Rückenprobleme beim Sitzen

  • Hallo,

    ich wollte mal in die Runde fragen, ob ihr das auch kennt. Bei mir ist es oft schwierig den Rücken gerade zu halten, ich neige beim Sitzen auf dem Kissen zu einem Hohlkreuz, habe einfach keine Stabilität um den Rücken gerade zu halten. In einem Video heißt es, die Schultern sollte man nach hinten unten entspannen, auch das funktioniert meistens nicht. Spielt das wirklich eine Rolle ?

    Mein Kissen ist auch nicht das Idealste obwohl extra für das Sitzen gekauft. Es ist nicht so hoch und verformt sich sehr leicht. So, dass ich keinen stabilen Sitz habe meistens, das dauert oft einige Minuten ehe ich einigermaßen symetrisch sitze. Aber es geht mittlerweile schon besser, da ich meistens im Fersensitz auf dem Kissen sitze.

    Nur das mit dem Rücken ist noch meistens ein Problem. Heute habe ich Rückentraining gemacht und Dehnung für den Rücken, was ein wenig geholfen hat, aber noch nicht genug.

    Das muss ich wohl länger machen, damit es eine Wirkung hat. Kennt ihr sonst Übungen, mit denen man den Rücken stark macht, damit man gerade sitzen kann ?

    Ein Video ? Oder muss ich eben Geduld haben und die Übungen täglich machen ? So eine Soforthilfe gibt es wohl nicht. LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Experimentiere mal mit der Höhe des Kissens. Ist das Kissen zu niedrig, wird der Rücken oft rund, ist das Kissen zu hoch, stellt sich oft ein Hohlkreuz ein. Kissen, die mit Dinkelspreu gefüllt sind, lassen sich sehr gut in der Höhe justieren, je nachdem, wie viel man reinpackt.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Danke Thorsten für den Tipp. Ich habe ja ein Kissen mit Dinkelspreu, aber es ist zu klein, nicht hoch genug, hat nicht genug Volumen. So, dass es nicht besonders hoch ist, auch wenn ich es so verforme, dass ich höher sitze. Ich muss mir ein neues kaufen.....

    Zurzeit muss das aber herhalten. Wenn ich im Fersensitz sitze, und das Kissen unter dem Po und unter den Fersen, sitze ich etwas höher und am Anfang fühlt es sich bequem an und ich habe dann einen geraden Rücken aber nach ein paar Minuten sackt der Rücken wieder zusammen. :)


    Oder es fühlte sich so an, oder ist einfach unangenehm gewesen so zu sitzen. Da ja das Kissen sich so leicht verformt, kann es auch daran liegen. Dass das Kissen sich mit der Zeit wieder anders formt, was dann keinen geraden Rücken zu lässt, das ist beim normalen Sitzen im Lotussitz häufig passiert.


    Im Fersensitz ( also mal sitze ich auf den Fersen und dem Kissen mal liegen die Fersen neben dem Kissen ) fühlt es sich wohl nur so an, ist einfach schwer gerade zu sitzen, aber nicht weil das Kissen sich wieder anders formt.


    Also ich werde beides machen müssen, ein neues Kissen ( Ein Höheres mit Dinkelfüllung ) kaufen und täglich den Rücken trainieren. Ich hatte gehofft, dass es Übungen gibt, welche sofort helfen, aber dem scheint nicht so. Das richtige Sitzen ist ja wichtig. Aber heute klappte das mal wieder besser wegen den Übungen, welche ich gemacht habe. Zuerst habe ich keine große Verbesserung gemerkt, aber eben gerade habe ich mich nochmal hingesetzt und es war leicht aufrecht zu sitzen. Also die Stabilität war besser. :) Oft ging es ja auch irgendwie, aber ich musste während der Übung einige Male das Kissen wieder zurecht rücken und auf dem Fersensitz habe ich es einfach mit gefühlt hohlem Rücken weiter gemacht, was aber dann schwerer ist ( sich fallen zu lassen, und sich zu konzentrieren ).

