Hallo, 1singledrop hier.
1. Ich möchte gerne wissen welche Buddhistische Richtung möglichst einfach ist um praktizierender Buddhist zu werden.
2. Erfahrungen die mir der Buddhismus aus Büchern von Mingyur Rinpoche, die Rain Methode von Jack Kornfield sowie ein Zen Dojo Besuch beim Meditieren und Schlafen gebracht haben:
Ich meditiere sehr gerne. Seit dem ich 14 bin. Damals mit der Serie von Hinnerk Polenski über Zen Buddhismus. Aber ich möchte gerne von der Gegenwart anfangen und zurück gehen auf ältere Erfahrungen. Ich lese mal wieder Yongey Mingyur Rinpoches Buch "Heitere Weisheit" und bin bei dem Thema der Kontemplation und der Meditation angelangt. Zusätzlich lese ich "Auf dem Weg" von ihm, da ich gerne zwischen den Übungen die in Heitere Weisheit geschildert sind lese. Zunächst ist da die Erfahrung des Unendlichen in mir. Ein unendlicher Ozean der im Lächeln des Gewahrseins steckt, der sich die Sinneswahrnehmungen anschaut. Die Buddha Natur. Ich sehe sie. Aber im Alltag bin ich noch sehr fern davon ihr Wirken zu erkennen. Das würde ich gerne ändern wollen. Wenn jemand den Film Tron Legacy kennt, ich fühle mich etwas wie Kevin Flynn. Der im Exil in seiner Spielwelt dem Zen Weg folgt.
Während der Meditation und während der kleinen informellen Übungen im Alltag fühle ich mich hinter her sehr wohl. Währenddessen der Meditation wechsle ich wenn ich es mir vorgenommen habe zwischen dem offenen Gewahrsein und dem Gewahrsein mit Objekt.
Beim offenen Gewahrsein wenn starke Gefühle oder Gedanken da sind mache ich die Rain Methode nach Jack Kornfield. Ich erkenne meine Gefühle an. Ich benenne sie. Manchmal fühle ich also Unsicherheit oder Angst, manchmal auch sehr große Freude oder Glück. Dann sage ich mir ich erlaube die Unsicherheit da zu sein. Ich lasse sie zu. Egal was für Gefühle da sind. Und sofort wird mein Bauch entspannt. Der Körper entspannt. Ich fühle mich auch zentriert. Dann untersuche ich die Gefühle. Ich spüre das sie meistens nachlassen. Es kann aber auch sein, das sie gleich stark bleiben oder das sie stärker werden, darauf bin ich gefasst. Und zum Schluss beim offenen Gewahrsein mache ich mir klar, dass ich größer bin als diese Erfahrung. Weitaus größer. Ich betrachte die Erfahrung nur aus zu großer Nähe und dadurch nimmt sie sich manchmal so gewaltig aus. Aber wenn ich so vorgehe, dann kehrt sehr viel Ruhe ein. Und das ist dann der Zeitpunkt für Gewahrsein mit Objekt.
Was ich mir auch anschaue, momentan arbeite ich gerne mit einer Kerze oder höre Meditationsmusik - ich schaue nur oder höre nur. Ich sehe das Gewahrsein hinter dem Gewahrsein. Aber auch in der Stille kann ich sein. Wenn ich abschweife bemerke ich das ich wieder im offenen Gewahrsein bin.
Ich habe aber auch wie die anderen starke Anhaftungen. Ich würde da gerne so etwas wie eine Mandala Praxis machen, das Anhaften also dem Buddha opfern. Ich spüre das mir das schon leicht hilft bei der Sache. Es ist eine subtile Sache. Also nicht so offensichtlich wie Materielle Dinge. Aber ich möchte sie hier nicht benennen. Es ist so wie zu viel Schokolade zu essen. Mir fehlt jedoch eine Anleitung zur Mandala Praxis.
Was mir dabei auch sehr hilft ist zu verstehen das in jeglichem Handeln wie es bei Tergar ein Artikel besagt, es aus Liebe, Weisheit und Mitgefühl für mich kommt. Diese Liebe zu erkennen und auch zu spüren ist für mich sehr sehr wichtig um zu verstehen, dass ich zum Beispiel keine Partnerin brauche um Liebe zu erfahren. Also ohne Abhängigkeit eine Frau zu finden.
Zum Thema Schlafen kann ich sagen, dass ich durch Achtsamkeit in der Lage bin die verschiedenen Stadien des Schlafes bewusst zu erfahren. Am Anfang wird der Körper halt sehr schwer und scheint in das Bett einzusinken. Dann habe ich manchmal Hypnagoge Geräusche oder Bilder, wonach dann die Schlafparalyse einsetzt. Ein sehr starkes stromartiges Kribbeln. Das hatte ich schon als kleines Kind. wenn ich mich heute damit beschäftige dann kann ich es akzeptieren und beende nicht mehr so schnell das bewusste Einschlafen. Anschließend folgt eine Zeit der Dunkelheit und des Nichts. Ein Schweben. Und dann folgen Träume die ich gestalten kann. Ab da wird es manchmal sehr schwer bewusst zu bleiben. Aber wenn ich es dann schaffe erlebe ich alles noch mal in umgekehrter Reihenfolge. Ich kann mir vorstellen, dass es im Tod ähnlich verläuft.
Dann habe ich vor langer Zeit ein Zen Dojo besucht. Und dort war es zu schwer für mich nicht zu Angespannt zu sein. Ich saß vor einer Weißen Wand und mir kamen nur noch die Tränen, weil alles zu steif und angespannt im Geiste und Körper war. Und ich wollte die anderen Übenden nicht stören. Das war mir sehr unangenehm.
3. Was ich kompliziert finde an Tergar oder Zen.
Bei Tergar finde ich, obwohl ich den Mingyur Rinpoche, sehr gerne mag und ich irgendwie eine Verbindung spüre, es schwierig 3 bis 7 Jahre mit Ngöndro oder dem anderen Weg zu verbringen um Praktizierender Buddhist zu werden. Ich mag die Vorgehensweise von Mingyur Rinpoche gerne mit dem Geist umzugehen und die verschiedenen Übungen wie Metta, Shamata oder Vipassana. Aber mit dem Beginn tue ich mich schwer weil es sich kompliziert anfühlt.
Was ich beim Zen schwierig finde ist das ich von meiner Persönlichkeit her schon alleine mir sehr viel Stress mache korrekt sein zu wollen und wenn dann noch strenge Regeln herrschen wie man den Dojo betritt etc. dann bin ich zu gehemmt. Das ist leider zu viel für mich. Da hatte ich jedoch Thich Nhat Hanhs Zen Talks entspannter wahrgenommen in der Atmosphäre.
Dazu kommt das ich in der Region um Hannover wohne ich aber ganz schlecht in die Stadt komme weil ich aufgrund von Hochsensiblen Nerven sehr viel Stress im Zug, Straßenbahn und Stadt empfinde. Es wäre großartig hier auf dem Land eine Gruppe zu haben. Aber so etwas gibt es hier nicht. Von Tergar gibt es aus der Hannover Gruppe eine Online Gemeinschaft die sich alle zwei Wochen im Internet trifft. Aber das ist mir zumindest am Anfang zu unpersönlich und macht dann ein komisches Gefühl wenn ich mir vorstelle sich per Video Chat zu treffen. Dafür möchte ich dann doch erstmal die Leute persönlich antreffen und kennenlernen.
Ich sitze also so ein Bisschen auf dem Trockenen. Ich glaube ich war im Vorherigen Leben jemand der auf dem Weg war und dann etwas Ungünstiges getan hat weshalb ich jetzt Schwierigkeiten habe wieder auf dem Weg zu sein. Wie kann ich das wieder gut machen? Also weshalb ich hier jetzt auf dem Lande lebe und Schwierigkeiten habe eine Gemeinschaft zu finden.
4. Wenn ihr das so lest, habt ihr vielleicht eine Idee was für eine Buddhistische Richtung in Frage käme für mich die unkomplizierter zum Praktizieren und auch zum Praktizieren mit anderen führt? Gibt es einen einfachen Weg im Buddhismus? So das es vielleicht schwere Wege für die gibt die es schwieriger brauchen und leichtere für die, die es simpler benötigen?
Ich bedanke mich wirklich sehr für das Lesen dieses doch vielleicht langen Textes.
Viele Grüße
1SingleDrop