Umgang mit „unfairer“ Behandlung

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage bzw. bitte Erfahrenere von euch um Rat.


    Es geht eigentlich, um eine banale Situation, welche mich überraschenderweise mehr beschäftigt als ich dachte. Nach ca. 1,5 Jahren buddhistischer Praxis finde ich aber trotzdem keine genau Antwort.

    Es geht um Kritik an meiner Kommunikation, welche ich - wohl in konstruktiver Form - auf der Arbeit erhalten habe von meinem Vorgesetzten. Ca. 1 Tag später, kam in mir Angst und eine Art Verlangen auf.
    Banale Angst vor Arbeitsverlust (was generell nicht sehr realistisch ist, rational gesehen).

    Verlangen nach Richtigstellung im Sinne der richtigen Ansicht meiner Person, welche andere haben sollen.


    mit dem ersten Gefühl komme ich sehr gut zurecht. Achtsamkeit, Meditation, Gleichmut und Transformation zur Liebenden Güte helfen mir sehr dabei.
    Beim zweiten bin ich etwas überfordert. Ich hafte viel stärker daran, als ich gewohnt bin.

    Nun zu meiner Frage: Wie geht ihr damit um, wenn sich euer „Ich“ meldet und sich unfair behandelt fühlt? Wenn es sich falsch verstanden fühlt von anderen? Wenn es unbedingt wieder im „richtigen Licht“ von anderen gesehen werden will?


    Vielen Dank!

    Lg


    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Die drei Geistesgifte bestehen aus Anhaftung, Ablehnung und Unwissenheit. Zur Ablehnung gehört auch, ein Gefühl weg haben zu wollen. Mir scheint, Du möchtest die Gefühle los sein, bzw. so unter Kontrolle bringen, dass sie Dich nicht mehr behindern. Auch das ist Ausdruck von Ablehnung. Diese Gefühle sind unbeständig, wie alles andere auch. Sie kommen und gehen. Sie basieren auf Ursachen und Umständen. Ich persönlich kenne diese Gefühle natürlich auch. In der Meditation lasse ich sie sich entfalten, soweit sie kommen – immer wieder. Ich begrüße sie, wie alte Bekannte. Sie gehören dazu. Es sind Phänomene wie Wind oder Regen.

  • Lieber christophgm ,

    erst einmal geht es ja ‚ nur’ um Worte.


    Worte sind Worte die etwas auslösen.

    Können, jedoch nicht müssen.

    So lösen die Worte Deines Chefs in jedem/ jeder etwas anderes aus.

    In mir dies, in Dir das.


    Damit wird schon die Bedingtheit an den Sinn des Hörens deutlich.Der Buddha beschreibt das durch ein hören, Hörbewusstsein ausgelöst wird.

    So entsteht Wahrnehmung.Ayya Khema nennt es weiter

    ‚Namen geben‘.

    Ohr, Geräusch( Worte), Bewusstsein

    führen also im obigen Bsp. zu Kritik bei Dir.

    Mehr nicht.


    Doch.

    Kritik ist für den Einen ein unangenehmes Gefühl, für die andere eine wunderbare Überprüfung von Praxis im Alltag.


    Und nun?

    Nun folgt das wohl Wichtigste auf ein Gefühl;

    Ein reagieren!


    Im Innen und/ oder im Außen.

    Im Inneren reagierst Du ja schon.


    Doch wer oder was verlangt es nun noch im Aussen von Dir?

    Musst Du denn darauf oder auf Anderes überhaupt reagieren?


    Was andere von mir oder Dir glauben ist ihr Karma.

    Es ist nicht meines oder Deines Karma und es kann auch nicht durch Worte langfristig überzeugt werden.


    Denn wenn dem so wäre würdest Du nun nicht länger darüber sinnen...


    Es ist ein Alltagsbsp. für eine wunderbare Übung, eine bereichernde Prüfung gewesen.


    Nicht mehr, nicht weniger.


    In Metta🙏

  • Wie geht ihr damit um, wenn sich euer „Ich“ meldet und sich unfair behandelt fühlt? Wenn es sich falsch verstanden fühlt von anderen? Wenn es unbedingt wieder im „richtigen Licht“ von anderen gesehen werden will?

