Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung

  • [buddhistische Brille - tibetische:]

    Der Schüler soll den Lehrer als Buddha sehen, steht mE im direkten Widerspruch zu Lehre.

    Ja, das sagst du aus der Perspektive der theravada-buddhistischen Lehre. Ich aber schrieb "buddhistische Brille - tibetische".

    Ich schreibe ausschließlich aus einer säkularen Betrachtung und Interpretation der Lehre.

  • Und das Sogyal so ein Monster war, wusste ich auch nicht.

    Ich war jetzt nie der große Fan vom Dalai Lama, aber so etwas hätte ich mir von ihm nicht erwartet..

    Ich auch nichts... Aber man sollte niemals aus dem Lehrer das Idol oder das Götzenbild erschaffen.

    Denn so man versklavt sich selbst.

    Man kann es bis zum Ende der Zeit diskutieren.

    Aber alle diese Lehrer sind nichts mehr als die Menschen, also keine "himmlische" Wesen.

    _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Der Schüler soll den Lehrer als Buddha sehen, steht mE im direkten Widerspruch zu Lehre.

    Ja, das sagst du aus der Perspektive der theravada-buddhistischen Lehre. Ich aber schrieb "buddhistische Brille - tibetische".

    Ich schreibe ausschließlich aus einer säkularen Betrachtung und Interpretation der Lehre.

    Für mich ist da kein großer Unterschied. Der Glauben an die "Lehre" ist, was die säkularen mit den Theravada-Buddhisten verbindet.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • Eine Stellungnahme zur Doku der DBU. Was denkt Ihr?


    https://buddhismus-deutschland.de/stellungnahmen/


    Das Goldene Kalb aka Dalai Lama darf keine Kratzer bekommen. Schnell mit dem Lackstift drüber. Typisch. Auf das 'aber' habe ich bei jedem Absatz gewartet. Als ob man ein klares Wort nur erwarten darf von Leuten mit "besonderer Allmacht in der buddhistischen Welt". Ein paar Absätze später heißt es dann: "Die DBU ist entschlossen, den Weg der Aufklärung über Missbrauch und sexualisierte Gewalt, der Aufarbeitung vergangener und der Verhinderung neuer Fälle weiterzugehen". Hätte der Dalai Lama da nicht mit seiner Unterschrift vor fast 30 Jahren schon Teil dieser Aufklärung sein können...

  • Eine Stellungnahme zur Doku der DBU. Was denkt Ihr?


    https://buddhismus-deutschland.de/stellungnahmen/

    Erstmal verblenden, wenn das nicht mehr geht, scheinbare Empörung, scheinbar weil ja nicht betroffen und dann retten, was zu retten ist. Alles bleibt beim alten, die Stille des Verwehens tritt ein und irgendwann wird wieder Wind gemacht und wieder eine "Stellung"nahme. Bla bla bla.

    Worin sollte sich der Buddhismus von Christentum unterscheiden Kirche eben.

  • Erstmal verblenden, wenn das nicht mehr geht, scheinbare Empörung, scheinbar weil ja nicht betroffen und dann retten, was zu retten ist. Alles bleibt beim alten, die Stille des Verwehens tritt ein und irgendwann wird wieder Wind gemacht und wieder eine "Stellung"nahme. Bla bla bla.

    Worin sollte sich der Buddhismus von Christentum unterscheiden Kirche eben.

    Missbrauch kommt in den unterschiedlichsten Organisationen vor - in Sportvereinen, in Chören, Schulen und Kirchen. Natürlich gibt es immer einen gewissen Anteil von Tätern aber die Strellschaube an der man drehen kann ist, inwieweit sich Täter trauen und vom System gestützt werden oder inwieweit es Stellen gibt an die sie sich wenden können so dass Misstände früh unterbunden werden. Und da sind Ethikrichtlinien und klar benannte Ansprechpartner eine sehr guter Schritt.


    Diese Taten und Veränderungen sind das worauf es ankommt. So dass dann nicht ein Opfer das Gefühl hat wenn es was sagt glaubt ihm keiner weil alle den charismatischen Täter zuneigen. Von daher ist es ein lanwieriger Prozess, da eine solche Kultur zu etablieren.

