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Meditationsanleitung Zazen (Entwurf)

  • Schmu
  • 24. September 2021 um 16:59
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  • Schmu
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    • 3. Oktober 2021 um 12:24
    • #51

    Danke, Sili _()_

    Ja, du hast absolut recht. Ein wichtiger Hinweis, der auch in anderer Form / mit anderen Worten in diesem Thread schon angesprochen wurde. Mittlerweile erscheint mir das mindestens so wichtig wie eine Anleitung selbst, dazu einiges zu sagen.

    Ich denke, so eine Anleitung braucht einen guten Einleitungstext, um Missverständnisse zu vermeiden. Die Dinge, die du angesprochen hast, müssen da vermittelt werden.

    Das ist gar nicht so einfach. Einerseits will ich keinen ermüdenden Roman schreiben, andererseits müssen diese Dinge aber alle angesprochen werden.

    Ich mache gerade eine kleine schöpferische Pause. ^^ Es gibt vieles zu berücksichtigen, das hier angesprochen wurde. Ich muss das alles Punkt für Punkt nochmal durchgehen und auch noch einiges lesen, das ich entweder selber habe oder im Internet zu finden ist.

    Es wird noch etwas dauern, bis ich das alles überarbeitet habe... :oops:;)

  • Noreply
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    • 3. Oktober 2021 um 13:01
    • #52

    Mein Erleben seit ich meditiere: Eine Anleitung die frei ist von jeder Schule, jedem Glauben, jedem "Das muss so sein". Hab ich erst 40 Jahre nach dem Beginn meines Weges bei Buddha gefunden. Schade eigentlich, so viel verschwendete Zeit, um nur genau zu wissen, wie ich sitzen sollte, wenn ich es so kann. Aber jede Sekunde hat sich gelohnt, es gibt nichts zu bedauern, es ist wie es ist._()_:like::idea:

  • Schmu
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    • 7. Oktober 2021 um 19:22
    • #53

    Ich habe jetzt einen neuen, zweiten Entwurf, den ich euch vorstellen möchte.


    [hr][/hr]

    [Versuch einer Anleitung (2. Entwurf)]

    Hinweis: Ich habe vieles, aber nicht alles aufgegriffen, was hier an Anregungen kam. Wessen Ideen / Anmerkungen hier jetzt fehlen, der möge mir nochmal genauer schildern, was er/sie meint, und warum das gut in der Anleitung stehen könnte. Danke.

    Was das Sitzen auf einem Stuhl angeht, werde ich jetzt selber ein Foto machen. Es sei denn, ich finde noch ein vernünftiges, oder jemand anderes kennt eins.[hr][/hr]


    Zazen


    00 Einleitung / Vorüberlegungen

    Diese Anleitung bezieht sich in erster Linie auf die japanische Sōtō-Schule des Zen. Gewisse Ähnlichkeiten bestehen außerdem zur Rinzai-Schule. In beiden Schulen gibt es aber auch Strömungen, in denen es Abweichungen gibt.

    Je intensiver ich mich mit Zen beschäftige, um die für mich geeignetste Linie zu finden, umso mehr werde ich mich mit der konkreten Praxis meiner Schule befassen, die von dieser Anleitung abweichen kann.

    Die Anleitung ist also für Anfänger / Neulinge gedacht. Sie kann eventuell einer ersten Annäherung dienen, eine „Allgemeingültigkeit“ besitzt sie keinesfalls. Insbesondere für weitere Linien des Zen (wie z.B. koreanisches, vietnamesisches, chinesisches Zen...) ist sie nicht geeignet.


    01 Was unterscheidet Zazen von anderen Sitz-Formen?

    Zazen verfolgt keinen Zweck, es gibt kein Ziel, auf das hingearbeitet wird. Die Bedeutung besteht lediglich im Sitzen selbst.

    Zazen verzichtet auf alles, was mich ablenken oder “in die richtige Stimmung“ bringen soll. Lediglich das Zählen der Atemzüge wird manchmal empfohlen, wenn der Geist besonders unstet und hin- und herspringend ist.

