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Jesus? Aus der buddhistischen Sicht?

  • SpektrumRot
  • 29. April 2023 um 20:25
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    • 7. Mai 2023 um 22:07
    • #26
    Martinistweg:

    Aber der Buddha war meiner Meinung nach einfach nur ein Genie.

    Ich glaube er war ein Genie, besonders dadurch das durch seine Lehren, die Menschen es selbst erfahren müssen

  • Noreply
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    • 8. Mai 2023 um 10:01
    • #27

    Jesus war ein Gottmörder. Er hat den verständigen liebenden, hilfreichen Vater gezeigt.

    Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, galt ab da auch für Gott.

  • Sudhana
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    • 8. Mai 2023 um 10:52
    • #28

    Irrelevant

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Anandasa
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    • 8. Mai 2023 um 23:02
    • #29

    Aus buddhistischer Sicht würde ich Jesus als einen Bodhisattva der Nächstenliebe bezeichnen. Und hier sieht man gleich, dass man Jesus nicht einfach in die buddhistische Weltsicht einpacken kann, denn es gibt Metta im Buddhismus und Nächstenliebe enthält auch Aspekte von Metta, ist aber etwas anderes.

    So etwas hat im Buddhismus keine Entsprechung:


    [lz]

    Was ihr den geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan. (Mt 25,40)[/lz]

    Deswegen würde ich Jesus als was eigenes ansehen. Ihn in irgendeine Form pressen zu wollen, geht an den Dingen vorbei. Und die Dinge zu sehen wie sie sind ist ein wichtiger Grundsatz im Buddhismus um Leiden zu verhindern.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

    Einmal editiert, zuletzt von Anandasa (8. Mai 2023 um 23:19)

  • Bernhard_Shaolin
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    • 9. Mai 2023 um 08:53
    • #30

    Dieses Zitat erinnert mich an Karma

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    • 9. Mai 2023 um 21:25
    • #31

    In der Frühzeit der Kirche- so um 400- gab es den Theologen Pelagius. Dieser Lehrte, dass das was wichtig ist, die Taten der Menschen sind. Es geht schlicht darum, dass der Mensch das Gute tut - seinen Nächsten liebt - und das Schlechte läßt. Das klingt ja sehr gut. Und dann auch sehr parallel zu den ethischen Elementen des edlen achtfachen Pfad.

    Das Problem dabei ist, dass dabei die Gottesvorstellung und die Gottesbeziehung in ihrer Wichtigkeit geschmälert werden.

    Weil als Pelagius die Rechnung ohne den Wirt aller Wirte gemacht hatte, wurde er

    gerade vom Kirchenvater Augustinus erbittert verfolgt. Nach Augustinus geht es ja nicht darum geht was man tut oder nicht ( auch schlimmen Sündern wird vergeben) sondern sich der Gnade Gottes anzuvertrauen. Und die Rolle jesu liegt nicht so sehr in dem was er sagte, sondern dass er als Opferlamm starb um die Erbsünde zu tilgen. Was ja wiederum krass ist, weil es ja das was Jesus so sagte zum Blöcken reduziert und er erst am Kreuz seinen "wahren Job" erfüllt - die Erlösung der Menschheit

    Und während man Pelagius und den Jesus der zu ethischen Verhalten auffordert als Buddhist nachvollziehen kann, ist Jesus als Opferlamm - die Schuld und ihre Tilgung durch Blut viel archaischer und unnahbarer.

  • SpektrumRot
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    • 9. Mai 2023 um 22:12
    • #32

    Ich frage mich aus seiner Sicht. Er war ein Reformer und gehe mal stark davon aus das er gute Absichten hatte, die Welt besser zu machen und hat was (halb)buddhistisches oder andere Lehren verstanden, die die Nächstenliebe, die Logik daraus verstanden hat.

    Was er wirklich meinte ist, unklar.

    Bei den Buddhisten, wenn Mönche erstmal Selbstverwirklichung erreichen müssen, dann kehrt man immer zum Kern zurück.

