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Fleischkonsum für Buddhisten, Alkohol, Drogen oder andere Laster und der Umgang mit diesen?

  • JulianBo
  • 26. Februar 2020 um 20:03
  • Zum letzten Beitrag
1. offizieller Beitrag
  • JulianBo
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    • 26. Februar 2020 um 20:03
    • #1

    Ich hab irgendwo neulich mal gelesen, dass es Buddhisten gibt, die Fleisch essen. Das Argument (oder die Rechtfertigung) dahinter habe ich mir entweder nicht gemerkt, oder es wurde gar nicht erwähnt. Jetzt stellt sich mir die Frage: Wenn man Zuflucht zum Buddha, zum Dharma und zum (zur?) Sangha sucht, und die fünf Silas befolgt, "verpflichtet" man sich doch aber zum nicht-töten und zum Ablehnen von Rauschmitteln, oder etwa nicht? In Buddhistischen Ländern wie beispielsweise Thailand oder auch Japan wird aber sicherlich auch jede Menge Alkohol getrunken (mir fällt spontan Sake ein), Fleisch gegessen (chinesische oder mongolische Küche ist voller Fleisch) und sicherlich auch das eine oder andere Rauschmittel eingenommen. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen dass das "nur" nicht-Buddhisten tun. Schließlich ist es ja auch kulturell geprägt. Welche Argumentation/ Rechtfertigung/Ausrede oder welcher Verweis auf welche (buddhistische) Quelle greift denn dort?

    Ich finde das irgendwie recht widersprüchlich. Was meint ihr? Kann mich da jemand aufklären?

    :buddha:

    ཨོཾ་མ་ཎི་པདྨེ་ཧཱུྃ

    _()_


  • Noreply
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    • 26. Februar 2020 um 20:10
    • #2

    Abstand nehmen von töten. Heißt ich töte nicht und verwende kein für mich Getötetes als Nahrung.

    Ich halte Abstand von vergorene und Alkoholischen Getränken . Es geht um die Bewusstseinsveränderung und da sieht Buddha als Verbotenswert alle Alkoholika. Ich hab nie etwas anderes in den Sutra gelesen.

    Außerdem warum sollte ich an irgendwelchen Regeln und Riten anhaften wenn Buddha doch eindeutig ist?

  • cinnamon
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    • 26. Februar 2020 um 20:19
    • #3

    Ich meine Buddha ging es um das Töten und nicht um das Essen von Fleisch. Der Vorgang des Tötens bzw die Intention dazu. Gegen das Essen von Fleisch habe ich noch nie etwas gehört.

  • Sili
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    • 26. Februar 2020 um 20:42
    • #4

    _()_

    Wer Fleisch ist der unterhält damit die Tötungs Industrie !

    Ich esse gerne Fleisch den ich unterhalte damit auch den Bauer, dazu kommt das zb Schafe längst ausgestorben währe wen wir sie nicht als Nutztiere gebrsuchen könnten. Wolle aleine wäre dafür aber nicht ausreichen da gäbe es Bessere und günstigere alternativen.

    Milch wäre da was, aber ein Tier gibt nur Milch wen es auch Junge hat( bei der Kuh ca 1 mal im Jahr hab ich gehört) doch da man auch Mänchen beim züchten bekommt und die Mänchen sich gegenseitig Tötten würden, werden diese nun halt geschlachtet.

    Wer Vegan lebt der soll sich mal fragen woher die Tableten der ernährungsergänzung tierische proteine herbekommen die der Körper braucht, und ob die Chemische herstellung der Tableten den Planeten nicht mehr belastet als das Töten fon tieren.

    Dazu gibt Buddha empfehlungen ab und keine Gebote.