    Zuerst überlege ich ob die Behandlung auf einem Fehler von mir oder einem Fehler des anderen beruht. Wenn sie auf einem Fehler von mir beruht versuche ich ihn in Zukunft zu vermeiden, wenn sie auf einem Fehler des anderen beruht versuche ich mich zu rechtfertigen oder so zu verhalten dass der andere einsehen möge dass er sich getäuscht hat.

  • Buddha erkannte, dass es nur drei Gefühle gibt: Wohlgefühl, Unwohlgefühl und Neutral/weder wohl noch unwohl.


    Wenn du dieses Unwohlgefühl das erste Mal hast und darüber nachdenkst, bekommt es eine Bedeutung, einen Namen, einen Bedeutungskomplex:

    Es geht um Kritik an meiner Kommunikation, welche ich - wohl in konstruktiver Form - auf der Arbeit erhalten habe von meinem Vorgesetzten. Ca. 1 Tag später, kam in mir Angst und eine Art Verlangen auf.

    Das ist der Bedeutungskomplexe, und zwar ausschließlich deiner, mal irgendwann gebaut.

    Banale Angst vor Arbeitsverlust (was generell nicht sehr realistisch ist, rational gesehen).

    Gefühle sind Gefühle.

    Die Angst vor Arbeitsverlust ist Gedankenwelt, nicht Gefühl, doch sie können das „unwohl“ Gefühl verstärken und so kommst du in einen Kreislauf der Gedanken, der dann Gefühle erzeugt und weitere Gedanken.


    Aber du willst ja wissen, wie Buddha das macht:

    „Komm her und sieh selbst.“

    Müsste eigentlich heißen: „Komm her zu mir und sieh dein Selbst an.“ (Lass dich da stehen.)


    Buddha geht es nicht um die Welt, die angeblich böse, gemein, schön und herrlich ist.

    Buddha geht es darum, dass du dich von deiner Gedankenwelt entfernst, indem du diese betrachtest.

    Die irrationalen Gedankengebäude kannst du nur abbauen, wenn du Gefühle entstehen und vergehen lässt wie Wolken, wenn die Sonne wieder auf deine Gedankenwelt scheint, kannst du sie umbauen und die Gefühle wieder freilassen.


    Wenn das ergreifen und festhalten, der Verbindung von Gefühlen und Gedanken durch Betrachten der Gedanken gelöst wird, kommt es zu Gefühle sind Gefühle und Gedanken sind Gedanken. Meine Angst kann ich dann als festhalten wollen, erkennen an:

    Meiner Vorstellungen, wie Gefühle und Gedanken von mir, in mir verbunden sind, dass es nie ein Problem mit der Welt gab, sondern nur eines von mir mit meiner Vorstellungswelt.


    Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)
    Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei: Ein Umdenkbuch : Harris, Russ, Schuhmacher, Stephan, Schuhmacher, Maike: Amazon.de: Bücher

    Das habe ich in den letzten Monaten durchgearbeitet und es gibt darin nichts, das der Buddha nicht auch gelehrt hat, nur erscheint er darin, nur wenn man mit der Lehre vertraut ist.

    Der Titel und der Preis sind so billig, dass man diesen Schatz leicht verwerfen, verachten kann.

  • Guten Morgen Christoph,

    gerade momentan kann ich Deine Gefühle gut verstehen. Und ich war auch überrascht wie ich als langjährig Übende plötzlich damit konfrontiert werde.

    Es sind bei mir andere Auslöser, aber die Methode, so habe ich festgestellt, mich von dem Druck zu befreien, ist immer dieselbe.


    Für mich war wichtig zu erkennen, dass es Angst ist. Angst vor Veränderung, ich wurde in meiner ach so schönen friedlichen "Welt" gestört, ich musste aktiv werden in einem neuen und ungewünschten Bereich. Ich fühlte mich damit allein gelassen. Mein Mann fühlte sich nicht so wie ich ... und nur ich aktiv wurde (es war seit 28 Jahren das erste Mal Wasser aus einer Öffnung in den Keller gelaufen, was ich glücklicherweise nach dem Starkregen 2 Tage später entdeckte).


    Ausserdem war da das inzwischen gelöste Problem mit der Grundsteuerklärung Elster, dann können wir unser Bad nicht benutzen, weil der Handwerker seit 3 Wochen nicht weitermachen kann/will? Und Ende September steht ein Eingriff am Herzen im UKE an.