    Aber wenn einer was lehrte und es wurde durch hören und sagen, abgeschrieben, übersetzt, weiter gegeben und vor allem mit Worten, die nicht alles beschreiben können ohne einen „festen Kern/Anker“ in der Lehre.

    Eine „Notfallsicherung“ das die Lehre sich treu bleibt. Was meinte er am Ende wirklich?

    Was wäre aus dem Buddhismus geworden, wenn es mehr Theorie wäre ohne das sich Mönche erstmal Selbstverwirklichen müssten?

    Ob er sich freiwillig unfreiwillig, kreuzen lassen hat, wer weiß was da wirklich dahinter steckte…

    Man predigte Nächstenliebe und als Vorbild, stirbt man an Kreuzen aus dem Akt der nächsten Liebe für die Sünden der Menschen.

    Psychologisch gesehen, „ich starb für euere Sünden, also macht euch kein Kopf mehr um was ihr in der Vergangenheit verbrochen habt. Ihr könnt jetzt ganz frisch neu anfangen. Eine schöne neue Welt schaffen voller Nächstenliebe…“

    „Schaut was Nächstenliebe bedeutet, ich bin für euch gestorben“

    Vll irgend sowas in die Richtung, ich glaube im Gegensatz zu Buddha wollte er mehr direkt die Welt reformieren, besser machen „überstürzt“ Leid vermeiden

  • SpektrumRot
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    • 9. Mai 2023 um 23:33
    • #33

    Buddhistische Mönche müssen sich Selbstverwirklichen, dadurch ist einigermaßen offensichtlich was Buddha meinte, ohne Ich die Wahrheit zu erfahren, diese bleibt ja gleich.

    Aber schade das man heute nicht sagen kann was Jesus meinte und bezwecken wollte und warum er die Dinge tat.

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    • 10. Mai 2023 um 08:12
    • #34
    SpektrumRot:

    Aber schade das man heute nicht sagen kann was Jesus meinte und bezwecken wollte und warum er die Dinge tat.

    Ich finde den biblischen Jesus ja eine durchaus plastische Figur. Und da ist doch das was er sagt und tut nicht so überraschend, das man über seine Motive und Gedankengänge rätseln müsste, sondern fügt sich gut in den Hintergrund jener Zeit:

    1. Er schließt ja direkt an Johannes den Täufer an - der wohl historisch belegt ist. Johannes war ein Bußprediger - der die Leute zur Umkehr und zum Glauben an Gott anhielt, weil er die Endzeit anbrechen sah. So wie auch schon vorher alle möglichen Propheten die Menschen ermahnten und zur "Umkehr zu Gott anhielten" Wahrscheinlich stammt Jesus also aus der großen Johannes-Bewegung.
    2. Was ihn da für seine Zeitgenossen hervorhob ist, dass er sich nicht nur als Prophet sondern als Messias sah. Ein Begriff der, angesichts der römischen Unterdrückung eine enorme politische Brisanz hatte. Damals hatte sich ja die paramilitärische Widerstandsbewegung der Zeloten gegründet die den Römern Widerstand leisteten und auf einen Erretter ( Messias) hofften.
    3. Im Gegensatz zu dem was die Zeloten wollte war Jesus aber vergleichsweise friedlich. Aber auch das mit der Nächstenliebe war ja kein Erfindung Jesu sondern eine Strömung im rabbinischen Judentum. Es war ja Rabbi Hillel der damals sagte "Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht; das ist die ganze Gesetzeslehre, alles Andere ist nur die Erläuterung, gehe und lerne sie"
    4. Ein weiterer Punkt dürfte sein, dass er sich in seiner Botschaft nicht auf traditionelle Juden beschränkte sondern auch griechisch/römisch beinflusste Juden ansprach, was dann später bei Paulus zu einer Erweiterung über das Judentum hinaus führen sollte.
    5. Ein weitere Besonderheit an Jesus ist, dass er auch viele margialisierte ansprach. In seiner Bewegung hatten Frauen eine große Rolle und er integrierte sogar "Zöllner" - also Inkasso-Schergen die für die Römer die diversen Steuern eintrieben.

