Daseinsfaktoren

  • Zitat

    Aṭṭhakanāgara Sutta:

    (..)Auf dieser Grundlage stehend, erlangt er die Vernichtung der Triebe. Aber wenn er die Vernichtung der Triebe nicht erlangt, dann wird er aufgrund jener Begierde nach dem Dhamma ( dhamma-rāgena ), jenes Entzückens über das Dhamma, mit der Vernichtung der fünf niedrigeren Fesseln, einer, der dazu bestimmt ist, spontan (in den Reinen Bereichen) wiederzuerscheinen und dort Nibbāna zu erlangen, ohne je von jener Welt zurückzukehren."

    So wie ich das verstehe, kann sich jemand schon dadurch, dass er die erste Vertiefung erlangt hat ( um diese geht es doch auch in dem Teil, den ich zitiere ? ), in die Reinen Bereiche nach dem körperlichen Tod bringen. Was ich fragwürdig finde. Es scheint mir doch etwas zu wenig nötig zu sein, ich sehe es als eine nicht gerade hohe Hürde, um da zu landen nach dem Tod. Glaube es nicht, dass es so einfach geht. Mich wundert dieser Text. Oder muss jemand, während er stirbt in dieser Vertiefung sein oder sehr oft in die erste Vertiefung gegangen sein ? Dann würde ich das eher glauben.

    Ok, ich sollte wohl erstmal nachlesen, was "Reine Bereiche" meint. Ich denke es meint, die Ebene wo sich die Götter und Devas befinden.

    Ok, ich habe mich verlesen. Es steht da die "fünf niedrigen Fesseln wurden vernichtet". Das ist die Voraussetzung. Und ich habe es erst so gelesen, dass es die fünf ( ja es gibt sechs ) Sinnesvergnügen meint. Das diese vernichtet wurden. Meint der Text also, es kann passieren, das jemand durch die erste und zweite Vertiefung die fünf Fesseln vernichten kann ? Wie ginge das ? Durch das Erkennen der Drei Daseinsmerkmale oder eines davon ? Oder einfach weil er in der ersten und zweiten Vertiefung verweilt hat ?


    Zitat

    Mit der Bezeichnung überweltliche bzw. heilige Vertiefung (Jhana) tue ich mich etwas schwer. Die Bedeutung der Jhana für die Nichtwiederkehr ist ja eigentlich eine recht "weltliche":


    Zitat

    Cūḷadukkhakkhandha Sutta:

    "Mahānāma, da ist ein Geisteszustand, der von dir innerlich noch immer nicht aufgegeben wurde, der Schuld daran ist, daß gelegentlich Geisteszustände der Gier, des Hasses und der Verblendung in deinen Geist eindringen und dort verbleiben; denn wäre jener Geisteszustand bereits von dir innerlich aufgegeben, würdest du nicht das Leben zu Hause führen, du würdest nicht in Sinnesvergnügen schwelgen. Weil jener Geisteszustand von dir innerlich noch nicht aufgegeben wurde, führst du das Leben zu Hause und schwelgst in Sinnesvergnügen. Sogar wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; solange er nicht die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, so lange mag er noch zu Sinnesvergnügen hingezogen werden. Aber wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; und wenn er die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, dann wird er nicht mehr zu Sinnesvergnügen hingezogen."


    Welchen Geisteszustand könnte der Welterhabene denn gemeint haben ? Ich finde das ist nicht klar raus zu lesen. Ich habe das so heraus gelesen, das jemand verstandsmäßig ( das meint : " Der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit ) heraus gefunden hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid (..)".

    " Solange er nicht die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen (..) ".


    Er muss also die Verzückung und die Glückseligkeit erlangen, damit er nicht mehr zu Sinnesvergnügen hingezogen werden kann.

    Das bezieht sich doch auf die erste und zweite Vertiefung ? Aber reicht es aus, einmal in einer Vertiefung gewesen zu sein ? Das wohl nicht.

    Es sei denn man hätte darin diese wichtigen Erkenntnisse gewonnen, die Drei Daseinsmerkmale erkannt, oder ?


    Und du meinst es so Elliot, dass das Abtrennen von Sinnesvergnügen alleine, ja noch nicht bedeutet, dass es keine Wiederkehr gibt.

    Sondern jemand der dabei nicht die Drei Daseinsmerkmale durchschaut hat, ist eben nur von den Sinnesvergnügen abgetrennt. Das meint aber nicht, er wäre es für immer, sondern nur in dem Moment wo er in der Vertiefung ist, richtig ? :)

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Einmal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Insbesondere an die Zeitgenossen, die Anhänger einer solchen Samadhi-Atmarama-Lehre waren, richtete sich die Anatta-Lehre:

    "... Gewiß macht dieser Ehrwürdige den Weg der auf Nibbāna ausgerichtet ist, geltend. Und dennoch haftet dieser gute Mönch oder Brahmane immer noch an, er haftet entweder an einer Ansicht über die Vergangenheit oder an einer Ansicht über die Zukunft oder an einer Fessel sinnlichen Erlebens oder an der Verzückung der Abgeschiedenheit oder an überirdischem Glück oder an weder-schmerzhaftem-noch-angenehmem Gefühl. Und wenn dieser Ehrwürdige sich folgendermaßen betrachtet: 'Ich bin im Frieden, ich habe Nibbāna erlangt, ich bin ohne Anhaften', dann wird auch das als Anhaften seitens dieses guten Mönches oder Brahmanen verkündet. Jenes ist gestaltet und grob, aber es gibt ein Aufhören der Gestaltungen. Weil der Tathāgata weiß, 'es gibt dies', und weil er sieht, wie man jenem entkommt, hat er jenes überschritten. Ihr Bhikkhus, dieser höchste Zustand erhabenen Friedens ist vom Tathāgata entdeckt worden, nämlich Befreiung durch Nicht-Anhaften, indem man den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der sechs Grundlagen für Kontakt der Wirklichkeit entsprechend weiß. Ihr Bhikkhus, das ist der höchste Zustand erhabenen Friedens, der vom Tathāgata entdeckt worden, nämlich Befreiung durch Nicht-Anhaften, indem man den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der sechs Grundlagen für Kontakt der Wirklichkeit entsprechend versteht."

    Es geht also darum die Gefahr in der Befriedigung durch die sechs Sinne zu sehen und dann das Entkommen. Das hängt zusammen mit den vier edlen Wahrheiten - Begehren ist die Ursache von Dukkha und der achtfache Pfad löscht das Begehren und damit Dukkha aus.


    Die Yogis die an Samadhi-Atmarama anhaften sind schon so weit gekommen wie ich es mir nicht einmal vorstellen kann. Trotzdem ist es gut das Ziel theoretisch zu kennen damit man sich darauf ausrichten kann.

    Für mich ist es ein Problem dass ich die Gefahr bereits auf niedrigeren Ebenen der Sinnesbefriedigung nicht wirklich sehen kann. Da steht eher im Vordergrund sich zu Vergnügen wenn man dabei keinen Schaden anrichtet und niemandem etwas zuleide tut. Nur bleibt dabei die irrtümliche Auffassung eines Selbst bestehen - 'Ich will das, ich genieße das, das bin ich.' Damit gibt es auch kein Entkommen aus der Auffassung 'Ich leide', das ist dabei die allgemeine Gefahr. Es heißt ja auch dass die meisten Menschen die sich überhaupt mit solchen Lehren befassen vor allem darauf achten dass sie kein schlechtes Kamma machen. Aber die Verblendung des "Ich und mein" tatsächlich auszurotten, das ist schon was ganz besonderes.

  • Zitat

    Ein endloses für und wider durch theoretische Beweisführung …

    Das ist in der Diskussion nicht zu vermeiden und sogar notwendig.

    Die „Seelenruhe“ kann nur so erreicht werden. Der Mensch diskutiert ja nicht nur mit einem Gegenüber, sondern auch mit sich selbst, ob nun für sich aufgeschrieben oder mit einem Gegner, der nur in Gedanken existiert.

    Zitat

    Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung, für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe;

    Diese Ruhe ist unerwartet sofort erreicht, wenn erkannt wird, dass beide Seite Bestand haben und doch beide nicht bewiesen werden können, also unbeständig sind. Geist ist in Soheit. Der Körper braucht das nicht, der muss nur vom Geist in Ruhe gelassen werden.

  • Ja, schon das 1.überweltliche Jhana ist ausreichend für alle 4. Pfade also bis zum kompletten Erwachen. Der Unterschied zu den weltlichen jhana ist nur das Objekt, das beim überweltlichen jhana das überweltliche Objekt nibbana ist. (Im weltlichen Jhana ist das Objekt ein geistiges Konzept).


    "Er muss also die Verzückung und die Glückseligkeit erlangen..."


    Es handelt sich hier um die jhana-Faktoren piti (Verzückung) und sukha (Glückseligkeit). Beide sind im1. und 2. jhana anwesend. Insgesamt gibt es 5 jhana-Faktoren.

    Hier kann man das alles nachlesen:

    jhāna

  • Ja, schon das 1.überweltliche Jhana ist ausreichend für alle 4. Pfade also bis zum kompletten Erwachen. Der Unterschied zu den weltlichen jhana ist nur das Objekt, das beim überweltlichen jhana das überweltliche Objekt nibbana ist. (Im weltlichen Jhana ist das Objekt ein geistiges Konzept).

    Für alle vier Pfade. Danke Sven. :) Da muss ich noch nachlesen, was es mit den vier Pfaden auf sich hat. Nur das Objekt ist anders. Aha, vielen Dank, das war eine sehr hilfreiche Antwort. :rose:


    Edit : Mir ist jetzt erst aufgefallen, dass Du von der 1. überweltlichen Vertiefung sprachst und nicht der Weltlichen 1. Vertiefung.

    Habe ich es also ganz falsch verstanden ? Man wird nicht komplett erwachen können, wenn man nur die 1. Weltliche Vertiefung übt. :?:

    Es handelt sich hier um die jhana-Faktoren piti (Verzückung) und sukha (Glückseligkeit). Beide sind im1. und 2. jhana anwesend. Insgesamt gibt es 5 jhana-Faktoren.