    Ist vielleicht auch ein bisschen viel :?


    Meine Gedanken fingen immer mehr an zu kreisen. Ich konnte nicht schlafen. Da trat ich innerlich davon zurück und erkannte meine Angst und die wirkliche Ursache. Und schon hatte ich die Lösung. Ich stieg aus dem Dilemma des Affengeistes aus und schaute nur auf die Angst. Ich hab sie angenommen. Kurz danach kam die Entspannung. Und damit auch wieder zu klarem Denken.

    "Angst fressen Seele auf"


    Ich habe mich gefragt, warum ich nicht gleich darauf gekommen bin, denn das praktiziere ich erfolgreich seit Jahren. Ich vermute, weil das ein neues, ungewohntes Terrain ist und ich es nicht als angsteinflössend erkannte.


    Ich wünsche Dir, lieber christophgm, dass Du Dich von Deiner Angst befreien kannst. Schau sie an, wo lokalisierst Du sie, nicht denken, nur schauen und wie mit einem Laserstrahl durch Deine Augen verschwindet sie.

    _()_Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich wurde noch nie unfair behandelt.

    Alles was ich erlebt habe, ist genau so wie es sein sollte.


    Wenn es nicht so wäre wie es ist, dann wäre es anders.

    Alle gut gemeinten Ratschläge dienen nur als Schadensbegrenzung bzw als Heilung der Wunden.

    Wenn Du die Sache endgültig lösen willst, empfehle ich Dir Vipassana (Suchfunktion hilft ein wenig weiter)

    Das Problem und die Lösung ist nämlich in uns.

    Alles Gute für dich!

  • Du warst also schon immer ein von quälenden Gedanken an ungerechter Behandlung, Herabwürdigung und Missachtung Deiner Person befreiter.

    Herzlichen Glückwunsch, aber Buddha werde ich Dich nicht nennen, denn das machst Du schon selbst.

  • Vor meiner Praxis und den Resultaten der Praxis, dachte ich mir manchmal, dass ich dieses Leben mit all den Problemen verdiene, weil ich mich nicht leiden konnte.

    Später wurde mir klar, dass ich das einzige Problem in dieser Welt bin .

    Bzw der Glaube an ein Ich.

    Wenn der Glaube an ein Ich und an ein Nicht-ich abgelegt wurde, dann gibt es kein Problem mehr.

    Man erwartet vom Samsara nichts anderes als Dukkha und Anicca.

    Wie Du mich nennst oder siehst ist nicht so wichtig.

    Wie Du Dich nennst und siehst jedoch schon.


    Alles Gute für dich!

  • Wie geht ihr damit um, wenn sich euer „Ich“ meldet und sich unfair behandelt fühlt? Wenn es sich falsch verstanden fühlt von anderen? Wenn es unbedingt wieder im „richtigen Licht“ von anderen gesehen werden will?

    Zuerst überlege ich ob die Behandlung auf einem Fehler von mir oder einem Fehler des anderen beruht. Wenn sie auf einem Fehler von mir beruht versuche ich ihn in Zukunft zu vermeiden, wenn sie auf einem Fehler des anderen beruht versuche ich mich zu rechtfertigen oder so zu verhalten dass der andere einsehen möge dass er sich getäuscht hat.

    🙏❤️🙏

  • So, wie Du es im nächsten Beitrag beschreibst, habe ich es zuerst auch verstanden. Dann kam Ellviral mit dieser Antwort


    Du warst also schon immer ein von quälenden Gedanken an ungerechter Behandlung, Herabwürdigung und Missachtung Deiner Person befreiter.

    Und ich dachte, ja das stimmt auch, denn es erinnerte mich an meine "schlauen" Antworten ohne Mitgefühl.

    So wie Du, Martin, hätte ich vor 4 Wochen auch noch geantwortet, aber das bedingte Entstehen hat mir wieder die Augen geöffnet.


    Dennoch hast Du Recht mit

    Vor meiner Praxis und den Resultaten der Praxis, dachte ich mir manchmal, dass ich dieses Leben mit all den Problemen verdiene, weil ich mich nicht leiden konnte.

    Später wurde mir klar, dass ich das einzige Problem in dieser Welt bin .

    Bzw der Glaube an ein Ich.

