Scobel und Metzinger: „Wir sind eine scheiternde Spezies!“

  • Metzingers neues Buch „Bewusstseinskultur“ kann meines Erachtens als Verweis auf einen sB verstanden werden. Er fordert - nicht erst in diesem Buch - eine säkulare Spiritualität. Sie sei der einzige Ausweg, uns als Spezies zu retten.


    Externer Inhalt m.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Wer ist Thomas Metzinger?

    Thomas Metzinger – Wikipedia
    de.m.wikipedia.org

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Sehr schönes Buch von T.M . .." Der Ego-Tunnel"... Danke, Hendrik .. ich merke es bestimmt.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das ist aber ein schlechter Verweis auf und für den sB - das Buch wird allgemein als sehr moralisierend und schwach rezensiert.


    https://scilogs.spektrum.de/me…ilder/bewusstseinskultur/


    Ich habe das Buch hier und fand es gut. Schwächer als Ego-Tunnel aber er sagt das Richtige, meine ich. Ich kann ihm gerade aus säkular-buddhistischer Sicht in allem zustimmen.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Hi, Leonie .. Kurz zusammengefasst , wenn ich "Der Ego-Tunnel" erinnere, man kann nichts durch die veränderte Bewusstsein-Zustände ( LSD , Psychedelika, usw..)--die Krise zu stoppen, die Welt zu reten, usw..

    Wenn ich das ganze mit dem Kanon vergleiche, dann der Buddha hatte es alles am Ende transzendiert, im Sinne von den Drei-Daseins-Merkmale .. und dann der ganzen Konzept der Leerheit in Manayana.. Diese alle Zustände kommen und ver-geh-en.. Klar, das würde mir sehr wahrsheinlich helfen meine Depressionen zu mildern..aber die globale Krise nur durch die Meditation zu lösen.. echt... Scheint mir eher zu kurz gefasst.

    Bei T.M. ist so sehr eingenartige Weise , wie er die Wahrnehmung , z.B, schildert... Erinnert mir den Film " Matrix". Aber wir alle schleudern in die globale Krise ... die Mediation als das Wunder-Mittel? So sieht auch ähnlich John Kabat-Zinn... (MBSR).

    Das echte Mitgefühl , scheint mir , entsteht durch das Erkennen der Dinge, wie sie sind, dann es könnte, hofffe ich, transformativ zu wirken, wenigsten im Sinne von dem Buddhismus als die Ent-Reiz-ung und die Versiegelung der Triebe. ( interpretiert wurde).. Der Mensch ist und war sehr gemeine Kreatur, wenn man die ganze Welt-Geschichte ansieht... Man lernt bestimmt nichts davon. Der Krieg im Zentrum der Europa ist noch ein krasser Beweis dazu.

    Und A.Hitler war der Vergetarier... Wenn er noch dazu meditiert hätte? ( Ironie).

    Danke für den Artikel, echt beeindruckende und sachliche Rezension. :rose:

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das ist aber ein schlechter Verweis auf und für den sB - das Buch wird allgemein als sehr moralisierend und schwach rezensiert.


    https://scilogs.spektrum.de/me…ilder/bewusstseinskultur/


    Ich habe das Buch hier und fand es gut. Schwächer als Ego-Tunnel aber er sagt das Richtige, meine ich. Ich kann ihm gerade aus säkular-buddhistischer Sicht in allem zustimmen.

    Das ist keine Überraschung, hat Metzinger ja extra einen Abschnitt in seinem Buch über säkulare Spiritualität. :) Nur ist das ein Wunsch, der sehr weit von der globalen Realität entfernt ist.



    Den Begriff Bewusstseinskultur hat er bereits vor 10 Jahren in einem kleinen Aufsatz vorgestellt. Da war noch nichts mit Klima bei ihm zu lesen. M.E. geht es hier nur um ein weiteres Buch - und da ist die Klimafrage jetzt eine sichere Bank für den Verkauf.