    Ich denke das Töten unterlasen meint mehr nicht aus zorn zu Töten. Dazu kommt noch das in Buddhas zeit das Metzgen der Tiere vermutlich nicht als Tötten angesehn wurde;)

    Was Alkohol und Drogen angeht so sind sie klar Unheilsam ich werde heute abend aber denoch meinen cbd Joint rauchen:erleichtert: (ich bin schweizer bei uns ist das Legal. Bevor hier die Polizei kommt:grinsen:)

    _()_

  • xxx
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    • 26. Februar 2020 um 20:44
    • #5

    [lz]

    aus Patimokka: Das Hauptregelwerk für budd. Mönche:

    D) Fleisch

    i) Nicht erlaubtes Fleisch

    Wer Fleisch von Menschen ißt, begeht ein Thullaccayavergehen. Wer Fleisch von Elefanten, Pferden, Hunden, Schlangen, Löwen, Tigern, Leoparden, Bären und Hyänen ißt, begeht ein Dukkaṭavergehen. (MV 278ff)

    ii) Erlaubtes Fleisch

    Rind-, Kalb-, Hammel-, Schweinefleisch usw. und Fisch. Man soll nicht, ohne es geprüft zu haben, angebotenes Fleisch essen. Wer es ißt, begeht ein Dukkaṭavergehen. Ebenso, wenn es unvollständig gekocht oder gebraten ist, oder wenn es von einem Tier ist, von dem man

    1) gesehen hat (diṭṭhaŋ), oder

    2) gehört hat (sutaŋ), oder

    3) vermutet hat (parisankitaŋ),

    daß es speziell für einen selbst […] getötet und zubereitet wurde (uddissakataŋ). Es soll in drei Hinsichten rein sein (ti-koti-parisuddhi):

    1) nicht gesehenes (a.diṭṭhaŋ), oder

    2) nicht gehörtes (a.sutaŋ), oder

    3) nicht vermutetes (a.parisankitaŋ). (MV 218/238);

    dann kann man es essen. Dies ist der Mittelpfad und man soll sich nicht wie Devadatta (CV 197f) benehmen.[/lz]

    Einmal editiert, zuletzt von xxx (26. Februar 2020 um 20:55)

  • jianwang
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    • 26. Februar 2020 um 21:00
    • #6

    *lautlacht - und an die Zeit im russischen Sangha denkt …

    Wer weis denn aus eigener Erfahrung, nach den Regeln der Mönche zu leben ?

    Die meisten heutzutage picken sich nur das raus, was den eigenen Vorlieben entspricht.

    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.

    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Schneelöwin
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    • 26. Februar 2020 um 21:04
    • #7

    Eine Vorliebe könnte auch eine russische Sangha sein:)

    Liebe Grüße Schneelöwin

    "All is always now"


  • void
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    Buddh. Richtung
    Zen
    • 26. Februar 2020 um 21:17
    • Offizieller Beitrag
    • #8
    Bakram:

    dann kann man es essen. Dies ist der Mittelpfad und man soll sich nicht wie Devadatta (CV 197f) benehmen.

    Im Culla-Vagga will der Hardliner Devadatta gegen Buddha strengere Regeln durch boxen:

    Culla Vagga:

    Folgende fünf Dinge nun helfen auf mancherlei Art dazu, daß man wenig wünscht und zufrieden ist, das Böse ausmerzt und abschüttelt, gläubig und ehrerbietig ist und eifrig (nach der Vollkommenheit) strebt.

    • Gut wäre es, Herr, wenn die Mönche zeitlebens im Walde wohnten, und wenn der, der in die Nähe eines Dorfes ginge, damit eine Sünde beginge.
    • Zeitlebens sollen sie von Almosen leben, und der, der eine Einladung annimmt, soll damit eine Sünde begehen.
    • Sie sollen sich zeitlebens nur mit Lumpen, die aus dem Schmutz zusammen gelesen sind, bekleiden, und der, der von einem Hausvater eine Gewand annimmt, soll damit eine Sünde begehen.
    • Zeitlebens sollen sie am Fuße von Bäumen wohnen, und der, der unter ein Dach geht, soll damit eine Sünde begehen.
    • Sie sollen zeitlebens kein Fischfleisch essen, und der, der Fischfleisch ißt, soll damit einer Sünde schuldig sein.

