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  1. Buddhaland Forum
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die Weisheit mit Löffeln gefressen

  • GKH
  • 1. September 2024 um 13:40
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  • GKH
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    • 1. September 2024 um 13:40
    • #1

    Was hatte der Buddha eigentlich für ein Selbstbild?

    Dachte er von sich dasselbe, was ich schon von vielen Lehrer_innen gehört habe, im Grund zu allen weltlichen Problemen nie auszulernen, oder meinte er nach seiner Erleuchtung, dass er nun die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und alle Probleme versteht und sofort richtig lösen kann?

  • Anna Panna-Sati
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    • 1. September 2024 um 14:11
    • #2

    Hallo GKH :) ,

    launiger Thread-Titel! :erleichtert:

    Zitat

    2. Da nun entstand dem Erhabenen, der ganz in der Stille einsamer Meditation sich hingab, der folgende erwägende Gedanke: "Übel ist es niemand zu haben, den man verehrt und hoch hält [14]. An welchen Samana oder Brāhmana könnte ich mich nun anschließen [15], ihm dienend und ihn verehrend?

    3. Da nun kam dem Erhabenen dieser Gedanke: "Zur Erfüllung dessen, was noch nicht erfüllt ist von dem, was zum Begriff der sittlichen Zucht gehört, möchte ich an einen Samana oder Brāhmana mich anschließen. Aber ich sehe in der Welt mit ihren Göttern, mit ihren Māras und mit ihren Brahmans, im Volke mit seinen Samanas und Brāhmanas, mit seinen Göttern und Menschen keinen Samana oder Brāhmana, der mehr als ich selber mit sittlicher Zucht ausgestattet wäre, daß ich an ihn mich anschließen könnte, ihm dienend und ihn verehrend.

    4-7. Zur Erfüllung dessen, was noch nicht erfüllt ist von dem, was zum Begriff der geistigen Sammlung gehört - zur Erfüllung dessen, was noch nicht erfüllt ist von dem, was zum Begriff der Erkenntnis gehört, - zur Erfüllung dessen, was noch nicht erfüllt ist von dem, was zum Begriff der Erlösung gehört - zur Erfüllung dessen, was noch nicht erfüllt ist von dem, was zum Begriff des wissenden Schauens der Erlösung gehört, möchte ich an einen Samana oder Brāhmana mich anschließen, ihm dienend und ihn verehrend. Aber ich sehe in der Welt mit ihren Göttern, mit ihren Māras und mit ihren Brahmans, im Volke mit seinen Samanas und Brāhmanas, mit seinen Göttern und Menschen keinen Samana oder Brāhmana, der mehr als ich selber mit wissendem Schauen der Erlösung ausgestattet wäre, daß ich an ihn mich anschließen könnte, ihm dienend und ihn verehrend [16].

    8. Wie wäre es, wenn ich jetzt an die Wahrheit, die von mir durch Erleuchtung erkannt worden ist, mich anschlösse, ihr dienend und sie verehrend [17]?"

    (SN.6.2) https://www.palikanon.com/samyutta/sam06_01.htm

    Geht man von diesem Sutta aus, mag man annehmen, dass sich der Buddha ganz weit oben in Sachen Sittlichkeit, Erkenntnis, Sammlung und "wissenden Schauens der Erlösung" (was man zusammengefasst m.E. als Weisheit bezeichnen könnte) sah.

    Nur die - von ihm erkannte - Wahrheit (der Lehre) steht noch über ihm....

    (Ich finde es bemerkenswert, dass der Buddha es für übel befand, "niemanden zu haben, den man verehrt und hochhält".... :? )


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)

    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • GKH
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    • 1. September 2024 um 14:17
    • #3

    Danke Anna Panna-Sati,

    selbst wenn er sich unter den ihm bekannten Menschen als am weitesten oben sah, steht das nicht im Widerspruch dazu, dass es möglich ist in einzelnen Aspekten über ihn hinaus zu wachsen.

  • Anna Panna-Sati
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    • 1. September 2024 um 14:24
    • #4

    Ja, GKH , aus heutiger Sicht und "in einzelnen Aspekten" allemal.

    In einigen entscheidenden Punkten wird er aber sicherlich unerreicht bleiben, beispielsweise als ein "Samma sambuddha".

    https://www.palikanon.com/wtb/samma_sambuddha.html

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)

    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • void
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    Zen
    • 1. September 2024 um 17:15
    • #5
    Gurkenhut:

    Was hatte der Buddha eigentlich für ein Selbstbild?

    Dachte er von sich dasselbe, was ich schon von vielen Lehrer_innen gehört habe, im Grund zu allen weltlichen Problemen nie auszulernen, oder meinte er nach seiner Erleuchtung, dass er nun die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und alle Probleme versteht und sofort richtig lösen kann?

    Vom Dichter Archilochos gibt die es den Spruch:"Der Fuchs weiss viele Dinge, aber der Igel weiss eine grosse Sache".

    Viele heilige Schriften sehen sich da eher fuchsmäßig - als eine Art Weisheitsliteratur, in der dem Menschen auf alle Fragen geantwortet wird.Wie soll eine Gesellschaft aufgebaut sein? Warum ist manches Frucht giftig? Woher kommt die Sprache ? Wie ist die Beziehung zwischen Menschen und Tieren, zwischen Frauen und Männern? Warum gibt es Berge? Warum ist das Meer salzig? Viele heilige Texte gehen von Fragen des Heiligen direkt hin zu medizinischen Fragen und zu Gesundheitstipps. Und oft ist all dies in wunderbarer, ästhetischer Weise miteinander vermischt.

    Demgegenüber fällt doch das dröhnende Schweigen Buddhas auf. Zu Vielem sagt er überhaupt nichts. Ihn interessiert die Frage nach dem Leiden, seinem Ursprung und seiner Überwindung und selbst auf häufig gestellte philosophische Fragen, antwortet er nicht

    Gautama Shakyamuni ist in Archilochos Bild ganz sicher ein Igel. Jemand der sich eine ganz große Frage gestellt hat und darauf eine große Antwort gegeben hat.

    Was gut ist: Viel "Weltwissen" aus Buddhas Zeit - Fragen der Biologie, der Geographie, der Astronomie und der Soziologie - sind ja nach 2500 Jahren veraltet.

    Von daher zählt sich Zurückhaltung aus.

  • JoJu91
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    • 2. September 2024 um 13:57
    • #6
    void:

    Vom Dichter Archilochos gibt die es den Spruch:"Der Fuchs weiss viele Dinge, aber der Igel weiss eine grosse Sache".

    "Nichts wissen, alles verstehen"

    Das Motto von Andre Kostolany, eine Reinkarnation des Archilochos ?

    Was viele nicht wissen, der Börsenguru verfügte über die seltene Kunst des "wachen Nichtdenkens", leider habe ich Buch und Seitenzahl nicht griffbereit, in dem er diese seine Fähigkeit erwähnte.

    :)

  • Bosluk
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    • 2. September 2024 um 16:34
    • #7
    Gurkenhut:

    Was hatte der Buddha eigentlich für ein Selbstbild?

    Deine Frage unterstellt bereits Buddha als eine historische Person.

    Im Theravada wird der Buddha in einigen Kreisen ebenfalls als historische Person betrachtet, die sie als Samma-sambuddho veehren. Also als ein vollständig Erwachten, der sich durch seinen eigenen Antrieb das Dhamma zur Schau geführt hat. Jemand, der durch das Wort eines Buddha Erwachen hat, wird "nur" Arahat genannt.

    Meines Erachtens führt aber genau die Betrachtung einer historischen Personifizierung des Buddha zu widersprüchen, da der Satz: "Buddha hatte ein Selbstbild" zurückgewiesen muss. Das Ablegen eines Selbstbildes außerhalb seiner eigenen Vorstellungen ist eines der Merkmale eines Buddha.

    Ich sehe Buddha eher als eine transpersonale Figur, die als Sinnbild das Dhamma vermenschlicht und keiner Person zugeordnet werden sollte.


    [lz]

    "Seit langem wollte ich gehen, um den Buddha zu sehen, doch ich war körperlich zu schwach"

    "Genug Vakkali! Warum solltest du diesen faulen Körper sehen wollen? Wer das Dhamma sieht, der sieht mich. Und wer mich sieht, sieht das Dhamma".[/lz]

    Der Mahayana hat diese Widersprüche des Buddha als historische Person besser durch die Buddha-Natur gelöst.

  • Igor07
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    • 2. September 2024 um 18:06
    • #8
    Bosluk:

    Ich sehe Buddha eher als eine transpersonale Figur, die als Sinnbild das Dhamma vermenschlicht und keiner Person zugeordnet werden sollte.

    Bosluk:

    Der Mahayana hat diese Widersprüche des Buddha als historische Person besser durch die Buddha-Natur gelöst.

    Hi, Bosluk , nimm es nicht persönlich, bitte, nur meine Gedanken zum ganzen Faden.


    Der Buddha war absolut genial, unabhängig davon, wie seine "Erleuchtung" genau zustande kam. Und wie es alles beschrieben wurde.

    Die Daseinsmerkmale – Anicca, Dukkha, und Anatta – sowie das Prinzip der bedingten Entstehung allein reichen aus, um tiefe Einsichten zu gewinnen, die sowohl der modernen Physik als auch der Neurowissenschaft standhalten.

    Im Theravada-Buddhismus gibt es keinen Raum und keinen Platz für das Konzept einer "Buddha-Natur", und das ohne jegliche Widersprüche.

    Der Pali-Kanon legt klar dar: Wer das Dhamma sieht – und damit die bedingte Entstehung gemeint ist–, der sieht den Buddha.

    Der nächste Schritt ist entscheidend: Die bedingte Entstehung geschieht in jedem Augenblick dieses Lebens, hier und jetzt. Deshalb ist Befreiung, wenn auch theoretisch, im gegenwärtigen Moment möglich. Wird die Kette der bedingten Entstehung durchbrochen, so entsteht kein neues Karma. Diese Weisheit entspringt der unmittelbaren Erfahrung der Wirklichkeit, so wie sie ist – ohne Projektionen und mentale Karten( Schablonen). Techn: Papañca. Man kann es auch als die Realisation von Anatta verstehen, denn dann alle Geistesgifte ( kilesa) wären schier unmöglich.

    Es versteht sich von selbst, dass der historische Buddha nichts über das Internet, künstliche Intelligenz oder Astronomie wissen konnte.

    Aber ! er durchdrang die Gesetze der "Existenz" (Metapher) ohne jegliche Technologie oder Werkzeuge. Wie die modernen Geräte.

    Deswegen stellt der Buddhismus das beste Modell der Realität dar. Diese existenzielle Wahrheit ist zeitlos, wie alle Naturgesetze.

    Metta und liebe Grüße.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Mar tin
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    • 2. September 2024 um 19:52
    • #9
    Gurkenhut:

    Was hatte der Buddha eigentlich für ein Selbstbild?

    Dachte er von sich dasselbe, was ich schon von vielen Lehrer_innen gehört habe, im Grund zu allen weltlichen Problemen nie auszulernen, oder meinte er nach seiner Erleuchtung, dass er nun die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und alle Probleme versteht und sofort richtig lösen kann?

    Da ist sehen, hören, riechen, schmecken usw

    Da ist Leiden,Wut,, Glück usw.

    Diese Dinge verschwinden nicht.

    Man erreicht auch keinen Ort, wo diese Dinge nicht mehr auftauchen.

    Es ist einfach ausgedrückt, niemand mehr da, der diese Dinge erleben,fürchten, begehren oder ertragen muss .

    Im Sinne der Kommunikation spricht man noch über diese Dinge. Aus tiefstem Mitgefühl heraus, spricht man die Sprache der Gefangenen, um diese darauf hinzuweisen, dass der Schlüssel zur Freiheit in deren Taschen (Herzen) ist, aber ein Selbstbild ist da nicht mehr da.

    Die Weisheit kommt aus dem Herzen .

    Das Herz der Menschen ist voller Wunden und Narben. Das Licht unseren Herzen kommt kaum noch durch die Wunden,Narben, Verkrustungen.

    Dhamma ist wie Medizin, und diese Medizin heilt das Herz durch Liebe,Mitgefühl und Verstehen.

    Vor der Heilung erscheint die Welt als hoffnungslos,unfair und Grausam, weil das innere Licht nicht raus kann und die Welt als dunklen Ort erscheinen lässt.

    Das gestillte, geheilte Herz kann wieder Leuchten und diese Welt mit Liebe und Mitgefühl überfluten.

    Ich bin natürlich nicht in der Lage, für den Buddha zu sprechen oder ihn nur ansatzweise zu verstehen, deshalb kann ich nur über meine Praxis sprechen.

    Mögen wir alle Frieden finden!

    Lg Martin

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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