    Aus diesem Hintergrund heraus ist doch das Handeln Jesus verstehbar. Umkehr und Taufe ( wie bei Johannes) Messiasanspruch (wie bei den Zeloten) und Nächstenliebe ( wie bei Hillel) kombiniert mit einer Erweiterung auf margialisierte und sogar Kollborteuere.

    Jesus ist eine spannende Gestalt die dadurch so integrierend wirken könnte, indem sie die an ganz unterschiedliche Strömungen jener Zeit andockte.

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    • 10. Mai 2023 um 08:13
    • #35

    Lieber Void, was ist Blöcken?

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    • 10. Mai 2023 um 08:19
    • #36
    Monikadie4.:

    Lieber Void, was ist Blöcken?

    ich meinte "blöken"- also die Lautäußerungen von Schafen.

  • Sudhana
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    • 10. Mai 2023 um 14:50
    • #37
    void:

    Ein weiterer Punkt dürfte sein, dass er sich in seiner Botschaft nicht auf traditionelle Juden beschränkte sondern auch griechisch/römisch beinflusste Juden ansprach, was dann später bei Paulus zu einer Erweiterung über das Judentum hinaus führen sollte.

    Halte ich für ziemlich unwahrscheinlich, wenn man sich sein durch die Synoptiker überliefertes Itinerar anschaut. Die hellenistischen Städte der Dekapolis, östlich und südöstlich Galiläas - null Präsenz. Nicht einmal das in Sichtweite Kafernaums gelegene Hippos. Ganz zu schweigen von der zu seinen Lebzeiten neuerbauten hellenistisch-römischen Residenzstadt seines Landesherrn Herodes Antipas - Tiberias, keine 20 km von Kafarnaum entfernt, wo es für einen Zimmermann gewiss gut bezahlte Arbeit gab. Das johanneische Itinerar ist eher literarisch als dokumentarisch gestaltet, lässt aber auch keinen anderen Schluss zu, als dass der Wanderprediger Jeschua sich weitgehend unter jüdischen Fundamentalisten bewegte. Wenn es da mal eine Ausnahme gab, dann war das so bemerkenswert, dass es eine solche Ausnahme in ein Evangelium schaffte - in diesem Fall das des Matthäus, Kap. 15.[lz]

    21 Und Jesus ging weg von dort [vom See Genezareth] und zog sich zurück in die Gegend von Tyrus und Sidon.

    22 Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus diesem Gebiet und schrie: Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Meine Tochter wird von einem bösen Geist übel geplagt.

    23 Und er antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Jünger zu ihm, baten ihn und sprachen: Lass sie doch gehen, denn sie schreit uns nach.

    24 Er antwortete aber und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.

    25 Sie aber kam und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!

    26 Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde.

    27 Sie sprach: Ja, Herr; aber doch fressen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. [welch vorbildliche Demut!]

    28 Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter wurde gesund zu derselben Stunde.[/lz]

    Proselyten unter 'Heiden' zu rekrutieren - also eine Weltreligion, keine ethnische - das war erst das Projekt des Zeltmachers (und römischen Bürgers) Scha'ul aka Paulus aus der kleinasiatischen Diaspora; der hellenistischen Hafenstadt Tarsus, wo seit dem Seleukiden Antiochos IV. zweihundert Jahre lang Juden, Syrer, Griechen und Lateiner zusammenlebten. Das war genau das Umfeld, das Jeschua bei seinen Reisen mied.

    Die sog. "Zöllner" waren einheimische Subunternehmer römischer Finanzkonsortien (bzw. der herodianischen Dynasten), die die Steuereinnahmen der Region gepachtet hatten. Ihre Aufgabe war deren Eintreibung - ggf. mit Unterstützung bewaffneter 'Gerichtsvollzieher', die schon mal nötig wurde, wenn säumige Steuerschuldner zur Begleichung kurzerhand versklavt und verkauft wurden. "Einheimisch" heisst, dass das (wie der notorische Zachäus) idR ebenso Juden waren wie die von ihnen Geschröpften. Dass die zwar recht wohlhabend, aber trotzdem bei ihren Mitbürgern wenig beliebt waren, sollte nicht überraschen. Nun ja - wenn man einen ganzen Trupp Apostel zu verköstigen und keine Fischbrötchen zum vermehren hat, kehrt man besser bei einem reichen Mann ein ...

    OM MONEY PAYME HUNG

    Einmal editiert, zuletzt von Sudhana (10. Mai 2023 um 15:03)

  • Anandasa
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    • 10. Mai 2023 um 14:57
    • #38
    void:

    Weil als Pelagius die Rechnung ohne den Wirt aller Wirte gemacht hatte, wurde er

    gerade vom Kirchenvater Augustinus erbittert verfolgt. Nach Augustinus geht es ja nicht darum geht was man tut oder nicht ...

    Dieses Problem ist natürlich dem Christentum inhärent, aber ich sage mal, dass man Gottesglaube nicht mit der Figur von Jesus vermischen darf. Natürlich wird genau das im Christentum gemacht. Aber die Figur Jesus selbst als solche hat seinen für sich stehenden Wert. Ich halte Jesus für eine sehr gute Sache, halte aber nicht viel von der christlichen Kirche. So denke vermutlich sehr viele Menschen.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

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    • 10. Mai 2023 um 17:50
    • #39
    Anandasa:
    void:

    Weil als Pelagius die Rechnung ohne den Wirt aller Wirte gemacht hatte, wurde er

    gerade vom Kirchenvater Augustinus erbittert verfolgt. Nach Augustinus geht es ja nicht darum geht was man tut oder nicht ...

    Dieses Problem ist natürlich dem Christentum inhärent, aber ich sage mal, dass man Gottesglaube nicht mit der Figur von Jesus vermischen darf. Natürlich wird genau das im Christentum gemacht. Aber die Figur Jesus selbst als solche hat seinen für sich stehenden Wert. Ich halte Jesus für eine sehr gute Sache, halte aber nicht viel von der christlichen Kirche. So denke vermutlich sehr viele Menschen.

    Wenn man Jesus fragen würde, was seine vier edlen Wahrheiten von der Entstehung des Leidens seiner Ursache und seiner Bewältigung sind,dann wird er die klassische Antwort des Judentums geben: Die Ursache des Leidens ist die Abkehr von Gott und die Überwindung des Leidens die Umkehr zu Gott. Jesus ist ein Gottesmann der Gottes frohe Botschaft predigt.

    Einen privaten Jesus jenseits des Propheten mag ich nicht zu erkennen

    Natürlich ist das Wort "Gott" ein großes Wort, hinter dem vieles Platz findet. Positives wie Liebe, Mitgefühl und Solidarität, aber auch bärtiges Patriarchtum mit der Tendenz zum Zündeln an sündigen Stätten sowie Überschwemmungen der selben. Fast wie diese Wegweiser wo "Alle Richtungen" darauf steht, die mich immer ganz verdutzt zurücklassen..

  • Hajobo
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    • 11. Mai 2023 um 11:50
    • #40
    mukti:

    Nach der Bibel gibt es einen ewigen Schöpfergott, nach dem Palikanon gibt es keinen Anfang:

    Deine Beiträge sind immer sehr lesenswert, sie animieren mich zum Weiterdenken.

    "Ewiger Schöpfergott" und "ohne Anfang" ist für mich das Gleiche, denn wenn etwas ohne Anfang existiert, kann es nur ewig sein. Wenn man den Begriff Schöpfergott durch Schöpfergeist ersetzt, werden die Differenzen zwischen beiden religiösen Anschauungen kleiner und daß Gott Geist ist, steht sogar in der Bibel (Joh 4,24). Man darf nur nicht den Fehler machen, ein Wesen - oder gar ein persönliches Wesen darin zu sehen.