  • Mir ist etwas aufgefallen. Dieser Missbrauch von Macht in welcher Form auch immer sind eigentlich die Ränder des Sichtbaren, weil sie eben jetzt sichtbar sind.

    Ein Denken sucht sich bei mir eine Bahn die behauptet, dass es in dieser ganzen Gruppe so ist, wie ich aus Randerscheinungen sehe.


    Für mich muss ich also lernen, dass ich diesen Missbrauch an den Personen festmache und nicht an der Gruppe und auch nicht ohne Sichtbarkeit des Missbrauchs an der Führung der Gruppe oder anderen Mitgliedern.


    Kein einziger Mensch ist für die Handlungen eines anderen Menschen verantwortlich, darum gibt es Richter und Gerichte.


    Das Verbrechen nicht von den Gruppenmitgliedern angezeigt werden, kann ich verstehen, habe aber keinerlei Verständnis dafür, was diese Menschen ihren missbrauchten Mitgliedern damit antun. Die können sich als Opfer nur sehr schwer wehren.


    Gruppenmitglieder sollten weniger auf die Ehre der Gruppe achten, dafür mehr auf Gerechtigkeit.


    Wenn ich so etwas mitbekommen habe, habe ich den Leiter oder eben die Behörden eingeschaltet. Das Anrufen des Leiters oder der Behörden hat fast immer zu meiner Ächtung durch die Gruppe geführt. Das ist die Gerechtigkeit.

  • Eine Stellungnahme zur Doku der DBU. Was denkt Ihr?


    https://buddhismus-deutschland.de/stellungnahmen/

    Sich für Aufklärungsarbeit, die sich gegen einen selbst oder Strukturen, an denen man beteiligt ist, richtet, bedanken zu können, ist eine Fähigkeit, die ich sehr schätze. Gleichsam die Empfehlung, sich die Sendung anzusehen.


    Und ich finde das Argument gut, was gegen die Zuspitzung auf einige wenige Köpfe angeführt wird, nämlich, dass anderen dadurch die Verantwortung für kritische Selbstreflexion abgenommen wird.

  • Zitat

    https://buddhismus-deutschland…P13JhPuRnYB3A5-Rs_hBbJqSQ


    Der Vorstand und der Rat der Deutschen Buddhistischen Union drücken allen Opfern sexualisierter Gewalt ihr tiefes Mitgefühl aus. Sowohl persönlich wie auch als Repräsentantinnen und Repräsentanten des Buddhismus sind wir über Gewalt im Buddhismus erschüttert, der als Praxis und Weltanschauung der Friedfertigkeit und umfassenden Gewaltfreiheit gemeint ist und ausgeübt werden sollte. Die DBU lehnt jede Art von Missbrauch ab, ob durch Sexualität, Geld oder Macht. Strukturen und Praktiken, die das ermöglichen, sind in keiner Weise vereinbar mit den Grundsätzen der buddhistischen Ethik.

    Der Regisseurin Élodie Emery und dem Regisseur Wandrille Lanos des Films möchten wir für ihre Aufklärungsarbeit danken. Einige ihrer Recherchemethoden und -ergebnisse werden derzeit im Netz kontrovers diskutiert. Vor allem spitzt ihre Dokumentation die Kritik auf zwei Personen zu: den Dalai Lama und Matthieu Ricard, die sich nicht genügend gegen Missbrauch eingesetzt hätten. Das wird leider der komplexen Thematik nicht gerecht, denn weder haben diese beiden sich an einer Mauer des Schweigens beteiligt noch besitzen sie eine besondere Allmacht in der buddhistischen Welt – noch kommt zur Sprache, dass die

    Netzwerke des Schweigens und Vertuschens weit hineinreichen in die buddhistischen Gemeinschaften und leider auch Dachverbände. Sie von der kritischen Selbstreflexion zu entlasten, halten wir für nicht förderlich.


    Diese Stellungnahme ist vollkommen sinnlos. Es ist eine Verteidigungsrede für die Organisationen. Das könnte ein Nebenabsatz in einer Stellungnahme sein, aber doch nicht der Hauptteil.