    LG

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    2 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Es gibt einen einbeinigen japanischen Meditationshocker namens Queen's Sun, den fand ich sehr hilfreich. Bei Kissen würde ich auch die mit Dinkelspreu bevorzugen.
    An Übungen alle Übungen, die auch bei Hexenschuss helfen. Findet man genug im Netz.
    Ansonsten sind Körperübungen aus Feldenkrais, Osteopathie und Trager Mentastics sehr gut. Schwimmen gehen ebenso. Und letztlich kann auch der Gang zu einem Physiotherapeuten das Geld wert sein. (Manchmal kriegt man auch ne Überweisung beim Arzt). Für leichtere Beschwerden helfen auch Massagegeräte mit Wärmefunktion viel. Aber auch ein warmes Bad oder wärmendes Pferdebalsam kann helfen.

    "Von der Waschschüssel der Geburt

    bis zur Waschschüssel des Bestatters -

    nur Geschwafel"

    Ikkyû Sôjun

  • An Übungen alle Übungen, die auch bei Hexenschuss helfen.

    Gut, da werde ich nächstes Mal nach suchen. Danke.

    japanischen Meditationshocker namens Queen's Sun,

    Ist es nicht egal was für ein Meditationshocker ? Es ist eine Überlegung wert, ob ich mir statt eines neuen Kissen nicht lieber einen M- Hocker kaufe. :)

    Gang zu einem Physiotherapeuten das Geld wert sein.

    So tragisch oder belastend ist es ja sonst nicht, nur während des Sitzens auf dem Kissen ( dem nicht geeigneten Kissen ).

    Massagegeräte mit Wärmefunktion

    So ein Schnick- Schnack brauche ich nicht/ mag ich nicht. :) Aber danke für den Tipp.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

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    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • japanischen Meditationshocker namens Queen's Sun,

    Ist es nicht egal was für ein Meditationshocker ? Es ist eine Überlegung wert, ob ich mir statt eines neuen Kissen nicht lieber einen M- Hocker kaufe. :)

    Meiner Erfahrung nach nicht. Beim Kissen und beim Meditationshocker mit zwei Beinen sitzt man ziemlich statisch. Beim Meditationshocker mit einem Bein wird das meiner Erfahrung nach immer mal wieder kaum merklich verändert. (Es muss freilich nicht das Modell sein, aber ich hatte kein anderes gefunden). Auch mag ich die geschwungene Fläche.
    Vor dem Sitzen erleichtern auch leichte Übungen wie ein den Körper schütteln oder die Arme schwingen, wie man es u.a. aus dem Qi Gong kennt, die Spannungen vorher zu lösen. Wenn man Verspannungen im Rücken merkt, kann es auch gut sein (wenngleich nicht üblich) sich nach vorn zu neigen, den Rücken kurz zu wölben (kann man ja mit nem Gassho verbinden ;) oder kurz in ein Hohlkreuz zu gehen).

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    Ikkyû Sôjun

  • Hi, Rigpa .

    Ich benutze immer die Pose, die man sehr ausfürlich im Buch von Katsuki Sekida "Zen-Training" schildert.


    Auf der Seite 43 man sieht es und die ist so beschrieben:


    Zitat

    Eine Haltung, bei der die Beine nach hinten geknickt sind und rechts und links vom Polster liegen.

    Also, unter dem Po ich verwende das kleine Kissen, aber das sollte sehr richtig positioniert werden:


    Zitat

    Tanden bedeutet:

    • Dantian, die „energetischen Zentren“ des Körpers. Die Bezeichnung Tanden entspricht Tan-t'ien, das ist die phonetische Umschrift dieses chinesischen Wortes nach dem Wade-Giles-System oder auch die Übertragung des entsprechenden Wortes aus dem Japanischen.


    Schaue , dann du findest diese ganze Informationen.

    Ich kann also bis zum 30 Min. ohne Problem sitzen, früher war fast eine Stunde.

    Klar, wenn man die Probleme mit den Knien hat, das wäre nichts so gut.

