Bin ich reifs fürs Kloster

  • Hallo,


    ich hab das Gefühl festzustecken . Nicht mehr weiterzukommen in meiner Entwicklung . Es fühlt sich an wie in einem Hamsterrad. Das normale Leben ist oftmals unerträglich . ich hab einen monotonen Job wo ich den ganzen Tag nur am Rechner Dokumente über den Pc zuordnen muss. Mein Freundeskreis hat sich komplett verlaufen . Vereinzelt hab ich noch ein paar Freunde in anderen Städten . Ansonsten bin ich oftmals sehr einsam. Ich bin mittlerweile fast vierzig. Kinder und Heiraten kommt für mich nicht in Frage. Ein guter Freund hat sich vor 3 Jahren das leben genommen .Mittlerweile denk ich auch ab und zu über diese Option nach. Da ich einfach im normalen Leben nicht klar komme. Ich würd sogern einfach mals ausprobieren wie es ist in einem Buddhistischen Koster zu leben. Mit meinem Wunsch stoß ich auf zahlreiche wiederstände in der Familie. Hat jmd erfahrung mit kloster auf zeit und kann ein wenig berichten. Ich hab dieses Koster in Frankreich im Auge https://nalanda-monastery.eu/index.php/en/wie seht ihr das ?


    Vielen Dank


    Gruß Fred

  • Mit meinem Wunsch stoß ich auf zahlreiche wiederstände in der Familie.

    Papi, Papi, darf ich ein Eis? Mein Sohn, du bist fast vierzig und Ingenieur. Du darfst auch zwei Eis, wenn du willst.


    Ich würd sogern einfach mals ausprobieren wie es ist in einem Buddhistischen Koster zu leben.

    Probier es aus.

    Ich glaube allerdings nicht, das du in einem Kloster besser zurecht kommst, als im Alltag. Aber es ist immer einen Versuch wert.

    Ansonsten helfen auch Gesprächspartner wie Freunde oder Therapeuten weiter. Oder du suchst dir eine buddhistisch Gruppe in deiner Nähe. Wenn es denn unbedingt buddhistisch sein muss. Auch da finden sich Gesprächspartner.

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • ich hab das Gefühl festzustecken . Nicht mehr weiterzukommen in meiner Entwicklung

    Du erwartest Verbesserungen in deinem Leben ( Umgebung, Familie usw.) durch das Dharma.

    Ich glaube. das Du etwas falsche Vorstellungen hast.

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Hallo Fred,


    an Deiner Stelle würde ich erst mal versuchen, wieder im Alltag klarzukommen und herausfinden, in welche Richtung Dein Leben gehen soll, bzw. warum Du Entscheidungen triffst, die Dich derart runterziehen. Da Du über Selbstmord nachdenkst, halte ich es für dringend angebracht, Dich an eine Beratungsstelle zu wenden, die Dir dabei weiterhilft eine geeignete Therapie für Dich zu finden. Meiner Meinung nach, solltest Du erst mal stabilisiert werden. Eventuell kommt auch eine stationäre Behandlung in Frage. Das, so denke ich, hat oberste Priorität. Ich glaube nämlich nicht, dass es Dir in einem Kloster besser gehen wird. Eher schlechter.


    ich kann mir vorstellen, dass Du Dir auf Dauer einen anderen Job suchen wirst, einer der Deinen Fähigkeiten besser entspricht, und der Dich mehr herausfordert. Unterfordert sein ist ebenso schädlich auf Dauer wie überfordert. Manche meinen, Unterforderung sei das Schlimmere. So was drückt einen nieder und das wirkt sich dann auf den Rest des Leben aus. Das Selbstwertgefühl kann erheblich darunter leiden.

    Die Widerstände seitens Deiner Familie müssen gar nicht als Unterdrückung gemeint sein, vielleicht ist ihnen nur klarer als Dir, dass ein Klosteraufenthalt nicht die Lösung sein wird. Es wäre also interessant zu erfahren, warum sie Dir in diesem Wunsch Widerstand entgegenbringen.

