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  1. Buddhaland Forum
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  3. Allgemeines zum Buddhismus

Was ist das Ich?

  • Maha
  • 21. Dezember 2024 um 14:28
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    • 10. Januar 2025 um 18:49
    • #126

    Das Ich ist im Prinzip Identifikation des Bewusstseins mit Objekten, aufgrund von Verblendung und Begehren. Wie lässt sich das erkennen?

    Indem sich das Begehren auf das Hinschauen beschränkt um zu sehen wie es wirklich ist. Von allem anderen zieht es sich zurück, kein anderer Wunsch bleibt übrig, nichts was sonst im Geist auftaucht, wird ergriffen, die Wahrnehmung ist nur auf das Ich gerichtet - eine Meditation.

    Wie wird das Ich wahrgenommen, was ist diese Erfahrung? Da ist immer etwas, über das es sich selber wahrzunehmen scheint, besonders über Gedanken und Gefühle. Durch Identifikation damit kommt es zustande, aber was ist es selber? Eine Verankerung des Bewusstseins auf einen Punkt, der innerhalb der Dinge zu sein scheint. Wie ein fester Kern, von dem alles auszugehen scheint und auf den alles bezogen wird.

    Wenn keine Objekte ergriffen werden entspannt sich das Wollen, der feste Kern wird zu einem leichten Schleier, das verbissene Begehren erfüllt sich in losgelöster Heiterkeit, dem Geschmack der Befreiung.

    Die Erkenntnis entsteht: Durch Begehren wird das Ich mehr, größer, härter, durch Loslösung wird es weniger, geringer, geschmeidiger.

    So kommt man dem Wesen des Ich näher. Am Ende ist es ganz unbedeutend, es gibt Milliarden davon in einem ständigen Fluss des Entstehens und Vergehens.

    Mit Metta, mukti.


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    • 10. Januar 2025 um 19:53
    • #127

    Ein Ich erkennt man, wenn man sich rechtfertigt, vor einem Nichtkörperlichen. Es ist gleich, ob es sich um ein Nicht-körperliches in einem Selbst oder in einem anderen ist.

  • Igor07
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    • 10. Januar 2025 um 21:09
    • #128
    Mabli:

    Wie diese sozialen Institutionen zustande kommen, ist sehr komplex und wie es mir scheint ein Spezialfall von einer Benennung mit einigen zusätzlichen Bedingungen. Aber kann man das wirklich auf alle Phänomene ausweiten als Erklärung?

    Tja, die ganze Diskussion hier erinnert mich an eine Erzählung von Stanisław Lem, in der ein Autorenner nach und nach alles verliert: erst die Beine, dann die Nieren und schließlich sogar sein eigenes Gehirn. Doch dann entsteht ein Problem, denn die Versicherung will ihr Geld zurück. Aber von wem? Der Rennfahrer existiert eigentlich nicht mehr, doch im Ausweis steht weiterhin sein Name, und offiziell gilt er als lebendig, obwohl alle Teile seines Körpers längst durch Plastik ersetzt wurden. Wer soll also zahlen? Das ist auch eine sehr interessante Illustration der Frage, was "Mich" eigentlich ausmacht.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • ewald
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    • 17. Januar 2025 um 12:20
    • #129

    Ich weiß nicht, ob Stanisław Lem als Autor von Science Fiction, der wunderbare Geschichten geschrieben hat, Grundlage oder Argumentation von Diskussion ist. Wenn es um mein selbst geht, ist mir die Realität besonders wichtig, denn jeder Versuch abzulenken erzeugt seelische Schmerzen. Jede Illusion von 'Ich' kann Krebs erzeugen und das kann tödlich enden. Gut, sterben müssen wir alle mal, die Frage ist nur wann?

  • Igor07
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    • 17. Januar 2025 um 12:33
    • #130
    ewald:

    Wenn es um mein selbst geht, ist mir die Realität besonders wichtig, denn jeder Versuch abzulenken erzeugt seelische Schmerzen. Jede Illusion von 'Ich' kann Krebs erzeugen und das kann tödlich enden. Gut, sterben müssen wir alle mal, die Frage ist nur wann?

    ewald . Ich verstehe deine Position einfach nicht. " Ich " ist doch die Illusion, davon weiß wie die moderne Neurowissenschaft, sieh nur als das Beispiel das tolle Buch von Werner Vogd " Welten ohne Grund" so auch der Buddhismus, man kann hier nicht aussetzen.

    Ich stelle mir, sorry tausendmal, die andere Frage: " WER? Stirbt"? Meine Imagination-en und verkehrte Vorstellungen, die mich verblenden?

    Und absolut alles ist nützlich, was Dharma besser verstehen ist, hilft. LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • flaneur
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    • 17. Januar 2025 um 12:53
    • #131
    Igor07:

    Ich stelle mir, sorry tausendmal, die andere Frage: " WER? Stirbt"?

    Vermutlich ist eine ganz zentrale Erkenntnis: Niemand. Niemand stirbt. (Und es wurde auch niemand geboren.)

    Das bedeutet natürlich nicht, dass nicht ein biologisches Leben endet. Und es soll auch nicht bedeuten, der Tod stelle keine Zäsur da.

  • ewald
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    • 17. Januar 2025 um 13:39
    • #132
    flaneur:
    Igor07:

    Ich stelle mir, sorry tausendmal, die andere Frage: " WER? Stirbt"?

    Vermutlich ist eine ganz zentrale Erkenntnis: Niemand. Niemand stirbt. (Und es wurde auch niemand geboren.)

    Das bedeutet natürlich nicht, dass nicht ein biologisches Leben endet. Und es soll auch nicht bedeuten, der Tod stelle keine Zäsur da.

    Das ist mir zu fantastisch und stellt in der westlichen Welt einfach keine Realität dar. Für mich ist die Biologie in der Natur die Realität und der Mensch ist ein Teil davon, auch der Buddhist. Jeder Fluchtversuch oder Verdrängung davon weg ist ein Irrweg. Auch Buddha hat niemals das Menschsein geleugnet und die Probleme, die damit einhergehen, besonders was die Vergänglichkeit angeht. Nicht das 'Ich' ist die Illusion, sondern der Schein. Das Bild zur Selbstverherrlichung, dass der Einfach halber ich genannt wird. Die menschliche Persönlichkeit ist genauso real vorhanden wie Buddha als Mensch real vorhanden war. Da besteht kein Grund, daran zu zweifeln. Die Illusion ist das Bild, was ich von mir mache als etwas Großartiges. So gibt es Buddhisten, die glauben, sie wären allen anderen Menschen geistig überlegen, das ist ein Trugschluss.

  • flaneur
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    • 17. Januar 2025 um 17:01
    • #133
    ewald:

    Das ist mir zu fantastisch und stellt in der westlichen Welt einfach keine Realität dar. Für mich ist die Biologie in der Natur die Realität und der Mensch ist ein Teil davon, auch der Buddhist.

    Für mich ist das gar nicht so fantastisch. Es sagt doch „nur“ aus, dass es in der Realität (also in „der Biologie in der Natur „) kein Ich gibt, das Sterben könnte. Das ist für mich sogar eine der Kernideen des Buddhismus.

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    • 17. Januar 2025 um 17:21
    • #134
    flaneur:
    ewald:

    Das ist mir zu fantastisch und stellt in der westlichen Welt einfach keine Realität dar. Für mich ist die Biologie in der Natur die Realität und der Mensch ist ein Teil davon, auch der Buddhist.

    Für mich ist das gar nicht so fantastisch. Es sagt doch „nur“ aus, dass es in der Realität (also in „der Biologie in der Natur „) kein Ich gibt, das Sterben könnte. Das ist für mich sogar eine der Kernideen des Buddhismus.

    Das Unverzeihliche ist, dass diese Kernidee des Buddha, niemals des Buddhismus, auf den Menschen angewendet wird.

  • ewald
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    • 17. Januar 2025 um 17:40
    • #135

    Ich bin zuerst Mensch, Humanist und als solcher kann ich die Lehren Buddhas akzeptieren, aber nicht umgekehrt, man kann nicht Buddhist sein, ohne Mensch zu sein. Insofern ist Dein Glaube an die Kernaussage im Buddhismus angenommen, aber auf Mensch gilt sie nicht. Sollte ich also den Kontakt zu mir selber verleugnen müssen, das was ich 'Ich' nenne, würde ich mich vom Buddhismus entfernen und könnte als Mensch bei mir bleiben. Nun sehe ich das, was wir hier in der westlichen Welt als Buddhismus leben, nicht als Theorie an, sondern als ganz reale Praxis. Ich bin Zen Buddhist, weil mir die Strenge der Leerheit guttut und was mir von der japanischen Praxis nicht guttut, weil ich kein Japaner bin, lasse ich weg. Es geht mir nicht um den Kern der buddhistischen Lehre im Verhalten, sondern um meine Verantwortung gut für meinen Kern zu sorgen als Mensch, als Humanist.

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    • 17. Januar 2025 um 17:49
    • #136

    Ich bin ein fühlendes Wesen und dann ein Mensch dann ein Ich dann ein Buddhist oder sonst etwas. Verhalte ich mich so, dass ich mein Sein als fühlendes Wesen verleugne, bin ich gefangen im Glauben, ein Mensch zu sein, die stärkste Fessel ist dann ein Buddhist oder sonst was zu sein.

  • flaneur
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    • 17. Januar 2025 um 17:55
    • #137
    ewald:

    Nun sehe ich das, was wir hier in der westlichen Welt als Buddhismus leben, nicht als Theorie an, sondern als ganz reale Praxis. Ich bin Zen Buddhist, weil mir die Strenge der Leerheit guttut und was mir von der japanischen Praxis nicht guttut, weil ich kein Japaner bin, lasse ich weg. Es geht mir nicht um den Kern der buddhistischen Lehre im Verhalten, sondern um meine Verantwortung gut für meinen Kern zu sorgen als Mensch, als Humanist.

    Für mich spricht überhaupt nichts dagegen, gewisse Praktiken des Buddhismus zu übernehmen, die heilsam für einen selbst sind und anderen nicht schaden, ohne die (philosophischen) Lehren des Buddhismus oder einer seiner Richtungen, Linien und Schulen als wahr anzuerkennen.

  • ewald
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    • 18. Januar 2025 um 13:44
    • #138

    Genau, deshalb ist die Überzeugung, dass die Kernaussage des Buddhismus, die Illusion des 'Ich' sei zwar möglich aus individueller Betrachtung, aber für das Leben in der westlichen Welt wenig relevant. Theoretische Sprüche ohne Lebenshintergrund sind nicht nur dumm, sondern in gewisser Weise für den Geist schädlich. Jedes buddhistische Dogma ist ein Problem, wie Dogmen grundsätzlich Probleme machen. Hier in Deutschland kann der Buddhismus nur eine abgewandelte Form sein, denn wir befinden uns weder in Indien, noch in Tibet und in Japan auch nicht. Die Gesellschaft in Deutschland ist christlich geprägt und die Buddhisten eine Minderheit. Da können buddhistische Dogmen nicht weiterhelfen. Deshalb ist es in Deutschland wichtig, das 'Ich' überhaupt spüren zu können, bevor ich es als Illusion loslasse.

  • Igor07
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    • 18. Januar 2025 um 14:42
    • #139
    ewald:

    Deshalb ist es in Deutschland wichtig, das 'Ich' überhaupt spüren zu können, bevor ich es als Illusion loslasse.

    Man kann es auch am eigenen Leib er-spür-en, denn alles, was mich ausmacht, stellt sich heraus als der Fluss der Empfindungen, der Gedanken, der Regungen, egal ob bewusst oder nicht. Es kann mir helfen, mit dem Leben nicht zu hadern, sondern es einfach vorbehaltlos zu akzeptieren und anzuerkennen, so wie es ist. Dann kann ich auch im Alltag wacher sein und situationsgerecht, also angemessen,-- a-gieren, ohne blind durch die Kilesa oder verblendet durch die Geistesgifte zu re-agieren. Es geht also um die innere Freiheit zwischen dem Reiz, egal welcher Art, und meiner Reaktion darauf. So kann man Anatta oder Nicht-Ich ganz praktisch ins Leben integrieren. Warum nicht?

    Im Grunde genommen existiert nicht, was mir gehört; es bleibt nur das Los-lassen-- :rad:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • void
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    • 18. Januar 2025 um 16:47
    • #140
    ewald:

    Genau, deshalb ist die Überzeugung, dass die Kernaussage des Buddhismus, die Illusion des 'Ich' sei zwar möglich aus individueller Betrachtung, aber für das Leben in der westlichen Welt wenig relevant.

    Vielleicht war die westliche Welt ein christlich geprägtes Abendland, wo jeder mit einem stabilen Seelenknödel mit Kopf herumlief.

    Aber ist das noch die Welt in der wir heute leben? Eine berühmte Dokumentation nannte das 20 Jahrhundert "das Jahrhundert des Selbst" und erzählt davon wie nach Freud - ausgehend von der USA - das Individuum - der Konsument - in den Vordergrund gerückt wurde.

    Mit der wachsenden Konsumgesellschaft suchte man nicht mehr Grundbedürfnisse zu befriedigen, sondern Waren wurden ein Weg sich selber auszudrücken. Und da zeigte sich - dass man es nicht mit einem Knödel von Wesenskern zu tun hat, sondern mit etwas Fließenden und Formbaren - aus der man in Selbsfindung, Selbstoptimierung und Selbstschaffung - in ungeahnte Formen gießen konnte.

    Verstärkt wurde das dann später durch die sozialen Medien. Durch Selbst-Darstellungsplattformen wie Facebook , Twitter und Tim Tok. Aber ja stärker das Selbst in den Mittelpunkt rückt, desto mehr auch seine Fragilität. Portraits mit Filtern verschönt, Lebensläufe gefälscht, Urlaube erfunden.

    Auf Datingplattformen stellt man erschreckt fest, das ChatGPT humorvoller, charmanter und einnehmender ist als wirkliche Menschen. Unter den Masken tut sich eine extreme Leere auf.

    Die Menschen leiden inmitten von Wohlstand - weil die Ideologie der Selbstoptimierung ins Leere läuft.

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    • 18. Januar 2025 um 17:24
    • #141
    void:

    und erzählt davon wie nach Freud - ausgehend von der USA - das Individuum - der Konsument - in den Vordergrund gerückt wurde.

    Das ist der eigentliche Mechanismus, dass die Menschen sich freiwillig in eine Gefangenschaft begeben und der Wärter sorgt dafür, dass die Gefangenen es lieben, so zu leben. Und jeder, der sich den Konsum nicht leisten kann, ist eben kein Mensch oder besser nur ein solcher, der selbst schuld hat, dass er sich den Vorgaben der Wärter nicht anpasst, um konsumieren zu können oder zu wollen. Konsum-Demokratie ist Totalitarismus.

  • void
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    • 18. Januar 2025 um 18:10
    • #142
    flaneur:

    Für mich spricht überhaupt nichts dagegen, gewisse Praktiken des Buddhismus zu übernehmen, die heilsam für einen selbst sind und anderen nicht schaden, ohne die (philosophischen) Lehren des Buddhismus oder einer seiner Richtungen, Linien und Schulen als wahr anzuerkennen

    Für Buddha entsteht Leid aus einem Anhaften an einem Selbst und das Aufgeben dieser Illusion führt zur Überwindung des Leides. Das ist der Kern des Buddhismus. Seine grundlegende Herangehensweise.

    Ohne die 4 edlen Wahrheiten kann man Buddhismus nicht praktizieren.

  • Qualia
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    • 18. Januar 2025 um 19:14
    • #143
    void:

    Für Buddha entsteht Leid aus einem Anhaften an einem Selbst und das Aufgeben dieser Illusion führt zur Überwindung des Leides.

    ...aus einem Anhaften an einem Selbst.... genau das ist das, was erkannt werden muss, Anhaften eines Ich-Bewusstsein an ein von ihm geglaubtes Selbst, das es als sein Ich-Sein betrachtet.

    Buddha sagt die Skandha sind das Selbst.

    Buddha sagt das alles Anhaften an die Skandha die Ursache allen Leides des Menschen ist.

    ...des Menschen... nur Menschen können das hören also verstehen.

    Was ist Leiden, Entstehung des Leidens, Vergehen des Leidens, der Weg zum Befreien vom Leiden.

    Das Ich-Bewusstsein macht aus dem Selbst/Skandha ein Ich-Sein, nur das ermöglicht diesem das Selbst als Ich bin und ich habe, das ist mein, zu glauben.

    Skandha haben kein Selbst, sie sind das Selbst.

  • flaneur
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    • 19. Januar 2025 um 00:15
    • #144
    void:

    Für Buddha entsteht Leid aus einem Anhaften an einem Selbst und das Aufgeben dieser Illusion führt zur Überwindung des Leides. Das ist der Kern des Buddhismus. Seine grundlegende Herangehensweise.


    Ohne die 4 edlen Wahrheiten kann man Buddhismus nicht praktizieren.

    … weshalb ich auch schrieb

    flaneur:

    gewisse Praktiken des Buddhismus zu übernehmen

    … und nicht „Buddhismus praktizieren“.

  • JoJu91
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    • 20. Januar 2025 um 08:29
    • #145
    ewald:

    Deshalb ist es in Deutschland wichtig, das 'Ich' überhaupt spüren zu können, bevor ich es als Illusion loslasse.

    Seltsamerweise verspüren die meisten Menschen mit dem Erwachen des Ich-Bewusstseins recht bald nicht mehr die Freude am Dasein, sondern die Last der Welt, als wäre das Bewusstsein eine schreckliche Krankheit, und als läge die Lösung in der Rückkehr zum triebhaft Unbewussten.

    Zumindest war es bei mir am Ende der Kindheit so.

    Mit dem Erkennen des Ich als Illusion wird das Ich immer seltener ein Problem.

    Im Gegenteil, dann sind auch Wünsche nicht mehr zwangsläufig negativ.

    Sie werden zum Motor des Lebens.

    Und Probleme werden immer öfter zu Herausforderungen. zu issues oder challenges.

    Da fällt mir ein Spruch eines Vertriebsleiters anlässlich eines Kundenpräsentations-Trainings ein:

    "Klasse Vortrag hast Du da gehalten, JoJu91.

    Aber merk Dir eines:

    Rede niemals vor unseren Kunden von Problemen.

    Niemals, unter keinen Umständen.

    Kunden wollen nichts von Problemen hören.

    Wir haben keine Probleme, nur issues.

    Und der Kunde kann sicher sein, dass wir alle seine issues lösen !"

    :taenzer:

  • Qualia
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    • 20. Januar 2025 um 09:35
    • #146

    Im Nachhinein habe ich mich immer gewundert, dass ich kein Ich-bin-Bewusstsein hatte wie alle Menschen um mich. Heißt, ich konnte keine Persönlichkeit im Sinn meiner Mitmenschen aufbauen, wechselte meine Umwelt, wurde ich für bisherige Mitmenschen unverständlich. Eine Person, die nicht mehr im Einklang war mit der alten, vergangenen Umwelt. Hat mich nicht weiter gestört, ist mir kaum aufgefallen, weil ich für das Leben, wie ich es lebte, richtig war. Mit denen, die nicht mit mir lebten, hatte ich keine Probleme, weil ich nicht mit ihnen lebte.

    Intellektuell machte Buddha mir einen Weg offen, den ich noch nie gehört hatte, dem ohnehin immer instabilen Ich. Der immer inkonsistenten Persönlichkeit. Da ging mir auch das Licht des Festhaltens an einer eigenen Persönlichkeit als daran Leiden auf, vor allem, wie anstrengend und Stress erzeugend das ist. Gerade fällt mir, meine Persönlichkeit als Raucher zu erhalten, zu diesem Thema ein.

    Was habe ich getan, das mir ein Ich sein verunmöglichte, mir das Selbst-sein erhalten hat? Als mir mit 4 Jahren bewusst wurde, dass ich nicht Helmut bin, dass ich nur für andere Helmut heiße. Das habe ich getan, ich bin nicht das, mit dem mich andere bezeichnen. Vollkommen unbewusst aus dem Selbst entschieden, ohne jedes weitere Nachdenken, da konnte ich noch nicht.

    Mein mir gegebener Name (Bezeichnung/Bewertung) war nicht mein Name, ich hatte nie einen besessen, es war immer eine Klassifizierung der Mitmenschen, die ich einfach hinnahm, weil ich wusste, dass ich das nicht bin. Ich verhielt mich so, wie die Menschen es erwarteten, dem sie diesen Namen gegeben haben, die glaubten, dass ich diese Persönlichkeit bin, also war ich diese für sie. Nicht mein Problem.

    Wenn jetzt noch jemand fragt, was das Ich ist, weiß ich auch nicht weiter. Dein Name, von dem du glaubst, dass du es bist.

  • ewald
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    • 20. Januar 2025 um 18:03
    • #147

    Ich hatte als Kind ein ich-bin-anders Bewusstsein, das hat mich lange Zeit beschäftigt, in der Jugend, als junger Erwachsener bis ich auf die Psychologie und Buddhas Lehre gestoßen bin. Damit war ich nicht mehr anders. Mit Aussagen wie, das Leid liegt im Dasein oder wenn Du Buddha triffst, töte ihn war ich eins. So auch beim Loslassen des Egos als Schablone des Selbst, um einen Status zu bekleiden. Es geht nicht darum, was stelle ich dar, sondern wer bin ich? Die Persönlichkeit, die erwachen kann, dann ist, ich bin Buddhist, nicht mehr so wichtig.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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