Hallo,
in meinem Posting geht es um Geselligkeit und Zurückgezogenheit. Ich erlebe Gesellschaft als etwas anstrengendes während ich mich in Zurückgezogenheit aber auch schnell einsam und traurig fühle. Was ich sehr Angenehm empfinde sind Retreats weil genau dort diese einmalige Atmosphäre herrscht, ich werde nicht traurig weil in Gesellschaft und es ist nicht anstrengend weil eben Schweigen angesagt ist. Das ist Gesellschaft als Druck erlebe kommt daher weil ich in sozialen Kontakten einerseits sehr unsicher bin, smalltalk langweilig finde, und überhaupt mit den vielen Leuten unglaublich viele Reize auf mich wirken die ich gar nicht so schnell verarbeiten kann und am Ende habe ich immer das Gefühl irgendetwas falsch gemacht zu haben und eben den Erwartungen der anderen nicht entsprochen zu haben. Was mir gut tut ist positives Feedback was man natürlich nicht dauernd bekommt und auch nicht erwarten kann. Wie ist es nun auf dem buddhistischen Weg. Sind Retreats bei denen man ganz allein meditiert und zurückgezogen lebt sinnvoll um evtl. das allein sein zu lernen so, dass man sich eben nicht einsam und abgeschottet fühlt, eben mehr die Verbundenheit spürt, sich mehr auf das hier und jetzt einlassen kann, die Momente häufiger werden in denen man sich und seinem Umwelt einfach spürt, wo das Denken einfach in den Hintergrund rückt, nicht wichtig ist ..... ich beschreibe das jetzt so weil ich die Momente oft habe, gerade gestern wieder als wie eine längere Wanderung durch den Wald machten und plötzlich genaus so ein Moment des reinen Seins auftauchte, alles löste sich auf in die momentanen Sinneseindrücke. Aber wäre es wirklich mein Weg und sollte ich da tiefer hineinzugehen? Und wenn ich es wirklich schaffen würde "mich mit mir ganz allein" wohl zu fühlen. Aber, wäre das mein Weg? Wird man dadurch nicht ein seltsamer eigenbrödler? Und sind wir nicht von Natur aus gesellige Wesen, aufeinander angewiesen, brauchen wir nicht immer wieder den Spiegel den uns die anderen vorhalten? Und, sollte ich nicht lieber daran arbeiten mich in Gesellschaft wohl zu fühlen? Smalltalk zu lernen, daran arbeiten beliebt zu sein ... irgendwie kommt mir das auch falsch vor ... da würde ich mich verbiegen. Weil so bin ich eben nicht. Ich würde mich freuen ein paar Gedanken von Euch zu hören.
Danke, Woodpecker