    In Yoga es gibt auch so ähnliche Asana..


    Ich verlinke dir, was ich meine:


    vajrasana pose - Recherche Google




    Ich würde , also ich bin nichts so jung, nichts mehr mit den gekreuzten Beinen sitzen, dann ich kann nichs mehr sehr starke Schmerzen aushalten. Und für so viele Westler es ist die echte Tortur.

    Mit meiner Besesssenheit zum Yoga ich wollte das unbedingt beherrrschen, also , die Volle Lotus-Haltung. Aber dann ich hatte mit fast die Sehnnen zerrrissen und wurde gezwungen, mit diesem Masochismus aufzuhören.

    Hoffe, das könnte dir weiter helfen.

    Und , ich weiss nichts, bist du mann oder Frau, wie alt bist du, aber sehr lange Sitzen ohne die Bewegung könnte nach hinten los gehen und die so wie "pasychosomatische" ( "energetische") Blockaden verursachen oder sehr verstärken.

    Deswegen sehr viele Lehrer raten unbedingt zum Ausgleich mit Tao, Yoga, Schwimmen, und so weiter.

    Machs gut, ich wünsche dir viel Erfolg.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Bei mir kam der Durchbruch, nachdem ich verstanden hatte, dass man auf den Sitzknochen vom Po sitzen muss. Dann hat das Becken eine bestimmte, leicht nach vorn gekippte Position. Dadurch richtet sich die Wirbelsäule automatisch auf und kann mit wenig Kraft gerade gehalten werden. Sie stabilisiert sich von selbst. Damit ist auch längeres Sitzen ohne Schmerzen möglich.


    Mit der Höhe zu experimentieren ist dabei auch hilfreich, wie schon gesagt wurde. Man muss seine individuelle Sitzhöhe finden.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Bei mir kam der Durchbruch, nachdem ich verstanden hatte, dass man auf den Sitzknochen vom Po sitzen muss. Dann hat das Becken eine bestimmte, leicht nach vorn gekippte Position. Dadurch richtet sich die Wirbelsäule automatisch auf und kann mit wenig Kraft gerade gehalten werden. Sie stabilisiert sich von selbst. Damit ist auch längeres Sitzen ohne Schmerzen möglich.


    Mit der Höhe zu experimentieren ist dabei auch hilfreich, wie schon gesagt wurde. Man muss seine individuelle Sitzhöhe finden.

    Es pendelt sich ein bei mehr nach vorn und wieder mehr nach hinten. Wenn diese Handlung genau beobachtet wird, kommt es an einem bestimmten Punkt zu einem starken Einatem Reflex, das ist der Ruhepunkt der Wirbelsäule und der ist einzuhalten oder immer wiederzufinden, denn das ist anfangs eine „nicht richtig Haltung“. Das Selbst, Person sein, hat die richtige Haltung verdorben.

    Das ist Die Atembeobachtung, der Atem ist dann sofort "Es atmet mich".

  • Die "Sitzknochen", von denen Hendrik schreibt, sind konkret die beiden Sitzbeinhöcker. Die sind, wenn man beim Sitzen mal die Hände unter die Gesäßbacken schiebt, gut fühlbar / lokalisierbar. Der eigentliche untere 'Ankerpunkt' ist jedoch Huiyin (ca. Mitte des Perinäums). Der zweite, senkrecht darüber liegende obere 'Ankerpunkt' ist Baihui (der Kreuzungspunkt der gedachten Verbindungslinie zwischen beiden Ohrspitzen und der Schädeldachmittellinie). Die Wirbelsäule zwischen diesen beiden Punkten ist gestreckt auszurichten - man kann sich dabei vorstellen, dass beide Ankerpunkte auseinander streben. Sie soll dabei jedoch trotzdem ihrer natürlichen Krümmung folgen, aber eben nicht 'gestaucht'. Die beiden Punkte entsprechen übrigens in etwa dem Muladharachakra und dem Sahasrarachakra im Yoga.


