Anhaften an einem Ich

  • Letztendlich ist es die Vorstellung, es gäbe für jemanden selbst das 'Ich', also das Bewusstsein, und als Gegenpart die Umwelt. Also Ich und die Umwelt als zwei voneinander getrennte Dinge. Es ist ein wenig wie am Computer die Unterscheidung zwischen Software und Hardware.


    Übrigens, ich sehe Anhaften als solches nicht als Problem, solange es nicht solche Vorstellungen sind wie eine dauerhafte feste Seele.


    Meine Meinung ist die: Solange du bei dir selbst die Erfahrung erfährst, dass du, also dein Bewusstsein, eigenständig in Bezug zu deiner Umwelt ist, dann versuche nicht, dir das Gegenteil einzureden. Denn das wäre dann in deiner Situation nicht richtig. Wenn du später mit Hilfe von Meditation eine andere Erfahrung von Ich und Umwelt wahrzunehmen vermagst, dann wirst du bestimmt automatisch verstehen, dass es noch eine andere Form der Wahrnehmung gibt. Und um noch etwas mehr von meinem Senf aus meiner persönlichen Tube auszudrücken: Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass beide Sichtweisen gleichzeitig wahr sind. Es kommt nur auf den Standpunkt an, also von welcher Seite die Sache betrachtet wird.


    Lieben Gruß

    "Setz dich, Freund und trink einen Tee."

  • Das Ganze erinnerte mir:


    Zitat

    „Immer wenn unser Gehirn seine geniale Strategie eines einheitlichen und dynamischen Porträts der Wirklichkeit verfolgt, werden wir bewusst. Zuerst erzeugt unser Gehirn eine Simulation der Welt, die so perfekt ist, dass wir sie nicht als ein Bild in unserem Geist erkennen können. Dann generiert es ein inneres Bild von uns selbst als einer Ganzheit. Dieses Bild umfasst nicht nur unseren Körper und unsere mentalen Zustände, sondern auch unsere Beziehung zur Vergangenheit und Zukunft - ein bewusstes Selbstmodell. Durch die Einbettung des Selbstmodells in das Weltmodell wird ein Zentrum geschaffen. Dieses Zentrum ist das, was wir als unser Selbst erleben. Es ist ein Werkzeug zur Planung und Kontrolle unseres Verhaltens und ein Instrument, um das Verhalten anderer zu verstehen. Es ist ein Produkt automatisch ablaufender, dynamischer Selbstorganisation.

    Das Selbstmodell erlaubt dem biologischen Mechanismus sich als Einheit zu begreifen.“ (Der Ego-Tunnel, Metzinger)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • eitelpfuetze

    Wo wir denken: „Ich lebe in der Welt“, da findet in Wirklichkeit nur die Wahrnehmung (3. khandha) von Formen (1. Khandha) und Gefühlen (2. khandha) statt, aus denen sich der Geist das Bild eines "Ich in der Welt" aufbaut, auf die dann reagiert wird (4. und 5. khandha). Weil Wahrnehmung von Ich und Welt ist, darum wird ein Sein von Ich und Welt behauptet. Aber Ich und Welt sind in der Wahrnehmung, sind Wahrnehmungsinhalte. Und Gefühl und Wahrnehmung eines Ich und einer Umwelt gehen im Wachen ebenso wie im Traum immer nur aus den Trieben des Herzens hervor, sind Bewegtheiten des Herzens. Die Triebe des Herzens erzeugen den Wahn einer Welterscheinung. Die Wesen meinen, da draußen sei die Welt, die so ist, wie sie ist, man sei ihr ausgeliefert, man sei in ihr geboren, man würde in ihr sterben. Dabei kommt dieses Erleben von Welt von innen, von den Trieben des Herzens. Dass sie den Wesen als außen erscheint, ist ein Wahn, ein Traum, eine Einbildung, eine Blendung, eine Luftspiegelung.

    Wenn das Herz rein wird, frei von den Gewohnheitsbanden des Ergreifens, dann wird keine Welt mehr erlebt. Welt ist weder endlos noch begrenzt, sie ist ein Wahntraum.


