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Relative und absolute Wirklichkeit

  • Lucky Luke
  • 15. Mai 2019 um 07:21
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    • 31. März 2023 um 10:27
    • #226

    Ich komme darüber ins Kopfschütteln und dann ins Lächeln, Mitgefühl, aus der Einsicht wie ich mich angestrengt habe meine Sicht mit fremden Federn zu erklären. Kein Mensch hat je meine Sicht aufgeschrieben, das muss ich selbst machen, nur mit meinen Worten. Die fremden Federn können mich nur inspirieren, doch ich darf nicht so vermessen sein, dass sie auch den damit angeschriebenen berühren.

    Bei meinen eigenen Worten kann ich wirklich mich verändern, ich brauch nicht die Stütze von Worten, die nicht meine sind.

    Erleuchtung beginnt mit der Konfrontation mit den eigenen Worten.

  • Igor07
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    • 31. März 2023 um 15:53
    • #227
    mukti:

    Das schleicht sich ein weil wir an der relativen Ebene anhaften, daran wie wir die Wirklichkeit erleben in Bezug auf ein Ich. Weil wir am Körper und an den Gefühlen hängen - 'Ich bin der Körper, es ist mein Körper, meine Gefühle' - hören wir nicht gerne dass Körper und Geist in Wirklichkeit nur zusammengesetzte, vorübergehende Phänomene sind. Aber eben deshalb weil wir sie als Ich und mein erleben müssen wir leiden, weil sie ja nicht so bleiben wie wir es wollen, wir werden krank und alt, erleben Unangenehmes, den Verlust von Angenehmen und am Ende müssen wir sterben. Deshalb eröffnet sich der einzige Ausweg aus den Leiden durch die Erkenntnis dass diese angenommene Identität gar nicht der (höchsten, absoluten) Wirklichkeit entspricht. Die unangenehmen Gefühle die sich dabei einstellen mögen sind in Wirklichkeit auch nur Phänomene, nicht meine Gefühle.


    Wir erfahren uns als ein Mensch, das ist unsere Ausgangsposition. Die Wirklichkeit erschreckt uns, etwa bei einem schweren Unfall mit zerstückelten blutenden Körpern offenbart sie sich auf sehr entmenschlichende Weise. Darin dass man sie nicht verdrängt und nur versucht auf die angenehme Seite zu flüchten, sondern ihr ins Auge sieht und als Konsequenz den Weg zum Ende von allem Dukkha geht, zeigt sich meines Erachtens wahres Menschentum.

    Aha... Mukti, danke für den sinnvolen Beitrag. Ich bin nicht "erleuchtet", und weiss nichts , wie man sagt , mit was ( wem) das ganze essen kann. ( was das bedeutet) ... Einige hier immer behaupten, die sind es... schon... Wie am anderem Ufer... Tja, wer??? sollte erleuchtet sein?

    Ich benutze selbst die Modell von Khandha. Oder das Auto.. Die Karre, oder meine katze.. Mehr nichts, sorry...

    Das Auto besteht aus vielen Teilen, aber wenn ich das Auto ausseinadernehme, dann ich bekomme den Haufen, die Ansammlung, aber das alles zusammen würde nichts fahren. Nur wenn alle Teile in der bestimmten Weise zusammengesetzt sind, und etwas kommt noch hinzu, also... dann dieses "Auto" fährt. So haben wir beide Ebenen... Wie die Person auch besteht aus Khandha, alls zusammen machen die Person aus. Aber wenn ich nach dieser Person suche, ich kann sie nichts finden. Denn der Körper ist nichts Ich, der altert, der würde ( und wird!) krank und stirbt, der ist vergäglich, bereitet "Mir" (?) so viel Schmerzen, und dann er landet endlich im der Kiste, unter der Erde oder wurde die Asche.... Bin ich also mein Körper? Logisch, nichts... dasselbe man wiederholt mit den allen anderen khandha... Die alle sind gegeneinder abhängig, reziprok bedingt, also bedingt entstanden. was man fühlt, man was denkt, usw.. das alles ist schon im Körper drin.

    Man kann nichts die eine wegnhemen, wenn man nichts die andere berücksichtigt.

    Sogar in der besch... Wiki steht das:

    Zitat

    Wenn man diese Komponenten untersucht, aus denen wir gemäß der Lehre des Buddha zusammengesetzt sind, können wir feststellen, dass darin kein „Ich“ und kein festes Selbst zu entdecken sind. Häufig wird hier das Gleichnis eines Wagens verwendet, der nur eine bestimmte Zusammenstellung von Einzelteilen ist, "Wagen" ist nur ein Name, geht man in seine Tiefe (seine Einzelteile), so ist er nicht mehr vorhanden. Spezielle Kontemplationen und Meditationen mit den fünf Skandhas fördern diese Erkenntnisse.
    Für gewöhnlich betrachten wir uns aber als eine feste Einheit, was der Buddha als Haupthindernis auf dem Weg zur Erleuchtung bezeichnet hat. In dieser illusorischen Annahme eines festen „Ichs“ ist die Ursache allen Leidens zu erkennen.


    Aber wir sind verwickelt (eher ver-wirr-t) in diese schien-bare Illusion, die so fest und kompakt aussieht, ....noch mehr, wir behandeln unseren Körper, und sagen, mein ! ("") Körper ist krank, also ich ( Ich) Bin! krank. So sind wir alle gestrickt.

    Zitat

    Diese fünf Faktoren sind wechselnd und für den Untrainierten größtenteils nicht steuerbar, rasch vergänglich und abhängig voneinander, so dass auch der Mensch ihren Veränderungen unterworfen ist. Er ist ein dauernd wechselnder Prozess und keine dauerhafte Substanz. Somit hat der Mensch auch keine unsterbliche Seele und keine Persönlichkeit, die sein Handeln und denken bestimmt, also kein „Ich“. Buddha war absolut von der Vergänglichkeit der Menschen überzeugt. Wiedergeboren wird allein das im vorigen Leben angesammelte Karma. Nach der Wiedergeburt ändern sich die fünf Daseinsfaktoren aufgrund eines anderen Umfelds wieder völlig.


    Was man hier als der "Prozess" bezeichenet, dass ist doch die Realität , wie sie ist, es gibt keine andere.

    Zitat

    satta

    'Wesen',

    wird genau wie attā (Selbst, Persönlichkeit), puggala (Individuum) und jīva (Lebensprinzip, Seele), oft im Sinne einer 'Ich-Wesenheit' gebraucht, gilt aber ebenso wie diese Worte als eine bloße konventionelle Ausdrucksweise (vohāra-vacana), der also 'im höchsten Sinne' (siehe paramattha) keinerlei Wirklichkeitsgehalt zukommt. Siehe anattā.

    Das ist aber von Nyanatiloka, was so von so vielen ( Auch Buddhisten) nur das Kopf-Schütteln verursacht.

    Denn wenn man über den lebendigen Buddha oder Arahat reden, dann er besteht als das "Individuum" weiter, wenn er sogar sehr gut "erleuchtet" ist . ( Ironie). Denn der Buddha handelte, redete, verbreitete die Lehre, und er war als der reale und denkende fühlende Mensch präsent, er wusste, was er vorhatte und was er machte..