    Wo ist die Stellungnahme mit Angabe und Angriff auf die Krebsgeschwüre der Organisation, wo ist die klare Personale Anklage gegen die Täter, wo ist die Forderung diese Täter den Behörden und Gerichten zu übergeben? Wo ist da die Verantwortung für die Sangha übernehmen und diese Täter aus ihr zu entfernen? Und zwar öffentlich an den Pranger stellen und verbannen.

    Ein Lehrer, der gegen alle Sila verstoßen hat und sogar die, die sicher in die Hölle führen, kann niemals durch erreichten Verdienst entschuldigt werden. Wenn schon eine einzige verruchte Tat den Verdienst von tausend Kalpas vernichtet.

    Wo ist die Stellungnahme gegen die Täter und für die Opfer. Wobei ich verlangen muss, dass die Täter offen und ehrlich von der Sangha angeklagt und ganz aus ihr entfernt werden, nicht nur verborgen.

    Die helle Sonne bringt’s an den Tag.

  • Eine Stellungnahme zur Doku der DBU. Was denkt Ihr?


    https://buddhismus-deutschland.de/stellungnahmen/

    Überflüssig, aber natürlich folgt eine solche Stellungnahme gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Die DBU möchte ja für etwas stehen und daraus folgt dann das kommunikative Verhalten in der Öffentlichkeit.


    Von Menschen geschaffene Strukturen werden immer zu Abweichungen (wie hier "Missbrauch") von der religiösen Doktrin führen. Auf der anderen Seite sind solche Strukturen erforderlich, um die Doktrin zu bewahren und weiterzugeben.


    Die Schwäche der Menschen ist, dass sie Orientierung bei Menschen suchen, die Doktrinen verkünden, statt die Doktrinen auf Tauglichkeit zu erforschen und je nach Ergebnis, diese anwenden oder verwerfen.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • Die Dokumantation ist einseitig und prätentiös(voreingenommnen) , also nichts "sauber" konzipiert.


    Zitat

    Das wichtige Ziel der Filmemacher, einerseits Missbrauch öffentlich zu machen, die Sicht der Betroffenen einzunehmen und ihnen eine Stimme zu geben, sowie andererseits das Wegsehen und Schweigen derer anzuprangern, die durch ihr Verhalten das Leid der Betroffenen perpetuiert haben, wird leider dadurch sabotiert, dass beim Zuschauer der Eindruck vermittelt wird, alle würden decken, was geschieht. Durch diese Machart wirkt die ARTE-Dokumentation letztlich in erster Linie wie ein Frontalangriff auf den – als menschenverachtend dargestellten – Tibetischen Buddhismus, verkörpert durch den Dalai Lama und Matthieu Ricard, und bleibt plakativ und oberflächlich. Wichtige Fragen, z.B. inwieweit es sich um ein systemisches Problem des Buddhismus handeln könnte, werden nicht einmal gestreift. Chance vertan. Schade!


    »Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung« – Eine ARTE Dokumentation
    Eine neue ARTE Dokumentation »Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung« von Elodie Emery und Wandrille Lanos (Frankreich, 2022), widmet sich dem…
    buddhismus-kontrovers.info


    Ich finde es auch schade, für alle, die wirklich ernst für das Thema interessieren und praktizieren.


    Die "absichtlich abwertende" Mittel, welche die Film-Macher benutzen, natürlich, wäre keine Rechtfertigung.

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    Sokrates

  • Zunächst mal: natürlich wäre der shitstorm hier noch größer, wenn die DBU geschwiegen hätte. Außerdem ist so etwas der Job der DBU bzw. ihres ausführenden Organs, des Rates. Den in ihr vertretenen deutschen Buddhisten eine Stimme zu geben - weil solch eine Stimme im öffentlichen Diskurs über diese Fernsehdokumentation ein deutlich anderes Gewicht hat als die vereinzelten Äußerungen individueller Buddhisten oder Buddhismuskritiker. Angesichts der Öffentlichkeitswirksamkeit der Dokumentation ist da eine klare, möglichst repräsentative Aussage zur Haltung von Buddhisten gegenüber Missbrauch (insbesonderen sexuellem) durch als 'buddhistisch' firmierende Lehrer, insbesondere prominente, mehr als wünschenswert.


