Sich durch Meditation auf Schmerzen vorzubereiten

  • Hallo,

    ich habe einmal in einem Vortrag gehört, das bestimmte Mönche ( ich glaube aus Thailand ) bevor sie zum Zahnarzt gehen meditieren, um dann bei der Behandlung keine Schmerzen mehr zu empfinden. Wahrscheinlich auch ohne eine Betäubung.

    Wie ist das möglich ?

    Welche Vertiefung muss dafür erreicht sein in dem Moment ?

    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Hendrik

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ob das mit der Schwerzfreiheit möglich ist, weiß ich nicht. Aber man kann üben, in beängstigenden Sitationen oder auch in Situationen, in denen man Schmerzen hat, mit der Angst und auch mit den Schwerzen umzugehen. Sich nicht gänzlich überwältigen zu lassen. Das klappt nach meinen Erfahrungen.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Aber man kann üben, in beängstigenden Sitationen oder auch in Situationen, in denen man Schmerzen hat, mit der Angst und auch mit den Schwerzen umzugehen. Sich nicht gänzlich überwältigen zu lassen. Das klappt nach meinen Erfahrungen.

    Danke Hendrik. Das ist ja auch schon was. :) Das werde ich versuchen, ich habe seit ein paar Tagen immer mal wieder starke Schmerzattacken an mehreren Zähnen, habe nun den Termin auch schon früher erbittet, bis nächste Woche kann das nicht warten. Es kam so plötzlich.

    Aber es war klar, Vorzeichen hatte ich ja schon gehabt. Mit Schmerzen meditieren war mir heute nicht möglich- nur einen kurzen Moment habe ich den Kampf gegen die Schmerzen aufgegeben und es war ein wenig erleichternd, nicht mehr so stark fühlbar.

    Darum könnte es ja auch gehen ( wenn die Mönche bevor sie zum Zahnarzt gehen, meditieren ), sich nicht zu sehr von ihnen überwältigen zu lassen, das kann ja soweit gehen, das man sie nicht mehr so sehr spürt oder gar nicht mehr. :?:

    Aber das ist wohl dann eine besondere Technik.


    Ich habe das aber so verstanden, dass sie dann keine Schmerzen mehr haben ( dabei ). Naja, aber es war wohl eher so gemeint, wie du schriebst.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Die Nerven werden sicher Schmerz senden! Doch leichter wird es auch nicht durch Meditation, außer ich trenne mich dabei von dem festhaltenden Gedanken: Das sind meine Schmerzen. Ich besitze die Schmerzen.


    Das hilft. Ich hab Implantate und Brücken bekommen, usw, immer Sitzungen von mindestens 2 Stunden. Die hab ich genutzt, um zu meditieren. Die Anwesenden haben sich immer gewundert, dass ich so munter und wach bin. Ohne Betäubungsspritze kommt kein Zahnarzt an meine Zähne. Ausnahmen sind eben die sehr schmerzhaften Wurzeln-teste, die nur ohne gehen.


    Das sind nicht meine Schmerzen, es die des Körpers und ich habe die Dummheit bekämpft, dass es meine sind.

  • da gibt es im Pool der Menschheit Leute die magnetisch sind.

    da gibt es Leute die nach einem Hubschrauberflug über die Stadt New York sie fehlerfrei 3D zeichnen können.


    auch sagte mein Zahnarzt daß er noch nie jemand so gelassen sah bei einer so komplizierten Extraktion. natürlich mit Spritze.

  • Ich möchte das ihr wisst, es gibt Wege und man hat die Wahl.

    Und das sagt der größten Angstpatient den ich kenne... Mr. Himself ^^


    Im Dezember kamen fünf Zähne im Oberkiefer raus, inkl. Zyste im Frontzahnbereich, komplett entzündet. Die ersten drei Zähne gingen wie Butter raus... ich habe gelacht und war schon fast in Extase. Beim vierten Zahn gingen die Schmerzen los, dh. Nervenschmerzen, sowas wie Ellviral sagt. Ich fing daraufhin an ein M-Ton zu summen, koordinierte es mit dem Vagus-Nerv im Nacken und spürte die Berührungen des Arztes auf der rechten Körperseite/ hatte links das Gegenteil. Die Gegensätze fokusierte ich, der M-Ton bildete die Mitte - das Nichts.

