Samsara und Avatare

  • H a l (l) o


    ich weiss noch nicht welche Funktion der Beitrag hat


    Denkt ihr, dass es ausserhalb von Samsara Wesen gibt die wiederum in dieser Welt als Avatare leben?


    Es gibt zum Beispiel die Überlegung dass Buddha schon längst Erwacht war und dann zum Wohle aller eine "Extra Runde" hat bei der er zu Schulungs Zwecken erwacht. Im Indischen ist Vishnu ja so ein Avatar der regelmäßig herabsteigt um zu helfen, er hat wenn ich mich recht erinnere auch die Fähigkeit "Extra Runden" zu drehen


    das Problem bei verschiedenen Strömungen von Religion ist wohl genau dieser Unterschied


    Sind wir alle Spieler im Spiel des Lebens oder gibt es da auch verschiedene Ligen und Amateure und Profis? Sind viele Begrifflichkeiten vielleicht genau das, nichts als Wörter in dem Sinn dass sie jeden Spieler verwirren?


    Ich habe gerade meine Psychopharmaka nachgenommen, und zwischenzeitlich einige erleuchtende Ideen gehabt. Ist ein Donnergott jemand der im Volksmund einen Knall hat? Und das ist gar nichts schlechtes aus anderen Perspektiven, sondern ganz natürlich?


    Ist Erleuchtung und Erwachen im Endeffekt ganz einfach ein "Bester erdenklicher Zustand? Frei von allem Negativem und allen Flausen?" Randbemerkung : Ich bin weder erleuchtet noch erwacht; obwohl ich überlegt habe, dass es vielleicht ein erstes ernstzunehmendes Erleuchtungs Erlebnis war"


    Wir können gerne das Thema auf Avatare gewichten und weniger auf meine Person mit einem Knall. Es ist ziemlich schwierig einen solchen Beitrag zu verfassen, sorry, ich hoffe es klappt


    Und sind wir überhaupt alle Spieler?


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    Einmal editiert, zuletzt von Donner ()

  • Und sind wir überhaupt alle Spieler?

    Weil Du Vishnu erwähnt hast: Im Hinduismus: nein.(nach meinen bescheidenen Hinduismus-Wissen). Wir sind Gespielte, Spielfiguren, nicht Spieler.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Denkt ihr, dass es ausserhalb von Samsara Wesen gibt die wiederum in dieser Welt als Avatare leben?

    Es lassen sich nur Wesen wahrnehmen die dem Samsara unterworfen sind denke ich. Die Behauptung dass es Avatare gäbe ist wohl nicht nachprüfbar und dürfte ausschließlich auf Glauben beruhen.

  • Ich glaube zu wissen das Buddha das ganz klar gesagt hat. Alle Erscheinungen sind Samsara und alle Erscheinungen sind bedingt entstanden, unbeständig und ohne Selbst. Also auch alle Wesen die Körperlos, ja sogar Strahlenlos sind. Einzig Nibbana ist Nibbana un-bedingt, nicht entstanden, beständig und ohne Selbst. Nibbana ist einzig nicht Samsara.

    Nibbana ist auch ohne den Begriff Nibbana. Nichtmal eine einzige Wahrnehmung kann Nibbana sein.


    Alle Körper, Alle Wahrnehmung, Alle Gefühle, Alle Gestaltungen , Alles Bewusstsein ist Samsara.


    Mara wird der Mensch erst erfahren wenn dieses Samsara vom Menschen versucht wird etwas zu erkennen das eindeutig bedingt entstanden ist als, nicht bedingt entstanden, als Beständig und oder als aus sich selbst heraus ein Ich erkennen will. Leiden erscheint erst wenn Unbedingtheit, Beständigkeit und Ich sein geglaubt wird, wider besseren Wissens. Mara ist das Glauben an Beständigkeit, Unbedingtheit und Ichsein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Wie ihr vielleicht merkt oder nicht merkt arbeite ich regelmäßig an meinem Weltbild.


    Also auf der einen Seite lerne ich dass Buddhismus und Hinduismus verwandt sind. Auf der anderen Seite widersprechen sich die Religionen


    Ich hätte es nur cool gefunden hätte es eine Art Kompromiss gegeben


    Die Hinduisten verehren ja total ihre Avatare so wie Mutter Amma oder Mutter Mira, Ich hätte cool gefunden wenn es hier einen Kompromiss zwischen den Religionen gäbe, den gibt es aber nicht oder?


    Aber die Idee, dass manche Leute bereits erwacht sind und Extra Runden drehen, spricht ja dafür dass wir alle früher oder später erwachen. Das weist ja auf eine ausgesprochen gute Welt hin.


