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Spezielle Fragen zum Buddhismus

  • Franz Watky
  • 29. Oktober 2020 um 19:29
  • Zum letzten Beitrag
1. offizieller Beitrag
  • Franz Watky
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    29. Oktober 2020
    • 29. Oktober 2020 um 19:29
    • #1

    Hallo an alle,

    Ich übe mich seit ca. 10 Monaten in Meditation und lese buddhistische Lektüre. Ich finde den Buddhismus sehr inspirierend und möchte mein Vertrauen vertiefen. Allerdings treten bei mir auch viele Fragen auf, die Zweifel in mir schüren. Ich hoffe hier auf Rat.

    In meinen Grundfesten hat die Evolutionstheorie große Bedeutung und ich suche dahin gehend einen Konsens. Der Buddhismus entscheidet grundsätzlich zwischen Mensch und Tier. Die Evolutionstheorie postuliert jedoch, dass der Mensch früher auch ein Tier gewesen ist, es vielleicht auch immer noch ist. Wie seht ihr das?

    Vor Abermillionen Jahren gab es auch Dinosaurier. Kann ich davon ausgehen, auch früher mal ein Dino gewesen zu sein?

    Ich hoffe die Fragen sind nicht zu verrückt. Ich suche für mich ein algemeingültiges Bild und derzeit kann ich es nicht konstruieren.

    Vielen Dank für alle Antworten.

    FW

  • Nyinje ☼ 29. Oktober 2020 um 19:31

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • kilaya
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    • 29. Oktober 2020 um 19:42
    • #2

    Teile der buddhistischen Darstellung beinhalten, dass es nicht nur diesen Planeten und diese Dimension gibt (wenn man das so interpretieren will). So gesehen wäre also Evolution kompatibel mit der Lehre. Dann könnte es zwar Bewusstseinsströme geben, die schon zu Dino-Zeiten als Tiere hier waren und sich weiter entwickelt haben, das Karma könnte aber auch woanders als auf dieser Erde Früchte tragen, wenn es sich hier nicht manifestieren kann.

    Die Evolutionstheorie redet ja von einer Art, die sich weiterentwickelt, und meint nicht das einzelne Wesen. Daher gibt es da auch keinen Konflikt zwischen Evolution und der Entwicklung eines Bewusstseinsstroms, der sich immer da verkörpert, wo die karmischen Früchte exakt reifen können.

    Wichtig beim Begriff "Bewusstseinsstrom" ist noch, dass man diesen nicht als eine Art "Seele" begreift. Es geht lediglich um einen Strom karmischer Eindrücke der sich von Leben zu Leben fortsetzt. Eine Person oder ein bestimmtes Wesen setzt sich jedoch nicht über den Tod hinaus fort. Du kannst also auch nicht sagen "Ich war mal ein Dino" - weil es zwar sein kann, dass der Strom bei einem Dino angefangen hat, aber seit dem hat sich die Ich-Konstruktion unzählige Male zwischen zwei Leben aufgelöst und nur das, was bereits karmisch in Gang gebracht wurde, hat sich in einer neuen Form verkörpert.

  • dukkha
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    • 29. Oktober 2020 um 20:28
    • #3

    Ich denke, mit rationalem wissenschaftlichen Ansatz kommt man

    hier nicht weiter.

    Das ist so ein Punkt, wo mir der Buddhismus keine Erklärung gibt.

    Letztendlich entstand alles Leben aus Einzellern.

    Wie diese Einzeller durch gutes Karma zum Menschen aufstiegen,

    würde mich auch interessieren.

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.

    (Goethes Faust)

  • Franz Watky
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    • 29. Oktober 2020 um 21:17
    • #4

    Danke Kilaya für deine Antwort und dukkha für dein Mitinteresse.

    Aber die Antwort ist für mich nicht einleuchtend genug. Andere Planeten, Universen oder auch fremdes Leben auf anderen Planeten sind für mich nachvollziehbar. Ich glaube sogar an außerirdisches Leben, nur leider wird es schwierig von diesem zu erfahren. Die Entfernungen sind gigantisch.

    Der Mensch war nicht immer Mensch. Früher liefen wir nicht auf 2 Beinen oder waren einer komplexen Sprache mächtig. Wir waren Ebenbürtige im Tierreich. Wie wirkte Karma zu dieser Zeit? Die Vorstellung von Göttern oder hungrigen Geistern gab es noch nicht. Waren Sie dennoch da?

