Erleuchtung

  • Inwieweit ist euch Erleuchtung ein Thema?

    Gibt es ein „bisschen“ Erleuchtung?

    Kenne die Aussage eines langjährigen Mönchs, der nicht erleuchtet ist, obwohl der natürlich viel „macht“.

  • Inwieweit ist euch Erleuchtung ein Thema?

    Erleuchtung ist im diesem Kontext kein Zustand den es zu erreichen gibt, sondern eine Aktivität. Wenn du Beispielsweise, jemanden siehst der durstig ist, gibts du ihm zu trinken oder lässt ihn zuschauen wie du trinkst? Und wenn du ihm zu trinken gibst, fühlst du dich stolz weil du ihm geholfen hast, erwartest du dir einen Platz neben Buddha, hoffst du auf eine bessere Wiedergeburt oder führst du die Aktion aus, ohne dich damit zu identifizieren?

  • Inwieweit ist euch Erleuchtung ein Thema?

    Gibt es ein „bisschen“ Erleuchtung?

    Kenne die Aussage eines langjährigen Mönchs, der nicht erleuchtet ist, obwohl der natürlich viel „macht“.

    Nun, früher war Erleuchtung für mich ein großes Ziel, Thema. Aber ich habe festgestellt, dass sie nicht eintritt, wenn man sie möchte. Daher kann ich sagen, dass man ihr nicht nachjagen sollte. Es wäre sinnlos. Also das ist meine persönliche Erfahrung. Vielleicht haben andere Menschen andere Erfahrungen damit.


    Und ob es ein "bisschen" Erleuchtung gibt, kann ich nicht sagen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich in den Zustand hinein kippe. Wie einen Schalter umlegen. Oder als ob ein neuer Gedanke im Bewusstsein auftaucht.


    Und was die Aussage des langjährigen Mönchs betrift: Es kann niemand wissen, ob der erleuchtet ist. Vielleicht hat er gelogen. Es ist eine Form der Höflichkeit, mit so einem Zustand nicht zu hausieren zu gehen. Wenn mich jemand fragen würde, ob ich erleuchtet wäre, würde ich so was sagen wie: "Es spielt keine Rolle." Im Soto Zen wird das ja so gehandhabt, dass alleine schon das Sitzen auf dem Kissen mit Erleuchtung gleichgesetzt wird.


    Und nein, ich bin nicht stolz auf einen Erleuchtungszustand, falls ich ihn je haben sollte.

    "Setz dich, Freund und trink einen Tee."

  • Inwieweit ist euch Erleuchtung ein Thema?

    :idea:

    Mein Thema "Erleuchtung" ist das Erkennen von Fehlern, die mir durch Reaktionen der Umwelt gezeigt wurden. Mich verwirren, verärgern, Unverständnis.


    :idea: mMn

    Erleuchtung ist etwas, das mich viele Jahre unbewusst begleitet hat, mit einigen Psycho-Buddhismus-Ratgeber-Büchern wurde sie bewusst und mit der Lehre des Buddha zu etwas, das ganz persönlich wurde, heißt ich reflektiere nur noch in Gedanken und nicht mehr mit jemanden anderen.


    mMn

    Das ist Erleuchtung, dieses Aha, ich hab irgendwie Scheiße gebaut: Das soll mir nicht wieder passieren, das schadet vor allem mir und dadurch schade ich der Umwelt.


    mMn

    Erleuchtung ist immer ein winziger Augenblick, den ich ignorieren kann, also wieder leiden oder ihn erkennen und mich anders verhalten. Ohne Erleuchtung gibt es kein frei von Leiden werden.


    :idea: mMn

    Erleuchtungen ergreifend wahrnehmen, sie zu achten und sie achtsam zu Veränderungen in mir zu verwenden, habe ich schon mit vier Jahren angewendet. Es konnte mich nie ein Mensch von dieser Art meiner Verarbeitung, Erleuchtung, abbringen.


    mMn

    Erleuchtung als etwas zu glauben, das von Außen oder durch die Umwelt erscheint oder ein dauerhafter Zustand sein muss, ist die böseste Falle. Erleuchtung geschieht einfach so und nur in mir.


    mMn

    Hier erscheint auch die Reaktionen auf Humor. Ich kann über einen Witz zum Lachen gebracht werden, den wirklich nur ich verstehe, weil in mir Assoziationen zu meiner Blödheit ablaufen, die ich nicht erklären kann. Erleuchtung als plötzliches Lachen.