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  • Zur Lehre des Buddha gibt es keinen Kompromiss. Alle Religionen aus die sie entstanden ist und alle Religionen die durch sie entstanden sind, sind die Kompromisse zur Lehre des Buddha. Sowie alle Religionen, die sich Menschen ausgedacht haben, sind Kompromisse zur Lehre des Buddha.

    Die Lehre Buddha ist das Zeigen der Grundlagen und der Aufforderung des Buddha: Komm her und sieh selber.


    Es gibt also unendlich viele Kompromisse und Vergleiche und Gleichklänge und Widersprüche in den Religionen. Aber zu der Lehre des Buddha keinen einzigen.

  • Die Religionen haben viele Gemeinsamkeiten.

    Es steckt viel Weisheit in ihnen.

    Das Problem ist der Mensch.


    Religionen sind eigentlich Wege zur Heilung und zur Wahrheit.

    Ein Sufi, eine christliche Nonnen, ein Asket in der Hinduistischen Tradition hat die gleichen Chancen in Bezug auf die Befreiung wie Du und ich.


    Dhamma ist keine exklusive Sache.

    Ich habe keinen Zweifel daran, dass diese Menschen den Stromeintritt verwirklichen können.

    Es gibt ja verschiedene Sekten, Schulen in allen Religionen.


    Ich habe zum Beispiel keinen Kompromiss gemacht in meinen ersten Jahren in der thailändischen Waldtradition.

    Buddha sei Dank hat mein Lehrer, meine Ignoranz und gleichzeitig mein Potenzial erkannt.


    Ich musste dann zu anderen Lehrern und heute profitiere ich davon.

    Irgendwann steht man an in der Praxis. Man ist relativ weit in der Meditation, und es gibt nur wenige Menschen die noch weiter sind.

    Wenige die dir helfen können.

    Die Wahrheit bleibt ja erhalten, aber die Leute die sie sehen können, werden weniger.


    Man wäre dumm, wenn man dann nicht von der Erfahrung der anderen Yogis, Lamas, sufis, Priester profitieren würde.


    Mitgefühl bedeutet auch, dass man sich selbst nicht im Weg steht.

    Sitze ich in einer Kirche, dann sehe ich die guten Qualitäten dieser Gemeinschaft.

    Der Rosenkranz der Christen, die Gebetskette der Muslime, ist wie meine Mala ein Werkzeug.

    Ein Werkzeug dass das (den?) Dhamma und das Herz vereint.


    Vielleicht sollte man sich nicht auf das trennende konzentrieren.


    Viele sagen, dass man kein Ziel haben sollte, aber ich hatte immer ein Ziel.

    Ich wollte Frieden und Freiheit erlangen.

    Der Fehler im Hinduismus ist meiner Meinung nach, durch die fehlende Konsequenz in der Meditation entstanden.

    Ich möchte das hier nicht weiter ausführen, aber der Buddha hat wohl erkannt, dass die Hindus nicht die letzten Ebenen der Meditation erreicht haben.


    Wenn Du zum Beispiel den Geist zur Ruhe bringst, entsteht oft ein Gefühl von einer Art von Oneness.

    Man fühlt sich glücklich und zufrieden.


    Es entsteht sogar eine Art von Gleichmut. Gleichmut durch Samadhi.

    Aber der "bessere" Gleichmut entsteht durch Weisheit.

    Samadhi muss immer wieder genährt und kultiviert werden.

    Weisheit bedingt durch Einsicht, verlässt dich nicht mehr.



    Ich wünsche Dir viel Vertrauen und Ausdauer für die Praxis. Schaue auf die Gemeinsamkeiten und profitiere von den Menschen, die vor uns den Weg gegangen sind.


    Arahats und nibbana sind Begriffe für etwas, was man eigentlich nicht verstehen und erfassen kann.

    Man könnte davor stehen und würde es nicht erkennen.


    Schritt für Schritt nähert man sich.

    Und wenn es nur zum Stromeintritt reicht...

    Ab da kann nichts mehr schief gehen.


    Die Religionen bieten dir eine Möglichkeit, einen Weg. Aber irgendwann musst du den ersten Schritt tun.


    Alles Gute für Dich!

  • _()_

    Lieber Donner,

    Ich habe mir früher die selben Ftagen gestellt. Aber ich habe nie eine Antwort gefunden die sich auch beweisen lise.

    Als ich beim Buddhismus ankahm würde mir (gilt nur für mich) allerdings klar das mich solche Gedanken nur ablenken und Sie mir nur Leid bringen.

    Vor lauter zerdenken in jeder Minute meines Lebens habe ich nur noch in meinem Kopf gelebt, ich hörte die Vögel nicht pfeifen und habe so manchen Sonnenuntergang nicht richtig wahrgenommen (und fieles mehr was wunderschön gewesen wäre). Als mein Geist dan das erste mal zur ruhe kamm habe ich für mich entschieden, das Gedanken an nichtbeweisbares mir nicht gut tun.

