kosmologie (in der auch Leuchtwesen vorkommen) aufzurollen, würde ich das nicht machen wollen. Obwohl ich die Auffassung "Leuchtwesen", als bedingtes Phänomen oder bedingte Daseinsform nicht abweisen würde. Wie kann man das auch ernsthaft machen, ausser man weisst dabei eine allgemeinere Art der Auffassung ab. Spezifisch weiß man das ja nicht, ob es Leuchtwesen mal gab oder ob die mal sein werden, und was aus denen dann geworden ist.





    :earth:

  • Ich halte es grundsätzlich für falsch so zu reden, als ob der PK unfehlbar wäre oder der Leser nur zu dumm sei, das richtig zu lesen. Oder dass wasauchimmer nicht anatta genug sei (das beziehe ich nicht auf kilaya), usw. Ich sage nicht dass du das sagst, aber man könnte im Forum den Eindruck gewinnen, dass dieser Gedanke vereinzelt bei Usern da ist.

    Die Frage ist ernst gemeint: Welche Rolle spielen denn die buddhistische Kosmologie und/ oder die viel zitierten "Leuchtwesen" bei Eurer Praxis? Ich gebe zu, dass ich zu den Personen gehört haben, die diesen Begriff etwas belächelt haben wenn er zitiert wurde und dass ich nicht den Palikanon gelesen habe. Das bezog sich aber mehr auf die Art und Weise, wie der User Kesakambalo immer wieder versucht, diese "Leuchtwesen" in die Diskussion mit einzubringen. Das scheint mir eine Überbetonung eines bestimmten Aspektes im Palikanon zu sein, der mit dem 8 fachen Pfad (aus meiner Sicht) nicht viel zu tun hat.


    Im Übrigen würde ich es nicht ausschließen, dass es im Sanskrit Kanon auch so was wie "Leuchtwesen" in dem hier beschriebenen Sinne gibt. Gelesen habe ich davon allerdings noch nichts in den "tibetischen Texten".

  • und gerade dem TB wird oft vorgeworfen, dass die dortige Lehre über Reinkarnation, Bardo usw. dem [d. i . anatta] nicht entsprechen würde (was nur so wirkt, wenn man sich nicht näher damit beschäftigt, was gemeint ist...)


    Hast du schon den Faden Wiedergeburt im Vajrayana vergessen. Da hast du selber noch geschrieben:


    Aber wie kriegen wir "individuell", "ewig" und "anatta" unter einen Hut?

    Was ich nicht zusammenkriege ist das, was ich auf ThoH geantwortet habe. Wenn dieses "subtile Bewusstsein" ewig wäre, wäre es m.E. lesbar als eine Form von atta


    Hast du dies mittlerweile zusammengekriegt?


    Aber, was wird hier eigentlich kritisiert? Dass jemand in einer Welt voller upaya und terma eine individuelle Lesart der Buddhalehre hat? Ist es nicht unlauter, wenn man dem Mahayana einen progressiven Ansatz in Bezug auf die Buddhalehre zugesteht, es anderen, die danach kommen und eine andere Progression verfolgen, dann versagen zu wollen?

  • Mein Ansehen ist das es die Leuchtwesen nur in dem Zusammenhang gibt das sie erscheinen im Meditieren. Störgeräusche. Buddhas erwachen geschieht ja erst als er die Augen öffnet und er sieht das was zu sehen ist, hört was zu hören ist, riecht was zu riechen ist, schmeckt was zu schmecken ist, tastet was zu tasten ist, die Hand wird zur Erde geführt und nicht in den Himmel, berührt was zu berühren ist. Ihm, dieses was so ist wie es ist, sein Denken von allen Störgeräuschen befreit. Soweit ich das bisher weiß hat Buddha die Leuchtwesen nie in das was so ist wie es ist hinüber genommen, wie es viele Gläubige tun die nach dem Augen öffnen diese Leuchtwesen weiterhin sehen wollen oder beim hinsetzen sie wieder erreichen wollen.


    OT? Ich bin fast sicher das Hubbard genau diese Stellen oder Erzählung durch andere zu seiner obskuren Theorie von "Tetan" brachte, was sein bisheriges Werk vollkommen diskreditiert hat.