    Da ist auch ein Punkt, den Du in einer Therapie klären solltest.

    Auch, warum Du Dich isoliert hast. Es ist normal, dass sich Freundschaften verlaufen. Aber ich finde es bedenklich, wenn man dann keine neuen Freundschaften schließt und meine, das ist eine wichtige Frage.


    Alles Gute

    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Mir geht auch gleich, gleicher Alter, selben Gedanken und gerade sogar keine Arbeit. Meine Zukunft sieht nicht gut aus. Ich spielte auch lange mit dem Gedanke einen Leben im Kloster. Ich habe die Idee fast ausgeschlossen. Wenn überhaupt eine kurze Zeit, aber in Wirklichkeit wäre es nicht "mein Leben".


    Jetzt bemühe ich mich viele Sachen zu probieren. Ich versuche mich zu erinnern, welche plane ich hatte. Was machtet mir Spaß, was hatte ich im Leben vor, usw. Das hilft neuen Plänen aufzubauen und einfach weitergehen.


    Wenn Du schon eine feste Stelle hast, ist doch gut. Könntest Du Probe machen ohne ein großes Risiko eingehen zu müssen. Im Urlaub einen Monat im Kloster, versucht zu reisen, Sportarten probieren und vielleicht klappt eine gute Entscheidung.


    Anders gesagt, man muss den richtigen Weg finden.

  • Ausprobieren kann nicht schaden.

    Aber ein Aufenthalt im Kloster ist nicht immer einfach. Keine Musik, kein TV, nur selten Internet.


    Leiden von außerhalb verschwindet dort nicht, ganz im Gegenteil.

    Man kriegt dort aber Werkzeug für das Leben außerhalb des Klosters.

    Meine ersten Monate im Kloster waren eine Art von Flucht. Ich hatte danach zwar nicht weniger Probleme, aber ich hatte auch mehr Geduld, Dankbarkeit, Ausdauer .

    Ein Schnupperkurs kann sicherlich nicht schaden. Alles Gute für Sie!

  • Da Du über Selbstmord nachdenkst, halte ich es für dringend angebracht,

    ja also ich bin schon in Therapie und die Gedanken sind schon längere Zeit da. ich bin eben dreifach Risikogruppe unverheiratet, depressiv und in meiner Familie gab es schon Selbstmorde deswegen bin ich vielleicht genetisch auch etwas vorbelastet lange zeit war Arbeitslosigkeit auch ein Thema so das eigentlich 4 fache Risikogruppe bestand. Der Tod zieht mich manchmal magisch an seltsam aber ich kann da oftmals nichts schlimmes erkennen sondern nur gutes . Aber meiner Familie zu liebe werde ich es wohl lassen. Aber ich bin dir über deine Antwort dankbar es hat irgendwie gut getan das an einer Stelle mal anzubringen und eine gutgemeinte kritische Reaktion zu bekommen. Klar werd ich wohl erstmal versuchen mich hier im Leben zu orientieren und nicht alle Hoffnung aufzugeben. Ich denke trotzdem das ein Kloster mit seinen Regeln und Strukturen förderlich sein kann zudem noch die Meditationspraxis also nachwievor werd ich das im Auge behalten...

    • Offizieller Beitrag

    ja also ich bin schon in Therapie und die Gedanken sind schon längere Zeit da. ich bin eben dreifach Risikogruppe unverheiratet, depressiv und in meiner Familie gab es schon Selbstmorde deswegen bin ich vielleicht genetisch auch etwas vorbelastet lange zeit war Arbeitslosigkeit auch ein Thema so das eigentlich 4 fache Risikogruppe bestand. Der Tod zieht mich manchmal magisch an seltsam aber ich kann da oftmals nichts schlimmes erkennen sondern nur gutes . Aber meiner Familie zu liebe werde ich es wohl lassen. Aber ich bin dir über deine Antwort dankbar es hat irgendwie gut getan das an einer Stelle mal anzubringen und eine gutgemeinte kritische Reaktion zu bekommen. Klar werd ich wohl erstmal versuchen mich hier im Leben zu orientieren und nicht alle Hoffnung aufzugeben. Ich denke trotzdem das ein Kloster mit seinen Regeln und Strukturen förderlich sein kann zudem noch die Meditationspraxis also nachwievor werd ich das im Auge behalten..

