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Sinn und Zweck unseres Daseins

  • mooncake
  • 13. September 2025 um 15:40
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  • Mentus
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    • 15. September 2025 um 02:11
    • #26

    Das ist offensichtlich keine mindere Frage für dich...

    Was mir auffällt: Man kann z.B. fragen: "Was ist der Sinn dieses Verkehrsschildes (für mich, oder für die anderen, die am Verkehr beteiligt sind)", Der Sinn eines Arbeitsvertrages (für mich oder den Chef) ect.

    Aber ohne einen Bezugspunkt macht eine Sinn-Frage generell keinen Sinn, weil sich ein Sinn immer auf einen praktischen Nutzen oder Bedeutung für irgendwen bezieht. Wenn du jetzt frägst "Was ist der Sinn meines Daseins", dann ist da erstmal gar kein Bezugspunkt und du frägst ins Leere, weil es einen Sinn nur in Bezug auf irgendwas oder irgendwen geben kann. Was ist der Sinn eines Steins könnte man da genauso gut fragen. Oder der Sonne. Oder des Denkens.

    Oder du beziehst die Frage auf dich selbst und müsstest dann noch dazu ergänzen "...für mich?" (dabei jagt aber der Hund irgendwie seinem eigenen Schwanz nach) In dem Fall kannst auch nur du selbst die Antwort geben. Vielleicht ist ja dein Leben selbst schon die Antwort auf die Frage. Mir reicht das - zumindest meisstens.

    Soweit zum logischen Teil... aber ich kenn bei mir z.B. auch ein "was soll das alles?", "Warum der ganze Schmarrn?" Für den Fall, dass deine Frage in die Richtung geht, denk ich, es ist ein Hinterfragen, und ein Zeichen/Vermutung, dass man merkt, dass irgendwas nicht stimmt. Und vielleicht auch ein Ausdruck der Unzufriedenheit/Frust ect.

    Einmal editiert, zuletzt von Mentus (15. September 2025 um 02:29)

  • void
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    • 15. September 2025 um 07:55
    • #27
    mooncake:

    Mir kommt es vor, als wäre der Buddhismus die einzige Religion, die die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht beantwortet, noch nicht einmal stellt. Ist das nicht verwunderlich?

    Sinn hat viel mit Ordnung zu tun.

    Für viele Religionen ist die Welt etwas geordnetes - z.B eine Schöpfung die ein Schöpfer mit einem bestimmten Plan geschaffen hat. Und dann ist es natürlich Aufgabe/Sinn des einzelnen sich in den Plan einzufügen.

    Für den Buddhismus entsteht Leid dadurch, dass unsere Wünsche und Erwartungen nicht zu der Welt passen und schmerzhaft frustriert werden. Und wir sie von daher runter schrauben sollen.

    Während im Christentum das Abstehen von Sünde als Anvertrauen an Gott und seinen Plan gesehen wird, kommt das Ab stehen von Gier und Hass im Buddhismus ohne den Rückgriff auf "kosmische Ordnung" und "göttlichen Plan" aus. Für mich ist das kein Defizit.

    Und Sinn als Gefühl ergibt sich ja dadurch, dass Erwartungen wegfallen.

  • Qualia
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    • 15. September 2025 um 09:13
    • #28

    Auch im Christentum gibt es das Anzeichen: Mein schlechtes Gewissen als Hinweis auf unmäßig gehandelt haben. Verblende ich mein schlechtes Gewissen mit Ausblenden oder Rechtfertigen, wird es zu Scham oder Gleichgültigkeit gegenüber meinem Unwohlsein. Daran werde ich leiden, an der Verblendung, nicht an meiner Tat, sondern an meinem Selbstbetrug oder Selbstmitleid.

    Der Sinn meines Lebens ist also, Selbstbetrug und Selbstmitleid zu erkennen, um darüber lachen zu können. Wie befreiend das ist, erfahre ich mindestens im Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen. Nur glaube ich, dass es respektlos meinen Lehrern gegenüber ist. Verblendung.

  • Aravind
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    • 15. September 2025 um 12:10
    • #29
    mooncake:

    Das alles war ganz klar bestimmt vom Glauben an mein festes Ich, was ich damals nicht besser wissen konnte.

