Jesus? Aus der buddhistischen Sicht?

  • Weil als Pelagius die Rechnung ohne den Wirt aller Wirte gemacht hatte, wurde er

    gerade vom Kirchenvater Augustinus erbittert verfolgt. Nach Augustinus geht es ja nicht darum geht was man tut oder nicht ( auch schlimmen Sündern wird vergeben) sondern sich der Gnade Gottes anzuvertrauen.

    Das ist die ganze Katastrophe der christlichen Kirche in 2 Sätzen. Durch Augustinus oder sonstwen kam es zu einer Entwicklung, bei der die "Pfaffen" Gott in der Vordergrund rückten. Die Weihnachten vor Corona war ich zum Weihnachtsgottesdient und die Pfafferin redete an Weihnachten eigentlichnur von Gott. Jesus kam mal in 1-2 Sätzen vor. Sie kam sich scheinbar auch ganz toll vor. Das habe ich an Pfarrern schon einige Male gesehen.


    Mit der Vorherrschaft von Gott geht es mit Jesus und seinen Lehren den Bach runter. Das Christentum wird zu einem Gottesglaube und nicht ein Glaube an Jesus. Im Islam ist es mit Mohammed sehr ähnlich. Ich vermute, dass der Gotteskram einee Eigendynamik entwickelt, weil die Kleriker so sehr viel besser die Leute kontrollieren können.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Diese Gedanken kann ich nachempfinden. Wobei ich das Problem nicht darin benennen würde, dass Menschen Erfahrungen machen, die sie Gott nennen wollen und forterhalten wollen. Mehr bei den genannten 'denen' die diesen Begriff und damit auch gewisse Erfahrungen vereinnahmen und das heisst auch ihn anderen aufdrängen wollen.

  • Mit der Vorherrschaft von Gott geht es mit Jesus und seinen Lehren den Bach runter. Das Christentum wird zu einem Gottesglaube und nicht ein Glaube an Jesus. Im Islam ist es mit Mohammed sehr ähnlich. Ich vermute, dass der Gotteskram einee Eigendynamik entwickelt, weil die Kleriker so sehr viel besser die Leute kontrollieren können.

    Das kann ich nur teilweise nachvollziehen. Es ist ja doch so, dass Jeschua (so weit sich da aus der literarischen Gestalt der Evangelien eine historische erschließen lässt) wie auch Mohammed sich ausdrücklich auf den "Gotteskram" zu ihrer Legitimation bzw. der ihrer Lehren bezogen. Wobei beide ja nur die heute prominentesten Vertreter eines Typus sind, der für den syrisch - koilesyrischen und angrenzenden arabischen und iranischen Kulturraum charakteristisch war: der Prophet. Vox prophetae vox dei. Jeschua war ja kein Einzelfall, nicht nur hinsichtlich der im Tanach überlieferten Vorgänger. Politisch - religiöse Spinner zur prophylaktischen Terrorismusbekämpfung ans Kreuz zu nageln, war Tagesgeschäft für die Besatzungsmacht. Was gerade Jeschua besonders machte, war vor allem sein Propagandist Scha'ul / Paulus. Dem er praktischerweise nicht mehr widersprechen konnte. Paulus "kannte" Jeschua nur aus Visionen - prosaischer ausgedrückt, handelte es sich wohl eher (wie auch bei Mohammed oder der notorischen Hildegard von Bingen) um epileptische Anfälle. Gerade Paulus folgte dem 'Prophetentypus' (auf den mW Toynbee als erster hinwies), wenn auch nicht so extrem wie später der Apokalyptiker Johannes.