    Es ist ja so, dass ein Kloster keine Flucht vor einems elber ist, sondern eher eine Konfrontation mit sich selbst. Es ist ja eher so ein Alltagsleben eine schöne Ablenkung, wo man sich in Arbeit, Fersehen, Hobbies flüchtet. Und intensive Praxis bedeutet, mal für einge Zeit nciht zu flihen, sondern da zu bleiben wo man ist. Und das kann man ja langsam anfangen. Man kann mal für einen Tag meditieren, für ein Wochenende oder sogar für eine Woche auf ein Reteat gehen. Oder eben, wenn es die finanziellen Mittel zulassen auch für einige Monate in ein Kloster.


    Und ein Kloster muss auch kein Aufbruch in Stille und Weite sein sondern kann geradezu Enge bedeuten. Mit vielen Leuten auf engen Raum, ohne Privatspähre und mit engen Zeitplan aufeinanderzuhocken, kann ja gerade für einen depressiven Menschen belastend sein. Ich frage mich, ob es da nicht Alternativen und Zwischenstufen gibt, die dem besonders gerecht werden. Also etwas, wo man für einer Zeit mit Menschen zusammen in einer natunahen Umgebung ist, gemeinsam Arbeitet und Zeit für spirituelle Praxis hat ohne dass es gelcih die Einbindung in einen traditonellen Klosteralltag bedeutet. Gibt es sowas?

  • Hallo Fred,


    der Tod ist nichts Schlimmes. Natürlich ist auch diesen Weg wählbar. Nur … man wird dann nie erfahren, ob man nicht doch eine andere Möglichkeit gefunden hätte. Ich schreibe das, weil dieser Gedanke mir in meinen schweren Zeiten geholfen hat. Wenn alles ohnehin egal ist, warum nicht dann kämpfen bis zum letzten Atemzug? Warum sich diese Chance entgehen lassen?


    Weiß Dein Therapeut um Deine Gedanken? Falls nicht, dann wäre es wichtig, es ihm mitzuteilen. Eventuell können Medikamente die Qual ein wenig lindern.


    Es gibt noch Methoden, die Du selbst machen kannst, um einer Depression entgegenzuwirken. Mir hat es geholfen.

    Das eine ist eine gesunde, vitaminreiche Kost mit viel Obst und Gemüse. Viele Nüsse essen, z.B. Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln. Das Gehirn benötigt das. Wenig Fleisch. Nahrung ist wirklich wichtig für die Stimmung. Kein Alk, keine Gifte!

    Dann mache regelmäßig Ausdauersport. Walken, Joggen, Schwimmen, Langlauf … Und bewege Dich viel und oft in der Natur, vor allem im Wald. Geh in die Sonne.

    Pflege Deinen Körper regelmäßig und creme Dich mit etwas ein, dessen Duft Du sehr magst. Geh zum Friseur, kauf eine neue Brille, kaufe Dir was Schönes zum Anziehen, mache ein Umstyling. Lass Dich massieren. Das wirkt von außen nach innen.

    Tanze. Wenn nicht mit anderen, dann für Dich alleine zu einer Musik, die Du magst. Schwinge mit ihr mit und lass Dich tragen.

    Gönne Dir jeden Tag mindestes eine Sache, die Du magst, Dir gut tut, Dir Freude macht. Egal wie mies Du Dich gerade fühlst.

    Beschäftige Dich mit Tieren. Vielleicht kannst Du einen Hund (falls Du selbst keinen hast) eines Nachbarn oder Bekannten regelmäßig ausführen oder sonst irgendwie regelmäßig mit Tieren zusammensein. Im Umgang mit Tieren werden Hormone produziert, die uns glücklich machen. Und die Tiere ebenso. Du bekommst sofort unmittelbares Feedback von Tieren.