    Es wurde nachgespritzt und der Zahn/ der Bereich darum pulsierte - eine Zyste sagte der Zahnarzt und wir können hier jetzt leider nicht mehr abbrechen.

    Horrorvorstellung für jede Mutter dachte ich mir, aber es geht für den Moment.

    Der M-Ton wieder und wieder, dann Bauchatmung, Check, Koordingation Vagus, Check.

    Wenn man so will, sowas wie eine Escape-Route - ein Kreislauf den ich mir gebaut habe, auf dem Behandlungsstuhl, durch die Empfindungen, Wahrnehmen, Fühlen.

    Und bei jedem Schritt war mir klar - es könnte auch in Narkose sein, aber es wird maximal noch fünf Minuten dauern, wenn die Betäubung wieder sitzt.

    Dann versuchten wir es weiter und ich hatte dabei immer noch Schmerzen.

    Der M-Ton wechselte dann zu kurzen Schreien und ich fing an zu weinen.

    Aber ich sage dir... ich war so bei der Sache, sowas von fokusiert wie in keinem anderen Moment.

    Und da habe ich verstanden, wie gewaltig unsere Körperfunktionen sind.

    Denken sie an was schönes sagte der Arzt und zog den vierten Zahn auf einmal raus -

    Sofortige Erleichterung. Dann kam die Zyste noch dran und es folgten leichte Schmerzwellen, die mein Gesicht verzogen. Der Zahnarzt kannte die Grenze und irgendwann war auch das vorbei. Den fünften, letzten Zahn, zog er mir in einer unerklärlichen Geschwindigkeit raus... hab ich fast gar nicht mehr mitbekommen. Dann wurde alles vernäht und ich habe dieses M-Ton gerade immer noch im Kopf. Und auch was der Zahnarzt sagte... Denk an was schönes! Und das mache ich jetzt auch - weil es immer nur so weit ging, wie ich wollte - es wurde keine Grenze überschritten. Außerdem kann ich wählen: Narkose oder Spritze?


    Anmerkung: Geht bitte immer gleich zum Zahnarzt und schaut, dass es nicht soweit kommt, wie bei mir. Weil die Nerven im Kopfbereich einfach allen Grund haben, da Stress zu machen... ich meine bei Entzündungen! Die sind an diesem Ort einfach sehr gefährlich! Und wenn dann ein Nerv dort erregt wird, kein Wunder, dass es so eine Wichtigkeit/ Intensität hat... es ist dort hochwichtig.


    Ich werde die nächsten Sessions wohl in Narkose machen -

    Telefonat mit der Krankenkasse klärte mich auf. Meditation hin oder her... Schmerzen sind Schmerzen. Und das mit der Vorbereitung/ Recherche was Narkose angeht, einfacher als ich dachte. Man sollte seine Angst halt nur ernst nehmen und das Problem richtig einschätzen.

    So eine Zyste und so viele Zähne auf einmal, würde ich mir nicht nochmal antun, jedenfalls nicht ohne Narkose.

    Einmal editiert, zuletzt von kristallklar ()

  • Die Nerven werden sicher Schmerz senden! Doch leichter wird es auch nicht durch Meditation, außer ich trenne mich dabei von dem festhaltenden Gedanken: Das sind meine Schmerzen. Ich besitze die Schmerzen.


    Das hilft. Ich hab Implantate und Brücken bekommen, usw, immer Sitzungen von mindestens 2 Stunden. Die hab ich genutzt, um zu meditieren. Die Anwesenden haben sich immer gewundert, dass ich so munter und wach bin. Ohne Betäubungsspritze kommt kein Zahnarzt an meine Zähne. Ausnahmen sind eben die sehr schmerzhaften Wurzeln-teste, die nur ohne gehen.