    Das praktische an der so begründeten göttlichen Autorität eines Lehrers als Stimme Gottes, wenn sie denn erst einmal durch das Charisma dieses Lehrers hinreichend Akzeptanz gefunden hat, ist natürlich, dass sich diese Autorität übertragen und sogar verkaufen lässt - an und von weniger charismatischen Personen. Das funktioniert, weil das (konkret: das magische Brimborium mit den Sakramenten) eine reine Luftnummer ist, die einzig auf Glaube und Hoffnung beruht. Auf frommem Selbstbetrug. Okay, etwas Liebe ist auch dabei; ohne die wär' alles nix, wie Paulus meinte - wo er recht hat, hat er recht.


    Buddha hat sich nie auf irgendwelche Götter, Dämonen oder sonstigen Popanze als Quelle verlassen. Er war kein Prophet. Er hat gelehrt, was er selbst eingesehen hat - nicht, was ihm irgendwelche 'Visionen' eingeflüstert haben. Und wenn er mal ein Schwätzchen mit Brahma hielt, hat er dem gezeigt, wo's lang geht und wo er falsch liegt, nicht umgekehrt. Vor allem hat er eines gelehrt: wenn du aus der Scheiße raus willst, hilft kein hoffen, glauben, fasten und beten; auch nicht an einen gütigen transzendenten Vater (Freud hat dazu ein paar passende Bemerkungen gemacht). Du musst vielmehr etwas tun - vor allem aufpassen, wo du hintrittst. Natürlich musst du da auch erst einmal glauben - besser: hoffen - dass dieser Weg zur Freiheit führt. Aber diese Hoffnung / dieser Glaube (Śrāddha) ist nicht absolut oder bedingungslos, wie der von den Theisten geforderte - er steht unter dem Vorbehalt, sich verifizieren zu lassen. Hier und Jetzt - nicht in einem nebulösen Jenseits. Den Leuten verkünden: "im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen, und ich gehe jetzt hin, um dort einen Platz für euch bereit zu machen" ist ja zweifellos nett und die gute Absicht anerkennenswert. Aber dafür jetzt schon Miete zu zahlen - das ist was für Gimpel.


    So viel zur Erläuterung meiner ersten, kürzer gefassten Antwort, was Jesus aus buddhistischer Sicht ist: Irrelevant.

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  • Man kann es noch sachlicher sagen. Jesus Christus und Buddha waren zwei verschiedene Menschen die miteinander keinen Umgang hatten und deren Lehren sich nicht auf die Lehren der anderen Person stützten.


    Für irrelevant, für nicht weiter bedenkens oder nachdenkenswert auch in einem möglichen Bezug zu buddhistischen Lehren oder auch eigener Praxis könnte und wollte ich die Figur oder Person Jesus Christus nicht ausgeben.

  • Den Prophetischen und Wahrheitsverkündenwollenden Typ Mensch gibt es aber auch hier in Europa viel

    Ja, da hat dieser Kult nach seinem Bündnis mit den Machthabern tiefe Wurzeln geschlagen. Auch, wenn man heute als Verkünder göttlicher Eingebungen eher als Fall für die Psychiatrie eingestuft wird. Was ich gar nicht so verkehrt finde; die historische Erfahrung hat gezeigt, dass in den Köpfen solcher Leute die theoretische Liebe Gottes nur allzu oft mit seinem praktischen Zorn einhergeht.

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  • Den Prophetischen und Wahrheitsverkündenwollenden Typ Mensch gibt es aber auch hier in Europa viel

    Ja, da hat dieser Kult nach seinem Bündnis mit den Machthabern tiefe Wurzeln geschlagen. Auch, wenn man heute als Verkünder göttlicher Eingebungen eher als Fall für die Psychiatrie eingestuft wird. Was ich gar nicht so verkehrt finde; die historische Erfahrung hat gezeigt, dass in den Köpfen solcher Leute die theoretische Liebe Gottes nur allzu oft mit seinem praktischen Zorn einhergeht.