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.

    Foto: Kodo Sawaki, gemeinfrei, Autor unbekannt

    Kurzes 2-Minuten-Video auf Englisch, in dem Brad Warner auf den Unterschied zwischen Zazen und anderen Formen der Sitz-Praxis eingeht (Helsinki 2009):

    meditation vs zazen - YouTube


    02 Die Umgebung / die äußeren Umstände

    Hier gibt es nur ein paar einfache Hinweise zu beachten. Dōgen, der Zen aus China (dort: Chan) nach Japan gebracht hatte, sagt dazu im Fukan zazengi:


    [lz]

    Für die Praxis des Zazen ist ein ruhiger Raum geeignet. Esst und trinkt nicht zu viel. Gebt alle Bindungen auf und lasst die Pflichten des Alltags ruhen.[/lz]


    03 Die Sitzhaltung

    Man kann im Lotussitz, im Halb-Lotussitz, im burmesischen Sitz oder im Fersensitz sitzen. Was am besten geht, hängt von der Übungserfahrung, dem Alter, von der Gelenkigkeit, dem Bewegungsapparat ab. Auch auf einem Stuhl sitzen ist möglich.

    Für die Sitzpositionen am Boden wird ein Zafu, ein Meditationskissen oder ein Bänkchen benutzt.

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.


    [Neues Bild "Fersensitz / auf dem Stuhl", folgt noch...]


    Die Augenhaltung

    Die Augen werden weder ganz geschlossen (was einen träumenden / bildergeladenen Zustand begünstigen könnte), noch sind sie ganz geöffnet (was viele Eindrücke aus der Umgebung begünstigen würde).

    Stattdessen sind die Augen halb geschlossen und blicken etwa in einem 45°-Winkel nach unten.

    Auch bei der Augenhaltung gibt es Abweichungen in anderen Traditionen. In den koreanischen Traditionen beispielsweise sind die Augen geöffnet.


    Die Handhaltung

    Die rechte Hand ruht unterhalb des Bauchnabels oder auf dem rechten Oberschenkel, die linke Hand wird auf der rechten Hand abgelegt. Die Daumen werden etwas aufgestellt und berühren sich leicht.

    (Auch hier gibt es Unterschiede in anderen Traditionen. Zudem wird es sich bei Rechts- und Linkshändern gegebenenfalls voneinander unterscheiden, welche Hand oben / unten liegt).

    Oberkörper / Becken

    Die Wirbelsäule ist gerade aufgerichtet. Das wird begünstigt dadurch, dass ein Kissen unter dem Gesäß liegt. So ist das Becken ein wenig nach vorne gekippt, sodass eine stabile, aufrechte Sitzhaltung ganz von selber entsteht. Auf diese Weise ist ein längeres Sitzen mit zunehmender Übung mühelos möglich. Zu Beginn können ein paar kleiner werdende Pendelbewegungen nach links und rechts dabei helfen, die richtige, mittige Position zu finden.

    Die Atmung

    Auf die Atmung wird kein Einfluss genommen. Sie geschieht einfach, es wird nichts forciert. Die Atmung wird auf natürliche Weise ruhiger und langsamer werden im Laufe der Zeit. Ich atme durch die Nase in den Bauch, was einer physiologischen, ungehinderten Atmung entspricht.


    Grundlegende Informationen zur Sitzhaltung und Basishinweise für Zazen vom Yokoji Zen Mountain Center mit Beispielfotos. Gut und einfach auf Englisch beschrieben, auch mit geringen Englischkenntnissen verständlich:

    Zen Meditation Instruction (How to Meditate) - YouTube

    Ein weiteres Video auf Englisch zu dem Thema vom Hazy Moon Zen Center. Auch sehr einfach und anschaulich gehalten:

    How to Meditate - Beginners Introduction to Zazen - YouTube

    Ein Video auf Deutsch zu den verschiedenen Sitzhaltungen von Die kleine Zen-Schule. Es werden Hinweise zu den unterschiedlichen Haltungen gegeben und es wird auf mögliche Probleme eingegangen:

    Meditation auf Hocker, Stuhl, Bänkchen, Kissen | Variationen, Tipps und Tricks - YouTube


    04 Die Geisteshaltung

    Was den Geist angeht, gilt dasselbe wie für Körper und Atmung: Ich versuche nicht, einen Einfluss darauf zu nehmen, oder irgendeinen speziellen Zustand zu erreichen. Ich nehme einfach nur wahr, was sich im Geist abspielt, ohne es zu bewerten oder es mit einem “vorteilhafteren“ Geisteszustand zu vergleichen, den es anzustreben gilt.

    Ich werde anfangs vielleicht feststellen, dass mein Geist sehr flatterhaft und rege ist. Das ändert sich mit der Zeit ganz von selber und der Geist wird ruhiger. Ich muss (und kann) das nicht willentlich herbeiführen oder beschleunigen, es geschieht von alleine.

    Insbesondere was die Geisteshaltung betrifft, kann es auch erhebliche Unterschiede geben.

    Schon in der Rinzai-Schule könnte die Beschreibung oben in die falsche Richtung führen, weil sie eine Subjekt-Objekt-Sicht begünstigen könnte, die nicht erwünscht ist, bzw. die gerade überwunden werden soll. Auch für andere Zen-Linien wird die obige Beschreibung möglicherweise nicht zutreffend sein.

    Deshalb: Die Geisteshaltung ist ein “Kernstück“ und ihrem Studium sollte große Aufmerksamkeit im Sinne der jeweiligen Linie geschenkt werden.

    Wie schwierig es sein kann, die Geisteshaltung überhaupt in Worte zu fassen, ist gut zu erkennen an einem Hinweis, den ich während der Entstehung dieser Anleitung bekommen habe. Aus diesem Hinweis möchte ich zitieren, er stammt von Tai :


    [lz]

    "Wahrzunehmen, was sich im Geist abspielt", impliziert eine starke Subjekt-Objekt-Dualität. Da ist ein Subjekt, das Dinge, die sich im Geist abspielen, wahrnimmt und die Aufmerksamkeit richtet sich auf diese wahrgenommenen Dinge. Ein solcher Zustand entspricht genau der alltäglichen Geisteshaltung, die es im Rinzai aufzulösen gilt. Auch wenn ich dann versuche, den Inhalt dieser Geistesobjekte nicht zu bewerten oder mit etwas anderem zu vergleichen, ist im Sinne des Genau-Jetzt das Kind bereits in den Brunnen gefallen (viele Anfänger-Koan drehen sich genau um diesen Punkt).

    Deshalb ist im Rinzai-Zen daher z.B. eher von einer 'Schau des (eigenen) Geistes' die Rede. 'Schau des Geistes' schließt das, was sich im Geist abspielt, und dasjenige, was diese Inhalte wahrnimmt, in einer Einheit ein. Auch Praxisbeschreibungen aus dem Vipassana können da durchaus als rinzaikompatibel durchgehen etwa (um nur ein Beispiel zu nennen): "Da sitzt, ihr Mönche, ein Mönch (unter einem Baum) und pflegt der Einsicht." Eine andere Art, es auszudrücken, ist z.B. vom 'Weilen in der Soheit' zu sprechen. All diese Formulierungen sind natürlich auch nicht frei von Dualität, weil sprachlicher Ausdruck als solcher prinzipiell nicht frei davon sein kann. Aber Begriffe wie "Soheit", "Einsicht" oder auch "der Eine Geist" weisen in die Richtung einer Lehre 'jenseits von Wort und Schrift'.[/lz]

    Ein 8-Minuten-Video auf Englisch, in dem Shohaku Okumura (Sōtō-shū) etwas zur Geisteshaltung beim Zazen sagt:

    Zazen is Good for Nothing - YouTube

    In dem Film Blueprints for Zen Practice von Thorsten Heisan Schäffer kommen verschiedene europäische Zenlehrer/innen zu Wort. Ab 46:22 geht es um die Frage: “Was ist Zazen und wie praktiziert man es?“ Die Antworten auf die Frage geben: Harry Misho Teske, Roland Yuno Rech, Muho Nölke, Olivier Reigen Wang-Genh, Christoph Hatlapa Roshi, Doris Zölls, Dagmar Doko Waskönig, Dirk Künne, Alexander Poraj, Fumon Nakagawa Roshi:

    Film Blueprints for Zen Practice - Was ist Zen? Was ist Zazen? [HD] - YouTube

    Ein Video auf Englisch von Jeff Shore (Rinzai-shū) mit dem Titel “Where do we put our mind in Zazen“:

    Where do we put our mind in zazen Dharma talk by Jeff Shore - YouTube


    05 Wie lange, wie oft, wann?

    Die Zeitdauer hängt natürlich von deinem Alltag und von deiner Vertrautheit mit Zazen ab. Für absolute Neulinge können 15 Minuten schon eine kleine Herausforderung sein. Zu einem späteren Zeitpunkt sind 30 oder 40 Minuten vielleicht schon kein Problem mehr. Wenn ich 1 Stunde oder länger sitzen möchte, werde ich vermutlich bereits auf einige Erfahrung zurückblicken können. Auch hier gilt: nichts erzwingen.

    Zur Häufigkeit: Es ist ratsam eine tägliche Zazen-Periode anzustreben.

    Ein guter Zeitpunkt für die Zazen-Sitzung hängt natürlich stark von der Struktur des Alltags ab. Die meisten Menschen werden aber wohl eine Tageszeit finden können, zu der die Voraussetzungen günstig und die Ablenkungen geringer sind.


    [hr][/hr]

    Danksagung

    Diese Anleitung basiert auf meinem ( Schmu) bisherigen Wissen, Recherchen, und eigenen Erfahrungen mit Zazen in der Sōtō-Tradition.

    Da mein Wissen lückenhaft ist, war ich auf die Hilfe, Tipps, Kritik und Korrekturen anderer Buddhaland-Mitglieder angewiesen. Für diese Unterstützung möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.

    Einmal editiert, zuletzt von Schmu (7. Oktober 2021 um 20:02)

  • Katrin.
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    • 7. Oktober 2021 um 19:54
    • #54

    Finde ich sehr gut, danke dass du dir die Arbeit gemacht hast :like:

  • Tai
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    • 7. Oktober 2021 um 21:31
    • #55

    Lieber Schmu,

    danke, dass du meinen Hinweis nochmal hervorgekramt hast. Als Beitrag zur oben geführten Diskussion finde ich ihn okay; in einer Praxisanleitung halte ich ihn aus verschiedenen Gründen allerdings für eher ungeeignet. Wenn du unter Punkt 04 auch die geistige Haltung mit Koan erwähnt haben möchtest, könnte ich folgenden Text vorschlagen (ich muss da von mir aus auch nicht namentlich erwähnt werden):

    "In koan-basierten Praxisformen wie dem japanischen Rinzai-Zen oder der koreanischen Hwadu-Praxis besteht die geistige Haltung während des Zazen darin, in die Koan-Frage einzudringen. Vermittels der Koan-Frage richtet sich die Aufmerksamkeit dabei immer auf genau dasjenige, das fragt. Dies wird auch als Schau des (eigenen) Geistes bezeichnet."

    _()_

    Tai

  • Schmu
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    • 7. Oktober 2021 um 22:07
    • #56
    Tai:

    Lieber Schmu,

    danke, dass du meinen Hinweis nochmal hervorgekramt hast. Als Beitrag zur oben geführten Diskussion finde ich ihn okay; in einer Praxisanleitung halte ich ihn aus verschiedenen Gründen allerdings für eher ungeeignet.

    Na gut. Ich behalte mir aber vor, darin enthaltene Gedanken zu behalten und in eigene Worte zu fassen. Darin steckt etwas, das ich für erwähnenswert halte.

