Den Weg ohne Lehrer gehen

  • Hi,


    habt Ihr eigentlich alle einen Lehrer /ein Zentrum wo Ihr praktiziert oder praktiziert Ihr hauptsächlich für euch.


    Und wie ist das mit der Zufluchtnahme. Wie wichtig ist das für euch ?


    Habe gerade ein Buch gelesen von Dagyp Rinpche mit dem Titel Achtsamkeit und Versenkung, indem er unter anderem die Zufluchtnahme anspricht und die Wichtigkeit betont.

    Da bin ich ins Grübeln gekommen , da ich mehr oder weniger für mich praktiziere und mich auch nicht so klar zum Buddhismus bekennen würde.

    Ich würde mich als interessierter Laien beschreiben. Wenn mich jmd. Fragen würde welche Religion ich angehören würde . Würde ich wohl nach wie vor röm. kath sagen oder mittlerweile Atheist.

    Immerhin habe ich mal eine Zeit ernsthaft gebetet in Kirchen .

    Das ich Buddhist bin würde mir irgendwie nicht über die Lippen gehen ? Ich glaube da ich nicht wirklich weiterkomme im Moment in meiner Praxis.

    Geht es jmd ähnlich ?


    Viele Grüße


    Kaimann

  • Ja mir ging es mal genau so :hug: Nur habe ich nie ernsthaft gebetet.


    Du brauchst keine Lehrer.


    Wenn du Dir eine Stunde Zeit nimmst:


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    Was Ayya Khema hier vorträgt steht alles im Palikanon: https://www.palikanon.com/ Hier empfehle ich in erster Linie die Lehrreden II Sutta pitaka

    5 Mal editiert, zuletzt von Punk ()

  • Habe gerade ein Buch gelesen von Dagyp Rinpche mit dem Titel Achtsamkeit und Versenkung, indem er unter anderem die Zufluchtnahme anspricht und die Wichtigkeit betont.

    Da bin ich ins Grübeln gekommen , da ich mehr oder weniger für mich praktiziere und mich auch nicht so klar zum Buddhismus bekennen würde.


    Die Zufluchtnahme empfinde ich persönlich auch als wichtig, aber eben nur, wenn du auch den buddh. Weg gehen möchtest, ansonsten macht das wenig Sinn. Aber wenn du ja bereits buddh. praktiziertst, dir das Spass macht und du auch die Wirkungen erfährst, was hält dich davon ab, den buddh. Weg zu gehen?


    Das ich Buddhist bin würde mir irgendwie nicht über die Lippen gehen ? Ich glaube da ich nicht wirklich weiterkomme im Moment in meiner Praxis.

    Geht es jmd ähnlich ?


    Tatsächlich musst du das ja keinem mitteilen, da besteht kein Zwang, in dem Sinne kannst du auch "Undercover Buddhist" sein, dein Umfeld muss ja nichts davon wissen wenn dich das stört.

  • Ich glaube da ich nicht wirklich weiterkomme im Moment in meiner Praxis.

    Was denkst du würde dir weiterhelfen um in deiner Praxis voranzukommen?

    Wo willst du hin? und

    Was ist deine Praxis?

  • Das ich Buddhist bin würde mir irgendwie nicht über die Lippen gehen ?

    Dann lass es halt! ;) Buddhist zu sein ist am Ende nur ein Label, ein Konzept. Wichtig ist, wozu Du Dich entscheidest. "Wir" nennen uns aus guten Gründen nicht Buddhisten, aber wir gehen den Weg des Buddha. Und wenn man nach außen raushängen lässt, dass man Buddhist ist (und da nicht als Kind reingeboren wurde), dann sollte man IMHO darüber nachdenken, wozu das gut sein soll.


    Ich denke, die Zufluchtnahme kann schon eine wichtige Rolle spielen, weil sie einem helfen kann, in schwierigen Zeiten bei der Praxis zu bleiben, und man die Chance hat, die Energie der Gemeinschaft zu spüren, die einen ähnlichen Weg gehen. Was diese Zufluchtnahme wirklich für einen bedeutet, muss man eh im Laufe der Zeit ergründen, dass kann man im Moment der Zufluchtnahme doch noch gar nicht beurteilen (zum Glück! :) ).