    Das bedingt, dass beim Sitzen (gleich ob auf Kissen, Bänkchen oder Stuhl) das Becken etwas nach vorne gekippt werden muss - bei einem Stuhl mit Hilfe eines Keilkissens. Die Achse der Kippung ist das Iliosakralgelenk. Dieses Gelenkverbindung ist nur sehr beschränkt beweglich und die bewusste Empfindung und Steuerung der Kippung muss idR achtsam erlernt/erfahren werden. Ansonsten fällt man beim Sitzen ins Hohlkreuz, was schnell zu Problemen führt. Ein weiteres häufiges Problem ist, dass die Lendenmuskeln untrainiert sind, bedingt durch unsere bequeme Sitzkultur (Sessel, Sofa ...), so dass die Aufrichtung bei längerem Sitzen nachlässt und es dann zu Fehlhaltungen kommt, die wiederum Schmerzen verursachen. Mit regelmäßigem Sitzen (= Training) gibt sich das.


    Im Oberkörper führt die Streckung und Ausrichtung auf den Punkt Baihui dazu, dass die Schulterblätter nach hinten und unten ausgerichtet werden; das Brustbein (konkret der Punkt Jiuwei zwischen Brustbein und dem kleinen 'Schwertvorsatz', Processus xiphoideus) ist nach vorne ausgerichtet. Das vermeidet einen Rundrücken und die damit spätestens bei längerem Sitzen im oberen Rücken auftretenden Probleme. Auch dabei ist untrainierte Muskulatur (insbes. Musculus longissimus und Musculi iliocostales) häufig ein Problem - das sich ebenfalls durch regelmäßiges Üben mit der Zeit bessert.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Die "Sitzknochen", von denen Hendrik schreibt, sind konkret die beiden Sitzbeinhöcker. Die sind, wenn man beim Sitzen mal die Hände unter die Gesäßbacken schiebt, gut fühlbar / lokalisierbar. Der eigentliche untere 'Ankerpunkt' ist jedoch Huiyin (ca. Mitte des Perinäums). Der zweite, senkrecht darüber liegende obere 'Ankerpunkt' ist Baihui (der Kreuzungspunkt der gedachten Verbindungslinie zwischen beiden Ohrspitzen und der Schädeldachmittellinie). Die Wirbelsäule zwischen diesen beiden Punkten ist gestreckt auszurichten - man kann sich dabei vorstellen, dass beide Ankerpunkte auseinander streben. Sie soll dabei jedoch trotzdem ihrer natürlichen Krümmung folgen, aber eben nicht 'gestaucht'. Die beiden Punkte entsprechen übrigens in etwa dem Muladharachakra und dem Sahasrarachakra im Yoga.


    Das bedingt, dass beim Sitzen (gleich ob auf Kissen, Bänkchen oder Stuhl) das Becken etwas nach vorne gekippt werden muss - bei einem Stuhl mit Hilfe eines Keilkissens. Die Achse der Kippung ist das Iliosakralgelenk. Dieses Gelenkverbindung ist nur sehr beschränkt beweglich und die bewusste Empfindung und Steuerung der Kippung muss idR achtsam erlernt/erfahren werden. Ansonsten fällt man beim Sitzen ins Hohlkreuz, was schnell zu Problemen führt. Ein weiteres häufiges Problem ist, dass die Lendenmuskeln untrainiert sind, bedingt durch unsere bequeme Sitzkultur (Sessel, Sofa ...), so dass die Aufrichtung bei längerem Sitzen nachlässt und es dann zu Fehlhaltungen kommt, die wiederum Schmerzen verursachen. Mit regelmäßigem Sitzen (= Training) gibt sich das.


    Im Oberkörper führt die Streckung und Ausrichtung auf den Punkt Baihui dazu, dass die Schulterblätter nach hinten und unten ausgerichtet werden; das Brustbein (konkret der Punkt Jiuwei zwischen Brustbein und dem kleinen 'Schwertvorsatz', Processus xiphoideus) ist nach vorne ausgerichtet. Das vermeidet einen Rundrücken und die damit spätestens bei längerem Sitzen im oberen Rücken auftretenden Probleme. Auch dabei ist untrainierte Muskulatur (insbes. Musculus longissimus und Musculi iliocostales) häufig ein Problem - das sich ebenfalls durch regelmäßiges Üben mit der Zeit bessert.


