Um ganz ehrlich zu sein:
Ich finde die Hinweise / Denkansätze des säkularen Buddhismus, soweit sie mir bekannt sind, bemerkens- und beachtenswert. Das ist die eine Seite. Die andere ist: Solche Betrachtungen dürften für viel Diskussionsstoff sorgen. Denn sie rütteln ja durchaus an Vorstellungen von der Buddhalehre, die weit verbreitet sind und eine lange Tradition haben.
Der Grund, warum ich mich an solchen Diskussionen nur äußerst zurückhaltend beteilige, ist einfach: Sie sind mir zu kraft- und zeitaufwendig. Ich habe über die Hälfte meines Lebens gebraucht, um in der Buddhalehre das zu sehen, was ich als "Komplettlösung" für meine Zweifel, meine "Verwirrung", meine Suche nach Wahrheit betrachte.
Mögen die jüngeren Leute sich der Reinkarnation und einem brauchbaren Verständnis der Karmalehre widmen. Ich habe keine Zeit mehr dafür, dieser Diskussion allzuviel Aufmerksamkeit zu schenken, zumal sie sicher noch einige Jahrzehnte lang (wenn nicht länger!) andauern wird.
Ich habe mein Verständnis für diese Komponenten der Buddhalehre für mich gefunden. Sie sind noch nicht in Stein gemeißelt (sie sind in Bewegung), aber sie werden mir zu "heiß" diskutiert. Ich habe kein Interesse daran, meine Sichtweise zu "verteidigen".
Ich vermute, dass die Buddhalehre in diesen Punkten von Anfang an heiß diskutiert wurde. Sie kommt aus einer Kultur mit einem höchst fragwürdigen Kastensystem, das dürfte einen großen Einfluss auf das Verständnis von Reinkarnation / Karma gehabt haben. So wie ich die Lehre verstehe, steht sie in völligem Widerspruch zu diesem System und führt es ad absurdum, nimmt ihm jegliche Berechtigungsgrundlage. Insofern wundert es mich, dass die Buddhalehre von staatlich-politischer Seite nicht versucht wurde zu bekämpfen, zu deckeln.