    Jesus ist für mich ein erleuchteter Mensch von vielen gewesen, dem die Wahrheit aufgegangen war, wie dem Buddha. Nicht wenige solcher Propheten sind eines gewaltsamen Todes gestorben, denn Wahrheitsverkünder sind gefährlich für die jeweils Herrschenden.

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

  • Bernhard_Shaolin
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    • 11. Mai 2023 um 12:36
    • #41

    Da möchte ich einwerfen, dass doch das Ziel des Christentums der Himmel ist bzw würdig sein im Himmel zu sein. Im Buddhismus gibt es unzählige Himmel und das höchste Ziel ist die Erleuchtung. Es geht zwar in beiden Religionen oder Philosophien um spirituelle Entwicklung aber Buddhismus geht da einen Schritt weiter für die die Bereit sind. Mir wurde gesagt, dass spirituelle Entwicklung eigentlich drei Ziele verfolgt die aufbauend sind. Ein friedliches, fröhliches und bedeutungsvolles Leben im Hier und Jetzt zu haben. "Ewiger" Segen in einem der Himmel. Und das dritte Ziel ist vollständige Erleuchtung.

    Somit würde ich doch meinen das Jesus den Leuten nur den nächsten Schritt erzählt hat oder vielleicht war Jesus nicht so weit wie Buddha.

    Möchte aber hier auch niemanden vom Glaube abbringen, nur für ein mögliches Aha-Erlebnis sorgen um uns gegenseitig hinborzuheben.

  • Monikamarie
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    • 11. Mai 2023 um 12:47
    • #42
    Beitrag

    RE: Jesus? Aus der buddhistischen Sicht?

    […]

    Moin SpektrumRot,

    Die Lehre Buddhas beginnt, wo die Lehre Jesu aufhört. Deshalb musste ich weitersuchen und habe gefunden, nämlich eine Lehre, bei der es nicht um Gnade Gottes, Teufel und Sünde geht.

    Sobald Du den Weg einschlägst , verändert sich was. Das mag bei der Nachfolge Jesu genauso sein, aber Du musst immer darum beten, und wenn Du ehrlich bist, merkst Du, daß Du Dich nicht änderst. Du bist immer noch mit der Welt beschäftigt.

    Beim achtfachen Pfad und den 4 Edlen Wahrheiten erkennst…
    Monikamarie
    2. Mai 2023 um 11:56

    Um mich nicht zu wiederholen.

    _()_ _()_

  • mukti
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    • 11. Mai 2023 um 13:10
    • #43
    Hajobo:
    mukti:

    Nach der Bibel gibt es einen ewigen Schöpfergott, nach dem Palikanon gibt es keinen Anfang:

    Deine Beiträge sind immer sehr lesenswert, sie animieren mich zum Weiterdenken.

    Danke für die Rückmeldung, das finde ich erfreulich.

    Hajobo:

    "Ewiger Schöpfergott" und "ohne Anfang" ist für mich das Gleiche, denn wenn etwas ohne Anfang existiert, kann es nur ewig sein. Wenn man den Begriff Schöpfergott durch Schöpfergeist ersetzt, werden die Differenzen zwischen beiden religiösen Anschauungen kleiner und daß Gott Geist ist, steht sogar in der Bibel (Joh 4,24). Man darf nur nicht den Fehler machen, ein Wesen - oder gar ein persönliches Wesen darin zu sehen.

    Ja ein ewiger Schöpfergott ist eben auch ohne Anfang, aber nach der Bibel hat er der Welt die es vorher nicht gab einen Anfang gesetzt. Nach dem Buddha gibt es keinen Zeitpunkt an dem sie entstanden ist, es ist ein ewiger Kreislauf des Entstehens und Vergehens - Samsara.

    Aber ja, es muss etwas Gestaltendes geben das die Dinge zusammenfügt und Wesen entstehen lässt und das wäre wohl etwas Geistiges. So betrachtet werden die Unterschiede der beiden Anschauungen geringer.

    Hajobo:

    Jesus ist für mich ein erleuchteter Mensch von vielen gewesen, dem die Wahrheit aufgegangen war, wie dem Buddha. Nicht wenige solcher Propheten sind eines gewaltsamen Todes gestorben, denn Wahrheitsverkünder sind gefährlich für die jeweils Herrschenden.

    Ich sehe es ähnlich, auf eine Gleichsetzung mit dem Buddha lege ich mich aber nicht fest. Jedenfalls war er für mich ein ganz besonderer Mensch mit einer sehr hohen Erkenntnis. Und wie sagt doch Schopenhauer: "Wer die Wahrheit sagt muss in dieser Welt froh sein mit heiler Haut davonzukommen".

    Mit Metta, mukti.


  • Leonie
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    • 11. Mai 2023 um 13:27
    • #44
    mukti:

    Aber ja, es muss etwas Gestaltendes geben das die Dinge zusammenfügt und Wesen entstehen lässt und das wäre wohl etwas Geistiges. So betrachtet werden die Unterschiede der beiden Anschauungen geringer.

    Aber nur dann, wenn man in dem "Geistigen" einen atta ausgräbt.

    Der Kreislauf beginnt mit Unwissenheit, Verblendung und die sind die Bedingung für sankhara, den Gestaltungen.

    :zen:

  • Anandasa
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    • 11. Mai 2023 um 15:08
    • #45
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    Wenn man Jesus fragen würde, was seine vier edlen Wahrheiten von der Entstehung des Leidens seiner Ursache und seiner Bewältigung sind,dann wird er die klassische Antwort des Judentums geben: Die Ursache des Leidens ist die Abkehr von Gott und die Überwindung des Leidens die Umkehr zu Gott. Jesus ist ein Gottesmann der Gottes frohe Botschaft predigt.

    Einen privaten Jesus jenseits des Propheten mag ich nicht zu erkennen

    Natürlich ist das Wort "Gott" ein großes Wort, hinter dem vieles Platz findet. Positives wie Liebe, Mitgefühl und Solidarität, aber auch bärtiges Patriarchtum mit der Tendenz zum Zündeln an sündigen Stätten sowie Überschwemmungen der selben. Fast wie diese Wegweiser wo "Alle Richtungen" darauf steht, die mich immer ganz verdutzt zurücklassen..

    Leiden als Anfangspunkt, an dem alles aufgehängt wird, gibt es nur im Buddhismus. Deswegen macht es keinen wirklichen Sinn sowas Jesus zu fragen.

    Man kann wie gesagt auch Jesus für sich selbst sehen - ohne Gott. Da gibt es auch viel heilsames zu entdecken.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • mukti
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    • 11. Mai 2023 um 16:42
    • #46
    Leonie:
    mukti:

    Aber ja, es muss etwas Gestaltendes geben das die Dinge zusammenfügt und Wesen entstehen lässt und das wäre wohl etwas Geistiges. So betrachtet werden die Unterschiede der beiden Anschauungen geringer.

    Aber nur dann, wenn man in dem "Geistigen" einen atta ausgräbt.

    Der Kreislauf beginnt mit Unwissenheit, Verblendung und die sind die Bedingung für sankhara, den Gestaltungen.

    Die Christen schließen von der Schöpfung auf einen Schöpfer, nach dem Palikanon läuft alles ohne Anfang unter bestimmten Bedingungen ab, sankhara bezieht sich dabei meines Wissens auf das willentliche Gestalten.

    Die Gemeinsamkeit ist meines Erachtens dass alles vom Geist ausgeht, der Unterschied dass einmal ein Selbst dahintersteckt und einmal nicht. Wobei es im Christentum auch unpersönliche Auffassungen von Gott gibt, er wäre jenseits aller Vorstellung und nicht mit dem Verstand erfassbar. Ebenso ist Parinibbana nicht erfassbar, das Höchste der Buddhisten.

    Mit Metta, mukti.


  • SpektrumRot
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    • 11. Mai 2023 um 17:19
    • #47

    Die Satori Erfahrung wird auch von Christen oft als Gotteserfahrung bezeichnet. Dann hat man „Gott“ erfahren.

    Ich sah mal eine Doku über Mystiker des Islams, da wurde von einer kosmischen Hintergrundstrahlung gesprochen, aber es gibt trotzdem einen Schöpfer.

    In zwei alten Okkultismusbücher die ich laß wurde Gott als „Ton“ bezeichnet.

  • SpektrumRot
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    • 11. Mai 2023 um 18:08
    • #48
    Monikadie4.:

    Um mich nicht zu wiederholen.

    Deswegen besonders die Frage an Dich, weil Du beides praktiziertest.

    Glaubst Du Jesus meinte mit „Gott“ das was die Buddhisten meinen, was man nicht mit der Wahrnehmung und Vorstellungen usw. erfassen kann?

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    • 11. Mai 2023 um 20:25
    • #49
    SpektrumRot:
    Monikadie4.:

    Um mich nicht zu wiederholen.

    Deswegen besonders die Frage an Dich, weil Du beides praktiziertest.

    Glaubst Du Jesus meinte mit „Gott“ das was die Buddhisten meinen, was man nicht mit der Wahrnehmung und Vorstellungen usw. erfassen kann?

    Nein, Jesus betrachtete Gott als seinen Vater, also als Person -

    "niemand kommt zum Vater ausser durch mich", "in meines Vaters Haus gibt es viele Wohnungen", "sitzend zur rechten Gottes" usw.

    Am Kreuz soll Jesus ausgerufen haben "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Und "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen"

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    • 11. Mai 2023 um 21:35
    • #50
    SpektrumRot:

    Glaubst Du Jesus meinte mit „Gott“ das was die Buddhisten meinen, was man nicht mit der Wahrnehmung und Vorstellungen usw. erfassen kann?

    Insofern das was in dies Gottesvorstellung eingeht, individuelle Gier und Hass negiert und übersteigt, ergibt sich eine Gemeinsamkeit. Übersteigung für Gier und Hass ist mit Freundlichkeit und Frieden und Geduld und Freude verbunden.

    Aber insofern dass dann wieder mit ganz anderen Vorstellungen zusammen gemischt wird nicht. Mit der Idee eines Gesetzgebers, eines Schöpfers, eines Richters und eben eines Vaters. Bevor wir zu einem Ich werden, das sich als eigenständig und getrennt von der Welt empfindet, sind wir ein kleines Baby das ganz auf seine Eltern angewiesen, von ihnen gefüttert , geschützt und getragen und hoffentlich geliebt wird. Von daher ist es ja nachvollziehbar, dass man das was das beschränkte Ich und seine Wünsche übersteigt, das was einen trägt, erzeugt und erhält, sich "elternhaft" vorstellt und sich dazu als Person in Beziehung setzt.

    Ich habe mal die Predigt eines Pfarrers gelesen, der versucht seinen Zuhörern den ganz anderen Zugang der Buddhisten zu erklären. Er erklärt das anhand des Beispiel der Beziehung eines ungeborenen Babies im Bauch zu seiner Mutter und eines geborenen Kindes zu seiner Mutter. Letzteres nähert sich ihr als Person aber ersteres hat eine fast nicht größere Nähe ohne dass ein Ungeborenes seine Mutter als Person wahrnehmen müsste. Ich fand das zwar eine eher gewöhnungsbedürftige Metapher aber sehr anerkennenswert, wie sehr da der nicht-personelle Gottesbezug als gleichwertig gewürdigt wird.

    Einerseits habe ich das Gefühl, dass es freundlich wäre, sich dafür zu revanchieren, dass man Gott als ne Art "verkleidetes Nibbana" darstellt, das sich einen Bart umgehängt hat. Aber da habe ich das Gefühl, dass das zu einem ganz schlechten "kleinstem Gemeinsamen Nenner" führt - einem windigen Kompromiss der nicht nur dem Buddhismus sondern auch dem Christentum und der Gottesvorstellung Gewalt antut. Ein liebender Vater ist keine Vogelscheuche mit falschen Bart.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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