    Sitzen ist ja auch eine der schwierigsten Aufgaben des Alltags. Wenn man das alles was du da schreibst nicht weiß, klappt es nicht. Insbesondere der Musculi illocacastales ist wohl häufig ziemlich untrainiert, da könntest du Recht haben.

  • Meiner Erfahrung nach nicht. Beim Kissen und beim Meditationshocker mit zwei Beinen sitzt man ziemlich statisch. Beim Meditationshocker mit einem Bein wird das meiner Erfahrung nach immer mal wieder kaum merklich verändert. (Es muss freilich nicht das Modell sein, aber ich hatte kein anderes gefunden).

    Es ist schwer ein gutes Kissen zu finden, es darf nicht zu sehr nachgeben - sich verformen, darf aber auch nicht zu fest sein. Und es muss die richtige Höhe und Größe haben. Bei einem Hocker wird das auch schwer den richtigen zu finden.....Ich habe mich heute gefragt, nachdem ich die Antwort von Igor gelesen habe und Bilder über den Fersensitz ( Diamantsitz ) angesehen habe, warum ich überhaupt meinte ein Kissen zu brauchen. Es ginge doch auch ohne. Machen viele auch ohne Kissen und Hocker/ Bänkchen. Ich dachte : Kissen machen Probleme, die man ohne Kissen nicht hätte.

    Vor dem Sitzen erleichtern auch leichte Übungen wie ein den Körper schütteln oder die Arme schwingen, wie man es u.a. aus dem Qi Gong kennt, die Spannungen vorher zu lösen.

    Das werde ich ab jetzt machen. Danke für den Tipp. :like: Aber vorher noch Training für den Rücken bei Hexenschuss, wie du mir geraten hast, das solche Übungen auch bei meinem Problem helfen.

    Wenn man Verspannungen im Rücken merkt, kann es auch gut sein (wenngleich nicht üblich) sich nach vorn zu neigen, den Rücken kurz zu wölben (kann man ja mit nem Gassho verbinden ;) oder kurz in ein Hohlkreuz zu gehen).

    Ja, ich habe mich auch schon öfter nach vorne auf den Boden geneigt und bin erstmal so geblieben. Das ging auch, man kann auch so üben. :D

    Ich benutze immer die Pose, die man sehr ausfürlich im Buch von Katsuki Sekida "Zen-Training" schildert.


    Auf der Seite 43 man sieht es und die ist so beschrieben:

    Ja, so mache ich das ja nun auch meistens, im Fersensitz sitzen mit Kissen.

    In Yoga es gibt auch so ähnliche Asana..


    Ich verlinke dir, was ich meine:


    vajrasana pose - Recherche Google

    Das ist auch der Fersensitz und er wird auch Diamant-Sitz genannt- wusste ich nicht das er auch so genannt wird. So wie beim Lotussitz kann auch dieser ohne ein Kissen ausgeführt werden. Ich habe das heute mal ohne Kissen versucht und das hat gut geklappt. Aber das hat wohl nur geklappt, da ich gestern so viele Rücken- Übungen gemacht habe.

    Mit meiner Besesssenheit zum Yoga ich wollte das unbedingt beherrrschen, also , die Volle Lotus-Haltung. Aber dann ich hatte mit fast die Sehnnen zerrrissen und wurde gezwungen, mit diesem Masochismus aufzuhören.

