Fleischkonsum und Buddhismus

  • Ich muss gestehen: Ich liebe Fleisch und esse es täglich und davon auch eine ganze Menge und kann mir nicht vorstellen daran etwas zu ändern. Auf meiner Suche im Internet habe ich zu diesem Thema aber viele unterschiedliche Aussagen gefunden. Die einen lehnen Fleischkonsum rigoros ab, da er Tieren eben Leid zufügt, anderen halten Fleischkonsum in Maßen für hinnehmbar und ganz andere sagen, dass das allein die persönliche Entscheidung des einzelnen und seines persönlichen Weges ist. Ich teile die letzte Aussage.

    Zu meiner Frage:
    Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Muss ein Buddhist Vegetarier oder besser Veganer sein? Und wenn Ja: Auch Pflanzen fühlen etwas. Fügt man dann, wenn man zum Beispiel einen Salatkopf abschneidet, nicht auch Leid zu?

    Hier kommt mir diesbezüglich spontan noch eine "Weisheit" eines bekannten japanischen Karatelehrers in den Sinn:

    "Wenn man wirklich gesund leben und kein leid verursachen will, dann darf man am besten nichts essen, nichts trinken und auch nicht atmen".

  • Hallo und ♥ lich willkommen CobraCain,

    Buddha war zwar kein Vegetarier, aber er hat darum, nicht extra für ihn ein Tier zu töten.


    Er und seine Sangha gingen jeden Morgen auf Almosengang. Es war selbstverständlich, keine Gabe abzulehnen.


    Wurde er eingeladen zu einem z.B. wohlhabenden Interessierten und es gab Fleisch, hat er dies gegessen.


    Es kommt sicher darauf an, wo Menschen leben. Als Inuit hast Du sicher keine große Wahl.

    Wir haben die Wahl und eine große Grillkultur, es fällt uns schwerer, auf Fleisch zu verzichten. Aber allein unser heutiges Wissen aus ökologischer Sicht ist hilfreich.


    Ich übe mich darin, aber ganz verzichte ich immer noch nicht. Dann müsste ich auch auf Milchprodukte verzichten, es geht ja nicht nur um töten, sondern aus meiner Sicht auch um Ausbeutung und Gier.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg

    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich esse Fleisch, versuche aber meinen kulinarischen horizon und meine Gewohnheiten weiter zu entwickeln. Das bedeutet ich versuche zu jeder Mahlzeit Gemüse auf dem Tisch zu haben und mehr Hülsenfrüchte zu konsumieren (türkische Eintöpfe sind diesbezüglich sehr lecker).


    Mit sojaschnitzeln und ähnlichen Ersatzprodukten könnte ich mich überhaupt nicht anfreunden.


    Im mahayāna buddhismus ist Vegetarismus dogmatischer verankert im theravāda nicht so sehr. Da ich sowieso mich jetzt keiner Schule direkt zugehörig fühle ist das für mich jetzt nicht der Maßstab.


    Fleischkonsum ist natürlich eine Frage der Ethik, wie jeder Konsum.


    Für mich ist da tatsächlich auch wichtig: wieviel esse ich überhaupt? Und ich strebe einen Weg der Mäßigung an. Strebe 2 Mahlzeiten an am Tag, weniger Snacks, süßkram, und eben auch weniger Fleisch ohne in Askese zu geraten.


    Bzgl der Verletzlichkeit von Pflanzen: ich denke nicht dass das immer auf dem buddhistischen Radar war, oder auch ist. Jedoch ist der Buddhismus durchaus auch pragmatisch insbesondere bei Laien (nicht-ordinierten). Man kann nicht von Luft und Liebe leben, aber vielleicht eben doch ob man nun Chili von Carne isst oder einen herzhaften Bohneneintopf. Oder ob man die Hackfleischmenge halbiert und mit Tofu streckt.

  • Hallo @CobraCoin,

    schadlos in dieser Welt zu leben scheint mir gerade auch unmöglich und doch machen verschiedene Handlungsoptionen einen sehr großen Unterschied in der Menge an Leid, die man selbst verursacht. Meiner Meinung nach ist das mögliche Weniger an zugefügten Leid sehr wertvoll, für andere und für einen selbst.