    Tai:

    "In koan-basierten Praxisformen wie dem japanischen Rinzai-Zen oder der koreanischen Hwadu-Praxis besteht die geistige Haltung während des Zazen darin, in die Koan-Frage einzudringen. Vermittels der Koan-Frage richtet sich die Aufmerksamkeit dabei immer auf genau dasjenige, das fragt. Dies wird auch als Schau des (eigenen) Geistes bezeichnet."

    Das ist sehr gut! Es kann auch nicht sein, dass in einer "Anleitung" das Wort "Koan" nicht auftaucht. _()_

    Da fällt mir auf, ich habe noch zwei Dinge nicht erwähnt: kinhin und sesshin. :| Dazu sollte es wenigstens ein paar Sätze geben.

    void : Bei dem Text von Shodo Harada weiß ich nicht so recht, was ich davon nehmen könnte. Er drückt die Dinge teilweise etwas speziell aus, das ist aber nur so ein vager Eindruck von mir.

  • Mentus
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    • 9. Oktober 2021 um 18:52
    • #57

    Evtl könnten noch folgende Anregungen helfen unter 03 Die Sitzhaltung:

    - Kinn leicht nach hinten ziehen. Reduziert die Wahrscheinlichkeit auf Nacken/Halsverspannungen durch schlampige Haltung. Fördert auch eine gewisse Aufmerksamkeit.

    - Oberkörper samt Schultern locker lassen. (Soll heissen: Keine übertriebene und extra-gerade Haltung anstreben.

    Hilft auch Abwesenheit zu erkennen, wenn bei Gedanken oder emotionaler in-Besitznahme dann gern mal die Lockerheit im Oberkörper verschwindet.)

    - Während des Zazen bewegungslos bleiben und von vermeidbaren Bewegungen (z.B. öfter auf die Uhr schauen, sich kratzen...) möglichst absehen.

    - Sitzhaltung ab und zu mal überprüfen und ggf. korrigieren.

    Bei Die Augenhaltung:

    - irgendwie verständlich machen, dass man sich nicht auf einen Punkt visuell fixieren soll. Vielleicht ist die Anweisung nicht verkehrt, dass man 45° nach unten und ca. 1 m vor sich in die Luft schauen soll und das schauen irgendwann schließlich vergessen soll...

    Unter 02 Umgebung / umstände:

    - wichtig fände ich noch, dass man ca. 0,5 - 1 m vor einer möglichst einfarbigen (weißen) Wand sitzt, die keine Details hat, die einen ablenken können. Deine Anleitung gezieht sich ja aufs Soto. Hat mir zumindest auch recht geholfen, das Visuelle loszulassen.

    Ansonsten:

    - ob das Wort Sesshin so gut ist, weis ich nicht... das könnte einige Anfänger zu sehr abschrecken oder demotivieren, für die 50 Minuten schon entschieden zu lange ist.

    - Hier noch Anregungen zu "Die Geisteshaltung": Es denken sich Gedanken. Oder: Das Denken loslassen. Oder: Das Leben sich selbst überlassen oder "Das Undenken denken/ohne Wörter denken." Oder vielleicht sogar: Das ist deine Aufgabe, das herrauszufinden, wie die Geisteshaltung im Zazen sein soll. Da das m.E. der wichtigste Punkt ist, wären dazu sicher auch Feedbacks/Vorschläge von langjährig Erfahrenen oder den mods gut.

    - Evtl noch den einen oder anderen Buchtipp anfügen?

    - all zu viele YT-Videos würd ich nicht anfügen (obwohl ich ja selber fan von YT bin), da kommt man evtl. in Versuchung, sich durch Information zu unterhalten... und sein Vorhaben Zazen zu starten fällt unter den Tisch. Is nur eine Vermutung...

    Mehr fällt mir gerade nicht ein. :silent:

  • Schmu
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    • 9. Oktober 2021 um 19:24
    • #58

    Danke, Mentus _()_

    Da kommt man dann langsam an den Punkt: Wie ausführlich soll das Ganze sein?