    Das muss man auch erst üben oder ? Nicht gleich so sitzen, sondern langsam üben, erst halber Lotus- Sitz oder weniger und nach Jahren kann man diesen schweren Sitz probieren. Ich saß wohl nur im Viertel- Lotus, habe auch einmal den vollen versucht und das tat auch weh. Dann habe ich das gelassen. Schmerzen sollte man ja beim Sitzen nicht haben. Das weißt du ja jetzt. :)

    Das bedingt, dass beim Sitzen (gleich ob auf Kissen, Bänkchen oder Stuhl) das Becken etwas nach vorne gekippt werden muss - bei einem Stuhl mit Hilfe eines Keilkissens. Die Achse der Kippung ist das Iliosakralgelenk. Dieses Gelenkverbindung ist nur sehr beschränkt beweglich und die bewusste Empfindung und Steuerung der Kippung muss idR achtsam erlernt/erfahren werden. Ansonsten fällt man beim Sitzen ins Hohlkreuz, was schnell zu Problemen führt. Ein weiteres häufiges Problem ist, dass die Lendenmuskeln untrainiert sind, bedingt durch unsere bequeme Sitzkultur

    Das Becken erst nach vorne kippen, das habe ich auch schon gehört. Also das zuerst ehe man versucht den Rücken gerade zu machen ?

    Dafür braucht es die richtige Sitzhöhe oder ? Oder geht das nicht auch ohne ein Kissen oder ein Bänkchen ? Das diese Gelenkverbindung ( Iliosakralgelenk) nur sehr beschränkt beweglich ist, habe ich auch schon gemerkt. Die bewusste Empfindung und Steuerung der Kippung muss idR achtsam erfahren werden, stimmte bei mir auch. Schnell ging das nicht. Und erlernt habe ich das nicht, denn sonst würde das ja immer klappen, hätte ich die Kippung immer geschafft. Ohne diese Kippung fällt man in ein Hohlkreuz.

    so dass die Aufrichtung bei längerem Sitzen nachlässt und es dann zu Fehlhaltungen kommt, die wiederum Schmerzen verursachen.

    Ja, ich habe das mit dem Becken nach vorne zu kippen auch ein paar Male geschafft ( mit viel Mühe, da ich das Kissen erstmal richtig formen musste ) dennoch ließ die Aufrichtung nach, so auch zuletzt im Fersensitz mit Kissen. Aber das kann mir auch nur so vorgekommen sein. Wenn man einen stabilen Untergrund hat, und auf dem unteren Ankerpunkt sitzt und die Wirbelsäule mit dem oberen Ankerpunkt verbunden ist ( wie du beschrieben hast ) und dann das Becken nach vorne kippt ( erst schrieb ich, man sollte erst das Becken nach vorne kippen und nun, erst den Rücken ausrichten. Was ist denn nun richtig ? Könntest du das bitte beantworten Sudhana ? ), sollte man ja eigentlich gerade sitzen können ohne Anstrengung ohne Bemühung, man wird gehalten, dachte ich. Und das Nachlassen der Wirbelsäule könnte eingebildet sein. :? Oder kann das dennoch nicht lange klappen, wenn man keine gut trainierten Lendenmuskeln hat ? Du hast dazu alles ausführlich beschrieben, muss es nochmal lesen, dann beantworten sich meine Fragen von selbst.

    Danke für Deine Beschreibung/ Erklärung, ich dachte erst " Oh wie kompliziert " denke das noch, aber wenn man da recherchiert wo die Anker-Punkte liegen ( Bilder ansehen ), könnte das sicher helfen. Es gibt sicher auch Videos mit Anleitungen.


    Du schreibst, dass sich die Muskulatur der Lenden - Wirbelsäule durch das öfters so sitzen dann aufbaut oder ? Das glaube ich nicht so ganz. Man muss diese Muskeln doch anders trainieren, nur vom Sitzen werden sie doch nicht aufgebaut oder ? Bewegung zwischen dem Hinsetzen könnte auch helfen oder vor dem Hinsetzen. Ich werde jetzt auch ab und zu joggen gehen, das hilft sicher auch dem Rücken. :verliebt:


    Oder man versucht es einfach weiter ohne die Anker- Punkte, die Begriffe zu kennen und ohne zu wissen was man machen soll, einfach weiter probieren und dazu Training der Lendenmuskeln oder Training gegen Hexenschuss machen. ( So werde ich das machen, aber wenn gar nichts geht, schaue ich ob es ein Video gibt, wo man das sehen kann wie man, die beiden Ankerpunkte Huiyin und Bahui in Verbindung bringt oder suche mir Bilder auf denen diese beiden zu sehen sind ).

