Chinas Kommunisten wollen Wiedergeburt des Dalai Lama bestimmen

  • Guter Artikel, zeigt auch hier wieder die maßlose Überschätzung und Arroganz von kommunistischen Systemen.

  • Zitat

    In seiner Heimat werde der Dalai Lama noch immer sehr verehrt, trotz aller Schmähkampagnen der chinesischen Regierung, sagt Müller – er sei ein „Stachel im Fleisch der Kommunistischen Partei“.

    Traurig aber lehrreich, wie man sich einen Stachel macht um sich den mit aller Gewalt selber einzutreten.

  • Naja es ist ein Einparteiensystem mit Blockparteien, dessen Inhalte demokratisch sind.

    Was ich damit nur sagen wollte *klugscheiss* Kommunismus sieht anders aus.


    Aber gut man fragt ja auch nicht Tom & Jerry danach wer die Katze und wer die Maus ist.

  • Ganz simpel - ich vermute, den wirklich Entscheidenden in diesem System ist der Dalai Lama derartig gleichgültig, daß wir es uns kaum vorstellen können!


    Wer die Verantwortung dafür hat, daß 1600000000 Menschen satt werden, hat eben andere Prioritäten...

  • Wer die Verantwortung dafür hat, daß 1600000000 Menschen satt werden, hat eben andere Prioritäten...

    Tibet ist kein unwichtiges Hinterland das für die Ernährung Chinas unwichtig wäre, sondern hat eine enorme strategische Bedeutung. So hat Präsident Xi sich nicht von anderen Prioritäten davon srnmen lassen als erster chinesischer Präsident seit 30 Jahren Tibet zu besuchen und sogar den Potala zu besichtigen.


    Die strategische Bedeutung von Tibet hat hauptsächluch mit dem Wasser zu tun.

    Die Flüsse die das Hochland von Tibet entspringen versorgen ganze 2 Milliarden Menschen mit Wasser und sie sind auch für die Stromversorgung wichtig. Weil aber die Gletscher auch dort verschwinden, wird die Kontrolle über Tibet in den nächsten Jahrzehnten immer wichtiger. Wenn man die Kontrolle über den Ursprung der Flüsse hat, kann man sie stauen und sogar umleiten. Schon jetzt bedrohen chinesische Dammprojekte die anderen Länder der Region.


    Ein Drittel aller Flüsse und Seen in China sind verseucht, 60 Prozent des Grundwassers verschmutzt, schätzen Wissenschaftler. Obwohl China mit ca. 1,35 Milliarden Menschen etwa 20 Prozent der Weltbevölkerung stellt, verfügt es nur über rund 7 Prozent des Frischwassers. Das Land steckt mitten in einer Wasserkrise, die sie nicht mit eigenen Vorkommen bewältigen kann. Seit Jahren wird von „geheimen“ Plänen mit dem Titel „Tibets Wasser anzapfen, um China zu retten“ berichtet. Im tibetischen Hochland lässt die chinesische Regierung jedenfalls rund 100 Dämme an den Oberläufen des Yangtse, Mekong und Salween-Flusses bauen. Ein Drittel des Stroms, der in China aus Wasserkraft erzeugt wird, soll in Zukunft aus Tibet stammen. Es geht um Energiegewinnung, Versorgung der Kohleindustrie und Trinkwasserversorgung chinesischer Großstädte durch Wassertransfer. Was auf den ersten Blick gut klingt, ist aber ein Desaster für das Ökosystem Tibets, die Wasserversorgung in ganz Asien und allen voran für die Tibeter in Tibet.

    Diese Situation wird sich mit dem Klimawandel verschärfen und für die nächsten Jahrzehnte erwartet man "Wasserkriege"


    Wenn man aus Tibet jährlich 300 Milliarden Tonnen Wasser abzweigt, um es nach Nordostchina umzuleiten, bedeutet das für die Unterläufe aller Flüsse eine Katastrophe. Das kann man schon am Drei-Schluchten-Damm am Yangtse-Fluss beobachten, wo sich alle am Unterlauf befindlichen Provinzen immer lauter über Wassermangel beklagen. Daraus kann man schließen, wie die asiatischen Nachbarstaaten am Unterlauf der Flüsse auf Chinas Plan reagieren werden: mit Kriegen. Mit unvermeidbaren Kriegen werden sie reagieren. Kriegen ums Wasser.

    Tibet und die Dominanz über Tibet ist also etwas, was gerade für die Ernährung wichtig ist.