    Ja! :hug: Endlich habe ich mal was richtig im Gedächtnis behalten und konnte mal mitreden ( habe etwas lehrrichtig wieder gegeben ). :erleichtert:

    Danke für die Bestätigung Sven. Danke für den Link. Ich habe diese schon mal gelesen, diese Acht Vertiefungen, nur ich kann mir nicht alles merken, was zu welcher gehört, was bei jeder einzelnen passiert. Momentan habe ich dafür auch nicht den Kopf frei. Aber die ersten beiden, das habe ich mir ja schon gemerkt, was diese ausmachen, wie ich dank dir erfahren habe.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Einmal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Es steht da die "fünf niedrigen Fesseln wurden vernichtet". Das ist die Voraussetzung. Und ich habe es erst so gelesen, dass es die fünf ( ja es gibt sechs ) Sinnesvergnügen meint. Das diese vernichtet wurden. Meint der Text also, es kann passieren, das jemand durch die erste und zweite Vertiefung die fünf Fesseln vernichten kann ? Wie ginge das ? Durch das Erkennen der Drei Daseinsmerkmale oder eines davon ? Oder einfach weil er in der ersten und zweiten Vertiefung verweilt hat ?

    Um überhaupt in der ersten Vertiefung verweilen zu können, müssen ja zumindest zweitweise die fünf Hindernisse ( nivarana ) überwunden sein: Sinnliches Begehren, Groll und Überwollen, Trägheit und Mattheit, Aufgewühltsein und Gewissensunruhe, Zweifel an der Lehre des Buddha. Zumindest während dieser Zeit sind dann auch drei der fünf niedrigeren Daseinsfesseln ( samyojana ) gelöst: Sinnliches Begehren, Groll und Überwollen, Zweifel an der Lehre des Buddha. Es bleiben die beiden Fesseln Hängen an Regeln und Ritualen sowie Glaube an ein Selbst in den fünf Daseinsgruppen. Aber während des Verweilens spielen Regeln und Rituale kaum eine Rolle:

    ... So wie ein geschickter Bademeister oder sein Gehilfe Seifenpulver in eine Metallschüssel häuft, dieses nach und nach mit Wasser benetzt und knetet, bis die Feuchtigkeit seine Kugel aus Seifenpulver durchnäßt, sie durchweicht und innen und außen durchdringt, wobei die Kugel dennoch nicht trieft; genau so läßt ein Bhikkhu die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, diesen Körper durchtränken, durchsättigen, anfüllen und durchdringen, so daß es kein Körperteil gibt, das nicht von der Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, durchdrungen ist. Während er so umsichtig, eifrig und entschlossen weilt, sind seine Erinnerungen und Absichten, die auf dem Haushälterleben beruhen, überwunden...

    Und dem Glauben an ein Selbst in den fünf Daseinsgruppen lässt sich tatsächlich am besten mit der Besinnung auf die Daseinsmerkmale begegnen.

    Aber reicht es aus, einmal in einer Vertiefung gewesen zu sein ? Das wohl nicht. Es sei denn man hätte darin diese wichtigen Erkenntnisse gewonnen, die Drei Daseinsmerkmale erkannt, oder ?

    Ich meine, es braucht einige Wiederholung, bis die Fesseln sinnliches Begehren und Übelwollen wirklich nachhaltig gelöst ist:

    "Ihr Bhikkhus, wenn die Achtsamkeit auf den Körper immer wieder gepflegt, entfaltet, geübt, als Fahrzeug verwendet, als Grundlage benutzt, verankert, gefestigt und gut ausgeübt worden ist, können diese zehn Vorteile davon erwartet werden. Welche zehn?“ (I) „Man wird ein Sieger über Unzufriedenheit und Hingerissenheit, und Unzufriedenheit besiegt einen nicht; man verweilt, indem man Unzufriedenheit überwindet, wann immer sie erscheint.“...

    Inwieweit dabei auch die Besinnung auf die Daseinsmerkmale hilft, das hängt wohl auch von der individuellen Veranlagung ab.


    Aber wenn man sich dabei gar nicht auf die Daseinsmerkmale besinnt und einfach nur das Glück der Vertiefung genießt, dann ist eine Wiederkehr gewiss und zwar auf lange Sicht nicht mal eine sonderlich glückliche, leider, wie oben schon zitiert.

    Viele Grüße

    Elliot

  • Um überhaupt in der ersten Vertiefung verweilen zu können, müssen ja zumindest zweitweise die fünf Hindernisse ( nivarana ) überwunden sein: Sinnliches Begehren, Groll und Überwollen, Trägheit und Mattheit, Aufgewühltsein und Gewissensunruhe, Zweifel an der Lehre des Buddha. Zumindest während dieser Zeit sind dann auch drei der fünf niedrigeren Daseinsfesseln ( samyojana ) gelöst: Sinnliches Begehren, Groll und Überwollen, Zweifel an der Lehre des Buddha. Es bleiben die beiden Fesseln Hängen an Regeln und Ritualen sowie Glaube an ein Selbst in den fünf Daseinsgruppen.

    Danke Elliot für Deine Antwort. Die Fünf Hindernisse sind dasselbe wie die fünf niedrigeren Daseinsfesseln ? Nein, nein, das sagtest du nicht. Drei der Fünf Niedrigen Daseinsfesseln sind dann ( in der ersten Vertiefung ) überwunden.

    Aber während des Verweilens spielen Regeln und Rituale kaum eine Rolle:

    Ja. Danke, nun kenne ich dank dir die Fünf Niedrigeren Daseinsfesseln. Sollte ich mir mal merken. Ich werde es versuchen.