    'Diese fünf Dinge wird der Asket Gotama nicht bewilligen. Mit diesen fünf Dingen werden wir das Volk gewinnen. Durch diese fünf Dinge kann in der Gemeinde des Asketen Gotama und in seinem Reiche eine Spaltung herbeigeführt werden, denn den Menschen gefällt das Strenge."

    Darauf begab sich Devadatta mit seiner Umgebung zu dem Erhabenen, und als er zu ihm gekommen war, begrüßte er ehrfurchtsvoll den Erhabenen und setzte sich zur Seite nieder. Und an seiner Seite sitzend legte Devadatta dem Erhabenen die fünf Wünsche vor.

    Darauf erwiderte Buddha: "Es ist genug, Devadatta. Wer will, soll im Walde leben; wer will, soll bei einem Dorfe wohnen. Wer will, soll von Almosen leben; wer will, soll eine Einladung annehmen. Wer will soll sich in schmutzige Lumpen kleiden; wer will, soll von einem Hausvater ein Gewand annehmen. Für acht Monate, Devadatta, habe ich das Wohnen am Fuße von Bäumen erlaubt; und unter drei Bedingungen ist der Genuß von Fischfleisch rein, nämlich, wenn man es nicht gesehen hat, nicht gehört hat und keinen Verdacht hat."

    In dieser Übersetzung steht "Fischfleisch" wären ich an einer anderen Stelle gelesen habe das "Fisch und Fleisch" als Sammelbezeichnung gemeint ist.

    Was von beiden stimmt denn? Will Devadatta hier Fisch verbieten oder beides?

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  • Sili
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    • 26. Februar 2020 um 21:34
    • #9
    void:
    Bakram:

    dann kann man es essen. Dies ist der Mittelpfad und man soll sich nicht wie Devadatta (CV 197f) benehmen.

    Im Culla-Vagga will der Hardliner Devadatta gegen Buddha strengere Regeln durch boxen:

    Culla Vagga:

    Folgende fünf Dinge nun helfen auf mancherlei Art dazu, daß man wenig wünscht und zufrieden ist, das Böse ausmerzt und abschüttelt, gläubig und ehrerbietig ist und eifrig (nach der Vollkommenheit) strebt.

    • Gut wäre es, Herr, wenn die Mönche zeitlebens im Walde wohnten, und wenn der, der in die Nähe eines Dorfes ginge, damit eine Sünde beginge.
    • Zeitlebens sollen sie von Almosen leben, und der, der eine Einladung annimmt, soll damit eine Sünde begehen.
    • Sie sollen sich zeitlebens nur mit Lumpen, die aus dem Schmutz zusammen gelesen sind, bekleiden, und der, der von einem Hausvater eine Gewand annimmt, soll damit eine Sünde begehen.
    • Zeitlebens sollen sie am Fuße von Bäumen wohnen, und der, der unter ein Dach geht, soll damit eine Sünde begehen.
    • Sie sollen zeitlebens kein Fischfleisch essen, und der, der Fischfleisch ißt, soll damit einer Sünde schuldig sein.

    'Diese fünf Dinge wird der Asket Gotama nicht bewilligen. Mit diesen fünf Dingen werden wir das Volk gewinnen. Durch diese fünf Dinge kann in der Gemeinde des Asketen Gotama und in seinem Reiche eine Spaltung herbeigeführt werden, denn den Menschen gefällt das Strenge."

    Darauf begab sich Devadatta mit seiner Umgebung zu dem Erhabenen, und als er zu ihm gekommen war, begrüßte er ehrfurchtsvoll den Erhabenen und setzte sich zur Seite nieder. Und an seiner Seite sitzend legte Devadatta dem Erhabenen die fünf Wünsche vor.