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Jetzt habe ich auf Deine Hauptfrage gar nicht geantwortet!

    habt Ihr eigentlich alle einen Lehrer /ein Zentrum wo Ihr praktiziert oder praktiziert Ihr hauptsächlich für euch.

    Ja, ich hatte von Anfang an einen Lehrer, es gibt aber kein Zentrum. Ich besuche, wenn möglich, einen längeren Retreat pro Jahr, und manchmal noch einen kurzen (ein verlängertes Wochenende). Die meiste Zeit praktiziere ich also für mich, bin mit meinem Lehrer aber über Facebook, Youtube, und, wenn ich möchte, jederzeit über Videokonferenz oder Telefon verbunden. Das dürfte für die meisten Menschen hier so sein, die wenigsten werden jeden Tag in ein Zentrum gehen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Ich habe einen Lehrer den ich einmal in der Woche aufsuche und gehe auch manchmal in ein Theravadazentrum. Persönlichen Kontakt finde ich hilfreich und ist mir wichtig, formale Zufluchtnahme weniger, hab ich bislang nicht gemacht.

    Offizielle Bindungen vermeide ich lieber. Früher habe ich andere Wege versucht, darunter auch das Christentum, wenn ich mich da irgendwie gebunden hätte, hätte ich ein schlechtes Gewissen bekommen als ich einen anderen Weg eingeschlagen habe. Gebunden fühle ich mich nur an die Wahrheitssuche und die hat mich letztlich zum Buddhismus geführt. Da habe ich jetzt alles was ich wollte und kann mir keinen besseren Weg mehr vorstellen.

  • Guten Morgen!


    Heute habt ihr dieses enorme Wissen, dass euch 24 Stunden am Tag durch das Internet, Bücher usw zur Verfügung steht.

    Ich sehe es gerade hier im Retreat.


    Laut Fragebogen sind hier 80 % der Menschen Anfänger, aber die Fragen dich ich erhalte sind Sagenhaft.


    In meinem ersten Retreat wusste ich nichts von Sotapanna, Anagami, jhana, Abkürzungen in anderen Traditionen usw.


    Ich hatte einen Lehrer der mich inspiriert hat, und der mich wohl besser kannte als ich mich selbst.


    Zur Not geht es schon ohne Lehrer, aber ein Lehrer ist extrem wichtig.

    Warum?


    Dir selbst stimmst Du meistens zu.

    Niemand kann Dich dann stoppen.


    Meine Lehrer konnten mir detailliert erklären, wo ich gerade in der Meditation stehe und wie es weiter geht.


    Manchmal sieht man das zum Beispiel im Internet.

    Die Leute verfassen diese langen Texte, übersetzen und interpretieren sie, und ein paar Wochen später verlassen sie mit einem großen knall das Forum, weil sie ihre Zeit nicht an die Unwissenden und Undankbaren Leute verschwenden wollen.


    Sie gehen davon aus, dass sie alles wissen und der Rest nicht.

    Und nach ein paar Monaten kommen sie dann mit einem neuen Account zurück und setzen ihre Mission fort.


    Danach hatte ich noch andere Lehrer, und danach wurde alles zu meinem Lehrer.


    Irgendwann kommt der Punkt, wo man Belehrungen auch vom eigenen Herzen hört. Theoretisch gesehen müsste man dann nicht mehr zu einem Lehrer, aber in unserer Tradition ist der Lehrer nicht nur der Lehrer, wenn man Glück hat, ist er auch gleichzeitig Vater-Mutter-bester Freund.


    Man muss nicht praktizieren und einen Lehrer haben, sondern man darf praktizieren und einen Lehrer haben.


    Welch ein Segen!


    Ich habe zwei mal Zuflucht genommen.

    Einmal offiziell in einer Zeremonie, und ein paar Jahre später alleine in einer einsamen Hütte im thailändischen Wald.


    Falls du irgendwie die Möglichkeit hast, dann suche dir einen Lehrer und eine Sangha.

    Ich habe am Anfang sehr lange Retreats gemacht und konnte danach für ein Jahr den Lehrer nicht mehr sehen, und da musste ich mich halt alleine durchkämpfen.