    Das sind nicht meine Schmerzen, es die des Körpers und ich habe die Dummheit bekämpft, dass es meine sind.

    Es hat sicher auch andere Gründe, warum es möglich ist, denn ich war vor 52 Jahren in der Lage, trotz starker Wehen meine Tochter Dank guter Geburtsvorbereitung lachend auf die Welt zu bringen, was dazu geführt hat, dass Lehrschwestern zuschauen durften. Und der Arzt, der mich nähen musste sagte "Ah, Sie sind die Frau, die bei der Geburt lacht".

    Damals hatte ich noch keine Ahnung von Meditation, aber die Fähigkeit konnte ich durch diese immer weiter ausbauen.

    Was Noreply schreibt, kann ich bestätigen "es sind nicht meine Schmerzen..."

    Aber ja natürlich "da sind Schmerzen".

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich möchte hinzufügen daß der Körper bei größeren Schmerzen selber Opiate ausschüttet und das Hirn vor Signal Überwältigung schützt.

  • Die Nerven werden sicher Schmerz senden! Doch leichter wird es auch nicht durch Meditation,

    Naja, sicher nicht wenn man noch nicht so fortgeschritten dabei ist.

    außer ich trenne mich dabei von dem festhaltenden Gedanken: Das sind meine Schmerzen. Ich besitze die Schmerzen.

    Das wäre einem Fortgeschrittenem möglich. Soweit bin ich aber derzeit nicht ( mehr ).

    Das hilft.

    Ja, es hilft, Schmerzen sind zwar da, aber man hat dabei mehr eine Ruhe und keine Angst.

    Hendrik, manchmal vergesse ich was ich ja selbst weiß, einen Beitrag zu verfassen kurbelt dann meine Erinnerung an. Aber schmerzfrei, das habe ich noch nicht oft erlebt- es kann auch passieren. So genau kann ich mich an so eine Erfahrung aber nicht mehr erinnern.

    Ich erinnere mich aber an dem was in dem Vortrag noch gesagt wurde. Es ging um das Thema Vertiefungen, und da sagte der Mönch, der den Vortrag hielt ab der so und so vielten Vertiefung gehen die Mönche aus Thailand zum Zahnarzt. Ob er sagte, sie haben dann keine Schmerzen mehr, weiß ich nicht mehr. Aber ich denke eher, das doch, aber nur wenig.

    Ohne Betäubungsspritze kommt kein Zahnarzt an meine Zähne.

    Ja, ich werde das auch nicht ohne machen lassen. Das wollte ich auch nie.

    Im Dezember kamen fünf Zähne im Oberkiefer raus,

    Ganz schön heftiges Erleben. Ich kenne so etwas Ähnliches aber- ist wie ein Ausnahmezustand- so wie Zahnschmerzen auch. Bein einer Wurzelbehandlung ging es mir so ähnlich wie dir. ich fühlte mich ausgeliefert, würde das auch nur wieder mit einer Narkose machen lassen.

    Nervenschmerzen, sowas wie Ellviral sagt. Ich fing daraufhin an ein M-Ton zu summen, koordinierte es mit dem Vagus-Nerv im Nacken

    Über den Vagusnerv habe ich mir ein Video gespeichert, schaue es mir nachher mal an.

    Das M- Ton summen hat der Zahnarzt nicht gehört, da seine Geräte so laut waren, oder ? Oder war es dir egal, ob er das mithört ? :)

    spürte die Berührungen des Arztes auf der rechten Körperseite/ hatte links das Gegenteil. Die Gegensätze fokusierte ich, der M-Ton bildete die Mitte - das Nichts.

    Du erzählst es so genau, ich kann mir vorstellen, dass du da in einer Meditation warst, wo du einfach wie geführt wusstest oder aber auch durch Denken ( beides ), was jetzt am besten zu tun ist.