    Und ich werde auch das Sitzen ohne Kissen weiter versuchen. Und wenn gar nichts geht, dann werde ich eben im Liegen meditieren. Das habe ich auch schon gemacht und es hat ein wenig geklappt also war ähnlich wie im Sitzen, aber ein paar Male bin ich eingeschlafen. :erleichtert:


    Auch wäre es ja eine Möglichkeit, auf die Schmerzen zu meditieren, diese dann als Meditationsobjekt zu nehmen. Das habe ich heute versucht und es hat kurz geklappt, also ich habe geübt die Schmerzen / das Unangenehme anzunehmen und nicht als Hindernis zu sehen. Damit im Frieden zu sein, den Schmerz oder dieses Hindernis mit in die Meditation hinein zu nehmen.

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    4 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Dranbleiben. Rückentraining regelmäßig machen, Muskelaufbau.

    Ja. Ich werde das weiter machen und auch ab und zu mal joggen gehen, das habe ich gestern auch mal nach Jahren wieder gemacht ( nicht wegen dem Rücken, einfach nur so ) und gemerkt, dass das mein Körper braucht. Nicht nur Gymnastik auch richtiges Bewegen. LG

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    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Sitzen ist ja auch eine der schwierigsten Aufgaben des Alltags.

    So wie Laufen. Aber wenn Du einen Marathon laufen willst, kommst Du um ein wenig Technik und Training nicht herum. Genau so wenig, wenn Du mal ein Sesshin ohne Rückenschmerzen sitzen willst.

    Wenn man das alles was du da schreibst nicht weiß, klappt es nicht.

    Keine Sorge, das klappt auch so. Nur in aller Regel halt nicht ohne Rückenschmerzen. Die kann man natürlich auch heroisch aushalten, es soll ja Leute geben, die stehen auf Kasteiung und sowas ...

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Sitzen ist ja auch eine der schwierigsten Aufgaben des Alltags.

    So wie Laufen. Aber wenn Du einen Marathon laufen willst, kommst Du um ein wenig Technik und Training nicht herum. Genau so wenig, wenn Du mal ein Sesshin ohne Rückenschmerzen sitzen willst.

    Wenn man das alles was du da schreibst nicht weiß, klappt es nicht.

    Keine Sorge, das klappt auch so. Nur in aller Regel halt nicht ohne Rückenschmerzen. Die kann man natürlich auch heroisch aushalten, es soll ja Leute geben, die stehen auf Kasteiung und sowas ...


    Ich finde es eigentlich ja wirklich (!) toll, dass du anderen da so genaue Auskunft geben kannst. Die Ausführlichkeit deiner Erklärungen und die Anzahl der Fremdworte darin, waren (neben eigenen Innereien) Bedingung für meinen nicht bös gemeinten Spott - mit dem wollte ich deine Kompetenz dahingehend nicht in Frage gestellt haben.

  • Ich empfehle allen, die ein Kissen mit Dinkelspreu/Dinkelspelz haben und vermuten, dass das Kissen zu flach ist, sich eine Tüte Dinkelspelz im im Netz zu kaufen. Ich denke mal, dass neu gekaufte Kissen so gut wie nie den eigenen Anforderungen in Bezug auf die Individuell optimale Sitzhöhe entspechen. Außerdem zerreiben sich die Spelzen im Laufe der Zeit ein wenig, sodass dann eh eventuell mal was nacnachgefüllt werden könnte. Die Spelzen sind recht preiswert zu haben.

    "Setz dich, Freund und trink einen Tee."

  • Bei mir war es öfters eher zu hoch und ich habe Spreu entfernt. Es gibt also beide Möglichkeiten.
    Wie machte das Buddha? Nahm er einfach Gras?
    Naja, aber er hatte ja auch große Rückenprobleme.

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