    Scobel weist ihn auch darauf hin, dass Bewusstsein und Handeln verschiedene Dinge sind - Bewusstsein mag einen Handlungsdruck erzeugen, kann dann aber auch zur Resignation führen. Auch "gute" Bewusstseinszustände - führen nicht automatisch zu ethischem Handeln.

    Bei Metzinger - und auch vielen anderen "Theoretikern" gibt es eben dieses gap zwischen Wissen und Tun - wenn ich erst erfahren muss, dass die Hütte brennt, kann es schon fürs Überleben zu spät sein. Ich reagiere dann unbewusst und die Kette von Ereignissen kann dann zum Überleben führen oder auch nicht.

    Für den Buddhisten geht es aber nichts ums Überleben - da geht es ums Verlöschen der Illusionen. Und da geht es auch nicht um Richtig oder Falsch hinsichtlich der Bewertung von Bewusstsein oder auch Taten, sondern es geht um eine Haltung, die ich als Enthaltung bezeichnen will. Und zwar bezüglich der Bewertungen.


    Der schottische Ökonom Graeme Maxton verweist z.B. darauf, dass die heutigen Klimafolgen, die wir erleben, d.h. die uns bewusst werden, durch Handlungen von vor 10 oder 15 Jahren verursacht wurden.


    Und so ist das bei Metzinger auch: vor 10 Jahren erfand er den Begriff "Bewusstseinskultur" .https://www.philosophie.fb05.uni-mainz.de/files/2013/04/TheorPhil_Metzinger_DerBegriffEinerBewusstseinskultur.pdf


    Heute glaubt er, er könne da was mit anfangen, in dem er das auf die heutige "planetare Klimakrise" anwendet. So arbeiten Philosophen - sie interpretieren die Welt - es kommt aber darauf an, sie zu verändern (Karl Marx). Oder wie es Bonhoeffer bezogen auf den Faschismus sagte - man muss dem Rad in die Speichen fallen. Man muss bereit sein, den Verkehr aufzuhalten, wie die Letzte Generation - und dann muss man ihn immer weiter ausbremsen.


    Es ist zwar interessant, was Metzinger so über den eigenen Geist und seine Tiefenstruktur aussagt, wie z.B. man müsse sich dem hinwenden - und dabei nicht erkennt, dass er selbst verstrickt ist in die Vorstellung einer Innen-Außen-Dualität - . Da finde ich den Buchtipp von Noreply über "The Mind is Flat" von Nick Chater sehr passend.

    Dazu einen Artikel mit Nick Chater - schon sehr spannend und desillusionierend. Nicht für Buddhisten, außer den tB.

    "Es gibt keinen Hinweis, dass ein Unterbewusstsein existiert"
    Der Neurowissenschaftler Nick Chater hält den menschlichen Geist für überbewertet - und sagt: "Wir können uns nicht finden. Weil in uns kein Selbst ist, d...
    www.geo.de

    Und wenn ich in den eigenen Geist gucke, da sehe ich nichts als lauter Vorstellungen von eigen und andere, von Geist und Tiefenstruktur. F**k off.

    :zen:

    Einmal editiert, zuletzt von Leonie ()

  • Es ist zwar interessant, was Metzinger so über den eigenen Geist und seine Tiefenstruktur aussagt, wie z.B. man müsse sich dem hinwenden - und dabei nicht erkennt, dass er selbst verstrickt ist in die Vorstellung einer Innen-Außen-Dualität -

    Toll! :rose: Wie der Artikel auch, Leonie .

    Im Pali-Sprache man übersetzt Die Leerheit als genau den Gegenteil davon, und zwas die Geschwollenheit. Aber diese "Auf-geblasen-heit" ist künschtlich, nichts echt.. das ist so wie der trügerische Schein. Und das ist Ich-Wahn. denn wiir malen so wie die schöne Blume auf dem Himmel aus, und wähnen uns, dass diese Blume real existiert. Aber das sind nur unsere Eigene Projektionen oder die Vorstellungen. So ca. frei nach Gampopa, "Der kostbare Schmuck der Befreiung. "

    Wenn man das liest:


    Zitat

    Das nehme ich persönlich: Sie sagen mir, ich sei eine Illusion?