    Wenn man diesen Menschen als "leere Phänomene" , die einfach "vorbei-Ziehen", also diese "absolute" Ebene etikettieren würde, dann es wäre echt wie die totale Ent-Wertung. Eher- die Ent-menschlichung. Man sagt mir dann, bitte, das sind doch zwei Ebenen, also verwechsele sie nichts... Das kann ich niemals abkaufen. Und warum? Der Mensch bleibt der Mensch, das Auto, wenn das noch fährt, ist dann wie funktions-fähig, wie diese berüchtigte Karre.


    Zitat

    Die Wirklichkeit erschreckt uns, etwa bei einem schweren Unfall mit zerstückelten blutenden Körpern offenbart sie sich auf sehr entmenschlichende Weise. Darin dass man sie nicht verdrängt und nur versucht auf die angenehme Seite zu flüchten, sondern ihr ins Auge sieht und als Konsequenz den Weg zum Ende von allem Dukkha geht, zeigt sich meines Erachtens wahres Menschentum.


    Genau das! :rose: Wenn ich meine Beine verlieren würde, bleibe ich als Igor? Klar , ja... Wenn meine Hände? Auch... Wenn ich mein Gehirn verliere, dann? Und wenn ich sterbe, dann es würde weiter auf dem denkmal " Igor" usw... stehen... Beim S. Lem es gibt eine schöne erzählung. Also es war dort ein Sport-Profi, im Sinne Auto-Renner, der zuerst die alle mögliche Teile verloren hatte, aber das war ok... Am Ende er erleidet den absoluten Crash und bleibt ohne Kopf...Gut, er hatte den anderen Grips bekommen. Aber das Prooblem dann entstand bei der Versicherung-Gesellschaft, die wollte die Kohle zurück, aber dieser Renner war , eigentlich, nichts mehr da. Wer dann für die ganze Arbeit bezahlen sollte? Der war nur im Ausweis, im Papier, der er hatte, weil er absolut alles sein als ob die eigene Teile verloren hatte. Das ist genau die Parodie auf die absolute Wahrheit, wenn man blind wiederholt, was in den Büchern steht. Und wie ist das Verhalten von dem Buddha, also wirklich von dem, der "erwacht" wurde? Er tröstet Ananda, er weint ein noch einen ( den letzten) Schüler ein, obwohl er , nach den modernen Kriterien, unter der blutenden Durchfällen leidet, ..(""). Wenn ich jetzt über die absolute Ebene reden würde, das würde doch echt wie der Hohn klingen, wie der Spott, mehr nichts.

    Zitat

    Das schleicht sich ein weil wir an der relativen Ebene anhaften, daran wie wir die Wirklichkeit erleben in Bezug auf ein Ich. Weil wir am Körper und an den Gefühlen hängen - 'Ich bin der Körper, es ist mein Körper, meine Gefühle' - hören wir nicht gerne dass Körper und Geist in Wirklichkeit nur zusammengesetzte, vorübergehende Phänomene sind. Aber eben deshalb weil wir sie als Ich und mein erleben müssen wir leiden, weil sie ja nicht so bleiben wie wir es wollen, wir werden krank und alt, erleben Unangenehmes, den Verlust von Angenehmen und am Ende müssen wir sterben. Deshalb eröffnet sich der einzige Ausweg aus den Leiden durch die Erkenntnis dass diese angenommene Identität gar nicht der (höchsten, absoluten) Wirklichkeit entspricht. Die unangenehmen Gefühle die sich dabei einstellen mögen sind in Wirklichkeit auch nur Phänomene, nicht meine Gefühle.


    Ja, Mukti , aber das Wort "anhaften" wäre unzureichend, denke ich... Wir sind ( Ich bin!) unser Körper, unsere Gefühle, usw...

    Man kann bestimmt , nach den verschiedenen Quellen, diese absolute Ebene erfahren, aber nichts über die sehr viel aus den Büchern wiederholen. Das kann jeder. Zitieren.

    Du hast selbst irgendwann erzählt über G. Meyerink und seinen Tod... Das ist die absolute Ebene , die ver-wirk-licht wurde. Auch der Tod von Sokrates. als er das Gift austrinkt hatte, aber dann er erzählt bis zum Ende, was er fühlt, was er spürt, noch als er noch reden kann... Das wäre dann die absolut reale und nichts so ent-wertende und ent-menschlichende Version der absoluten ("") Ebene. Alles andere ist reine abstrakte Philosophie und berührt uns als unsere Existenz nur als das Buch-Wissen, das kann man studieren, und viele Leben nachplapppern. Aber nichs er-leiden...Das war auch der Fall von Sri Nisargatta Maharaj, der hatte den Krebs, und er schirie sogar, denn die Schmerrzen waren schier unerträglich... Aber er sagte es wieder und wieder, das ist mein Körper, der vom Krebs zerfressen wurde, aber ich bin nichts mein Körper... Das ist diese absolute Ebene , lieber Mukti, aber mit dem menschlichen Antlitz. Und wenn man sagt, ich plappere nach über die drei Daseins-Merkmale, dann es sind die absolut andere Ebene, darüber zu reden, oder das als die direkte innigste Erfahrung "ES" zu erleben, durch-leiden... Denn, wer dann auf dem eigenen Leib das ganze erfahren hatte, der würde die Welt, die Menschen, die Natur, alles absolut anders wahrnhemen, als der so wie der normale Otto-Verbrucher, der schlatet TV nach der Arbeit ein, fikt die eigene Frau, oder hilft dem eigenen Kind die mathe-Aufgabe zu knacken. Die Mehrheit von den Menschen verdrängt das, was A. Chan so verdammt gut über die "Vergänglichkeit " redete. Und er auch, lieber Mukti, hatte diese absolute Ebene realisiert hatte, verwirklicht hatte, das weiss hier jeder. ( Hoffe ich).

    Das ist in sehr gröben Zügen, aber meine eigene gedanken zum Thema. Was hier aber betrieben wirde, meistens es ist nur die Wörter, oder die rein persönliche Angriffe, um das zu beweisen, dass nur deine ( meine) Sichtweise richtig ist, aber andere haben Null Ahnung davon.

    Und deswegen ich sage ... Wer wirklich dem Sensenmann jeden Augenblick in die entsetzliche Fratze startt, immer!, und wer sich nicht damit mit dem eigenen Körper "identifiziert", wer als Sokrates sterben kann, aber nichts so verkrampft weiter versucht an das Leben zu klammern, obwohl es bleibt nur einige Ein-Aus-Atmungen... Nur der , meine Meinung nach, kann mit dem recht und Fug über die absolute Ebene auslassen.

    Nichts zu viele technische Terminis, und keine "Spitzelei", wer mehr weiss... Denn es geht hier um die andere Ebene... Wir sind hier alle nichts auf dem Philosophie-Forum.

    Der junge Prinz konnte es nichts aushalten... für ihn damals es war keine "Philosophie", als er alles ( alles!!!) hinter sich gelassen hatte, ich bezweifele, dass ich es kann... Und das war noch kein Buddha.. nur der Siddhartha... Aber er er-spürte im eigenen Innneren, was bedeutet die "Vergänglichkeit" zu er-LEIB-en. Das nenne ich den echten Buddhimsus. Nichts aus den Büchern. Und nichts mit dem Finger zu zeigen, wer mehr weiss und wer nichts... Könnte es sein, dass deises "Nichts" von Wissen , aber das erlebte innigste Er-lebnis wäre dann der einzige Weg .... zur "absoluten " wahrheit? Hm? :?