    Ich meine, es braucht einige Wiederholung, bis die Fesseln sinnliches Begehren und Übelwollen wirklich nachhaltig gelöst ist:

    Ja, das denke ich auch. Danke für das Zitat danach. Es heißt wir müssen immer wieder üben, nur einmal reicht nicht aus, einmal in der ersten Vertiefung gewesen zu sein ( in den allermeisten Fällen reicht es nicht aus ). Erst durch das häufige Verweilen darin, werden diese beiden Fesseln nachhaltig gesprengt. :rose:

    Inwieweit dabei auch die Besinnung auf die Daseinsmerkmale hilft, das hängt wohl auch von der individuellen Veranlagung ab.

    Ja, das mag sein. Man kann diese beiden niedrigeren Daseinsfesseln ( Sinnliches Begehren, Groll und Übelwollen ) los werden auch ohne die Einsicht in die drei Daseinsmerkmale zu bekommen, denke ich. Aber das hast du ja auch nicht bestritten. :)

    Aber wenn man sich dabei gar nicht auf die Daseinsmerkmale besinnt und einfach nur das Glück der Vertiefung genießt, dann ist eine Wiederkehr gewiss und zwar auf lange Sicht nicht mal eine sonderlich glückliche, leider, wie oben schon zitiert.

    Du meinst, dann sprengt man niemals alle zehn Fesseln / nachhaltig alle zehn Fesseln ? ( Dass es zehn gibt, musste ich eben erst mal nachlesen ).

    Dann sagst du also, dass es notwendig ist, die Drei Daseinsmerkmale zu erkennen währen der ersten und zweiten Vertiefung ? Auf lange Sicht keine sonderlich glückliche Wiederkehr, welches Zitat meinst du denn ?

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    6 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Ja, schon das 1.überweltliche Jhana ist ausreichend für alle 4. Pfade also bis zum kompletten Erwachen. Der Unterschied zu den weltlichen jhana ist nur das Objekt, das beim überweltlichen jhana das überweltliche Objekt nibbana ist. (Im weltlichen Jhana ist das Objekt ein geistiges Konzept).

    Lieber Sven, mir ist erst später aufgefallen, dass du von der 1. überweltlichen Jhana schriebst und nicht von der 1. weltlichen Jhana. Heißt es also, dass das komplette Erwachen nur durch die 1. uberwetliche Jhana- Erfahrung, zu erreichen ist ?

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Aber wenn man sich dabei gar nicht auf die Daseinsmerkmale besinnt und einfach nur das Glück der Vertiefung genießt, dann ist eine Wiederkehr gewiss und zwar auf lange Sicht nicht mal eine sonderlich glückliche, leider, wie oben schon zitiert.

    Du meinst, dann sprengt man niemals alle zehn Fesseln / nachhaltig alle zehn Fesseln ? ( Dass es zehn gibt, musste ich eben erst mal nachlesen ).

    Dann sagst du also, dass es notwendig ist, die Drei Daseinsmerkmale zu erkennen währen der ersten und zweiten Vertiefung ? Auf lange Sicht keine sonderlich glückliche Wiederkehr, welches Zitat meinst du denn ?

    So zumindest verstehe ich diese Unterscheidung:

    Da, ihr Mönche, gewinnt ein Mensch ( puggalo ), ganz abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, die mit Gedankenfassen und Überlegen verbundene, in der Abgeschiedenheit geborene, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte erste Vertiefung. Daran erfreut er sich nun, hat Verlangen danach, fühlt sich darin glücklich. Dabei verharrend, dahin geneigt, häufig darin verweilend, ohne darin nachzulassen, erscheint er nach dem Tode unter den Göttern der Brahmawelt wieder. Deren Lebenszeit aber währt eine Weltperiode. Ein Weltling ( puthujjano ) nun, der seine Lebenszeit dort abgelebt hat und so viele Jahre, wie eine Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, geht zur Hölle, zur Tierwelt oder ins Gespensterreich. Ein Jünger ( sāvako ) des Erhabenen aber, der dort seine Lebenszeit abgelebt und so viele Jahre, wie die Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, er erreicht in eben jenem Dasein die völlige Wahnerlöschung. Das nun, ihr Mönche, ist der Unterschied, dies das Kennzeichen, dies die Verschiedenheit, die zwischen dem kundigen, edlen Jünger ( ariyasāvakassa ) und dem unkundigen Weltling besteht, hinsichtlich der Daseinsfährte und der Wiedergeburt.

    Eigentlich eine ganz schön schlimme Strafe dafür, dass man es sich einfach nur gut gehen lässt, ohne anderen zu schaden:

    "Und was, ihr Bhikkhus, ist die Befriedigung im Fall der Gefühle? Ihr Bhikkhus, da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Bei so einer Gelegenheit wählt er nicht Leid für sich selbst, noch Leid für andere, noch Leid für beide. Bei jener Gelegenheit empfindet er nur Gefühl, das frei von Leid ist..."

    Viele Grüße

    Elliot

  • Zitat

    (..)Deren Lebenszeit aber währt eine Weltperiode. Ein Weltling ( puthujjano ) nun, der seine Lebenszeit dort abgelebt hat und so viele Jahre, wie eine Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, geht zur Hölle, zur Tierwelt oder ins Gespensterreich.

