Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung

  • Ich denke, ich habe Dich ganz gut verstanden. Und ich kenne solche Situationen aus mehreren Zusammenhängen.


    Aber egal, welche "Störung" Du bei dem hier weibliche Part diagnostizierst, am Ende ist das hier:

    Gleichzeitig spielt auch dieser männliche Part für sich selbst eine tragische Rolle, indem er nicht durchschaut, wie gewöhnlich er doch ist und keinesfalls spirituell fortgeschritten, doch nutzt er seinen Vorgesetzten-Status aus.

    das entscheidende, weil, wie Leonie ganz richtig bemerkt, solche Dinge nicht im luftleeren Raum stattfinden ,sondern in einer Struktur mit Hierarchien. Und da haben die Menschen, die "oben" stehen, immer eine besondere Verantwortung. Die kann auch darin liegen, dass man Schülerinnen und Schüler, die sich "komisch" oder nicht angemessen verhalten, vorübergehend von der Gruppe ausschließt, um sie und eventuell sich zu schützen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Hm, sorry... Das Zitieren geht nichts... Ok....

    Quote

    Und was soll ich sagen, die ersten Minuten des Films sind erschreckend. Das ist typisch für den ganzen spirituellen Kram - in allen Variationen - ganz gleich welcher Religion oder Weltanschauung.


    Was sollte man unter den wörtern " den ganzen spirituellen Kram" verstehen?

    Damit meinte ich das, worüber Kodo Sawaki mal sagte: Zen ist nicht Spirituelles.


    Antaiji: Zen ist die größte Lüge aller Zeiten

    Zitat

    15. Zen ist nichts Spirituelles - Zen wird mit dem Körper praktiziert


    Satori vollzieht sich nicht in deinem Kopf. Satori wird mit dem Körper ausgeübt. Es bedeutet, sich in der Haltung Buddhas zu üben. Was sich "spirituell" nennt, ist nur mit Vorsicht zu genießen. Zen-Praxis muss beim Körper anfangen.

    Der Geist drückt sich im Körper aus - oder besser gesagt: In der Lebenseinstellung.

    Zen ist dein tägliches Leben. Wenn du auf's Klo gehst, musst du auf dem Klo dein Leben neu erfinden. Wenn du in die Badewanne steigst, musst du in der Badewanne umkehren zu einem religiösen Leben. Im Zazen geht es darum, das eigene Leben stehts von Neuem mit frischen Atem zu beleben.


    Die Doku zeigt zum einen, dass da Leute in Positionen kommen, die so etwas wie kriminelle Energie in sich haben, also erhebliche Potentiale von Gier, Hass und Verblendung. Man muss also fragen, wie es kommt, dass die traditionellen tibetischen Lamas einschließlich dem DL solchen Leuten aus dem Westen diese Positionen gegeben haben. Es sieht nach meinem Eindruck aus, als gibt es da eine Schnittmenge an Übereinstimmungen, die nicht thematisiert werden. Und da außerdem "nur" die im Westen von den Missbräuchen betroffen sind, jedenfalls unmittelbar, später hat sich das ja dann auch als Irrtum gezeigt, hat man diese Fehler nicht sich selbst angerechnet oder dem eigenen System, sondern es auf den Westen geschoben.


    Zum anderen zeigt die Doku auch, dass die kriminellen Taten mit spirituellem Kram gerechtfertigt werden. Damit meine ich eben genau das - ich rechtfertige meine üblen Taten damit, dass sie "gottgewollt" seien oder weil ich es eben besser weiß, dass das jetzt ein notwendiger Schritt in der "spirituellen" Entwicklung sei - blablabla.


    Für mich stellen sich dann aber noch Fragen, wie z.B. die Verantwortung des französischen Staates gegenüber den Kindern in dem Zentrum - wie ist es möglich, dass da Eltern ihre Kinder einfach abgeben und verlassen? Was ist das für ein Zentrum?

    Es hat ja sehr lange gedauert, bis diese offensichtlich alltäglichen Praktiken in vielen Familien ans Licht gekommen sind und dann dauert es noch weitere Jahre, bis die Gesetze diesbezüglich geändert werden.

    Da sehe ich auch Schnittmengen in den patriarchalischen Strukturen, die bei Staat, Familie und sonstigen Institutionen gegeben sind.

    Diese Strukturen prägen das Verhalten von Menschen und man kann das in dem Teil sehen, wo es um die Resolution geht, die dann der DL doch nicht unterzeichnet. Da gibt es eine typische Unterwürfigkeit gegenüber einem aufgrund der Strukturen herausgehobenen Menschen, der durch ein System und das entsprechende Verhalten der in dieses System sich befindenden Personen zu etwas gemacht wird, das er nicht ist und auch nicht sein kann, aber das er sein sollte, weil die Menschen glauben, dass sie so etwas brauchen.

    :zen:

    Edited 2 times, last by Leonie ().

  • Ich auch nicht. :( Plötzlich bekommt alles eine neue Bedeutung, wenn ich Interviews mit ihm lese oder in seinen Büchern blättere und die tollen Worte, die er da spricht. Und - ja - es tut weh, wenn moralische Instanzen, die man verehrt und die Richtschnur für einen sind, so vom Sockel gestürzt werden.

  • das entscheidende, weil, wie Leonie ganz richtig bemerkt, solche Dinge nicht im luftleeren Raum stattfinden ,sondern in einer Struktur mit Hierarchien. Und da haben die Menschen, die "oben" stehen, immer eine besondere Verantwortung. Die kann auch darin liegen, dass man Schülerinnen und Schüler, die sich "komisch" oder nicht angemessen verhalten, vorübergehend von der Gruppe ausschließt, um sie und eventuell sich zu schützen.

    Ich sehe aber gerade umgekehrt. Man sollte nicht die "Komische" Schüler "ausschliessen", sondern die zu schützen von den rein praktisch "kriminellen" Strukturen und von den Lehrern, die persönlich von dem geistigem Haupt-Ober-Haupt ordiniert und abgesegnet wurden.

    Das sind , nur meine bescheidene meinung, keine Lerher, aber die Verbrecher, die manipulieren das Vertrauen der Schüler und sie geistig und körperlich ausnutzen und missbrauchen ( als ob im Namen der Religion). Wenn es sogar sich sehr schmerzlich anfühlt, das ist der "nackte" Fakt. Dalai-Lama hatte es verprochen, die eigene Unterschrift zu stellen. Aber der Brief sollte zuerst in die Kanzlei. Dann man bekommt das ganze wieder zurück, aber ohne "Unterzeichnen " von Dalai-Lama. Also, er hatte öffentlich belogen. Und er hatte weiter sehr viele Jahren mit den "Lehrern " öffentlich getroffen, obwohl er alles über ihr Verhalten wusste. Also, man kann es so interpretieren, macht es weiter... Was sie "befolgt" hatten( Ironie). Die Schande , eigentlich!

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich sehe aber gerade umgekehrt. Man sollte nicht die "Komische" Schüler "ausschliessen", sondern die zu schützen von den rein praktisch "kriminellen" Strukturen und von den Lehrern, die persönlich von dem geistigem Haupt-Ober-Haupt ordiniert und abgesegnet wurden.

    Da bin ich völlig Deiner Meinung! Der "Ausschluss" wäre nur eine echte Notmaßnahme, wenn man merkt, ich kann die Situation trotz meiner Erfahrung nicht handhaben.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Hier noch zwei links zu dem Fall Robert Spatz


    Robert Spatz, guru of the OKC cult, gets 4 years’ suspended sentence
    Dated: 15th Sept 2016 On Thursday, Brussels criminal court (“tribunal correctionnel”)¹ sentenced Robert Spatz, spiritual head of the Ogyen Kunzang Choling…
    buddhism-controversy-blog.com


    Missbrauch und Buddhismus: Hinter der lächelnden Fassade – Anna Sawerthal
    Seit Jahrzehnten genießt der Buddhismus im Westen einen Ruf, der zu gut ist, um wahr zu sein. Endlich beginnen Opfer über sexuellen Missbrauch, Machtmissbrauch…
    info-buddhismus.de


    In der Doku kam recht gut heraus, dass es auch um viel Geld und Spenden geht und die Spitze der Hierarchie des tB davon abhängig ist.

    :zen:

  • In der Doku kam recht gut heraus, dass es auch um viel Geld und Spenden geht und die Spitze der Hierarchie des tB davon abhängig ist.

    Ich wollte mich hier anknüpfen...

    Mir scheint, dass es geht hier , eigens, mehr als um den Missbrauch.

    Wir können nur allein Buddha in uns selbst zu ver-körper-n, kein Buddha von aussen und , leider, kein Dalai-Lama auch.

    Das ist das Dilemma auf dem Weg.

    Nichts umsonst man sagt ( im Zen): " Wenn du den Buddha unterwegs triffst, dann töte ihn".

    Das , was auf die Lehre bezogen, man gegen die "Suchende" ausnutzt, das verstehe ich als "Kram".

    Von einer Seite man ist so wie rein strukturell abgängig von Sangha. Aber die könnte deinen eigenen Wachstum beeinträchtigt werden, denn es geht um die"gesellschaftliche" Strukturen, aber die bestehen aus den Leuten, der Organisationen, Hierarhien, Führung-s-Positionen , usw...

    Aber die eigene innere "Realisation" ist nur meine eigene Angelegenheit, keine Institution kann es für mich machen.

    Nur ich allein, immer jetzt, und durch( dank) meine eigene Erfahrung. ( danke, Leonie , an dieser Stelle).---durch die eigene Ver-körper-ung.

    Ansonsten ich verpasse den weg, verpasse den Buddha-("Geist") in mir selbst, und fühle mich innerlich zugehörig zur Macht ( ihr unterwürfig), die mit dem echten , authentischem Weg nichts ( oder) wenig zu tun hat.

    Allegorisch gesprochen, egal welcher guter Spiritueller Lehrer man kann mit den guten Therapeuten vergleichen.

    Der kann dich begleiten auf dem weg das "Wasser" zu finden, die "Tränke",--- aber mehr nichts. Trinken du kannst nur du selbst allein.

    Wenn man aber diese Grenze überschreitet, es wäre schon der Anfang von "Missbrauch".

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das alles macht mich traurig und ich weiß momentan gar nicht, wie ich damit umgehen soll, weil ich hier im Bodhicharya wohl genau auf die betreffende Linie gestoßen bin, wo es entsprechende Vorfälle gab mit dem Karmapa Dorje und dem,was Amdap berichtete.

    Mit diesem Wissen über das abgründige Verhalten einiger führender Personen dieser Linie, bin ich nun erstmal ziemlich schockiert und ernüchtert.

    Ich frage mich, wie man das Dharma so falsch auslegen kann und dann noch Leute findet, die das akzeptieren oder unterstützen.....Ich kapiers nicht.(Spatz)

    Aber trotzdem Danke für die Aufklärung!!

    Edited 2 times, last by Railex ().

  • Das alles macht mich traurig und ich weiß momentan gar nicht, wie ich damit umgehen soll, weil ich hier im Bodhicharya wohl genau auf die betreffende Linie gestoßen bin, wo es entsprechende Vorfälle gab mit dem Karmapa Dorje und dem,was Amdap berichtete.

    Es gibt den 17. Karmapa Orgyen Thrinley Dorje und den 17. Karmapa Thaye Dorje.

    Ich weiß nicht, ob Du von dieser Sache weißt (bitte googeln!).

    Die Follower von Ole Nydahl sind auch die Follower vom Karmapa Thaye Dorje.

    Die Linie, der ich folge, hat aber den Karmapa Orgyen Thrinley Dorje als Oberhaupt. Mit den Zentren von Ole Nydahl habe ich nichts zu tun, doch habe ich von denen schon lange vorher negative Dinge gehört, was mir sogar schon sehr lange bekannt war, bevor ich mich der Linie von K. OTD anschloss.


    Desweiteren sollte man noch wissen, dass der Dalai Lama den Karmapa Orgyen Thrinley Dorje offiziell anerkannt hat, den anderen aber nicht, obgleich beide denselben Vorgänger haben.

    Dieses nur zur Information, damit es hier nicht zur Verwirrung kommt.


    Doch wie dem auch sei, es nützt nichts, ob eine formelle Anerkennung besteht oder nicht, denn nur allein die Lebensführung zählt.

    Und schließlich sind ja die Oberhäupter gewissermaßen dafür verantwortlich, was ihre kleinen Zentrumsleiter so anrichten.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Ich frage mich, wie man das Dharma so falsch auslegen kann und dann noch Leute findet, die das akzeptieren oder unterstützen.....Ich kapiers nicht.