    Und dabei verkörpert der tibetische Buddhismus etwas, was eben auch die kulturelle Bindung Tibets nach Indien symbolisiert und der in Indien lebende Dalai Lama ist ein enormes kulturelles Symbol für Tibet .


    Von daher ist die Schwächung dieser Beziehung, der Wunsch nach einem chinesischen Dalai Lama und einem sinifizierten Tibet kein "anderes" Problem sondern hat mit der Kontrolle über Wasser zu tun, das eben die Ernährung von Chinesen sicherstellen soll.


    Und von daher wird die Frage nach einer Wiedergeburt wichtig.

  • Und von daher wird die Frage nach einer Wiedergeburt wichtig.

    Die wird es aber wohl nicht geben.

    Der Dalai Lama: Ist er der Letzte seiner Art?
    Der Dalai Lama wird 80 und ist ein alter Mann. Wie es eines Tages ohne das Oberhaupt der Tibeter weitergehen soll, ist völlig unklar. Seine Wiedergeburt hat er…
    www.augsburger-allgemeine.de

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    Man kann eine Menschheit, die in Irrtümer verliebt ist, nicht zur Wirklichkeit bringen

  • "Wiedertgeburt abgesagt" :eek: Tja - wenn der Dalai Lama alias Avalokitesvara sich weigert, wiedergeboren zu werden, dann ist das ganze Mahayana aber sowas von am Arsch ... Aber dazu muss er sich wohl erst noch ins Nirvana verpissen - ob er das noch rechtzeitig hinkriegt? Bei dem, was er so alles um die Ohren hat ...


    Sorry, aber das Glas Médoc heute abend zum Gabapentin und Tilidin (und zur Käseplatte) war wohl keine gute Idee. Ich lass es trotzdem mal so stehen.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Haha! Mahayana am Arsch! Wir Mahayanis machen den Laden dicht. Der Letzte macht das Licht aus...


    Mehr ernst: Für viele fromme Tibeter ist das schlimm. Für manche in meiner Sangha auch. Aber für mich nicht.


    Wie ich schon zu Jemandem auf Mastodon gesagt habe: Dann ist der Dalai Lama eben nur noch ein Mönch und ein Lehrer. Reicht doch!

  • Wie ich schon zu Jemandem auf Mastodon gesagt habe: Dann ist der Dalai Lama eben nur noch ein Mönch und ein Lehrer. Reicht doch!

    Mehr hat er von sich selbst auch nie behauptet.

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  • Ganz simpel - ich vermute, den wirklich Entscheidenden in diesem System ist der Dalai Lama derartig gleichgültig, daß wir es uns kaum vorstellen können!

    Beim Panchen Lama ist es schon genauso abgelaufen, siehe: Als China ein sechsjähriges Kind entführte, das nie wieder auftauchte. Seitdem ist die kommunistische Partei Chinas immer totalitärer geworden.


    Die Tage hat China eine neue Karte Chinas veröfentlich, auf der Teile von Russland, Indien, Malaysien u.a. jetzt zu China gehören. "Das wird mit China schon gut gehen", wird nicht funktionieren genau wie es bei Putin nicht funktioniert hat.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • (…)


    Mir ging es nur darum aufzuzeigen, das der Dalai Lama keine Wiedergeburt mehr anstrebt.

    Aus welchen Gründen auch immer.

    Vielleicht ist ihm auch (nach 13 Reinkarnationen) nur jetzt endlich klar geworden, das man dem irregeleiteten Homo Sapiens einfach nicht helfen kann.

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  • Ich finde die Überschrift 'Chinas Kommunisten wollen Wiedergeburt des DL bestimmen' eine ungeschickte (ev. aber so gewollte) Formulierung. 'Bestätigen' statt 'bestimmen' wäre sachlicher gewesen. Liest man sich durch die Dokumente, kommt man an die Stelle, wo das Verfahren beschrieben wird: Ziehung aus der goldenen Urne. Es gibt dabei mehrere Kandidaten. H.G. Wagner beschreibt in seinem Megawerk 'Buddhismus in China', dass das Urnenverfahren in China vor langer Zeit entstanden ist, nachdem es im tib. Tulku-System häufig Streit um mehrere Gruppierungen mit je eigenen Kandidaten gegeben hat. Wer den Streit um die 2 Karmapas in den 1990-ern miterlebt hat, weiß welche Formen so eine Auseinandersetzung annehmen kann. Unbenommen ist natürlich die Frage, wer die Kandidaten in der Urne sein werden. Die Geschichte um den Panchen-Lama läßt grüßen.