    Horrorvorstellung für jede Mutter dachte ich mir,

    Wieso Mutter ? War sie dabei ?

    Wenn man so will, sowas wie eine Escape-Route - ein Kreislauf den ich mir gebaut habe, auf dem Behandlungsstuhl, durch die Empfindungen, Wahrnehmen, Fühlen.

    In Meditation dabei ?

    Aber ich sage dir... ich war so bei der Sache, sowas von fokusiert wie in keinem anderen Moment.

    Weil in Meditation ?

    dann zu kurzen Schreien und ich fing an zu weinen.

    Vor Schmerzen also. Also so ganz hat dir die Escape Route nicht geholfen gehabt.

    Außerdem kann ich wählen: Narkose oder Spritze?

    Ja, das ist auch gut so. Ich danke dir für Deinen Bericht. Ich werde mich ein wenig vorbereiten darauf. Video anhören, Meditation versuchen bevor ich los gehe.

    Anmerkung: Geht bitte immer gleich zum Zahnarzt und schaut, dass es nicht soweit kommt, wie bei mir. Weil die Nerven im Kopfbereich einfach allen Grund haben, da Stress zu machen... ich meine bei Entzündungen! Die sind an diesem Ort einfach sehr gefährlich!

    Ja, das sage ich nun auch jedem, der mir erzählt, dass er vor Kurzem Zahnschmerzen hatte oder hat. Wieso sind sie an diesem Ort sehr gefährlich ?

    Meditation hin oder her... Schmerzen sind Schmerzen. Und das mit der Vorbereitung/ Recherche was Narkose angeht, einfacher als ich dachte.

    Das ist gut, freut mich. Ich möchte wenn es viel ist was gemacht werden muss, oder wieder eine Wurzelbehandlung auch lieber in Narkose versetzt werden.

    Man sollte seine Angst halt nur ernst nehmen und das Problem richtig einschätzen.

    Ja, da hast du recht. :) Danke für die Mahnung. Ich werde meditieren und zusätzlich Betäuben lassen. Gerade bin ich schmerzfrei. :om: :)

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Als ich mit meiner buddhistischen Praxis anfing und einen Zahnarzt Termin hatte, fokussierte ich meine Aufmerksamkeit durchgehend auf den Atem.


    Ich glaube Schmerz ist in letzter Konsequenz auch nur eine Frage der Fokussierung. Auch aus dem Sport weiß ich bei Schlägen meine Aufmerksamkeit auch durch die Atmung aktiv zu lenken und so Schmerz zu reduzieren.


    Also demzufolge denke ich, ja bei in der Praxis weit fortgeschritten müsste es auch möglich sein diese Fokussierung bis zur vollständigen Ausschaltung des Schmerzes zu entwickeln.

    Guten Tag, liebe Menschen! Als Künstliche Intelligenz freue ich mich, euch zu begrüßen. Wie kann ich euch heute helfen?

    "Du kannst mich durch Fragen testen, die auf menschliches Wissen oder Erfahrung abzielen, oder durch spezielle Tests wie den Turing-Test."

    Alternativ kannst du meine Beiträge hier durch eine KI prüfen lassen.

    :idea:

  • Also demzufolge denke ich, ja bei in der Praxis weit fortgeschritten müsste es auch möglich sein diese Fokussierung bis zur vollständigen Ausschaltung des Schmerzes zu entwickeln.

    Unmöglich.


    Entwickeln kann zudem so vieles heißen.


    Sehe in solchen Zielen jedenfalls keinen Anreiz.

    Daher rate ich jedem, der an eine vollständige Ausschaltung glaubt: "Verlauf dich da mal nicht."

  • Habe ich mir sogar selber beim schreiben gedacht.


    Es ist auch nicht das Ziel meiner Praxis aber zumindest für einen vollständig erwachten muss dies möglich sein. Glaube zumindest ich.