    Was mir sehr geholfen hat, war das regelmäßige Aufsagen meiner Positivliste. Manchmal habe ich das stundenlang machen müssen, vor allem am Anfang. Aber allmählich genügte der Vorsatz es zu tun, um meinen Blick von der negativen Seite auf die positive zu lenken.

    Einen Positivliste kann man auch machen, indem man jeden Tag aufschreibt, was man alles gemacht hat. Ich weiß, dass es für Menschen, die nie in so einem Loch saßen komisch klingt, aber mit einer Depri ist es ein Erfolg, wenn man morgens aufsteht, sich wäscht und seiner Pflicht nachgeht, das Klo putzt, einen wichtigen Anruf erledigt, einkauft usw. Statt sich ständig vorzuwerfen, was man alles nicht schafft, kann man sich aufzeigen, was man alles schafft, trotz der emotionalen Lag: Blickrichtung ändern.

    Auch das ist eine Form der Meditation.


    Den Job kannst Du natürlich nicht einfach so schmeißen. Es ist gut, dass Du Arbeit hast. Aber da sie Dich nicht beansprucht, musst Du dieses Bedürfnis irgendwie anders befriedigen. Vielleicht lernst Du eine neue Fremdsprache? Oder machst einen Fernkurs, der nicht lange dauert, damit Du schnell ein Ergebnis erzielen kannst? Oder ein Wochenendseminar? Also keine großen jahrelangen Projekte in Angriff nehmen, sondern kleine, überschaubare.

    Insgesamt gesprochen, jeden Tag in Angriff nehmen, von Tag zu Tag.


    Jedenfalls geht es darum, das was an Kraft bei Dir da ist zu aktivieren und zu fördern. Und Kraft ist da, denn sonst würdest Du Deine Situation nicht aushalten können. Du hast bereits einiges ertragen, und das ist eine große Leistung. Depression ist Aggression, die gegen sich selbst gerichtet ist. Also ein sehr kraftvoller Prozess. Ich habe mir gesagt: Wenn da in mir Kraft ist mich zu zerstören, dann könnte ich diese Kraft dazu umlenken, mir zu nutzen. Allein schon in diesem vermeintlich kraftlosen Zustand zu wissen, dass Kraft da ist, hat mir ein wenig geholfen.

    Den Gedanken mit der Regelmäßigkeit, die in einem Kloster normal ist, finde ich gut. Geregelte Abläufe tun gut, sie holen einen aus dem Bett, zwingen einen dazu das Nötige zu tun …. Diesen Rahmen kannst Du Dir auch so schaffen.


    Damit wirst Du keinen neuen Job bekommen und keine neuen Freunde, aber es ändert die Sichtweise, beeinflusst die Stimmung positiv und gibt Dir vielleicht die Kraft durch Deinen Tunnel durchzugehen. Wenn der Blick nicht mehr so sehr ins Schwarze geht, dann geraten auch die Dinge ins Blickfeld, die neue Chancen eröffnen.

    Das Zauberwort heißt "Geduld". Davon wünsche ich Dir ganz viel.


    Liebe Grüße

    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    • Offizieller Beitrag
    Moderation

    In deinen Worten steckt sicher viel eigene Erfahrung und sie sind gut gemeint, aber es ist sehr problematisch, uns weitergehende therapeutische Tipps zu geben. Gerade weil das Wort "Depression" so verschiedene Sachen bedeuten kann, die ganz verschiedene Antworten erfordern. Und auch als Überforderung und Verkennung empfunden werden können. Ich möchte dich nicht missachten, aber das ist so ein Terrain wo man so leicht was Falsches sagt. Gerade wenn es aus tiefer eigener Erfahrung und aus vollsten Herzen gesprochen ist.