    Eine solche, möglichst repräsentative Aussage zu formulieren, ist gewiss keine einfache Aufgabe - wobei ich aus eigener Erfahrung weiss, wovon ich da rede. Vorrangig sollte da gewiss neben Ausdruck des Mitgefühls für die Opfer auch das Bemühen sein, den Buddhadharma gegen Verleumdungen in der Öffentlichkeit in Schutz zu nehmen. Wenn sich dann die wirklichen Verleumder in den eigenen Reihen finden, dann muss das auch deutlich gemacht werden: durch offene Kritik des Fehlverhaltens und Klarstellung, dass dies nicht nur Missbrauch von Personen sondern auch Missbrauch des Buddhadharma ist. Mit anderen Worten: eine klare Distanzierung einerseits, Empfehlung von Maßnahmen, die geeignet sind, solche "Betriebsunfälle" zumindest zu erschweren, andererseits.


    Das Problem liegt - wie in jedem demokratisch organisierten Verband - im 'Repräsentativen'. Dem ist sicher das hier (zu Recht, wie ich finde) kritisierte whitewashing insbesondere des Dalai Lama zuzuschreiben. Die Kritik an ihm und Ricard in der Doku mag überzogen sein - mE hätte in der Stellungnahme ein Hinweis darauf genügt, dass deren Rolle und ihre Darstellung in der Doku kontrovers diskutiert wird, was zweifellos besser ist, als sie totzuschweigen. Dass es Netzwerke des Schweigens und Vertuschens auch in der 'buddhistischen Kirche' gibt, ist ein offenes Geheimnis - wie weit / hoch diese Netzwerke reichen, darüber muss offen gesprochen werden. Einen vorsorglich ausgestellten Persilschein halte ich persönlich für kontraproduktiv. Ansonsten finde ich die Stellungnahme in Ordnung. D.h. hinreichend repräsentativ für mich als DBU-Mitglied.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Das Problem liegt - wie in jedem demokratisch organisierten Verband - im 'Repräsentativen'. Dem ist sicher das hier (zu Recht, wie ich finde) kritisierte whitewashing insbesondere des Dalai Lama zuzuschreiben. Die Kritik an ihm und Ricard in der Doku mag überzogen sein - mE hätte in der Stellungnahme ein Hinweis darauf genügt, dass deren Rolle und ihre Darstellung in der Doku kontrovers diskutiert wird, was zweifellos besser ist, als sie totzuschweigen. Dass es Netzwerke des Schweigens und Vertuschens auch in der 'buddhistischen Kirche' gibt, ist ein offenes Geheimnis - wie weit / hoch diese Netzwerke reichen, darüber muss offen gesprochen werden. Einen vorsorglich ausgestellten Persilschein halte ich persönlich für kontraproduktiv. Ansonsten finde ich die Stellungnahme in Ordnung. D.h. hinreichend repräsentativ für mich als DBU-Mitglied.

    Klar, man sollte offen darüber reden, Sudhana , das ist sogar not-wendig, wenn man wirklich in der Zukunft es vermeiden wollte.

    Aber DL in allen "tödlichen " Sünden zu bezichtigen und die ganze Schuld nur auf ihn allein abzuwälzen, das finde ich ungerecht .

    Noch ein Zitat: ( Diesselbe Seite). _()_


    Zitat

    Der Dalai Lama z.B., Friedensnobelpreisträger, ist weder das Oberhaupt aller buddhistischen Traditionen, noch das Oberhaupt der tibetischen buddhistischen Traditionen – ist nicht einmal das Oberhaupt seiner eigenen, der Gelug Tradition. Er hat keinerlei Befugnis, anderen Traditionen wie der Nyingma Tradition, aus der Sogyal und Spatz stammen, auch nur Ratschläge, geschweige denn Weisungen zu erteilen.