    :idea:

    Wurde mir zum Thema Schadenfreude bewusst. Darüber plötzlich lachen müssen, weil jemandem ein Schaden entsteht, habe ich nie wieder gemacht. Denn mein Lachen darüber hat verhindert, mit Mitgefühl zu helfen.

    mMn

    Was ist Meditation? Ganz sicher nichts, das Erleuchtung bringt, außer eben das Erkennen meiner Fehler, die zu Korrekturen der Meditation führen müssen.

    Meditation dient dem Verlöschen von Erleuchtung beim Meditieren.

    Dem Erreichen von Nirvana.

    Nirvana ist keine Erleuchtung!


    OT in Anfängerbereich.

    mMn

    Nirvana ist ein Zustand, der vollkommen frei ist, von jeder Erleuchtung, die zu Veränderungen gehandelt werden muss. Wer Nirvana mit Erleuchtung gleichsetzt, hat Buddha nicht verstanden. Wer Nirvana/Befreiung als dauerhaften Zustand erreichen will, hat Buddha nicht verstanden. Wer den meditativen Zustand, Nirvana, als Lebensziel erhalten und bewahren will, ist schon tot. Meine Erleuchtung ist super schnell vergänglich und Nirvana ist dieser Vergänglichkeit nicht unterschieden. Im Nirvana bin ich befreit von Erleuchtungen, sie verwehen sofort genauso wie jeder Gedanke.


    :idea: Zeichen für Gedankenblitz

    mMn Zeichen für Gedanken und Meinungen machen zu dem Gedankenblitz.

  • Komme jetzt doch darauf, dass ich mit dem Wort Erleuchtung nicht so viel anfangen kann.

    Somit ist auch das Streben danach hinfällig.

    Einmal editiert, zuletzt von jwh ()

  • Mit Erleuchtung kann ich auch nichts anfangen. Erwachen spielt bei mir allerdings eine große Rolle: Ich erwache jeden Tag, bevor ich das Bett verlasse und aufstehe. Andernfalls könnte ich wohl kaum die Praxis im Alltag umsetzen.

  • "Erleuchtung" ist ja nur ein Synomym für "Erwachen".


    Was ist aus bud. Sicht dann "Erwachen"? Aus den bisher gegeben Antworten ist bereits ersichtlich, dass es sehr unterschidliche persönliche Deutungen gibt. Hinzukommt, dass die verschiedenen bud. Traditionen unter Erwachen jeweils etwas sehr unterschiedliches verstehen – immer ist es allerdings Ziel der Praxis. Nur zwei Beipiele: Zen strebt eine – möglichst dauerhafte – nicht-duale Sicht auf die Wirklichkeit an. Der gemeine Theravadin will möglichst rasch erlöschen, aus dem Samsara heraustreten.


    Und es gibt viele weitere, begründete, Deutungen. Vielleicht muss sich jeder persönlich seine Deutung zum Thema schaffen.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Erleuchtung ist für die meisten Buddhisten ein Zustand, der sich durch die Abwesenheit der drei Geistesgifte auszeichnet: Anhaftung, Ablehnung und Unwissenheit. Diese Abwesenheit wird durch unmittelbare (nicht intellektuelle) Erkenntnis der Leerheit der fünf Skandha erreicht. Deutlich wird das in den vier Siegeln, die eine buddhistische von einer nicht buddhistischen Leere unterscheiden:


    • Alles Bedingte ist unbeständig.
    • 
Alles Bedingte ist leidvoll. 

    • Alles ist ohne eigenständiges Selbst. 

    • Nirvana ist Frieden.



    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Zitat

    Aus Gier, Haß und Verblendung, Brahmane, und dadurch überwältigt, wirkt man zum eigenen Schaden, zu des anderen Schaden, zu beiderseitigem Schaden, erleidet man geistigen Schmerz und Trübsal. Sind aber Gier, Haß und Verblendung geschwunden, so wirkt man weder zum eigenen Schaden, noch zu des anderen Schaden, noch zu beiderseitigem Schaden, erleidet man keinen geistigen Schmerz und keine Trübsal. Das, Brahmane, ist das sichtbare Nirvana, das zeitlose, einladende, anregende, jedem Verständigen verständliche.

    Insofern also, Brahmane, der Mönch die restlose Versiegung von Gier, Haß und Verblendung verwirklicht, so gibt es eben das sichtbare Nirvana, das zeitlose, einladende, anregende, jedem Verständigen verständliche.