  • Ich finde den Beitrag von Doris insofern gut, als dass er mit dem Hinweis auf den Therapeuten beginnt. Danach folgen eigene Erfahrungen, die auch als solche formuliert werden. Was ich kritischer sehen würde, wären Versuche sich als Helfer oder gar "Therapeut" anzubieten. Ansonsten: wie, wenn nicht aus eigener Erfahrung gesprochen, sollen wir sowas im Forum überhaupt kommentieren? Trotzdem finde ich es wichtig, dass wir als Moderatoren bei so empfindlichen Themen regelmäßig in Erinnerung rufen, dass alle Tipps und Ratschläge auf Entfernung mit Vorsicht zu geniessen sind. :)

  • Hallo void,


    ich habe nicht als Therapeutin geschrieben, sondern als Betroffene.

    Was ich beschrieben habe, sind alles Selbsthilfemaßnahmen, die die Resillienz und Heilung fördern und diese Dinge gehören zu den Standardempfehlungen, auch wenn ich selbst das instinktiv so gemacht habe, und daher aus eigener Erfahrung berichte. Das ist nichts, was nicht jeder hier innerhalb von einer halben Minute nachgoogeln könnte, z.B. ::: Selbsthilfe bei Depressionen durch gute Ernährung, Schlaf, Bewegung und gezielte Veränderungen.


    Wenn man diese Maßnahmen betrachtet, so stehen sie wohl nicht für ein Leben in einem buddhistischen Kloster. Dort wird in der Regel dem Körper möglichst wenig Aufmerksamkeit geschenkt, wenig für das Wohlbefinden gemacht, das Umstyling macht nicht gerade attraktiver und getanzt wird auch nicht, und wenn man bedenkt, was bel über das Essen in Antaji schrieb … Im Grunde soll dort dem Körper und den Emotionen und dem Ego nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das ist bei Depressionen aber kontraproduktiv. Das einzige, das von Nutzen sein könnte, ist der feste Rahmen im Tagesablauf.

    Diesen Kontrast habe ich herausgearbeitet. Ich bin kein Mensch, der ein solches Anliegen mal so nebenbei abwiegelt. Und ich möchte immer ein Stück Hoffnung und Perspektive mit geben: Ein Nein ist nicht vernichtend, sondern stets auch ein Ja für eine andere Richtung.


    Mir war es wichtig, es auf diese Weise zu machen, weil ich das Anliegen und auch die Bedenken von Fred nicht als unreif erachte, sondern als die Suche nach einem geschützten Raum für die Heilung. Für jemanden in einer kleinen Lebenskrise mag ein Kloster ein guter Ort sein, um zu sich zu kommen und sich neu zu orientieren, aber ich bezweifle, dass es sich für jemanden mit Depressionen und suizidalen Gedanken eignet. Das ist eben keine therapeutische Einrichtung und die Bewohner und Chefs sind keine Therapeuten, sondern nur Leute, die in einer gemeinsamen Umgebung meditieren und zusammenleben.


    Im übrigen finde ich es Scheiße, dass ich mich hier zu einer Rechtfertigung gezwungen sehe, auch wenn ich Deine Bedenken verstehen kann.


    Liebe Grüße

    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    • Offizieller Beitrag

    Was ich beschrieben habe, sind alles Selbsthilfemaßnahmen, die die Resillienz und Heilung fördern und diese Dinge gehören zu den Standardempfehlungen, auch wenn ich selbst das instinktiv so gemacht habe, und daher aus eigener Erfahrung berichte. Das ist nichts, was nicht jeder hier innerhalb von einer halben Minute nachgoogeln könnte, z.B. ::: Selbsthilfe bei Depressionen durch gute Ernährung, Schlaf, Bewegung und gezielte Veränderungen.


    ...

    Im übrigen finde ich es Scheiße, dass ich mich hier zu einer Rechtfertigung gezwungen sehe, auch wenn ich Deine Bedenken verstehen kann.

    Liebe Doris.

    es ging mir nicht um persönliche Bedenken - das sind moderatorische Bedenken zu thepeutischen Vorschlägen die ganz allgemein sind. Das was du sagst ist ja nicht falsch.