    LG. :rose:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

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    • 31. März 2023 um 16:55
    • #228
    Igor07:
    Zitat

    Das schleicht sich ein weil wir an der relativen Ebene anhaften, daran wie wir die Wirklichkeit erleben in Bezug auf ein Ich. Weil wir am Körper und an den Gefühlen hängen - 'Ich bin der Körper, es ist mein Körper, meine Gefühle' - hören wir nicht gerne dass Körper und Geist in Wirklichkeit nur zusammengesetzte, vorübergehende Phänomene sind.

    Ja, Mukti , aber das Wort "anhaften" wäre unzureichend, denke ich... Wir sind ( Ich bin!) unser Körper, unsere Gefühle, usw...

    Das Problem dabei ist, wenn ich z.B. die Gefühle bin dann leide ich bei unangenehmen Gefühlen. Hast du eine Lösung für das Problem?

    Mit Metta, mukti.


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    Helmut
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    • 31. März 2023 um 17:55
    • #229

    Das Problem ist zu glauben, wir sind unser Körper, unsere Gefühle usw. Wir sind es aber nicht. Und Anhaften bedeutet in diesem Zusammenhang, dass wir an dieser Vorstellung, die nicht der Realität entspricht, festhalten, weil wir glauben, sie entspräche der Realität.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Noreply
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    • 31. März 2023 um 19:11
    • #230
    mukti:
    Igor07:
    Zitat

    Das schleicht sich ein weil wir an der relativen Ebene anhaften, daran wie wir die Wirklichkeit erleben in Bezug auf ein Ich. Weil wir am Körper und an den Gefühlen hängen - 'Ich bin der Körper, es ist mein Körper, meine Gefühle' - hören wir nicht gerne dass Körper und Geist in Wirklichkeit nur zusammengesetzte, vorübergehende Phänomene sind.

    Ja, Mukti , aber das Wort "anhaften" wäre unzureichend, denke ich... Wir sind ( Ich bin!) unser Körper, unsere Gefühle, usw...

    Das Problem dabei ist, wenn ich z.B. die Gefühle bin dann leide ich bei unangenehmen Gefühlen. Hast du eine Lösung für das Problem?

    Gefühle sind Gefühle, mehr nicht, was ist daran nicht zu verstehen?

    Ach ja, Ich fühle und ich habe Gefühle und darum sind für mich Gefühle nicht Gefühle, sondern Anhaftungen. Die ich nicht erkennen will, weil ich fühlen will, Gefühle haben will und auf keinen Fall Gefühle, die nur Gefühle sind.

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    • 31. März 2023 um 19:27
    • #231
    Helmut:

    Das Problem ist zu glauben, wir sind unser Körper, unsere Gefühle usw. Wir sind es aber nicht.

    In der Tat, das ist ein massives Problem, weil man geneigt ist, seinem eigenen Empfinden, dem "Bauchgefühl" und seiner Vorstellung mehr zu trauen, als einer (noch so wahren, heilsamen) "Belehrung" von außen...

    Solange man die (absolute) Realität nicht selbst erfahren/erlebt hat, fällt es schwer, (sie) zu glauben.

    Was mir noch Kopfzerbrechen bereitet, ist die Frage, ob das Nicht-Anhaften an einem (z.B. stark schmerzenden) Körper wirklich das Leiden mindert.

    Denn es gibt da ja diese Geschichte im Palikanon, wo ein gewisser "Bhikkhu Channa", ein Arahant, Suizid begeht, weil er die Schmerzen in seinem Körper nicht mehr erträgt. Der Buddha attestiert ihm jedoch posthum "Untadeligkeit", weil er den alten Körper ablegte, aber nicht an einem neuen anhaften würde...

    Majjhima Nikāya 144

    Rat an Channa - Channovāda Sutta

    ...........

    "Freund Sāriputta, ich habe das Aufhören gesehen, ich habe das Aufhören mit höherer Geisteskraft erkannt - im Auge, im Sehbewußtsein und den Dingen, die durch Sehbewußtsein erfahrbar sind - deshalb betrachte ich sie so: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Ich habe das Aufhören gesehen, ich habe das Aufhören mit höherer Geisteskraft erkannt - im Ohr, im Hörbewußtsein und den Dingen, die durch Hörbewußtsein erfahrbar sind - deshalb betrachte ich sie so: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Ich habe das Aufhören gesehen, ich habe das Aufhören mit höherer Geisteskraft erkannt - in der Nase, im Riechbewußtsein und den Dingen, die durch Riechbewußtsein erfahrbar sind - deshalb betrachte ich sie so: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Ich habe das Aufhören gesehen, ich habe das Aufhören mit höherer Geisteskraft erkannt - in der Zunge, im Schmeckbewußtsein und den Dingen, die durch Schmeckbewußtsein erfahrbar sind - deshalb betrachte ich sie so: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Ich habe das Aufhören gesehen, ich habe das Aufhören mit höherer Geisteskraft erkannt - im Körper, im Berührungsbewußtsein und den Dingen, die durch Berührungsbewußtsein erfahrbar sind - deshalb betrachte ich sie so: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Ich habe das Aufhören gesehen, ich habe das Aufhören mit höherer Geisteskraft erkannt - im Geist, im Geistbewußtsein und den Dingen, die durch Geistbewußtsein erfahrbar sind - deshalb betrachte ich sie so: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.'"

    11. Nach diesen Worten sagte der ehrwürdige Mahā Cunda zum ehrwürdigen Channa: "Daher, Freund Channa, muß man dieser Lehre des Erhabenen ständig Beachtung schenken: 'In einem, der sich auf etwas stützt, gibt es Unschlüssigkeit, in einem, der sich auf nichts stützt, gibt es keine Unschlüssigkeit; wenn es keine Unschlüssigkeit gibt, ist Stille vorhanden; wenn Stille vorhanden ist, gibt es keine Sich-Neigen; wenn es keine Sich-Neigen gibt, gibt es kein Kommen und Gehen; wenn es kein Kommen und Gehen gibt, gibt es kein Sterben und Wiedererscheinen; wenn es kein Sterben und Wiedererscheinen gibt, gibt es kein Diesseits und kein Jenseits und kein Dazwischen. Dies ist das Ende von Dukkha.'" [3a]

    12. Dann, nachdem der ehrwürdige Sāriputta und der ehrwürdige Mahā Cunda dem ehrwürdigen Channa diesen Rat gegeben hatten, erhoben sie sich von ihren Sitzen und gingen fort. Kurz nachdem sie gegangen waren, nahm der ehrwürdige Channa das Messer.

    13. Dann ging der ehrwürdige Sāriputta zum Erhabenen, und nachdem er ihm gehuldigt hatte, setzte er sich seitlich nieder und sagte zum Erhabenen: "Ehrwürdiger Herr, der ehrwürdige Channa hat das Messer genommen. Was ist sein Bestimmungsort? Was ist sein künftiger Weg?"

    "Sāriputta, hat der Bhikkhu Channa nicht in deiner Gegenwart seine Untadeligkeit verkündet?"

    "Ehrwürdiger Herr, es gibt da ein Vajjier-Dorf namens Pubbajira. Dort hatte der ehrwürdige Channa Umgang mit Familien, die seine Freunde waren, Familien, die seine Vertrauten waren, Familien, die tadelnswert waren."

