Dukkha - ein Problem der Dinge oder des Geistes ?

  • Hallo Zusammen,


    Ich dachte mal ich hätte Dukkha ansatzweise verstanden doch jetzt stellt sich mir nach einem Studium der Philosophie der Stoa eine fundamentale Frage zu Dukkha.


    1. Einerseits wird die Ursache von Dukkha und der Befreiung davon mit dem Auflösen der Geistesgifte, tanha / Begehren nach Dasein/Nicht-Dasein/Sinneserfahrungen usw. beschrieben, also ein Problem des Geistes das durch den 8-fachen Pfad gelöst werden kann.


    2. Andererseits (und evtl. verstehe ich das falsch ) ist Dukkha eines der "Merkmale der Existenz" neben Anicca und anatta also Wandel und Nicht-Selbst.


    Ich glaube dass sich daran auch fundamental die Geister bei buddhistisch Praktizierenden scheiden ( Stichwort: Säkular, traditionell, Nibbana als Befreiung im Leben vs. Befreiung vom Leben ...)


    Wandel und Nicht-Selbst sind ja tatsächlich Physikalische bzw. objektive Merkmale, alle Dinge sind im Wandel und die Dinge sind frei von einem "Selbst".

    Aber Dukkha hängt doch vom Begehren ab und nicht vom Ding an sich oder ?


    In der 1. edlen Wahrheit ( und hier kommt es jetzt auf die Übersetzung drauf an) heißt es doch auch: .....


    Somit sind die Skhandas (Daseins/ Wahrnehmungsgruppen ) Dukkha => Man entkommt Dukkha nur in dem man diese Welt verlässt ergo so lange Gautama lebte bestand er aus Skhandas und war von "Dukkha" besetzt ....


    Oder: Ist das hängen an den Daseinsgruppen Dukkha ? => Nibbana ist in diesem Leben möglich und voll erfahrbar, Gautama lebte ja noch 30 oder 40 Jahre nach seinem Erwachen und lehrte.


    Bei einem Vergleich mit den Stoikern ist mir das aufgefallen, da ist die Natur bzw. alle externen Dinge wie z.B. auch der eigene Körper "indifferent" "Gleichgültig" "neutral" und der Fehler ist, diese Dinge als "gut" bzw. "schlecht" anzusehen und Begehren/Anhaften oder auch Aversionen/Abneigungen zu entwickeln ähnlich wie im Buddhismus (Gier/Hass/Verblendung).


    Die 1. Interpretation würde sich damit decken und ist mir plausibel, macht Sinn für Säkulare Buddhisten und Mahayanas ( in dieser Welt bleiben / Bodhisattvas , Nirvana = Samsara / Leerheit )


    Die 2. Dukkha als Merkmal der Existenz/Dinge eher nicht, bzw. passt zu dem Ziel den Kreislauf der Wiedergeburten zu verlassen, was nur mit dem Glauben daran ok wäre, was wiederum bedeutet Gautama wusste zu Lebzeiten gar nicht ob er Wiedergeboren wird und könnte das nicht beweisen und für Säkulare würde das nunja Nihilismus bedeuten bzw. dass der Tod am Ende das vollständige Nibbana bzw. Ende von Dukkha wäre...


    Vor allem führt das doch auch zu einem Begehren nach "Nicht-Dasein" welches Ursache für Dukkha ist während ein neutrales Annehmen der Welt so wie sie ist (Neutral wie die Stoiker) weder Begehren nach Dasein noch Nicht-Dasein ist ?


    (Traditionell führt glaube ich Begehren / tanha Richtung Nicht-Dasein in die buddhistischen Höllen wenn man die Wiedergeburtslehre annimmt ).


    Wie seht ihr das und was ist die richtige Übersetzung / Interpretation der buddhistischen Schriften zu Dukkha ?

    Oder sind die widersprüchlich evtl. von verschiedenen "Stimmen" im Palikanon aufgeschrieben worden ?

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • 2. Andererseits (und evtl. verstehe ich das falsch ) ist Dukkha eines der "Merkmale der Existenz" neben Anicca und anatta also Wandel und Nicht-Selbst.


    Dukkha ist ein Merkmal des Lebendigen.


    In der Stoa werden absolute Wahrheiten über die Wirklichkeit außerhalb menschlichen Bewusstseins behauptet, während Buddha darüber geschwiegen hat und sich nur um des Aufheben des Leidens gekümmert hat.