    Aber ohne meine Lehrer, würde ich heute nicht da sein, wo ich jetzt bin.

    Sie sind für mich so wichtig wie meine Eltern.


    Alles Gute für dich!


    Mögen wir alle Frieden finden!


    Martin

  • Gebunden fühle ich mich nur an die Wahrheitssuche und die hat mich letztlich zum Buddhismus geführt. Da habe ich jetzt alles was ich wollte und kann mir keinen besseren Weg mehr vorstellen.

    Mir ging es ähnlich....Nachdem ich mit etwa 13 Jahren meinen (katholischen) Glauben verlor, war ich eigentlich nur noch auf der Suche nach der Wahrheit - und einer Religion, welche die anderen fühlenden Wesen auf diesem Planeten auch mit einbezieht.


    Richtig "eingetaucht" in den Buddhismus bin ich aber erst durch mein "Dukkha" und die nachfolgende zufällige Entdeckung von Ayya-Khema-Videos bei YouTube....

    Leider war Ayya Khema zu diesem Zeitpunkt bereits 20 Jahre verstorben und da ich mit der Meditation noch Probleme hatte, nahm ich schließlich - per E-Mail - (Corona geschuldet!) Kontakt zu einer Theravada - Lehrerin auf.

    Diese lehrt 1 x pro Woche per Livestream und anschließend meditiert sie zusammen mit den Zuhörenden live (Vipassana und Metta - Meditationen im Wechsel).

    Für mich ist das sehr hilfreich, weil ich ländlich lebe und im weiten Umkreis kein buddhist. Zentrum der Theravada-Schule existiert.

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Als ich erkannte, dass mein Gott nur mein Glaube ist und nicht existierte, konnte ich keine Religion mehr annehmen, die auch nur Ansatzweise ein Heiliges Wesen als Vorbild hatte, das zum Leidwesen auch noch tot war.


    Meine Suche war, die nach einem Lehrer, der mir den „Gott“ lehrt, der Bestand hat.


    Ich fand keinen und werde keinen finden, das hat mir die Lehre und die Worte des Buddha bewiesen. Der hat mir wirklich jeden Weg zu einem Gott verstellt, manchmal nur mit einem winzigen Stolperstein in der scheinbar leer geglaubten Weite.

  • wenn ich mich da irgendwie gebunden hätte, hätte ich ein schlechtes Gewissen bekommen als ich einen anderen Weg eingeschlagen habe.

    Das ist der Punkt ich fühl mich da irgendwie ans Christentum gebunden. Wobei ich nicht an Gott glaube , aber ich Jesus als Heilige Person einordne. Das beten hat bei mir schon bewirkt das ich ruhiger geworden bin. Ich glaube im Buddhismus würde man das als Hingabe bezeichnen.

    Was denkst du würde dir weiterhelfen um in deiner Praxis voranzukommen?

    Ich denke schon ein Lehrer ein Zentrum , das die Sache ein bisschen Systematisch aufbaut.

    Wo willst du hin? und

    Ich würde mir einfach nur wünschen das ich mal ne Halbe stunde ruhig sitzen kann.

    Was ist deine Praxis?

    Ich bin an und für sich am rumexperimentieren mit Theravada Ansätzen.

    Wobei ich da immer das Problem mit den 4 Grundlagen der Achtsamkeit habe. Im Theravada wird es so dargestellt als würde es ein entweder oder geben. Entweder Achtsamkeit auf den Körper oder die Gefühle etc.

    Wenn ich mich aber hinsetzte merke ich ganz schnell das es ein Gesamtpaket ist. Das es ein oftmals ein Wirrwarr an Eindrücken von Körperempfindungen, Gefühlen , Gedanken. Letzten Endes fehlt es mir glaub ich an Entschlusskraft sich für eine Methode zu Entscheiden.

    Dann gibt es ja noch die 5 Hindernisse die man Achtsam betrachten kann. Die 7 Erleuchtungsfaktoren. Die 5 täglichen Betrachtungen usw. das ist Zuviel wo kann man da Ansetzten.


    Im Moment meditiere ich mi einer Mala und zähle den Atem . In Kombination klappt das einigermaßen . Deswegen werde ich erstmal dabei bleiben.

  • Wobei ich da immer das Problem mit den 4 Grundlagen der Achtsamkeit habe. Im Theravada wird es so dargestellt als würde es ein entweder oder geben. Entweder Achtsamkeit auf den Körper oder die Gefühle etc.

    Ich würde dir vorschlagen mal in Ruhe das 10.Sutta des Majjhima Nikaya namens "Die Grundlagen der Achtsamkeit" (Satipatthana Sutta ) zu studieren. In diesem Sutta werden die vier Grundlagen der Achtsamheit ausführlich dargelegt und es wird deutlich, dass es kein entweder oder gibt. Es sind aufeinander aufbauende oder einander ergänzende Übungen, die man zunächst nacheinander ausüben sollte. Je weiter man sich auf dem Pfad entwickelt hat, kann dann auch alle vier Grundlagen der Achtsamkeit auch in einer einzigen Meditationssitzung praktizieren. Vorher ist es in Ordnung nur jeweils eine der vier Grundlagen der Achtsamkeit in einer Meditationssitzung zu üben.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Ich würde mir einfach nur wünschen das ich mal ne Halbe stunde ruhig sitzen kann.

    Wenn Du das "ruhig" erst mal weglässt, ist das doch ein Superplan!


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Im Theravada wird es so dargestellt als würde es ein entweder oder geben. Entweder Achtsamkeit auf den Körper oder die Gefühle etc.

    Nicht im allgemeinen. Die Vipassanameditation funktioniert ja gerade unabhängig von der Kategorie dessen, was gerade auftaucht. Ob Empfindungen, Gefühle, Wahrnehmungen, egal. Alles, was kommt, ist willkommen.

  • Ich denke schon ein Lehrer ein Zentrum , das die Sache ein bisschen Systematisch aufbaut.

    Dann wäre es vielleicht gut, es einfach mal auszuprobieren mit einem. Denn nur so kann man ja wirklich wissen wie es auf einen selbst wirkt.. Wo wohnst du? Vielleicht googlest du mal ob es oder jemanden, in deiner Nähe gibt, der oder das dich anspricht. Ich persönlich erlebe einen Sangha und einen Lehrer, als bereichernd.

    Ich würde mir einfach nur wünschen das ich mal ne Halbe stunde ruhig sitzen kann

    Was mir diesbezüglich geholfen hat und hilft ist, das Dranbleiben. Jeden Tag sitzen. Den Wecker stellen. Vielleicht jede Woche um eine Minute länger oder jeden Monat, läuft ja nix davon. Oder stell dir diese Frage: Was kann ich dafür tun, dass ich eine halbe Stunde ruhig Sitzen kann?

    Vielleicht hilft auch Yoga, weil der Körper geschmeidiger wird.

    Ich bin an und für sich am rumexperimentieren mit Theravada Ansätzen.

    Wobei ich da immer das Problem mit den 4 Grundlagen der Achtsamkeit habe. Im Theravada wird es so dargestellt als würde es ein entweder oder geben. Entweder Achtsamkeit auf den Körper oder die Gefühle etc.

    Wenn ich mich aber hinsetzte merke ich ganz schnell das es ein Gesamtpaket ist. Das es ein oftmals ein Wirrwarr an Eindrücken von Körperempfindungen, Gefühlen , Gedanken. Letzten Endes fehlt es mir glaub ich an Entschlusskraft sich für eine Methode zu Entscheiden.

    Dann gibt es ja noch die 5 Hindernisse die man Achtsam betrachten kann. Die 7 Erleuchtungsfaktoren. Die 5 täglichen Betrachtungen usw. das ist Zuviel wo kann man da Ansetzten.


    Im Moment meditiere ich mi einer Mala und zähle den Atem . In Kombination klappt das einigermaßen . Deswegen werde ich erstmal dabei bleiben.


    Da ich aus dem Zen komme kann ich dir diesbezüglich leider nicht gut weiterhelfen. Ich kenne Shinzen Young von YouTube Videos, den finde ich ganz gut, aber so richtig konkret weiß ich leider nix dazu.


    Aber falls du mal gemeinsam online Sitzen willst, oder dich für Zen interessiert, dann melde dich. Lg und Gassho

  • Entweder Achtsamkeit auf den Körper oder die Gefühle. Wobei ich da immer das Problem mit den 4 Grundlagen der Achtsamkeit habe. Im Theravada wird es so dargestellt als würde es ein entweder oder geben. Entweder Achtsamkeit auf den Körper oder die Gefühle etc.

    Wenn ich mich aber hinsetzte merke ich ganz schnell das es ein Gesamtpaket ist. Das es ein oftmals ein Wirrwarr an Eindrücken...

    Das Dharma ist die Lehre.

    Mit einer kleinen Übung kannst Du Deiner Antwort evtl. näher kommen.💎


    Du schreibst;

    ...“Entweder Achtsamkeit auf den Körper oder die Gefühle...“

    Nun mach mal;

    Entweder Achtsamkeit auf den Körper oder die Gefühle.

    Fang am Kopf an.


    Richte Deine Achtsamkeit auf die Schädeldecke,...geh mit der Achtsamkeit nun runter zur Stirn.. erst rechts dann links...über die ganze Fläche der Stirn....von oben nach unten...nun richte Deine Achtsamkeit auf das rechte Ohr..

    Und nun zeitgleich auf Deine Gefühle.

    Zeitgleich!...

    Weiter;

    Richte Deine Achtsamkeit auf das linke Ohr... rundherum... um das linke Ohr....und nun geh zur Nase... von oben nach unten... Fang unter den Augen an....spüre die Nase.. Form außen... innen....nach ...runter zur Nasenspitze...

    Und nun.....Zeitgleich....

    Deine Gefühle....


    Fällt Dir etwas auf?


    Manchmal helfen Dinge von Außen und manchmal nicht.


    In Metta🙏

  • Im Moment meditiere ich mi einer Mala und zähle den Atem . In Kombination klappt das einigermaßen . Deswegen werde ich erstmal dabei bleiben.

    Dabei stelle ich nach kurzer Zeit einen Wandel in der Achtsamkeit fest.

    Sie wird immer umfassender, weiter, auf eigentlich alles gerichtet.

    Darin erscheint Aufmerken, das sehr sprunghafte Wahrnehmen von Etwas.

    Diesem Aufmerken von Etwas darf ich nicht bewusst mit Bedenken-werten ergreifen, außer es erfordert sofortiges handeln.

    Die Aufmerksamkeit gehört zu dem fühlenden Wesen, Achtsamkeit ist die Wiese auf der Aufmerksamkeit Früchte trägt.

    Gier nicht nach ihnen, lehne sie nicht ab, glaube nicht sie sind Deine oder dein Ich oder dein Selbst.

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Lieber Kaiman,

    Ich kann Dir zum Thema Achtsamkeit nur das Buch "Der direkte Weg - Satpatthana", von Analayo ans Herz legen. Denn darin werden die 4 Grundlagen so wunderbar kommentiert, dass klar ist, warum sie (zunächst)) separat geübt werden.

    Wenn Du von der wertfreien Beobachtung der Gedanken abschweifst auf die Gefühlsebene, bist Du nicht mehr achtsam.


    Und nein, ich habe keinen persönlichen Lehrer, alles ist mein Lehrer, vorallem die User dieses Forms, auch die scheinbar nervigen.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich kann Dir zum Thema Achtsamkeit nur das Buch "Der direkte Weg - Satpatthana", von Analayo ans Herz legen.

    Super vielen dank für den Tipp. Wollte mir sowieso mal wieder ein Buch kaufen. Hans direkt bestellt. Was haltet ihr eigentlich von den Büchern von Joseph Goldstein?

  • wenn ich mich da irgendwie gebunden hätte, hätte ich ein schlechtes Gewissen bekommen als ich einen anderen Weg eingeschlagen habe.

    Das ist der Punkt ich fühl mich da irgendwie ans Christentum gebunden. Wobei ich nicht an Gott glaube , aber ich Jesus als Heilige Person einordne. Das beten hat bei mir schon bewirkt das ich ruhiger geworden bin. Ich glaube im Buddhismus würde man das als Hingabe bezeichnen.

    Man kann sich ja anschauen was da tatsächlich im Geist vor sich geht. Ist im Gebet jemand wahrnehmbar der auf der anderen Seite zuhört? Entsteht die Beruhigung durch die Gnade eines anderen oder durch die Hingabe? Wird die Beruhigung als eine Erfüllung der Erwartung von Gnade empfunden? So lässt sich herausfinden was eine Vorstellung und was Wirklichkeit ist.

  • Man kann sich ja anschauen was da tatsächlich im Geist vor sich geht. Ist im Gebet jemand wahrnehmbar der auf der anderen Seite zuhört?

    Ja, das Ich ohne Ich. Meine Person, die sonst mir nicht zuhört.

  • Ich gehe aus Absicht nirgendwo hin wo man einen Lehrer akzeptieren muss. Ich bin geistige Selbständigkeit gewöhnt. Ich würde den Lehrer eh nicht ernst nehmen. Wenn er etwas kluges sagt, werde ich darüber nachdenken und es übernehmen, wenn ich es als heilsam einstufe. Aber ich würde nie einfach das als wahr ansehen, was irgendein Lehrer sagt.


    Ich bin auch sehr froh darüber immer so verfahren zu sein. Denn es gibt immer wieder Fälle von missbräuchlichen Lehrern. Auch will ich mich nicht ganz einer bestimmten buddhistischen Richtung verschreiben. Jede Richtung hat wieder irgendwelche problemaatische Ansichten, die ich nicht übernehmen will. Auch nehme ich mir gerne aus verschiedenen buddh. Richtungen einfach das raus, was mir hilfreich erscheint.


    U.U. würde ich einen Zen-Meister akzeptieren. Die scheinen nicht vom Schüler einfach Gefolgschaft einzufordern.

    Ich glaube da ich nicht wirklich weiterkomme im Moment in meiner Praxis.


    Denke es wird nicht funktionieren, dass man in der Praxis weiterkommt, wenn man einen Lehrer akzeptiert. Mit dem Lehrer kann man auch reinfallen und einen Lehrer zu haben hat wiederum seine eigenen nachteile. Ich gehe manchmal ins Tibethaus nach Frankfurt oder nehme an den Online-Vorträge oder Meditation von Tenzin Peljor teil. Da lerne ich sehr viel ohne dass ich einen Lehrer annehmen muss. Wenn ich im Wagen die CDs mit den Vorträgen von Tenzin Peljor im Tibethaus Frankfurt wieder mal aufs neue höre, fällt mir jedesmal wieder etwas neues auf, was mir vorher noch nicht klar war. Es gibt auch Voträge von buddh. Mönchen auf Youtube vom Dalai Lama, Ajahn Brahm, Jack Kornfield, Tenzin Peljor, und und und. Das erschließt für mich wirklich neue Horizonte und bringt mich weiter.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Kaiman

    Das ist der Punkt ich fühl mich da irgendwie ans Christentum gebunden. Wobei ich nicht an Gott glaube , aber ich Jesus als Heilige Person einordne. Das beten hat bei mir schon bewirkt das ich ruhiger geworden bin. Ich glaube im Buddhismus würde man das als Hingabe bezeichnen.


    Nein.


    Hingabe,

    das ‚ Hinwenden zu etwas Göttlichen’ wurde jedoch von Christlichen Mystikern wie Meister Eckart beschrieben.


    Der Buddha beschreibt die

    Rechte Erkenntnis als die

    Aufgabe vom Selbstbezug.


    -Bloß Leiden gibt es, doch kein Leidender ist da.

    -Bloß Taten gibt es, doch kein Täter findet sich.

    -Erlösung gibt es, doch nicht den erlösten Mann.

    -Den Pfad gibt es, doch keinen Wand'rer sieht man da.'


    In Metta 🙏




  • Hallo Numi,

    Du beantwortest die Frage von Kaiman mit NEIN.

    Aber so stimmt das nicht. Auch im Buddhismus ist Hingabe ein wertvolles Hilfsmittel. Was ist denn Akzeptanz anderes als sich den unveränderlichen Umständen hinzugeben.


    Mir jedenfalls hilft sie seit mehr als 50 Jahren, erst durch Gebet als überzeugte Christin und später als Übung für Loslassen im Sinne Buddhas Lehre.

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)