    Hallo Elliot, ich verstehe den Text nicht. Er ist mir zu hoch. Könntest du mir bitte erklären, was gemeint ist mit eine Weltperiode ? Und dieses "ein Weltling, der seine Lebenszeit dort abgelebt hat " das bezieht sich auf das Leben auf der Welt. Ok, habe ich begriffen. Dieses Leben ist so lange wie eine Weltperiode. Die Weltperiode ist ein Leben bei den Göttern. Also ein Weltling lebt mehrmals, das können tausende Jahre sein und genauso lange ist nur ein Leben bei den Göttern. :) Richtig ?

    Zitat

    Ein Jünger ( sāvako ) des Erhabenen aber, der dort seine Lebenszeit abgelebt und so viele Jahre, wie die Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, er erreicht in eben jenem Dasein die völlige Wahnerlöschung.

    Dort bezieht sich hier auf diese Welt. Die materielle Welt, (die nicht absolute Ebene ? ). Ich denke nicht, dass das so gemeint ist, dass jemand der die 1. weltliche Vertiefung übt, darin oft verweilt, in die Niederen Daseinsbereiche fällt.


    Zitat


    Da, ihr Mönche, gewinnt ein Mensch ( puggalo ), ganz abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, die mit Gedankenfassen und Überlegen verbundene, in der Abgeschiedenheit geborene, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte erste Vertiefung. Daran erfreut er sich nun, hat Verlangen danach, fühlt sich darin glücklich. Dabei verharrend, dahin geneigt, häufig darin verweilend, ohne darin nachzulassen, erscheint er nach dem Tode unter den Göttern der Brahmawelt wieder.

    Oder meinst du, dass auch ein Weltling in der Brahmawelt erscheinen kann ? :? Und dass seine Zeit dort irgendwann zu Ende ist und er anschließend in die Niederen Daseinsbereiche fällt ? Das wäre wirklich eine schlimme Strafe dafür, dass man nur die 1. Vertiefung geübt hat und nicht die wichtigen Erkenntnisse bekommen / geübt hat. Ein Jünger des Erhabenen aber würde dort die völlige Wahnerlöschung erreichen. Oder was ist mit "in eben jenem Dasein" gemeint ?


    Zitat


    Das nun, ihr Mönche, ist der Unterschied, dies das Kennzeichen, dies die Verschiedenheit, die zwischen dem kundigen, edlen Jünger ( ariyasāvakassa ) und dem unkundigen Weltling besteht, hinsichtlich der Daseinsfährte und der Wiedergeburt.

    Was ist der Unterschied zwischen : Ein Jünger ( sāvako ) des Erhabenen und einem ariyasāvakassa ?

    :)

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Oder meinst du, dass auch ein Weltling in der Brahmawelt erscheinen kann ? :? Und dass seine Zeit dort irgendwann zu Ende ist und er anschließend in die Niederen Daseinsbereiche fällt ?

    Ja, so verstehe ich das.

    Das wäre wirklich eine schlimme Strafe dafür, dass man nur die 1. Vertiefung geübt hat und nicht die wichtigen Erkenntnisse bekommen / geübt hat.

    Das finde ich auch. Zumal diese Übung als so harmlos angepriesen wird:

    "Ihr Bhikkhus, es gibt diese fünf Stränge sinnlichen Vergnügens.[...] Das Glück und die Freude, die in Abhängigkeit von diesen fünf Strängen sinnlichen Vergnügens entstehen, werden Glück der Sinnesvergnügen genannt - ein schmutziges Glück, ein gewöhnliches Glück, ein unedles Glück. Ich sage von dieser Art des Glücks, daß es nicht gepflegt werden sollte, daß es nicht entfaltet werden sollte, daß es nicht geübt werden sollte, und daß es gefürchtet werden sollte."


    "Ihr Bhikkhus, da tritt ein Bhikkhu, ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein [...] Dies wird Glückseligkeit der Entsagung genannt, Glückseligkeit der Abgeschiedenheit, Glückseligkeit des Friedens, Glückseligkeit der Erleuchtung ( sambodhi-sukhaṃ ). Ich sage von dieser Art des Glücks, daß es gepflegt werden sollte, daß es entfaltet werden sollte, daß es geübt werden sollte, und daß es nicht gefürchtet werden sollte."

    Ein Jünger des Erhabenen aber würde dort die völlige Wahnerlöschung erreichen. Oder was ist mit "in eben jenem Dasein" gemeint ?

    Ja, ein Anhänger des Erhabenen würde sich als Himmelswesen in der Brahmawelt vielleicht seines früherens Daseins als menschlicher Anhänger des Erhabenen erinnern und seinen Weg dort in der Brahmawelt fortsetzen und vollenden:


    Da lernt, ihr Mönche, ein Mönch die Lehre: Lehrtexte, vermischte Prosa, Exegese, Verse, Hymnen, Aussprüche, Geburtsgeschichten, wunderbare Dinge und Erläuterungen. Diese Lehren hat er mit Aufmerksamkeit vernommen, sie dem Wortlaut nach gelernt, im Geiste erwogen, mit Verständnis wohl durchdrungen. Unachtsamen Geistes sterbend, erscheint er in einer Götterwelt wieder. Dem dort im Glücke Lebenden fallen nun die Worte der Lehre ein. Schwer, ihr Mönche, steigt die Erinnerung auf. Doch gar schnell gelangt jenes Wesen zur Vollendung. Hat man, ihr Mönche, die Lehren mit Aufmerksamkeit vernommen, sie dem Wortlaut nach gelernt, im Geiste erwogen, mit Verständnis wohl durchdrungen, so mag man diesen ersten Vorteil erwarten.