    Später waren wir Menschen unter anderen Menschenarten. Konnte auch der Neandertaler die Erleuchtung erlangen als Mitglied der Gattung Homo?

    Ich danke euch allen für eure Sichtweisen.

    FW

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    Buddh. Richtung
    Zen
    • 29. Oktober 2020 um 21:36
    • Offizieller Beitrag
    • #5
    Franz Watky:

    In meinen Grundfesten hat die Evolutionstheorie große Bedeutung und ich suche dahin gehend einen Konsens. Der Buddhismus entscheidet grundsätzlich zwischen Mensch und Tier.

    Der einzige Unterschied der gemacht wird ist der, dass man als Tier nicht in der gleichen Weise fähig ist die eigene Situation zu reflektieren und deswegen nicht Buddhismus praktizieren kann.

    In anderer Hinsicht besteht aber doch ein Kontinuum: Auch für Tiere ist es schlimm alt zu werden und zu sterben, auch Tiere haben Wünsche die nicht erfüllt werden. Auch Tiere fühlen Zu- und Abneigung. Da ist sehr viel sehr verwandt.

    Was wer irgendwann war ist egal. Das ist vergangen.

    • Nächster offizieller Beitrag
  • Sili
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    • 29. Oktober 2020 um 21:48
    • #6

    _()_

    :grinsen: fiele dieser Fragen kommen mir sehr bekannt vor. Keine fon ihnen könnte ich bisher beantworten. Ich hab sie alle losgelassen, sie beschäftigen sich mit dem "hätte" und der Vergangenheit so wie mit anderen Dingen auf die ich keinen Einfluss habe. Oder mit Dingen bei denen jede Antwort nur Spekulation währe. Wichtig für mich wahr steht's nur die Frage :"ist der Buddhismus so wie ich ihn verstehe für mein momentanes leben das richtige?" Bis her war meine Antwort steht's "ja".

    Das darfst du natürlich Handhaben wie du willst:) aber die Frage die du dir als erstes stellen solltest (so würde ich es empfehlen) ist:" bringt mich das Nachdenken darüber wie es zu jenen Zeiten wahr oder das erwägen unbeweisbarer Dinge, auch nur einen Millimeter voran bei dem wo ich hin will?"

    Wenn die Antwort "ja" lautet Dann fiel Glück wen sie "nein" lautet dann solltest du keine Zeit mehr damit verschwenden.

    PS willkommen hier. Tee?:tee:_()_

  • dukkha
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    • 29. Oktober 2020 um 21:57
    • #7
    Zitat

    bringt mich das Nachdenken darüber wie es zu jenen Zeiten wahr oder das erwägen unbeweisbarer Dinge, auch nur einen Millimeter voran bei dem wo ich hin will?"

    dann kann man an jede Religion glauben, wenn man alles einfach akzeptiert.

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.

    (Goethes Faust)

  • Aravind
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    • 29. Oktober 2020 um 22:17
    • #8
    dukkha:
    Zitat

    bringt mich das Nachdenken darüber wie es zu jenen Zeiten wahr oder das erwägen unbeweisbarer Dinge, auch nur einen Millimeter voran bei dem wo ich hin will?"

    dann kann man an jede Religion glauben, wenn man alles einfach akzeptiert.

    Ist das ein Missverständnis? Nach meinem Verständnis schreibt Sili in dem Zitat von kritischer Prüfung, nicht von Glauben.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Franz Watky
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    • 29. Oktober 2020 um 22:37
    • #9

    Vielen Dank zunächst wieder für alle Antworten. Und auch für den Tee 😉

    Ich finde den Buddhismus super und er hilft mir sehr. Er macht auch auf mich einen Eindruck von universell geltend. Meist wird auch von "Äonen" gesprochen. Das Gesetz von Ursache und Wirkung und von Karma gibt es also nicht erst, seit Buddha es erkannt hat.

    Und wenn Archäologen alte Knochen oder Fossilien mit einem utopischen Alter ausgraben, dann will ich diese beiden Sachen irgendwie unter einen Hut bekommen. Am besten unter meinen Hut 😅🤠

    Als Kind wurde ich christlich erzogen und irgendwann konnte ich die Dinosaurier und die Bibel nicht vereinen. Jetzt stehe ich vor einer ähnlich schwierigen Frage.