  • Jedenfalls sind diese Leuchtwesen entstanden:


    Zitat

    Nach langen Zeiten, Vāseṭṭha, kommt eine Zeit wo sich diese Welt zusammenballen wird. Wenn sich die Welt zusammenballt, wird die Mehrzahl der Wesen zu Ābhassara-Göttern [5]. Sie leben dort geistförmig, ernähren sich von Freude, selbststrahlend, wandeln im Himmelsraum, leben in Reinheit und bestehen eine sehr lange Zeit.


    Was entstanden ist, vergeht wieder:

    Zitat

    Wann die Welt sich auseinanderballt, gelangen die Wesen zumeist, dem Reigen der Leuchtenden entschwunden, hienieden zu Dasein.



    Das ist das Ende der Leuchtwesen, anschließend wird die weitere Wandlung beschrieben. Wenn Kesakambalo meint diese Leuchtwesen seien weiter vorhanden als sowas wie ein inneres Selbst, dann entbehrt das jeder Grundlage.

  • Das ist das Ende der Leuchtwesen, anschließend wird die weitere Wandlung beschrieben. Wenn Kesakambalo meint diese Leuchtwesen seien weiter vorhanden als sowas wie ein inneres Selbst, dann entbehrt das jeder Grundlage.


    Und Mara von dem Kesakambalo auch spricht? Der ist auch ohne jede Grundlage und verschwunden? Oder Brahma (sh. Brahmavihara)?

    Brahma wird als ein Wesen beschrieben das entstanden ist und vergeht, die Brahmavihara können eine Geburt im Brahmahimmel ermöglichen, der aber auch vergeht, wie alles was entstanden ist, das ist ja ein Kernpunkt der Lehre. Mara als Wesen wird wohl auch immer wieder neu erstehen.

  • Hast du dies mittlerweile zusammengekriegt?

    Nicht nötig, weil es nicht im gesamten Vajrayana so gelehrt wird und ich dieses Hilfsmittel eines "ewigen supersubtilen Bewusstseins" nicht brauche, um einen fortlaufenden Bewusstseinsstrom zu begreifen.

    Aber, was wird hier eigentlich kritisiert? Dass jemand in einer Welt voller upaya und terma eine individuelle Lesart der Buddhalehre hat? Ist es nicht unlauter, wenn man dem Mahayana einen progressiven Ansatz in Bezug auf die Buddhalehre zugesteht, es anderen, die danach kommen und eine andere Progression verfolgen, dann versagen zu wollen?

    Es geht nur darum, dass ich keinen Beleg für die so gemachte Aussage in den dazu genannten Quellen finden konnte. Wenn man eine ganz eigene Lesart hat, sollte man sie auch als solche bezeichnen, und nicht Quellen nennen, die das nicht hergeben. Aber wenn die Quelle es hergeben, dann bin ich gespannt darauf, wie sich eventuelle Widersprüche innerhalb des PK auflösen lassen.

    Ich denke ich habe immer wieder deutlich gemacht, dass es für mich auch innerhalb des TB reichlich Widersprüche gibt und ich da einiges nicht selbst vertreten kann oder würde. Ich will aber niemandem "etwas versagen" sondern lediglich gerade bei denen, die sich selbst als besonders wissend oder fortgeschritten darstellen, sehr genau hinschauen, wo Thesen oder Aussagen herkommen und wie belastbar sie sind.

  • Nicht nötig, weil es nicht im gesamten Vajrayana so gelehrt wird und ich dieses Hilfsmittel eines "ewigen supersubtilen Bewusstseins" nicht brauche, um einen fortlaufenden Bewusstseinsstrom zu begreifen.


    Kannst du dies bitte belegen?

  • Nicht nötig, weil es nicht im gesamten Vajrayana so gelehrt wird und ich dieses Hilfsmittel eines "ewigen supersubtilen Bewusstseins" nicht brauche, um einen fortlaufenden Bewusstseinsstrom zu begreifen.


    Kannst du dies bitte belegen?

    Wie gesagt, die Vorstellung eines ewigen subtilen Bewusstseins ist eher die Ausnahme. Ich habe davon in fast 25 Jahren durch den von Dir verlinkten Thread in der Form das erste Mal gehört. Das reicht mir jetzt erstmal... ;)

  • Aber kannst du deine Aussage auch irgendwie belegen? Mit einem Zitat, wo ich es dann selber nachlesen kann. Ich kenne es gerade andersherum, dass diese Ansicht eher Standard ist. Da ich aber nicht behaupten will, im Lamaismus besser belesen zu sein als du, hätte ich gerne etwas "Handfestes". Gerne auch hier Wiedergeburt im Vajrayana weitermachen.