    Aber wenn du auf die von dir vetlinkte Seite :. ::: Selbsthilfe bei Depressionen durch gute Ernährung, Schlaf, Bewegung und gezielte Veränderungen. gehst, dann wirst du sehen, dass da zwar Selbsthilfetips auf den einzelnen Seiten (Bewegung, Ernährung, Schlaf, Verwöhnen, Veränderung und Arbeit & Struktur) genannt wird, aber die ganze erste Seite, erstmal die "Einschränkungen des Anwendungsbereichs" von Selbsthilfemaßnahmen deutlich und klar aufzeigt.


    Auf dieser Seite steht in tiefen Rot, dass man erstmal einen Arzt aufsuchen sollte, dass Antidpressiva oft helfen, dass man eine mittlere bis schwerere Depression aus eigener Kraft nicht auf die Reihe bekommt, und dass gut gemeinte Ratschläge von Freunden und Bekreannten oft nichts helfen. " Das wird sehr klar angesprochen:


    Sicher würden Sie bei einer Stirnhöhlenvereiterung auch nicht zu Senfkompressen greifen oder einer Lungenentzündung mit Kamillentee zu Leibe rücken. Bei ernsthaften Erkrankungen sind Omas gute Hausmittel eben einfach nicht mehr stark genug. Und eine Depression ist eine ernsthafte Erkrankung, die Ihr Gehirn dauerhaft verändert, Ihr Immunsystem schwächt und lebensbedrohlich sein kann, wenn Sie ihr nicht mit den geeigneten Mitteln (und eben auch mit Medikamenten) zu Leibe rücken. Schämen Sie sich bitte nicht, Antidepressiva zu nehmen, genausowenig wie Sie sich schämen würden, bei Kopfschmerzen zu einer Schmerztablette zu greifen.

    Dies also erst einmal vorab zu den Segnungen der Schulmedizin (und das ist wirklich nicht ironisch gemeint). Im Kapitel Behandlung können Sie übrigens noch mehr darüber erfahren. Im Anschluss zeigen wir Ihnen, wie Sie eine therapeutische und medikamentöse Behandlung aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln selbst unterstützen können, um noch schneller wieder gesund zu werden. Vielen Dank für Ihr Interesse!

    Und erst nach diesen "Einschränkungen des Anwendungsbereichs" kommen dann im Anschluss die Selbsthilfemaßnahmen. Mein Beitrag bedeutet nicht, dass das was du nennst falsch ist, sondern möchte als Fussnote die "Einschränkungen des Anwendungsbereichs" gewährleisten. Also dass was auf der Sewlbsthilfeseite die erst Seite macht.


    Ich habe jeden Satz mehrfach umfomuliert, so das es nicht wie eine Kritik wirkt und du dich nicht zu einer Rechtfertigung genötigt siehst. Aber das ist mir wohl misslungen. ich weiss nicht, wie ich das noch hätte anders fomulieren sollen. Aus dem von dir gesagten ist doch klar, dass das nciht einfach so dahingesagt ist, sondern du da aus deiner tiefen Erfahrung heraus schreibst. Weswegen ich mich sehr bemüht habe, dass es nciht so rüberkommt als darfst du oder sollst du nicht so schreiben. oder als wolle man deine Erfahrung entwerten. Es ist eine Fussnote die den Anwendungsbereichs einschränkt, keine Kritik.

  • Aber genau das habe ich doch gemacht.

    Es war dann klar, dass Fred bereits in therapeutischer Behandlung ist. Auch über die Möglichkeit einer Medikation habe ich geschrieben. Gerade weil Erkrankte oftmals Angst vor Medikamenten haben oder sich deswegen schämen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Ich geb dir recht das auf den ersten blick ein kloster mit Depressionen und Suizid Gedanken nicht der richtige Ort ist. Wenn ich mir allerdings die ursachen der Depression anschaue sieht es etwas anders aus. Das soziale Umfeld ware konstant in einem kloster und weniger der Willkür ausgesetzt alle hatten ein gemeinsames ziel was auch stabilisierend sein kann. Ich ware eingebunden in ein soziales umfeld in dem man einfache Tätigkeiten verichtet sprich man hat eine aufgabe man wäre zudem frei von gesellschaftlichen bewertungen das heisst Status spielt in einem kloster keine rolle und ich wurde etwas machen was ich persönlich als sinnvoll erachten. Ich könnte mir schon vorstellen das ich in einem klostereher zu ruh komme.