    Darauf erwiderte Buddha: "Es ist genug, Devadatta. Wer will, soll im Walde leben; wer will, soll bei einem Dorfe wohnen. Wer will, soll von Almosen leben; wer will, soll eine Einladung annehmen. Wer will soll sich in schmutzige Lumpen kleiden; wer will, soll von einem Hausvater ein Gewand annehmen. Für acht Monate, Devadatta, habe ich das Wohnen am Fuße von Bäumen erlaubt; und unter drei Bedingungen ist der Genuß von Fischfleisch rein, nämlich, wenn man es nicht gesehen hat, nicht gehört hat und keinen Verdacht hat."

    In dieser Übersetzung steht "Fischfleisch" wären ich an einer anderen Stelle gelesen habe das "Fisch und Fleisch" als Sammelbezeichnung gemeint ist.

    Was von beiden stimmt denn? Will Devadatta hier Fisch verbieten oder beides?

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    _()_

    Lehrt Buddha hier nicht fiel eher die befreiung fon leid durch nicht anhaften an strengen Regeln? Wer frei fon leid und ergreifen sein will darf doch auch keine Regeln oder Gebot ergreifen und wer frei fon urteilen sein will der darf auch niemandem eine sünde vorwerfen.

    Ob nun Fleisch oder Fischfleisch ist Jacke wie Hose^^

    _()_

  • Noreply
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    • 26. Februar 2020 um 21:40
    • #10

    [lz]

    drei Bedingungen ist der Genuß von Fischfleisch rein, nämlich, wenn man es nicht gesehen hat, nicht gehört hat und keinen Verdacht hat."[/lz]

    Reicht das nicht? Muss das immer und immer weiter und weiter zerFischFleischt werden. Wie solle es bei dem dauernden Zweifel wecken, am Zweifel, Zweifel wecken und bis ins Atomare zerkleinert werden irgendjemanden nützen? Wenn Buddha was gesagt hat wird über die Deutungen gesprochen, wenn er etwas nicht gesagt hat wird mit allen Mitteln versucht das er es doch gesagt hat.

  • void
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    • 26. Februar 2020 um 22:28
    • Offizieller Beitrag
    • #11
    Ellviral:

    Reicht das nicht? Muss das immer und immer weiter und weiter zerFischFleischt werden. Wie solle es bei dem dauernden Zweifel wecken, am Zweifel, Zweifel wecken und bis ins Atomare zerkleinert werden irgendjemanden nützen? Wenn Buddha was gesagt hat wird über die Deutungen gesprochen, wenn er etwas nicht gesagt hat wird mit allen Mitteln versucht das er es doch gesagt hat.

    Ja, da hast du recht. Ich war nur ein wenig neugierig auf die Geschichte mit Devadatta. Devadatta ist irgendwie Buddhas Schatten - ein wenig was hinzugefügt und die Balance ist gebrochen.

    • Vorheriger offizieller Beitrag
  • Xyz
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    • 27. Februar 2020 um 06:45
    • #12
    Ellviral:

    ... zerFischFleischt...

    😂🤣❤️🙏

  • Monikamarie
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    • 27. Februar 2020 um 08:43
    • #13
    JulianBo:

    Wenn man Zuflucht zum Buddha, zum Dharma und zum (zur?) Sangha sucht, und die fünf Silas befolgt, "verpflichtet" man sich doch aber zum nicht-töten

    Guten Morgen JulianBo,

    es gibt keine Verpflichtung, sondern nur ein Üben in ...

    Der Buddha selbst hat Fleisch gegessen, wenn es ihm angeboten wurde. Er hat lediglich darauf hingewiesen, dass das Tier nicht extra für ihn getötet werden darf.

    Auch wenn wir heute extrem dafür sorgen, dass auf der ganzen Welt Tiere für uns gezüchtet und geschlachtet werden, so können wir doch auch dafür sorgen, dass dieser Konsum zurückgeht. Wir können uns auf ein geringes Maß einstellen, wenn wir denn noch nicht ganz vom Fleisch lassen können.

    Mein Mann und ich essen immer weniger davon und die vegetarische Küche schmeckt uns immer besser, aber so ganz lassen kann ich es noch nicht.

    _()_

  • JulianBo
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    • 27. Februar 2020 um 19:28
    • #14
    Monikadie4.:

    Guten Morgen JulianBo,

    es gibt keine Verpflichtung, sondern nur ein Üben in ...

    Der Buddha selbst hat Fleisch gegessen, wenn es ihm angeboten wurde. Er hat lediglich darauf hingewiesen, dass das Tier nicht extra für ihn getötet werden darf.

    Auch wenn wir heute extrem dafür sorgen, dass auf der ganzen Welt Tiere für uns gezüchtet und geschlachtet werden, so können wir doch auch dafür sorgen, dass dieser Konsum zurückgeht. Wir können uns auf ein geringes Maß einstellen, wenn wir denn noch nicht ganz vom Fleisch lassen können.

    Mein Mann und ich essen immer weniger davon und die vegetarische Küche schmeckt uns immer besser, aber so ganz lassen kann ich es noch nicht.

    Danke. Mit diesem Kommentar kann ich was anfangen. So ähnlich mache ich es auch. Ich achte darauf "gutes" Fleisch zu essen. Also mindestens vom Fleischer, besser noch, von einem Demeter Bauernhof oder ähnliche Qualitätsstufen. Fleisch aus Massentierhaltung meide ich aus Prinzip, insgesamt ernähre ich mich aber zu etwa 90% vegetarisch. Auch hab ich mit dem Rauchen aufgehört und früher ziemlich viel gekifft, das habe ich auch bleiben lassen. Was ich aber bislang ab und zu noch gemacht habe (eher selten, aber eben geletentlich) ist Alkohol zu trinken. Natürlich möchte ich mich nicht selbst belügen und mir Rechtfertigungen oder Ausreden suchen, weshalb ich es nicht komplett bleiben lasse, aber dann denke ich wieder daran, dass man eben nicht den Weg der Askese, also des absoluten Verzichts, aber auch nicht des Überkonsumes gehen sollte, daher versuche ich es in einem moderaten und für mich auch vertretbaren Rahmen zu halten. Trotzdem stelle ich mir oft die Frage ob ich noch ein "guter" Buddhist bin, wenn ich Fleisch oder Alkohol konsumiere.

    Vergleichbar ist es mit dem Lügen. Natürlich gebe ich mir Mühe nicht zu lügen und stets die Wahrheit zu mir selbst und zu anderen zu sagen, die Tatsachen nicht zu verdrehen und ehrlich zu sein, aber ab und zu lügt man eben doch mal oder redet sich heraus, benutzt Redewendungen die die Wahrheit vielleicht verschleiern oder eben Ausreden.

    ("Hast du Zeit mir bei XY zu helfen?" - "Nein ich habe super viel zu tun", obwohl man eigentlich Zeit hätte, aber verschweigt dass man die Hilfe nicht anbieten möchte, aus Gründen der Faulheit, um mal ein Beispiel zu nennen.)

    Wie es scheint, gibt es dahingehend wohl auch kein absolut Richtig oder Falsch. Daher interessiert mich eure Meinung sehr.

    :buddha:

    ཨོཾ་མ་ཎི་པདྨེ་ཧཱུྃ

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  • sotap
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    • 5. März 2020 um 14:10
    • #15

    Liebe Übende !

    Speziell in diesem Thread verdanke ich den Schreibenden viele sehr lehrreiche und erhellende Statements.