    Wenn der Glaube an ein Ich und an ein Nicht-ich abgelegt wurde, dann gibt es kein Problem mehr.

    Genau!

    Das wird deutlich durch meine im Beispiel aufgezeigte Fokussierung der Angst. Ich als Person verursache das Problem. Durch das Heraustreten aus dem DENKER nehme ich Abstand von der Person, vom ICH, derjenigen, die keine Probleme haben will, aber dennoch dem Pfad folgt, das Leiden zu beenden. Ein Paradox. Aber durch das Erkennen der Angst des ICHS und der Akzeptanz löst sich das Problem.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hallo Christoph,


    Du fühlst dich missverstanden und im falschen Licht gesehen!?


    Ich habe dann meist versucht, mich aufs Neue zu beweisen, um zu zeigen, dass da etwas nicht stimmt oder eine Fehleinschätzung meiner Person vorliegt,gelingt dann manchmal über die Zeit,aber man sollte sich dabei selber treu bleiben.

    Wenn das nicht funktioniert, muss man leider einsehen und akzeptieren, dass manche Menschen dich komplett anders sehen können, als du dich selbst, oder dich falsch einschätzen. Akzeptanz darüber und dir selber treu bleiben ist dann heilsamer, als vergeblich "Gerade rücken" zu wollen.Meine Erfahrung.

    Deine Absichten waren ja sicher gut und das ist wichtig.

    Genaue buddhistischen Analyse wurde ja schon gepostet .

    Alles Gute_()_

  • Nun zu meiner Frage: Wie geht ihr damit um, wenn sich euer „Ich“ meldet und sich unfair behandelt fühlt? Wenn es sich falsch verstanden fühlt von anderen? Wenn es unbedingt wieder im „richtigen Licht“ von anderen gesehen werden will?

    Hi, christophgm .

    Ich stelle mir dann immer die Frage, wer ist dieser "Ich", der koste was es wollte unbedingt den Recht behalten wollte? Oder wie du es sagst, im "Richtigen Licht" von anderen gesehen?

    Wenn ich das ganze durchshaue, also was mein Verhalten beeinflusst, warum dieser Muster überhupt entstanden war, ich finde keine "Person", die darum die Sorgen machen sollte...

    Wir meinen, "Ich" wäre so solides und festes Ding... Aber wir selbst unbewusst schreiben ihm die bestimmte Bedeutung zu.

    Und das liegt in deiner eigenen Kraft.

    Viel Glück.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Nun zu meiner Frage: Wie geht ihr damit um, wenn sich euer „Ich“ meldet und sich unfair behandelt fühlt?

    Mir hilft in solchen Fällen auch der Gedanke an das Karma. Wie mich jemand behandelt, ist sein Karma und wie ich darüber denke und darauf reagiere, ist meins. In solchen Fällen überlasse ich mich der Zeit, denn wenn es so sein soll, wird sich von ganz alleine eine Situation ergeben, in der es möglich ist, die Situation richtig zu stellen. Wenn nicht, dann soll es nicht sein. Ich habe in meinem Leben immer wieder festgestellt, daß sich die Türen, durch die ich gehen sollte, von selbst auftaten. Gewaltsame Durchgänge haben sich längerfristig fast immer als nutzlos erwiesen.

    Das "Ich" ist eine hartnäckige Gedankenkonstruktion, die wir in vielen Denkschritten aufgebaut haben und dessen Auflösung eben so viele Schritte zurück benötigt - nur Geduld und Schritt für Schritt weitergehen.

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

  • Das "Ich" ist eine hartnäckige Gedankenkonstruktion, die wir in vielen Denkschritten aufgebaut haben und dessen Auflösung eben so viele Schritte zurück benötigt - nur Geduld und Schritt für Schritt weitergehen.

    Hi, Hajobo ...

    Nichts wir sebst, denke ich. Unsere Eltern, unsere Erziehung, unsere Werte , unsere Gesellschaft, unsere Bio-Grund-Lagen.

    Aber das alles ist abhängig entstanden, es stellt sich die Frage, was wirklich "Uns" selbst gehört?

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Nichts wir sebst, denke ich.