    Ich hoffe Du findest eine Antwort oder einen umgang mit solchen Fragen der zu deiner befreiung führt.

    :grinsen:

    _()_

  • Lieber Donner,

    Sili hat recht, lass die ganzen unnützen Fragen fallen, es ist sehr befreiend. Am Anfang entsteht eine leichte Unterversorgung der "Denkmaschinerie", aber man gewöhnt sich schnell an Gutes. Hier noch was aus der MN2 von dem Meister selbst:


    „Auf solche Weise erwägt er unweise: ,Gab es mich in der Vergangenheit? Gab es mich nicht in der Vergangenheit? Was war ich in der Vergangenheit? Wie war ich in der Vergangenheit? Was war ich, und was bin ich daraufhin in der Vergangenheit geworden? Wird es mich in der Zukunft geben? Wird es mich in der Zukunft nicht geben? Was werde ich in der Zukunft sein? Wie werde ich in der Zukunft sein? Was werde ich sein, und was werde ich daraufhin in der Zukunft werden?‘ Oder ansonsten ist er über die Gegenwart verwirrt: ,Bin ich? Bin ich nicht? Was bin ich? Wie bin ich? Wo kam dieses Wesen her? Wo wird es hingehen?‘“

    „Wenn er auf solche Weise unweise erwägt, entsteht eine von sechs Ansichten in ihm. Die Ansicht ,für mich gibt es ein Selbst‘ entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder die Ansicht ,für mich gibt es kein Selbst‘ entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder die Ansicht ,ich nehme Selbst mit Selbst wahr‘ entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder die Ansicht ,ich nehme Nicht-Selbst mit Selbst wahr‘ entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder die Ansicht ,ich nehme Selbst mit Nicht-Selbst wahr‘ entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder ansonsten hat er eine Ansicht wie diese: ,Es ist dieses mein Selbst, das da spricht und fühlt und hier und da die Ergebnisse guter und schlechter Taten erfährt; aber dieses mein Selbst ist unvergänglich, dauerhaft, ewig, nicht der Veränderung unterworfen, und es wird so lange wie die Ewigkeit überdauern‘. Diese spekulative Ansicht, ihr Bhikkhus, wird das Dickicht der Ansichten genannt, die Wildnis der Ansichten, die Verdrehtheit der Ansichten, der Wankelmut der Ansichten, die Fessel der Ansichten. Durch die Fessel der Ansichten gebunden, ist der nicht unterrichtete Weltling nicht befreit von Geburt, Alter und Tod, von Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; er ist nicht befreit von Dukkha, sage ich.“

    _()_

    ...seid euch selbst die Zuflucht ... die Lehre sei euch Zuflucht, habt keine andere Zuflucht (DN16)

  • Nirvana usw ist ja nicht Samsara oder?

    Richtig, der Buddha hat diese zwei oft als Gegänsetze dargestellt, z.B. hier


    „Es gibt, ihr Jünger, ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes. Wenn es, ihr Jünger, dieses Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete nicht gäbe, so wäre hier ein Ausweg aus dem Geborenen, Gewordenen, Erschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Jünger, ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes gibt, deshalb ist ein Ausweg aus dem Geborenen, Gewordenen, Erschaffenen, Gestalteten zu erkennen.“


    „Das Geborene, Gewordene, Entstandene, Geschaffene, Gestaltete, Unbeständige, aus Alter und Tod Gebildete, das Nest des Siechtums, das Gebrechliche, aus dem Strom der Nahrung Entsprungene: es reicht nicht hin, um daran Wohlgefallen zu finden. Der Ausweg aus ihm ist der Friede, das dem Sinnen Unzugängliche, Beständige, die ungeborene, unentstandene Stätte, frei von Kummer und Leidenschaft, die Aufhebung der Leidenserscheinungen, das selige Zurruhekommen der Prozesse.“

    Wesen die Nirvana erreichen kommen somit nicht mehr zurück in das Samsara, die haben Zurruhekommen erreicht und haben hier keine Anliegen mehr. Also entweder Samsara oder Nirvana, aber kein hin und her.

    ...seid euch selbst die Zuflucht ... die Lehre sei euch Zuflucht, habt keine andere Zuflucht (DN16)

  • Samsara und Nibbana sind nicht zwei verschiedene Orte, es sind zwei verschiedene „Geisteshaltungen“ im Hier und Jetzt.

    Samsara bezeichnet eine von Dukkha geprägte Geisteshaltung, Nibbana eine von Dukkha befreite.