  • Ich geb dir recht das auf den ersten blick ein kloster mit Depressionen und Suizid Gedanken nicht der richtige Ort ist. Wenn ich mir allerdings die ursachen der Depression anschaue sieht es etwas anders aus. Das soziale Umfeld ware konstant in einem kloster und weniger der Willkür ausgesetzt alle hatten ein gemeinsames ziel was auch stabilisierend sein kann. Ich ware eingebunden in ein soziales umfeld in dem man einfache Tätigkeiten verichtet sprich man hat eine aufgabe man wäre zudem frei von gesellschaftlichen bewertungen das heisst Status spielt in einem kloster keine rolle und ich wurde etwas machen was ich persönlich als sinnvoll erachten. Ich könnte mir schon vorstellen das ich in einem klostereher zu ruh komme.

    Ich verstehe dich sehr gut. ICH habe einen anderen Weg gewählt, wollte auch ins Kloster. Ich wusste aber das ich ein Riesiges Problem mit Gehorsam habe wenn dieser gegen meine Erfahrungen im Leben geht.

    Ich habe mit Zazen erobert und zwar so das ich mich mir gegenüber gesetzt habe. Beim Zazen war vor mir kein Buddha oder sonst ein Meditationsobjekt, da war ich, denn nur Ich machte mir Probleme wenn ich nicht Zazen gemacht habe.

  • Hab alle weltlichen Möglichkeiten ausprobiert und der Heilung voll ausgeschöpft und hinter mir. Dazu auch einen Selbstmordversuch vor knapp 25 Jahren mit 30 nur knapp überlebt. War im übrigen alles andere als toll.....Damit dazu noch beinah besch...Karma fast vollendet.. Fast...Mit all dem muss ich seit dem klar kommen. Sonst keiner. Für all den Mist trage ich alleine die Karmische Verantwortung und sonst keiner.

    (Weiss also wovon ich spreche) Wie aber sicher viele andere hier im Forum auch!


    Denn so sagt uns der Buddha; ....Das Leben ist sehr leidvoll....in einem Kloster oder egal wo ich sonst sitze.

    PUNKT.


    Dieser Widerstand macht für mich also überhaupt keinen Sinn. Thats LIVE.....Ebenso dachte ich damals das größte Leid auf Erden zu tragen, wie ja eigentlich alle so denken, die leiden. Und wollte Anerkennung aus dem Außen. Gehofft das dadurch alles besser und leichter würde. Da müsste nur dies oder das......Tatsächlich auch mal kurz bekommen.

    Doch mein Inneres Leiden bekam dadurch keine dauerhafte Unterstützung oder friedliche Glückseligkeit. Manchmal traf ich jemanden der an dem Punkt in seinem Leben auch schon mal war. Diese Treffen waren dann für mich immer am dankbarsten und hilfreichsten.Doch durch mein Leiden musste ich eben alleine. Denn es ist mein Karma für das ich selbst verantwortlich war, bin.


    Und, es geht!!!....Heute besser als jemals gedacht:heart::sunny:


    Das sind sehr persönliche Informationen die wir hier ja eigentlich vermeiden möchten, doch

    sollten meine Worte allerdings dienen dem Einen oder der Anderen ein wenig Zuversicht zu bieten, ein wenig Mut um das kostbarste was wir alle haben unser jeweiliges LEBEN wie einen Juwel zu betrachten....dies zu nutzen, zu leben um zB für Andere eine kurze oder längere Unterstützung zu sein,dann möchte ich diese Chance hiermit mal kurz zwischen drin genutzt haben....Danke....SGM

  • Also ich glaube leid hat viele facetten und klar gibt es in einem kloster auch leid aber man hat vielleicht mehr ruhe das leid von all seinen seiten zu betrachten und an seinem karma zu arbeiten dafur ist ja die Meditation praxis da

  • Dann wünsch ich Dir alles Liebe und Gute für Deine nächsten Schritte :heart:_()_

  • Also ich glaube leid hat viele facetten und klar gibt es in einem kloster auch leid aber man hat vielleicht mehr ruhe das leid von all seinen seiten zu betrachten und an seinem karma zu arbeiten dafur ist ja die Meditation praxis da

    ich denke es ist halt wichtig, sich nicht zu viel davon zu versprechen. Wie SGM schon sagte kommt man ums Leiden nirgends drum rum, aber wie Du auch schreibst kann es mMn schon manchmal gut sein, einen entschiedenen Schritt zurück zu treten. Vielleicht ist es auch genau das, was man mal braucht, zu sehen, dass das Leiden eben nicht in den bisher identifizierten Ursachen seinen Ursprung hat, sondern auch vorhanden ist, wenn diese fehlen - obwohl nach bisherigen Maßstäben alles in Ordnung sein müsste. Dann wird man uU offener dafür, wirklich in sich selbst nach der Wurzel des Leidens zu suchen und kann tatsächlich Fortschritte machen, weil sich der Fokus auf das "Problem" verändert hat.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab dieses Koster in Frankreich im Auge https://nalanda-monastery.eu/index.php/en/wie seht ihr das ?


    dieses Kloster ist ein Stuidienkloster nach nach dem Vorbild des historischen Nalanda. Es ist primär für Studierede des tibetischen Buddhismus gedacht, die sich intensiv der Lamrim Praxis widmen und in Gegenwart kompetenter Gelug-Meister in die Feinheiten des tibetischen Buddhimus eintauchen wollen. Man besucht es für ein Studienprogramm (Tagesablauf) und zahlt dabei 550 € bis 750 € pro Monat was jetzt nicht sehr teuer ist aber was man auch erstmal aufbringen können muss.


    Zusätzlich gibt es die Möglchkeit zur Tätigkeit als Freiwlliger  Im Gegensatz zu den "Studenten" bekommt man da Übernachtung und Mahlzeiten gezahlt. Es ist aber kein sanftes Zur-Ruhe kommen, sondern harte köperliche Arbeit. Man arbeitet bei Hitze und Kälte am neuen Gebäuden oder arbeitet in der Küche. Ich schätze, dass es da Sinn macht einigermaßen Französisch zu können und ebenfalls im tibetischen Buddhismus verwurzelt zu sein.

  • Moin Kaiman , gibt es denn eine buddhistische Richtung, die du favorisierst? Und muss das Kloster oder eine entsprechende Einrichtung im Ausland sein?

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • gibt es denn eine buddhistische Richtung, die du favorisierst? Und muss das Kloster oder eine entsprechende Einrichtung im Ausland sein?

    nein eigentlich nicht es wäre nur schön wenn es umsonst wäre und man dort seine Arbeitskraft anbieten kann und drei Mahlzeiten bekommt. Mehr braucht man dort ja dann nicht....

    • Offizieller Beitrag

    Mir fällt auch Plum Village von Thích Nhất Hạnh ein. Ich kann mir vorstellen, dass Thích Nhất Hạnhs Fokus auf einen achtsamen Tagesablauf viellicht so ein Umfeld ist, wie man es sich da erhofft. Auf der Internetseite lese ich, dass es da auch Farmprojekte wo man als achtsamer Erntehelfer wohl gerne gesehen ist.


    Statt so eines bedungschweren Bruch (ich zeihe mich aus der Welt zurück und geh ins Kloster! ) mit vielen Erwartungen und Sehnsüchten kann es doch einfach helfen, das ein zwei Wochen auszuprobieren und danach weiterzusehen und nachzuspühren, inweiweit das das Richtige ist?


    War von euch schon jemand in Plum Village?