1. Übersicht
  2. Forum
  3. Lexikon
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Seiten
  • Forum
  • Lexikon
  • Termine
  • Erweiterte Suche
  1. Buddhaland Forum
  2. Buddhismus
  3. Anfängerbereich

Wut, Zorn

  • Zomp
  • 2. November 2024 um 14:45
  • Zum letzten Beitrag
  • Zomp
    Themenautor
    Reaktionen
    66
    Punkte
    321
    Beiträge
    48
    Mitglied seit
    19. Mai 2024
    Buddh. Richtung
    noch am testen
    • 2. November 2024 um 14:45
    • #1

    Ich habe Zorn.

    Ich habe Wut.

    Es bricht aus mir heraus, ehe ich einen klaren Gedanken fassen kann.

    Sie richtet sich zunächst auf andere und dann, wenn sich die Leute abwenden, gegen mich selbst.

    Ich merke, dass ich leide. Auch weil andere leiden.

    Was kann ich tun, wenn mich Wut, Zorn und Hass überkommen?

  • Hendrik 2. November 2024 um 14:57

    Hat das Thema aus dem Forum Buddhistischer Salon nach Anfängerbereich verschoben.
  • ykxjbk1
    Reaktionen
    115
    Punkte
    1.365
    Beiträge
    240
    Mitglied seit
    5. Juli 2024
    • 2. November 2024 um 15:03
    • #2

    Warum musst du denn was tun?

    Bei Zwängen z.B. ist es eine gängige Methode: Aushalten.

    Das ist tatsächlich wirksam. Die Wut ist da, na und? Der Zwang ist da, na und?

    Das ist am Anfang schwierig und wird dann immer einfacher.

    Einige meinen wohl sie könnten ihre Emotionen abschalten, das ist nicht möglich, am ehesten gehst du da zu einem Gehirnchirug, der wird das vielleicht hinkriegen.

    Du leidest nicht nur wegen der Wut, sondern auch weil du dir den Kopf darüber zerbrichst, dass sie weg muss.

    Sei doch wütend, ist doch in Ordnung.

  • pano
    Reaktionen
    1.609
    Punkte
    7.799
    Beiträge
    1.182
    Blog-Artikel
    1
    Mitglied seit
    4. Dezember 2022
    • 2. November 2024 um 15:13
    • #3

    vielleicht ist dies hilfreich. (Der link versteckt sich in der roten Überschrift der Zitatebox)

    Ayya Khema:

    The Buddha did not teach expression or suppression. But instead he taught that the only emotions which are worthwhile are the four supreme emotions (brahma viharas) and that everything else needs to be noticed and allowed to subside again. If anger arises, it doesn't help to suppress or to express it. We have to know that the anger has arisen, otherwise we'll never be able to change our reactions. We can watch it arising and ceasing. However this is difficult for most people; anger doesn't subside fast enough. Instead we can immediately remember that to express anger means that particular day, which really constitutes our whole life, contains a very unfortunate occurrence, and therefore we can try to substitute. It is much easier to substitute one emotion for another than to drop one altogether. Dropping means a deliberate action of letting go. As we have learned in meditation, we can substitute discursive thinking with attention on the breath; in daily living we substitute the unwholesome with the wholesome.

    Usually our anger arises towards other people. It's not so important to us what animals do, nor what people do whom we don't know. Usually we are concerned with those whom we know and who are near to us. But since that is so we must also be familiar with some very good qualities of these people. Instead of dwelling upon any negative action of that person, we can put our attention on something pleasant about them. Even though they may have just used words which we didn't like, at other times they have said things which were fine. They have done good deeds, and have shown love and compassion. It is a matter of changing one's focus of attention, just as we learn to do in meditation. Until this becomes very habitual in meditation, it will be difficult in daily life, but diligent practice makes it happen. We practice in spite of any difficulty. If we remove our attention from one thing and put it somewhere else, that's all we need to work with.