    Die Silas kenne ich in der Form: „Ich verspreche mich, darin zu üben, bewusstseinstrübende Substanzen nicht zu missbrauchen … ,

    nicht zu nehmen, was nicht gegeben wurde … nicht nur Dinge, sondern auch das Leben von Lebewesen ..etc. “

    Hierzu versuche ich, an das Kalamasutra zu denken und übe ich mich:

    Nicht krampfartig kein Fleisch, sondern bemüht seltener und weniger und aus naturnaher Haltung ..

    Nicht asketisch kein Alkohol, sondern bemüht erstens nicht bis zur Bewusstseinstrübung und zweitens auch seltener und weniger ..

    Tatsächlich hat die Lehre imho den großen Vorzug, dass sie die Verantwortung über das Handel den Einzelnen aufträgt. Schließlich muss sie ja ohne Hölle auskommen 😊

    Vielen Dank an buddhaland, ich lese oft mit und freue mich sehr über die wertvollen Anregungen !

    Karl, Wien

  • Daoist
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    • 5. März 2020 um 15:01
    • #16

    Mein (nichtbuddh.) Umgang ist, dass mich seit Jahren kein Fleisch esse (ist aber eher eine Gewohnheitssache, ich hatte mal ne Freundin, die kein Fleisch aß, und bin dann dabei geblieben), ich mag ab und zu nen guten Single Malt, finde aber nicht, dass dadurch mein Bewusstsein sehr getrübt wird. Wenn ich zu nem Konzert weggehe trink ich auch mal nen Bier. Auch das find ich unproblematisch.

    Ansonsten find ich, dass man ja enthaltsam leben kann, man sollte nur kein großes Ding daraus machen.
    (Diese Argumentation mit "Das Fleisch soll nicht für mich geschlachtet sein", ist schwierig. Wenn ich welches kaufe, ist es auch für mich geschlachtet. Buddhas Argumentation war ja eher die eines Bettelordens, da macht es vielleicht Sinn. Aber es gibt auch ein Mahayana Sutra (das Lankavatra?), das sich für vegetarische Lebensweise aussprach, aber Vegetarismus ist sicher stärker im Jainismus als im Buddhismus verwurzelt. Aber ich denke, heutzutage ist es auch für den Klimaschutz gut, möglichst wenig Tier zu verspeisen. Das sind sicher Sachen, die Buddha noch nicht im Blick hatte.)

  • Daoist
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    • 5. März 2020 um 17:29
    • #17

    Es gab aber auch innerhalb des Buddhismus immer auch große Lehrer, die auf Fleisch verzichteten. Beispiele sind z.B Hui Neng und Chatral Rinpoche.
    Hier sind Textstellen aus dem Lankavatara-Sutra. Sicher gibt es auch Lehrer, die meinen, auch Vegetarismus sei Anhaftung. Kann ja jeder für sich selbst entscheiden.
    Für mich ist es eher eine Frage der Gewöhnung als eine des Verzichtes.

  • Sili
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    • 5. März 2020 um 19:36
    • #18

    _()_ das erinnert mich gerade an Meine erste begegnung mit Zen übers Internet.

    Ich hatte gerade mit Meditation begonen und meine Frau wollte mich ein paar Tage in ein Zen Kloster schicken. Da stant auf der webseit dan:" es wird gegessen was auf den Tisch kommt (Fleisch, Fisch, Gemüse, usw.) Es wird nichts Verschwendet.

    :?

    _()_

  • Daoist
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    • 5. März 2020 um 20:44
    • #19

    Ich glaube, du findest auch in Deutschland Zenzentren, wo nur vegetarisch gekocht wird. In Japan scheint es der Regelfall zu sein. Ich bin heute mal auf ne Seite des Hauptkloster der Soto-Schule gestoßen. Da wird auch nur vegetarisch gekocht. Fisch wird z.B. in Japan oft durch Algen ersetzt.
    Ich kenn es eigentlich so, dass Reis mit (oft recht zerkochten) Gemüse serviert wird, auch im Westen.

  • Sili
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    • 6. März 2020 um 06:06
    • #20
    Daoist:

    Ich glaube, du findest auch in Deutschland Zenzentren, wo nur vegetarisch gekocht wird. In Japan scheint es der Regelfall zu sein. Ich bin heute mal auf ne Seite des Hauptkloster der Soto-Schule gestoßen. Da wird auch nur vegetarisch gekocht. Fisch wird z.B. in Japan oft durch Algen ersetzt.
    Ich kenn es eigentlich so, dass Reis mit (oft recht zerkochten) Gemüse serviert wird, auch im Westen.

    _()_

    Danke für deine Antwort. Ich selbst bin kein vegetarier aber ich denke es geht eher darum das dem kloster etwas gespendet wird, zb eine halbe Sau, das es dan schade wäre das Fleisch zu entsorgen da die Sau eh schon tot ist und sie so für nichts gestorben wäre. Das Problem was ich sehe, ist eher das man ja Milch denoch benötigt und bei Tieren gibts die milch nur wen das Tier ein Kind hat. Dabei gibt es zum einen oft auch Mänchen für die der Platz leider oft fehlt. Diese Tiere werden fom Bauern sicher nicht behalten. Daher esse ich Fleisch auch wen ich für eine sanftere art des schlachtens wäre. Aber es ist sicher gut das es Leute gibt die Vegetarier sind so sinkt der fleischkonsum auch wen ich es esse:erleichtert:. Alles in allem ist es ein extrem schwiriges thema genau wie Viehzucht auch:?.

  • Bhavanga
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    • 18. März 2020 um 18:47
    • #21

    Man sollte nicht vergessen, unter welchen Bedingungen der Buddha mit seinen Vertrauten diese Vorschriften zum Fleischkonsum ersonnen hat. Denn ihnen war wahrscheinlich wichtig, dass die Bevölkerung an ihnen immer gute Werke tun konnte, und von der Nahrung spenden konnte, die sie selbst auch sowieso zubereitet und isst. So ist die Aufweichung der strengen Regeln vielleicht eigentlich in der guten Absicht geschehen, den Menschen zu ermöglichen zu spenden, was sie nunmal hatten, und damit gutes Karma zu erwirken.

    Ich selbst als Laie bin aber anders als ein Mönch selbst verantwortlich dafür zu beschaffen, was ich esse, und halte deswegen seit längerer Zeit eine streng vegane Diät ein. Es ist für mich Ethik, denn Pflanzen schreien nicht, wenn man sie erntet. Ich bin von den Effekten auf Körper und Geist auch sehr begeistert. Alles wird leichter, das Bewusstsein auch, und man hat einen Faktor weniger, der einen durch Kummer zurückhalten könnte. Und hat dann vielmehr einen neuen, der einen immer wieder daran erinnern wird, dass man verantwortungsvoll gegenüber dem Leid der Tiere und dem Klimawandel handelt.

    Alkohol meide ich auch seit längerer Zeit komplett, und finde darin ein ähnlich befreiendes Gefühl. Erst war der Abschied etwas schmerzlich, aber es zeigt ähnliche Vorzüge wie die vegane Diät bei mir, sogar stärkere noch. Besseres, gesünderes Körpergefühl, klarerer Geist, leichteres Empfinden in allen Sinnen, und das Bewusstsein, dass ich nicht mehr betrunken im Geiste ungesunde Kräfte walten lasse, die mir nicht gut tun würden.

    Was Cannabis angeht, so denke ich, dass eine Sucht oder ein Konsum in hoher Dosis schlecht sind, da sie das Gewissen schwächen, und stark die Begierde (nach mehr Cannabis), Illusion und die Verblendung bis in Paranoia, und auch Trägheit, Mattheit und Stumpfheit befördern können. Wahrscheinlich sind die Parameter bei einer systematisch medizinischen Nutzung oder bei niedriger Dosierung bzw milden Sorten mit viel CBD anders, und die Beeinträchtigung sind dann nicht mehr ganz so kritisch zu sehen. Früher habe ich mal sehr viel und immer hochdosiert gekifft, und habe eine Zeitlang auch meditiert, und fand es in berauschtem Zustand sehr schwer bis unmöglich, Konzentration aufzubauen. Man sollte auch nicht vergessen, dass ausser in Ländern, die legalisiert haben, das meiste Cannabis aus illegalen Quellen stammt. Man nimmt durch den Kauf eventuell Anteil an den schlimmen Werken von Kriminellen, wer sich darauf einlässt, der darf sich nicht wundern, wenn es in ihm hemmende Dinge entstehen lässt.

  • fck.you
    Gast
    • 22. März 2020 um 14:52
    • #22

    Ich sehe in der Frage wieder andere Formen des Bewusstseins, die zur Absolutheit kommen wollen indem sie ganz klar festlegen was und warum sie Essen. Verstehen wir die Botschaft, die überall geschrieben steht, wird man sich die Frage nach der Ernährung nicht stellen. Wie wunderschön es sein kann, wenn man einkaufen geht und das Essen spürt. Vertrauen! Der Körper weiß wie er dir zeigt, was er braucht. Selbst eine Einkaufsliste ist seit Jahren überflüssig. Auch der Plan überhaupt in den Supermarkt zu gehen fällt aus. Vielleicht verhindere ich so bei dem ein oder anderem, dass er "DENKT" (auch wenn selbst das wieder nur Gedanke ist).

    Mir selbst zeigt sich, dass der Mensch eher die Tendenz haben auf Fleisch und Fisch zu verzichten.

    Vielleicht ist es die Bewusstheit, die auch in den Tieren etwas hinterlässt wenn sie sterben.

    Ebene diese Bewusstheit sollte nicht vermischt werden.

    Jetzt wird es allerdings auch wieder zu einseitig, deshalb würde ich nicht davon sprechen, dass man bewusst wählt.

    Lieber hat man Vertrauen darin, was der Körper braucht - es wird sich als Reaktion in genau der Weise zeigen, die es braucht um zu verstehen.

    Ich denke die Freiheit ist für viele wieder deutlich erkennbar.

  • mukti
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    • 23. März 2020 um 10:53
    • #23

    Ich ernähre mich seit gut 41 Jahren vegetarisch und hatte nie das Gefühl dass der Körper Fleisch oder Fisch braucht. Die ethische Frage spielt mir dabei eine wichtige Rolle, jemand hat es mal so ausgedrückt: "Es ist nicht menschlich, zur Befriedigung des Gaumens riesige Schlachthäuser zu unterhalten." Ja so ein Schlachthaus ist die Hölle, es bricht mir das Herz und ich will damit nichts zu tun haben. Für einen Laien der nicht auf Almosen angewiesen ist, scheint es mir selbstverständlich darauf zu verzichten.

    Aber ich möchte überzeugte Fleischesser keinesfalls verurteilen, nur in dieser Sache teile ich ihre Einstellung bestimmt nicht.

    Mit Metta, mukti.


  • CCC
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    • 23. März 2020 um 13:09
    • #24

    geht mir ganz genauso🙏

  • Sudhana
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    • 23. März 2020 um 14:27
    • #25

    Gokan no ge (五観之偈, Vers der Fünf Betrachtungen)


    Wir bedenken die Mühe, die uns dieses Essen gebracht hat und erwägen, wie es zu uns kommt.

    Wir bedenken unsere Tugend und Übung, und ob wir dieses Opfers wert sind.

    Wir sehen Gier als das Hindernis geistiger Freiheit an.

    Wir sehen dieses Mahl als Medizin zur Erhaltung unseres Lebens an.

    Um der Erleuchtung willen empfangen wir nun dieses Essen.

    Mahlzeit!

    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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