    Ferner noch, ihr Mönche: da lernt ein Mönch die Lehre: Lehrtexte, vermischte Prosa, Exegese, Verse, Hymnen, Aussprüche, Geburtsgeschichten, wunderbare Dinge und Erläuterungen. Diese Lehren hat er mit Aufmerksamkeit vernommen, sie dem Wortlaut nach gelernt, im Geiste erwogen, mit Verständnis wohl durchdrungen. Unachtsamen Geistes sterbend, erscheint er in einer Götterwelt wieder. Dem dort im Glücke Lebenden fallen zwar die Worte der Lehre nicht selber ein, doch ein magiegewaltiger Mönch, der sein Gemüt in der Gewalt hat, weist der Götterschar die Lehre. Da erinnert sich jener: 'Dies ist jene Lehre und Zucht, unter der ich einst den heiligen Wandel führte.' Schwer, ihr Mönche, steigt die Erinnerung auf. Doch gar schnell gelangt jenes Wesen zur Vollendung.


    Gleichwie, ihr Mönche, wenn da ein auf der Landstraße dahin ziehender Mann den ihm wohlvertrauten Schall einer Trommel vernimmt, er keineswegs im Zweifel und Unklaren ist, ob dies der Schall einer Trommel ist oder nicht, sondern eben genau weiß: Dies ist der Schall einer Trommel', ebenso [ist es auch mit jenem Mönch]. Hat man, ihr Mönche, die Lehren mit Aufmerksamkeit vernommen, sie dem Wortlaut nach gelernt, im Geiste erwogen, mit Verständnis wohl durchdrungen, so mag man diesen zweiten Vorteil erwarten.

    Was ist der Unterschied zwischen : Ein Jünger ( sāvako ) des Erhabenen und einem ariyasāvakassa ?

    Da gibt es glaube ich keinen Unterschied.

    Viele Grüße

    Elliot

  • Anicca war für mich der Grund warum ich die buddhistische Lehre über alles andere in meinem Leben gestellt habe.

    Spielverderber und gleichzeitig ein Augenöffner.


    "Du hast ein Problem das Du nur auf eine Art lösen kannst"

    Anatta hat mir die Tränen, die Freude und das Leiden genommen.

    In Wirklichkeit sind Upekkha (weil Anatta) erkannt wurde und Anatta , die wahren "Seelentröster", das kleine Nibbana bis zum Verfall des Körpers.



    Eine Freundin von mir hat mich mal gefragt ob ich zurück in die Unwissenheit gehen würde, wenn es möglich wäre.

    Wir beide sagten nein.


    Aber ja, die Welt von vorher gibt es dann nicht mehr.

    Es ist in dem einen Moment eine Zerstörung der Welt, aber gleichzeitig auch die Gewissheit, dass man dies nicht mehr, oder nicht mehr oft durchmachen muss.



    Mfg Martin

  • Dass jemand für die erste Vertiefung mit niederen Daseinsbereichen bestraft wird kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Vielmehr dürfte die Geburt in einer Brahmawelt die Auswirkung davon sein, dass die erste Vertiefung lange geübt wurde. Wenn aber dabei die Fesseln mittels Einsicht nicht vernichtet wurden fällt man wieder in niedere Daseinsbereiche zurück, wenn das Dasein in der Brahmawelt zu Ende ist. Vermutlich deshalb weil sich vergangenes Kamma auswirkt.

  • Es ist in dem einen Moment eine Zerstörung der Welt, aber gleichzeitig auch die Gewissheit, dass man dies nicht mehr, oder nicht mehr oft durchmachen muss.

    Hi, Martin... Wahrscheinlich, ja, die "Zerstörung" der Welt.

    Aber die Welt besteht aus so vielen persönlichen Induviduumen. Und jeder trägt die eigene Verantwortung für alles, was in dieser Welt passiert.

    Man kann, scheint mir, sehr viele Universen zerstören, aber nichts das , was unseres Menschen-Sein ausmacht. ("Buddha-Natur", usw..).

    Das Klare Licht... Der würde ewig leuchten.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Der Buddha suchte, fand und lehrte die Ursache für Dukkha. Reicht es nicht, diesen Weg zu gehen, um das Leiden zu beenden? Muss man sich noch zusätzlich damit quälen, ob man nach dem Tod aus dem Brahmahimmel in niedere Bereiche fällt und schön weiter leiden darf?


    Wer kann denn sowas noch glauben und gleichzeitig über ein nicht existierendes Selbst debattieren?

    Mir ist schleierhaft, wie man sein Herz mit solchen Gedankengänge beschweren will. Ist die Realität nicht hart genug?

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Es ist in dem einen Moment eine Zerstörung der Welt, aber gleichzeitig auch die Gewissheit, dass man dies nicht mehr, oder nicht mehr oft durchmachen muss.