    "Es gibt da jene Familien, die Freunde des Bhikkhu Channa waren, Familien, die seine Vertrauten waren, Familien, die tadelnswert waren; aber ich sage nicht, daß er in diesem Ausmaß tadelnswert war. Sāriputta, wenn man diesen Körper ablegt und an einem neuen Körper anhaftet, dann sage ich, ist man tadelnswert. Davon war im Bhikkhu Channa nichts zu finden; der Bhikkhu Channa nahm das Messer untadelig [4]."

    Suizid eines Arahants ist also in Ordnung, alle Anderen müssten mit einer schlechten Wiedergeburt rechnen?

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)

    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

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    • 31. März 2023 um 19:42
    • #232
    Anna Panna:

    Suizid eines Arahants ist also in Ordnung, alle Anderen müssten mit einer schlechten Wiedergeburt rechnen?

    Nein so einfach sollte man das nicht rechnen wollen.

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    • 31. März 2023 um 20:04
    • #233
    Ellviral:
    mukti:
    Igor07:

    Ja, Mukti , aber das Wort "anhaften" wäre unzureichend, denke ich... Wir sind ( Ich bin!) unser Körper, unsere Gefühle, usw...

    Das Problem dabei ist, wenn ich z.B. die Gefühle bin dann leide ich bei unangenehmen Gefühlen. Hast du eine Lösung für das Problem?

    Gefühle sind Gefühle, mehr nicht, was ist daran nicht zu verstehen?

    Ach ja, Ich fühle und ich habe Gefühle und darum sind für mich Gefühle nicht Gefühle, sondern Anhaftungen. Die ich nicht erkennen will, weil ich fühlen will, Gefühle haben will und auf keinen Fall Gefühle, die nur Gefühle sind.

    Das entfaltete Bewusstsein, was im Gefühl eine Schwere erkennt, das bis ins Tierreich reicht, und -folgt man den Aussagen Buddhas- noch weitaus tiefer, kann sich auch darin äussern, dass der unpersönliche Vorgang des Anhaftens angesprochen wird, wenn vom Gefühl die Rede ist. Dukkha und das Bestreben es zu beenden halt ...

  • Igor07
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    • 31. März 2023 um 20:14
    • #234
    mukti:

    Das Problem dabei ist, wenn ich z.B. die Gefühle bin dann leide ich bei unangenehmen Gefühlen. Hast du eine Lösung für das Problem?

    Mukti, ich bin doch kein Profi, *lach*...

    Z. B. , ich liede ("") das Leben lang unter sehr schweren Depressionen, also unheilbar. Resistent. Basta.

    Nach Nyanatiloka und Analayo, wenn man richtig ("") Satipatthana praktiziert, dann was mache ich konkret? Ich beobachte das ganze, wie es im Körper sich anfühlt, ich atme ein und aus, und einfach akzeptiere, das ist so, wie es ist. Nichts dagegen anzukämpfen, denn das bewirkt nur entweder die Verstärkung oder die Verdrängung, oder diese Depression wandelt so wie in die Panik-Attacken, also die Psyche hat die eigene Gesetze, also ihr ist piep-egal, was ich wollte oder nichts. Man kann auch unter Sucht leiden, egal stofflicher oder so "geistiger". Manchmal diese "Gifte " sitzen so tief ( Nach Nyanatiloka), dass es wäre besser die nichts zu berühren. Aber ich weiss, von der eigenen Erfahrung, alles ist vergänglich, also man hat , eigentlich, keine andere Option als loszulassen. Oder dagegen mit egal welchen Mitteln zu steuern. Das alles , apropo, ist aufgezählt im Kanon. Wenn ich also lange genug aushalte, dann es gibt die Augenblicke, wie ich als ob mich selbst verliere... Der Atem ist da, der Körper schmerzt, das Gefühl ist auch da, aber ich bin so als ob nichts dabei... Man kann es vergleichen, Mukti, mit dem Ozean, die Wellen sind immens stark, aber auf dem Boden herrscht die absolute Stille. Die Wellen also kommen und vergehen, aber ich ("") bleibe nichts "Nass", nichts berührt... Wenn das mir gelingt, dann es passiert meistens, dass das Gefühl von der Verzweiflung oder der schieren Hoffnungslosigket wandelt sich, wie von selbst... Ich kann dann nichts dafür.

    So man kann wie die Vergänglichkeit im allem erleben, und wenn ich mich selbst als ob verliere, dann bleibt nur die immense Stille. Für mich aber wichtiger weiter zu gehen. Und hinter dem allem, was ich als ob nichts zu mir gehörig empfinde, diese Kern-Losigkeit zu erspüren. Dann bleibt zurück nur überhaupt nichts, nur , so wie das nackte, das reine Gewahr-sein. Dualität ist weg, die ist verschwunden. Solche Gefühle sehr schwer zu schildern, denn wenn man versucht das absichtlich zu erlangen, zu erreichen, dann es geht weg.

    Ich schreibe es nur, nichts wegen mir, wer weiss, jemand kann das lesen, und so etwas erahnen, um was es geht. Ich habe, also ,keine Lust darüber zu reden.

    Aber für die psychisch instabile Menschen das könnte nach hinten los gehen. Dann alle diese Monstren, also Ungeheuer könnten dich überfluten, und man riskiert die akute Psychose zu kriegen. Das wurde auch in Fach-Literarur genug beleuchtet. Ich gehe immer dieses Risiko ein, deswegen das ist meine Erfahrungen, Mukti, aber kein allegemeiner Ratschlag. Wenn man tief im eigenen Innerem ( allegorie) verwurzelt bleibt, dann das ganze klingt ab, wie von selbst. Denn, nach Thanissaro Bhikkhu es gibt keine Nahrung-Zufuhr, das Ende des Prozesses des Werdens, technisch gespochen. Klar, nur vorübergehend. Ich habe es vor , noch später das Buch von H.Hecker " Der Buddha und die Triebe " zu besorgen... wenn du auf die alte Threads gehst, von Thera, dann es waren sehr erfahrene user, die über die eigene Erfarungen offen sprachen. Mukti, es gibt kein Rezept für alle Fälle. Und was einem hilft, dann es dem anderem schaden könnte.


    Helmut:

    Das Problem ist zu glauben, wir sind unser Körper, unsere Gefühle usw. Wir sind es aber nicht. Und Anhaften bedeutet in diesem Zusammenhang, dass wir an dieser Vorstellung, die nicht der Realität entspricht, festhalten, weil wir glauben, sie entspräche der Realität.

    Ja, ganz genau... Ich war zuerst echt sauer , als ich mehr und mehr Nyanatiloka gelesen hatte. Wenn man über das Tiefe Schrecken und über die leere Phänomene redet, das verwirrte mich am Anfang. Aber der hatte absolut recht, wer nur für die einige Augenblicke diese totale "Unpersönlihkeit" erfahren hatte, der spürt, aha, es wirkt wirk-lich, und noch mehr, das stimmt doch alles.... Also dann man kriegt die Motivation weiter zu gehen, zu praktizieren, egal , wenn es sogar die Rückchläge gibt.