  • Das ist mir jetzt zu aufwändig. Ich bin in den entsprechenden Texten jetzt nicht "drin", so dass ich mal eben was aus dem Regal zaubern kann. Ich kann nur sagen, dass ich es bis zu dem Thread offenbar immer anders gelesen / verstanden habe. Dazu kommt die fortwährende Betonung der tibetischen Lehrer, dass der Mahayana auf den Lehren des PK aufbaut. Die Leerheit der Person ist Grundverständnis. Deswegen neige ich sogar nach wie vor selbst bei den Begriffen wie "ewiges subtilstes Bewusstsein" zu einer anderen Lesart, als dass es sich um eine Vorstellung von atta handelt. Ich denke eher, dass "subtilst" eine Annäherung ist an das, was eigentlich gemeint ist, nämlich die minimalste Kohäsion eines eigentlich leeren Ichs.


    Was sagst Du denn zum Thema des Threads? Wie ist der genannten Texte zu verstehen? Gibt es da eine mögliche Lesart, dass sowas wie eine individuelle Seele beschrieben wird, die in einem Körper wohnt und sich nach dem Tod einen neuen Körper sucht? Oder wurde da ein Hinweis auf die Genesis der Welt und der samsarischen Bereiche missverstanden und in falschen Bezug gesetzt, wie ich es vermute?

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab das Gefühle dieser Thread könnte auf eine Eskalation zugehen.


    Ich verstehe Pamokkha so, dass wir Kesakambalo seine unorthodoxe Deutung dieser Stelle des Palikanons - auch wenn wir sie persönlich für falsch halten - zugestehen sollten.


    So wie sich auch orthodoxe Theravadins Lehren des tibetischen Buddhismus die sie für sehr weit abgeirrt halten Toleranz abringen.


    Es ist wichtiger diese Toleranz aufzubringen, als nach einem Punkt zu suchen, von dem ein Theravadin den tibetischen Buddhismus als noch ok, Kesakambalos Leuchtwesen aber hanebüchene Abweichung betrachten kann. So einen Punkt gibt es womöglich nicht.


    Weswegen wir, wenn wir Kesakambalo Toleranz verwehren, dies auf uns zurückfallen kann, wenn wir Toleranz einfordern. Der Begriff "Lamaismus" zeigt an, an einem wie dünnen Faden das hängt.

  • Weswegen wir, wenn wir Kesakambalo Toleranz verwehren, dies auf uns zurückfallen kann, wenn wir Toleranz einfordern.

    Es macht aber doch einen Unterschied, ob man grundsätzlich davon ausgeht, von einer Lehre zu reden, die in einem breiten Rahmen auf dem PK aufbaut, wie die Mahayana-Schulen, oder wenn jemand, der sich selbst als "erleuchtet" darstellt, Aussagen aus Texte zieht, die dort nicht zu finden sind. Das Eine ist eine Lehre, das andere eine individuelle Interpretation, bei der man weniger von einer "Abweichung" reden kann, sondern vielmehr schlicht von einem individuellen Fehler entweder im Verständnis oder in der Darstellung.


    Während man solche Toleranz für eine komplette Schulrichtung einfordern kann, muss man dies bei individuellen Lesarten ohne nachvollziehbare Textgrundlage durchaus nicht. Zumindest muss klar sein, dass es sich nicht um eine Aussage aus der Quelle handelt. sondern um etwas, das sich jemand komplett ausgedacht oder zusammen gereimt hat. Dann kann man noch sagen: ok, die Meinung kann toleriert werden als Einzelmeinung, aber nicht als Aussage aus der genannten Quelle heraus.


    Und da scheint mir eine Welt-Genesis nicht unbedingt geeignet, eine Aussage über das Wesen des Ichs oder der Wiedergeburt zu machen, ein Thema das in einem ganz anderen Kontext zu suchen wäre.

  • Ich verstehe Pamokkha so, dass wir Kesakambalo seine unorthodoxe Deutung dieser Stelle des Palikanons - auch wenn wir sie persönlich für falsch halten - zugestehen sollten.


    In den allgemeinen Bereichen, nicht in den Konfessionsbereichen. Es besteht natürlich kein Grund, dies zum Beispiel im Zen-Bereich nicht zu moderieren.