    Ich habe an viele Dinge gedacht, die du ansprichst. Dann könnte auch gut noch Weiteres drinstehen. In kürzester Zeit ist die Anleitung doppelt oder dreimal so lang.

    Dazu kommt, ich habe nach kurzer Zeit gemerkt: Ich muss die Dinge so formulieren, dass von 10 unterschiedlichen Zazen-Praktizierenden möglichst wenig Bedenken / Widerspruch kommt, damit möglichst wenig Missverständnisse auftauchen.

    Mentus:

    - Evtl noch den einen oder anderen Buchtipp anfügen?

    Daran habe ich auch schon gedacht. Da lässt sich sicher noch etwas finden, das gut für den Einstieg geeignet ist.

    Mentus:

    - all zu viele YT-Videos würd ich nicht anfügen (obwohl ich ja selber fan von YT bin), da kommt man evtl. in Versuchung, sich durch Information zu unterhalten... und sein Vorhaben Zazen zu starten fällt unter den Tisch. Is nur eine Vermutung...

    Ja, das ist schon die Grenze, sehe ich auch so. Ich gehe allerdings davon aus, dass sich jemand sowieso nur 1-2 davon anschaut. So wäre es jedenfalls bei mir...

    Mentus:

    - irgendwie verständlich machen, dass man sich nicht auf einen Punkt visuell fixieren soll.

    Das ist z.B. sowas, was ich vermieden habe. Ich habe bewusst nichts aufgeschrieben, was falsch gemacht werden könnte, denn da gibt es sehr viel. Mein Gedanke: Wenn ich die möglichen Fehler erst gar nicht alle erwähne, dann kommt auch niemand in die Versuchung zu denken: "Ach du meine Güte, was ich wohl noch so alles falsch mache?!"

    Die Anleitung reicht ohnehin bei weitem nicht, sie soll lediglich ein erstes "Schnuppern" begünstigen.

    Das mit der weißen Wand habe ich nicht erwähnt, weil es im Rinzai schon wieder anders ist.

  • Mentus
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    • 10. Oktober 2021 um 10:39
    • #59

    Vielleicht hast du ja recht. Fragen und sich dafür weiter interessieren kann man dann ja immer noch.

    Und bei Bedarf kann man auch eine Kurzfassung und eine ausführliche Fassung machen.

  • void
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    Buddh. Richtung
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    • 10. Oktober 2021 um 11:01
    • Offizieller Beitrag
    • #60

    Vielleicht macht es Sinn eine knappe Meditationsanleitung zu haben und dann so er ihnen zusätzlichen Beitrag mit Fussnoten/ Anmerkungen zu haben.

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  • Schmu
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    • 10. Oktober 2021 um 11:23
    • #61

    Also, ich würde jetzt von meiner Seite nicht mehr allzu viel ändern / hinzufügen. Es sei denn, es fällt noch jemandem etwas Gravierendes auf, oder ich habe etwas vergessen.

    Was ich noch machen möchte, ist ein Abschnitt mit Anmerkungen zu verwandten Begriffen. Das sind für mich im Moment "Kinhin", "Sesshin" und "Zafu". Die stehen für mich so eng mit Zazen in Verbindung, dass sie auftauchen sollten. Dazu kommt noch das Foto mit Sitzhaltung auf dem Stuhl.

    Dann vielleicht noch eine Liste mit Büchern, die gut für den Einstieg geeignet sind. Wenn euch da dieses oder jenes Buch einfällt, nennt mir das gerne.

  • Himmelsbaum
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    • 10. Oktober 2021 um 11:27
    • #62
    Schmu:

    Insbesondere für weitere Linien des Zen (wie z.B. koreanisches, vietnamesisches, chinesisches Zen...) ist sie nicht geeignet.

    Dies würde ich etwas abschwächen, so schwarz-weiß muss dies finde ich nicht sein: Für weitere ... mag sie nicht geeignet sein.

  • Schmu
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    • 10. Oktober 2021 um 11:49
    • #63
    Leuchtende Birke:

    Dies würde ich etwas abschwächen, so schwarz-weiß muss dies finde ich nicht sein: Für weitere ... mag sie nicht geeignet sein.