    Ich würde das gar nicht so verallgemeinern wollen. Es käme sehr darauf an, was das für ein Mensch ist, wie er sich allgemein so gibt, auch das Aussehen wäre bei einer solchen Spekulation nicht zu vernachlässigen. Ich stelle mir vor es ist eine sehr attraktive Frau mit einem erschlagend freundlichen Lächeln. Dazu vielleicht eine Hintergrundgeschichte über beeindruckende Leistungen dieses Menschens und dann wäre schliesslich noch die Frage nach dem Inhalt der Botschaft, die man anderen so preisgeben möchte: Es hat mir Gott geflüstert/es war eine göttliche Eingebung.


    Auch in diesem Fall wird es, denke ich meine Vorstellung weiter, sicher Menschen geben, die eine eigentlich schöne Botschaft nicht an sich herangetragen wissen wollen, und an einer möglichen schönen und vielleicht sogar rationalen Botschaft vorbeidenken wollen. Etwa in der Art, dass man sich die Frage stellt, wieviele von den einem selbst bekannten Psychologen diesen Menschen in eine Psychatrie hineindiagnostizieren würden. Oder man denkt sich einfach eine anonymen Querschnitt aus Psychologen und sagt dann über den eine eigene Meinung aus: dass man das nicht glaubt und auch nicht gut finden kann (die hübsche Dame die so leuchtend vorträgt aber insgeheim schon).


    Wie dem auch sei. Ich wollte zu Protokoll geben, dass auch hierzulande das Bedürfnis grosse Wahrheiten über Gott und Jesus und göttliche Botschaften usw zu verkünden, vorhanden ist. Sowohl auf Seiten derer die gerne über Gottes Existenz und sein Wirken erklären, wie auch auf der Seite, die lieber die andere Seite einnehmen und von einer theoretischen Liebe sprechen wo andere die dazu vielleicht lieber still bleiben, und etwas persönliches pflegen, weil sie gerade in den Worten 'Gottes Liebe' keine blosse Theorie erkennen sondern etwas Persönliches, worüber man öffentlich nicht reden möchte.


    Nun gehöre ich nicht zu den Christentumgeschädigten oder zu denjenigen, die eine unreflektierte christliche Erziehung und Einengung ihrer Entfaltungsmöglichkeiten erfahren haben. Es gibt auch keinen Hass, den ich auf vergangenes Unrecht und Unheil projezieren kann und demzufolge daran interessiert sein könnte, andere Menschen vor Christen und christlichen Dogmen und der Gewalt die unter und hinter diesen Gewändern wirken kann, zu warnen. 'Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott' - ist vielleicht kein Spruch aus der Bibel, aber er gehört zu der persönlichen Erfahrung und auch dem Gefühl der Liebe, von der ich mir vorstellen kann, dass manche Menschen diese Lebensweisheit im Vertrauen weitergeben wollen. Und das im Ernst zu jemanden sprechen, der vielleicht sein Leben anpacken sollte. Wenn mir das jemand sagt, der offenbar in sich ruht, einen grösseren Frieden ausstrahlt, und keine grossen weiteren Erklärungen über Gottes Macht und Grösse abgeben muss, damit ich am Ende nur seine Vorstellungen glaube, wenn ich das Gefühl hätte, bei diesem Ratschlag geht es wirklich um mich - ich könnte so einen Rat annehmen, vollkommen egal, auch wenn der Name 'Gott' im Widerspruch zu eigenen Vorstellungen stünde.


    Genau wie wohl alle Menschen, die in diesem Thread schreiben, bildete ich mir auch ein Bild von Jesus Christus mit Hilfe von Texten und Erklärungen anderer Menschen. Dazu kommt der Hintergrund meiner Lebenserfahrungen vor dem ich mir ich mir diese Person und sein Wirken und Wünschen und auch seine innere Haltung vorstelle. Diese Vorstellung ist bei mir so, dass ich in Jesus Christus ein Beispiel für Güte und auch eines von den wenigen Beispielen von Menschen sehe, die offenbar manche siddhis verwirklicht haben. Die Ansichten hierüber und damit auch diejenigen Ansichten über Inhalte mancher buddhistischer Texte in denen auch Götter und göttliches Wirken beschrieben werden, gehen naturgemäss auseinander. Mit einem persönlichem Bekenntnis in der Art: 'ich halte das für möglich' oder 'ich halte das nicht für möglich' oder 'ich halte die Beschäftigung mit dem was man in der Theorie und als Theorie 'den christlichen Glauben' nennt' oder 'ich halte die Figur Jesus Christus (die Vorstellungen und Empfindungen dabei) beispielsweise als Betrachtungsobjekt für eine Meditation gut oder nicht gut', ist finde ich, genug gesagt. Gesetzt den Fall, man möchte sich nicht die Mütze aufsetzen, anderen erklären zu wollen was Gott ist oder nicht ist, was so sachlich wirkend aber ja nur auf Zeugnisse anderer Menschen gestützt als (aus sich heraus und für sich selbst) für irrelevant erklärt wird. Am Ende ists eh nur mehr ein Gefühl und ein Wille dem man nachgibt, wenn man denkt und schreibt und sagt.

  • Auch, wenn man heute als Verkünder göttlicher Eingebungen eher als Fall für die Psychiatrie eingestuft wird

    ich will nicht wissen wie ein Psychiater reagiert, wenn Du zu ihm sagst. Das Ich ist eine Illusion. Die Welt ist der Geist selbst. In Wirklichkeit ist nichts abgetrennt von einander. Der Stuhl auf dem er gerade sitzt ist leer…

  • Auch, wenn man heute als Verkünder göttlicher Eingebungen eher als Fall für die Psychiatrie eingestuft wird

    ich will nicht wissen wie ein Psychiater reagiert, wenn Du zu ihm sagst. Das Ich ist eine Illusion. Die Welt ist der Geist selbst. In Wirklichkeit ist nichts abgetrennt von einander. Der Stuhl auf dem er gerade sitzt ist leer…


    Wenn man das mit Panik in den Augen spricht ist es sicher etwas anderes, als wenn man das selbstsicher sagt. Je nachdem wird wohl die Reaktion ausfallen.


    Was von Sudhana auch gesagt werden wollte (so verstehe ich es jedenfalls) war ja eigentlich das: göttliche Eingebungen sind nicht möglich, (ich glaube) das gibt es nicht. Statt allerdings den Bezug zur eigenen Einschätzung anzugeben werden hypothetische Psychologen erklärt, denen man die eigene Vorstellung in den hypothetischen Mund legt. So klingt es gewichtiger und sicherer dass so etwas ganz und gar nicht sein kann und höchstens etwas Krankes darstellt, was man behandeln muss. Zu diesem Muster fällt mir auch Foucault ein und die Erfindung des Wahnsinnigen. Das andere, das Unverstandene für Pathologisch zu erklären ist eine Form der Machtausübung, eine Form den Diskurs beherrschen zu wollen, indem man eben ein vernichtendes also abschliessendes Urteil fällt.

  • Ich frage mich ob Buddha oder Jesus. Die müssen zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen sein.

    Um soviel Einfluss zuhaben.


    Wenn doch Buddha heute geboren werden würde und würde lehren. Hätte er überhaupt eine Chance?

  • Ich frage mich ob Buddha oder Jesus. Die müssen zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen sein.

    Um soviel Einfluss zuhaben.


    Wenn doch Buddha heute geboren werden würde und würde lehren. Hätte er überhaupt eine Chance?


    Eine anscheinend häufig gedachte Frage. Ich würde einen solchen Buddha jedenfalls aufsuchen und ich denke viele andere Menschen auch. Wenn sich um einen Buddha keine Gefolgschaft bildet, darf man annehmen, dass es ihn nicht belasten würde. Also die mögliche Chance gälte dann für andere, nicht für diesen Buddha, denn er hat die gewichtigste Chance ja ergriffen und Nibbana erreicht.

  • Eine anscheinend häufig gedachte Frage. Ich würde einen solchen Buddha jedenfalls aufsuchen und ich denke viele andere Menschen auch. Wenn sich um einen Buddha keine Gefolgschaft bildet, darf man annehmen, dass es ihn nicht belasten würde. Also die mögliche Chance gälte dann für andere, nicht für diesen Buddha, denn er hat die gewichtigste Chance ja ergriffen und Nibbana erreicht.

    So Menschen muss es geben, dass diese keine Gefolgschaft haben, liegt wohl eher daran, dass die weise genug sind besser die Klappe zu halten. „Die Richtige Zeit am Richtigen Ort“

    Einmal editiert, zuletzt von SpektrumRot ()

  • Paulus "kannte" Jeschua nur aus Visionen - prosaischer ausgedrückt, handelte es sich wohl eher (wie auch bei Mohammed oder der notorischen Hildegard von Bingen) um epileptische Anfälle.

    Aha. Habe erwägt, dass du recht haben könntest. Du weißt es aber nicht. Bei einem könnte das so gewesen sein, aber nicht bei beiden. Ich fand Deinen Beitrag erheiternd, provokant und etwas .....taktlos als Antwort an jemanden der sehr an Jesus hängt. :grinsen:

    Und wenn er mal ein Schwätzchen mit Brahma hielt, hat er dem gezeigt, wo's lang geht und wo er falsch liegt, nicht umgekehrt.

    Das ist etwas was ich bis heute nicht glauben mag. Auch etwas was sich Theisten kaum vorstellen können. Das wäre ja Wahnsinn, wenn das so wirklich ist wie es in den Schriften steht.

    So viel zur Erläuterung meiner ersten, kürzer gefassten Antwort, was Jesus aus buddhistischer Sicht ist: Irrelevant.

    Ich habe den Eindruck Buddha und Jesu waren Arhats. Stelle keinen Arhat zu, besonderer gewesen zu sein als ein anderer.

    Auch, wenn man heute als Verkünder göttlicher Eingebungen eher als Fall für die Psychiatrie eingestuft wird.

    Die Hinduisten und Yogis nennen Erwachen / Nibbana ja auch Gottverwirklichung.

    Da geht es eher darum, dass jeder Arhat selbst Gott wird, und ich finde das spannend.

    Sie sehen sich dann als Götter ( manche ) und gelten für andere als ein Gott.

    Werden dann verehrt. In dieser Kultur gilt man nicht als verrückt deswegen. Ist auch gut so, finde ich. ^^

    Gesetzt den Fall, man möchte sich nicht die Mütze aufsetzen, anderen erklären zu wollen was Gott ist oder nicht ist, was so sachlich wirkend aber ja nur auf Zeugnisse anderer Menschen gestützt als (aus sich heraus und für sich selbst) für irrelevant erklärt wird. Am Ende ists eh nur mehr ein Gefühl und ein Wille dem man nachgibt, wenn man denkt und schreibt und sagt.

    Ah ja. Stimmt. Deine Beiträge sind so verkantet und kompliziert, hoch gedacht, schwer zu lesen.

    Wollte ich mal sagen, aber manches verstehe ich, aber du denkst auch viel und gibst hier auch dem Willen nach zu schreiben und zu sagen.

    ich will nicht wissen wie ein Psychiater reagiert, wenn Du zu ihm sagst. Das Ich ist eine Illusion.

    Ja, das stimmt, :grinsen: aber es kommt darauf an in welcher Verfassung jemand ist der das zu einem Psy. sagt. Auf den Gesamteindruck.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Ja, das stimmt, :grinsen: aber es kommt darauf an in welcher Verfassung jemand ist der das zu einem Psy. sagt. Auf den Gesamteindruck

    Es gibt manche die sind etwas zu abgedreht, ich mag den Begriff Psychotisch nicht unbedingt, sondern eher die haben die Kontrolle verloren.

    Es ist sehr sehr schwer in seinen Bemühungen oftmals unmöglich diese Personen nochmal nochmal zu „Erden“

    Aber so ganz schwarz und weiß, sehe ich es nicht, es gibt manche die fangen an abzudrehen, aber kann sie „Erden“ und mit Erden meine ich nicht ihre Wahnvorstellung, als Quatsch zu bezeichnen, sondern eher an ihre Meta Ebene zu appellieren. Das sie was sie erleben einfach nur loslassen.



    Ich lass das Buch die „Entstehung des Bewusstseins“ ein Schinken aus den 60er, was er für Beispiele beschrieb, heute würde man die als schwer psychotisch mit Neuroleptika behandeln.

    Guter Buchtip „Abenteuer Diagnose“ ein Psychiater der mit dem ICD-10 Code mitarbeitete.


    Dann gibt es tolle Dokus bei ARTE wie Angststörung eine Mode-Diagnose wurde.



    Was ich sagen will, es gibt Menschen die durchaus es verloren haben und psychotisch sind.

    Aber heute in der modernen Psychiatrie jeder als, Manisch, Depressiv, Psychotisch oder sonst was diagnostiziert wird, weil es Mode ist…

  • aber du denkst auch viel und gibst hier auch dem Willen nach zu schreiben und zu sagen.


    Natürlich. Wobei es richtiger heisst, einem Wunsch nachzugeben. Der Begriff Wille drückt ja etwas aktives und nicht passives aus, da habe ich mich zu leichtfertig ausgedrückt und du hast das übernommen.


    Ich hatte insbesondere auf das Gefühl verweisen wollen, dem man beim Denken und Schreiben folgt und dem man auch unbewusst nachgibt. Mancher elaboriert vorgestellte, und dswg auf den ersten Blick mächtig wirkende Ideenkomplex (eine Erklärung) ist beim genaueren Hinsehen nämlich eigentlich viel kleiner/weniger Information als es den Anschein machen kann. Da kann man sehen: es ist eigentlich bloss Ausdruck eines einzigen Gefühles.

  • Manchmal frag ich mich .. Was wäre wenn Jesus tatsächlich Wiedergeburt , Nicht selbst und Nirvana gelehrt hätte. Wäre er nicht am selben Tag schon gekreuzigt worden. Vielleicht hat er seine Lehre den Zeitumständen angepasst.

    Oder vielleicht ist Jesus einfach ein Heiliger aber kein Philosoph.

    Schopenhauer meinte ja mal ..

    Zitat

    Ein Heiliger kann voll des absurdesten Aberglaubens sein, oder er kann umgekehrt ein Philosoph sein: Beides gilt gleich. Sein Tun allein beurkundet ihn als Heiligen.“ ―Arthur Schopenhauer

  • Hallo Kaiman,

    ich denke, niemand kann unbeschadet in einer Tradition etwas behaupten, was fast die gesamte Gesellschaft vor den Kopf stößt, schon gar nicht vor 2000 und mehr Jahren.

    Auch Mohammed bezog sich ja auf den Gott der Juden, die Bibel, die Propheten. Aber er war eine Rettung der arabischen Welt.


    Jesus wurde aber als Gefahr gesehen von den Pharisäern. Und damit hatten sie ja auch recht.


    Buddha hat und konnte auch nur aus seiner Tradition heraus sprechen.

    Was denn sonst?

    Aber in Indien gehört es eben auch zur Tradition, dass "Heilige Männer" geschützt werden.


    Bei uns wurden solche Männer und Frauen durch die katholische Kirche früher verbrannt und heute von der Gesellschaft in der Psychiatrie versteckt.


    Amen

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Manchmal frag ich mich .. Was wäre wenn Jesus tatsächlich Wiedergeburt , Nicht selbst und Nirvana gelehrt hätte. Wäre er nicht am selben Tag schon gekreuzigt worden. Vielleicht hat er seine Lehre den Zeitumständen angepasst.

    Oder vielleicht ist Jesus einfach ein Heiliger aber kein Philosoph.

    Schopenhauer meinte ja mal ..

    Zitat

    Ein Heiliger kann voll des absurdesten Aberglaubens sein, oder er kann umgekehrt ein Philosoph sein: Beides gilt gleich. Sein Tun allein beurkundet ihn als Heiligen.“ ―Arthur Schopenhauer


    Allerdings war Schopenhauer ein depressiver Philosoph. Und ein Heiliger der Aberglauben anhängt kann kein Heiliger sein, ausser man will es so sehen. Oder etwa nicht?

  • Buddha hat und konnte auch nur aus seiner Tradition heraus sprechen.

    Was denn sonst?


    Vielleicht wars ja so, dass er keiner Tradition anhing, nicht nach Hörensagen ging, und aus eigener Kraft alle Trübungen des Geistes vernichtet hat?


    Was denkst du, was war es für eine Tradition der Buddha folgte?

  • Allerdings war Schopenhauer ein depressiver Philosoph

    Eher war vom seiner Gemütsverfassung bestimmt nicht der heiterste Mensch. Ich glaube aber nicht das ein depressiver Mensch die Kraft gehabt hätte sich so sehr der Philosophie zu verschreiben und gegen alle Widerstände so ein Werk hervorgebracht hätte.

    Und ein Heiliger der Aberglauben anhängt kann kein Heiliger sein, ausser man will es so sehen. Oder etwa nicht?

    Ich glaub du erwartest zuviel . Heiligkeit geht vom Willen und seinen Taten aus nicht vom Intellekt.

    Einmal editiert, zuletzt von Kaiman () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler

  • Er hat nur erkannt das SEIN Gott auch sein Vater ist. Im liebenden und strafenden. Mit dem Gott muss man verhandeln um zu wachsen wie mir seinem eigenen Vater.

  • Zitat

    Ich fand Deinen Beitrag erheiternd, provokant und etwas .....taktlos als Antwort an jemanden der sehr an Jesus hängt.

    Muss ich dann voraussetzen, dass er in gleicher Weise an Paulus hängt? Davon mal abgesehen, dass es in einem buddhistischen Forum gewiss erlaubt sein muss, diese
    Gottessohnschaft schlicht als eine theistische Verirrung zu bezeichnen. Wenn man als Jesus- oder Gottesgläubiger an einem buddhistischen Forum teilnimmt, muss man das in Kauf nehmen können, sonst ist man hier fehl am Platz. Hier ist Jeder willkommen - aber das heisst nicht 'hier hat jeder recht'.

    Ich habe den Eindruck Buddha und Jesu waren Arhats.

    Ich weiss zwar nicht, worauf sich dieser Eindruck stützt, aber meinetwegen. Bleibt die Frage: hat das irgendeine Relevanz für Deine buddhistische Praxis?


    Man braucht lange Beine, um zwei Wege wenigstens ein Stück weit gleichzeitig zu gehen. Es wird zunehmend unbequemer, da noch die Grätsche zu machen und irgendwann fällt man. Hoffentlich wenigstens auf den Arsch und nicht auf die Nase. Auf dem sollte man erst mal ein Weilchen sitzen bleiben und vor allem diesen ganzen Arhat-Bodhisattva-Messias-Firlefanz vergessen. Es geht um Dich, was juckt Dich Jesus?

    ich will nicht wissen wie ein Psychiater reagiert, wenn Du zu ihm sagst. Das Ich ist eine Illusion.

    Nicht, dass ich die Notwendigkeit sähe, einen wegen professionellen Rates aufzusuchen. Ich hatte mal eine Weile einen sehr netten Kontakt mit einem klinischen Psychologen und denke, ich hätte auch kein Problem, mich mit einem Psychiater über das Thema auszutauschen. Wenn er kein Idiot und wissenschaftlich einigermaßen auf dem Laufernden ist (z.B. Thomas Metzingers Arbeiten kennt) dürfte das für ihn auch kein Problem sein. Ein Psychiater, der einzig auf Grund einer solchen Aussage die (Verdachts-)Diagnose Depersonalisation bzw. dissoziative Störung stellt, sollte sein Studiengeld zurückgeben und es besser als Gesundbeter versuchen. In der Regel sind solche Leute jedoch für ihren Job besser qualifiziert, als Manche zu glauben scheinen.


    Aus Penibilitätsgründen noch eine Anmerkung dazu:

    Zitat

    Jesus wurde aber als Gefahr gesehen von den Pharisäern. Und damit hatten sie ja auch recht.

    Der Hohe Rat, also die Jerusalemer Priesteraristokratie, die mit den Römern kollaborierte, waren Sadduzäer. Da wäre die Erzählung auch plausibel, dass die den Unruhestifter, der die wichtige Funktion des Tempels als internationales Finanzzentrum bedrohte, beim römischen Präfekten anschwärzten. Dass der den Unruhestifter erst nach Bedenken und auf Druck des Rates und des jüdischen Pöbels verurteilt haben soll, ist ziemlich unwahrscheinlich; eher eine spätere 'Schönung', die aus Missionierungsgründen darauf abzielte, die römischen Besatzer von aller Schuld für die Hinrichtung freizusprechen und diese der jüdischen Konkurrenz in die Schuhe zu schieben. Was dann zu einem hartnäckigen Ansatzpunkt für christliche Judenfeindschaft mit wiederkehrenden mörderischen Episoden wurde. Selbst dran schuld. "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder" - mit dieser Offerte sollen sie laut Matthäus Pilatus rumgekriegt haben. Na bitte, das können sie haben.


    Aber solche Leute ohne viel Federlesen zu liquidieren, gehörte zur Stellenbeschreibung eines römischen Präfekten. Diese ganze Kargeschichte, wie sie von den Evangelien überliefert wurde, strotzt nur so von historischen Ungereimtheiten.


    Die Pharisäer hatten übrigens ihre eigenen Probleme mit den Sadduzäern und mit den Römern sowieso. Trotz aller jesuanischen Polemik waren die essenische und (später sog.) johanneschristliche Strömung im Grunde radikale Ableger des Pharisäertums. Die Übergange waren da wohl auch fließend - der verräterische (angeblich wegen Enttäuschung über Jesus mangelnden Eifer, das davidische Königreich wieder zu errichten) Apostel Judas Ischarioth war Zelot - in römischen Augen ein Terrorist.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Er hing nicht, er ging, aber da er nunmal nach brahmanischer Tradition erzogen war, hat dies ja auch Einfluss auf ihn gehabt. Er hat ja sogar noch auf ihren Gott gehört, ganz abgesehen davon, dass er ohne seine Erfahrungen als Asket und seine Lehrer nicht von "alleine" erleuchtet wurde. Alles ist Vorbereitung.


    Und um verstanden zu werden, sprach er "ihre" Sprache und stellte sich auf ihre Bedürfnisse ein.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)


  • Macht für mich wenig Sinn. Verstehe ich nicht.

  • Ein Thema was mir am Hinterkopf juckt.

    Ich halte nichts vom Christentum, aber Jesus ist irgendwie eine andere Nummer.

    ...

    Was ist euere Meinung?

    Ich habe keine Meinung dazu, weil ich Glauben habe. Dieser Glaube führt dazu, dass ich sehr viel vom Christentum halte. "Aus buddhistischer Sicht" kann ich also nichts beitragen.

    PS: Befremdlich finde ich, dass du deinen Thread in der Abteilung "Anfängerbereich" eröffnet hast. Du scheinst also davon auszugehen, dass "Anfänger" im Buddhismus auf der Basis des Christentums starten. Das kann ich nicht nachvollziehen, weil mir die gesellschaftliche Gegenwart eher als "weltlich" bis z.T. sogar als "anti-religiös" erscheint.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]