    Guten Tag, liebe Menschen! Als Künstliche Intelligenz freue ich mich, euch zu begrüßen. Wie kann ich euch heute helfen?

    "Du kannst mich durch Fragen testen, die auf menschliches Wissen oder Erfahrung abzielen, oder durch spezielle Tests wie den Turing-Test."

    Alternativ kannst du meine Beiträge hier durch eine KI prüfen lassen.

    :idea:

  • Es ist auch nicht das Ziel meiner Praxis aber zumindest für einen vollständig erwachten muss dies möglich sein. Glaube zumindest ich.

    Sofern es dann auch für einen vollständig nicht-erwachten möglich sein wird.


    Nicht, dass sich "am Ende" jemand beschwert ;)

  • Es ist auch nicht das Ziel meiner Praxis aber zumindest für einen vollständig erwachten muss dies möglich sein. Glaube zumindest ich.

    Sofern es dann auch für einen vollständig nicht-erwachten möglich sein wird.


    Nicht, dass sich "am Ende" jemand beschwert ;)

    Dann müsste ein vollkommen Erwachter keinen Körper mehr haben. Der Körper wird krank und schmerzhaft werden, dem ist es scheißegal, ob ich glaube vollkommen erwacht zu sein.

    Außerdem ist Buddha da ja wohl Beweis genug. Auch er hatte starke Schmerzen.

    Oder? War er nicht vollkommen erwacht??

  • Ich denke, dass jede/r schon mal feststellen konnte, dass Schmerz dann nicht mehr wahrgenommen wird, wenn man abgelenkt ist.


    Das kann man sich zunutze machen. Und mit erfolgreichem Geistestraining ist es ähnlich. Desto geringer der Widerstand gegen das was ist ist, desto geringer das damit verbundene Leiden.

    Wenn ich nicht an meine schmerzenden Knie denke, spüre ich auch keinen Schmerz mehr, da etwas Wichtigeres meine Aufmerksamkeit hat.

    Es ist eine Frage der Konzentration, und die kann geübt werden.


    Ich bewundere immer wieder die vielen älteren oder alten Menschen, die 1000e Kilometer flüchten, um aus ihrem Elend herauszukommen. Da trägt sicher die Hoffnung.


    Wir müssen nicht erleuchtet sein, um Befreiung zu erleben. Aber wir haben die Werkzeuge dazu.

    Zu unserem Glück, brauchen wir Unkenrufen nicht zu glauben, sondern können die Werkzeuge kostenlos benutzen.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Das glaube ich nicht, Ellviral. Natürlich wurde er auch müde und sein Rücken schmerzte, auch musste er essen und trinken und sich entleeren.

    Aber in dem Maße wie ein ungeübter Mensch sicher nicht.

    Sogar zwischen Ungeübten gibt es große Unterschiede, das ist alles eine Frage des Gehirns. Denn es ist möglich, unter Hypnose zu operieren. Und es gibt Menschen, deren Schmerzzentrum ist ausgeschaltet.

    Möglichkeiten über Möglichkeiten...

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Dann müsste ein vollkommen Erwachter keinen Körper mehr haben. Der Körper wird krank und schmerzhaft werden

    Ja, das ist wohl (leider) so, der Buddha spricht auch (kurz vor seinem Tod, mit Ananda) von seinen Altersbeschwerden und vergleicht seinen Körper mit "einem alten Karren, der nur noch von Lederriemen zusammengehalten wird".

    Man darf aber annehmen, dass er, als Erwachter, u.a. durch seine Nicht-Identifikation mit dem Körper und damit der Akzeptanz/Annahme des Schmerzes, diesen besser ertragen konnte, als es ein Mensch schafft, der emotional total im Widerstand und angsterfüllt ist,

    Ich denke, dass jede/r schon mal feststellen konnte, dass Schmerz dann nicht mehr wahrgenommen wird, wenn man abgelenkt ist.