    Gut und schön, also ich kann mir das etwas vorstellen oder sogar ein wenig mitreden ( da ich Anatta auch mal erkannte, wobei das das letzte Mal weniger ein erkennen von Nicht- Ich ( mich gibt es nicht, oder zumindest nicht das was immer denkt ) war als ein Erkennen von Leerheit von allem ( das andere mal davor nicht ) ) .

    Anatta hat mir die Tränen, die Freude und das Leiden genommen.

    Es war doch sicher dennoch eine Freude in dir hoch gekommen ? Oder sprichst du jetzt nur von dem Erleben, wo du von diesem Begriff gehört / gelesen hast, ihn aber noch nicht selbst erfahren hast ? :) Wenn es so ist, ich kenne das, so ging es mir vor vielen Jahren auch, als ich etwas über die Buddha-Lehre las. Da hieß es glaube ich in dem Büchlein vom Dalai Lama, dass es im Buddhismus das Wort Liebe so nicht gibt. Es gibt andere Bezeichnungen wie Mitgefühl, Güte, Freundschaft. Irgendwie hat mich diese Aussage sehr angesprochen gehabt, warum verstehe ich heute nicht mehr. :lol: Es war erleichternd. Irgendwelche anderen Aussagen aus dem Buch, an die ich mich nicht mehr erinnern kann, haben das wohl auch bewirkt, dass es mir danach so ähnlich ging wie Du beschreibst. Naja, Tränen gab es schon noch danach und auch Freude und Leiden ( beides ist ja das Leiden ), aber auch eine Ahnung, dass es nicht alles sein kann was ich erleben kann, dass es eine Befreiung gibt aus dem Leiden.

    Oder meintest Du, es hat dir ( das zu erkennen ) die sinnliche Freude genommen ? Wenn du die Drei Daseinsmerkmale durschaust oder eines, so sollte es dir doch Freude bringen, denke ich, eine Freude nicht von Sinneskontakten abhängig. Oder diese Freude entsteht schon vorher ( ehe man Einsichten kriegt ). Das wohl eher.

    Dass jemand für die erste Vertiefung mit niederen Daseinsbereichen bestraft wird kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Vielmehr dürfte die Geburt in einer Brahmawelt die Auswirkung davon sein, dass die erste Vertiefung lange geübt wurde. Wenn aber dabei die Fesseln mittels Einsicht nicht vernichtet wurden fällt man wieder in niedere Daseinsbereiche zurück, wenn das Dasein in der Brahmawelt zu Ende ist. Vermutlich deshalb weil sich vergangenes Kamma auswirkt.

    Ich glaube Elliot und ich haben das auch falsch heraus gelesen. Das war wohl so gemeint, wie du schreibst. Dieses Beispiel / oder die Passage mit dem Niederen Daseinsbereich, bezog sich nur auf Weltlinge ( Unkundige ). :rose: :nospeak: :| :rose:


    Das finde ich auch. Zumal diese Übung als so harmlos angepriesen wird:

    Das haben wir falsch gelesen. Mit dem" Ein Jünger ( sāvako ) des Erhabenen" und einem "ariyasāvakassa ", ist wohl auch jemand gemeint, der in seinem Leben die erste Vertiefung ( die Weltliche ) oft geübt und erfahren hat. :) Meinst du nicht ?

    Ja, so verstehe ich das.

    Ein Weltling der sehr viel Gutes gewirkt hat. Oder sehr viel Unglück erfahren hat ohne in diesem Dasein dahin gewirkt zu haben.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    3 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Danke für die Antwort.

    Manchmal betrachtete ich stundenlang dieses Licht (oder besser gesagt die Abwesenheit von allen bedingten Sachen) und dachte ich mir, dass dieses Licht nicht entstanden ist und nicht vergehen wird.

    Aber ich lasse mir da immer einen kleinen Raum, wo ich davon ausgehe, dass ich mich irren könnte, oder das gesamte Bild noch nicht sehe.

    Vielleicht ist dieses ganze Universum nur eine Schneekugel bzw Schüttelglas (keine Ahnung wie die Dinger heißen) auf dem Schreibtisch von einem Alien.


    Ich verstehe den Buddha auch so, dass man nicht alle Fragen klären kann und muss.


    Mfg Martin

  • Muss man sich noch zusätzlich damit quälen, ob man nach dem Tod aus dem Brahmahimmel in niedere Bereiche fällt und schön weiter leiden darf?


    Wer kann denn sowas noch glauben und gleichzeitig über ein nicht existierendes Selbst debattieren?

    Mir ist schleierhaft, wie man sein Herz mit solchen Gedankengänge beschweren will. Ist die Realität nicht hart genug?

    _()_

    Ich würde dir gerne deine harte Realität abnehmen, aber das kann ich nur bedingt. Aber ich leide nicht mehr daran, dass ich dir diese harte Realität nicht abnehmen kann. Je weniger fesseln, desto unbeschwerter kann das Herz im Licht verweilen, und das Licht im Herzen erkennen.


    Alles Liebe für dich!


    Martin

  • Dass jemand für die erste Vertiefung mit niederen Daseinsbereichen bestraft wird kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Vielmehr dürfte die Geburt in einer Brahmawelt die Auswirkung davon sein, dass die erste Vertiefung lange geübt wurde. Wenn aber dabei die Fesseln mittels Einsicht nicht vernichtet wurden fällt man wieder in niedere Daseinsbereiche zurück, wenn das Dasein in der Brahmawelt zu Ende ist. Vermutlich deshalb weil sich vergangenes Kamma auswirkt.