    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich erinnere mich noch sehr gut an die gemeinsamen PR-Fotos von DL und Herrn Lakar, mit denen auf Rigpa-Webseiten geworben wurde und von denen im Rigpa-Internetshop Abzüge für die Fans verkauft wurden. Sollte wohl die Unbedenklichkeit dieses speziellen Dienstleistungsangebotes signalisieren:


    Seine Heiligkeit der Dalai Lama mit Sogyal Rinpoche Foto 3 GrößenSogyal Rinpoche (right), the Dalai Lama (left) and France’s then first lady Carla Bruni Sarkozy attend the inauguration of Lerab Ling, in southern France, on August 22, 2008. Picture: AFP


    Gerne auch mit Ricard:

    https://vajratool.files.wordpress.com/2012/08/dalai-lama-sogyal-matthieu-ricard.jpg


    Ich will hier nicht darüber spekulieren, seit wann der DL über den sybaritischen Lebensstil des Herrn Lakar Bescheid wusste - als er 2018 in Rotterdam mit den Vorwürfen gegen Lakar konfrontiert wurde, sagte er jedenfalls bezeichnenderweise (und völlig zutreffend), das sei "nothing new". Sei es wie es will - angesichts der langjährigen und zumindest für Herrn Lakar profitablen PR-Zusammenarbeit war das, was in dieser Angelegenheit vom DL kam, deutlich zu spät - und vor allem deutlich zu wenig. Seine Popularität hatte Lakar nicht zuletzt aufgrund solch großmütiger Unterstützung. Da hätte ich vom DL eine Entschuldigung für die Opfer erwartet (oder doch zumindest etwas Selbstkritik), statt dass er so tut, als ginge ihn das alles nichts an.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Für mich ist es immer wieder dasselbe. Man ist solange gegen Missbrauch bis der Guru auf den man sein Yoga macht in irgendeiner Weise involviert ist. Dann beginnt das Lavieren. Von der DBU, Tenzin Peljor und im Internet werden Strohmänner aufgebaut, um das Schweigen des Dalai Lama zu erklären.


    Er sei nicht mit "besonderer Allmacht" bestückt. Der Herr Friedensnobelträger sei weder "weder das Oberhaupt aller buddhistischen Traditionen, noch das Oberhaupt der tibetischen buddhistischen Traditionen – ist nicht einmal das Oberhaupt seiner eigenen, der Gelug Tradition". Daher hat er "keinerlei Befugnis, anderen Traditionen wie der Nyingma Tradition, aus der Sogyal und Spatz stammen, auch nur Ratschläge, geschweige denn Weisungen zu erteilen".


    Und daher darf er nichts sagen?


    Wie soll ich das jetzt in meine Welt übersetzen. Ein geschätzter Teamleiter in einem Sportverein wird als Vertrauensperson aufgesucht und von Missbrauch im Verein informiert. Der denkt sich, nun ja weder habe ich besondere Allmacht hier noch bin ich das Oberhaupt unseres Sportvereins. Ja nicht einmal vom Ruder- oder Handballverein. Bin ja sogar nicht einmal Oberhaupt, sondern nur Teamleiter in meinem Fußball-Bereich. Da habe ich keinerlei Befugnis anderen auch nur Ratschläge zu geben, geschweige denn Weisungen zu erteilen. Und irgendetwas unterschreiben tue ich schon gar.


    Und was? Alle klatschen ihm für sein richtiges Nichtstun Beifall und nennen ihn ehrfürchtig den Herrn, der die Welt mit Mitgefühl betrachtet.

  • Kennt hier irgendwer vergleichbare Fälle, die den Theravada im Westen betreffen?


    Auf Twitter bin ich auf robhogendoorn (@robhogendoorn) / Twitter aufmerksam geworden als er den DBU-Tweet mit der Stellungnahme kommentierte. Auf seinem Account teilt er eine Liste von 49 niederländischen Mitgliedsgruppen der BUN. Nach ihm haben Stand 05.06. 2021 25 Gruppen oder 51% gegenwärtig oder in der Vergangenheit einen spirituellen Leiter oder Lehrer mit öffentlicher Missbrauchsbeschuldigung. Mehrmals taucht dort für den Theravada auch 'Mettavihari' auf. Bin mir aber unsicher, wie das zu verstehen ist und frage einmal nach. Quelle robhogendoorn auf Twitter: „On June 5, 2021, 51 percent of the members of the Buddhist Union of the Netherlands (BUN) had or have a spiritual leader who has been discredited by public allegations of sexual abuse. https://t.co/FpfE0dsZpM“ / Twitter

  • Was der DL ist und was er nicht ist, das weiß doch keiner, der neu zum tibetischen Buddhismus kommt. Allerdings wird der DL als die "Verkörperung" dieses Buddhismus gesehen und auch dargestellt. Das wäre auch viel zu kompliziert, wenn man erst mal die verschiedenen Mützenfarben erklärt und dann noch diese und jene Ausprägung des tibetischen B.