    So Paul Debes in "Lehrreden der Mittleren Sammlung" Band 5, S. 4652, 4653


    Aber solange man es nicht praktisch beobachtet, um es selbst zu durchschauen - täglich, stündlich, in jedem Augenblick - bleibt es reine Theorie mit wenig Nutzen. Über dieses Thema kann man über das hinaus, was in diesem Forum schon dazu geschrieben wurde, noch endlos debattieren, ohne dem Verstehen des ICH auch nur einen Schritt näher zu kommen, jedenfalls ist das meine Erfahrung. Der Sinn des Weges, den der Buddha uns weist, erschließt sich nicht, indem man endlos darüber redet, sondern indem man ihn geht, Schritt für Schritt. _()_

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

  • Hajobo


    Mich in diesem Forum zu betätigen heisst für mich schon einen Weg zu gehen. Das achtsame denken und sprechen (und schreiben) ist doch ein Teil des Weges oder nicht. Im Gegenteil ist meine Absicht hier häufig, Konzepte die man denken will zu kennzeichen, damit man davon abstehen kann. Bzw erfreue ich mich hier im besten Fall an dieser schönen Lehre.


    Ich würde zum Beispiel nicht so erklären wie Paul Debes. Und das natürlich nicht 'aus theoretischen Gründen'. Insofern denke ich, da liegt möglicherweise noch etwas vor dir selbst was du erreichen bzw erkennen kannst. Nichts gegen Paul Debes.

  • Desweiteren interessiert es mich wirklich was genau man damit meint. Ich will es lesen was andere sich darunter denken was sie so bezeichnen müssen, gönne mir doch diese Freiheit. Ich will sicher auch hier den beschriebenen Weg gehen. Schritt für Schritt. Musst ja nicht mitgehen wenn du nicht magst

  • Wahrnehmung von Ich und Welt ist,


    Ok Hajobo du hast den Paul Debes vorgeschickt. Ich lasse mich drauf ein und frage jetzt also den Paul: was genau ist das Ich von dem du sagst dass davon Wahrnehmung ist (anstatt zu sagen: Ich meine mich selber und wie ich mich fühle und andere Menschen und ihr Streben etc) ?


    Die nächste Frage wäre: Paul Debes: was ist für dich 'Welt'? Ist ein Apfel Teil der Welt, ist die schöne Dame in deiner Vorstellung, Teil der Welt etc ... ?

  • Falls auch eine Antwort zum Anhaften okay ist:


    Nicht an etwas haften, bedeutet für mich einen Gedanken oder ein Gefühl da sein lassen zu können, ohne ihn abzuwehren oder festhalten. Und gleichsam auch die anderen Gedanken und Gefühle (zu dem Thema). Als Beschreibung des inneren Raumes. Was „man“ dann daraus macht, ist eine andere Frage.

    Einmal editiert, zuletzt von Gurkenhut ()

  • Wahrnehmung von Ich und Welt ist,


    Ok Hajobo du hast den Paul Debes vorgeschickt. Ich lasse mich drauf ein und frage jetzt also den Paul: was genau ist das Ich von dem du sagst dass davon Wahrnehmung ist (anstatt zu sagen: Ich meine mich selber und wie ich mich fühle und andere Menschen und ihr Streben etc) ?


    Die nächste Frage wäre: Paul Debes: was ist für dich 'Welt'? Ist ein Apfel Teil der Welt, ist die schöne Dame in deiner Vorstellung, Teil der Welt etc ... ?

    eitelpfuetze . Hi, für das bessere Verständnis, um was es hier geht, ich kann dir das Buch empfehlen.

    Maurice Merleau-Ponty

    "Das Primat der Wahrnehmung." ( Suhrkamp-Verlag).

    PD redet über dasselbe, nur sehr tiefer und im Buddhistischen Kontext.

    Alles Liebe dir. LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Was ist damit genau gemeint?


    Ein Gefühl? Willensregungen? Bewusstseinseindrücke, Bewusstwerdungsprozesse? Der Körper?

    Da ist überall das Ich dabei - ich fühle, ich denke, ich will, ich nehme wahr, ich bin der Körper. Ohne die Identifikation mit all diesen Phänomenen gäbe es kein Anhaften und sie ist durch Unwissenheit und Begehren bedingt.


    Auf der Grundlage der Identität setzt sich das Ich auf vielfache Weise fort - ich bin klein, groß, stark, schwach, Vater, Mutter, Angestellter, Europäer, gebildet, ungebildet, usw. usw. Daran hängt man, etwas davon will man sein, etwas nicht, vergleicht sich mit Anderen, will etwas darstellen. Auch erfährt das Ich einen Wertzuwachs durch den Erwerb, je mehr man hat, desto mehr Macht und Genuss. So zieht sich der Knoten der Anhaftung immer fester zu und es fällt immer schwerer die Fessel zu lösen.

  • Ich lasse mich drauf ein und frage jetzt also den Paul: was genau ist das Ich...

    Die nächste Frage wäre: Paul Debes: was ist für dich 'Welt'? Ist ein Apfel Teil der Welt, ist die schöne Dame in deiner Vorstellung, Teil der Welt etc ... ?

    Eigentlich hatte ich gehofft, daß sich die Antworten auf diese Fragen aus dem oben Zitierten ergeben würden, darum hatte ich es ausgewählt. Da das offenbar nicht so ist - wie wär's, wenn Du ihn selber fragst, die Quelle ist genannt. Für den Anfang empfehle ich die Besprechung von S22.89 "Khemako" (Band 1 ab S. 321), sowie M1 und M2 (Band 3).

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)


  • a) ja das kann ich natürlich sehr gut nachvollziehen. Ich verstehe allerdings nicht wieso du dann von den Beobachtungen bei dir und anderen den Schritt zu einer Philosophie / Psychologie gehen musst 'das Ich etc' (b)


    Dafür gäbe es heute doch viel genauere, anschaulichere Begriffe bzw Erklärungen (zB Pägagogik und Psychologie) Insbesondere 'im Buddhismus' gibt es doch die subtilste Beschreibungsebene mentaler Entwicklungsprozesse von Anhaftungen (also 'Ich will') und den Folgen, und das ist die Kette des bedingten Entstehens.


    Aber ja diese Aussage verstehe ich: bin meine Anhaftungen. Und auch dass Konzepte über die eigene und andere Personen entstehen. Mir kommt gerade der Wunsch zu unterscheiden. Man kann einerseits nüchtern wissen welche Höhe der eigene Körper hat (das hat ja einen praktischen Nutzen), andererseits kann man aus der Körpergröße auch was Eigenes machen und eine kleine Körpergröße bedauern und aufgrund von entsprechenden Minderwertigkeits Gefühlen dann dies auszugleichen suchen - und dabei ein anderes Bild von sich entwerfen etc

    2 Mal editiert, zuletzt von eitelpfuetze ()

  • Ich lasse mich drauf ein und frage jetzt also den Paul: was genau ist das Ich...

    Die nächste Frage wäre: Paul Debes: was ist für dich 'Welt'? Ist ein Apfel Teil der Welt, ist die schöne Dame in deiner Vorstellung, Teil der Welt etc ... ?

    Eigentlich hatte ich gehofft, daß sich die Antworten auf diese Fragen aus dem oben Zitierten ergeben würden, darum hatte ich es ausgewählt. Da das offenbar nicht so ist - wie wär's, wenn Du ihn selber fragst, die Quelle ist genannt. Für den Anfang empfehle ich die Besprechung von S22.89 "Khemako" (Band 1 ab S. 321), sowie M1 und M2 (Band 3).


    Das find ich immer schade. Wenn man statt selber zu antworten irgendeinen Text angibt. Aber klar - Paul ist nicht mehr unter uns. Insofern ist kein Gespräch mehr mit ihm möglich. Du hast ihn halt hier vorgeschickt und mir empfohlen einen Weg zu beschreiten. Beschreite ihn doch mit und erkläre das Ich / Selbst bzw erkläre dass man besser keine solchen Ansichten entwickelt es hilft ja nicht.


    Habe mal reingelesen in das Kapitel was du vorgeschlagen hast - ja es wirkt nicht schlecht falls dich mein schneller Eindruck interessiert. Und schön bzw danke nochmal, dass hier in diesem Thread dieser passgenaue und super zum Thema passende Link steht.


  • igor dieser Thread ist eine indirekte Aufforderung Konzepte über ein Ich mal kritischer zu hinterfragen bzw ist das ein buddhistischer Versuch von mir. Ich frage nicht aus Verwirrung oder Unkenntnis, aber danke ich lese evtl mal rein.

  • Wenn ich meine bescheidene persönliche Meinung äußern darf:

    Das Anhaften an das Ich erscheint mir vor Allem (aber nicht nur) ein Gedanke zu sein. Man glaubt an ein eigenständiges Ich, also eines, das komplett unabhängig vom Rest der Welt ist und das eine solide Substanz hat und fest umrissen ist.


    Allgemein ist Anhaften ein Begehren und Nicht-Loslassen-Können.

  • Das find ich immer schade. Wenn man statt selber zu antworten irgendeinen Text angibt.

    Du hast ihn halt hier vorgeschickt und mir empfohlen einen Weg zu beschreiten.

    Finde ich schade, daß Du das schade findest. ;)

    Vorgeschickt habe ich ihn nicht und Dir auch keinen Weg empfohlen, sondern eine Quelle genannt, in der Antworten auf Deine oben gestellte Frage zu finden ist. Und zwar in einer Ausführlichkeit und Deutlichkeit, wie ich es mit eigenen Mitteln gar nicht ausdrücken könnte.

    Wo ist das Problem einen schon fertigen Text anzugeben? Wesentlich ist nach meinem Empfinden nicht, wer was und wo geschrieben hat, sondern ob man darin die Informationen findet, die man sucht.

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

  • Ich lasse mich drauf ein und frage jetzt also den Paul: was genau ist das Ich...

    Die nächste Frage wäre: Paul Debes: was ist für dich 'Welt'? Ist ein Apfel Teil der Welt, ist die schöne Dame in deiner Vorstellung, Teil der Welt etc ... ?

    Eigentlich hatte ich gehofft, daß sich die Antworten auf diese Fragen aus dem oben Zitierten ergeben würden, darum hatte ich es ausgewählt. Da das offenbar nicht so ist - wie wär's, wenn Du ihn selber fragst, die Quelle ist genannt. Für den Anfang empfehle ich die Besprechung von S22.89 "Khemako" (Band 1 ab S. 321), sowie M1 und M2 (Band 3).

    Hi, Hajobo , also nur meine Gedanken.

    Warum man sollte um Gottes Willen den "eigenen " Buddhismus zu kreieren, anstatt von den absolut zuverlässigen Quellen zu lesen, darüber zu meditieren ( also darüber Nach-denken, wieder und wieder, das ist der Sinn von der Meditation, aber nichts das Starren an die Wand , um sich selsbt auszuschalten , / ich scherze, oder?/.)

    Der nächste Schritt betrifft eitelpfuetze , wenn die wollte nicht "studieren", aber nur etwas von sich selbst zu behaupten, dass sie damit nichts einverstanden wäre, dann bringt keinen Menscheh weiter, so denke ich ehrlich. Ohne das gründliche Lesen , und zwar immer von den Texten, aber mit der ganzen Konzentration , mit dem Wunsch, es mit dem "Herzen-Geist" von innerem zu erfassen, das wäre nur die Zeit-Verschwendung.


    Schauen wir mal das:


    igor dieser Thread ist eine indirekte Aufforderung Konzepte über ein Ich mal kritischer zu hinterfragen bzw ist das ein buddhistischer Versuch von mir. Ich frage nicht aus Verwirrung oder Unkenntnis, aber danke ich lese evtl mal rein.

    Aber sehr liebe eitelpfuetze , wir alle hier benutzen die Wörter, also die Sprache als das Mittel, und so man verfängt sich in die Konzepte, was den Buddha von und allen aber unterscheidet, er war auf immer von egal welchen Konzepten, Schablonen, Schematas, Mustern, usw.. befreit, durch sehr tiefe "Entrückungen" oder Samadhi, + Die Einsicht ( aber un-mittel-bar) --Panna-- , dass alles , dass es als ob uns gehört, ist immer im Wandeln, immer vergänglich, unzulänglich, und ohne den innern Kern, man kann das nur erfahren, darüber zu reden es wäre weiter die Konzepte zu bedienen.

    Man braucht nichts unebdingt PD lesen, man findet doch genau dasselbe bei Nyanatiloka, denn PD war sein Schüler.

    Es gibt keinen "ICH", was man sollte hinterfragen, liebe eitelpfuetze ? Hm?

    Es gibt nur die rieselnde immer und jeden Augenblick wandelnde Khandha, die immer etwas zu ergreifen wollten, die "Ich " als die Instanz man findet auch nichts in der modernen Neurowissenschaft, die ist die totale und echt hartnäckige Illusion, die unseres Dukkha ( Ver-blend-ung von dem Schein der Dinge) nur verstärkt und zementiert , mehr und mehr, und das ist Samsara..

    Die Blume auf der Weise ist nur der Farbige Fleck , der vor den Augen schimmert, aber wenn man die Blume sieht, er macht sofort den Aufkleber :" Ach, das ist die Blume", ach, so wie die "Katze".. Das ist aber nur das Bild (Avatar) von" mir", aber keine Lebendige Katze, so wie ich kein Igor07 bin, also man kann ohne die Konzepten nichts normal kommunizieren, aber es wäre noch kein Abbild der Realität, wie sie ist. Das ist echt nichts schwer zu verstehen, aber erleben..er-leib-en es wäre dann die andere Dimension. Aber die Karte ist not-wendig, um weiter mit den eigenen Füssen durch das(Buddha)- Land zu gehen.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Aber sehr liebe eitelpfuetze , wir alle hier benutzen die Wörter, also die Sprache als das Mittel, und so man verfängt sich in die Konzepte, was den Buddha von und allen aber unterscheidet, er war auf immer von egal welchen Konzepten, Schablonen, Schematas, Mustern, usw.. befreit, durch sehr tiefe "Entrückungen"


    Zum Glück ist bzw war das ja nicht nur Buddha möglich.


    Da nicht alle Menschen von vornherein mit dem Wissen bzw mit der Distanz zu den Vorstellungen der Kultur in der sie aufwachsen gesegnet sind, sollte man in diesem Sinne die Konzepte auch unterscheiden, das sind wir dann unter der buddhistischen Brille bei den heilsamen oder unheilsamen Ansichten, desweiteren sind ja auch noch die neutralen, gegebenfalls komplett unvereinnahmten Konzepte zu nennen, die einfach notwendig zum Kommunizieren sind. Allerdings wird ein Konzept in besonders Form einer Lehre über eine tatsächliche Selbstwesenhaftigkeit in buddhistischen Quellen als schädlich bzw kontraproduktiv angesehen und ich sehe es auch so, insofern ...


    Es gibt keinen "ICH", was man sollte hinterfragen, liebe eitelpfuetze ? Hm?

    Es gibt nur die rieselnde immer und jeden Augenblick wandelnde Khandha, die immer etwas zu ergreifen wollten, die "Ich " als die Instanz man findet auch nichts in der modernen Neurowissenschaft, die ist die totale und echt hartnäckige Illusion, die unseres Dukkha ( Ver-blend-ung von dem Schein der Dinge) nur verstärkt und zementiert , mehr und mehr, und das ist Samsara..

    Die Blume auf der Weise ist nur der Farbige Fleck , der vor den Augen schimmert, aber wenn man die Blume sieht, er macht sofort den Aufkleber :" Ach, das ist die Blume", ach, so wie die "Katze".. Das ist aber nur das Bild (Avatar) von" mir", aber keine Lebendige Katze, so wie ich kein Igor07 bin, also man kann ohne die Konzepten nichts normal kommunizieren, aber es wäre noch kein Abbild der Realität, wie sie ist. Das ist echt nichts schwer zu verstehen, aber erleben..er-leib-en es wäre dann die andere Dimension. Aber die Karte ist not-wendig, um weiter mit den eigenen Füssen durch das(Buddha)- Land zu gehen.


    Es gibt kein Ich - so ein konzeptualisieren würde ich auch nur eingeschränkt empfehlen bzw glaube ich / nehme das begründet an, dass jemand der das erfahren hat



    Zitat

    war auf immer von egal welchen Konzepten, Schablonen, Schematas, Mustern, usw.. befreit, durch sehr tiefe "Entrückungen"*



    nicht zwingend diesen Gedanken vorschlägt 'Es gibt kein Ich' - und auf wieder eine Vorstellung (die Nichtexistenz von 'einem Ich') darauf und auf die von dir präsentierten Konzepte die nach deiner Logik ja ebensowenig ' Realität wie sie (eigentlich!) ist' (von der du sprachst, nicht ich - für mich sind das auch nur Konzepte) entsprechen können, möchte ich in diesem Thread nicht hinaus. Höchstens, dass man es (das eigene) im Gefühl zum Beispiel sieht oder in Erinnerungen, auf dem vertraut erscheinendem und so gefühlten Weg zur Arbeit z B ... in dem Gedanken am Morgen 'ich muss jetzt dahin' und dem innerlichen Willensruck, und dann wäre man direkt im Gespräch von Person zu Person und nicht in einem Gespräch über eine abstrakte Idee 'das Ich' an sich oder 'der Apfel' an sich 'das Eichhörnchen an sich' etc ...



    *es ist, das würde ich selbst lieber herausstellen, eine generelle Ablösung der Gefühle im Zusammenhang mit den Vorstellungen und dazugehören Namen. Die Folge ist ein nüchterner, sachlicher und abgewogener Gebrauch der Sprache. Ich glaube nicht dass Samadhi Zustände allein gross dabei helfen es zu verstehen wie der innere Prozess abläuft wenn man an Namen und Vorstellungen und Urteilen klammert.

    3 Mal editiert, zuletzt von eitelpfuetze ()

  • Es ist einfach ein Versuch das Anhaften an ein Ich kurz darzustellen, es lässt sich ja hier nicht alles detailliert ausführen.


    Mir kommt gerade der Wunsch zu unterscheiden. Man kann einerseits nüchtern wissen welche Höhe der eigene Körper hat (das hat ja einen praktischen Nutzen), andererseits kann man aus der Körpergröße auch was Eigenes machen und eine kleine Körpergröße bedauern und aufgrund von entsprechenden Minderwertigkeits Gefühlen dann dies auszugleichen suchen - und dabei ein anderes Bild von sich entwerfen etc

    Ja, man könnte es z.B. bedauern kleiner zu sein als andere. In diesem Zusammenhang finde ich es interessant, dass man sich ohne Anhaftung überhaupt nicht mit anderen vergleicht:


    Zitat

    Wer da, o Herr, ein Heiliger ist, ein Triebversiegter, der den Heiligen Wandel vollendet und sein Werk vollbracht, die Bürde abgelegt und die Daseinsfesseln gelöst hat, der durch das vollkommene Wissen befreit ist, einem solchen kommt nicht mehr der Gedanke: 'Es gibt keinen, der besser ist als ich' oder 'Es gibt keinen, der mir ebenbürtig ist' oder 'Es gibt keinen, der geringer ist als ich.'

    A.VI.49

  • Warum man sollte um Gottes Willen den "eigenen " Buddhismus zu kreieren, anstatt von den absolut zuverlässigen Quellen zu lesen, darüber zu meditieren ( also darüber Nach-denken, wieder und wieder, das ist der Sinn von der Meditation...

    Mir scheint zunehmend, daß Du Recht hast, es geht nicht unbedingt um Erkenntnis, sondern um "Reden über..." aber vielleicht scheint es mir nur so, will niemandem Unrecht tun. _()_

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

  • Oben existiert inur in Bezug auf unten.

    Hell existiert nur in Bezug auf dunkel.

    Kalt existiert nur in Bezug auf warm

    usw.

    Ich existiert nur in Bezug auf andere, ohne andere gibt es kein Ich..

    Anhaften an einem Ich bedeutet wohl Anhaften an dem Konzept das ich und andere zwei verschiedene Dinge sind..

    Wenn die Anderen verschwinden verschwindet auch das ich mit ihnen, da es dann ein nutzloses Konzept wäre..

    Da das ich nur im Vergleich mit anderen Bestand haben kann bedeutet es zugleich das wir alle das selbe sind, so wie unsere zwei Augen ein Bild ergeben welches aus verschieden Winkeln ein dreidimensionales Bild ergibt so ergeben die Milliarden Wesen ein multidimensionales Bild dieses Daseinsbereiches doch letztendlich gibt es nur einen Geist, Bewusstsein oder wie auch immer wir es nennen mögen..


    Anhaften an einem Ich bedeutet wohl Anhaften am Konzept des getrennt seins von anderen..

    So sehe und erlebe ich es

    LG

  • Warum man sollte um Gottes Willen den "eigenen " Buddhismus zu kreieren, anstatt von den absolut zuverlässigen Quellen zu lesen, darüber zu meditieren ( also darüber Nach-denken, wieder und wieder, das ist der Sinn von der Meditation...

    Mir scheint zunehmend, daß Du Recht hast, es geht nicht unbedingt um Erkenntnis, sondern um "Reden über..." aber vielleicht scheint es mir nur so, will niemandem Unrecht tun. _()_

    Schade eigentlich, dass du niemanden Unrecht tun willst, es ist dir also lieber dein Vertrauen auf dich in die Ecke zu schieben und gehorsam dem Unrecht eines anderen folgen.

  • Noreply


    Weiß nicht, ob ich Dich richtig verstehe:

    Du meinst, ich sollte lieber Unrecht tun, anstatt dem eigenen Vermeinen zu mißtrauen?

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)