    Ja sicher Igor, die Eltern, die Erzieher, die Gesellschaft bewirken Denken - Gedanken in mir und manches haben wir bei der Geburt mitgebracht aber letztendlich ist es doch immer das eigene Denken, die Summe alles bisher Gedachten - oder nicht? Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären: Was ist "Selbst und ICH"? Da beißt sich die Katze in den Schwanz. :)

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

  • Nichts wir sebst, denke ich.

    Ja sicher Igor, die Eltern, die Erzieher, die Gesellschaft bewirken Denken - Gedanken in mir und manches haben wir bei der Geburt mitgebracht aber letztendlich ist es doch immer das eigene Denken, die Summe alles bisher Gedachten - oder nicht? Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären: Was ist "Selbst und ICH"? Da beißt sich die Katze in den Schwanz. :)

    OT

    Die Katze beisst sich nicht nur selbst in den Schwanz, lieber Hajobo :lol:

    ich finde es inzwischen fast unmenschlich, immer wieder mit dem Nicht-ICH, Nicht-SELBST zu argumentieren. Das ist "höhere Mathematik" und diejenigen hier, die immer wieder darauf pochen, sind diejenigen, die ständig was zu diskutieren oder zu schreiben haben.:rofl:Ohne ICH???


    Meine Tochter hatte als Kind die Schallplatte "König Ohnemich". Daran muss ich immer wieder denken.

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Nun zu meiner Frage: Wie geht ihr damit um, wenn sich euer „Ich“ meldet und sich unfair behandelt fühlt? Wenn es sich falsch verstanden fühlt von anderen? Wenn es unbedingt wieder im „richtigen Licht“ von anderen gesehen werden will?


    Hallo christophgm

    ich schaue es mir in Ruhe an, was da in mir abläuft. Und irgendwann (kann auch mal ein paar Tage dauern) findet sich meist ein Knackpunkt, mit dem ich arbeiten kann. Entweder ist es was in mir, warum mich irgendwas so trifft, was ich "verarbeiten" kann, z.B. Verständnis, dass es in dem Moment aus Gründen nicht besser ging, aber das Bemühen da ist, weiter zu lernen. Oder es in dem Fall unberechtigte/ nur teils berechtigte Kritik war und ich spreche es laut nochmal an.

  • Die Katze beisst sich nicht nur selbst in den Schwanz, lieber Hajobo :lol:

    ich finde es inzwischen fast unmenschlich, immer wieder mit dem Nicht-ICH, Nicht-SELBST zu argumentieren. Das ist "höhere Mathematik" und diejenigen hier, die immer wieder darauf pochen, sind diejenigen, die ständig was zu diskutieren oder zu schreiben haben. :rofl: Ohne ICH???


    Meine Tochter hatte als Kind die Schallplatte "König Ohnemich". Daran muss ich immer wieder denken

    Monika, sage mal, warum du re-agierst so?

    Natürlich, man braucht das "Ich", um das abzutippen, oder wenn ich ("") meine Katze füttern sollte.

    Aber was ist das Ziel, Monika?

    Ja, ich frage dich?

    Das Ziel ist Nirvana, stimmt?

    Was ist aber Nirvana?

    "Nir."..--bedeutet "Aufhören",

    und von wem? Von "Windungen"---"vritti".

    Das wäre fast identisch mit dem "citta vritta narodha"---"Aufhören der Drehungen des Geistes".

    Was , bitte schön, man sollte sich das real vorstellen?

    Egal, was ich mache, ich erschaffe Karma, also Samsara läuft brav weiter.

    Denn ich kann nichts atmen, nichts essen, nichts denken, nichts schlafen... Das alles ist aber Karma, stimmst du mir zu?

    Gehen wir aber weiter.

    Wozu man parakttiziert den Pfad? Apropo, der ist bedingt...um das Un-bedingt-e zu erreichen, nichts zusammengesezte, stimmt , oder?

    Wie kann man durch das bedingte Handeln den un-bedingten Zustand zu erlangen?

    Klingt doch alles logisch, also Schritt für Schritt.

    Dazu ich zitiere Helmut


    Zitat

    Wenn Nirvana kein inhärentes Nicht-Ding ist,

    wie kann es ein inhärentes Ding sein?

    Nirvana ist das Ende des Festhaltens

    an inhärenten Dingen und Nicht-Dingen.

    Nochmal, Monika...


    Zitat

    das Ende des Festhaltens

    an inhärenten Dingen und Nicht-Dingen.