    Dann wird er noch als "Seine Heiligkeit" betitelt. Man konnte ja sehen, wie devot sich die erwachsenen Teilnehmer gegenüber dem DL bei dem Treffen 1993 benahmen.


    1. Die Dokumentation hat zwei besondere Fälle von Missbrauch dargestellt und den Opfern den Raum gegeben ihre Erlebnisse ausführlich darzustellen. Beide Täter galten als hoch-angesehene Persönlichkeiten im t.B. zu denen der DL Kontakt hatte und die er besuchte oder die er eingeladen hatte. Beide waren außerdem potente Geldspender und da hat keiner gefragt, woher die Gelder kamen und da hat sich vielleicht auch keiner mal gefragt, wie so viel Geld zusammen kommen kann.


    2. Der DL hat bereits Anfang der 90er Jahre von Missbrauch gewusst - das zeigte die Konferenz von 1993 - aber da sollen sich ja die "anderen" kümmern, die Schüler und Schülerinnen, also die betroffenen Opfer selbst.

    3. Unbestritten ist, dass der DL sich der Verantwortung entzogen hat und dieses "unangenehme Thema" wohl delegiert hatte und nicht weiter nachgehakt. "Mann" redete eben nicht darüber. Und Ricard ist ja sowieso ein kleiner Mönch.


    4. Dass die Journalisten einige Gespräche mit tib. Buddhisten hatten und aufzeichneten und diese in der Doku auch zeigten, ist durchaus sinnvoll, denn da ging es nicht um den Missbrauch, sondern um den tib. Buddhismus. Ich fand es gut, dass da auch die Abhängigkeit von den Spenden des Westens deutlich wurde. Wenn die Journalisten davon erzählt hätten, dass ihre Doku vor allem das Thema Missbrauch im tibetischen Buddhismus hat, ist zu bezweifeln ob sie überhaupt ein Interview bekommen hätten.

    Man macht ja solche Dokumentationen, in dem man Teile getrennt zusammen stellt und dann montiert. Das Thema ist dabei hier - sexueller Missbrauch im tibetischen Buddhismus - und der tibetische Buddhismus gilt auch wegen des Nobelpreisträgers als "der Buddhismus" im Westen.


    5. Nebenbei bemerkt fand ich die Frauen ganz wunderbar, als sie ihre Erlebnisse erzählten und erwähnten, wie sie sich Gedanken machten, durch den Verkauf von Socken und Unterhosen - gebraucht natürlich - eine Art Reliquienhandel aufzubauen und Spenden zu sammeln.


    Weil mich der tibetische Buddhismus schon immer an die Römisch-Katholische Kirche erinnert hat und ich deshalb und glücklicherweise diesem Buddhismus entkommen bin, möchte ich die Bücher des Historikers Hubert Wolf empfehlen.

    Was das ganze Programm - Sex, Giftmord, Neuscholastik - aufbietet ist die wahre Geschichte "Die Nonnen von Sant' Ambrogio".


    Tiefe Einblicke in die Welt der Scheinheiligen
    Sex, Giftmord, Neuscholastik: Der Kirchenhistoriker Hubert Wolf enthüllt in einem neuen Buch einen Skandal mit theologischer Dimension.
    www.sueddeutsche.de

    Zitat

    Die Akten über die teuflische Ordensschwester Maria Luisa, ihren Prozess, ihr Geständnis schlummern in Rom, im Archiv der Glaubenskongregation, der Dogmenbehörde der katholischen Kirche. Der Kirchenhistoriker Hubert Wolf ahnte, dass die Unterlagen über diesen Fall, der gerüchteweise überliefert war, noch existieren mussten. Dass er sie fand, war Glück. Sie lagen in einer Abteilung, in die sie nicht gehörten. Wolf hält es für möglich, dass sie jemand versteckt hatte. Am kommenden Montag erscheint sein Buch, für das er diese Archivalien bis ins kleinste Detail ausgeforscht hat: "Die Nonnen von Sant'Ambrogio". Es deckt einen Skandal auf, der sich vor gut 150 Jahren in einem Kloster einen Steinwurf vom Vatikan entfernt ereignete.