    Nein, ich sage Ihnen, dass auch unsere Intuitio­nen über unser Innenleben falsch sind. Wir haben den Eindruck innerer Tiefe, einer reichen Welt, in der unsere Überzeugungen ruhen. Und wenn wir sie brauchen, holen wir sie gleichsam hoch. Aber da ist nichts dergleichen: Wir haben keine innere Tiefe. Wir sind mental flach. So wie wir die Außenwelt aus einzelnen Eindrücken improvisieren, so machen wir es auch mit unserem Selbst.

    Das ist reiner Buddhismus, wie verstricken uns noch mehr uns mehr in die Konzepte , und wir wähnen uns , dass die Karten der Realitär die Realiltät per se sind ( widerspiegeln).

    Und deswegen leiden ("") wir.


    Das ist das Juvel des TB, der Inhalt, was der Autor sagt, scheint mir , passt gut zusammen mit dem Zitat da unten. Nur die andere "Verkleidung". Im Sinne man kann sehr verschiedene Teeschalen benutzen, aber der Tee ist überall gleich, am ende er ist leer.

    Denn das eigene Geist ( das eigene Auge) kann sich selbst nichts finden. So wir erschaffen die Dualität ( die Trennung), die nichts anwesend ist. Schön, hatte bei mir "Klick" gemacht.

    LG.



    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Für den Buddhisten geht es aber nichts ums Überleben - da geht es ums Verlöschen der Illusionen. Und da geht es auch nicht um Richtig oder Falsch hinsichtlich der Bewertung von Bewusstsein oder auch Taten, sondern es geht um eine Haltung, die ich als Enthaltung bezeichnen will. Und zwar bezüglich der Bewertungen.

    Immer diese Generalisierungen. 😉


    Die Kollegen von XR Buddhists sehen das wohl anders. Und auch so manch anderer engagierter Buddhist oder ein Mahayani, der sein Bodhisattva-Gelübde erst nimmt.


    Und nein, es geht nicht um richtig oder falsch, sondern um heilsam und unheilsam und die Frage, was das vor dem Hintergrund von paticca samuppada (wechselseitiges bedingtes Entstehen) bedeutet.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Und nein, es geht nicht um richtig oder falsch, sondern um heilsam und unheilsam und die Frage, was das vor dem Hintergrund von paticca samuppada (wechselseitiges bedingtes Entstehen) bedeutet.

    Aus der Sicht des TB oder auch Nyanatiloka in Visuddhi-Magga, lieber Hendrik ..am ende man sollte echt die ganze Indentiiaktion mit den khandha hinter sich zu lassen.

    Auch die Ethik als das ganze gebäude ist nichts mehr als das geschickte Mittel. Wie auch die bedingte Kette der Entstehung.. Es fälllt ales zusamen, "nichts" bleibt ... ( Leer ist die Welt).


    Das Leiden gibt es, doch kein Leidender ist da. Die Taten gibt es, doch kein Täter findet sich. Erlösung gibt es, doch nicht den erlösten Mann. Den Pfad gibt es, doch keinen Wandrer sieht man da. (Nyanatiloka, Visuddhi-Magga, XVI.)




    Das ganze Haus ...am ende ist nichts mehr als die Pojektionen, die man nichts finden kann.

    Mann kann keinen "Leiden" finden , auch keinen inhärenten Buddha. Das alles war nur die Fähre, das Mittel, die Lehre transzendiert das alles.