    Was du sagt, Lieber Helmut, das ist doch der Kern von allem. Egal Mahayana oder Theravada.... Die Wald-Tradition spricht so ähnliche, wie auch "Mahayna", mir gefällt nur nichts, wie Mahayna postuliert so wie die "ursprüngliche Buddha-Natur", "Rigpa", usw... Das entspricht nichts dem, was ich erfahren hatte... Der mensch im eigenem Innerem ist so total verdorben, verblendet, und so vielen "Giften " ausgeliefert, dass ich denke , wie Nanavira sagt. Wer kein Glück hat, mit der Lehre in die Verbindung zu treten, und dann dem Pfad zu folgen, immer, rund um die Uhr, der hatte keine ( Null ) Chance. DL ist tief verwurzelt, von der Kindheit an, das Buch, das ich hier verlinkt hate, dann der autor ist sehr erfahrener Tulku, deswegen er hatte das ganze geschafft.

    Das wir alle unter Fehl-Wahrnehmung leiden, man kann schon genug in Abhidhamma finden. Der Durst nach dem unassetzlichem Werden, im Sinne die bedingte Entstehung, man kann nichts stoppen... Der Mechanimus ist so wie in unsere Natur vor-programmiert. Das ist keine Offenbarung, wenn man A. Schopenhauer liest.

    Deswegen man sollte weiter gehen, denn , wenn ich über mich rede, ich sehe keine andere option und für mich es ist der einzige Weg. Wenn man das tiefste Vertrauen zur Lehre hat, also kein Zweifel mehr, plus keinen Glauben an egal welche Rituale, man stellt keine Fragen mehr, und wollte nur das" unbedingte", wenn der Mensch ist satt... bis zum Auskotzen, das kein Ende mehr hat... ( @Himmelsbaum ), und man klammert nichts mehr an das eigene Ich ( als die Person), denn er erahnt schon, dass hinter den Masken ( "Personen") man nichts finden kann, absolut ... wenn man das aushält, und das ist die wahrheit, dann man geht weiter, schritt für Schritt, es koste, was es wolle. Ich spreche über mich, klar... Und das ganze ich wollte nichts schreiben, aber man liest sehr wenig, man sitzt in den SM oder egal welchen foren, deswegen nur ich sage etwas so---persönliches. Denn jeder geht allein. Eigentlich. Und jeder weg ist individuell und einzigartig.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

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    • 31. März 2023 um 20:15
    • #235
    einfachundschwer:
    Ellviral:
    mukti:

    Das Problem dabei ist, wenn ich z.B. die Gefühle bin dann leide ich bei unangenehmen Gefühlen. Hast du eine Lösung für das Problem?

    Gefühle sind Gefühle, mehr nicht, was ist daran nicht zu verstehen?

    Ach ja, Ich fühle und ich habe Gefühle und darum sind für mich Gefühle nicht Gefühle, sondern Anhaftungen. Die ich nicht erkennen will, weil ich fühlen will, Gefühle haben will und auf keinen Fall Gefühle, die nur Gefühle sind.

    Das entfaltete Bewusstsein, was im Gefühl eine Schwere erkennt, das bis ins Tierreich reicht, und -folgt man den Aussagen Buddhas- noch weitaus tiefer, kann sich auch darin äussern, dass der unpersönliche Vorgang des Anhaftens angesprochen wird, wenn vom Gefühl die Rede ist. Dukkha und das Bestreben es zu beenden halt ...

    dass der unpersönliche Vorgang des Anhaftens

    Das gibt es bei Buddha nicht, einen Unpersönlichen Vorgang des Anhaftens, er mag unbewusst sein, doch niemals unpersönlich.

  • einfachundgerne
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    • 31. März 2023 um 20:17
    • #236

    nichts ist 'nur Gefühl', oder 'nur Wille' oder 'nur Auto' oder 'nur Wagen' - das wären Aufforderungen ein attaGefühl oder ein attaWille, attaAuto, attaWagen, attaXyz zu glauben.

  • Igor07
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    • 31. März 2023 um 20:32
    • #237
    Anna Panna:

    Suizid eines Arahants ist also in Ordnung, alle Anderen müssten mit einer schlechten Wiedergeburt rechnen?

    Anna Panna-Sati . Man sollte doch richtig den Begriff "Wieder-Geburt" verstehen. Denn es würde kein Igor07 , das wäre dann die andere persönlihkeit, nur so wie die "Karmische knoten " ( allegorie!!!) beliben bestehen...

    Der Arahat ist befreit, aber , als ich einen Buddhisten , der den Verlag als der Vorstand führt und sehr viele Bücher selsbt geschrieben hatte, darüber nachgefragt hatte, er antwortete mir ...was das schlimme ("") , also das "angesammellte" karma, das kommt nichts weg. Nur das neue werde nichts mehr entstehen. Wenn man immer klar und präsent ist, und immer denkt, was sollte ich tun, was kann ich sagen, oder es wäre besser die schnauze zu halten, so man erschafft so wie die eigene "Gestaltungen", man kann es als "Cetana" , wenn ich richtig erinnere, benennen, aber immer jetzt... So man die eigene Zukunft als ob "gestaltet", die andere Bedeutung von "Khandha", und dann , egal was dich erwartet, wenigtstens man sammelt nichts mehr diesen inneren Müll, das ist echt schwer, denke ich. Aber man sollte Wieder-geburt nicht mit der Seelen-Wanderung verwechseln, das sind absolut andere schuhen. Und nur der, wer sehr tiefe Versenkungen gemeistert hatte, der kann ( könnte) die eigene früher Existenzen zu sehen. Aber es ist überhaupt nichts not-wendig. Man praktiziert nichts wegen der Angst, weil die "schlechte Wieder-Geburt" dann so wie die Vergeltung ausüben würde, nein, man kann einfach nichts anders....

    LG. Alles Gute dir auf dem Weg.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • einfachundgerne
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    nibbanavada
    • 31. März 2023 um 20:32
    • #238
    Ellviral:
    einfachundschwer:
    Ellviral:

    Gefühle sind Gefühle, mehr nicht, was ist daran nicht zu verstehen?

    Ach ja, Ich fühle und ich habe Gefühle und darum sind für mich Gefühle nicht Gefühle, sondern Anhaftungen. Die ich nicht erkennen will, weil ich fühlen will, Gefühle haben will und auf keinen Fall Gefühle, die nur Gefühle sind.

    Das entfaltete Bewusstsein, was im Gefühl eine Schwere erkennt, das bis ins Tierreich reicht, und -folgt man den Aussagen Buddhas- noch weitaus tiefer, kann sich auch darin äussern, dass der unpersönliche Vorgang des Anhaftens angesprochen wird, wenn vom Gefühl die Rede ist. Dukkha und das Bestreben es zu beenden halt ...

    dass der unpersönliche Vorgang des Anhaftens

    Das gibt es bei Buddha nicht, einen Unpersönlichen Vorgang des Anhaftens, er mag unbewusst sein, doch niemals unpersönlich.

    Dieser Vorgang wird sehr wohl vielfach in den Lehrreden beschrieben und zwar nicht in der Relation Person die anhaftet, denn das würde ja heissen, die skandhas hafteten an sich selber an, und das repräsentierte wiederum die Idee über ein atta.

    Der Vorgang des Anhaftens bezieht sich auf die skandhas - das ist der ausführliche Begriff Buddhas über die Person, das Wesen Mensch.

    Majjhima Nikaya 109


    Normalerweise kann man in einem buddhistischen Forum das Dogma 'Alles ist Anatta' erwarten, bemerkenswert es hier doch auch genau umgekehrt zu erleben ...

  • Noreply
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    • 31. März 2023 um 20:41
    • #239
    einfachundschwer:
    Ellviral:
    einfachundschwer:

    Das entfaltete Bewusstsein, was im Gefühl eine Schwere erkennt, das bis ins Tierreich reicht, und -folgt man den Aussagen Buddhas- noch weitaus tiefer, kann sich auch darin äussern, dass der unpersönliche Vorgang des Anhaftens angesprochen wird, wenn vom Gefühl die Rede ist. Dukkha und das Bestreben es zu beenden halt ...

    dass der unpersönliche Vorgang des Anhaftens

    Das gibt es bei Buddha nicht, einen Unpersönlichen Vorgang des Anhaftens, er mag unbewusst sein, doch niemals unpersönlich.

    Dieser Vorgang wird sehr wohl vielfach in den Lehrreden beschrieben und zwar nicht in der Relation Person die anhaftet, denn das würde ja heissen, die skandhas hafteten an sich selber an, und das repräsentierte wiederum die Idee über ein atta.

    Der Vorgang des Anhaftens bezieht sich auf die skandhas - das ist der ausführliche Begriff Buddhas über die Person, das Wesen Mensch.

    https://palikanon.com/majjhima/m109n.htm


    Normalerweise kann man in einem buddhistischen Forum das Dogma 'Alles ist Anatta' erwarten, bemerkenswert es hier doch auch genau umgekehrt zu erleben ...

    Alles anzeigen

    Dazu kann ich nichts sagen, nach dem gesamten lesen von SN 20 hab ich ein ganz anderes Wissen.

  • Igor07
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    • 31. März 2023 um 20:44
    • #240
    einfachundschwer:

    Das entfaltete Bewusstsein, was im Gefühl eine Schwere erkennt, das bis ins Tierreich reicht, und -folgt man den Aussagen Buddhas- noch weitaus tiefer, kann sich auch darin äussern, dass der unpersönliche Vorgang des Anhaftens angesprochen wird, wenn vom Gefühl die Rede ist. Dukkha und das Bestreben es zu beenden halt ...

    Hm, ich denke , der Prozess des Anhaftens ist deswegen möglich, weil er von der "persönlichen Ebene" kommt... Beim Arahat , nur als der krasse Fall, es gibt keine diese Person mehr nichts, und als die Folgen , egal welche Anhaften und Dukkha ist weg. Auf immer. Das Problem besteht drin, dass wir uns mit allem möglichen Identifizieren, und diese Masken wir betrachten als echt, aber es ist nur die faule und leere Show, mehr nichts.

    Und wenn man so verblendet ist, dann er verstrickt sich mehr und mehr in diesem Spinnen-Gewebe, das klebt einfach... Man kann es als "Unwissen" oder die "Verblendung" ernenenen, aber wie ich das ganze sehe, Gier, Hass, und die Verblendung kommen so wie zusammen, im einem Schlag, was dazu die Lehre sagt, das ist die andere sache.

    Diese" Person" (en) ist hohl, von innerem leer, aber wir lassen uns täuschen, auf den Leim gehen... Und diese Show ( samsara) läuft einfach weiter.

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    • 31. März 2023 um 20:51
    • #241
    einfachundschwer:

    Dieser Vorgang wird sehr wohl vielfach in den Lehrreden beschrieben und zwar nicht in der Relation Person die anhaftet, denn das würde ja heissen, die skandhas hafteten an sich selber an, und das repräsentierte wiederum die Idee über ein atta.

    Ganz genau, diese Khandha machen die "falsche Person " aus, in der Realität , wie sie ist, sie ist nichts anwesend. Das ganze aber läuft in Windeseile ab, man kann es nichts merken, also nichts wahr-nehmen. Deswegen deises Gaukel-Spiel ...*lach*-- meistens kein Ende hat.

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    • 31. März 2023 um 21:15
    • #242

    Lieber Igor07 ,

    danke für deine Antwort!

    Dummerweise habe ich den von dir (und einfachundgerne ) zitierten Satz unter das Sutta geschrieben, den ich leider jetzt nicht mehr löschen kann.

    Natürlich glaube ich nicht an "Seelenwanderung" , da ich auch nicht an eine unsterbliche Seele glaube.... Wiedergeboren wird - laut der Theravada-Lehre - nur das Kamma/Karma, Ayya Khema sagte einmal zu den vor ihr Sitzenden in einem Meditationskurs: "Derjenige, der hier sitzt, kehrt nicht wieder." - Einleuchtend und klar. Da ich sehr naturwissenschaftlich geprägt wurde, ist mir selbst das "Wiedererscheinen" des Kammas rätselhaft...

    Mir ging es mehr darum, dass ein Arahat, frei von Anhaftungen, offenbar doch so unter körperlichen Schmerzen litt, dass er "das Messer" nehmen wollte (und schließlich nahm!) und auch Sariputta konnte ihn nicht davon abhalten:

    (Majjhima Nikaya 144):

    5. "Freund Sāriputta, es ist nicht auszuhalten, ich überstehe das nicht. Meine schmerzhaften Gefühle nehmen zu und lassen nicht nach; ihre Zunahme zeigt sich, nicht ihr Nachlassen. So als ob ein starker Mann meinen Kopf mit einem scharfen Schwert aufspaltete, so schneiden ungestüme Winde durch meinen Kopf. Es geht mir nicht besser, ich fühle mich nicht wohl. Meine schmerzhaften Gefühle nehmen zu und lassen nicht nach; ihre Zunahme zeigt sich, nicht ihr Nachlassen. So als ob ein starker Mann ein zähes Lederband wie ein Stirnband um meinen Kopf zusammenzöge, so gibt es heftige Schmerzen in meinem Kopf. Es geht mir nicht besser, ich fühle mich nicht wohl. Meine schmerzhaften Gefühle nehmen zu und lassen nicht nach; ihre Zunahme zeigt sich, nicht ihr Nachlassen. So als ob ein geschickter Schlachter oder sein Gehilfe den Bauch eines Ochsen aufschlitzte, so schlitzen ungestüme Winde meinen Bauch auf. Es geht mir nicht besser, ich fühle mich nicht wohl. Meine schmerzhaften Gefühle nehmen zu und lassen nicht nach; ihre Zunahme zeigt sich, nicht ihr Nachlassen. So als ob zwei starke Männer einen schwächeren Mann packten und ihn über einer Grube voll heißer Kohlen rösteten, so gibt es ein heftiges Brennen in meinem Körper. Es geht mir nicht besser, ich fühle mich nicht wohl. Meine schmerzhaften Gefühle nehmen zu und lassen nicht nach; ihre Zunahme zeigt sich, nicht ihr Nachlassen. Ich werde das Messer nehmen
    [1], Freund Sāriputta; ich habe kein Verlangen zu leben."

    6. "Der ehrwürdige Channa nehme das Messer nicht. Der ehrwürdige Channa bleibe am Leben. Wir wollen, daß der ehrwürdige Channa lebt. Falls es ihn an passender Nahrung mangelt, werde ich mich auf die Suche nach passender Nahrung für ihn machen. Falls es ihn an passender Medizin mangelt, werde ich mich auf die Suche nach passender Medizin für ihn machen. Falls es ihn an einem richtigen Aufwärter mangelt, werde ich ihm aufwarten. Der ehrwürdige Channa nehme das Messer nicht. Der ehrwürdige Channa bleibe am Leben. Wir wollen, daß der ehrwürdige Channa überlebt."

    7. "Freund Sāriputta, es ist nicht so, daß ich keine passende Nahrung oder Medizin oder keinen richtigen Aufwärter habe. Vielmehr, Sāriputta, ist der Lehrer lange Zeit auf erfreuliche Weise verehrt worden, nicht unerfreulich; denn es ist für den Schüler angemessen, den Lehrer auf erfreuliche Weise zu verehren, nicht unerfreulich. Freund Sāriputta, behalte dies im Gedächtnis: der Bhikkhu Channa wird das Messer untadelig nehmen [2]."

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)

    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

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    • 31. März 2023 um 23:13
    • #243
    Igor07:
    einfachundschwer:

    Dieser Vorgang wird sehr wohl vielfach in den Lehrreden beschrieben und zwar nicht in der Relation Person die anhaftet, denn das würde ja heissen, die skandhas hafteten an sich selber an, und das repräsentierte wiederum die Idee über ein atta.

    Ganz genau, diese Khandha machen die "falsche Person " aus, in der Realität , wie sie ist, sie ist nichts anwesend. Das ganze aber läuft in Windeseile ab, man kann es nichts merken, also nichts wahr-nehmen. Deswegen deises Gaukel-Spiel ...*lach*-- meistens kein Ende hat.

    Dazu möchte ich raten, von Vorstellungen über falschen oder richtige Personen abzustehen. Die Gruppen des Ergreifens (kandha, skandha) geben meinem Verständnis nach ein komplettes und nachvollziehbar strukturiertes Bild über die möglichen seelischen oder psychische Vorgänge ab. Also auch darüber was eine Person ist oder ausmacht würde man sagen.

    Ich hoffe sie zerbrechen sich nicht den Kopf daran wenn ich behaupte, dass ich anwesend bin und zwar in der Realität ;)

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    • 31. März 2023 um 23:17
    • #244
    Igor07:

    Und diese Show ( samsara) läuft einfach weiter.

    Für welchen angeblich unbeteiligten Betrachter denn?

  • Online
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    • 31. März 2023 um 23:55
    • #245
    Anna Panna:

    "Sāriputta, wenn man diesen Körper ablegt und an einem neuen Körper anhaftet, dann sage ich, ist man tadelnswert. Davon war im Bhikkhu Channa nichts zu finden; der Bhikkhu Channa nahm das Messer untadelig."

    Suizid eines Arahants ist also in Ordnung, alle Anderen müssten mit einer schlechten Wiedergeburt rechnen?

    Solange man am Dasein hängt wird es wohl irgendeine Form des Daseins geben. Ich finde Schopenhauer drückt es treffend aus: "Der Selbstmörder will das Leben und ist bloß mit den Bedingungen unzufrieden, unter denen es ihm geworden."

    Ein Arahant hat aber keinen Durst nach Dasein mehr, deshalb war das kein gewöhnlicher Selbstmord von Biikkhu Channa. So wie es im Mahaparinibanna Sutta vom Buddha steht, als er vor seinem Parinibbana "den Dauergedanken entlassen" hat.

    Zitat
    Gemein und ungemein, was geworden ist, Gedanken an Dasein entlassen hat der Mönch: In sich beseligt, innig geeint, zerriß wie ein Panzerhemd er den Selbstbestand.

    Mit Metta, mukti.


  • Noreply
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    • 1. April 2023 um 00:08
    • #246
    mukti:

    deshalb war das kein gewöhnlicher Selbstmord von Biikkhu Channa.

    Es war eine legitime Selbsttötung, Lebensbeendung. Bewusstes Sterben.

  • Online
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    • 1. April 2023 um 00:32
    • #247
    Igor07:
    mukti:

    Das Problem dabei ist, wenn ich z.B. die Gefühle bin dann leide ich bei unangenehmen Gefühlen. Hast du eine Lösung für das Problem?

    Mukti, ich bin doch kein Profi, *lach*...

    Klar, bin ich auch nicht. Ich hatte nur ein wenig den Eindruck als würdest du die ganze Anatta-Lehre ablehnen, da hab ich dich wohl missverstanden.

    Mit Metta, mukti.


  • Igor07
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    • 1. April 2023 um 18:39
    • #248
    einfachundschwer:

    Für welchen angeblich unbeteiligten Betrachter denn?

    Hi, einfachundgerne ... da gibt es keinen, also im höchstem Sinne, ach , ich zitiere wieder, moment:

    Zitat

    Wer ist denn dieser Nāgasena? Sind da etwa die Kopfhaare dieser Nāgasena, oder sind es Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Niere, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Eingeweide, Gekröse, Mageninhalt, Kot, Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Lymphe, Speichel, Rotz, Gelenköl, Urin oder das im Schädel befindliche Gehirn?"

    "Nicht doch, o König!"

    "Oder sind etwa der Körper, oder das Gefühl, oder die Wahrnehmung, oder die Geistesformationen, oder das Bewußtsein dieser Nāgasena?"

    "Nicht doch, o König!"

    "Dann sollen wohl vielleicht Körper, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewußtsein (zusammen genommen), dieser Nāgasena ein?"

    "Nicht doch, o König!"

    "Oder soll dieser Nāgasena gar außerhalb von Körper, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewußtsein existieren?"

    "Nicht doch, o König!"

    "Ich mag dich fragen, wie ich will, Verehrter: den Nāgasena aber kann ich nicht entdecken. Soll etwa das bloße Wort <Nāgasena> schon der Nāgasena selber sein?"

    "Nicht doch, o König!"

    "Nun, wer ist denn dieser Nāgasena? Eine Unwahrheit sprichst du, o Herr, eine Lüge, denn der Nāgasena existiert ja gar nicht!"

    Alles anzeigen

    Wir besteehen aus Khandha, aber man kann mich als die Person ( per se, eigens) nichts vorfinden. So war früher die Erklärung:

    Zitat

    Ich bin als Nāgasena bekannt, o König, und mit Nāgasena reden mich meine Ordensbrüder an. Ob nun aber die Eltern einem den Namen Nāgasena geben oder Sūrasena oder Vīrasena oder Sīhasena, immerhin ist dies nur ein Name, eine Bezeichnung, ein Begriff, eine landläufige Ausdrucksweise, ja weiter nichts als ein bloßes Wort, denn eine Person ist da nicht vorzufinden."

    Zitat
    (Mit der hier geleugneten <Person> puggala ist lediglich eine beharrende Ichsubstanz gemeint, eine beständige und in jeder Hinsicht identische Persönlichkeit)

    Wie das Auto oder die Karre besteht aus sehr vielen teilen, aber das ist nur der "Aufkleber", die Bezeichnung.... Klar, das fährt... Das wirkt nur am Anfang verwirrend, das kann ich nachvollziehen.

    Später dann Prasangika ( mahayana) sagen uns, dass alles existiert nur durch die Kraft der Benennung. Das alles war schon in Abhidharma, denke ich.

    Es gibt kein "Atta", mukti , es gibt nur das Werden, kein "Ding" als das etwas festes oder kompaktes, also unabhängisges , usw... Das würde der bedingten Entstehung widersprechen.... Das man es real erleben kann, dieses so manchmal mulmiges Gefühl no-body, no-thing, dann ich habe ( das wiederhole ich nochmal) das Buch verlinkt. Dort man schildert die reale erlebnisse, und ich kann es sehr gut verstehen , denn sehr viele hatten " es" erlebt, aber die reden niemals davon. Für den normalen menschlichen Verstand ( was ist dann "normal"?, das ist die andere Frage), /common-sense/ dieser Zustand ist kaum "er-trag-bar". Wenn der nichts geschult ist. Manchmal das Leben lang.