    Das ist ja auch genau richtig und hilfreich so. Der Weg geht IMHO von der kompletten Symbiose mit der Mutter und den Eltern, über die Entwicklung der Idee eines eigenen Egos, Überabgrenzung zur Hinterfragung der Eigenschaften des Selbst.

    Erst mal muss man sich als getrennt und selbstbestimmt erleben, um sich gut zu entwickeln. Später wirft man den Teil, der einem nicht gut tut, wieder über Bord.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Monikamarie
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    • 15. September 2025 um 12:43
    • #30

    Um befreit zu werden/sein bzw. Erleuchtung zu erlangen, muss man zunächst einmal ein gesundes Ego entwickelt haben.

    Ramesh Balsekar Februar 1994

    _()_ :heart:Monika

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    • 15. September 2025 um 14:37
    • #31
    Monika:

    Um befreit zu werden/sein bzw. Erleuchtung zu erlangen, muss man zunächst einmal ein gesundes Ego entwickelt haben.

    Ramesh Balsekar Februar 1994

    Da es kein Ego gibt, kann es auch kein gesundes oder ungesundes Ego geben. Was es gibt, ist die Vorstellung von einem Ich und die ist weit verbreitet. Für das vorgestellte Ego gibt es aber keine Benennungsgrundlage in der Realität. Man kann kein Phänomen aufzeigen auf das die Bezeichnung Ego zutreffen würde. Das ist wie beim Hasenhorn oder dem viereckigen Kreis.

    Das Festhalten an einem Ego ist somit nichts anderes als das Greifen nach dem Selbst, nur mit anderen Worten ausgedrückt. Somit ist die Auffassung von einem Ego ein grundlegendes Hindernis für die Befreiung aus Samsara.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Monikamarie
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    • 15. September 2025 um 15:07
    • #32

    Ohne dieses Festhalten bzw. vorgestellte Ego könntest Du hier gar nicht Widerrede halten, Helmut.

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    Helmut
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    • 15. September 2025 um 15:22
    • #33

    Meine Widerrede richtet sich gegen das Festhalten an der Vorstellung eines Egos, das es nicht gibt. Sie ist notwendig, weil das Festhalten an der Vorstellung von einem Ego etwas Gegebenes ist, nämlich ein aufzugebendes Hindernis, genauso wie das Greifen nach einem Selbst.

    Hält niemand mehr an der Vorstellung eines Ego fest, dann ist keine Widerrede mehr notwendig.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Monikamarie
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    • 15. September 2025 um 15:37
    • #34

    Ich kann die Vorstellung vom Ego doch erst aufgeben, wenn ich sie begriffen habe. Eben dazu gehört die Entwicklung einer klaren Sichtweise, die ohne ein gesundes Ego gar nicht möglich ist.

    Wenn ich dieses Ego loslassen möchte, muss ich gefestigt sein, relativ frei von Angst.

    _()_

  • Igor07
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    • 15. September 2025 um 15:58
    • #35

    Man sollte zuerst einen Kopf haben – nur dann kann man auch auf dem Kopf stehen. Am Ende aber kann es sein: kein Kopf, kein Ego, kein Selbst – und auch kein Problem. Mausetot.

    War ein Scherz, oder? ;)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Qualia
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    • 15. September 2025 um 16:04
    • #36

    Hier erscheint mein Problem mit dem Fremdwort Ego.

    Wenn ich stattdessen „Ich“ verwende, muss ich aber für „Ego“ ein anderes Wort nehmen. Denn ich weiß, dass ich ein vorübergehendes Ich habe. Sonst keine Kommunikation mit einem anderen vorübergehenden Ich.

    Darum verwende ich Person oder Persönlichkeit, denn das vorübergehende Ich glaubt, dass Person/Name ein beständiger Teil seines Seins ist, wie es das auch von seinem Körper glaubt. Wie kann das sein, wenn es selbst vorübergehend ist wie ein Windhauch?

    Buddha macht klar, dass „Ich“ vorübergehend erscheint, und wenn das bewusst wird, kann die Illusion erkannt werden, dass Person und Körper eben sich selbst gehören und nicht dem vorübergehenden Ich. Darum kann das „Ich“ die Person und den Körper ergreifen und loslassen. Hält es sich daran fest und ist sicher, dass es Person und Körper ist, dann bleibt das Leiden nicht aus, auf das Buddha mit den vier Wahrheiten verweist.

    Gebe deine Anhaftungen auf an Sinneslust und Sinnesleid, die von Körper und Person verursacht werden, den vergangenen und den zukünftigen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Qualia (15. September 2025 um 16:14)

  • mooncake
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    • 15. September 2025 um 16:16
    • #37
    void:

    Sinn hat viel mit Ordnung zu tun.

    Für viele Religionen ist die Welt etwas geordnetes - z.B eine Schöpfung die ein Schöpfer mit einem bestimmten Plan geschaffen hat. Und dann ist es natürlich Aufgabe/Sinn des einzelnen sich in den Plan einzufügen.

    Das gefällt mir. Vielleicht hängt meine Frage nach dem Sinn des Ganzen damit zusammen, dass im Buddhismus eine planvolle Schöpfung keine Rolle spielt. Kein Anfang. kein Ende. Die Welt dreht sich immer weiter und die Wesen wandeln weiter im Samsara.

    Wenn man in den Sternenhimmel schaut und sich vorstellt, wie unendlich groß das Universum ist, fragt man sich doch warum wir entstanden sind? Ich jedenfalls immer.

    void:

    Sinn hat viel mit Ordnung zu tun.

    Vielleicht gibt es viel mehr ordentliche Menschen als man denkt. :)

  • Qualia
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    • 15. September 2025 um 16:23
    • #38

    Die Unendlichkeit des Universums ist tatsächlich nur eine Vorstellung, denn alles ist endlich, nichts ist unendlich.

  • void
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    • 15. September 2025 um 20:11
    • #39
    mooncake:

    Wenn man in den Sternenhimmel schaut und sich vorstellt, wie unendlich groß das Universum ist, fragt man sich doch warum wir entstanden sind? Ich jedenfalls immer.

    Es ist interessant, zu schauen, was wir von Antworten auf eine solche Frage erwarten: Wir sind verunsichert über unseren Platz in der Welt und eine Antwort gibt uns Sicherheit.

    Das kleine ägyptische Kind fragt seine Eltern nach dem Sinn hinter den Sternen und diese erzählen dann vielleicht Geschichten über Nuit und den Himmelskarabäus. Und das Kind ist dann erleichtert, Teil einer großen Ordnung zu sein - eingebunden in Raum und Zeit.

    Ein kirgisischen Kind bekommt eine Geschichte von den sieben Wölfen erzählt, eine chinesisches die von Jadekaiser und alle Kinder sind zufrieden und froh, dass da eine große Ordnung ist , die einen Platz für sie hat - ein Kosmos - eine geordnete Welt.

    Sigmund Freud führte 3 große Kränkungen der Menschheit an:

    Wikipedia:

    Freud nennt drei große Einschnitte, die der naive Narzissmus des menschlichen Bewusstseins durch den historischen Fortschritt wissenschaftlicher Erkenntnis erlitten habe:

    1. Die kosmologische Kränkung: Die erste Erschütterung sei die mit dem Namen Kopernikus verknüpfte Entdeckung gewesen, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Weltalls ist (vgl. Kopernikanische Wende).
    2. Die biologische Kränkung: Die zweite Kränkung lag in der Entdeckung, dass der Mensch aus der Tierreihe hervorgegangen ist (Charles Darwin und andere).
    3. Die psychologische Kränkung: Die dritte Kränkung sei die von ihm entwickelte Libidotheorie des Unbewussten; ein beträchtlicher Teil des Seelenlebens entziehe sich der Kenntnis und der Herrschaft des bewussten Willens. Die Psychoanalyse konfrontiere das Bewusstsein mit der peinlichen Einsicht, (…) daß das Ich nicht Herr sei in seinem eigenen Haus.

    Der Buddhismus ist insofern eine eher merkwürdige Religion, als er überhaupt keine aufmunternde Worte findet um die Kränkungen zu mildern und die Geborgenheit des naiven Narzissmus zu retten. Kein Skarabäus, keine Wölfe, kein gütiger Himmelsvater der all seine Sterne gezählet hat und schaut das keiner fehlt!

    In dem Roman "Per Anhalter durch die Galaxis" wird die Diskrepanz zwischen unseren Wunsch nach Bedeutung und unserer tatsächlichen Bedeutung folgendermaßen thematisiert:

    Anhalter:

    Der Totale Durchblicksstrudel auf Froschstern B ist die grausamste Seelenfolter, der man ein fühlendes Wesen aussetzen kann. Umgeben ist er von einer 10 Meter grossen Stahlwölbung, die ihn vor den unaufhörlichen, nasskalten Winden schützt.

    Die Wirkung des Totalen Durchblicksstrudels bedient sich der Tatsache, wie gross und unendlich der Weltraum ist und, im Gegensatz dazu, wie unendlich winzig und unbedeutend ein Individuum darin ist. Wenn man in den Strudel gesteckt wird erhält man einen flüchtigen Eindruck in die ganze unvorstellbare Unendlichkeit der Schöpfung, und irgendwo darin sieht man einen winzig kleinen Pfeil, der auf einen mikroskopisch kleinen Punkt gerichtet ist und wo draufsteht: Das bist du.

    Der fiktiven Strudel widerlegt also das, was man im Buddhismus als Ich-Illusion beschreibt.

    Wahrscheinlich könnte man einen Befreiten als jemanden sehen, der keine Illusion über seine Bedeutung geht. Einem Buddha würde der Durchblicksstrudel nichts anhaben. Und genau weil dass das Ziel des Buddhismus ist, kann er so wenig an Falschen aber Tröstlichem anbieten.

  • mooncake
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    • 16. September 2025 um 05:44
    • #40

    Super!!!! Danke void

  • Samadhi1876
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    • 16. September 2025 um 10:56
    • #41

    Wir alle wurden geboren, weil unsere Eltern Geschlechtsverkehr hatten. Geschlechtsverkehr dient der Arterhaltung. Fortpflanzung.

    Die Urmenschen waren auch weitestgehend mit Nahrungsbeschaffung, sich schützen vor wilden Tieren, Kälte, Hitze, den ganzen Tag beschäftigt.

    Grosse Ablenkungen gab es nicht. Man hat miteinander getanzt, irgendwelche Spiele vielleicht noch gespielt.

    Je intelligenter Lebewesen werden, umso isolierter oder allein oder getrennt sie sich fühlen (auch vom Hier und Jetzt, und auch dem ganzen Universum, „allen Sternen“, umso mehr beginnen sie auch über etwas nachzudenken, in Frage zu stellen, als die Dinge einfach nur so anzunehmen wie sie sind.

    Der Buddha erfuhr das Einsein mit Allem, durch Meditation. Das sich alles beständig nur wandelt. Und das das Leben, auch wenn wir Schmerzen oder andere Empfindungen manchmal haben, im Grunde wie „in einem Traum zu leben ist“:

    Man wird durch Geburt (so ähnlich wie auch Sterne geboren werden), „eingeladen“, an diesem Spiel teilzunehmen. Wir selbst haben eigentlich gar keinen Einfluss darauf. Wir können nur immer Hier und Jetzt leben und etwas tun.

    Die heutige Menschenwelt ist mehr technisch und maschinengesteuert geworden. Der Mensch hat sich auch von seiner eigenen Natürlichkeit immer mehr entfernt. Bzw. sie ist ihm nur nicht mehr so bewusst.

    Warum das Universum existiert, oder wie das Leben auf der Erde genau entstanden ist, weiß der Mensch bis heute nicht. Muss er auch nicht, er sei denn er hat Angst, oder er hat Angst bekommen, weil er sich irgendwie verloren oder getrennt fühlt, oder Angst vor der Zukunft hat.

    Selbst wenn es noch einen anderen bestimmten Sinn und Zweck gäbe, was würde es daran ändern, täglich aufs Neue sein Leben leben „zu müssen“. Sich dem Leben und dem damit manchmal verbundenen Leiden stellen zu müssen.

    Der Buddha hat deshalb auch eine Praxis, eine „Anleitung“ dazu geliefert.

    Das Leben an sich, ist, wenn man es wieder erblickt, ein einziges Wunder, das größte Geschenk an jedes Lebewesen.

    Aber viele Menschen leben nicht mehr in Dankbarkeit und Demut und Freude darüber, weil sie dies nicht mehr so erkennen, wissen zu würdigen, zu schätzen, jeden neuen Tag.

  • pano
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    • 16. September 2025 um 22:34
    • #42

    In der Systemtheorie gibts den Ausspruch: "The purpose of a system is what it does".

    Im Buddhismus sehe ich die Sinnfrage eigentlich nicht beantwortet, man könnte sagen, der Buddhistmus stellt die Sinnfrage in Frage. Denn was unbeständic (anicca) ist, oder was leer ist (śunya), das kann auch keinen Dauerhaften Sinn haben.

  • Qualia
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    • 17. September 2025 um 00:23
    • #43
    pano:

    In der Systemtheorie gibts den Ausspruch: "The purpose of a system is what it does".

    Im Buddhismus sehe ich die Sinnfrage eigentlich nicht beantwortet, man könnte sagen, der Buddhistmus stellt die Sinnfrage in Frage. Denn was unbeständic (anicca) ist, oder was leer ist (śunya), das kann auch keinen Dauerhaften Sinn haben.

    aber einen relativ stabilen Sinn kann es haben, auch wenn der nicht beständig ist. Über das, was leer ist, gibt es keinen weiteren Sinn.

  • pano
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    • 17. September 2025 um 06:47
    • #44
    Qualia:
    pano:

    In der Systemtheorie gibts den Ausspruch: "The purpose of a system is what it does".

    Im Buddhismus sehe ich die Sinnfrage eigentlich nicht beantwortet, man könnte sagen, der Buddhistmus stellt die Sinnfrage in Frage. Denn was unbeständic (anicca) ist, oder was leer ist (śunya), das kann auch keinen Dauerhaften Sinn haben.

    aber einen relativ stabilen Sinn kann es haben, auch wenn der nicht beständig ist. Über das, was leer ist, gibt es keinen weiteren Sinn.

    Ich sehe da keinen Wiederspruch. Ich kann mein Leben als sinnvoll empfinden, das heißt eben nicht dass es so etwas geben muss wie einen durch die Religion gestifteten Sinn, unter dem sich alle einreihen können und sollten.

    Das Problem ist eben die Anhaftung am Sinn, und das betrifft auch "relativ stabilen Sinn", den Leute für sich gefunden haben. Empfindet man das Leben sinnvoll weil man anderen Leuten helfen kann, so wird es plötzlich sinnlos wenn man nicht mehr helfen kann (etwa weil man selbst hilfsbedürftig wird, oder weil sich die Leute nicht helfen lassen wollen). Findet man seinen sinn in der Arbeit, so wird das leben sinnlos wenn die Arbeit ausbleibt, etc. Findet man seinen Sinn in Familie und Haushalt, so leidet dieses Sinn-Konstrukt wenn die Kinder ausgezogen sind beträchtlich.

    Wenn der Sinn wegbricht, dann ist das schmerzlich. Die Anhaftung an einer Sinnvorstellung führt zu dukkha. So mancher Sinn ist eben eine Sinn-Illusion, kurz: Unsinn.

    In buddhistischen Zirkeln wird dem Leben durchaus oft ein Sinn unterstellt, eben der gutes Karma zu machen und für eine besseres nächstes Leben vorzusorgen, eine bessere Wiedergeburt zu erreichen. Darum dass ich das für eine illusion halte, darum mache ich hier kein Geheimnis.

  • JoJu91
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    • 19. September 2025 um 08:22
    • #45
    mooncake:

    Na gut, halten wir es jetzt wie der weise Buddha und denken nicht weiter drüber nach...

    Das Denken mit dem Alltagsbewusstsein hat seine Grenzen, weil bei vielen Fragen der Verstand selbst die Ursache, das Problem, ist.

    In der Zazen-Übung kommt der Tag, an dem wir über den Verstand hinausgehen können in das "Hishiryo-Bewusstsein", das nicht mehr belastet ist von der persönlichen Perspektive und damit weit intelligenter als der kleine Krämergeist.

    Das Hishiryo-Bewusstsein denkt, ohne zu denken.

    Es gibt uns die Antworten, die im Moment wirklich not-wendig sind.

    :angel:

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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