    Im Menschen bilden sinnliche und geistige Wahrnehmungen (khanda) die Gruppen des Anhaftens (upadana-khanda).


    Aus diesem Anhaften kann dann Leiden entstehen.


    khandha


    Zitat

    'Gruppen' oder 'Daseinsgruppen', nennt man die 5 Gruppen, in die der Buddha die dem oberflächlichen Beobachter eine Persönlichkeit vortäuschenden gesamten körperlichen und geistigen Daseinserscheinungen eingeordnet hat, nämlich:

    1. die Körperlichkeitsgruppe (rūpa-kkhandha),
    2. die Gefühlsgruppe (vedanā-kkhandha),
    3. die Wahrnehmungsgruppe (saññā-kkhandha),
    4. die Gruppe der Geistesformationen (saṅkhāra-kkhandha)
    5. die Bewußtseinsgruppe (viññāna-kkhandha)

    »Was immer es gibt an körperlichen Dingen, ob eigen oder fremd, grob oder fein, erhaben oder gemein, fern oder nahe, das alles gehört zur Körperlichkeitsgruppe. Was immer es gibt an Gefühl . . . an Wahrnehmung . . . an Geistesformationen . . . an Bewußtsein, ob vergangen, gegenwärtig oder zukünftig, eigen oder fremd, grob oder fein, erhaben oder gemein, fern oder nahe, das alles gehört zur Bewußtseinsgruppe.« (S.22.48).

    Für alle Wesen, mit Ausnahme des Heiligen (arahat), sind diese fünf Gruppen »Gruppen des Anhaftens« (upādāna-kkhandha), und zwar in dem Sinne, daß sie Objekte des Anhaftens bilden.

  • Es ist nicht möglich Dukkha auf andere Tiere zu übertragen. Es ist ein Problem des Menschen. Des Geistigen.


    Das Einzige womit sich Buddha in seinem Zeigen bezieht, ist immer der Mensch und sein Leiden. Im Gegensatz zu anderen Lebewesen, auch fühlenden, kann der Mensch an Begebenheiten leiden die lange, sehr lange vergangen sind.


    Während sich andere fühlende Wesen schnell wieder dem Leben jetzt zuwenden, richten Menschen ihr Leben an ihren Erfahrungen mit Erinnerungen aus. Diese Erinnerungen werden geistig verarbeitet und somit Richtschnur. Natürlich machen andere fühlende Wesen auch Erfahrungen und Erinnerungen die auf ihr Leben wirken, aber eben nur auf Wohlbefinden, Unwohlsein, weder Wohl noch unwohl befinden.


    Das Geistige des Menschen verbindet, das aber mit Worten die Bedeutung geben. Die Worte können ohne Realität zu dem, was jetzt ist, Bedeutungen auf das "jetzt ist" übertragen, ungeachtet der Wahrheit das Jetzt nie war wie früher oder sein wird wie morgen. Damit erzeugen die Bedeutungen, Erwartungen. Werden diese erfüllt oder nicht erfüllt wird Dukkha empfunden. Spätestens, wenn sich das Erfüllte in die Vergänglichkeit begibt.

    Wie wir Dukkha vermindert? Einzig durch Handeln und die Wirkungen passieren lassen und mit dem geraden Geschehenen wieder handeln und nicht mit Handlungen die irgendwann mal Erfolg hatten. Handeln mit dem was jetzt passiert in Beachtung der Erinnerungen und Erfahrungen ohne Vergangenes so wieder anzuwenden, außer es ist jetzt wirklich klar das dieses Handeln (Sila) auch heute Erfolg zum Wohlfühlen hat.

  • Aber Dukkha hängt doch vom Begehren ab und nicht vom Ding an sich oder ?


    Wie seht ihr das und was ist die richtige Übersetzung / Interpretation der buddhistischen Schriften zu Dukkha ?


    Oder sind die widersprüchlich evtl. von verschiedenen "Stimmen" im Palikanon aufgeschrieben worden ?

    Sonst würden wir alle gleichermaßen Sauerkraut nicht mögen und Schokolade mögen.🙃


    Richtige Übersetzung🤔Verschiedene Stimmen🤔


    Meine Lehrer sagen die Inhalte schon einer Sutta reichen aus um Klarheit und Nibanna zu erlangen.


    In Metta🙏

  • Danke, jetzt verstehe ich das besser.

    Ich glaube mich verwirrte diese Kurzform die ich im Kopf hatte, die ging so:

    (s)khandas: Köper, Gefühle...Bewusstsein sind anicca, dukkha, anatam.


    Das war zu sehr gekürzt, denn der Körper an sich ist ja nicht "Leiden" vermutlich steht das im Pali auch gar nicht dukkha sondern eine Form von dukkha.


    So wie eine zerbrechliche Tasse vor mir micht "dukkha" also Leiden ist, sondern nur wenn ich sie begehre, sie unzerbrechlich wünsche, sie doch zerbricht und ich daran dann "leide".


    Wie Katrin so schön beschrieben hat, das Anhaften daran kann Leiden entfachen. Also sind vergängliche Dinge eher "möglicherweise Leidensverursachend wenn sie angehaftet oder "falsch" gesehen/begehrt werden".



    Übrigens nennt Buddha Gautama ja 2 Kriterien der (s)khandas und weswegen sie nicht als Selbst betrachtet werden sollten: Vergänglichkeit und Nicht-Kontrolle


    Das ist mit den Stoikern identisch, bei denen ist auch alles im Wandel, allerdings wird im Buddhismus eher die Vergänglichkeit betont, bei den Stoikern eher die "Nicht-Kontrolle" bzw. dass nur die eigenen Begehren, das eigene Handeln und eigene Urteile/Meinungen der kompletten Kontrolle unterliegen alles außerhalb und auch der Körper ist dem Schicksal/Natur oder fremden Ursachen ausgeliefert.


    Wandel an sich stört mich weniger, ohne ihn könnte es ja auch keinen Fortschritt geben. Allerdings beinhaltet der Wandel natürlich auch Dekonstruktion, ich denke beide Einsichten sind wichtig und führen zum Loslassen, zum befreien von schädlichen Wünschen/Ängsten,Zu- / Abneigungen in Beziehung zu "externen" Dingen.


    Wobei der Buddhismus mit der "Nicht-Selbst" Lehre evtl. etwas weiter geht als die Lehre der Stoa oder jedenfalls dort einen anderen Fokus setzt.

    Spielt z.B. bei jeder Angst/Wunsch/Begehren das "Selbst" eine Rolle ? Bei einer Spinnenphobie z.B. ?


    Ein Stoiker (und kognitive Verhaltenstherapie) würde sich z.B. kleinen Portionen dieser Angst aussetzen um resilienter dagegen zu werden.

    Ich frage mich, hilft ein Loslassen der Khandas oder nicht Nicht-Selbst Lehre bei einer Spinnenphobie in konstruktiver Weise bzw. der 8 fache Pfad genauso ?

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Ich glaube mich verwirrte diese Kurzform die ich im Kopf hatte, die ging so:

    (s)khandas: Köper, Gefühle...Bewusstsein sind anicca, dukkha, anatam.

    Da hast du vielleicht die Daseinsgruppen (khanda)

    und die Daseinsmerkmale (ti lakkhana) miteinander vermischt.


    Da alle khanda vergänglich (annica) sind, können sie Leiden (dukkha) auslösen und es findet sich kein unveränderlicher Kern (anatta) an ihnen.


    Ein Stoiker (und kognitive Verhaltenstherapie) würde sich z.B. kleinen Portionen dieser Angst aussetzen um resilienter dagegen zu werden.

    Ich frage mich, hilft ein Loslassen der Khandas oder nicht Nicht-Selbst Lehre bei einer Spinnenphobie in konstruktiver Weise bzw. der 8 fache Pfad genauso ?


    Die Körperlichkeitsgruppe der Khanda sind einfach die eigenen Sinneswahrnehmungen (Sehen, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken)


    Die Gefühls-, Wahrnehmungs-, Geistesformations- und Bewusstseinsgruppen der Khanda sind alles was wir in unserem Geist wahrnehmen.


    "Angst" ist die Abneigung gegen bestimmte Wahrnehmungen.


    Man versucht also nicht die Khanda, also die Wahrnehmungen loszulassen, denn die vergehen ja wieder von selbst, sondern nicht an ihnen anzuhaften, d.h. sich nicht mit zusätzlichen Gedanken und Vorstellungen an sie zu hängen und "mehr aus ihnen zu machen als sie sind."


    Wenn man eine Spinnenphobie hat und sich darüber bewusst ist, dass das eine übertriebene Angst ist und man nicht glaubt, dass Spinnen wirklich so gefährlich sind, wie es sich den eigenen Emotionen nach anfühlt, dann hat man im buddhistischen Sinne bereits Einsicht in die Wirklichkeit der Spinne.


    Das Problem bei Phobien ist ja eher, dass es die heftige Angst ist, vor der man dann wieder Angst entwickelt (Angst vor der Angst).


    Vom Verstand her wissen die meisten Phobiker ja, dass ihre Angst unvernünftig ist, aber werden von den Reaktionen ihres Körpers überrollt.


    Sich immer wieder kleinen Portionen der Angst aussetzen ist meiner Meinung auch das, was man im buddhistischen Sinne tun würde, denn buddhistische Praxis beinhaltet eben "die Dinge so zu sehen wie sie sind".


    Ich hatte eine Phase in der bei meiner Sitzmeditation immer wieder viel Angst hochkam, wie aus dem Nichts. Ich konnte sehr gut beobachten, wie die Reaktionen in meinem Körper und meinem Kopf abliefen. Wäre mir das im Alltag passiert, hätte ich vermutlich gegen die Angst gesteuert, hätte also an ihr "angehaftet" und hätte so nicht erfahren, was ihre wahre Natur ist, nämlich, dass sie einfach kam und dann wieder ging.

  • Danke Katrin, jetzt ist mir das Thema viel verständlicher.


    Wieder einen Schritt weiter zu Samma ditthi :)


    Auch das Thema zu Dukkha und "Angst" finde ich einleuchtend.


    Da ich finde der Fokus bei vielen buddhistischen Themen ist oft das Begehren nach Dingen wobei Abneigungen/ Ängste oder Aversionen ja eher Begehren zum Verschwinden von Dingen / Wahrnehmungen ist und diese eher weniger im Fokus stehen. Z.B. bei der Leichenbetrachtung soll man sich Ekel vor dem Körper vorstellen, aber besser wäre ja eigentlich "Neutralität / Objektivität " oder diese Lehre war eher an Schüler gerichtet welche den Körper zu sehr verehrten / begehrten.


    Z.B. finde ich die meisten stoischen Tugenden auch im Dharma, wie z.B. Gerechtigkeit = Sila, Mäßigung = Richige Absicht/Anstrengung, Weisheit sowieso.


    Aber Mut finde ich im 8-fachen Pfad eher weniger bzw. ist evtl. subtiler z.B. in richtige Anstrengung oder beim entwickeln von Gleichmut

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Lieber Mattubar,


    Du scheinst mir sehr nach Übereinstimmung mit Dir Bekanntem zu suchen, anstatt die Lehre des Buddha einfach unvoreingenommen aufzunehmen.


    Da ich finde der Fokus bei vielen buddhistischen Themen ist oft das Begehren nach Dingen wobei Abneigungen/ Ängste oder Aversionen ja eher Begehren zum Verschwinden von Dingen / Wahrnehmungen ist und diese eher weniger im Fokus stehen.

    Da sind die Vier Edlen Wahrheiten ganz eindeutig: Es geht um Hass und Gier als Fachwörter für "haben wollen" und "nicht-haben-wollen". Wie kommst Du darauf, dass es da eine Gewichtung gibt? Um Ängste geht es an der Stelle eigentlich gar nicht. Allerdings stellen die meisten durch die Praxis fest, dass die eigenen Ängste der Treibstoff für Gier und Hass sind.


    wie z.B. Gerechtigkeit = Sila

    Bei den Silas geht es alleinig darum, was Dein Handeln mit Dir macht. Es geht nicht um das außen, es geht nicht um Gesellschaft. Darauf hat Katrin weiter oben auch schon hingewiesen.

    In der Stoa werden absolute Wahrheiten über die Wirklichkeit außerhalb menschlichen Bewusstseins behauptet, während Buddha darüber geschwiegen hat und sich nur um des Aufheben des Leidens gekümmert hat.

    An welcher Stelle siehst Du in den Silas einen Hinweis auf Gerechtigkeit?



    Ich habe den Eindruck: Wenn Du Deine Vergleiche mit der Stoa mal beiseite lassen würdest, würde Dir das Aufnehmen der Lehre noch viel leichter fallen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Hallo Aravind,


    Ich muss dazu erkären, dass Gerechtigkeit bei den Stoa anders verstanden wird als im heutigen Alltag, wobei da die Übersetzung evtl. wieder fehlschlägt.