    LG Gurkenhut

  • Weißt du, Buddha hat nie gesagt: "Du darfst nicht" oder "Du musst!"


    Er hat gesagt: Übe dich in den 5 Sila. Und dann guck, was passiert. Wenn Du da reinwächst, wird Dir bei jedem Mal Fleisch essen bewusst, dass hier ein Tier gestorben ist.


    Wer weiß, vielleicht isst du irgendwann mal nur noch Biofleisch. Oder nicht mehr jeden Tag. Oder du wirst militanter Veganer, wer weiß das schon? :DWahrscheinlich aber wirst du Mitgefühl für das Tier empfinden, das hier gelitten hat, damit du dein Essen hast. Und wahrscheinlich wirst du dein Verhalten an diese Einsichten anpassen. Es geht um Einsichten, also nicht nur mit dem Verstand, sondern mit dem Empfinden. Da geht jeder seinen eigenen Weg.


    Was ich sagen will: Es geht nicht drum, ab sofort das und das nicht mehr zu tun. Sondern dir die Wirkungen deiner Handlungen bewusster zu machen, dich in den Tugenden (5 Sila) zu üben und zu gucken, was passiert :)


    Alles Gute!

  • Ich muss gestehen: Ich liebe Fleisch und esse es täglich und davon auch eine ganze Menge und kann mir nicht vorstellen daran etwas zu ändern. Auf meiner Suche im Internet habe ich zu diesem Thema aber viele unterschiedliche Aussagen gefunden. Die einen lehnen Fleischkonsum rigoros ab, da er Tieren eben Leid zufügt, anderen halten Fleischkonsum in Maßen für hinnehmbar und ganz andere sagen, dass das allein die persönliche Entscheidung des einzelnen und seines persönlichen Weges ist. Ich teile die letzte Aussage.

    Zu meiner Frage:
    Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Muss ein Buddhist Vegetarier oder besser Veganer sein? Und wenn Ja: Auch Pflanzen fühlen etwas. Fügt man dann, wenn man zum Beispiel einen Salatkopf abschneidet, nicht auch Leid zu?

    Hier kommt mir diesbezüglich spontan noch eine "Weisheit" eines bekannten japanischen Karatelehrers in den Sinn:

    "Wenn man wirklich gesund leben und kein leid verursachen will, dann darf man am besten nichts essen, nichts trinken und auch nicht atmen".

    Guten Tag!


    Zuerst solltest Du Dir die Frage beantworten, warum Du Dich für die buddhistische Lehre interessierst.


    Willst Du "nur" ein wenig ruhiger und glücklicher werden, oder möchtest Du komplett raus aus dem ganzen Kreislauf.


    Der Welt und den Tieren würde es besser gehen, wenn wir weniger Fleisch essen würden.

    Vielleicht schaffst du es, weniger Fleisch zu essen.

    Der Buddha war zwar meines Wissens nach kein Vegetarier, aber das bedeutet nicht, dass wir Fleisch essen sollen.

    Du liebst Fleisch, und diese "Liebe" verursacht Leiden für die Tiere, und indirekt auch für dich. Dieses begehren fesselt dich an den Daseinskreislauf, mit all seinen Folgen.


    Nur selten sagt sich ein glücklicher und zufriedener Mensch, "jetzt praktiziere ich ohne Grund die buddhistische Lehre".

    Es hat einen Grund warum wir uns der Lehre zuwenden.


    Diese "Liebe" nach Fleisch, Nikotin, Drogen, Alkohol, Sex fesselt uns in jedem Augenblick an dieses Leben.


    Das ist aber sehr schwer zu verstehen .



    Wichtig ist, dass Du kein neues Schlachtfeld in Deinem ❤️ kreierst.


    Es gibt schon genügend Kriege , und diesen Krieg könntest du jetzt noch nicht gewinnen.


    Wenn Du aufs Fleisch überhaupt nicht verzichten kannst, dann hast Du ein Problem.

    Und in der buddhistischen Lehre findet man hilfreiche Informationen, um dieses Problem zu lösen.


    Der Verzicht bzw die Reduzierung von Fleisch, ist auch ein Akt der Liebe gegenüber den Tieren und auch gegenüber dir.


    Es gibt wohl kein Muss in der Praxis, aber ein dürfen. Wir dürfen diesen heilsamen Weg der Liebe, des Mitgefühls und des friedens gehen.


    Alles Gute für dich!


    LG Martin

  • Fleisch - was kostet das Stück Lebenskraft?
    Gesundes Essen ist möglich - ganz einfach, preiswert und ohne viel Aufwand. Dass Bio nichts mit trockenem Körnerfutter zu tun hat, hat sich herumgesprochen.…
    www.greenpeace.de


    Appell der buddhistischen Oberhäupter zum Klimawandel
    Die buddhistischen Oberhäupter fordern klare Ergebnisse von der in einem Monat in Paris stattfindenden Weltklimakonferenz.
    www.nabu.de


    _()_

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Ich möchte auch noch einwerfen, dass es Fleischkonsum für die Gesundheit gibt. Ich hatte mich eine christliche Fastenzeit vegan ernährt und bekam immer öfters Schwindelattacken und war total unkonzentriert. Als ich wieder Fleisch aß war mir ein bis zwei Stunden nach dem ersten Fleisch total heiß im ganzen Körper und ich fühlte mich wie aufgeladen. Danach waren die Schwindelattacken und die Unkonzentriertheit weg. Eineinhalb bis zwei Jahre danach war ich dann psychisch erkrankt und hatte seither immer wieder Phasen in denen ich mich einen halben Tag vegetarisch oder vegan ernährte und am Abend ein starkes Verlangen nach Fleisch hatte. Ich glaube ich könnte mich zurzeit gar nicht längerfristig vegetarisch und schon gar nicht vegan ernähren. Ein Spruch den ich seither gelernt hatte aber der ein bisschen makaber klingt ist: Die Toten füttern die Lebenden. Egal ob das jetzt Tiere oder Pflanzen sind.

  • Hallo CobraCain ,


    Ich muss gestehen: Ich liebe Fleisch und esse es täglich und davon auch eine ganze Menge und kann mir nicht vorstellen daran etwas zu ändern.

    Kann es sein, dass du mit diesem "Geständnis" ein wenig provozieren willst?


    Du "LIEBST" also Blut, Sehnen, Muskeln, Fett,... von Lebewesen, die für diesen "Gaumenschmaus" gequält und getötet wurden (und deren massenhafte Haltung für die Bewohner dieses Planeten fatal ist), konsumierst obendrein "eine ganze Menge" UND willst es nicht ändern...?!

    (Denn wo ein Wille ist, kann man es sich auch "vorstellen" und einen Weg finden.)


    Als Buddhist arbeitest du ja an (falschen) Vorstellungen und schulst deinen Geist u.a. in Richtung von (mehr) Metta und Mitgefühl. Im Laufe der Zeit ändert sich dann auch dein Bewusstsein... Alles ändert sich ständig....

    Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Muss ein Buddhist Vegetarier oder besser Veganer sein? Und wenn Ja: Auch Pflanzen fühlen etwas. Fügt man dann, wenn man zum Beispiel einen Salatkopf abschneidet, nicht auch Leid zu?

    Wenn es Alternativen gibt, sollte man die "leidfreiere" Ernährung vorziehen - hat ja sogar gesundheitliche Vorteile für einen selbst.

    Und wenn es unbedingt Fleisch sein "muss": Bitte möglichst kein Produkt aus Massentierhaltung und ein maßvoller Verzehr...


    Ein Buddhist "darf" Fleisch konsumieren, wenn das Tier nicht explizit für ihn getötet wurde - Buddha Shakyamuni war Pragmatiker. Es wäre lästig, verschwenderisch und undankbar gewesen, in der Almosenschale eine Vorsortierung vegane Bestandteile/ tierische Bestandteile zu betreiben und das Fleisch wegzuwerfen...

    Außerdem gibt es Regionen, in denen Menschen Lebensmittel tierischen Ursprungs konsumieren müssen, weil z.B. aufgrund klimatischer Bedingungen, kein ausreichender Anbau von Nahrungspflanzen möglich ist.


    Das Salatkopf- "Argument".... :roll: (:

    Es geht - auch im Buddhismus - immer um fühlende, leidensfähige Lebewesen und ein Salatkopf ist nicht leidensfähig. Außerdem wächst er nach - im Gegensatz beispielsweise zum Kopf eines Huhns....


    Lies doch mal den Artikel, den Hendrik in dem Thread "Wenn Oktopoden träumen" eingestellt hat!


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Da stehlt sich jetzt aber die Frage ob Pflanzen Lebenwesen sind und dazu hatte ich mal vor ein paar Jahren intensiver herumgegoogelt und kam zu keiner klaren Antwort.


    Man soll nur im Buddhismus vermeiden Pflanzen unnötig zu schaden. Es gibt auch Buddhisten die Wurzelgemüse nicht essen weil die jeweilige Pflanze dann stirbt. Auch sollten Mönche während der Regenzeit vermeiden herumzugehen, weil das den Pflanzen schaden kann.


    Ob Pflanzen Karma anhäufen und wiedergeboren werden ist ebenfalls unklar obwohl ich mir schon denke, dass sie Karma haben könnten. Immerhin gibt es in Pflanzen Energieaustausch, Entstehen und Vergehen.

  • Das Essen von Tier oder Pflanze ist nicht das Problem. Problematisch ist, wie beides produziert wird und welche negativen Implikationen das für alle Beteiligten hat (Wasserverschmutzung durch Überddüngung, Rückgang der Biodiversität durch Pestizide, Tierleid, CO2-Emissionen, etc.)


    Immer wieder gern zitiert:



    Anrüchig

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Die Frage ist ja auch, wer leidet eigentlich alles am Konsum einzelner Lebewesen. Der Genuss von Salat verhindert nicht, dass alle Menschen satt werden könnten. Der Genuss von Salat treibt den Klimawandel auch nicht im gleichen Maße an wie Fleisch oder Milch, mit all seinen wahrscheinlichen Folgen, die vom menschlichen Verhalten abhängen und sehr viel Leid verursachen können.

  • Zu dem Thema hatten wir hier schon einen langen Faden.

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

  • Ich wollte nur eine nackte Tatsache hier klarzustellen. Der Buddha war wegen des Fleisches-Gerichtes gestorben. In anderen Worten , er wurde vergiftet. Ich beziehe keine ( eigene) Stellung-s-Name dazu.

    Zitat

    17. Und Cunda, der Metallarbeiter, nachdem die Nacht vorüber war, hatte gewählte Speisen, fest und weich, an seinem Aufenthaltsort hergerichtet, zusammen mit einer Menge an sukara-maddava, [38] und gab dieses dem Gesegneten bekannt, sagend: "Es ist Zeit, Oh Herr, das Mahl ist gerichtet."


    Was war, also, das?:


    Zitat

    Sukara-maddava: ein umstrittener Begriff, der deshalb unübersetzt geblieben ist. Sukara = Schwein; maddava = weich, fein, angenehm. Damit sind zwei alternative Ausführungen möglich: (1) die feinen Teile von einem Schwein oder Eber; (2) das was von einem Schwein oder Eber genoßen wird. In der letzteren Bedeutung, wurde der Begriff Pilzen oder Trüffel zugesprochen, oder Süßkartoffel oder Wurzelknollen. K.E. Neumann, im Bezug auf seine deutsche Übersetzung des Majjhima Nikaya, zitiert einen Leitfaden von indischen Heilpflanzen Rajanigantu, wo mehrere Pflanzen mit sukara beginnen.

    Der Kommentar gibt drei alternative Erklärungen: (1) das Fleisch eines einzelnen erstgeborenen (Wild) Schweines, weder zu jung noch zu alt, welches jemandem ohne absichtsvolle Tötung zugefallen ist; (2) ein Kreation aus weichgekochtem Reis mit feinen Kuhprodukten; (3) eine Art alchemistisches Elixier (rasayanavidhi). Dhammapala, in seinem Kommentar zu Udana VIII.5, gibt weiters, junge Bambussproßen, von Schweinen zertrampelt (sukarehi maddita-vamsakaliro) an.

    Das ist die Quelle:


    Maha-parinibbana Sutta: Die Letzten Tage Buddhas


    Sehr interessanter Aspekt, er wusste es, denn:



    Zitat

    18. Daraufhin, nachdem sich der Gesegnete, am Vormittag, fertig gemacht hatte, nahm er Schale und Robe und ging mit der Gemeinschaft der Bhikkhus zum Haus von Cunda, und dort setze er sich auf einen, für ihn gerichteten, Sitz. Und er sprach zu Cunda, sagend: "Mit dem sukara-maddava, das Ihr angerichtet habt, Cunda, möget Ihr mich bedienen, mit den anderen Speisen, fest und weich, möget Ihr die Gemeinschaft der Bhikkhus bedienen."

    "So sein es, Herr." Und mit dem sukara-maddava, hergerichtet, bediente er den Gesegneten, und mit den anderen Speisen, hart und weich, bediente er die Gemeinschaft der Bhikkhus.

    19. Danach sprach der Befreite zu Cunda, sagend: "Was immer, Cunda, von dem sukara-maddava übrig ist, bedeckt es in einer Grube. Denn ich sehe in der gesamten Welt, mit seinen Göttern, Maras und Brahmas, unter der Heerschar von Asketen und Brahmanen, Göttern und Menschen, niemanden, außer dem Tathagata alleine, der es essen und völlig verdauen könnte."

    Und Cunda, der Metallarbeiter, antwortete dem Gesegneten, sagend: "So sei es, Oh Herr." Und was von dem sukara-maddava übrig war, bedeckte er in einer Grube.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Danke für deinen Beitrag, aber Sorry, ich bin nicht klimagläubig.


    Kann es sein, dass du mit diesem "Geständnis" ein wenig provozieren willst?

    Nein


    Zitat

    Du "LIEBST" also Blut, Sehnen, Muskeln, Fett,... von Lebewesen, die für diesen "Gaumenschmaus" gequält und getötet wurden (und deren massenhafte Haltung für die Bewohner dieses Planeten fatal ist), konsumierst obendrein "eine ganze Menge" UND willst es nicht ändern...?!

    (Denn wo ein Wille ist, kann man es sich auch "vorstellen" und einen Weg finden.)


    Um es genauer zu definieren: Ich liebe mageres Fleisch; fettiges Fleisch, zB Fleisch mit Fettrand, esse ich nicht und Innerein auch nicht. Ausschließlich Muskelfleisch und das in allen Variationen

    Zitat

    Als Buddhist arbeitest du ja an (falschen) Vorstellungen und schulst deinen Geist u.a. in Richtung von (mehr) Metta und Mitgefühl. Im Laufe der Zeit ändert sich dann auch dein Bewusstsein... Alles ändert sich ständig....

    Stimmt, aber ich finde nicht das die Vorliebe für Fleisch eine falsche Vorstellung ist.

  • Danke für deinen Beitrag, aber Sorry, ich bin nicht klimagläubig.

    Das ist eine vernünftige Position. Ich habe in meiner wissenschaftlichen und beruflichen Arbeit seit 30 Jahren immer wieder mit dem Klimawandel zu tun. Tatsächlich gibt es da schon lange nichts mehr zu glauben, es geht um wissenschaftliche Tatsachen.


    Das einzige, was eine Glaubensfrage ist, ob man das politisch motivierte Ziel von einer Begrenzung der Erwärmung auf 1.5 auch nur theoretisch erreichen kann.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Stimmt, aber ich finde nicht das die Vorliebe für Fleisch eine falsche Vorstellung ist.

    Es ist im Buddhismus so, dass alles was mit Töten zu tun hat, als negativ gilt. So halten da in vielen asiatischen Gesellschaften nicht nur Leute die Toiletten putzen und Müll wegbringen als unrein, sondern betrachten auch alles was mit dem Töten von Tieren zu tun hat - also Gerber, Abdecken, Schlachter, Metzger als höchst unrein.



    Um es genauer zu definieren: Ich liebe mageres Fleisch; fettiges Fleisch, zB Fleisch mit Fettrand, esse ich nicht und Innerein auch nicht. Ausschließlich Muskelfleisch und das in allen Variationen

    Du hast ja geschrieben, dass du schon lange Kampfsport machst. In dieser Szene gibt es viele, die einem Ideal von Männlichkeit und Stärke anhängen. Was wiederum häufig eben mit Fleischessen assoziiert wird. Ist ja so ein Klischee: Der Mann als Raubtier mit dem blutigen Steak und die sanfte Frau knabbert am Salat.


    In anderen Kulturen ist das öfter mal anders. Im Hinduismus ist man z.B sehr von der Idee von Reinheit besessen und man assoziiert Fleisch mit animalischen Eigenschaften. Es gilt wie Alkoholgenuss oder Rauchen als eine Schwäche von Leuten mit schwachen Charakter, die sich nicht zusammenreißen können, sondern Sklaven ihrer niederen Gelüste sind.


    Fleischverzicht gilt da als männliche Dizpliniertheit gilt und das Fleischessen als etwas von tiebverhaftete Genussnaturen, die sich nicht unter Kontrolle haben. Jetzt Frage ich mich, in welche Ecke du dich denn in so einer Kultur einordnen würdest. Würde man dich da echt in der Luschenecke wiederfinden.


    Wahrscheinlich wirst du jetzt sagen: Wie gut das ich kein Inder bin.

  • Danke für deinen Beitrag, aber Sorry, ich bin nicht klimagläubig.

    D.h. du glaubst daran, dass die wissenschaftlichen Zukunftsprognosen in der überwiegenden Mehrheit (eine Meta-Studie bezifferte den Konsens mal auf 97%) falsch sind?

    Danke für die Erfahrung, mir gerade zu denken, "schade, dass ich heute in den Urlaub fahre", die Erfahrung hatte ich auch noch nicht :heart:

    Sonst hätte ich darum gebeten, deine Argumente auf den Tisch zu legen und versucht sachlich gegenzuargumentieren. Ich halte durchaus einige Details auch für hinterfragenswert, das ändert aber nichts daran, dass wir Jahrzehnte alte Prognosen haben, die gerade mit einer Exaktheit eintreffen, vor der ich meinen Hut ziehe (ich habe mal mit Zinsprognosen gearbeitet, da kann man nur davon träumen, solche Zeiträume zu prognostizieren) und es jetzt schon feststellbare signifikante Veränderungen z.B. bei der Häufigkeit von Extremwetterereignissen u.ä. gibt.

  • Fleisch und Fisch esse ich nicht, das sind Lebewesen mit Gefühlen und einem Verstand der nicht so weit entwickelt ist wie bei uns Menschen. Solange es für mein Überleben nicht notwendig ist werde ich sie nicht aufessen, was auch immer irgendjemand dagegen sagen mag.

  • Soweit ich es kenne, gibt es ziemlich wenig über Ernähring für buddhistische Laien im Palikanon ganz grundsätzlich.


    Die bekannten Regeln gelten hauptsächlich für Mönche, und zwar für die relativ wenigen Mönche, die sich zu Zeiten Buddhas seinem Weg angeschlossen haben.


    Spezifisch zum Fleischkonsum

    Zitat

    Der Erhabene erwiderte: «---. Ich sage vielmehr, daß man unter drei Umständen Fleisch nicht essen soll: <gesehen, gehört, vermutet> (zu ergänzen: daß das Tier für diese Mahlzeit getötet worden ist). Und ich sage, daß man unter drei Umständen Fleisch essen darf: <nicht gesehen, nicht gehört, nicht vermutet

    55. Jivaka Sutta


    Es gibt explizite Auflistungen von Tieren, deren Fleisch Mönche nicht essen sollten, Mahāvagga VI. Der Medizin-Abschnitt 168, 169 .

    Wenn man sich die Mühe macht, die Fleischsorten zu nennen, die ausdrücklich verboten sind (Elefant, Pferd, Hund, Schlangen, Raubtiere, auch kein Menschenfleisch) bedeutet das nicht im Umkehrschluss, daß anderes Fleisch ok ist?


    Da ein Thema wie dieses geradezu zu einer persönlichen Stellungnahme aufruft - der dentale Zustand und altersbedingt die abnehmende Verdauungsleistung führten bei mir dazu, daß ich immer weniger Fleisch esse. Was mir früher Vergnügen bereitet hat, etwa in einem Steakhaus ein großes Stück Fleisch zu essen, wäre heute eher eine abschreckende Vorstellung.

    Ich esse weiter Fleisch, aber wie gesagt immer weniger, häufig eher im Sinne einer Würzzutat als ein Hauptbestandteil einer Mahlzeit.

  • Von mir auch!


    Wohin geht's denn? Mit dem Flieger nach Argentinien zur T-Bone-Fiesta?


    ;)

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.