    -> Quelle

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Dass das spezielle Erleben Erleuchtung genannt wurde und wird, hat aus meiner eigenen Erfahrung mit dem Phänomen des Lichts zu tun. In einer solchen Erfahrung habe ich ein gleissendes Licht gesehen, obwohl es stockdunkel war. Es hat längere Zeit angedauert und auch noch Wochen später war "alles sonnenklar". Alle Farben leuchteten klarer.


    Für mich war klar, dass der Begriff genau richtig ist, das, was dann gesehen wird, ist EINLEUCHTEND. Leider kann es nicht wiedergegeben werden, aber es hat mich radikal verändert.

    Ich wusste von dem Moment an (Anfang 1989), dass ich mich um nichts sorgen muss, dass ich "nur" der Lehre folgen muss, dass ich, dass wir alle im Grunde frei sind.


    Dieser Zustand hat nicht angehalten, auch das unterliegt der Vergänglichkeit, denn der Vorhang ging immer wieder zu. Ich weiß aber, dass der freie Zustand nicht von außen kommt, sondern in mir erreichbar ist. Aber auch da kümmere ich mich nicht mehr drum,


    - keine Gier, kein Hass, keine neue Verblendung - einfach ein Schritt vor den anderen, tun, was zu tun ist, jeden Moment neu.


    Und die Erfahrung ist nur Erinnerung. Sicher wäre es anders, wenn ich Nonne und immer im Dunstkreis dieser Lehre gewesen wäre. Aber ich bedaure das nicht. Es ist wie es ist.


    Siddharta erwachte unter dem Bodhibaum, aber das war der Anfang seines Weges, nicht das Ende. Auch als Buddha hat er trotz Lehre noch "gelernt".


    Erleuchtung ist eine wunderbare Erfahrung, aber ohne entsprechende Folgen gibt es keinen "Erleuchteten". Deshalb wird sich niemand selbst als erleuchtet bezeichnen, weil da noch viel wartet bis zum Ende.


    Nur der Buddha trägt diese Bezeichnung, weil er den Weg aus dem Leiden alleine ent-deckt hat.

    Buddha bedeutet: der Erwachte. Aber das wisst Ihr ja :)

    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Hinzufügen zu meinem Beitrag möchte ich noch


    Die Erleuchtung Siddhartas unterm Bodhibaum war nicht das Ende, aber es war das Ende seiner Suche.


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Erleuchtung ist mir inzwischen völlig wurscht. Das war allerdings vor vielen Jahren noch anders.


    Jetzt ist mir wichtiger, meine Rolle im Leben gut auszufüllen, wozu selbstverständlich gehört, dass die Anderen auch was davon haben, denn sonst würde es mich ja nicht glücklich machen. Und die Anderen hätten dann ja eine kleine Freude weniger.


    Ich zerbreche mir nicht mehr den Kopf darüber, was ich machen muss, um nicht mehr wiedergeboren zu werden, also diese Sorge eines Theravadin bin ich schon mal los. Wenn ich wiedergeboren werden muss, dann ist es eben so, dann muss ich wieder das Beste draus machen, und muss ich nicht wiedergeboren werden und es ist nur ein "kann", nun, dann habe ich hoffentlich die richtige Entscheidungsfähigkeit in dem Moment.


    Es ist wie gesagt nicht vordergründig, dass ich mich mit solchen Gedanken beschäftigte.

    Allerdings kommen mir oft Gedanken, dass die Zusammensetzung der Elemente meines Körpers eine flüchtige Momentaufnahme ist, und dass letztendlich sich alles wieder auflöst. Und nicht nur das, denn würde sich alles nur wieder auflösen und später durch ganz andere Zusammensetzung völlig neue Formen hervorbringen, dann wäre das noch keine größere Transformation, sondern die vielmehr würde eintreten, wenn alles in eine neue Singularität eingehen und daraus sich ein neues Universum entfalten könnte, vermutlich mit anderen physikalischen Gesetzen als in diesem. Solche Gedanken sind in der Tat überwältigend für mich.

    Nur leider kann man nicht, als separates Wesen in diesem winzigen Ich-Käfig, solche Vorgänge beobachten, niemals!, denn es gäbe ja nur die Singularität, an der jede Vorstellung scheitert, da es so keinen Dualismus gibt.


    Ich habe mich auch schon manchmal gefragt - da die Astrophysik sich immer mehr der fernöstlich-buddhistischen Philosophie annähert - ob die Singularität nicht identisch ist mit der sogenannten Erleuchtung. Gewagt ausgedrückt: Vieles spräche dafür.

    Aber davon eine Vorstellung zu haben, geschweige denn eine Antwort darauf, dazu ist die Bemerkung: "Das übersteigt unser Fassungsvermögen!" gar kein angemessener Ausdruck!


    Das größte Rätsel ist für mich, warum man ein "gottgefälliges" bzw. "heilsames" (je nach Religion) Leben führen soll, um letztendlich die Erleuchtung zu erlangen. Erstens ist es sowieso die Gesetzmäßigkeit des Universums, zu "pulsieren" zwischen Singularität und Entfaltung, indem sich permantent Wandlung vollzieht, und zweitens ist die Zeit, wie wir sie erfassen, nicht so, wie sie wirklich ist, indem wir beispielsweise Supernovae erst eine Million Jahre später wahrnehmen aufgrund der "langsamen" Lichtgeschwindigkeit. Und auch die Gravitation bringt scheinbar alles durcheinander, undzwar nur deswegen, weil unser beschränkter Geist nicht über die dritte Dimension hinausdenken kann. Außerdem altern, je nach Länge der Reise, Astronauten (viel) schneller als die auf der Erde verbleibenden Menschen.


    Ich will damit nur sagen, dass sich die Art der Lebensführung absolut relativiert, angesichts dieser unfassbaren Rätsel, und darum ist die Frage nach der Erleuchtung in Wirklichkeit, ja: Wirk-Lichkeit, völlig irrelevant!


    Man kann höchstens durch Verneinung eine "Vorstellung" von der Erleuchtung haben, indem man beschreibt, was sie nicht ist.

    Und, um es mal hier klarzustellen: auch die Vorstellung von Himmel, Hölle undsoweiter, besonders in Form einer Parallelwelt zur Erleuchtung, sofern man die Erleuchtung "gleichsetzt" mit der Singularität, ist eine Perversion, solange man die Zeit, oder den Begriff der Zeit, so versteht wie aus unserer dreidimensionalen Perspektive.

    Astrophysikalisch gesehen kann es in "Gegenwart" der Singularität keine Parallelwelt geben.

    Aber es ist nicht so, dass es sie nicht gibt.

    Doch über ein gleichzeitiges Sein oder Nichtsein zu diskutieren ist sinnlos.


    Der Buddha lächelte weise, hob eine Blume und schwieg.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Ich finde "Erleuchtung" kein gutes Wort. Es kommt ja gar nicht aus dem Buddhismus sondern aus der Antike ( Illuminatio) wo es alle möglichen Zustande der Einsicht - in was auch immer - bezeichnet. Es ist also ein ganz und gar schwammiger Begriff - gerade in der Esoterikszene gibt es ja so einige die sich gleich "erleuchtet" nennen und Jünger um sich scharen.


    Das Wort "Erleuchtung" triggert doch nur die Suche nach irgendwelchen außergewöhnlichen Geisteszustände und tiefen Erkenntnissen.


    Während der Begriff Nibbana ( Verlöschen) ja das Vergehen von Gier, Hass und Verblendung bezeichnet und von daher Recht konkret ist. Man kann ja immer schauen inwieweitt da Formen von Begehren und Abneigung sind und inwieweit sie zunehmen oder abnehmen.

  • Das Wort "Erleuchtung" triggert doch nur die Suche nach irgendwelchen außergewöhnlichen Geisteszustände und tiefen Erkenntnissen.

    Das macht „Erleuchtung“ doch nur, weil es mit eigenen Vorstellungen so verblendet wird, dass es nur zu Streit kommen kann.

    ( Illuminatio) wo es alle möglichen Zustande der Einsicht - in was auch immer - bezeichnet.

    Das ist meine Auffassung von Erleuchtung, schon immer gewesen.

    Und genau so habe ich die Verwendung dieses Begriffes bei den Übersetzern gelesen.

    Das ist genau der Begriff, der angemessen ist, man müsste nur Deutsch in ganzen Sätzen und deren Zusammenhang (Kontext) mit den umgebenden Sätzen verstehen.


    Diese Auffassung lässt alle Verblendungen zu und wenn man sie bei sich erkennt (Verblendungen) kann Erleuchtung erkannt werden als annica, dukkha und anatta.

  • Erleuchtung ist mir inzwischen völlig wurscht. Das war allerdings vor vielen Jahren anders.


    Das größte Rätsel ist für mich, warum man ein "gottgefälliges" bzw. "heilsames" (je nach Religion) Leben führen soll, um letztendlich die Erleuchtung zu erlangen. Erstens ist es sowieso die Gesetzmäßigkeit des Universums, zu "pulsieren" zwischen Singularität und Entfaltung, indem sich permantent Wandlung vollzieht, und zweitens ist die Zeit, wie wir sie erfassen, nicht so, wie sie wirklich ist, indem wir beispielsweise Supernovae erst eine Million Jahre später wahrnehmen aufgrund der "langsamen" Lichtgeschwindigkeit. Und auch die Gravitation bringt scheinbar alles durcheinander, undzwar nur deswegen, weil unser beschränkter Geist nicht über die dritte Dimension hinausdenken kann. Außerdem altern, je nach Länge der Reise, Astronauten (viel) schneller als die auf der Erde verbleibenden Menschen.

    Hey Amdap,

    mir ist die Erleuchtung auch nicht mehr wichtig.


    Was aber Dein größtes Rätsel anbelangt, sehe ich es anders. Durch die empfohlene heilsame Handlung verändert sich das gesamte Weltbild, das Denken und damit das Fühlen. Es werden die Zusammenhänge erkannt und das eigene frühere Fehlverhalten, damit auch dessen Ursachen. Das wiederum hat zur Folge, dass mit noch größerer Bereitschaft die nächsten Hürden genommen werden wollen. Es tut nicht mehr weh, wenn Kritik auftaucht oder die Einsicht, nicht so zu sein wie man glaubte.


    Ganz im Gegenteil, ich bin dankbar für jeden Hinweis.

    Es geht nicht darum, ein besserer oder sogar guter Mensch im Sinne von gottgefällig zu sein.

    Es geht um Einsicht in das Prinzip von Ursache und Wirkung - in die 4 Edlen Wahrheiten.

    Die Folge solchen Verhaltens ist zwangsläufig Befreiung vom Leiden.


    Ohne diese durchdringenden Erfahrungen kann kein Erwachen vorhanden sein bzw. geschehen.

    Alles andere ist Theorie.

    :buddha:

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Das ist meine Auffassung von Erleuchtung, schon immer gewesen.

    Das Wort "Erleuchtung" hat ja mit Licht zu tun. Dies ist ja sehr eingängig , weil das Wegfallen von Verblendungen und Verspannungen und das Zunehmen von Sammlung zu Offenheit und Heiterkeit führen kann. Hakuin assoziiert in seinem Lobgesang des Zazen ja schön Befreiung mit dem hell leuchtenden Mond:


    Von daher ist es der Begriff "Erleuchtung" ein schöner und treffender Begriff.


    Aber damit etwas ein "guter Begriff" ist, muß er das von ihm bezeichnete klar und ohne Scfwammigkrit treffen. Und das tut er nicht.


    Das Wort Erleuchtung ist ja eben kein buddhistisches Wort sondern wird von den verschiedensten Leuten in verschiedensten Bedeutung verwendet. Christen verstanden da alle Arten der Verzückung oder Damaskus Erlebnisse. Leute aus der Satsang Bewegung verwenden es für Sachen die man buddhistisch wohl eher als erste oder zweite Sammlung bezeichnen würde. Wenn der eine Erleuchtung für Befreiung verwendet, der zweite für eine Einsicht in Vergänglichkeit, der dritte für eine tiefe Sammlung und der vierte für irgendeine für ihn profunde Vision dann redet man aneinander sehr vorbei. Und immer wenn ein Begriff zu Verwirrung führt ist er nicht gut brauchbar und es macht Sinn da präzisere Begriffe zu verwenden.

  • Scfwammigkrit

    Ob das wohl eine anerkannte Klimax ist?

    Pali - Sanskrit - Scfwammigkrit :lol: (nix für ungut, kleiner Scherz)


    - - - - -

    p.s. in Wikipedia ist ein ziemlich ausführlicher Artikel zum Thema "Erleuchtung" und "Erwachen", hat 'ne Menge Referenzen in verschiedene Religionen.

  • Wat soll denn das sein ? Gehen da die Lichter an ?

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Was aber Dein größtes Rätsel anbelangt, sehe ich es anders. Durch die empfohlene heilsame Handlung verändert sich das gesamte Weltbild, das Denken und damit das Fühlen. Es werden die Zusammenhänge erkannt und das eigene frühere Fehlverhalten, damit auch dessen Ursachen. Das wiederum hat zur Folge, dass mit noch größerer Bereitschaft die nächsten Hürden genommen werden wollen. Es tut nicht mehr weh, wenn Kritik auftaucht oder die Einsicht, nicht so zu sein wie man glaubte.

    Da Du meine Aussage:


    Das größte Rätsel ist für mich, warum man ein "gottgefälliges" bzw. "heilsames" (je nach Religion) Leben führen soll, um letztendlich die Erleuchtung zu erlangen. Erstens ist es sowieso die Gesetzmäßigkeit des Universums, zu "pulsieren" zwischen Singularität und Entfaltung, indem sich permantent Wandlung vollzieht, und zweitens ist die Zeit, wie wir sie erfassen, nicht so, wie sie wirklich ist, indem wir beispielsweise Supernovae erst eine Million Jahre später wahrnehmen aufgrund der "langsamen" Lichtgeschwindigkeit. Und auch die Gravitation bringt scheinbar alles durcheinander, undzwar nur deswegen, weil unser beschränkter Geist nicht über die dritte Dimension hinausdenken kann. Außerdem altern, je nach Länge der Reise, Astronauten (viel) schneller als die auf der Erde verbleibenden Menschen.

    ....offensichtlich als kritische Hinterfragung verstanden hast, glaubst Du, dass Du es anders siehst.

    In Wirklichkeit sehe ich es ähnlich wie Du.

    Denn heilsame, unheilsame oder neutrale Handlungen stehen in geheimnisvoller Verbindung mit der Erscheinungswelt des Universums und sind ein Bestandteil dieses größten Rätsels.

    Wir verstehen im Tiefgründigsten nicht, und wenn man es nur "logisch" betrachtet, warum Handlungen einen Zusammenhang haben sollen mit dem Pulsieren des Erscheinens und Vergehens. Eben weil wir nicht über unseren dreidimensionalen Tellerrand hinausschauen können.


    Wenn es "nicht mehr wehtut, wenn Kritik auftaucht oder die Einsicht, nicht so zu sein, wie man glaubte", dann sind wir ein paar Schritte weitergekommen, hat die Lebenserfahrung uns ein klitzekleines Stückchen weiser gemacht. Gleichwohl - zu denken, dieses habe uns der Erkenntnis der Weltformel näher gebracht (man könnte es auch z. B. Erleuchtung nennen), wäre doch eine etwas kühne Sicht.


    Der Buddha erklärte seinen Jüngern, dass er nur einen winzigen Bruchteil gelehrt habe, denn das Meiste sei in dieser Ausdrucksform nicht übermittelbar.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Denn heilsame, unheilsame oder neutrale Handlungen stehen in geheimnisvoller Verbindung mit der Erscheinungswelt des Universums und sind ein Bestandteil dieses größten Rätsels.

    Wir verstehen im Tiefgründigsten nicht, und wenn man es nur "logisch" betrachtet, warum Handlungen einen Zusammenhang haben sollen mit dem Pulsieren des Erscheinens und Vergehens. Eben weil wir nicht über unseren dreidimensionalen Tellerrand hinausschauen können.

    ...und wir darum zwangsläufig dualistisch denken, ob wir wollen oder nicht.

    Der Dualismus ist das größte, ja eigentliche Hindernis.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Denn heilsame, unheilsame oder neutrale Handlungen stehen in geheimnisvoller Verbindung mit der Erscheinungswelt des Universums und sind ein Bestandteil dieses größten Rätsels.

    Wir verstehen im Tiefgründigsten nicht, und wenn man es nur "logisch" betrachtet, warum Handlungen einen Zusammenhang haben sollen mit dem Pulsieren des Erscheinens und Vergehens. Eben weil wir nicht über unseren dreidimensionalen Tellerrand hinausschauen können.

    ...und wir darum zwangsläufig dualistisch denken, ob wir wollen oder nicht.

    Der Dualismus ist das größte, ja eigentliche Hindernis.

    Darum soll die Achtsamkeit darauf gerichtet sein, ob es ein Anhaften an einen Teil der dualistischen Sicht gibt, gleich Anhaften an ein Extrem.


    Ja --- Nein, Gut --- Schlecht, Richtig --- Falsch


    Die dualistische Sicht ist vollkommen normal für alle fühlenden Wesen.

    Das Leiden erscheint ausschließlich durch das menschliche Festhalten an einer Seite. Intellektuell also an einem Ich hab recht weil...


    Erleuchtung ist das Einsehen, Erkennen wie mein Leiden durch Festhalten wollen, erscheint und das führt zur Befreiung von selbstgemachten Fesseln.


    Ohne Festhalten, das zu erkennen ist, keine Erleuchtung, ohne Festhalten Nirvana, keine Erleuchtung.

  • Komme jetzt doch darauf, dass ich mit dem Wort Erleuchtung nicht so viel anfangen kann.

    Somit ist auch das Streben danach hinfällig.

    Jeder Gedanke und jede Idee zu dem Thema haben nicht annähernd was mit der Realität zu tun.

    Auf dieser Ebene ist das Streben absolut sinnlos.


    Frage dich, was dich zur buddhistischen Lehre, oder anderen Religionen bringt bzw gebracht hat.

    Lass dir ein paar Grundlagen beibringen (Silas, Samadi usw)

    Und mach es einfach.


    Ich wollte eigentlich nur glücklicher werden und von der Erleuchtung wusste ich gar nichts.


    Irgendwann nach endlosen Stunden auf dem Kissen habe ich aufgegeben.

    Ich habe losgelassen und plötzlich konnte ich bis zum Kern des Leidens vordringen.


    Die Ironie an der Sache ist, dass es auf "der anderen Seite" niemanden gibt, der erleuchtet werden kann, der Tod und Geburt erfährt usw, aber auf "dieser Seite" gibt es das alles, weil wir das andere Ufer nicht erreicht haben, und durch unsere Unwissenheit, in jeder Sekunde ein ganzes Universum kreieren, in dem es eine Hölle, Tod, Kriege usw gibt.


    Erleuchtung beendet nicht das Leiden der Welt, aber wir haben dann damit nichts mehr zu tun. Ohne dich und mich ist das Leben ziemlich einfach.


    Hass, Angst, Wut, Trauer lösen sich nicht auf, aber auf der "anderen Seite" ergreift und identifiziert man sich nicht mehr damit.


    Möge ich und alle Wesen Frieden finden, könnte dein Motto werden.

    Lebe ein heilsames und von Liebe getragenes Leben.


    Und verwende jede freie Minute um dieses Ich zu finden, dass scheinbar hinter all deinen Handlungen liegt.


    Dafür eignet sich Vipassana-Meditation zum Beispiel.


    Erleuchtung ist der größte Ausdruck der Liebe in und zu dieser Welt.


    Lese nicht 100 oder 1000 Bücher zu dem Thema, weil du dann 100 oder 1000 neue Vorstellungen zu dem Thema hast.

    Verschaffe dir einen kleinen Überblick und studiere dann dein Herz.


    Das Einhalten der Gebote hilft dir, und auch der Welt.


    Das kultivieren von Ruhe funktioniert dann auch leichter, wenn man weniger bereuen und fürchten (Polizei, Rache, Eifersucht, usw) muss.


    Schaffe Ruhe in deinem Leben, und forme den Geist zu einem hilfreichen Instrument.


    Nütze dieses ruhige Instrument um jenen Punkt zu finden, der dieses Universum in jedem Augenblick entstehen und vergehen lässt.


    Und wenn du an der Quelle angekommen bist, wirst du zuerst erschrecken.

    Dort wirst du erkennen, dass alles eine Illusion war.

    Suche den Sucher, und deine Suche wird in einem stillen Meer des Friedens enden.


    Alles Gute für dich!


    Mögen wir alle Frieden finden!

    2 Mal editiert, zuletzt von Martin_1980 ()

  • Ich versuche es mal mehr wissenschaftlich zu erklären. Es gibt den Moment des Satoris, andere nennen es Gotteserfahrung. In unserem Gehirn haben wir ein Punkt in der Mitte, wenn die äußeren Umstände gegeben sind und dieser Punkt stimuliert wird erfährt man sowas wie „Erleuchtung“

    Nur ist man dann bestimmt noch lange nicht erleuchtet.


    Man erfährt was was außerhalb der Wahrnehmung des Gehirns liegt, doch interpretiert man das mit dem Gehirn, also je nach Glaubensvorstellung/Vorkonditionierung wird es anders interpretiert.


    Deswegen ist es wohl so wichtig keine Vorstellungen zu haben, bzw. von allem loszulassen wie man denkt wie die Welt ist, damit man es rein erfährt ohne es in was rein zu interpretieren.


    Aber des wegen ist man noch lange nicht „dauerhaft“ erleuchtet

  • Inwieweit ist euch Erleuchtung ein Thema?

    Gibt es ein „bisschen“ Erleuchtung?

    Kenne die Aussage eines langjährigen Mönchs, der nicht erleuchtet ist, obwohl der natürlich viel „macht“.

    Ich habe darüber sehr lange nicht nachgedacht.

    Internet und Bücher hatte ich nicht zur Verfügung.

    Ich habe sehr lange mit berühmten Lehrern in Thailand verbracht, und irgendetwas war an diesen Menschen anders.

    Sie waren komplett anders als die Leute in meiner katholischen Kleinstadt.


    Ich habe mal als Diener mit meinem Abt in einer Höhle gelebt .


    Und manchmal hatte ich das Gefühl, dass er der glücklichste Mensch auf der Welt war.

    Später wurde er nach Bangkok in ein Krankenhaus gebracht, weil er einen Schaden am Herzen hatte.

    Obwohl es ihm körperlich immer noch sehr schlecht ging, war er zumindest für mich immer noch der glücklichste Mensch im Zimmer.


    Ich habe an seinem Bett geweint, und er legte seine Hand auf meinen Kopf und sagte folgendes : Matin (das r haben die thailänder oft unterschlagen), ich habe dir alles beigebracht und trotzdem weinst du hier um mich. Du glaubst immer noch das ich sterbe. Du hast alles nötige in deinem Herzen, aber den letzten Schritt musst du alleine machen.

    Hast du nicht schon ganze Ozeane mit deinen Tränen gefüllt?

    Wenn du mich wirklich glücklich machen willst, dann mach den letzten Schritt.


    Gegen die Prognosen der Ärzte hat er sich übrigens wieder erholt.


    Erleuchtung ist ein dehnbarer Begriff.


    Jemand der den Stromeintritt verwirklicht hat, ist im Grunde auch schon erleuchtet.

    Es gibt kein Zurück für ihn.


    Das ist ungefähr so wie wenn man im Schwimmbad vom 10 Meter Turm ins Becken springt.

    Da ist noch ein wenig Angst und der Aufprall im Wasser tut noch ein wenig weh, aber sobald man gesprungen ist, gibt es kein Zurück mehr.

    Man wird das kühlende Wasser der Freiheit erreichen.


    Dann gibt es noch den einmalwiederkehrer oder den Anagami.

    Der springt vom 1 Meter Brett und kann schon vor dem Absprung das kühle Wasser fühlen.

    Sein Sprung tut auch nicht mehr so weh.


    Du kannst hier die Suchfunktion verwenden um über diese Sachen mehr zu erfahren.


    Dann gibt es noch diese Aha-Momente im Alltag, die aber nichts mit der Erleuchtung zu tun haben.

    Die Erleuchtung ist im ersten Moment, wenn der Pfad zur Frucht führt, ein Moment der Zerstörung.


    Deine ganze bisherige Welt bricht zusammen. Alles was Du durch Erziehung, Umfeld, Bildung usw gelernt hast, stellt sich als Täuschung heraus.

    Für einen kurzen Moment hat man furchtbar Angst und ist schockiert, weil die Welt dann nie mehr die selbe sein wird.


    Aber dann entsteht auch ziemlich schnell ein Gefühl der Erleichterung und Freude.

    Man weiß dass man diesen Kreislauf des Leidens hinter sich lassen wird.


    Auch wenn es noch dunkle Flecken auf dem Herzen gibt, sieht und fühlt man das grenzenlose Licht der Freiheit hinter allen Erscheinung, die man zuvor noch als mein Leben, Universum betrachtet hat.


    Auf dieser Ebene passiert noch etwas anderes.

    Man sieht (fühlt) andere Wesen und Ebenen, wo man Hilfe, Belehrungen, und teilweise auch ein wenig Schutz erhält.

    Man ist nicht mehr abhängig von Lehrer, Büchern, Tempel, was aber nicht bedeutet, dass man diese Lehrer, Bücher, Tempel nicht besucht.


    Dhamma schützt bis zu einem gewissen Grad vor den Gefahren der Dunkelheit, sofern man Sila, Samadhi zum glänzen bringt.


    Ich würde darüber gar nicht so viel nachdenken und einfach die Praxis machen, weil man in Wirklichkeit nicht mal ansatzweise erfassen kann, was Erleuchtung bedeutet.


    Alles Gute für dich!


    Martin