    Das klingt besser. :like:

  • Schmu
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    • 20. Oktober 2021 um 10:56
    • #64
    Schmu:

    Was das Sitzen auf einem Stuhl angeht, werde ich jetzt selber ein Foto machen. Es sei denn, ich finde noch ein vernünftiges, oder jemand anderes kennt eins.

    Das klappt nicht mit einem eigenen Foto. Somit wäre dann ein Foto mit der Sitzhaltung auf dem Stuhl nicht dabei.

    Wenn ich mich filme und dann ein Einzelbild aus dem Video nehme, ist die Bildqualität zu schlecht. Das gibt meine Kamera nicht her.

    Und wenn ich ein richtiges Foto machen will (bessere Bildqualität), hat meine Kamera nur einen 10-Sekunden-Selbstauslöser. Das ist zu kurz. In ein paar Sekunden sitze ich nicht vernünftig mit korrekter, entspannter Körperhaltung. Das dauert eher mehrere Minuten.

  • Aravind
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    • 20. Oktober 2021 um 12:14
    • #65

    Handy mit Gestenerkennung?

  • Katrin.
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    • 20. Oktober 2021 um 19:30
    • #66

    Ich hab das Bild gefunden, vll ist das was:

    5b9e686c3c00005b000a88d9.jpeg?ops=scalefit_720_noupscale

    How to Meditate Sitting in a Chair, Part 1 | HuffPost Life

  • Schmu
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    • 20. Oktober 2021 um 21:41
    • #67

    Das ist gut!

    Die kurzen Infos über Kinhin und Sesshin habe ich jetzt so gemacht:

    Kinhin

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.

    Kinhin bezeichnet eine Phase des Gehens in Achtsamkeit. Dieses wird beispielsweise zwischen zwei Zazen-Abschnitten praktiziert.

    Die Geschwindigkeit des Gehens variiert von sehr langsam bis recht zügig. Die Praxis des achtsamen Gehens kann bis auf den historischen Buddha zurückverfolgt werden, siehe Cankama Sutta

    Eine kurze Beschreibung steht auch beim Dojo Bonn zur Verfügung: Kinhin


    Sesshin

    Ein Sesshin ist ein Zeitraum intensiver Zazen-Praxis mit teils deutlich längeren Zazen-Abschnitten als bei der gewöhnlichen täglichen Praxis. Eine solche Periode kann mehrere Tage andauern. Längere Sesshin setzen ein Geübtsein in der Zazen-Praxis voraus.

  • Tai
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    • 22. Oktober 2021 um 09:48
    • #68

    Kurz und knapp auf den Punkt gebracht.

    Schmu:

    Die Geschwindigkeit des Gehens variiert von sehr langsam bis recht zügig.

    Das könnte vielleicht auch so verstanden werden, als ginge es beim Kinhin darum, immer mal sehr langsam und dann wieser recht zügig zu gehen. Du könntest hier eventuell ein "Je nach Schule ..." oder "Je nach Tradition ..." voranstellen; vielleicht liegt es auch am Begriff "variieren", denn für den einzelnen Praktizierenden in einer bestimmten Tradition variiert da ja eigentlich nichts.

  • Zrebna
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    • 30. November 2021 um 12:31
    • #69

    Sehr cool - genau richtig für einen Zazen-Anfänger - Danke für den Guide:)

    Kurzes Feedback zu den möglichen Sitzpositionen:

    Ich würde ggf. als Alternative zum vollen Lotus, nebem den halben Lotus, auch noch den Viertel Lotus nennen.
    Bei mir geht z.B. der halbe Lotus bei längeren Zazeneinheiten irgendwann mal auf die "linke Hüfte", und der burmesische Sitz führt bei mir oft zu Schmerzen im Knie.

    Der Viertel Lotus (linker Fuß ruht auf rechten Unterschenkel) scheint für mich das perfekte Mittelding zu sein, der zu keinerlei Beschwerden führt - evtl. könnte der Viertel Lotus auch für andere Leute eine gute Lösung sein...