    Die automatische deepl Übersetzung (nicht Korrektur gelesen von mir)[lz]

    Der Buddha lehrte weder Ausdruck noch Unterdrückung. Stattdessen lehrte er, dass die einzigen Emotionen, die sich lohnen, die vier höchsten Emotionen (brahma viharas) sind und dass alles andere beachtet und wieder abklingen gelassen werden muss. Wenn Wut aufsteigt, hilft es nicht, sie zu unterdrücken oder auszudrücken. Wir müssen wissen, dass der Ärger entstanden ist, sonst werden wir unsere Reaktionen nie ändern können. Wir können beobachten, wie er entsteht und vergeht. Das ist jedoch für die meisten Menschen schwierig; der Ärger lässt nicht schnell genug nach. Stattdessen können wir uns sofort daran erinnern, dass der Ausdruck von Ärger bedeutet, dass dieser bestimmte Tag, der eigentlich unser ganzes Leben ausmacht, ein sehr unglückliches Ereignis enthält, und deshalb können wir versuchen, es zu ersetzen. Es ist viel einfacher, eine Emotion durch eine andere zu ersetzen, als sie ganz loszulassen. Fallenlassen bedeutet eine bewusste Handlung des Loslassens. Wie wir in der Meditation gelernt haben, können wir diskursives Denken durch die Aufmerksamkeit auf den Atem ersetzen; im täglichen Leben ersetzen wir das Unheilsame durch das Heilsame.

    Normalerweise richtet sich unser Zorn gegen andere Menschen. Es ist für uns nicht so wichtig, was Tiere tun, oder was Menschen tun, die wir nicht kennen. Normalerweise geht es uns um diejenigen, die wir kennen und die uns nahe stehen. Aber da das so ist, müssen wir auch mit einigen sehr guten Eigenschaften dieser Menschen vertraut sein. Anstatt uns mit irgendeiner negativen Handlung dieser Person zu beschäftigen, können wir unsere Aufmerksamkeit auf etwas Angenehmes an ihr lenken. Auch wenn sie vielleicht nur Worte benutzt haben, die uns nicht gefallen haben, haben sie zu anderen Zeiten Dinge gesagt, die gut waren. Sie haben gute Taten vollbracht, haben Liebe und Mitgefühl gezeigt. Es geht darum, den Fokus der Aufmerksamkeit zu verändern, so wie wir es in der Meditation lernen. Solange dies in der Meditation nicht zur Gewohnheit wird, wird es im täglichen Leben schwierig sein, aber durch fleißiges Üben wird es gelingen. Wir üben trotz aller Schwierigkeiten. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit von einer Sache abwenden und sie auf eine andere richten, ist das alles, womit wir arbeiten müssen.[/lz]

  • flaneur
    Reaktionen
    93
    Punkte
    398
    Beiträge
    61
    Mitglied seit
    27. Oktober 2024
    Buddh. Richtung
    säkular-agnostisch
    • 2. November 2024 um 15:18
    • #4

    Vielleicht hilft regelmäßige Achtsamkeitsmeditation (in Verbindung mit dem „rechten Streben“). Manchmal hilft das, aufkommende Wut und herannahenden Zorn so früh zu erkennen, dass man ihn einfach beobachten und ohne weitere Reaktion vorbeiziehen lassen kann.

  • void
    Globale Moderation
    Reaktionen
    7.275
    Punkte
    59.935
    Beiträge
    10.416
    Mitglied seit
    6. August 2009
    Buddh. Richtung
    Zen
    • 2. November 2024 um 18:09
    • #5
    Zomp:

    Was kann ich tun, wenn mich Wut, Zorn und Hass überkommen?

    Also wenn es geht, dann entzieht man sich Situationen wo andere unter der Wut leiden, dann sucht man sich eine Stelle zum meditieren ( zur Not das Klo) und erforscht die Wut.

    Je besser man bei sich erforscht hat wie Wut entsteht, sich nährt und wieder vergeht, desto konstruktiver kann man damit umgehen.

    Viele Emotionen repräsentieren die Bereitschaft zu einem bestimmten Verhalten - bei Wut ist das die Angriffsbereitschaft. Man ist quasi in "Gefechtsmodus" geschalten und sucht Ausschau nach einem Gegner. Dies durchzieht den ganzen Körper.

  • Zomp
    Themenautor
    Reaktionen
    66
    Punkte
    321
    Beiträge
    48
    Mitglied seit
    19. Mai 2024
    Buddh. Richtung
    noch am testen
    • 2. November 2024 um 18:18
    • #6
    Ole Guacamole:

    Warum musst du denn was tun?

    Bei Zwängen z.B. ist es eine gängige Methode: Aushalten.

    Das ist tatsächlich wirksam. Die Wut ist da, na und? Der Zwang ist da, na und?

    Das ist am Anfang schwierig und wird dann immer einfacher.

    Einige meinen wohl sie könnten ihre Emotionen abschalten, das ist nicht möglich, am ehesten gehst du da zu einem Gehirnchirug, der wird das vielleicht hinkriegen.

    Du leidest nicht nur wegen der Wut, sondern auch weil du dir den Kopf darüber zerbrichst, dass sie weg muss.

    Sei doch wütend, ist doch in Ordnung.

    Alles anzeigen

    Genau das ist das Problem, ich kann nicht loslassen.
    Ich grüble ständig, fühle mich schlecht und traurig.

  • Zomp
    Themenautor
    Reaktionen
    66
    Punkte
    321
    Beiträge
    48
    Mitglied seit
    19. Mai 2024
    Buddh. Richtung
    noch am testen
    • 2. November 2024 um 18:24
    • #7
    pano:

    vielleicht ist dies hilfreich. (Der link versteckt sich in der roten Überschrift der Zitatebox)

    Ayya Khema:

    The Buddha did not teach expression or suppression. But instead he taught that the only emotions which are worthwhile are the four supreme emotions (brahma viharas) and that everything else needs to be noticed and allowed to subside again. If anger arises, it doesn't help to suppress or to express it. We have to know that the anger has arisen, otherwise we'll never be able to change our reactions. We can watch it arising and ceasing. However this is difficult for most people; anger doesn't subside fast enough. Instead we can immediately remember that to express anger means that particular day, which really constitutes our whole life, contains a very unfortunate occurrence, and therefore we can try to substitute. It is much easier to substitute one emotion for another than to drop one altogether. Dropping means a deliberate action of letting go. As we have learned in meditation, we can substitute discursive thinking with attention on the breath; in daily living we substitute the unwholesome with the wholesome.

    Usually our anger arises towards other people. It's not so important to us what animals do, nor what people do whom we don't know. Usually we are concerned with those whom we know and who are near to us. But since that is so we must also be familiar with some very good qualities of these people. Instead of dwelling upon any negative action of that person, we can put our attention on something pleasant about them. Even though they may have just used words which we didn't like, at other times they have said things which were fine. They have done good deeds, and have shown love and compassion. It is a matter of changing one's focus of attention, just as we learn to do in meditation. Until this becomes very habitual in meditation, it will be difficult in daily life, but diligent practice makes it happen. We practice in spite of any difficulty. If we remove our attention from one thing and put it somewhere else, that's all we need to work with.

    Die automatische deepl Übersetzung (nicht Korrektur gelesen von mir)

    [lz]

    Der Buddha lehrte weder Ausdruck noch Unterdrückung. Stattdessen lehrte er, dass die einzigen Emotionen, die sich lohnen, die vier höchsten Emotionen (brahma viharas) sind und dass alles andere beachtet und wieder abklingen gelassen werden muss. Wenn Wut aufsteigt, hilft es nicht, sie zu unterdrücken oder auszudrücken. Wir müssen wissen, dass der Ärger entstanden ist, sonst werden wir unsere Reaktionen nie ändern können. Wir können beobachten, wie er entsteht und vergeht. Das ist jedoch für die meisten Menschen schwierig; der Ärger lässt nicht schnell genug nach. Stattdessen können wir uns sofort daran erinnern, dass der Ausdruck von Ärger bedeutet, dass dieser bestimmte Tag, der eigentlich unser ganzes Leben ausmacht, ein sehr unglückliches Ereignis enthält, und deshalb können wir versuchen, es zu ersetzen. Es ist viel einfacher, eine Emotion durch eine andere zu ersetzen, als sie ganz loszulassen. Fallenlassen bedeutet eine bewusste Handlung des Loslassens. Wie wir in der Meditation gelernt haben, können wir diskursives Denken durch die Aufmerksamkeit auf den Atem ersetzen; im täglichen Leben ersetzen wir das Unheilsame durch das Heilsame.

    Normalerweise richtet sich unser Zorn gegen andere Menschen. Es ist für uns nicht so wichtig, was Tiere tun, oder was Menschen tun, die wir nicht kennen. Normalerweise geht es uns um diejenigen, die wir kennen und die uns nahe stehen. Aber da das so ist, müssen wir auch mit einigen sehr guten Eigenschaften dieser Menschen vertraut sein. Anstatt uns mit irgendeiner negativen Handlung dieser Person zu beschäftigen, können wir unsere Aufmerksamkeit auf etwas Angenehmes an ihr lenken. Auch wenn sie vielleicht nur Worte benutzt haben, die uns nicht gefallen haben, haben sie zu anderen Zeiten Dinge gesagt, die gut waren. Sie haben gute Taten vollbracht, haben Liebe und Mitgefühl gezeigt. Es geht darum, den Fokus der Aufmerksamkeit zu verändern, so wie wir es in der Meditation lernen. Solange dies in der Meditation nicht zur Gewohnheit wird, wird es im täglichen Leben schwierig sein, aber durch fleißiges Üben wird es gelingen. Wir üben trotz aller Schwierigkeiten. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit von einer Sache abwenden und sie auf eine andere richten, ist das alles, womit wir arbeiten müssen.

    [/lz]
    Alles anzeigen

    Dass die Personen auf die ich wütend bin oder war gute Seiten haben, bewirken irgendwie, dass es mir noch schlechter geht. Ich denke mir dann, was hast du dieser gutherzigen Person angetan?

    flaneur:

    Vielleicht hilft regelmäßige Achtsamkeitsmeditation (in Verbindung mit dem „rechten Streben“). Manchmal hilft das, aufkommende Wut und herannahenden Zorn so früh zu erkennen, dass man ihn einfach beobachten und ohne weitere Reaktion vorbeiziehen lassen kann.

    Das würde ich gerne können.
    Man ist quasi in sich drin wie in einer Schaltzentrale und entscheidet sich nicht den Hebel um andere zu verletzen zu betätigen, obwohl man rot sieht.

    void:
    Zomp:

    Was kann ich tun, wenn mich Wut, Zorn und Hass überkommen?

    Also wenn es geht, dann entzieht man sich Situationen wo andere unter der Wut leiden, dann sucht man sich eine Stelle zum meditieren ( zur Not das Klo) und erforscht die Wut.

    Je besser man bei sich erforscht hat wie Wut entsteht, sich nährt und wieder vergeht, desto konstruktiver kann man damit umgehen.

    Viele Emotionen repräsentieren die Bereitschaft zu einem bestimmten Verhalten - bei Wut ist das die Angriffsbereitschaft. Man ist quasi in "Gefechtsmodus" geschalten und sucht Ausschau nach einem Gegner. Dies durchzieht den ganzen Körper.

    Ich glaube tatsächlich, dass die meiste Wut die ich empfinde auf Angst basiert.
    Ich finde dafür in der Situation nicht die richtigen Worte um sie auszudrücken und schlage verbal um mich. Das zumindest konnte ich bisher bei mir beobachten.

  • U123N
    Reaktionen
    791
    Punkte
    3.791
    Beiträge
    585
    Mitglied seit
    1. April 2018
    • 2. November 2024 um 18:32
    • #8
    Zomp:

    Sie richtet sich zunächst auf andere und dann, wenn sich die Leute abwenden, gegen mich selbst.

    Ich merke, dass ich leide. Auch weil andere leiden.

    Wenn andere unter deinem Wutausbruch leiden und du das weisst, wäre es vielleicht eine gute Massnahme zum Zwecke Wutausbruchs in den Garten zu gehen, oder das Adrenalin an einem anderen sicheren Ort abzubauen und erst dann wieder zu kommen wenn man wieder runtergekommen ist.

    Sollte das nicht möglich sein, finde ich es sehr wichtig, sich danach bei den betroffenen Mitmenschen zu entschuldigen. Vor allem Kinder leiden unter einem solchen Verhalten sehr. Wenn sich mein Vater immer mal entschuldigt hätte, wär unsere Familie glücklicher gewesen.

    Zomp:

    Genau das ist das Problem, ich kann nicht loslassen.
    Ich grüble ständig, fühle mich schlecht und traurig.

    Sich darüber klar zu werden, dass man selbst nur ein kleines Rädchen im Getriebe ist, dass sich die Welt um sich selbst permanent verändert und sich weniger mit der eigenen kleinen Sicht auf die Situation zu identifizieren, kann auch helfen.

    Aus eigener Erfahrung halte ich auch ausreichende körperliche Betätigung für sehr hilfreich und vorbeugend gegen Wutausbrüche.

    Alles Gute! Nanu

  • U123N
    Reaktionen
    791
    Punkte
    3.791
    Beiträge
    585
    Mitglied seit
    1. April 2018
    • 2. November 2024 um 19:20
    • #9
    Zomp:

    Ich glaube tatsächlich, dass die meiste Wut die ich empfinde auf Angst basiert.
    Ich finde dafür in der Situation nicht die richtigen Worte um sie auszudrücken und schlage verbal um mich. Das zumindest konnte ich bisher bei mir beobachten.

    Das ist eine sehr gute Beobachtung und da hast du ja schon die halbe Miete. Den wenigsten Cholerikern ist es klar, dass sie Angst haben. Angst, einer Situation nicht gewachsen zu sein, Angst vor Ablehnung durch andere, Angst vor Gesichts- oder Kontrollverlust.

    Die kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Vorhandensein der Geistesgifte Gier, Hass und Verblendung kann längerfristig auch helfen. Wir leiden alle darunter, sogar auch noch nach langen Jahren der Meditation. Ob Angst jetzt eher Gier oder Hass ist, wurde mir nie richtig klar. Klar ist mir aber, dass Angst mit Verblendung zusammenhängt. Dem Festhalten an der Vorstellung eines eigenen abgetrennten und unveränderten Selbst.

    Liebe Grüsse! Nanu

  • flaneur
    Reaktionen
    93
    Punkte
    398
    Beiträge
    61
    Mitglied seit
    27. Oktober 2024
    Buddh. Richtung
    säkular-agnostisch
    • 2. November 2024 um 19:24
    • #10
    Zomp:

    Das würde ich gerne können.
    Man ist quasi in sich drin wie in einer Schaltzentrale und entscheidet sich nicht den Hebel um andere zu verletzen zu betätigen, obwohl man rot sieht.

    Für mich hört sich das so an, als seiest Du echt schon auf einem guten Weg. Mit weiterer Übung könnte es sein, dass Du die Wut noch früher erkennst. Es kann dann helfen, diese genau zu beobachten (z. B. Wo im Körper spüre ich diese Wut? Wie fühlt sie sich dort an? Nimmt das Gefühl zu oder ab? …?) Vermutlich wird die Wut nicht so schnell ganz verschwinden, aber vielleicht wird sie seltener und weniger stark ausgeprägt.

  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.884
    Punkte
    45.844
    Beiträge
    7.747
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 2. November 2024 um 19:58
    • #11

    Danke flaneur, Du erinnerst mich gerade an eine sehr hilf- und erfolgreiche Übung von mir, vor Jahren.

    _()_

    Erstmal herzlich willkommen Zomp :) vor einigen Jahren war ich sehr traurig und enttäuscht von meinem Mann - aber es war eigentlich keine unverzeihliche Sache!

    Der Schmerz war dennoch so tief, dass ich in meinem Zimmer innehielt und den Schmerz oberhalb meines Bauchnabels, also am Solarplexus lokalisierte. Ich fixierte ihn eine Weile. Dann dachte ich daran, dass es (das vermeintliche Leid) bisher doch immer irgendwann verschwunden und vergessen war, also könnte ich mich doch auch entscheiden, es sofort loszulassen.

    Es verschwand ziemlich schnell.

    Und so handel ich bei allen Gefühlen, die mich "fangen wollen", vorallem Wut, Zorn ...

    Diese Übung ist so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich sie sogar bis jetzt vergaß.

    Das bedeutet nicht, dass ich nichts mehr fühle, sondern ich habe Abstand dazu - und wenn ich es für richtig halte, darf es auch heraus. Der Unterschied ist der, dass ich so achtsam wie möglich im Auge behalte, ob es angemessen ist.

    Nur Mut, die Übung hilft - denn durch die gleichzeitige Übung der Achtsamkeit lernte ich auch viel über mich selbst - und habe keine Angst mehr.

    _()_:heart: Monika

  • pano
    Reaktionen
    1.609
    Punkte
    7.799
    Beiträge
    1.182
    Blog-Artikel
    1
    Mitglied seit
    4. Dezember 2022
    • 3. November 2024 um 16:03
    • #12

    Zomp hast du eine buddhistische Praxis (Meditation, Rezitation, etc?). Ich fand die Teilnahme an einem MBSR Kurs sehr hilfreich damals (Mindfulness Based Stress Reduction). Das waren ein grobes Dutzend Abendtermine soweit ich mich erinnere mit ein paar Meditationsübungen und themen wie Gedankenkreisen wurde auch thematisiert. MBSR kommt nicht unbedingt im "religiösen Gewandt" daher, ist aber aus dem Theravada inspiriert (genauer aus der Vipassana-Bewegung).

    Ich war auch in der Lage einen Zuschuss der Krankenkasse zu erhalten zu den Kursgebühren.

  • Zomp
    Themenautor
    Reaktionen
    66
    Punkte
    321
    Beiträge
    48
    Mitglied seit
    19. Mai 2024
    Buddh. Richtung
    noch am testen
    • 3. November 2024 um 20:28
    • #13

    Also ich stehe noch am Anfang der Meditation.
    Es fällt noch etwas schwer ruhig zu bleiben, daher versuche ich es mit Gehmeditation und mich dabei auf den Augenblick zu fokussieren.

    Leider sind meine Gedanken zu oft mit unschönen Dingen behaftet.
    Manchmal hilft es, wenn ich mich auf den Atem konzentriere.
    Aber es ist schwer wenn ich innerlich aufgewühlt bin.

    Ich denke wirklich drüber nach ob ich das in einem Kurs besser lernen könnte.

  • pano
    Reaktionen
    1.609
    Punkte
    7.799
    Beiträge
    1.182
    Blog-Artikel
    1
    Mitglied seit
    4. Dezember 2022
    • 3. November 2024 um 22:02
    • #14

    In einem Kurs hast du direkte Anleitung und einen Kreis aus anderen Teilnehmern, sodass man in der Gruppe besprechen kann was man so erlebt. Das kann ganz wertvoll sein. Wir haben halt auch ein "Monkey mind" das beständig abschweift. In der Meditationsgruppe lernt man auch dass es anderen eben nicht anders ergeht.

  • Aileen
    Reaktionen
    77
    Punkte
    287
    Beiträge
    42
    Mitglied seit
    10. März 2023
    • 4. November 2024 um 02:14
    • #15
    Zomp:

    ... ob ich das in einem Kurs besser lernen könnte.

    Ich kann pano da nur zustimmen. So ein MBSR-Kurs ist eine tolle Möglichkeit, Grundlagen der Meditation zu lernen. Die Lehrer sind gut ausgebildet, viele von ihnen erfahrene Buddhisten, und sie kennen alle das "Gehirnkarussel" aus eigener Erfahrung. Ihr lernt dort verschiedene Meditationsmethoden kennen, die stille Atembetrachtung ist auf jeden Fall dabei. Und dann gibt es regelmäßig Hausaufgaben: Bestimmte Achtsamkeitsübungen im Alltag, Meditationen, manchmal auch Tagebuchschreiben zu bestimmten Themen wie z.B. "Was war heute alles gut?" Dazu kommt, dass der Austausch in der Gruppe wirklich gut tut, die anderen hatten ja auch alle Gründe, warum sie so einen Kurs mitmachen wollten ...

    In der Regel läuft so ein Kurs über 8 Abende und zusätzlich einen halben Tag, oft ein Samstag. Es gibt sie vor Ort, aber auch online und von der Krankenkasse gibt es einen Zuschuss. Manche Kassen zahlen auch ganz, wenn man regelmäßig da war.

    Die meisten Kurse sind für Jedermann, aber es gibt auch spezielle Kurse für Schmerzpatienen, Menschen mit überstandenen Depressionen, Jugendliche oder Eltern, usw.

  • Schneelöwin
    Reaktionen
    1.112
    Punkte
    9.937
    Beiträge
    1.746
    Mitglied seit
    1. Februar 2018
    • 4. November 2024 um 11:01
    • #16

    Gegen eine Gefühlslage ist ja zunächst nichts einzuwenden. Die Wut ist ein berechtigtes Gefühl, wenn sie auf Grenzüberschreitungen und Verletzungen basiert.

    Dauerhaft persistierende Wut ist etwas, was dem Körper nicht guttut, krankmachenden Stress erzeugt, wenn sie weggedrückt wird oder man garnicht mehr bemerkt, dass man seiner Wut unterlegen ist.

    Somit ist ein Wahrnehmen ja schon ein guter Anfang, um dann zu schauen, was hilft mir persönlich am besten.

    Atemübungen, Klarheit schaffen "möchte ich mit dieser Person und meiner Wut überhaupt dorthin? Schauen, ob etwas im Außen nicht stimmt und man es verändern kann?

    Liebe Grüße Schneelöwin

    "All is always now"


  • ykxjbk1
    Reaktionen
    115
    Punkte
    1.365
    Beiträge
    240
    Mitglied seit
    5. Juli 2024
    • 4. November 2024 um 16:33
    • #17
    Zomp:
    Ole Guacamole:

    Warum musst du denn was tun?

    Bei Zwängen z.B. ist es eine gängige Methode: Aushalten.

    Das ist tatsächlich wirksam. Die Wut ist da, na und? Der Zwang ist da, na und?

    Das ist am Anfang schwierig und wird dann immer einfacher.

    Einige meinen wohl sie könnten ihre Emotionen abschalten, das ist nicht möglich, am ehesten gehst du da zu einem Gehirnchirug, der wird das vielleicht hinkriegen.

    Du leidest nicht nur wegen der Wut, sondern auch weil du dir den Kopf darüber zerbrichst, dass sie weg muss.

    Sei doch wütend, ist doch in Ordnung.

    Alles anzeigen

    Genau das ist das Problem, ich kann nicht loslassen.
    Ich grüble ständig, fühle mich schlecht und traurig.

    Alles anzeigen

    Buddha sagte doch, an deinen Problemen kann ich nichts ändern, aber daran das du ein Problem mit deinen Problemen hast. Andere Erwartungen sind finde ich nicht realistisch. Das Grübeln kommt und geht. In der Fähigkeit es einfach da sein zu lassen liegt die Kunst.

    Ansonsten sind die klassischen Mittel zur Trauerbekämpfung angebracht. Sowieso immer.

  • mukti
    Reaktionen
    6.460
    Punkte
    70.820
    Beiträge
    12.802
    Blog-Artikel
    2
    Mitglied seit
    16. September 2010
    • 4. November 2024 um 18:45
    • #18
    Zomp:

    Ich habe Zorn.

    Ich habe Wut.

    Es bricht aus mir heraus, ehe ich einen klaren Gedanken fassen kann.

    Sie richtet sich zunächst auf andere und dann, wenn sich die Leute abwenden, gegen mich selbst.

    Ich merke, dass ich leide. Auch weil andere leiden.

    Was kann ich tun, wenn mich Wut, Zorn und Hass überkommen?

    Alles anzeigen

    Warum tut man etwas, obwohl man weiß dass man darunter leiden wird? Weil der Impuls stärker ist als die Einsicht. Da kann man z.B. die Einsicht pflegen, sich möglichst oft daran erinnern dass Zorn zu Leiden führt. Dann erinnert man sich manchmal daran während der Zorn aufsteigt, man kann den klaren Gedanken fassen 'ich werde leiden', und die Einsicht schwächt die Emotion schon mal etwas ab. Man kann auch Metta üben, die Empfindung von Wohlwollen kultivieren. Das ist ja nun etwas, wo bestimmt niemand darunter leiden wird. Man kann sich vorstellen dass man es als friedlicher Mensch besser hat, sich das Gefühl inneren Friedens vergegenwärtigen. Oder man kann die Gefühle beobachten wie sie entstehen und vergehen, ohne sich darin zu involvieren.

    Was auch immer hilft, hilft immer besser wenn man es oft und lange übt. Formal zu einer bestimmten Zeit oder auch im Alltag wenn es gerade passt. Gewöhnlich ist nicht zu erwarten, dass man eine unerwünschte Neigung plötzlich los wird, es braucht Geduld und die Bescheidenheit, sich über jeden kleinen Fortschritt zu freuen.

    So gehe ich jedenfalls um mit meinen unheilsamen Neigungen, einfach dranbleiben am Üben und sich bei Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Wenn ich zurückblicke, sehe ich dass es besser geworden ist und weiß dass es immer besser wird wenn ich so weitermache. Das große Problem wird immer kleiner und die Zuversicht dass es ganz verschwinden wird, wächst stetig an.

    Mit Metta, mukti.


  • Tim1
    Reaktionen
    623
    Punkte
    3.843
    Beiträge
    637
    Mitglied seit
    5. Juli 2025
    Buddh. Richtung
    Zen
    • 17. November 2024 um 18:17
    • #19

    Wut und Zorn sind Emotionen, die nicht hilfreich sind, denn sie schaden einem nur selbst. Wer wüsste das besser als ich.

    Wobei das ist ein langer Lernprozess, aber mein Zugang ist, wozu Wut und Zorn, weil die Welt ist halt ungerecht, also worüber wütend sein?

    Wenn ich meditierte hatte dies zumindest einen hilfreichen Effekt auf diese zwei Zustände, dass sie in sehr geringem Maß mehr auftraten. Ich denke, die es regelmäßig machen, da braucht es keine Jahre um sich das zu verinnerlichen, nur aufhören sollte man nicht. Dann verliert sich das erarbeitete leider sehr schnell wieder und man fällt in alte Muster.

  • ykxjbk1
    Reaktionen
    115
    Punkte
    1.365
    Beiträge
    240
    Mitglied seit
    5. Juli 2024
    • 17. November 2024 um 19:27
    • #20

    Klingt nach Entspannung. Vielleicht hilft da etwas noch nachhaltigeres, wie wutlösende Methoden aus der Verhaltenstherapie.

    Wut und Zorn sind Emotionen des Lebens, die wird man nicht los, die sind natürlich und haben ihren Nutzen.

    Es ist das Ego was nach Zufriedenheit und Frieden sinnt und auch das ist sinnvoll.

  • Samadhi1876
    Reaktionen
    495
    Punkte
    3.295
    Beiträge
    550
    Mitglied seit
    29. Mai 2024
    Buddh. Richtung
    • 18. November 2024 um 15:54
    • #21
    Zomp:

    Ich glaube tatsächlich, dass die meiste Wut die ich empfinde auf Angst basiert.
    Ich finde dafür in der Situation nicht die richtigen Worte um sie auszudrücken und schlage verbal um mich. Das zumindest konnte ich bisher bei mir beobachten.

    Vielleicht ist es auch dein inneres Kind das sich da meldet…

    Man darf auch immer schauen, wie war meine Kindheit, wie war der Umgang mit meinen Eltern, ihre Liebe und Mitgefühl zu mir (oa andere Personen in der Kindheit/Vergangenheit)…

    Kann es sein das ich zuerst meinen Eltern (oa anderen Personen in der Kindheit/Vergangenheit) vergeben muss?

    Und das Personen heute, mehr etwas viel Älteres in Wahrheit in mir antriggern…

    Dann kannst Du den Personen heute zwar vergeben, aber die anderen Personen bleiben unvergeben im Verborgenem…

    Um vergeben zu können, muss man sich selbst auch zuerst vergeben können, Liebe und Mitgefühl zu sich selbst da sein, sich selbst nicht mehr zu verurteilen, zu erkennen, was davon gehört mir überhaupt und was nicht, und was gehört dem anderen, und das was mir nicht gehört auch loslassen…

  • Aravind
    Reaktionen
    5.200
    Punkte
    31.080
    Beiträge
    5.154
    Mitglied seit
    15. September 2017
    • 18. November 2024 um 17:10
    • #22
    Samadhi1876:

    Um vergeben zu können, muss man sich selbst auch zuerst vergeben können, Liebe und Mitgefühl zu sich selbst da sein, sich selbst nicht mehr zu verurteilen, zu erkennen, was davon gehört mir überhaupt und was nicht, und was gehört dem anderen, und das was mir nicht gehört auch loslassen…

    !


    Samadhi1876:

    Kann es sein das ich zuerst meinen Eltern (oa anderen Personen in der Kindheit/Vergangenheit) vergeben muss?

    IMHO: Nein. Deine Eltern haben alles für Dich getan, was sie konnten. Da ist nichts zu vergeben, das wäre unangemessen.

    Aber man kann mit seinen Eltern und dem inneren Bild seiner Eltern Frieden schließen. Sie haben mir heute nichts mehr zu sagen. Trotzdem höre ich ihnen gerne zu.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Zomp
    Themenautor
    Reaktionen
    66
    Punkte
    321
    Beiträge
    48
    Mitglied seit
    19. Mai 2024
    Buddh. Richtung
    noch am testen
    • 18. November 2024 um 17:59
    • #23

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man Leuten, die nicht mehr am Leben sind, vergeben kann.

  • Qualia
    Reaktionen
    2.400
    Punkte
    17.255
    Beiträge
    2.956
    Mitglied seit
    24. Oktober 2023
    Wohnort
    Essen Dellwig
    Buddh. Richtung
    Lehre Buddha, Chan
    Geburtstag
    21. Mai 1954 (71)
    • 18. November 2024 um 18:13
    • #24

    Menschen, die verstorben sind und die eine Schuld bei dir haben, sind meistens schon als sie gelebt haben, nicht zu Vergebung bereit gewesen.

    Was ändert sich also?

    In beiden Fällen sind sie tot!

    In beiden Fällen gibt es keinen Ausgleich. Keine Vergebung, kein Verzeihen.

    Wie wird man diese Qual nach Vergebung und Ausgleich los?

    Keine Taten und keine Gedanken mehr investieren.

    Nur so vergeht das Leiden des nicht Ausgleichs, das Verlangen nach Vergebung.

    Ich muss mein Karma vermindern und nicht das eines anderen, jeder erbt nur sein eigenes Karma.

  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.884
    Punkte
    45.844
    Beiträge
    7.747
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 18. November 2024 um 19:25
    • #25
    Zomp:

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man Leuten, die nicht mehr am Leben sind, vergeben kann.

    Hallo Zomp,

    der Akt der Vergebung hat unmittelbare Auswirkung auf Dich.

    Es kommt Frieden in Dein Herz. Und nur darum geht es, dass Du in Frieden mit Dir selbst bist.

    Groll oder sogar Hass auf Andere erzeugen in Dir das Leid, nicht in den Anderen.

    Vergebung ist Heilung.

    _()_Monika

Ausgabe №. 133: „Rausch"

Ähnliche Themen

  • Die Gelassenheit und die Ignoranz des Buddhismus

    • Tim1
    • 29. November 2023 um 23:20
    • Buddhismus kontrovers
  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Nutzungsbedingungen
Community-Software: WoltLab Suite™ 6.1.14
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App bei Google Play
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App im App Store
Download