    Ich will jetzt nicht alte Leichen wieder ausgraben, aber erwähnen will ich es dennoch. Weil manchmal ist das, was man nicht erwartet doch irgendwie näher als man es sich vorstellt.


    Vor Jahren - und hier schreibe ich aus der Erinnerung - hatten wir im Forum einmal den "Fall Choenyi". Nichts großes oder so, aber der Faden ist dennoch schon lange nicht mehr öffentlich. Choenyi oder ähnlich, kann mich nicht mehr ganz genau erinnern, war hier kurzfristig Mitglied. Sie erzählte uns davon, wie ein tibetischer Lama ihr vor versammelter Sangha in die Magengrube schlug. Und wie dankbar sie ihm dafür war. Der Grund des Schlagens war, weil sie über "heilige Texte", die auf dem Boden lagen herüberstieg. Nicht nur hat die Sangha vor Ort geschwiegen, sondern auch die damaligen Tibeter hier auf Buddhaland. Keiner der damaligen Tibeter hier hat sich gegen das Schlagen eines religiösen Lehrers ohne Ausnahmen ausgesprochen. Nichts. Ein Mitglied hat sich gegen das Schlagen ausgesprochen, aber dann auch wieder gesagt, sie könne die Dankbarkeit für die Lektion des Schlagens nachvollziehen. Drei nicht-tibetische Mitglieder haben sich ausdrücklich gegen das Schlagen jeder Art ausgesprochen und wurden dann von der damaligen Tibet-Moderation zensiert, weil es als fundamentaler Angriff auf den tibetischen Buddhismus gewertet wurde.


    Damit kannst du jetzt machen, was du willst. Vielleicht findest du auch, es war nicht der Rede wert o.ä. Aber manchmal findet man Leute, die das akzeptieren oder unterstützen gleich da wo man selber ist.

  • Ab heute in der Mediathek:


    Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung - Die ganze Doku | ARTE


    Minute 9:40 ist aufschlussreich: Man müsse dem Lama blind folgen und gehorchen. Das ist genau das, was Dzongsar Khyentse zu den Missbräuchen von Sogyal Rinpoche bei Rigpa gesagt hat (und sie damit rechtfertigte). Das offenbart ein strukturelles Problem, das in den Diskussionen um Missbrauch im buddhistischen Kontext bisher viel zu kurz gekommen ist. Das betrifft auch nicht nur den tibetischen Buddhismus.


    Ich will hier auf einen alten Beitrag von mir hinweisen, wo eben dieser Dzongsar Khyentse auf seiner Rigpa-Versöhnungstour im Berliner Dharma Mati Zentrum deutlich machte, dass er - falls er ein Mahasiddha wäre, was er nicht ist - natürlich Schüler:innen sexuell, körperlich, emotional missbrauchen würde, wenn es diesen gut tun würde: RE: Schande im Dharma


  • Ich würde das bei ihm nicht tun, denn es tut niemandem gut - ganz einfach. Es ist wirklich ganz einfach. Man kann es aber und tut es auch: komplizierter sehen und gehirnverdrehend erklären. Absolute und Relative Ebene, aber auch Geschicktes Mittel sind die begleitenden ideologischen Ideenmittel solcher Vorkommnisse, das möchte ich dazu gerne mal vermeinen.

  • Damit kannst du jetzt machen, was du willst. Vielleicht findest du auch, es war nicht der Rede wert o.ä. Aber manchmal findet man Leute, die das akzeptieren oder unterstützen gleich da wo man selber ist.

    Himmelsbaum

    Aber dann es ist wirklich gut, wenn man hier im Forum offen darüber reden kann!

    Also, ich meine, es war , also , nichts selbstverständlich.

    Und offen nichts darüber zu diskutieren, es wäre keine Lösung.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich frage mich, wie man das Dharma so falsch auslegen kann und dann noch Leute findet, die das akzeptieren oder unterstützen.....Ich kapiers nicht.(Spatz)

    Das ist eigentlich recht einfach - der eine bietet etwas an und es kommen dann Interessenten, die ihm das "abkaufen". Wenn sie Ahnungslose sind, dann fallen sie drauf rein, aber es gibt da auch eine Gemeinsamkeit, die den Betreffenden nicht bewusst ist. Das nennt sich dann Verblendung oder Ignoranz.


    Das ist aber sehr weit verbreitet - z.B. hier so ein Fall -

    Sebastian Gronbach


    Wichtig ist, dass man sich seiner Anfälligkeit bewusst wird.


    Aber in den beiden Fällen von Spatz und Soygal hat der DL auch versagt. Er hat aber bereits von Anfang an hier nicht ganz klar gesehen, denn er wurde vom "Westen" als Argument gegen den chinesischen Kommunismus benutzt. Er hat dann aber auch selbst diese Lage für sich zu nutzen gewusst, denn er brauchte ja die finanzielle Unterstützung des "Westens" für seine virtuelles Tibet. Gewissermaßen ist er da einen Handel eingegangen.

    :zen:

    Edited once, last by Leonie ().

  • Ich frage mich, wie man das Dharma so falsch auslegen kann und dann noch Leute findet, die das akzeptieren oder unterstützen.....Ich kapiers nicht.(Spatz)

    Hi, Railex

    Ich wollte es nichts verletzend dir gegenüber ausdrücken.

    Das hat doch nichts mit "Dharma" zu tun.

    Einmal Dalai-Lama wurde während Epidemie gefragt, was sollte man tun, also wie sollte man lernen, ohne den persönlcihen Kontakt zum realen Lehrer? Und rate mal, was hatte er geantwortet?

    Er sagte, wir haben immer die Quellen zu Hand, die Sutras, die Worte von Buddha ( Pali-Kanon), also was braucht man mehr, wenn man die Lehre ( Dharma) verstehen wollte?

    Ich kann nur hinzufügen, es gibt sehr enorme viele Interpretationen von "Dharma". Und jede Schule legt es anders aus, als die andere.

    Ich wollte es weiter nichts vertiefen, aber meine eigene Einstellung... das Mit-gefühl und die "Menschlichkeit".

    Wenn es sogar platt und abgedroschen klingt, nur die Liebe, der gegenseitige Respekt sind die einzige Lösung.

    Und das ist die Essenz von allen Religionen.

    Lass dich nicht enttäuschen, railex, wir sind alle die Menschen, die Fehler machen, das wichtigte, was lernen wir daraus? Und wenn es uns als die Folge zum Besserem in uns innerlich bewegt, dann es alles wäre nichts umsonst...

    LG, und alles gute dir.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Aber in den beiden Fällen von Spatz und Soygal hat der DL auch versagt. Er hat aber bereits von Anfang an hier nicht ganz klar gesehen, denn er wurde vom "Westen" als Argument gegen den chinesischen Kommunismus benutzt. Er hat dann aber auch selbst diese Lage für sich zu nutzen gewusst, denn er brauchte ja die finanzielle Unterstützung des "Westens" für seine virtuelles Tibet. Gewissermaßen ist er da einen Handel eingegangen.

    Ja, man kann es nichts anders ansehen. Aber es ist sehr herber Verstoss gegen die Ethik, Moral und hat mit dem Buddhismus als die Religion nichts zu tun. Aber mit den Institutionen, die diese Lehre ("") re-präsentieren.

    Zum Vergelich. Ich kann nichts das Christentum in Bausch und Bogen ver-urteilen, weil es waren die Kreuz-Züge, die Hexen-Verfolgung mit den Verbrennen am lebendigen Leib und den Massen-Hass gegen die Juden( die den Jesus selbst töteten, das war eine Bekannte von mit, die echt dran glaubte... ), usw... Denn die Botschaft von Jesus war und bleibt die andere.

    Man sollte immer sehen, wie es D.T. Suzuki richtig merkt, als noch der Buddha selbst im Leben war, man brauchte keine Institutionen , aber nach dem Tod des Meisters man war erzwungen, das ganze intellektuell ( Begrifflich) zu erklären, ... aber am Anfang war nichts mehr als die reine innere und persönliche Erfahrung von Buddha selbst. Egal welche Worte ( Lehren) sind nichts instande das zu ver-mittel-n. Denn die alle sind nur das Mittel. also das "Floss".

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich musste erstmal raus und mich sammeln, jetzt lese ich eure Beiträge und bin schon wieder sprachlos Himmelsbaum, ob des Vorfalls mit dieser brutalen Züchtung, unglaublich und das soetwas geduldet und gerechtfertigt wird.


    Mir wird nun klar, dass,wenn ich mich einer Sangha anschließen möchte, muss ich mich mit der Linie und den Hintergründen beschäftigen, das halte ich für unentbehrlich und da werde ich mich direkt hier Vorort mit der Missbrauchsbeauftragten des Bodhicharya in Verbindung setzen, um ihre Meinung zu erfahren.

    Inzwischen weiß ich, dass ich das meiste sowieso hier im Buddhaland lerne, aber der Ort da sollte mir als Bezugspunkt für Praxis und realem Austausch dienen, aber ist jetzt auch kein Muss, wenn ich da Bauchschmerzen habe......

    Danke für den Hinweis Amdap, wusste ich nicht, weil ich mich noch nie um Lamas oder Richtungen gekümmert habe,ich werde es nachforschen, aber das Bodhicharya schreibt auf der Webseite, dass sie in der Tradition von K OTD stehen.

    Lama Tsultrim war bei dem einen Retreat, wo ich bisher war,sehr freundlich, hat geduldig Fragen beantwortet und selbst,diese Niederwerfungen vor ihm und der Buddhastatue im Tempel als unwichtig bezeichnet, das war mir alles symphatisch

    Ich werde es in Ruhe nachforschen und dann entscheiden.


    Der Fall mit S.Gronbach ist ja noch ziemlich aktuell. Ich kann verstehen,dass, als es noch kein Internet gab, die Menschen keine Möglichkeiten hatten sich besser zu informieren, auch über den Buddhismus selbst, aber heute ist man doch echt nicht mehr auf spirituelle Lehrer angewiesen....


    Is ja klar Igor07 , das haben Leonie und ich schon verstanden, dass das Falschauslegungen sind, wir haben uns nur gefragt, wie sie zustande kommen, weil das Dharma per se solche Auswüchse gar nicht hergibt.


    Gute Nacht _()_

    Edited once, last by Railex ().

  • (Habe mich für den Zusammenhang hier noch mal selbst zitiert)

    Danke für den Hinweis Amdap, wusste ich nicht, weil ich mich noch nie um Lamas oder Richtungen gekümmert habe,ich werde es nachforschen, aber das Bodhicharya schreibt auf der Webseite, dass sie in der Tradition von K OTD stehen.

    Lama Tsultrim war bei dem einen Retreat, wo ich bisher war,sehr freundlich, hat geduldig Fragen beantwortet und selbst,diese Niederwerfungen vor ihm und der Buddhastatue im Tempel als unwichtig bezeichnet, das war mir alles symphatisch

    Ich werde es in Ruhe nachforschen und dann entscheiden.

    Mir geht es genauso, mir war der Eindruck ebenso sympathisch, wie er Dir erschien.

    Ich bin also immer noch Mitglied der Linie von Karmapa OTD, trotz meiner Anmerkungen oben, und dem Vorkommnis in deren Hamburger Filiale, mit dem ich mich bei diesem Thema eingeschaltet hatte. Wenn ich ins Kamalashila-Institut in die Eifel komme, da kann ich nichts Negatives sagen, habe einen Eindruck von Sachlichkeit und Kompetenz, aber ich weiß natürlich nicht, ob es hinter den Kulissen auch Unregelmäßigkeiten gibt. Man weiß ja nie.

    Zur Vertiefung kann ich Dir hier noch das Buch: "Living Buddha" von Clemens Kuby und Ulli Olvedi empfehlen, da kannst Du vertiefen, wie es zu der Spaltung der Karma-Kagyü-Linie kam, und zum besseren Verständnis:

    „living buddha“ – Bücher gebraucht, antiquarisch & neu kaufen (booklooker.de) Sehr interessant!

    Klar ist, dass diese Spaltung die Karma-Kagyü-Linie schwächt, obwohl sich die beiden Karmapas sogar schon mal getroffen haben. Der "andere" Karmapa ist inzwischen offiziell verheiratet, der Karmapa OTD nicht, aber er soll wohl trotzdem ein Kind haben. Darüber wird in der Gemeinschaft nicht gesprochen, das habe ich woanders gelesen.

    Die Gemeinschaft von Ole Nydahl ist größer als die von Dalai Lama anerkannte Linie, aber ich könnte mir vorstellen, dass sich das von selbst amortisiert, nachdem Ole Nydahl gestorben ist. Er soll ja auch schon etwas (?) dement sein. Was dann aus "seinem" Karmapa wird, weiß man auch nicht.


    Man überlegt, ob der Karmapa OTD eine sehr herausragende Rolle spielen wird nach dem Tod des Dalai Lama, so lange, bis für den Dalai Lama ein Nachfolger gefunden ist. Warten wir's ab.


    Ich selbst sehe das alles inzwischen viel gelassener als früher, nach dem Motto: nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird, und alles ändert sich mit der Zeit. Allerdings habe ich immer noch ein Problem mit dem Lama, von dem ich anfangs geschrieben habe, und das wird auch so bleiben.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Danke Amdap _()_

    Deine infos helfen mir gerade, um ein wenig Überblick zu gewinnen und um mich zu sortieren.

    Da ich bisher so gute Erfahrungen mit dem Bodhicharya gemacht und inzwischen auch vom Anfängerkurs in den Lhagtonkurs wechseln durfte, wollte ich gerne da weitere Meditationsimpulse lernen. Die Ausrichtung des mittleren Weges hin zur Erfahrung von Shunyata hat mich außerdem angesprochen. O.k., dem spricht ja nichts entgegen, auch wenn es von Seitens Karmapa OTD diese Geschichte mit der Schwangerschaft gibt (ich habe das gestern selbst hier iwo in den Links gelesen), aber vielleicht war es sein "Erstes Mal" und er ist schwach geworden,verhält sich aber sonst vorbildlich, er soll sich um die Frau ja auch gekümmert haben, sodass sie eine Wohnung kaufen konnte.

    Nicht optimal,aber zumindest scheint da kein Missbrauchssystem dahinter zu stecken und Menschen machen nun auch mal Fehler und ich hoffe, dass er daraus gelernt hat.

    Ich habe heute morgen im Tempel meditiert, wo sein Bild neben dem DL hängt und habe nach euren ganzen Infos zum Thema das Dharma Mudra kontempliert, auch meine eigenen Vorstellungen und Erwartungen dem unterzogen und es geht mir wieder etwas besser, sogar der Tinnitus, der sich gestern durch den emotionalen Stress mal wieder gemeldet hat, war nach der Meditation verschwunden, Klasse, das ist für mich praktisches Erfahren der Lehre und Leere.

    Ich will jetzt hier nicht weiter ins Persönliche gehen, da schreibe ich demnächst bestimmt mal wieder Tagebuch in der Chronik, wie es weiter geht.


    Vielen Dank für die Aufklärung zum Thema und alles Gute :taube: :klee: _()_

    Edited once, last by Railex ().

  • auch wenn es von Seitens Karmapa OTD diese Geschichte mit der Schwangerschaft gibt (ich habe das gestern selbst hier iwo in den Links gelesen), aber vielleicht war es sein "Erstes Mal" und er ist schwach geworden,verhält sich aber sonst vorbildlich, er soll sich um die Frau ja auch gekümmert haben, sodass sie eine Wohnung kaufen konnte.


    Gerade der letzte Teil klingt ja erstmal harmlos und fast nett. Aber woher hat dieser Karmapa denn eigentlich das Geld? Es soll sich ja auf mehr als eine halbe Million Euro belaufen. Ich gehe einmal davon aus, dass dies Spendengelder sind. Gerne berichtigen! Wofür haben die Leute gespendet: für den Dharma oder aber für die Behebung der Kollateralschäden der Rumfickerei vom Karmapa? Ich würde mich so etwas von verarscht fühlen, wenn meine Spenden für solche Zwecke missbraucht worden wären. Und hierfür ist es auch belanglos, ob es „eine nicht einvernehmliche sexuelle Begegnung “ war oder nicht.

  • auch wenn es von Seitens Karmapa OTD diese Geschichte mit der Schwangerschaft gibt (ich habe das gestern selbst hier iwo in den Links gelesen), aber vielleicht war es sein "Erstes Mal" und er ist schwach geworden,verhält sich aber sonst vorbildlich, er soll sich um die Frau ja auch gekümmert haben, sodass sie eine Wohnung kaufen konnte.


    Gerade der letzte Teil klingt ja erstmal harmlos und fast nett. Aber woher hat dieser Karmapa denn eigentlich das Geld? Es soll sich ja auf mehr als eine halbe Million Euro belaufen. Ich gehe einmal davon aus, dass dies Spendengelder sind. Gerne berichtigen! Wofür haben die Leute gespendet: für den Dharma oder aber für die Behebung der Kollateralschäden der Rumfickerei vom Karmapa? Ich würde mich so etwas von verarscht fühlen, wenn meine Spenden für solche Zwecke missbraucht worden wären. Und hierfür ist es auch belanglos, ob es „eine nicht einvernehmliche sexuelle Begegnung “ war oder nicht.

    Stimmt, genau daran habe ich vorhin beim Tippen auch schon gedacht, es aber trotzdem so formuliert, wahrscheinlich, weil ich nach den Erschütterungen gestern, iwie mal wieder etwas positives für mich damit verknüpfen wollt.Ich denke, die Meditation darüber heute morgen hat mich insgesamt sanfter gestimmt.

    Das soll aber das Fehlverhalten anderer Menschen nicht relativieren, aber vielleicht hatte er wirklich ne Sinnkrise, ob Lama bleiben oder nicht,war tatsächlich verliebt und konnte es dann nicht durchziehen, das ist Nachvollziehbar.

    Die Veruntreuung von Spendengeldern ist zu verurteilen.

  • ----> @'He Who Remains + Railex :


    Tja, was soll ich dazu sagen .... ?

    noch vor 20 Jahren hätte ich mich empört zurückgezogen.

    Aber es bringt einem selbst nichts. Mir gefallen die Kurse, die ich mir aussuche, immer noch, ansonsten habe ich meinen eigenen Kopf.

    Und wenn ich spende, dann spende ich für die Sache vorort, beispielsweise für ein neues Dach oder die Gartenumgestaltung usw.

    Ich habe natürlich keine Kontrolle, ob es wirklich dafür verwendet wird, doch ich habe ein ziemlich großes Vertrauen, dass es so, wie ich es wünsche, zugeordnet wird, kenne die Leitung ja auch persönlich.

    Wenn man allerdings einen Kursus auf Spendenbasis belegt, dann scheint es mir eher ungewiss, was mit der Spende geschieht. Also wenn man da misstrauisch ist, besser immer deklarieren, wofür es verwendet werden soll. Mehr kann man nicht tun.


    Wenn ich mich richtig erinnere, soll wohl die Mutter des Karmapa-OTD-Kindes eine Nonne gewesen sein?

    Naja, ich glaube, der Karmapa hat ein ziemlich eintöniges Leben, noch dazu wohnt er, wie man gehört hat, auf ziemlich wenigen Quadratmetern zur Miete beim Dalai Lama (Hauptwohnsitz). Dann kriegt er immer das beste Essen vorgesetzt - wie langweilig! - und alle verneigen sich vor einem, das ist fast verstörend, wenn man damit nicht groß geworden wäre. Er schaut auch nicht mehr so locker und fröhlich in die Kamera wie noch als Kind.

    Es ist keinesfalls zu entschuldigen, doch wenn man in diesem Kontext schwach wird, wundert's einen nicht.


    Was für ein Luxusleben führen dagegen wir Otto Normalverbraucher und -meditierer!

    Ich möchte mit niemandem tauschen.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Achso, ich wollte noch sagen:

    Der Karmapa OTD wird das Loch, das durch den Tod des Dalai Lama entstehen wird, deswegen vorübergehend füllen, weil er in der gesamten Tibetischen Buddhismuswelt im Rang an dritter Stelle steht.

    An zweiter Stelle nach dem Dalai Lama steht der Panchen Lama, aber den haben die Chinesen verschleppt und er ist unauffindbar. An seiner Statt haben die Chinesen eine Marionette, also so eine Art Fake-Panchen-Lama gesetzt, den der Dalai Lama natürlich nicht anerkennt.

    Doch in alter Zeit und Tradition haben der jeweilige Dalai Lama und der Panchen Lama sich stets gegenseitig [als Nachfolger des jeweiligen Vorgängers] erkannt.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Das ist ja ziemlich starker Tobak. Ich kenne das Zentrum eigentlich ganz gut und kann es nur absolut empfehlen. Inklusive des Residenzlamas. Von welchem Lama sprichst Du genau?