    Also, nur unsere verkehrte oder "Ver-irrt-e " Vorstellungen , aber mehr nichts.

    Vergleiche es mit dem, was man überall lesen kann:


    Zitat

    Wer die Unpersönlichkeit des ganzen Daseins nicht durchschaut hat und nicht erkennt, daß es in Wirklichkeit nur diesen beständig sich verzehrenden Prozess des Entstehens und Vergehens geistiger und körperlicher Daseinsphänomene gibt, aber keine Ich-Wesenheit in oder hinter diesen Daseinserscheinungen, der ist außerstande, die vier Edlen Wahrheiten (siehe sacca) im richtigen Lichte zu erfassen. Er wird glauben, daß es eine Ichheit, eine Persönlichkeit sei, die das Leiden erfahre; eine Persönlichkeit, die böses oder gutes siehe Karma verübe und gemäß ihres Karma wiedergeboren werde; eine Persönlichkeit, die ins Nirwana (siehe nibbāna) eingehe; eine Persönlichkeit, die auf dem Achtfachen Pfade (siehe magga) wandle. Daher heißt es im Vis. XVI:

    »Das Leiden gibt es, doch kein Leidender ist da. Die Taten gibt es, doch kein Täter findet sich. Erlösung gibt es, doch nicht den erlösten Mann. Den Pfad gibt es, doch keinen Wandrer sieht man da.«

    Und sage mir um Gottes willen, wo man dieses "Ich" findet?

    Der existiert nichts mehr als der Konstrukt, z.B, um das dir verbal zu ver-mittel-n.

    Schaue mal:


    Zitat

    Der Buddha nämlich bediente sich bei Darlegung seiner Lehre bisweilen der zwecks gegenseitiger Verständigung im gewöhnlichen Verkehr gebräuchlichen 'konventionellen Ausdrucksweise',


    Die ganze Lehre ist nichts die Wahrheit in der letzen Instanz, aber eher das geschickte Mittel, als das "Floss", um das ganze ---durchzuschauen.

    Denn wenn du das liest, das findet so oder so, der Prozess des "Er-greifen-S" statt. Du kannst den nichts ausweichen, nichts entgehen..

    Genau das, wenn die eigene katze versucht den eigenen Schawanz zu "greifen", denn die arme "wähnt", dass er ihr nichts gehört.

    Und in dieser Hinsicht ich stimme dir zu.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ja sicher Igor, die Eltern, die Erzieher, die Gesellschaft bewirken Denken - Gedanken in mir und manches haben wir bei der Geburt mitgebracht aber letztendlich ist es doch immer das eigene Denken, die Summe alles bisher Gedachten - oder nicht? Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären: Was ist "Selbst und ICH"? Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

    Hm, lieber Hajobo , diese ganze "Summe"... ist das , was mich wirklich ausmacht? So stelle ich mir die Frage... und die ist korrekt und berechtigt.

    Denn alle meine Gedanken sind bedingt... Die haben Ursachen, die Bedingungen/ Umstände, die bestehen aus vielen Komponenten, und der Wichtige Faktor...welche Bedetung ich habe ihnen zu-schreibe....

    Wenn ich rein technisch alles durchblicke, ich finde als das "inhärentes" Ding nichts.

    Aber klar, ich schreibe das ganze, als Igor, wer sonst?

    Verstehst du, was ich meine?

    Das sind wie zwei Ebenen.

    In der Wirklichkeit es gibt keine Trennung

    Zwischen Ich/ die Andere

    Subjekt/ Objekt

    Form / Leere

    Samsara/ Nirvana


    Aber rein evolution-biologisch das macht den Sinn...

    Der Gott braucht das "Versteck-Spiel", er braucht "Maya", ansonsten er würde sich langweilen.

    Und so die katze dreht sich im Kreis...

    Das Game ist ohne Anfang und ohhe Ende.

    Aber es ist nur Game, mehr nichts....

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Nun zu meiner Frage: Wie geht ihr damit um, wenn sich euer „Ich“ meldet und sich unfair behandelt fühlt? Wenn es sich falsch verstanden fühlt von anderen? Wenn es unbedingt wieder im „richtigen Licht“ von anderen gesehen werden will?


    Vielen Dank!

    Lg


    Christoph

    Ich kenne das nicht und wenn ich das kennen würde, wäre ich dankbar.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]