    Im Mittelpunkt dieser unfassbaren Geschichte steht Maria Luisa. Erst war sie Opfer, später Täterin. Lügnerin, Verführerin, Tyrannin, Giftmischerin, Mörderin - alles unter Berufung auf himmlische Weisung. Es ist aber nicht nur der Skandal eines Nonnenklosters, es ist ein Kirchenskandal. Denn der Fall beschäftigte sogar den Papst. Und Schwester Maria Luisa hatte einen Komplizen: Joseph Kleutgen - Seelsorger, Beichtvater, Jesuit, Theologe. Aber eben auch: Lustmolch, Beichtgeheimnisbrecher, Mitwisser bei einem Mordkomplott, Häretiker. Kleutgen, geboren 1811 in Dortmund, war nicht irgendein Theologe, sondern der Spitzenintellektuelle des Papstes. Trotz allem! Auf ihn baute Pius IX., als er den Gehorsam zum Prinzip der Kirche erklärte und ein theoretisches Fundament dafür brauchte. Aus Kleutgens Feder stammt in weiten Teilen das Dogma, mit dem im Jahr 1870 der Papst für unfehlbar erklärt wurde.


    Und genau diese Bezeichnung "Scheinheilig" passt eben auch auf viele Heiligkeiten des tibetischen Buddhismus.


    Und zu guter Letzt: während sich meine kritische Haltung gegenüber Ricard verfestigt hat, durch seine Einlassungen und Beschwerden zu den Journalisten und der Dokumentation - der kleine Mönch - habe ich eine andere Seite von Stephen Batechelor da gesehen und verstehe nun bedeutend besser, was der Wert des säkularen für den Buddhismus bedeutet.

    Die größte Gefahr geht m.E. von Herren aus, die sich als Buddha verkleiden und sich auch noch als solchen ausgeben. Das sind Hochstapler.



    :zen:

  • Mich wundert absolut nichts, warum praktich fast alle TB-User von Dem Forum abgehauen haben. Was man niemals in dieser Dokumentation erfährt, dann über diese Richtung, wie sie ist. Was ist so wertvolles in ihm(TB)? Man erfährt nichts über den Mittleren Weg, über den Nagarjuna, über das Wesen der "Leerheit" , usw... Aber alles schmutzige, was man nur auftischen könnte, wurde serviert.

    Wahrschenlich, und das ist nur meine bescheidene Meinung, man sollte die goldene Mitte bewahren, oder den Mittleren Weg. Das betrifft nicht nur diese Dokumatation, aber auch die letzte Beträge.

    Ich wollte doch eins klar stellen. Ich versuche nichts, was schlimmes war, reinzuwaschen. Aber man sollte nichts das berüchtigte Kind mit dem Bade auschütten. Und es ist gerade das , scheint mir, hier passiert.


    Derselbe Sender "ARTE", aber 2016.


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    Und auf "Geo-TV" war auch sehr interessanter Film(2018), ich verlinke:


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    Aber jetzt ist alles schlimm und DL ist im allem Schuld, der Sündenbock für alles, also "et excellence".


    Das hat , ich kann nur wiederholen, sehr viel mit der Menschlichen Natur zu tun, wie sie tickt, aber sehr wenig mit der echten Tradition des TB.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Bei der Kirchenhatz gegen die Katholischen Kirche erfährt man auch nichts mehr über das wertvolle in ihr.

    Wobei ich die katholische Lehre so verstehe, die Welt in gut und böse zu teilen, und die buddhistische, genau dies nicht zu tun, sondern Sonnen- und Schattenseiten neben einander stehen lassen zu können.