    Noch eine generelle Frage:
    Soweit habe ich immer gelesen, dass das linke Bein (z.B. beim halben Lotus) oben ist.

    Auch Gudo Nishijima hat es in seiner Anleitung so betont:

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    Da beim Zazen die Haltung sehr ernst genommen wird, frage ich mich, ob das wirklich so "stringent" ist, oder ob das Alternieren von Beinen (also welches oben liegt) von Sitzung zur Sitzung gängig ist?

    Gruß

    Zrebna

  • Schmu
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    • 30. November 2021 um 17:19
    • #70

    Zrebna

    Den Hinweis auf Viertel-Lotus finde ich gut.

    In Videos, wo das miterwähnt wird, klingt es immer so, als sei das nur ein winziger Unterschied zum Halb-Lotus. Tatsächlich ist das aber auch für mich ein entscheidender Unterschied, wie lange ich sitzen kann.

    Bei den Beinen mache ich es so, wie es oft beschrieben wird (linkes / rechtes Bein).

    Bei den Händen ist es bei mir umgekehrt, als es üblich ist. Ich denke, das ist nicht so wichtig / entscheidend.

    Einmal editiert, zuletzt von Schmu (30. November 2021 um 17:36)

  • Zrebna
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    • 30. November 2021 um 20:17
    • #71

    Alles klar, danke fürs Antworten:)

    Bei den Beinen mache ich es so, wie es oft beschrieben wird (linkes / rechtes Bein).

    Hier meinst du quasi, linkes Bein liegt auf dem rechtem Bein, oder?

    Eine Frage noch zu diesem Teil:

    Stattdessen sind die Augen halb geschlossen und blicken etwa in einem 45°-Winkel nach unten.

    Sieht man hier auf den Boden und fokussiert diesen, auch wenn nur leicht, oder starrt man eher ohne Fokus quasi ins "Leere"? Oder beides ok?

  • Schmu
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    • 30. November 2021 um 20:43
    • #72
    Zrebna:

    Hier meinst du quasi, linkes Bein liegt auf dem rechtem Bein, oder?

    Ja, genau.

    Zu den Augen:

    Abschnitte mit Meditation gab es immer in meinem Leben, regelmäßig Zazen mache ich aber erst seit einem Jahr. Das sind jetzt also Anfänger-Antworten.

    Ich hatte die Augen anfangs geschlossen. Mir gefiel das, es macht mich auch nicht müde. Dann bin ich aber dazu übergegangen, wie du oben zitiert hast.

    Was du da schreibst, war genau meine Frage am Anfang. Wie soll ich denn nun "da hin schauen"?

    Das erübrigt sich schnell. Zuerst habe ich "den Punkt" gesucht, wohin ich schauen soll. Das musste ich schnell als Quatsch abtun, darum geht es gar nicht. 🤨 Es ist einfach ungefähr in die Richtung schauen. Wenn ich beim Atem bin, oder im Bauch, oder bei den Händen, tritt das Schauen sowieso allmählich in den Hintergrund. Es geschieht automatisch, ich muss da nicht ständig irgendwas korrigieren oder so.

  • Schmu
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    • 30. November 2021 um 20:53
    • #73

    Mir fällt noch ein: An Tagen, wo mein Geist unruhiger ist, schließe ich die Augen auch einfach für 5 oder 10 Minuten. Das macht mich ruhiger. Danach erst öffne ich sie ein wenig.

  • Leonie
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    • 30. November 2021 um 20:59
    • #74

    Noch was zum Sitzen:

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    :zen:

  • Leonie
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    • 30. November 2021 um 21:16
    • #75

    Zu den Augen:

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    Es wird nichts fokussiert oder angeschaut, sondern der Blick ruht einfach da, wo er ruht - weit und offen. Es gibt eine Übung, in der man diese Blickweite ausprobieren kann, indem mit den ausgestreckten Armen die Zeigefinger das Gesichtsfeld weit öffnen.

    :zen:

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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