    Ich bin euch dankbar für eure Anregungen.

    FW

  • Leon
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    • 29. Oktober 2020 um 23:24
    • #10

    Kann man nochmal als Saurier inkarnieren?

    Schau mal hier ;)

  • dukkha
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    • 29. Oktober 2020 um 23:26
    • #11
    Zitat

    Ist das ein Missverständnis? Nach meinem Verständnis schreibt Sili in dem Zitat von kritischer Prüfung, nicht von Glauben.

    Keine Ahnung.

    Ich habe es so interpretiert, dass man nicht zu viel über Unbeweisbares

    nachdenken soll.

    Das heißt für mich akzeptieren ohne hinterfragen.

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.

    (Goethes Faust)

    Einmal editiert, zuletzt von dukkha (29. Oktober 2020 um 23:32)

  • Leonie
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    • 29. Oktober 2020 um 23:43
    • #12

    Fragen, welcher Art auch immer, sind sehr wesentlich und man soll sich auf den Weg machen, um Antwort zu finden, ganz gleich ob da irgendwelche andere meinen, es gäbe keine Antwort. DIESE Antwort muss auch gefunden werden.

    Hier ist eine schöne Vortragsreihe von Wilfried Reuter über das Thema, am Beispiel der 10 Ochsenbilder.


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    :zen:

  • Alephant
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    1. April 1980 (45)
    • 30. Oktober 2020 um 00:06
    • #13

    Lieber Franz Watky ,

    es waren deine Fragen, die mich dazu gebracht haben, mich in diesem Forum anzumelden. Ich hoffe, ich kann dir etwas behilflich sein.

    Buddha unterschied einerseits den Menschen von anderen Wesen (nicht nur von den Tieren) insofern er dem Menschen eine besondere Position einräumt. Diese besondere Position ist besonders, da die (menschliche) Gestalt eine (im Vergleich) besonders hohe Chance auf Einsicht und damit auf Überwindung von Nichtwissen mit sich bringt.

    Mensch und Tier teilen den selben Daseinsbereich. Wie Ethologen (Verhaltensbiologen) feststellen, gibt es Ähnlichkeiten zwischen menschlichen Handlungsweisen und (bestimmten) Verhaltensweisen der Tiere. Diese Ähnlichkeiten sind dadurch begründbar, dass auch Tiere über Begehren, Bewusstsein und Gefühl verfügen. Allerdings ist beim Tier der Geist entsprechend getrübter als beim durchschnittlichen Menschen.

    Innerhalb der Biologie wird der Mensch in der Klasse der Säugetiere geführt.

    Eine Verwandschaft zwischen Mensch und Tier, wie sie innerhalb der Biologie durch die Klassifizierung 'Säugetier' behauptet wird, lässt sich wohl auch in der durch den Buddha gesprochenen (übersetzten) Wendung vom 'Affengeist' sehen. Damit meint er den unruhigen Geist des normalen/durchschnittlichen Menschens (der sogenannte Weltling).

    Die Evolutionstheorie behauptet nicht, dass der Mensch früher ein Tier gewesen ist. Sie behauptet: Früher waren Lebewesen. Später waren im Vergleich zu denen veränderte Lebewesen. Veränderungen (im Vergleich zu vorher) kommen zustande durch veränderte Umweltbedingungen, veränderte Nahrungs- und Handlungsweisen und entsprechende Mutationen (Veränderungen) des Erbguts.

    Es werden hypothetische Lebewesen (sogenannte Arten) behauptet, die sich entwickeln würden. Solche 'Arten' sind aber keine eigenständigen Organismen, deren Gestalt sich wirklich wandelt. Die Wandlungen die man beschreibt, sind die eines hypothetischen, an sich nicht existierenden Wesens 'spezifische Art'.

    Dass sich die Wesen verändern, und dass dieses Geschehen auf diesem Planeten schon lange andauert, wird man (auch) mitHilfe der Paläontologie und der Biologie sehen können. Und auch, dass sich die Formen der Wesen verändern. Und auch, dass Umwelt (spezifische Bedingungen) und Form der (Lebewesen) etwas miteinander zu tun hat.

    Letztlich ist aber so eine quergeschnittene Betrachtung, die die Entwicklung hypothetischer (nicht wirklicher) Lebewesen (ich rede von 'Arten') beschreibt, und ein 'Leben an sich' behauptet (was einen Anfang haben soll) nur insofern mit höherem Wissen/höherer Einsicht (über das Dasein) kompatibel, als durch dieses insbesondere populäre Auslegungen und (stark) vereinfachte Erklärungen/Formulierungen von Evolutionsmodellen durchschaut sind.

    Zu solchen (stark vereinfachenden und informationsverzerrenden) Formulierungen gehört zB: 'der Mensch stammt vom Affen ab'. Eine Formulierungsart, der auch von Anthropologen und Paläntologen und Biologen widersprochen wird.

    In meinen Augen ist ein grösseres Hindernis zum Verstehen auch das unachtsame Formulieren durch andere. Innerhalb der (seriösen) Biologie ist es wohl (eigentlich?) Konsens, anzuerkennen, dass eine Herkunft, ein Ursprung des Lebens nicht erklärt ist. Wenn von einem 'Beginn des Lebens' gesprochen wird, dann vom ersten Auftauchen auf diesem Planeten.

    Letzten Ende ist aber eine Erklärung über die Entwicklung der Arten nur eine Geschichte der verschiedenen Lebensformen, die auf diesem Planeten gelebt und sich dadurch gegenseitig bedingt haben. Was das ganze mit einem Selbst zu tun hat, interessiert dann wohl eher den, der an so ein Selbst was wiedergeboren wurde und wiedergeboren werden kann, glaubt. Oder an ein Selbst, was vernichtet werden kann.

    Im ersten Fall wird man sich vielleicht von hinduistischen Lehren angezogen fühlen. In deinem Fall ist es wohl so, dass du dich als einen Teil einer 'Menschheit' verstehst, der nachdem das Leben zuEnde ist, vernichtet sein wird. Das geht konform mit dem populären Verständnis/der populären Interpretation der Evolutionstheorie.

    Buddha sprach davon, dass er keinen Beginn vergangener Existenzformen erkennen kann. Er warnte vor Spekulationen: 'was war ich früher?'/'wie war ich früher?'/'was werde ich in Zukunft sein?', da sie entsprechendes Bewusstsein stärken/festigen.

    Ich hoffe, ich konnte ein paar Punkte etwas deutlicher machen und wünsche dir, dass du ein grösseres Vertrauen in die Lehrreden Buddhas entwickelst.

  • kilaya
    Gast
    • 30. Oktober 2020 um 02:14
    • #14
    Franz Watky:

    Das Gesetz von Ursache und Wirkung und von Karma gibt es also nicht erst, seit Buddha es erkannt hat.

    Buddha sagte ja selbst, dass er lediglich Einsicht erlangte in das was ist. Er beschrieb die Wirklichkeit so, wie er sie gesehen hat. Und dokumentierte einen Weg, über die Wirklichkeit der Phänomene hinaus zu gelangen. Gerade die Tibeter zählen ausserdem die historischen Buddhas, die in diesem Äon den Menschen erscheinen. Da wäre Shakyamuni dann der 4. ... von 100. Jeder dieser historischen Buddhas erlangt die höchste Einsicht neu aus eigener Kraft und lehrt diese dann - dem jeweils vorgefundenen Vermögen der Menschen, es zu begreifen, angepasst. Unabhängig davon kann aber jeder die Buddhanatur jederzeit verwirklichen bzw. erkennen. Kurz nach dem Auftauchen eines historischen Buddha besser, im Laufe der Jahrhunderte degeneriert die Lehre, bis sie ganz verschwindet und neu gefunden werden muss.


    [mod]

    Eine Bitte in meiner Rolle als Moderator: diese Frage wurde im tibetischen Forum gestellt und nicht im Anfängerbereich. Daher sollten die Antworten, die auf den tibetischen Lehren beruhen, Vorrang haben und nicht zwischen Antworten oder gar Diskussionen aus anderen Traditionen untergehen. Und wenn Antworten aus andere Traditionen gegeben werden, bitte ich darum, explizit dazu zu schreiben, aus welcher Perspektive man gerade antwortet. Das hilft dem Themenstarter, zu unterscheiden, was woher kommt und es wird nicht vielleicht vermutet, dass es sich um tibetische Belehrungen handeln könnte.[/mod]


    [meta]

    Ich schreibe aus der Perspektive des tantrischen Buddhismus / Vajrayana und ggfls. von Dzogchen oder Essenz-Mahamudra. Ich formuliere die Dinge in meinen eigenen Worten so wie ich sie verstanden habe. Meine Ansichten können von den offiziellen Lehrmeinungen abweichen. Im Normalfall schreibe ich das dann dazu...[/meta]

  • Aravind
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    • 30. Oktober 2020 um 04:33
    • #15
    Franz Watky:

    dann will ich diese beiden Sachen irgendwie unter einen Hut bekommen. Am besten unter meinen Hut 😅🤠

    Hi Franz,

    das Bedürfnis verstehe ich gut. Da lauert aber auch eine Falle.

    Der Weg des Buddha hat das Potential, Dich und Dein Leben von Grund auf zu verändern. Wenn diese Lehre unter Deinen jetzigen Hut passen würde, dann stimmt etwas nicht. ;)

    In Bezug auf Deine Fragen würde ich mit Sili und @kilaya gehen. Die Aussagen des Buddha beschäftigen sich nicht in erster Linie mit der Welt, sondern mit den Ideen und Praktiken Deiner Entwicklung (und der von anderen), der Befreiung von Dukkha. Das, Deine Entwicklung, würde ich zum Maßstab nehmen, um zu prüfen.

    Die Unterscheidung der Wesen sehe ich auch nicht so klar zwischen Mensch und anderen Wesen, sondern zwischen "hat das Bewusstsein, um seinen Korper und seinen Geist selbst zu betrachten", oder nicht. Weil das nun mal zentraler Teil des Trainings ist. Ich weiß aber nicht, wie das in der tibetischen Tradition gesehen wird.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

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    • 30. Oktober 2020 um 07:44
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    • #16
    Franz Watky:

    Als Kind wurde ich christlich erzogen und irgendwann konnte ich die Dinosaurier und die Bibel nicht vereinen. Jetzt stehe ich vor einer ähnlich schwierigen Frage.

    Vielleicht ist es nur ein Scheinproblem? Während es im Christentum wichtig ist, dass was in der Bibel steht als Wort Gottes zu sehen, ist im Buddhismus das wichtig was für die Befreiung wichtig ist. Der edle achtfache Pfad, die vier edlem Wahrheiten, die Silas usw.

    Vieles andere was uns in buddhistischen Schrifen begegnet gibt dagegen einfach nur die gängigen Ansichten jener Zeit wieder. Da glaubte man eben an Baumgeister, Nagakönige und eine Welt in deren Mitte der Berg Meru liegt. All dies ist doch für die buddhistische Ethik und die buddhistische Praxis nicht wichtig.

    Das buddhistische Ziel ist die Befreiung vom Leid und eben nicht das gültige Aussagen über die Beschaffenheit der Welt zu machen. Für erstere Frage kannst du dich an den Buddhismus wenden während die zweite Frage die Aufgabenstellung der Wissenschaft ist und du da diese befragen kannst.

    Der Buddhismus beschäftigt sich mit dem Geist. z.B mit "Wu"t oder der Entwcklung Geduld. Und dabei ist es komplett egal ob du in LA oder in Buxtehude bist, in einer anderen Galaxie, vor oder nach dem Urknall. All dies kann man ignorieren. Es ist eine Äußerlichkeit.

    Gerade weil man unterschiedliche Aufgabenstellungen hat, kann der Dialog interessant sein. Auch der Dalai Lama traf sich ja immer mit Wissenschaftlern. Der berühmte chilenische Biologe Francisco Varela hat gleichzeitig über die Evolution der Kognition geforscht und war Buddhist.

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    • 30. Oktober 2020 um 08:39
    • #17
    Franz Watky:

    In meinen Grundfesten hat die Evolutionstheorie große Bedeutung und ich suche dahin gehend einen Konsens. Der Buddhismus entscheidet grundsätzlich zwischen Mensch und Tier. Die Evolutionstheorie postuliert jedoch, dass der Mensch früher auch ein Tier gewesen ist, es vielleicht auch immer noch ist. Wie seht ihr das?

    Vor Abermillionen Jahren gab es auch Dinosaurier. Kann ich davon ausgehen, auch früher mal ein Dino gewesen zu sein?

    Ich halte das für Nebensächlichkeiten, über die du nicht zuviel grübeln oder deshalb die buddhistische Geistesschulung in Frage stellen solltest.

    Ich glaube auch an die Evolutionstheorie. Und - nein, ich glaube nicht an ein früheres Dasein oder Wiedergeburt als Tier oder überhaupt an Wiedergeburt. Damit sage ich nicht, dass es das nicht doch gibt - ich glaub halt nur nicht dran, es ist für mich nicht wichtig. Das ganze Drumherum um den eigentlichen Kern lenkt doch nur ab. Da du deine christliche Erziehung erwähnst: Vergleiche mal die Bergpredigt mit dem Konstrukt, das die Katholische Kirche um die Lehre Jesu aufgebaut hat. Ähnlich ist es mit den vielen verschiedenen buddhistischen Richtungen und Prägungen durch regionale Bräuche, den Volksglauben etc.

    Besser ist es m. E., sich mit dem zu beschäftigen, was JETZT ist. Hilft mir der Buddhismus in meinem jetzigen Leben, hier und jetzt?

    Und herzlich Willkommen im Forum! :)

    Living is easy with Eyes closed

  • Phoenix
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    • 30. Oktober 2020 um 08:54
    • #18

    Für mich ist es wichtig ein paar Widersprüchlikeiten zwischen buddhistischen Belehrungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen mal lasse zu können.

    Wissenschaftler glauben für gewöhnlich z.b. nicht an Geister ,tibetische Buddhisten kennen dagegen ganz viele verschiedene Sorten solcher Wesen, und da gibts jede Menge sehr spezieller Belehrungen dazu.

    Auf der anderen Seite schließen sich der Buddha Dharma und die Evolutionstheorie nicht grundsätzlich aus. Da ist kein lästiger Schöpfergott , der Sorge haben muß arbeitslos zu werden und ich finde Buddha hat in seinen Belehrungen auch genug Spielraum gelassen um moderne Erkenntnisse mit seine Vorstellungen in Einklang bringen zu können.

    Dogmatismus gibts aber natürlich in jeder Religion. Die Frage ist aber halt, ob wir darauf einsteigen.

    _()_ Phönix

  • Sili
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    • 30. Oktober 2020 um 08:55
    • #19
    dukkha:
    Zitat

    Ist das ein Missverständnis? Nach meinem Verständnis schreibt Sili in dem Zitat von kritischer Prüfung, nicht von Glauben.

    Keine Ahnung.

    Ich habe es so interpretiert, dass man nicht zu viel über Unbeweisbares

    nachdenken soll.

    Das heißt für mich akzeptieren ohne hinterfragen.

    _()_

    Bevor man weiter Spekulationen anstellen muss....

    ... Ich gebe zu mein textwar missverständlich.

    Es geht mir eher darum daß solche Fragen nicht beantwortet werden können (zumindest nicht mit absoluter Sicherheit) daher ist das Nachdenken darüber und das Festhalten daran nur dienstlich wen mann damit auch voran kommt. Aber anstelle des erwägen gäbe es 1000 Dinge wo der Buddhismus auch auf Beweisbader Ebene bleibt und da geprüft werden kann.

    Wen ein Anfänger noch nicht weiß was den wiedergeboren wird dan kann er noch so scharf Nachdenken der Saurier und er werden nicht vereinbar sein. Wen er aber gewise erfahrungen hat Dan leuchtet eine Antwort einfach auf und die ist meist so individuell das sie nicht erklährbar währe. Am Anfang braucht es in gewissen Sachen einfach vertrauen. Das Nachdenken und grübeln über vergangenes oder zukünftiges oder unbeweisbarer (so hab ich es zumindest verstanden) sollte man jedoch unterlassen da es nur Kraft und Zeit raubt und einem Fon wesentlichen abhält. Der einzige Ort und die einzige Zeitung der man was tun kann oder eingreifen kann ist hier und jetzt, zu offt hängen Menschen noch der verpassten Abzweigung nach und verpassen dabei nicht nur den Weg zu genießen sondern auch die nächsten 3 Abzweigungen.:grinsen:

    Aber wie immer, was weiss ich schon^^_()_

  • Franz Watky
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    • 30. Oktober 2020 um 11:39
    • #20

    Vielen vielen Dank an alle Beiträge und Anregungen 🙏 Ich bin ein wenig überwältigt und muss das alles in Ruhe noch ein paar mal lesen 🤓

    Aber es hilft mir schon sehr 😊

  • Leonie
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    • 30. Oktober 2020 um 14:40
    • #21
    void:

    gültige Aussagen über die Beschaffenheit der Welt

    Ich habe mir diesen Schnipsel mal herausgepickt, weil auch oder gerade die Naturwissenschaft nur bedingt gültige Aussagen über ihren Gegenstand macht und machen kann. Evolution ist zwar ein gutes und weitreichendes Konzept was die Entstehung der Artenvielfalt an betrifft, aber sie ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Sie ist lediglich eine Ansicht, recht gut begründet, aber eben eine Ansicht.

    :zen:

  • Noreply
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    • 30. Oktober 2020 um 15:18
    • #22

    Eigentlich geht es ja um die Frage:" Warum gibt es keine Rosa Elefanten?" wenn ich über die bekannte Evolutionstheorie hinaus gehe.

    Es ist das Problem mit der Aussage: "Es gibt nur weiße Schwäne!" gilt eben nur so lange bis ich einen Schwarzen weiß.

    Alles, was ich an Lebewesen finde, seien sie nun fühlend oder sonst was gibt es, weil sie leben. Weil sie genau Jetzt leben. Was vorher war ist vollkommen unwichtig genauso wie die Vorstellungen was morgen möglich ist.

    Buddha: Lebewesen ist das was sich bewegt und ernährt. DN 33

    Es gibt kein Lebewesen, das sich nicht bewegt und ernährt. Alle Wesen, die jetzt nicht mehr leben, konnten sich nicht mehr ernähren und bewegen. Sie sterben nicht aus, sie können die Voraussetzungen für ihr Leben nicht mehr vorfinden. Es hat vielleicht rosa Elefanten gegeben, das weiß ich einfach nicht, weil keiner davon das für sein Leben notwendige mehr ausleben konnte. Ich kann auch nicht sagen, das er ausgestorben ist, weil er einfach zerfallen ist. Alle Reste die wir finden sind ohne Leben und damit Staub.

    Es zählt nur das, was jetzt lebe. Der Mensch bildet eine Ausnahme, denn er kann das Leben von Lebewesen achtend fördern oder mißachtend vernichten. Er sollte eigentlich wissen, dass wenn er vielen Lebewesen die Grundlage raubt sich bewegen und ernähren zu können, er sein Leben sehr stark gefährdet.

  • Erdmaus
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    18. Januar 2010
    • 31. Oktober 2020 um 15:27
    • #23
    Zitat

    > Ich hoffe die Fragen sind nicht zu verrückt. Ich suche für mich ein algemeingültiges Bild und derzeit kann ich es nicht konstruieren.

    Hallo FW,

    deine Frage ist berechtigt und stellt sich sicher jedem, der sich tiefer Gedanken über die Gedankengebäude einer Religion macht. Aus meiner Perspektive enthält der Buddhismus (wie andere Religionen auch) zwei Kategorien von Antworten:

    • Kategorie1: überprüfbare Antworten
    • Kategorie2: Antworten die auf Glauben basieren und nicht überprüfbar sind

    Unter Kategorie 2 fällt beispielsweise das Prinzip des Karma und der Wiedergeburt basierend auf der Vorstellung von Inkarnation. Die Frage ist, ob es sinnvoll ist sich auf Kategorie2-Antworten zu fixieren, oder alternativ den Focus auf überprüfbare Konzepte zu legen. Der Buddhismus bietet viele wertvolle Antworten der Kategorie1. Das macht ihn auch für rationale und naturwissenschaftlich orientierte Gemüter interessant.

    Beispiel für eine Kategorie1 Frage & Antwort:

    Frage: Wie kann ich im Alltag mein Mitgefühl für meine Mitmenschen verstärken?

    Antwort: Indem ich mit das Mitgefühl durch entsprechende Meditationspraxis trainiere (Übungsanleitungen sind vorhanden und können auf Wirksamkeit getestet werden)

    lg

    Erdmaus

  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 31. Oktober 2020 um 15:46
    • #24
    Erdmaus:
    Zitat

    Erdmaus!!!!!!!!!!!!!!! :like::D Dass es Dich noch gibt!!!!

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Obladi Oblada
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    • 31. Oktober 2020 um 16:02
    • #25
    Losang Lhamo:
    Erdmaus:
    Zitat

    Erdmaus!!!!!!!!!!!!!!! :like::D Dass es Dich noch gibt!!!!

    Wusste gar nicht, dass es die überhaupt gibt :grinsen:. Aber netter Nick und nettes Profilbild. :)

    Living is easy with Eyes closed

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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