    Das war die Quelle:

    Zitat

    Fragen über charakteristische Merkmale

    Mil. 2.1.1. Unpersönlichkeit - 2.1.1. Paññattipañho

    Milindapañha 2.1.1-2.1.14

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    • 1. April 2023 um 19:00
    • #249
    einfachundschwer:

    Dazu möchte ich raten, von Vorstellungen über falschen oder richtige Personen abzustehen. Die Gruppen des Ergreifens (kandha, skandha) geben meinem Verständnis nach ein komplettes und nachvollziehbar strukturiertes Bild über die möglichen seelischen oder psychische Vorgänge ab. Also auch darüber was eine Person ist oder ausmacht würde man sagen.


    Ich hoffe sie zerbrechen sich nicht den Kopf daran wenn ich behaupte, dass ich anwesend bin und zwar in der Realität

    Es gibt doch kein "Falsch" oder "richtig", genau hier ist der Hund begraben liegt. Man kann genug das sehr viele Leben lang darüber den Kopf zerbrechen...

    Allegorisch gesprochen :!: , am ende alle dinge sind leer, denn alle sind bedingt entstanden. Diese verdammte "Leerheit" ist doch auch kein "Ding", das ist die bedingte Entstehung.

    Aber klar, lieber einfachundgerne , wir klammern an das, was so "real " nichts existiert. Das kann man sehr gut verstehen, wenn man die Ahnung von der Qaunten-Physik hat, denke ich. Aber das ist unheimlich , wenn man das erlebt...

    Alle khandha sind bedingt, man kann das ganze nichts abgesondert behandeln ( betrachten). Das ganze zusammen ist die einzige "Realität", welche wir erfahren , im Sinne es wirkt auf uns ein. mehr nichts. Wenn es kein "Anhaften " anwesend wäre, dann wir wären sofort befreit. Aber man kann das Gefühl davon erhaschen, deswegen man folgt dem Pfad weiter. Bis zum diesem Tod und darüber hinaus , denke ich... Denn es geht weiter... der Kausal-Nexus-Gesetz man kann nichst so... stoppen... Das ist der einzige "Gott", der im Buddhimus "real " ist. Diese Begriffe real oder wirklich... die machen die Sache nichts leichter... Was ich schreibe, sind nur die Pixeln, wenn ich das ganze vergrössere, ich finde doch nichts, absolut, aber man liest das... Die Realität ist nichts mehr als der Konstrukt, siehe hier, als der Beispiel:

    Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wahn, Täuschung, Verstehen. Piper, München 1976, ISBN 3-492-02182-4; 9. Auflage ebenda 2010.

    Die erfundene Wirklichkeit – Wie wissen wir, was wir zu wissen glauben? Piper, München 1981, ISBN 3-492-02581-1.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

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  • Igor07
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    • 1. April 2023 um 19:16
    • #250
    Anna Panna:

    Mir ging es mehr darum, dass ein Arahat, frei von Anhaftungen, offenbar doch so unter körperlichen Schmerzen litt, dass er "das Messer" nehmen wollte (und schließlich nahm!) und auch Sariputta konnte ihn nicht davon abhalten:

    Anna Panna-Sati , klar, der hat den körperlichen Schmerzen weiter, aber keinen "geistigen".

    Der bleibt, wenn man ( auch als Arahat auch noch lebt):

    Zitat

    Auch der Erhabene, o König, sagt:

    <Nur eine Art des Schmerzes mag er (der von Wiedergeburt befreite Heilige) noch empfinden, und zwar den körperlichen Schmerz. Geistigen Schmerz aber empfindet er nicht mehr>.» (S.36.9)

    «Wenn er noch Schmerzen empfindet, warum erlöst er sich dann nicht völlig?» (parinibbāyati; d.h. warum zieht er dann nicht den Tod vor, denn durch den Eintritt des Todes tritt bei dem von Wiedergeburt befreiten Vollkommen-Heiligen die Erlösung vom Dasein (khandha-parinibbāna) ein.)

    «Der Vollkommen-Heilige, o König, kennt weder Neigung noch Widerwillen. Die Vollkommen-Heiligen pflücken nicht die unreife Frucht. Weise warten sie ab die Zeit der Reife (*1). Sagt doch, o König, auch der Ordensältere Sāriputta, der Fürst der Wahrheitslehre:

    • Nicht wünsch' ich mir den Tod herbei, Nicht hänge ich ans Leben mich: Ich warte eben ab die Zeit, Gleich wie der Söldner seinen Lohn.
    • Nicht wünsch' ich mir den Tod herbei, Nicht hänge ich ans Leben mich: Ich warte eben ab die Zeit, Besonnen und im Geiste klar.» (*2)


    Zitat

    Mil. 2.2.4. Schmerzen beim Heiligen - 2.2.4. Paṭisandahanapuggalavediyanapañho

    Der König sprach: «Mag wohl, ehrwürdiger Nāgasena, einer, der nicht mehr wiedergeboren wird (das ist ein Vollkommen-Heiliger), noch irgend ein Schmerzgefühl empfinden?»

    «Eine Art des Schmerzgefühls mag er wohl noch empfinden, eine andere aber nicht.»

    «Welche aber sind dies?»

    «Körperliches Schmerzgefühl, o König, mag er wohl noch empfinden, geistiges Schmerzgefühl aber nicht mehr.»

    «Wieso aber, o Herr?»

    «Da der Grund und die Bedingung zur Entstehung des körperlichen Schmerzgefühls noch nicht aufgehoben sind (denn die Entstehung körperlicher Schmerzen ist abhängig vom Körper, nicht vom Willen), darum mag er noch körperliches Schmerzgefühl empfinden. Da aber der Grund und die Bedingung zur Entstehung des geistigen Schmerzgefühls aufgehoben sind, darum mag er geistiges Schmerzgefühl nicht mehr empfinden.

    Zitat
    [Die Entstehung geistiger Schmerzen ist bedingt durch die Willensverfassung des Einzelnen. Geistiges Schmerzgefühl (Kummer, Gram, Trübsal, Melancholie und Verzweiflung) ist stets mit einem Triebe des sich Widersetzens, Widerstrebens, Grollens oder Hassens (dosa, patigha vyāpāda) verbunden und wird daher im Buddhismus als unheilsam betrachtet. Wie kann man da den Buddhismus eine pessimistische Lehre nennen, wo bereits jede geistig trübe Stimmung schon als unheilsam verworfen wird und eine der Hauptmeditationen diejenige der universalen Freude (muditā-bhāvanā) ist?]
    Alles anzeigen

    Der Buddha , wie die andere Arahat en , die , als die den Körper hatten, die starben als die menschliche Wesen, klar , aber die hatten keine "Identifikationen " mehr , denn die wurden wie "ent-reizt" , der Wahn nach so weiter "Werden" wurde auf immer "versiegelt". Deswegen, um dieses Wirr-Warr von den Begriffen aufzudröseln, Nanavira sagt über das Bestehen weiter von dem "Individuum ", aber es gibt keine "Person" mehr.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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