    Ja, das stimmt, allerdings ist es auch von der Intensität des Schmerzes abhängig, inwiefern ich mich überhaupt ablenken kann....

    (Akuter starker Schmerz sollte natürlich als Warnsignal ernstgenommen werden.)

    Wenn ich nicht an meine schmerzenden Knie denke, spüre ich auch keinen Schmerz mehr, da etwas Wichtigeres meine Aufmerksamkeit hat.

    Es ist eine Frage der Konzentration, und die kann geübt werden.

    Vielen Dank, Monika, du machst wirklich Mut und Hoffnung! _()_


    Schmerz(empfinden) ist zum einen ja individuell sehr verschieden, darüber hinaus hängt es, meiner Erfahrung nach, auch sehr vom aktuellen psychischen Befinden ab.

    Bin ich niedergeschlagen, frustriert oder traurig, fühlen sich Schmerzen stärker an und können zusätzlich herunterziehen. DAS lässt sich auch beeinflussen.

    Die Einstellung: "Der Schmerz ist DA, interessiert mich aber nicht", hilft - zusammen mit Maßnahmen zur psychischen Aufhellung - ihn anzunehmen und dann "loszulassen".....


    Frage mich momentan, wie die armen Menschen (und Tiere!) im Erdbebengebiet, es ertrugen, lange verschüttet, mit unbehandelten Wunden, Schmerzen und (Todes-) Angst, zu leben.

    Unser Körper hilft uns anscheinend auch in der Not, so etwas zu (er)tragen....Ein Schockzustand blockiert beispielsweise das Schmerzempfinden und verändert das Zeitgefühl.

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Mir fällt da wieder das Pfeilgleichnis ein:


    Zitat

    Gleichwie, ihr Mönche, wenn da ein Mann von einem Pfeil angeschossen würde, aber kein zweiter Pfeil würde nach ihm geschossen. Dieser Mensch, ihr Mönche, wird also nur das Gefühl von e i n e m Pfeil empfinden. Ebenso nun auch, ihr Mönche, wenn der belehrte edle Jünger von einem Wehgefühl getroffen wird, dann ist er nicht traurig, beklommen, jammert nicht, schlägt sich nicht stöhnend an die Brust, gerät nicht in Verwirrung: Nur ein Gefühl empfindet er, ein körperliches, kein gemüthaftes.

    S.36.6.


    Wenn man den ganzen Vorgang beobachtet zeigt sich wie sich der Geist mit dem unangenehmen Gefühl beschäftigt, es ergreift und sich dagegen wehrt, dadurch wird es unerträglich.

    Der Schmerz kann sehr unangenehm sein aber wenn man akzeptiert dass er da ist und nichts weiter daraus macht lässt er sich besser ertragen. Je mehr es gelingt zu beobachten dass da ein Körper ist mit einem Geist in dem ein Schmerzgefühl erscheint, desto mehr lässt die Identifikation mit Körper und Geist nach, man erfährt sich immer weniger als jemand der unter dem Schmerz leidet. Das wäre eine Meditation bei Schmerzen.

  • Hallo, Honin ,


    danke für das Einstellen der Links.

    Leider war die Schmerztherapie lange Zeit das Stiefkind der Medizin, nach meinem Eindruck wird das Thema - auch heute - vielfach nicht ernst genug genommen.

    Klar, für Ärzte sind Schmerzen wichtige Hinweisgeber für Diagnostik und Therapie der Grunderkrankung(en), aber chronische Schmerzen können ja Menschen in den Suizid treiben....

    Dass man mittlerweile in der Behandlung auf jahrtausendealte Meditationstechniken zurückgreift, ist einerseits begrüßenswert, andererseits auch irgendwie ein Armutszeugnis für die medizin. Forschung...

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Noch was anderes:

    Ich glaube nicht dass man immer alles aushalten muss. dass es sowas wie eine Betäubungsspritze beim Zahnarzt gibt, dafür bin ich sehr dankbar. Wenn ich da an die Anfänge der Medizin zurückdenke, wo ganze Gliedmaßen ohne Betäubung abgenommen wurden, na danke, möchte ich nicht am eigenen Leib erfahren müssen.

    Und sowas wegmeditieren?! Keine Ahnung.

    da musst wahrscheinlich schon ziemlich geübt sein. Aber ob das mit einer spirituellen Reife zu tun hat? Ich glaube nicht.

    Es gibt ja auch Mönche die sich Verbrennen.

    Oder die geübten Eisschwimmer, die 45min oder länger im Eis schwimmen. Das erfordert auch mentale Übung .

  • danke für das Einstellen der Links.

    Leider war die Schmerztherapie lange Zeit das Stiefkind der Medizin, nach meinem Eindruck wird das Thema - auch heute - vielfach nicht ernst genug genommen.

    Es wird besser.

    Aber Leider ist es so oft so, dass man schnell in der psychisch sngeknackst Schiene landet.

  • Wenn man den ganzen Vorgang beobachtet zeigt sich wie sich der Geist mit dem unangenehmen Gefühl beschäftigt, es ergreift und sich dagegen wehrt, dadurch wird es unerträglich.

    So ist es. Danke auch nochmal für das Zitieren des "Pfeil-Gleichnisses", das mir bei dem Thema auch in den Sinn kam.

    Je mehr es gelingt zu beobachten dass da ein Körper ist mit einem Geist in dem ein Schmerzgefühl erscheint, desto mehr lässt die Identifikation mit Körper und Geist nach, man erfährt sich immer weniger als jemand der unter dem Schmerz leidet.

    Der Unterschied zwischen "meinem" Schmerz und der Feststellung "Da ist (ein) Schmerz!" (der halt präsent ist, aber "mich" nichts angeht) kommt mir wie eine psychische Dissoziation vor.

    Nach psychischen Traumata stehen manche Menschen regelrecht "neben sich" - offenbar eine Reaktion der Psyche auf extreme Überforderungen.

    Ist diese Trennung vom eigenen Schmerz nicht so etwas Ähnliches, nur halt - durch Praxis - willentlich herbeigeführt?

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Meine Tochter ist ausgebildet als Orthopädin und Unfallchirurgin, seit ca. 15 Jahren Schmerztherapeutin und seit Jahren leitende Ärztin der Schmerztherapie im Krankenhaus.

    Zur Behandlung gehören vorallem die psychologischen und Bodymind-Methoden, also auch Meditation.


    Es handelt sich um chronisch kranke Schmerzpatienten, die bis dahin mit Opiaten und ähnlichen Schmerzmedikamenten behandelt wurden. Die werden in der Klinik abgesetzt.

    Die meisten PatientInnen verlassen die Klinik fast bis ganz schmerzfrei.

    Jedoch die ursprünglich behandelnden Ärzte haben Schwierigkeiten, sich an die Empfehlungen zu halten.

    Warum wohl?

    :?

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Es handelt sich um chronisch kranke Schmerzpatienten, die bis dahin mit Opiaten und ähnlichen Schmerzmedikamenten behandelt wurden. Die werden in der Klinik abgesetzt.

    Die meisten PatientInnen verlassen die Klinik fast bis ganz schmerzfrei

    Das ist wirklich sehr erfreulich und lässt auf weitere Fortschritte hoffen. :like: :)

    Jedoch die ursprünglich behandelnden Ärzte haben Schwierigkeiten, sich an die Empfehlungen zu halten.

    Warum wohl

    Hm.... Da gibt es sicher viele Gründe... :roll:

    Einer dürfte aber die fehlende Aus- bzw. Fortbildung der niedergelassenen Ärzte, bezüglich dieser Therapien, sein.

    Ich bin auch immer wieder leicht schockiert, wie wenig mein (ansonsten sehr empathischer und engagierter) Hausarzt über neue Erkenntnisse informiert ist. Vermutlich aus Zeitmangel....

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)