    Ich glaube Elliot und ich haben das auch falsch heraus gelesen. Das war wohl so gemeint, wie du schreibst. Dieses Beispiel / oder die Passage mit dem Niederen Daseinsbereich, bezog sich nur auf Weltlinge ( Unkundige ). :rose: :nospeak: :| :rose:


    Das haben wir falsch gelesen. Mit dem" Ein Jünger ( sāvako ) des Erhabenen" und einem "ariyasāvakassa ", ist wohl auch jemand gemeint, der in seinem Leben die erste Vertiefung ( die Weltliche ) oft geübt und erfahren hat. :) Meinst du nicht ?

    Ein Weltling der sehr viel Gutes gewirkt hat. Oder sehr viel Unglück erfahren hat ohne in diesem Dasein dahin gewirkt zu haben.

    Naja, aber warum soll einem Anhänger des Erhabenen, der in seinem menschlichen Leben viel die erste Vertiefung geübt hat, in seinem darauffolgenden Dasein als Himmelswesen auf jeden Fall die endgültige Befreiung gelingen, während einem unbescholtenen unkundigen Weltling,

    der in seinem menschlichen Leben ebenso viel die erste Vertiefung geübt hat, nach seinem darauffolgenden Dasein als Himmelswesen auf jeden Fall eine Fortsetzung des Daseins in Hölle, Tierreich oder Geisterreich blühen?


    Ob sein oder nicht-sein, ob Selbst oder Nicht-Selbst, unumstößlich bleibt: Die Wesen sind die Erben, sind die Eigner ihrer Handlungen. Und in jedem Dasein bestimmen helle und dunklere Handlungen aus der Vergangeheit die Lebensumstände der Gegenwart und helle und dunklere Handlungen in der Gegenwart bestimmen zukünftige Lebensumstände.


    Vielleicht ist es so, wie mukti meint, dass ein langer langer Aufenthalt in himmlischer Welt, wo über eine lange lange Zeit nur Angenehmes in allen Schattierungen gefühlt wird und dadurch sehr sehr viel helle Handlung der Vergangenheit ihre Erfüllung findet, wobei nur wenig Möglichkeit besteht, neue helle Handlung einzubringen, sich die Waagschale so stark in Richtung des verbliebenen Rests an dunklerer Handlung neigt, dass um deren Erfüllung wegen für die Umstände des nächsten Daseins nur Hölle, Tierreich oder Geisterreich in Frage kommen.


    Aber ihr habt schon recht, solche Spekulation ist eigentlich müßig:


    Vier unerfaßbare Dinge gibt es, ihr Mönche, über die man nicht nachdenken sollte, über welche nachdenkend man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte. Welches sind diese vier Dinge?

    • Der Machtbereich der Buddhas, ihr Mönche, ist etwas Unerfaßbares, über das man nicht nachdenken sollte und über das nachdenkend man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte.
    • Der Machtbereich der Vertiefungen
    • die Wirkung der Taten (kamma-vipāka)  
    • das Grübeln über die Welt ist etwas Unerfaßbares, worüber man nicht nachdenken sollte, und worüber nachdenkend, man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte.

    Viele Grüße

    Elliot

    Einmal editiert, zuletzt von Elliot ()

  • Aber ich lasse mir da immer einen kleinen Raum, wo ich davon ausgehe, dass ich mich irren könnte, oder das gesamte Bild noch nicht sehe.

    Vielleicht ist dieses ganze Universum nur eine Schneekugel bzw Schüttelglas (keine Ahnung wie die Dinger heißen) auf dem Schreibtisch von einem Alien.

    Ja, vielleicht, aber wenn ich meinem Geist die Liebe , das Mit-gefühl kultiviere, dann es ist alles andere nichts so wichtig.

    Ist diese Welt real oder existiert nur im unserrem Inneren, dazu ist zuständig die Nur-Geist-Schule, unn der berüchtigte Primat der Wahrnehmung. Das liegt nichts in meiner Kraft das endgültig zu klären. Und es ist gut so.


    Ich verstehe den Buddha auch so, dass man nicht alle Fragen klären kann und muss.

    Mir scheint, man sollte den "Buddha" in sich selbst ent-decken, aber ansonsten wir verwechseln den Buddha mit dem Gott ( Idol), und das "Floss" als das "geschickte" Mittel ( die Lehre) mit dem anderen "Ufer".

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich würde dir gerne deine harte Realität abnehmen, aber das kann ich nur bedingt. Aber ich leide nicht mehr daran, dass ich dir diese harte Realität nicht abnehmen kann. Je weniger fesseln, desto unbeschwerter kann das Herz im Licht verweilen, und das Licht im Herzen erkennen.

    Wow, das hatte mich so verdammt berührt, danke , Martin... :heart:

    Das eigene Herz wäre so vorstellbar, wie das verdichtete Licht, das uns mit dem allen verbindet, aber niemals trennt, denn egal welche Trennung kommt zustande nur durch unsere "Unwissenheit". ( Ver-blend-ung, die uns und unseren "dualen" Verstand---"blendet").

    _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates