Vorschlaghammer gegen üble Menschen oder immer Metta ?

  • Hallo ihr,


    ich habe gemerkt, dass ich oft den Drang verspüre wenn ich auf üble Menschen treffe ( gemeint sind Menschen, die anderen das Leben schwer machen, Lust oder Spaß daran haben andere zu quälen, Sadisten, Soziopathen und Psychopathen ) denen mit Worten die Meinung zu sagen, sie in ihrem Handeln durch den Vorschlaghammer zu stoppen, ihnen das anzutun was sie anderen antun ( oder mir, manchmal war ich auch betroffen ).


    Ich denke schon, dass ich öfter auf waschechte Soziopathen und manchmal Psychopathen treffe.


    Ein Fortgeschrittener der Praxis würde so nicht reagieren oder so einen Impuls haben. Oder ist es schon auch so, dass man in Metta auch mal austeilt, jemanden mal runter macht, verletzt, der sich schädlich anderen gegenüber verhält ?


    Oder würde in Anwesenheit eines weit Fortgeschrittenen so jemand sich gar nicht schädlich verhalten ? Angesteckt sein, durch dessen hohe Energie ?

    Das glaube ich nicht. Ich glaube, dass auch weit Fortgeschrittene solches Verhalten mitkriegen und es sie stört ( so etwas auch in ihrem Beisein passieren kann ).


    Das Schöne an der Lehre ist ja, dass sie uns sagt, dass das was uns an anderen stört wir meistens selbst noch haben.

    Doch trifft das immer zu ? Ich kann mir vorstellen, dass jemand mit viel Metta dennoch manchmal auf üble Menschen trifft, sie kein Spiegel sind von ihm, wenn er so etwas bemerkt.

    Sie gegen ihn feindselig handeln oder sprechen oder gegen Andere wenn er dabei ist.


    Das Wohlwollen, freundliche Einstellung ( Güte ) für solche zu haben, muss ich noch üben. Oder ist es auch ab und zu so, dass man hart vorgehen muss gegen solche Menschen ?

    Nur halt mit Metta dabei. Das würde dann kein nur runter machen sein, damit es demjenigen schlecht geht, denke ich mal.


    Es stellt sich mir die Frage, ob es nicht auch eine Metta ist aber halt nicht für den groben Menschen wenn man sie sozusagen außer Gefecht setzt, Ihnen etwas sagt, dass sie ihr Verhalten nicht mehr fortführen- harte, verletzende Worte sagt ( oder einfach die Wahrheit ) .


    Oft sind es Menschen, bei denen sich einfach niemand ( die Feinfühligeren) traut etwas gegen ihr Verhalten zu sagen.

    Grobe Menschen, machen oft mit, in dem sie dessen Art zu sprechen nachmachen, grob zu reden, falsch zu reden, zu schwatzen, zu reden nur des Redens Willen, sich verstellen, einen auf ich habe immer gute Laune machen.


    Hatte Buddha Shakyamuni auch Menschen mal grob gesagt, was er von ihnen hält oder ihrem Verhalten ?



    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).





    5 Mal editiert, zuletzt von Hingabe ()

  • Liebe Hingabe,


    deine Gedanken und Gefühle sind absolut nachvollziehbar – und du bist mit diesem inneren Konflikt nicht allein. Gerade wenn wir mit Menschen konfrontiert werden, die anderen bewusst schaden, ist es ganz natürlich, dass starke Emotionen und der Wunsch nach „Gegenschlag“ oder Klartext aufkommen. Im Buddhismus werden solche Impulse nicht verurteilt, sondern als Teil unseres Menschseins erkannt – und als wertvolle Übungsfelder.

    Mettā heißt nicht, alles hinzunehmen

    Mettā, die liebende Güte, bedeutet nicht, alles zu dulden oder sich selbst und andere schutzlos zu lassen. Es geht vielmehr darum, auch im Handeln – selbst wenn es klar und bestimmt ist – nicht aus Hass, Rache oder Abwertung zu agieren, sondern aus einem Geist des Wohlwollens. Das kann bedeuten, Grenzen zu setzen, Missstände anzusprechen oder sich schützend vor andere zu stellen. Entscheidend ist die innere Haltung: Ist sie von mettā getragen oder von dosa (Abneigung, Ärger)?

    Der Buddha und klare Worte

    Auch der Buddha hat in manchen Situationen sehr deutlich gesprochen. Er hat unheilsames Verhalten klar benannt, manchmal sogar mit Nachdruck. Aber er hat nie aus Wut oder Verachtung heraus gehandelt, sondern immer aus Mitgefühl und dem Wunsch, heilsame Entwicklung zu ermöglichen. Seine Worte waren dabei stets von samma-vācā (rechter Rede) geprägt: wahr, hilfreich, freundlich, zur rechten Zeit und aus guter Absicht.

    Spiegelgesetz und Verantwortung

    Das, was uns an anderen stört, kann ein Spiegel für eigene Anteile sein – muss es aber nicht immer. Manchmal erkennen wir einfach klar destruktives Verhalten, das nichts mit uns zu tun hat. Die buddhistische Praxis hilft uns, beides zu unterscheiden: Wo reagiere ich aus eigenen Verletzungen, wo geht es wirklich um das Wohl aller?

    Mitfühlende Entschiedenheit

    Auch „harte“ Worte oder Handlungen können aus mettā entstehen, wenn sie darauf abzielen, weiteres Leiden zu verhindern – für alle Beteiligten. Das ist dann keine verletzende Aggression, sondern mitfühlende Entschiedenheit. Wichtig ist, immer wieder nach innen zu spüren: Kommt meine Reaktion aus Klarheit und Mitgefühl, oder aus Ärger und Überheblichkeit?

    Die Energie der Praxis

    Es stimmt: Auch sehr fortgeschrittene Praktizierende begegnen schwierigen Menschen. Ihre Präsenz kann inspirieren, aber sie hebt die Realität des Lebens nicht auf. Entscheidend ist, wie wir in diesen Momenten mit uns selbst und anderen umgehen – und wie wir immer wieder zu mettā, upekkhā (Gleichmut) und weiser Unterscheidung zurückkehren.

    Fazit

    Du musst dich nicht dafür verurteilen, wenn du starke Impulse spürst. Sie sind ein Teil des Weges. Die Kunst ist, sie zu erkennen, zu durchdringen und dann bewusst zu entscheiden, wie du handeln möchtest – mit Klarheit, Mitgefühl und der Bereitschaft, auch mal unbequem zu sein, ohne das Herz zu verschließen.


    Mögest du auf deinem Weg immer wieder die Kraft von mettā und die Weisheit des Dharma finden – gerade im Umgang mit schwierigen Menschen.


    Herzliche Grüße

    MaKaZen

    Nichts muss, alles darf (:

  • Hatte Buddha Shakyamuni auch Menschen mal grob gesagt, was er von ihnen hält oder ihrem Verhalten ?

    Er war natürlich nie grob in dem Sinne, dass er aggressiv oder ungeduldig war.


    Manchmal kann ja Geduld selber eine Form annehmen, dass man eben nicht ausweicht sondern konsequent bei seiner Haltung bleibt. Dies kommt ja gut im Angulimala-Sutta rüber, wo Buddha den Massenmörder Anguliamala "bekehrt" indem er stehen bleibt

  • Hallo MaKazen,


    danke für diese ausführliche / aufwendige Antwort. (

    Verzeih mir die Frage : Hat das eine Ki geschrieben ? )

    Das mit den Überschriften zu jedem Absatz gefällt mir und auch das meiste was ( du ? ) geantwortet hast / dazu überlegt hast ( wenn nicht von einer Ki geschrieben ).

    Im Buddhismus werden solche Impulse nicht verurteilt, sondern als Teil unseres Menschseins erkannt – und als wertvolle Übungsfelder.

    Ich sehe dies auch als ein großes Übungsfeld bei mir. Aber ich bin oft ratlos gewesen, was besser wäre, daher habe ich euch gefragt, was besser wäre. Dabei ist mir heute aufgefallen, man muss unterscheiden zwischen richtig handeln in der normalen Sicht oder dem normalen nicht übenden Modus oder aus der Sicht der Lehre aus dem übenden Modus.


    Für beide gilt eine andere Handlung als richtig. Menschen mit Mut und starken Selbstbewusstsein sind ja manchmal bewundernswert.

    Ich finde, dass das auch Übende sind- weil jemand der mutig ist, der geht auch über sich hinaus, er überwindet seine Angst.

    Selbst wenn er dabei jemanden durch Worte verletzt, der sich schädlich verhalten hat, doch wenn dieser dadurch dieses Verhalten lässt, ist es eine gute Tat gewesen.


    Ich habe wie ich gestern beim Anstehen an der Kasse bemerkt habe, sehr feine Fühler, ich kriege grobes Verhalten sofort mit und stärker als manch Andere. Es beunruhigt mich. Die meisten so habe ich das schon öfter beobachtet merken das nicht, darum beunruhigt sie so ein Verhalten nicht.


    Die Situation war eine Kassiererin die sehr frech ist zu den Kunden, ich gehe da öfter einkaufen und es ist für mich jedes Mal eine Herausforderung, nicht vor Angst zu zittern wenn ich bei ihr bezahlen muss .


    Aber es gab gestern in dieser Situation noch mehr Menschen außer mir, die das mitgekriegt haben.

    Und sie machten keine gute Miene zu bösen Spiel, biederten sich ihr nicht an, sondern die Mimik und das Verhalten hatten mir gezeigt ( sie haben vor mir bezahlt ) , dass sie sie sehr seltsam fanden und verwachtenswert.


    Sie sagten ihr nicht hallo und auch nicht danke oder tschüss. Sie sahen sie nur an nach dem Motto " was für ein eklehafter Mensch, wieso arbeitet so jemand an der Kasse ? ". Sie waren wahrscheinlich zum ersten Mal dort einkaufen.


    Daran sehe ich, dass viele garnichts mehr mitkriegen und manche kriegen mit, wenn mit jemanden etwas nicht stimmt. Die beiden Jungs schienen mutige Menschen zu sein, die wenn es darauf ankommen würde, anderen helfen. Die keine Angst hätten sich mit üblen Menschen anzulegen.


    So gibt es eben solche und solche Menschen. Manche kriegen nichts mit, andere zu viel ( fühlen das sehr stark wenn jemand so übel drauf ist und es beunruhigt sie, so dass sie auch den Drang haben etwas dagegen zu tun, aber sind meistens zu zögerlich, unsicher oder nicht mutig genug ), und andere kriegen etwas mit und lassen sich nicht beunruhigen, sind nicht so ängstlich und handeln wenn es sie betreffen würde oder sie mitkriegen würden, dass andere geschädigt werden.

    :)

    Mettā, die liebende Güte, bedeutet nicht, alles zu dulden oder sich selbst und andere schutzlos zu lassen. Es geht vielmehr darum, auch im Handeln – selbst wenn es klar und bestimmt ist – nicht aus Hass, Rache oder Abwertung zu agieren,

    Ich kriege das mit dem klar und bestimmt und dabei nicht abwertend zu sein, noch nicht so hin- mein Verstand fragt, ob beides gleichzeitig wirklich möglich ist und wie das aussehen könnte.

    Sicher ist es möglich, aber für meinen Verstand öfter ein Widerspruch.

    Er hat unheilsames Verhalten klar benannt, manchmal sogar mit Nachdruck. Aber er hat nie aus Wut oder Verachtung heraus gehandelt, sondern immer aus Mitgefühl und dem Wunsch, heilsame Entwicklung zu ermöglichen.

    Schön geschrieben. Das muss muss ich mir mal ausdrucken und an die Pinnwand stecken zur Erinnerung.

    Seine Worte waren dabei stets von samma-vācā (rechter Rede) geprägt: wahr, hilfreich, freundlich, zur rechten Zeit und aus guter Absicht.

    Da hast du sicher recht. Rechte Rede bedeutet aber auch, dass man jemanden etwas sagt, was er nicht hören mag, wenn es sein muss in der Situation. Man soll jemanden nicht nur immer Recht geben und auch nicht zu üblem Verhalten schweigen ( je nach Situation ). Ich denke, dass es dann nicht immer freundlich ist, nicht freundlich sein kann. Dass es auch Ausnahmen gibt, wo das Gessagte nicht freundlich ist, der Andere ist dadurch in einer peinlichen Situation, schämt sich, ist aber manchmal für die Situation hilfreich. Grenzen setzen könnte man es nennen.

    Das scheint nicht immer mit freundlichen Worten zu gehen.

    Wichtig ist, immer wieder nach innen zu spüren: Kommt meine Reaktion aus Klarheit und Mitgefühl, oder aus Ärger und Überheblichkeit?

    Ja, ok. Das stimmt auch wieder. Vielleicht muss man manchmal ärgerlich und überheblich sein, wenn man jemanden Grenzen setzen will ?

    Entscheidend ist, wie wir in diesen Momenten mit uns selbst und anderen umgehen – und wie wir immer wieder zu mettā, upekkhā (Gleichmut) und weiser Unterscheidung zurückkehren.

    Ja, ok, wenn es dann gesagt wurde und der Mensch es nicht mehr macht, zumindest in der Situation, die man angesprochen hat, so sollte man versuchen diesen Menschen danach mit Güte zu sehen, ihm eine neue Chance zu geben, finde ich.

    Du musst dich nicht dafür verurteilen, wenn du starke Impulse spürst. Sie sind ein Teil des Weges. Die Kunst ist, sie zu erkennen, zu durchdringen und dann bewusst zu entscheiden, wie du handeln möchtest – mit Klarheit, Mitgefühl und der Bereitschaft, auch mal unbequem zu sein, ohne das Herz zu verschließen.

    Das stimmt, das finde ich sehr hilfreich. Bewusst entscheiden, ob mit Klarheit, aber mit dem Wunsch diesem Menschen danach eine neue Chance zu geben, sein Herz nicht zu verschließen danach oder rein aus Aggression und keiner Bereitschaft dem Menschen danach eine Chance zu geben, sondern ihn weiter als Feind sehen.

    Er war natürlich nie grob in dem Sinne, dass er aggressiv oder ungeduldig war.

    Ja, das wird so sein. Aggressiv bin ich schon noch oft- also da habe ich noch zu üben. Nimmt das vorher geschriebene nicht zu ernst, manches macht keinen Sinn, es sind die Überlegungen des Verstandes gewesen, der versucht diese Zweifel und Konflikte zu ordnen, einen Plan zu finden oder eine Lösung. Doch ohne das weite Herz und wenn er nur dient, nicht mehr der Chef ist, wird es keine gute Lösung geben, sondern immer nur Chaos.

    Manchmal kann ja Geduld selber eine Form annehmen, dass man eben nicht ausweicht sondern konsequent bei seiner Haltung bleibt. Dies kommt ja gut im Angulimala-Sutta rüber,

    Danke, ich habe sie fast bis zu Ende gelesen. Das ist ja schon ein sehr übler Mensch gewesen,

    solche kenne ich zum Glück nicht, wenn auch schon echt übel.

    Man würde so jemanden heute als Psychopathen bezeichnen. Dass er so viel Leid anrichten konnte ohne gestoppt zu werden, ist seltsam. Sie ist hoffe ich ein wenig übertrieben überliefert diese Geschichte.

    Aber die Geschichte zeigt, dass ein weit Fortgeschrittener jedem verzeihen kann und ihm eine Chance gibt sich zu ändern und danach über seine vergangenen Fehler hinweg sehen kann. :) :heart:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).





    6 Mal editiert, zuletzt von Hingabe ()

  • Danke, ich habe sie fast bis zu Ende gelesen. Das ist ja schon ein sehr übler Mensch gewesen,

    solche kenne ich zum Glück nicht, wenn auch schon echt übel.

    Man würde so jemanden heute als Psychopathen bezeichnen. Dass er so viel Leid anrichten konnte ohne gestoppt zu werden, ist seltsam. Sie ist hoffe ich ein wenig übertrieben überliefert diese Geschichte.

    Dann lies es bitte zu Ende. Er wurde persönlich von Buddha" gestoppt", wie du es ausdrückst. Anschließend wurde er ein Arahat. Ein sehr gutes und gelungenes Kapitel von Hellmuth Hecker im Buch „Die Jünger Buddhas“. Kann ich jedem empfehlen! :like:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Verzeih mir die Frage : Hat das eine Ki geschrieben ? )

    Liebe Hingabe

    Ich schreibe den Text und weil ich der buddhistischen Sprache nicht mächtig bin, lasse ich das so quasi von der KI übersetzen. Sehr praktisch 😄

    Ich sehe dies auch als ein großes Übungsfeld bei mir. Aber ich bin oft ratlos gewesen, was besser wäre, daher habe ich euch gefragt, was besser wäre. Dabei ist mir heute aufgefallen, man muss unterscheiden zwischen richtig handeln in der normalen Sicht oder dem normalen nicht übenden Modus oder aus der Sicht der Lehre aus dem übenden Modus.

    Ich schreibe mal aus meiner persönlich Sicht: Es gibt Mitgefühl und Selbstmitgefühl. Nur im Mitgefühl-Modus zu handeln wäre genau so einseitig wie nur aus Selbstmitgefühl. Je nachdem wo ein Mensch im Leben steht, ist die eine oder andere Seite zu fördern, um den mittleren Weg zu finden.

    Da hast du sicher recht. Rechte Rede bedeutet aber auch, dass man jemanden etwas sagt, was er nicht hören mag, wenn es sein muss in der Situation. Man soll jemanden nicht nur immer Recht geben und auch nicht zu üblem Verhalten schweigen ( je nach Situation ). Ich denke, dass es dann nicht immer freundlich ist, nicht freundlich sein kann. Dass es auch Ausnahmen gibt, wo das Gessagte nicht freundlich ist, der Andere ist dadurch in einer peinlichen Situation, schämt sich, ist aber manchmal für die Situation hilfreich. Grenzen setzen könnte man es nennen.

    Das scheint nicht immer mit freundlichen Worten zu gehen.

    Wir sind nicht geschützt davor, Grenzen nie zu übertreten, darüber reflektieren können wir immer. Persönlich halte ich mich tendenziell zurück, wenn ich merke, das Gegenüber verträgt keine Kritik oder fühlt sich schnell kritisiert. Finde es in der Praxis wichtig, höflich nein sagen zu können und das in einem respektvollen Umgang. Sowas nimmt dir niemand übel. Ich meide solche Menschen, die mir nicht gut tun grundsätzlich.

    Das stimmt, das finde ich sehr hilfreich. Bewusst entscheiden, ob mit Klarheit, aber mit dem Wunsch diesem Menschen danach eine neue Chance zu geben, sein Herz nicht zu verschließen danach oder rein aus Aggression und keiner Bereitschaft dem Menschen danach eine Chance zu geben, sondern ihn weiter als Feind sehen.

    Jeder Mensch verdient eine zweite Chance, solange wir mit uns selbst genauso achtsam und respektvoll umgehen.

    Fazit

    Das Thema kann für manche sehr belastend sein und grosse Unsicherheit auslösen. 'Schwierige Menschen' haben mich im Leben am meisten geprägt und geformt im Sinne von wichtigen Selbsterfahrungen und Selbsterkenntnissen. Ich bin ihnen heute sogar super dankbar, ohne sie hätte ich mich in der Tiefe nicht gefunden. Es ist also tatsächlich ein Übungsfeld, um uns besser kennen zu lernen und irgendwann ganz loszulassen.


    Wie du habe ich feine Antennen und bleibe achtsam, gehe solchen Menschen tendenziell aus dem Weg, ohne respektlos zu sein. Das akzeptieren die. Möglicherweise wird der Bekanntenkreis erst einmal kleiner, was sich irgendwann verändert und du neuen Menschen begegnest und dankbar auf die Vergangenheit zurück blickst, die dir sehr viel Erkenntnis und Verständnis geschenkt hat.


    Wünsch dir die Weisheit und die Kraft, die richtigen Entscheidungen zu treffen :heart:


    Liebe Grüsse, Martin

    Nichts muss, alles darf (:

    Einmal editiert, zuletzt von MaKaZen ()

  • Ein Fortgeschrittener der Praxis würde so nicht (...) einen Impuls haben.

    Doch, na klar!


    Ein Fortgeschrittener der Praxis würde so nicht reagieren (...)

    Ja, hoffentlich.


    Oder ist es schon auch so, dass man in Metta auch mal austeilt, jemanden mal runter macht, verletzt, der sich schädlich anderen gegenüber verhält ?

    Nein. Warum sollte man das tun? Man schadet damit sich selbst am meisten.

    Jemand, der anderen Schaden zufügt, sollte gestoppt werden, nicht "bestraft". Für die Bestrafung gibt es Recht und Gerichte.


    Oder würde in Anwesenheit eines weit Fortgeschrittenen so jemand sich gar nicht schädlich verhalten ? Angesteckt sein, durch dessen hohe Energie ?

    Besser, man verlässt sich nicht drauf!


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Es stellt sich mir die Frage, ob es nicht auch eine Metta ist aber halt nicht für den groben Menschen wenn man sie sozusagen außer Gefecht setzt, Ihnen etwas sagt, dass sie ihr Verhalten nicht mehr fortführen- harte, verletzende Worte sagt

    Das würde Dich nach Deiner Definition zu einem groben Menschen machen.


    Lebe Grüße,

    Aravind.

  • Ein Fortgeschrittener der Praxis würde so nicht reagieren oder so einen Impuls haben. Oder ist es schon auch so, dass man in Metta auch mal austeilt, jemanden mal runter macht, verletzt, der sich schädlich anderen gegenüber verhält ?

    Schon auch, wenn ein Kind auf einen Abgrund zuläuft, packt man es grob an und reißt es zurück. Das gibt vielleicht einen blauen Fleck, aber das Kind wird dafür dankbar sein.

    Metta auf diese Weise eignet sich für Einsichtige, besonders in einem Lehrer-Schüler Verhältnis. Wenn aber Hassgefühle mit der Zurechtweisung verbunden sind, ist es nicht Metta.

  • Das berühmte geschickte Mittel (gibts da nicht das Gleichnis des brennenden Hauses? War das im Lotus Sutra ?).

    Ja,

    Siehe das:


    Zitat

    In Kap. III "Ein Gleichnis" rettet Buddha als weiser älterer Vater seine Kinder, die selbstvergessen in einem Haus spielen, das Feuer gefangen hat. Das brennende Haus ist Symbol für diese Welt der Leidenschaften, für diese Welt der drei Gifte, Haß, Gier und Unwissenheit. Der Vater verspricht jedem Kind einen schönen Wagen, der außerhalb des Hauses steht. Der Wagen ist das "Große Fahrzeug" (Mahayana) des Buddhismus. Von dem Versprechen angelockt, laufen die Kinder aus dem brennenden Haus - und sind gerettet.


    Sutra von der Lotosblüte

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Es stellt sich mir die Frage, ob es nicht auch eine Metta ist aber halt nicht für den groben Menschen wenn man sie sozusagen außer Gefecht setzt,

    Mein Vorbild zu diesem Thema ist Sheriff Kane in "Zwölf Uhr mittags".

    Die Damen nicht zu vergessen:

    Kanes Braut, die Quäkerin.

    Helen Ramirez, Kanes Ex-Freundin und die Ex-Freundin auch des Schurken Frank Miller.


    :taube:

  • Es geht ja nicht nur allein um „besseren Umgang“ mit „wütenden Menschen“, sondern generell um einen „besseren Umgang“ (zuerst allein) mit sich selbst und (dann auch) anderen:


    Erst wenn wir selbst wieder klar sind, wissen wir auch wieder besser, was wir (selbst) (überhaupt) tun können und wie, und was nicht…


    Ist ein „besserer Umgang“ erst möglich…

    Und das ist eben auch eine beständige Übung…

    Braucht beständige Übung:


    Wir haben Situation X und schauen zuerst was die Situation mit uns macht bevor wir „zuschlagen“…

    Und wir werden in unserem Leben auch noch unzählige solcher Situationen erleben…


    Aktuell erleben wir nicht nur persönliche Krisen, oder Krisen in unserem näherem Umfeld, sondern auf der ganzen Welt (letztere gab es natürlich immer schon, man bekommt sie heute nur deutlicher mit).


    Gestern bin ich auf den Begriff „engagierter Buddhismus“ gestoßen. Also in Richtung „Aktivismus“, nach (dr)außen gehend.


    S.a. Bernhard Glassman, TNH, oder andere..,


    Dieser folgende Artikel beschreibt die Thematik und den Umgang mit den Gefühlen im Alltag und mit anderen Menschen und generell Lebewesen, finde ich ganz gut, und erinnert mich auch an das Thema „Gelassenheit und Ignoranz des Buddhismus“ das wir hier an anderer Stelle schon länger haben:


    Bernie Glassman, engagierter Buddhismus und die Zen-Peacemakers
    Bernie Glassman, Zen-Meister, engagierter Buddhist und Sozial-Unternehmer: Was können wir tun? Wie meistern wir Krisen?
    www.fuereinebesserewelt.info

  • Schön, wenn man die Zeit hat, zu reflektieren. In einer konkreten und übergriffigen Situation drin, habe ich nicht die Zeit, zu reflektieren. Da ist Handeln angesagt und ich muss dem Übergriff Einhalt gebieten können. Später kann ich dann immer noch darüber reflektieren.

    Nichts muss, alles darf (:

  • Zum Glück geschieht dieses Handeln spontan und automatisch, lieber @MaKeZen.


    Und gut, wenn ich mich ausgiebig zuvor damit auseinandergesetzt und den 8fachen Pfad schon verinnerlicht habe. Denn dann ist das Handeln frei von Angst und unheilsamen Emotionen.

    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Zum Glück geschieht dieses Handeln spontan und automatisch, lieber @MaKeZen.

    Ja, eben - Das kann schon mal kritisch werden, weil es spontan passiert. Ich kann mich mittlerweile im Bruchteil einer Sekunde zurück nehmen und bin froh darum. Bei mir ist es wohl eher Achtsamkeit und Mitgefühl, was mich daran hindert, selbst übergriffig zu werden. Ich denke der respektvolle Umgang mit den Mitmenschen ist u.a. eine grosse Stärke des Buddhismus. :heart:

    Nichts muss, alles darf (:

  • Hallo, liebe Hingabe, :)


    dein Problem kann ich gut nachvollziehen, weil ich auch so ein Typ Mensch bin, der Ungerechtigkeiten, unfaires Verhalten, Mobbing von Schwächeren,... etc. schlecht ertragen konnte/kann und - insbesondere, wenn sonst niemand Anstalten macht, einzugreifen und z.B. den Aggressor zu stoppen - dazu neigt, dann den Mund aufzumachen und zu versuchen, etwas zum Besseren zu wenden... (:


    Nach diversen "Reinfällen"/ vielfachem Scheitern, achte ich inzwischen allerdings stets darauf, vorher emotional (weitgehend) "runterzukühlen" und innerlich ruhig zu werden, weil ich sonst nicht in der Lage wäre, ruhig, aber bestimmt und sachlich reden zu können.

    (Und wenn ich das nicht schaff(t)e, so meine Erfahrung, ging/geht es eben meist schief mit dem "Frieden stiften" oder der Besserung der Verhältnisse... :shrug:)


    Man müsste also erstmal bei sich selbst schauen, ob sich da etwa nur das Ego aufbäumt und es gar nicht um wirkliche Praxis von Liebender Güte/Mitgefühl geht....

    ich habe gemerkt, dass ich oft den Drang verspüre wenn ich auf üble Menschen treffe ( gemeint sind Menschen, die anderen das Leben schwer machen, Lust oder Spaß daran haben andere zu quälen, Sadisten, Soziopathen und Psychopathen ) denen mit Worten die Meinung zu sagen, sie in ihrem Handeln durch den Vorschlaghammer zu stoppen, ihnen das anzutun was sie anderen antun ( oder mir, manchmal war ich auch betroffen ).


    Wie sind denn DEINE bisherigen Erfahrungen mit der "Vorschlaghammer-Methode"  :erleichtert: ?


    Den einen oder anderen Menschen, der - vielleicht aus Frust- sein "Mütchen" an einem Schwächeren kühlen wollte, wird durch energisches "Tacheles-Reden" möglicherweise daran gehindert, umso mehr, wenn es sich um eine Autoritätsperson handelt, die ihn zurechtweist.


    Wenig hilfreich für alle Beteiligen dürfte es sein, ihnen "das anzutun, was sie Anderen antun" - das wäre eine Art Rache oder Strafe, die uns nicht zusteht - u.a., weil man damit u.U. die Chance verschenkt, dass die Person sich überhaupt öffnet und "belehren" lässt.

    "Gleiches mit Gleichem zu vergelten", Auge um Auge - man sieht ja in der Welt, wohin das führt.... :(


    Bei echten Psychopathen ist alles wohl "vergebliche Liebesmüh' " - die können nicht wirklich empathisch sein...


    Zitat

    Der Schlüssel zur relativ gefühllosen Welt der Psychopathen sei ein Defekt im paralimbischen System, sagt Kiehl. Dieses hufeisenförmige Gebilde tief im Gehirn umfasst neben der Amygdala auch die Insula, das Cingulum und den orbitofrontalen Cortex Es färbt unsere Erfahrungen und Wahrnehmungen emotional und legt somit die Grundlage für Empathie, ist aber auch für andere Aufgaben wie zum Beispiel Impulskontrolle und moralische Entscheidungen zuständig.

    Bei Psychopathen ist dieses System weniger aktiv als bei anderen Menschen.


    Eine Studie mit 296 Probanden ergab außerdem, dass große Teile des paralimbischen und des limbischen Systems auch strukturell schwächer waren – die Psychopathen hatten hier weniger graue Substanz Die strukturellen Unterschiede waren subtil, dafür aber weit verteilt. Dies deute darauf hin, dass große Netzwerke nicht so gut funktionieren und Psychopathie nicht auf ganz bestimmte Läsionen zurückgeführt werden können, schreiben Kiehl und seine Kollegen.




    Zurück zur buddhistischen Praxis im Alltag:

    Oder ist es schon auch so, dass man in Metta auch mal austeilt, jemanden mal runter macht, verletzt, der sich schädlich anderen gegenüber verhält ?

    Nein, das halte ich für weitgehend ausgeschlossen

    (Ausnahmen, wie von mukti geschildert oder auch bewusste Interventionen geschulter Lehrer/Therapeuten mag es geben, ebenso kann man davon ausgehen, dass ein Erwachter oder gar der Buddha, wenn er jemanden maßregelt, dabei von Metta/Mitgefühl geleitet ist.).


    In der Haltung der liebenden Güte ist Mitgefühl auch da und da macht man niemanden runter oder verletzt ihn gar, man versucht vielmehr, ihn und die Beweggründe für sein destruktives/asoziales Verhalten zu verstehen.


    Ganz wichtig ist MaKaZen s Hinweis:

    Wichtig ist, immer wieder nach innen zu spüren: Kommt meine Reaktion aus Klarheit und Mitgefühl, oder aus Ärger und Überheblichkeit?

    _()_


    Denn wie willst du Andere "läutern", wenn du selbst dich (in diesem Moment) in einem unfriedlichen Zustand befindest?

    Als unschönes Ergebnis könnten Trotzreaktionen ("Von dem/der lass ich mir nichts sagen!"/"Was mischt der/die sich ein, für wen hält der/die sich?!" usw.), Widerstand und schlimmstenfalls Rachegelüste herauskommen....

    Es gibt Mitgefühl und Selbstmitgefühl.

    Aus meiner Sicht ist das nicht wirklich zu trennen - wenn Mitgefühl (als innere Haltung) DA ist, dann erstreckt es sich auf "alle Wesen" oder man befindet sich eher in einem (Selbst-) "Verteidigungs-Modus", dann geht es um Selbstschutz und -fürsorge, die ggf. in gefährlichen Situationen Priorität haben...

    (In diesem Fall wäre man sich selbst der "Nächste"... ;) )



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Hallo,

    ich möchte nachher auf die neuen Antworten eingehen, ich habe mich darüber sehr gefreut.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).





  • Ehrlich gesagt, verstehe ich schon Deinen Threadtitel nicht, Hingabe. Du bist doch schon viele Jahre hier dabei und als 1. Beispiel nennst Du eine genervte Kassiererin. :o

    Ja und ich merke soetwas auch tiefer als vielleicht andere und dann weiß ich, dass ich da noch Themen zu bearbeiten habe, (mal nur auf die Kassierin bezogen)

    Liebe Grüße Schneelöwin


    "All is always now"




  • Die Übung besteht darin, sich seiner Gedanken, seiner Worte und seiner Taten klar zu werden - und zwischen miesen und guten Gedanken, Worten und Taten unterscheiden zu können. Dann sind solche unheilsamen Geisteseindrücke aufzulösen - das dauert u. U. Jahre, je nach Persönlichkeit.


    Schon deine Gedanken sind mir inzwischen fremd - ich teile nicht Menschen in solche oder solche ein - ich sehe sie und im nächsten Moment ist der Eindruck schon wieder weg. Da kann sich ein Gedanke, der den anderen identifiziert gar nicht bilden.

    Das war nicht immer so.


    Natürlich lässt sich das Verhalten anderer und unsere Reaktionen durch die Spiegelmetapher vergleichen - wenn in einem Theater oder Konzert jemand anfängt herum zu schreien, dann löst das in jedem, der dabei ist, unangenehme Gefühle aus, weil sich da eben jemand der Situation nicht entsprechend verhält. Das kann aber ein medizinischer Notfall sein - was ich schon im Theater erlebt habe.

    Aber in Wahrheit gibt es keinen Spiegel - so wie es eben auch kein Selbst gibt, dass sich in einem anderen spiegelt.

    Alles sind nur flüchtige Phänomene, wie Blasen oder Schaum - sie kommen und gehen - .

    :zen:



  • Er wurde persönlich von Buddha" gestoppt", wie du es ausdrückst.

    Ja, es scheint so, dass es Abläufe gibt, unheilsame Situationen oder Geschehen, die erst von Heiligen gestoppt werden können. Ein einfacher Mensch mag dies oft nicht zu schaffen, es wäre zu eine große Anstrengung für sie.

    Es gibt Mitgefühl und Selbstmitgefühl. Nur im Mitgefühl-Modus zu handeln wäre genau so einseitig wie nur aus Selbstmitgefühl. Je nachdem wo ein Mensch im Leben steht, ist die eine oder andere Seite zu fördern, um den mittleren Weg zu finden.

    Ich habe es sofort verstanden wie du das meinst. Also mehr so gefühlt wie du es meinst. Da wir nicht so mega fortgeschritten sind dh ab und zu auch schwächeln, ist es eben mal so und mal so, und das ist gesund, denn sich selbst verleugnen oder Mitgefühl mit Masochismus zu verwechseln oder mit Unterwürfigkeit wäre schädlich für einen selbst.

    Wir sind nicht geschützt davor, Grenzen nie zu übertreten, darüber reflektieren können wir immer.

    Ja, das stimmt, hinterher kann man sich ja entschuldigen. ( Allgemein, jetzt nicht auf die von mir geschilderte Situation bezogen ).

    Persönlich halte ich mich tendenziell zurück, wenn ich merke, das Gegenüber verträgt keine Kritik oder fühlt sich schnell kritisiert.

    Dann bist du schon friedlicher als ich, wenn es nicht aus Angst ist, dass du dich zurück hälst.


    Ich bin so, dass ich Bestimmten nicht auf die Füße treten mag. Das hat wohl manchmal etwas mit der Ausstrahlung zu tun, jemand der sehr dominant ist oder ein aggressiver Mensch, da traue ich es mich natürlich nicht so oft.

    Denn sie reagieren meistens beleidigt oder zweiteres hysterisch oder aggressiv. Damit konnte ich dann oft nicht gut umgehen. Also beim Gegenüber keine Einsichtbereitschaft da ist oder im ersten Moment nicht, sondern solche Reaktionen. Aber oft war es gut, wenn man jemanden ehrlich seine Meinung gesagt hat. Etwas später denken die meisten ja dann doch darüber nach.

    Gutgemeinte, wohlwollende Kritik ( ein Hinweisen auf eine schädigende Verhaltensweise ) kommt wohl immer an, wenn auch meistens nicht sofort, aber die Menschen denken darüber nach.

    Anders ist es wenn sie aus einer ablehnenden, herabwürdigenden, überheblichen, nicht neutralen Stimmung heraus gesagt würde, so scheint es mir. Dann denkt der Andere darüber auch später nicht nach.


    Ich meide solche Menschen, die mir nicht gut tun grundsätzlich.

    Ich glaube, ich auch. Aber wenn ich einkaufen muss, geht das ja nicht. Manches bekomme ich nur in bestimmten Läden. Und dennoch ist es ja so, dass je weniger mich Andere aus der Ruhe bringen können, je gefsetigter ich bin im Geist oder mitfühlender mit mir selbst, um so mehr wird es sich auch anderen Gegenüber zeigen, ich das für Andere haben auch solche Menschen, die ich noch als sehr anstrengend, empfinde, die mich aus der Ruhe bringen. Ein weit Forgeschrittener muss aber keinen meiden, er hat so viel Gleichmut und Mitgefühl, dass ihn keiner aus seinem Frieden bringen kann. OM

    'Schwierige Menschen' haben mich im Leben am meisten geprägt und geformt im Sinne von wichtigen Selbsterfahrungen und Selbsterkenntnissen

    Mich auch, aber oft habe ich es wieder vergessen, was ich da im Nachhinein gelernt hatte.

    Wobei ich habe von einigen gelernt andere besser einzuschätzen, nicht mehr so naiv zu sein, vorsichtiger zu sein, das ist eher so wie ein Trauma. Kann man das weiter bringen nennen ?

    Naja gut, irgendwie schon, doch es ist eben auch dadurch einfacher dass man getriggert wird oder andere ablehnend sieht.

    Ich bin ihnen heute sogar super dankbar, ohne sie hätte ich mich in der Tiefe nicht gefunden.

    Ja, das stimmt. So meinst du das ? Durch diese Krisen, Enttschäuschungen, ja, das ist so wie du beschreibst. :)

    Es ist also tatsächlich ein Übungsfeld, um uns besser kennen zu lernen und irgendwann ganz loszulassen.

    Stimmt. Schön, dass du dir dessen oft bewusst bist. Darüber kann man wirklich im Nachhinein dankbar sein, dass wir solche Erfahrungen gemacht haben. :heart:

    Wie du habe ich feine Antennen und bleibe achtsam, gehe solchen Menschen tendenziell aus dem Weg, ohne respektlos zu sein.

    Geht halt nicht immer. Aber ich mache es wo es geht auch.

    Wünsch dir die Weisheit und die Kraft, die richtigen Entscheidungen zu treffen

    Dankeschön, das wünsche ich dir auch. :rose:

    Doch, na klar!

    Ja. Gut erkannt von dir. :)

    Ja, hoffentlich.

    :) Du meinst, dass jemand weit Fortgeschrittenes nicht bei Leiden weg sieht. Allgemein. Er versucht die Situation zum Besseren für alle zu verändern. :heart:

    Nein. Warum sollte man das tun? Man schadet damit sich selbst am meisten.

    Das stimmt. :rose:

    Jemand, der anderen Schaden zufügt, sollte gestoppt werden, nicht "bestraft".

    Ja. Mir fällt es noch schwer das zu unterscheiden. Ich möchte gerne bei Ungerechtigkeit einschreiten, aber ich war mir oft nicht sicher, ob das nun übergriffig wäre, aggressiv, unheilsam für mich und den Anderen. Aber ich denke mal so wie MaKaZen schrieb, ist man nie davor geschützt Grenzen nicht zu überschreiten und manche Situationen erfordern eigentlich ein sofortiges handeln oder " nein stopp zu sagen ". Das Risiko, dass es dann eben nicht so fruchtet oder man sich danach noch unfrieldicher fühlt und der Andere muss oder darf eingegangen werden, oder ? Besser als sich immer weiter zu überlegen, wie man handlen soll und nie zu handeln.

    Naja, aber das muss nicht sein, man kann es auch bleiben lassen, so wie ich und sich weiter darin üben, mit sich und Anderen mehr Mitgefühl zu kriegen, statt was falsch zu machen.

    Sich verzeihen, dass man nicht eingegriffen hat.

    Für die Bestrafung gibt es Recht und Gerichte.

    Das stimmt. Wie gesagt ich verwechsel das noch oft, was ist eine Bestrafung und was ist mein Recht, dass ich da " stopp- so nicht " sage.

    Das würde Dich nach Deiner Definition zu einem groben Menschen machen.

    Stimmt. :like: Du hast mir etwas weiter geholfen. Verletzend wäre jemanden beldeidigen, nicht bei der Sache zu bleiben, also keine weiterbringende Kritik, die sich nur auf das Handeln bezieht, sollte nicht auf den Menschen gerichtet sein ihn abzuwerten, sondern die Situation ansprechen, das Fehlverhalten.

    Aber selbst das fällt mir oft noch schwer ( bei Fremden ), ich empfinde es dann als jemanden anzugreifen, selbst wenn ich nur die Wahrheit sagen würde. Durch mehr Übung könnte es mir gelingen, es zu begreifen, wo ich das Recht habe etwas gegen zu sagen und wo nicht / was verletzend wäre, wo ich den Menschen verletzen will, ihn abwerte.


    Aber es gestaltet sich als schwierig weil man ja selbst wenn man nur auf ein Verhalten aufmerksam machen würde, jemanden auffordert oder bittet es zu unterlassen, manche sich ja verletzt davon fühlen.


    Und darum diese Angst bei mir einzuschreiten. Aber auch, weil ich wohl auch nicht immer nur die Situation ändern will, sondern denjenigen abwerte. Aber das weiß ich nicht, wie oft das so war.


    Im Mitgefühl so habe ich es von einem Erkennenden gehört, ist man gegen ein bestimmtes Verhalten ( ein unheilsames ) aber man hat nichts gegen den Menschen, der das macht.

    Man sieht in dennoch auf Augenhöhe oder hat als wertvoll, liebenswert.


    Wie das dann praktisch aussehen würde, was ein Erkennender dann sagen würde zB zu jemanden wie in der Situation, die ich beschrieben habe ( sie waren oft übergriffig, die Grenze überschreitend bei Kunden, durch sehr offen gezeigte Abneigung und aggressives Sprechen gegen die Kunden ), weiß ich nicht. ( Es waren zwei Kassiererinnen, feinfühlige Menschen verängstigt deren Verhalten und mitfühlende Menschen tadeln dieses Verhalten zb in dem sie sie bestrafend ansahen oder stark verwundert, Gleichgültigere und ebenso aggressive Menschen, haben entweder nichts von mitbekommen oder sie machten mit, lachten über deren unnötigen Sprüche und Möchtegern- Unterhaltung oder gaben ihnen Recht, also biederten sie an).

    Wenn aber Hassgefühle mit der Zurechtweisung verbunden sind, ist es nicht Metta.

    Ja. Danke. :rose: Ich muss das noch unterscheiden lernen in konkreten Situationen.

    Mein Vorbild zu diesem Thema ist Sheriff Kane in "Zwölf Uhr mittags".

    Kenne ich leider nicht. Werde ich gleich mal suchen den Film. :)

    Es geht ja nicht nur allein um „besseren Umgang“ mit „wütenden Menschen“, sondern generell um einen „besseren Umgang“ (zuerst allein) mit sich selbst und (dann auch) anderen:

    Ja, zuerst mit sich selbst.

    Erst wenn wir selbst wieder klar sind, wissen wir auch wieder besser, was wir (selbst) (überhaupt) tun können und wie, und was nicht…

    Ja stimmt. Aber manchmal braucht es Hanldung und selbst wenn man es falsch macht ?

    Naja gut wenn die situation danach noch unfriedlicher wäre wäre das schade. Ein Risiko besteht dafür dann. Weil der nicht im freien Gewahrsein ruhende Geist mit seinen Verurteilungen und Abneigungen, der führt immer zu Chaos und Unfrieden. Also es ist nicht nur ein Risiko sondern gewiss. Oder ?

    Bei wenigen Ausnahmen kann man sich erst zu üben aber nicht erlauben. Wie das mein Beispiel and er Kasse, jemand greift mich an, macht Zb einen herabwürdigenden Witz über mich, dann muss ich mich wehren eigentlich. Egal ob ich dabei gerade den Anderen abwerte oder nicht mag oder halt beleidigen würde. Aber ich weiß halt oft nicht, ob ich mich nun nur gegen ein Verhalten wehren würde in dem Moment oder doch etwas gegen den Menschen habe, ihn verurteile.


    Das meinst du muss ich weiter üben, stimmts ? Das unterscheiden zu können. :rose: :)

    Ist ein „besserer Umgang“ erst möglich…

    Und das ist eben auch eine beständige Übung…

    Ja. :like: Immer weiter üben. Auch wenn man mal auf die Schnauze fliegt. Es kann nicht bei jedem Übenden sofort klappen. Dann wäre er ja auch kein Übender. Also es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, heißt es ja. :grinsen: Aber ob das stimmt, weiß ich nicht, wer weiß...

    Wir haben Situation X und schauen zuerst was die Situation mit uns macht bevor wir „zuschlagen“…

    Genau. Das ist die Übung für alle, die das noch nicht gefestigt haben, wo es noch nicht ohne Mühe zu einer Verbesserung der Situation für alle beiträgt. :rose:

    Aktuell erleben wir nicht nur persönliche Krisen, oder Krisen in unserem näherem Umfeld, sondern auf der ganzen Welt (letztere gab es natürlich immer schon, man bekommt sie heute nur deutlicher mit).

    Ja, man bekommt es heutzutage nur schneller und mehr mit. :like:

    Schön, wenn man die Zeit hat, zu reflektieren. In einer konkreten und übergriffigen Situation drin, habe ich nicht die Zeit, zu reflektieren.

    Ja genau. Manchmal muss man Risiken eingehen. Ich kann ja nebenbei dennoch weiter an mir arbeiten- also üben mitfühlender zu werden mit mir selbst und Anderen. :rose:

    Denn dann ist das Handeln frei von Angst und unheilsamen Emotionen.

    :heart: Ja.

    Ja, eben - Das kann schon mal kritisch werden, weil es spontan passiert. Ich kann mich mittlerweile im Bruchteil einer Sekunde zurück nehmen und bin froh darum.

    Sie meinte wohl, dass das heilsame Handeln bei sehr Fortgeschrittenen auf dem Edlen Pfad, spontan und automatisch passiert. :)

    dein Problem kann ich gut nachvollziehen, weil ich auch so ein Typ Mensch bin, der Ungerechtigkeiten, unfaires Verhalten, Mobbing von Schwächeren,... etc. schlecht ertragen konnte/kann und - insbesondere, wenn sonst niemand Anstalten macht, einzugreifen und z.B. den Aggressor zu stoppen - dazu neigt, dann den Mund aufzumachen und zu versuchen, etwas zum Besseren zu wenden... (:

    :heart: Danke, freut mich, dass es jemand nachfühlen kann.

    Nach diversen "Reinfällen"/ vielfachem Scheitern, achte ich inzwischen allerdings stets darauf, vorher emotional (weitgehend) "runterzukühlen" und innerlich ruhig zu werden, weil ich sonst nicht in der Lage wäre, ruhig, aber bestimmt und sachlich reden zu können.

    Oh ja die hatte ich auch schon. Ja, nur manchmal ist es ja eigentlich notwendig sich zu wehren, eagl ob das nun beim Anderen zur seelischen Verletzung führt, also wie ein Gegenangrifff. Außer man wäre so gleichmütig, dass einen niemand schafft zu verletzen, sich schlecht zu fühlen / erniedrigt.

    (Und wenn ich das nicht schaff(t)e, so meine Erfahrung, ging/geht es eben meist schief mit dem "Frieden stiften" oder der Besserung der Verhältnisse... :shrug: )

    Ja, ich kenne das auch. :grinsen:

    Man müsste also erstmal bei sich selbst schauen, ob sich da etwa nur das Ego aufbäumt und es gar nicht um wirkliche Praxis von Liebender Güte/Mitgefühl geht....

    Ja :like: :!: :!: so wie es die Anderen hier auch rieten. :heart: Solange es kein Notfall ist, oder ? Also wenn man sich nicht sofort wehren muss- wobei das ja mit der Zeit auch schnell geht das zu unterscheiden. Es ist auch kein Nachdenken dazu hilfreich, weil diese Erkenntnis was jetzt was ist, kommt nicht vom Denken/ Nachdenken. :)

    Wie sind denn DEINE bisherigen Erfahrungen mit der "Vorschlaghammer-Methode" :erleichtert: ?

    Schlecht. Meistens. :grinsen:

    Den einen oder anderen Menschen, der - vielleicht aus Frust- sein "Mütchen" an einem Schwächeren kühlen wollte, wird durch energisches "Tacheles-Reden" möglicherweise daran gehindert, umso mehr, wenn es sich um eine Autoritätsperson handelt, die ihn zurechtweist.

    Ja genau. :heart: Mit Mitgefühl dabei , so meinst du das, richtig ?

    Wenig hilfreich für alle Beteiligen dürfte es sein, ihnen "das anzutun, was sie Anderen antun" - das wäre eine Art Rache oder Strafe, die uns nicht zusteht - u.a., weil man damit u.U. die Chance verschenkt, dass die Person sich überhaupt öffnet und "belehren" lässt.

    Ok, ja ich meinte das wohl so, dass in dem Moment, wo du mit Mitgefühl jemanden hindern willst schädliches Verhalten gegenüber Anderen weiter zu führen, es sein kann, dass derjenige dabei beschämt wird, oder ? Also wenn er/ sie / es, es nicht gewohnt ist, dass jemand etwas gegen sein /ihr Verhalten sagt, oder weil sie sich ertappt fühlen, sind sie beschämt ? Und ich weiß halt nicht, ob das dann das Mitgefühl dabei gehabt zu haben, auschließt, es dann keines war.


    Aber ich glaube, dass es auch manchmal so ablaufen kann und es dennoch mit Mitgefühl gesprochen war. Darum habe ich euch gefragt, ob es auch manchmal den anderen verletzt. Beschämt zu sein, ist doch auch so wie verletzt worden zu sein.


    Sicher geht es auch ohne, dass der Andere beschämt wird, doch immer, ich weiß nicht. :P Bla bla Blubb, so viel Überlegungen. Am besten einfach mal ausprobieren. :grinsen:

    "Gleiches mit Gleichem zu vergelten", Auge um Auge - man sieht ja in der Welt, wohin das führt.... :(

    Ja. :( :rose: Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das so wollte oder es nur der Drang war sich zu wehren in einer Notsituation und andere zu schützen. Wäre dann auch auge um auge, dennoch ? Ich stelle so viele Fragen. :oops:

    In der Haltung der liebenden Güte ist Mitgefühl auch da und da macht man niemanden runter oder verletzt ihn gar, man versucht vielmehr, ihn und die Beweggründe für sein destruktives/asoziales Verhalten zu verstehen.

    Ok. Ist in einer Notsituation, bei einem Angriff gegen die Seele ( sofern man sich davon treffen lässt ) nicht zu vermeiden, dann ist da kein Mitgefühl bei den meisten Menschen und bei den noch nicht so Geübten. Da muss man sich auch nicht schämen für. Eher wenn man garnichts macht, aus angst was falsch zu machen, oder ? Aber sich selbst oder andere deshalb zu verurteilen ist auch nicht gut, ist schädlich. Also nein, man muss sich für beides nicht schämen.




    Aus meiner Sicht ist das nicht wirklich zu trennen - wenn Mitgefühl (als innere Haltung) DA ist, dann erstreckt es sich auf "alle Wesen" oder man befindet sich eher in einem (Selbst-) "Verteidigungs-Modus", dann geht es um Selbstschutz und -fürsorge, die ggf. in gefährlichen Situationen Priorität haben...

    (In diesem Fall wäre man sich selbst der "Nächste"... ;) )

    Genau. :) So meinte das MaKaZen wohl auch. Ihr seid alle so klug.

    Die Übung besteht darin, sich seiner Gedanken, seiner Worte und seiner Taten klar zu werden - und zwischen miesen und guten Gedanken, Worten und Taten unterscheiden zu können. Dann sind solche unheilsamen Geisteseindrücke aufzulösen - das dauert u. U. Jahre, je nach Persönlichkeit.

    Ja. :heart: Werde ich mir auch ausdrucken morgen. Danke schön, schön zusammen gefasst.

    Schon deine Gedanken sind mir inzwischen fremd - ich teile nicht Menschen in solche oder solche ein - ich sehe sie und im nächsten Moment ist der Eindruck schon wieder weg.

    :like: Das freut mich. :) Da möchte ich auch hinkommen.

    Da kann sich ein Gedanke, der den anderen identifiziert gar nicht bilden.

    Wunderbar ausgedrückt. :klee::rainbow: Ja, das geht, ich kenne es.

    Das war nicht immer so.

    Ja, nie vergessen, dass man selbst auch mal ÜbendeR war. :rose:

    wenn in einem Theater oder Konzert jemand anfängt herum zu schreien, dann löst das in jedem, der dabei ist, unangenehme Gefühle aus, weil sich da eben jemand der Situation nicht entsprechend verhält. Das kann aber ein medizinischer Notfall sein - was ich schon im Theater erlebt habe.

    Ok, ist aber oft nicht der Grund gewesen. Man kann lernen geleassener mit grenzüberschreitendem Verhalten umzugehen, sich davon nicht in unheilsame Geisteszustände bringen zu lassen. _()_


    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).





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  • Ehrlich gesagt, verstehe ich schon Deinen Threadtitel nicht, Hingabe. Du bist doch schon viele Jahre hier dabei und als 1. Beispiel nennst Du eine genervte Kassiererin. :o

    Ich verstehe meine wirren Gedanken auch oft nicht. :grinsen: Selbst wenn man viele Jahre schon übt, kann man immer mal wieder getriggert werden, es sei denn man wäre kein Übender mehr. :)


    Und sie waren nicht nur genervt, es war schon auch grenzüberschreitend, absichtlich andere verletzend. Mir gegenüber aber auch anderen gegenüber. ( Durch Kommentare zB wie man spricht aber wirklich verspottend, schimpfen wie man etwas auf das Band gelegt hat, die Augen verdrehen, sehr laut durch den Laden schreien wenn jemand sich falsch angestellt hat, aggressiv, dominant, herrschsüchtig, andere unterdrückend ).


    Da war eine Bewertung von dir drin oder Verurteilung, weil ich mich davon verletzt gefühlt habe. Du wusstest aber nicht, dass es so war und nicht nur eine genervte Kassiererin, sondern so grenzüberschreitend und sie das jeden Tag machen, jedes Mal bei fast jedem. Sie wollen die Menschen provozieren, sie quälen, ( also die eine zumindest ) und da bin ich mir ganz sicher, dass sie sich bewusst ist, dass sie damit andere quält / ihnen schadet.


    Und außerdem gibt es sicher Verhalten was dich auch verletzen würde oder was du als ungerecht empfindest, und du würdest auch nicht wollen, dass jemand das runter spielt und dich als arrogant oder kleinig betitelt.

    Ja und ich merke soetwas auch tiefer als vielleicht andere und dann weiß ich, dass ich da noch Themen zu bearbeiten habe, (mal nur auf die Kassierin bezogen)

    Ja, und dennoch gibt es Situationen wo du dich eigentlich wehren solltest, und das war wohl meine Frage, ob man es dann eben machen sollte auch wenn man kein Mitgefühl dabei hat.


    LG :klee:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).





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  • Ich verstehe meine wirren Gedanken auch oft nicht. :grinsen: Selbst wenn man viele Jahre schon übt, kann man immer mal wieder getriggert werden, es sei denn man wäre kein Übender mehr. :)


    Und sie waren nicht nur genervt, es war schon auch grenzüberschreitend, absichtlich andere verletzend. Mir gegenüber aber auch anderen gegenüber. ( Durch Kommentare, sich lustig machen zB wie man spricht, schimpfen wie man etwas auf das Band gelegt hat, die Augen verdrehen weil der nächste angeblich so langsam was rauf legt, richtig aggressiv halt ).

    Da war eine Bewertung von dir drin oder Verurteilung, weil ich mich davon verletzt gefühlt habe. Du wusstest aber nicht, dass es so war und nicht nur eine genervte Kassiererin, sondern so grenzüberschreitend und sie das jeden Tag machen, jedes Mal bei fast jedem. Sie wollen die Menschen provozieren, sie quälen, also die eine zumindest und da bin ich mir ganz sicher, dass sie sich bewusst ist, dass sie damit andere quält / ihnen schadet.

    Und außerdem gibt es sicher Verhalten was dich auch verletzen würde oder was du als ungerecht empfindest, und du würdest auch nicht wollen, dass jemand das runter spielt und dich als arrogant oder kleinig betitelt.

    Liebe Hingabe

    Schau mal hin, wie du so eine Situation beschreibst: Knapp drei Zeilen über deine Selbstwahrnehmung und ca. 13 Zeilen über deine Wahrnehmung des Aussen.


    Mir sagt es, dass du weniger Selbstwahrnehmung übst und viel mehr Aussen-Wahrnehmung beachtest. Ich fühle so eine Art Opfer-Haltung.


    Mit deiner Bewertung wirst du innerlich zur Täterin und verurteilst. Äusserlich gibst du dich neutral, diplomatisch, verständnisvoll. Diese Diskrepanz zerrt und schwächt.


    Lösung: Bleib bei dir und über dich in Selbst-Achtsamkeit. Was macht es mit dir, dass du respektlos und übergriffig behandelst wirst? Klar, dass sind Trigger in dem Moment. Nur, wenn du nicht tiefer schürfst, bleibst du an der Oberfläche. Frag dich, wie du dich in einer "übergriffigen" Situation fühlst und was die Ursache sein könnte. Gerade weil es Trigger sind, hat das eine Geschichte. Vielleicht findest du den Hintergrund.


    Wenn du klar sagen kannst, was in dem Moment bei dir ist und wie du dich fühlst, überlege, was du in Wirklichkeit brauchst.


    Es gibt für jedes Problem eine individuelle Lösung, nur sollte man ehrlich mit selbst sein zu Beginn.


    Wünsch dir die Kraft, den inneren Tatsachen ins Auge zu sehen, denn solche Themen kommen immer wieder, bis sie proaktiv aufgelöst sind.

    Nichts muss, alles darf (:

  • Mein Vorbild zu diesem Thema ist Sheriff Kane in "Zwölf Uhr mittags"

    Diesen Film kann ich mir auch endlos oft anschauen…

    Nie langweilig…


    Das erste Mal auf einem Projektor mit Filmrolle…

    Den Film konnte man sozusagen anfassen…


    „Frank Miller kommt…“…🙂

    Und einer nach dem anderen kneift…


    In „Echtzeit“ gedreht… (s. Making Of)

    Dh. Minute für Minute, im Hier und Jetzt sozusagen…


    Und die Filmmusik geht einen nicht mehr aus den Ohren…

  • Ein wichtiges Thema. Danke fürs ansprechen. Im Moment müde vom Job. Daher nur kurz:

    Es ist imho sehr oft sehr wichtig, sich zu wagen, den "Zorn des Gerechten" auszuleben.

    Wenn einem Schwerkranken von einer "faulen" Person kein Wasser gebracht wird. Wenn "starke" Personen "schwache" Personen angehen usw usf.

    Mit liebender Güte handeln (auch kämpfen).

    Im Rahmen des Möglichen.


    Love & Peace