    Die Stoa meinten damit auch nur die eigenen Handlungen die in größtmöglicher Sympathie zu allen Menschen ausgeführt werden.


    Also heilsames handeln, sprechen ggü. anderen. Dabei geht es darum was man selbst gutes tun kann und weniger ob andere einen gut behandeln, dass ist außergalb der eigenen Kontrolle und damit im stoischen Sinne gleichgültig bzw. muss man erstmal so akzeptieren.


    Im Grunde geht es darum in Harmonie mit anderen und der Umwelt zu leben. Das ist für mich Sila, also das antike Verständnis von „gerecht leben“.


    Ich vergleiche es weil ich an eine universelle Weisheit glaube.

    Wobei das ein neues interessantes Thema ist, evtl mache ich dazu einen neuen Thread auf:


    Was ist die Grundlage der buddhistischen Ethik ? Warum gut handeln ? Aus Egoismus (eigenes Karma) für das eigene Gewissen, Empathie, Erleuchtung, Mitgefühl, Sympathie, Pflicht, Verantwortung, Altruismus ?


    Nur Nicht-Schaden oder auch aktiv gutes tun ?

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Hi, ich schalte mich hier nur echt kurz ein.

    Das ist doch total einleuchtend, wenn man es sich selbst verinnerlicht, oder so wie ver-gegenwärt-igt, dass es alles unbeständig ist, bedingt sich mit-für-durch-einader und so weiter, wenn alles gleichsam innerlich leer, im Sinne, wie es Waaser unter meinen Fingern, das ich nichts doch halten kannn, ....und so weiter.... Dann das ganze Gebäude von Ethik basiert sich ( fußt sich) darauf, diese sehr tief sitzemde existenzielle Angst zu lindern.

    Das ist denn (folglich) wie absolut selbstverständlich, ich brauche keine "Begriffe" anwenden. das Ethik ist doch nicht wie aufgezwungen....die kommt vom iinnerem erlebtem Verstehen um das Wesen des Leides. =Leben. ( Leib-Arzt, ----um zu leb-en.)

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Was ist die Grundlage der buddhistischen Ethik ? Warum gut handeln ? Aus Egoismus (eigenes Karma) für das eigene Gewissen, Empathie, Erleuchtung, Mitgefühl, Sympathie, Pflicht, Verantwortung, Altruismus ?


    Nur Nicht-Schaden oder auch aktiv gutes tun ?

    Genau aus dem Grund handel ich auf Grundlage der Ethik. Nicht gut und nicht schadend versuche ich den mittleren Weg. Am Anfang aus Egoismus, damit mein Gewissen, Empathie, Erleuchtung, Mitgefühl, Sympathie, Pflicht, Verantwortung, Altruismus sich nicht mehr so heftig meldet wenn ich nicht so handel.

    Die sozialen Umgebungen und die Reaktionen, ob für mich, oder gegen mich, haben kaum noch Wirkungen.

    Mein "Manchmal-Problem" und Hindernis ist: Das ich mir vorkomme wie ein Partikel im Fluss von Partikeln. Nicht besonderes, nichts Hervorragendes.

  • Hallo Aravind,


    Ich muss dazu erkären, dass Gerechtigkeit bei den Stoa anders verstanden wird als im heutigen Alltag, wobei da die Übersetzung evtl. wieder fehlschlägt.


    Die Stoa meinten damit auch nur die eigenen Handlungen die in größtmöglicher Sympathie zu allen Menschen ausgeführt werden.


    Also heilsames handeln, sprechen ggü. anderen. Dabei geht es darum was man selbst gutes tun kann und weniger ob andere einen gut behandeln, dass ist außergalb der eigenen Kontrolle und damit im stoischen Sinne gleichgültig bzw. muss man erstmal so akzeptieren.


    Im Grunde geht es darum in Harmonie mit anderen und der Umwelt zu leben. Das ist für mich Sila, also das antike Verständnis von „gerecht leben“.

    ok, dann reden wir natürlich automatisch aneinander vorbei, wenn Du Fachbegriffe verwendest, ohne sie einzuführen.


    Zitat

    Ich vergleiche es weil ich an eine universelle Weisheit glaube.

    Was hättest Du dann für Deine buddhistische Praxis gewonnen, je nach dem, wie diese Prüfung ausgeht?

    Wenn sie sich nicht mit der Stoa übereinbringen lässt, lasst Du sie dann fallen?



    Liebe Grüße, Aravind.