    Zitat

    »Wer da über die Bedingte Entstehung (siehe paticcasamuppāda) der Dinge im Unklaren ist und die Entstehung der karmischen Willenshandlungen (saṅkhāra: Karmaformationen) aus der Unwissenheit (avijjā) usw. nicht begreift, der denkt, daß es ein 'Ich' sei, das da erkenne oder nicht erkenne, das handle und handeln lasse, das bei der Wiedergeburt zur Entstehung komme . . . daß es das mit den Fähigkeiten ausgestattete Ich sei, das den Bewußtseinseindruck habe (phassa), fühle (vedanā), begehre (tanhā), anhafte (upādāna), fortdauere und wieder in einem anderen Dasein zum Entstehen komme«


    Kein Ich und keine Kette.


    Mahayana sieht es sehr klar:


    Zitat

    „Shariputra, weil es sich so verhält gibt es in der Leerheit, keine Form, keine Gefühl, keine Unterscheidung, keine beeinflussenden Variablen, keinerlei Arten von Bewusstsein. Kein Auge, kein Ohr, keine Nase, keine Zunge, keinen Körper, keinen Geist. Keinen Anblick, keinen Klang, keinen Geruch, keinen Geschmack, keine körperliche Berührung, keine Phänomene. Keine kognitive Quelle, die ein Auge ist, bis hin zu keiner kognitiven Quelle, die ein Geist ist, (keine kognitive Quelle, die Phänomene ist), keine kognitive Quelle, die ein geistiges Bewusstsein ist. Keine Unwissenheit, kein Beseitigen der Unwissenheit, bis hin zu: kein Altern und kein Tod. Gleichermaßen gibt es kein Leiden, keine Ursache, keine Beendigung, keinen Pfadgeist. Kein tiefes Gewahrsein, keine Errungenschaft, keine Nicht-Errungenschaft.



    Das ist aber nichts mein Fall, ich wollte es nur klar zu stellen.



    Das Herzsutra
    Dieser kurze Text über Prajnaparamita (die Vollkommenheit der Weisheit) präsentiert die Essenz des weitreichenden unterscheidenden Gewahrseins der Leerheit…
    studybuddhism.com


    anattā


    Alles ist nichts mehr, als das:



    Zitat

    Im höchsten Sinne (paramattha) nämlich, so lehrt der Buddhismus, ist das sog. Dasein ein bloßer Prozess von beständig wechselnden körperlichen und geistigen Phänomenen, und weder innerhalb noch außerhalb dieses Werdeprozesses ist irgend eine beharrende Ich-Einheit oder Persönlichkeit anzutreffen.


    anattā


    P.S. Man kann es löchen oder verschieben, mir ist es nichts wichtig.


    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Und nein, es geht nicht um richtig oder falsch, sondern um heilsam und unheilsam und die Frage, was das vor dem Hintergrund von paticca samuppada (wechselseitiges bedingtes Entstehen) bedeutet.

    Es sind alles ...alle Gelübden oder auch die Techniken, nichts mehr als das zu erkennen:



    Man spricht über Die Buddha-natur ( Der Himmel, keine Blumen, Wolken.. der bleibt.

    Nagarjna sagt sinngemass, ..es gibt zwischen Nirvana und Samsara keinen winzigen Unterschied. Im Zen sagt man so ..es gibt keinen Spiegel, der poliert werden sollte.

    Ich wollte den Thread bestimmt nichts vermüllen, lieber Hendrik .. Ich klammere mich nichts an das Zitieren.

    LG.


    Die Quelle war :


    Texte
    Im Folgenden findet Ihr einige grundlegende Texte des Zen, wie sie im San Bo Dojo und im Zen Haus Blankenbach rezitiert werden, sowie einige Grundlagen der…
    zen-bonn.de



    Metzinger verpasst den Buddhismus, wie er ist... Ich versuchte es auf den Beispielen von Zen, Theravada und Mahayana zu veranschaulichen.

    M. geht einfach nichts zum Ende. Das ist meine eigene Meinung, mehr nichts. _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates