Missbrauch in einem Hamburger Karma Kagyü-Zentrum

  • Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung


    Es wurde gelöscht.

    gibts auch nicht mehr auf der Plattform.

    Auf YT aber:


    External Content youtu.be
    Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.

  • Ich zitiere mal daraus:

    Zitat

    In der Zeitschrift Ursache/Wirkung No.129 berichtet der Herausgeber der Zeitschrift Hendrik Hortz von einem Missbrauch im TTC Hamburg. Leider wertet er dabei die Kompetenzen und die Qualität der Arbeit unserer Vertrauenspersonen stark ab, ohne sein negatives Urteil durch eine gründliche Recherche und sicheren Fakten untermauern zu können. Das bedauern wir sehr, weil der Komplexität des Geschehens aus unserer Sicht, in diesem Artikel in keiner Weise Rechnung getragen wird.

    Tatsächlich haben unsere Vertrauenspersonen den schwierigen und komplexen Klärungs- und Aufarbeitungsprozess soweit es ging unterstützend begleitet und als Vorstand der DBU möchten wir betonen, dass wir voll und ganz hinter unseren Vertrauenspersonen stehen. Wir sehen das Leid, das der betroffenen Frau durch das unethische Verhalten eines buddhistischen Lehrenden angetan wurde und verstehen ihren Zorn und ihre Unzufriedenheit angesichts der Entwicklung der Situation sehr gut. Ihr gilt unser ganzes Mitgefühl.

    Sie haben diesen Fall sehr ernst genommen und sich viele Stunden Zeit genommen, um zu beraten, wie sie hier am besten Hilfe leisten können. Insofern können wir mit Sicherheit sagen, dass unsere Vertrauenspersonen mit bester Intention und hohem Engagement gehandelt haben, um der Betroffenen und der Situation gerecht zu werden, auch wenn sie dabei manchmal an ihre eigenen Grenzen gekommen sind.

    Als sich das Risiko für Rollenkonflikte zeigte, haben die beteiligten DBU-Vertrauenspersonen dies selbstkritisch reflektiert, sich daraufhin zurückgezogen – nicht ohne vorher zu versuchen, gemeinsam mit der Frau neutrale Gesprächspartner zu finden.

    Dorothea Nett wird hier nicht namentlich genannt. Ich kann bezeugen, dass sie im Gespräch gesagt hat, es sei ja verwunderlich, dass die Betroffene sich erst nach vier Jahren gemeldet/geoutet habe. Da rastete ich aus: denn die Geschädigte hat sich ja erstaunlich schnell gemeldet, da im Vergleich die meisten Missbrauchsopfer sich noch gar nicht so schnell sammeln und klar ausdrücken können über das Geschehen, weil sie noch viel zu sehr unter Schock stehen. So im Verlauf bei Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche. Manchmal dauert es bis zu zwanzig, dreißig Jahre, dass ein Missbrauchsopfer sich ein Herz fasst und darüber sprechen kann. Ich brachte in dem Rundgespräch meine Empörung zum Unverständnis der Frau Nett zum Ausdruck. Man muss sich vorstellen, dass Frau Nett eine Psychotherapeutin ist! Es macht mich fassungslos, wie eine Psychotherapeutin, jemand vom Fach, so sprechen kann. Der einzige Hintergrund kann nur sein: sie war befangen, da sie doppelt verstrickt war. Sie musste hinter Lama Dawa stehen und gleichzeitig Vertrauensperson bei der DBU sein.

    Kaum zu fassen!!!

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Zitat

    Außerdem haben wir aus diesem Fall gelernt - haben den Kreis der Vertrauenspersonen erweitert und die Aufgaben und die Verantwortung der Vertrauenspersonen nochmals klarer definiert.

    Das hattest du nicht zitiert ...

  • Dorothea Nett wird hier nicht namentlich genannt. Ich kann bezeugen, dass sie im Gespräch gesagt hat, es sei ja verwunderlich, dass die Betroffene sich erst nach vier Jahren gemeldet/geoutet habe. Da rastete ich aus: denn die Geschädigte hat sich ja erstaunlich schnell gemeldet, da im Vergleich die meisten Missbrauchsopfer sich noch gar nicht so schnell sammeln und klar ausdrücken können

    Warst du bei dem Gespräch dabei?

    Falls ja, wurde keine Vertraulichkeit vereinbart?


    Oder bist du die Betroffene? Ich komme u.a. drauf, weil du an anderer Stelle geschrieben hattest, du seiest sicher, "die" würden sicher mitlesen ... und auch jetzt könntest du "bezeugen" ...


    Das mit "den meisten" stimmt meines Erachtens nicht. Es ist ein großer Unterschied, ob man als Kind oder als erwachsene Frau misshandelt wurde, auch in der Art der Verarbeitung.


    Dass es nicht angebracht ist, dass eine Therapeutin aus der gleichen buddhistischen Richtung das Opfer unterstützt, hat die DBU ja schnell gelernt und ihre Struktur entsprechend geändert.


    Ich finde den ganzen Thread hier recht unglücklich. Fast keiner kennt die Fakten, hat mit den Betroffenen geredet. Wir können uns nur empören oder irgendeine Meinung zusammenfantasieren ...

    Wem hilft das wirklich weiter?

    Und falls die Betroffene hier tatsächlich mitliest, ist das nicht ein ständiges Rumrühren in ihren Wunden?

  • Zitat

    Außerdem haben wir aus diesem Fall gelernt - haben den Kreis der Vertrauenspersonen erweitert und die Aufgaben und die Verantwortung der Vertrauenspersonen nochmals klarer definiert.

    Das hattest du nicht zitiert ...


    Ganz genau. Hier widersprechen sie sich allerdings selbst. Erst stellen sie sich vor Frau Nett, heben die Qualität ihrer Arbeit und ihre Kompetenz hervor, dann schreiben sie, dass sie diesen Bereich optimiert haben. War wohl qualitativ doch nicht so hochwertig und kompetent.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • Ganz genau. Hier widersprechen sie sich allerdings selbst. Erst stellen sie sich vor Frau Nett, heben die Qualität ihrer Arbeit und ihre Kompetenz hervor, dann schreiben sie, dass sie diesen Bereich optimiert haben. War wohl qualitativ doch nicht so hochwertig und kompetent.

    Ich sehe darin keinen Widerspruch. Man kann durchaus kompetente Arbeit leisten aber dennoch im Nachgang sehen, dass es weiterhin die Möglichkeit zur Verbesserung gibt. Ich würde mir eher Sorgen machen, wenn es heißen würde es gäbe keinerlei Bedarf oder Möglichkeit etwas zu verbessern. Es ist ja gerade wichtig, dass man Raum zur Verbesserung schafft - und dazu gehört auch anderen die Möglichkeit zum wachsen, lernen und verändern einzuräumen.

    Meine Erwartung an so ein Team von Vertrauenspersonen ist, dass nach einem Fall eine Art Retrospektive / Review stattfindet und analysiert wird, was gut und schlecht lief und entsprechend auch, was in Zukunft verbessert wird.

    _()_

  • Ich finde den ganzen Thread hier recht unglücklich. Fast keiner kennt die Fakten, hat mit den Betroffenen geredet. Wir können uns nur empören oder irgendeine Meinung zusammenfantasieren ...

    Fast keiner - außer der Journalist, der den Artikel geschrieben hat, über den wir hier unsere Meinung "zusammenfantasieren".

  • Zitat

    Außerdem haben wir aus diesem Fall gelernt - haben den Kreis der Vertrauenspersonen erweitert und die Aufgaben und die Verantwortung der Vertrauenspersonen nochmals klarer definiert.

    Das hattest du nicht zitiert ...


    Ganz genau. Hier widersprechen sie sich allerdings selbst. Erst stellen sie sich vor Frau Nett, dann schreiben sie implizit, dass das, was da gelaufen ist, optimierungsbedürftig war.


    Ganz genau. Hier widersprechen sie sich allerdings selbst. Erst stellen sie sich vor Frau Nett, heben die Qualität ihrer Arbeit und ihre Kompetenz hervor, dann schreiben sie, dass sie diesen Bereich optimiert haben. War wohl qualitativ doch nicht so hochwertig und kompetent.

    Ich sehe darin keinen Widerspruch. Man kann durchaus kompetente Arbeit leisten aber dennoch im Nachgang sehen, dass es weiterhin die Möglichkeit zur Verbesserung gibt. Ich würde mir eher Sorgen machen, wenn es heißen würde es gäbe keinerlei Bedarf oder Möglichkeit etwas zu verbessern. Es ist ja gerade wichtig, dass man Raum zur Verbesserung schafft - und dazu gehört auch anderen die Möglichkeit zum wachsen, lernen und verändern einzuräumen.

    Meine Erwartung an so ein Team von Vertrauenspersonen ist, dass nach einem Fall eine Art Retrospektive / Review stattfindet und analysiert wird, was gut und schlecht lief und entsprechend auch, was in Zukunft verbessert wird.


    Nun, ich meinte dies, weil ich sicher weiß, das der Rat der DBU die Arbeit von Frau Nett nicht kompetent und qualitativ hochwertig beurteilte, sondern ihr Agieren problematisch fand. Dieser Teil ist auch nicht, wie unterstellt, schlecht recherchiert.


    Ich schau mal, was hinter dieser Stellungnahme steckt. Das kommt mir seltsam vor. Erst muss Frau Nett ihre Sachen packen, weil sie ihrer Rolle als Missbrauchsbeauftragte nicht gerecht wurde - und das ist zurückhaltend formuliert - und dann stellt man sich öffentlich hinter sie und unterstellt dem darüber Berichtenden schlechte Recherche?

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • Man kann hier ja eigentlich auch mal anerkennend zusammenfassen: im Faden wurde ja eigentlich in der Argumentation schon darauf geachtet dass nicht alle Fakten offen liegen. Und ein Augenmerk wurde die Frage gelegt ob Befangenheit vorlag, bei den Personen aus dem Kreise des Hamburger Zentrums die sich in der DBU qua Amt mit Anna als potentiellen Missbrauchsopfer auseinander setzten. Und hier gesteht die DBU ja ein, dass die Strukturen ungenügend waren. Dass man nun die Ehrenamtliche nicht über die Planke schickt ist auch irgendwie nachvollziehbar (ohne alle Details zu kennen, ich Urteile nicht ob das angemessen oder unangemessen ist). In gewisser Weise bestätigt die Stellungnahme zentrale Aspekte der Berichterstattung von Hendrik. Unklar bleibt, an welcher Stelle nun der Artikel in U/W mangelhaft gewesen wäre, das wird nicht mit Fakten unterfüttert. Es wird auch seitens der BDU bestätigt, dass der Lama ethisch falsch gehandelt habe.


    Ich vermute Hendrik hat die DBU während der Recherche um eine Stellungnahme gebeten (würde zumindest einem journalistischen Vorgehen entsprechen). Und da scheinen die Struktur-Anpassungen noch kein Thema gewesen zu sein, sonst wäre das ja auch im Artikel thematisiert worden (oder eine entsprechende Auslassung durch die Stellungnahme explizit bemängelt worden).


    Ich lese die Stellungnahme also als Bestätigung des Kerns des Artikels aus U/W, versehen mit dem Versuch eine Mitarbeiterin aus der “Schusslinie” zu nehmen (systemisches vs individuelle Verantwortung ist aus meiner Sicht kein entweder oder, aber das ist nochmal eine viel offenere Diskussion und kaum für ).


    Es bleibt zu hoffen dass zukünftige Hilfesuchende nicht mehr in die selbe Konstellation tappen müssen.

    Edited once, last by pano: Formulierungen nochmal angepasst. ().

  • Dorothea Nett wird hier nicht namentlich genannt. Ich kann bezeugen, dass sie im Gespräch gesagt hat, es sei ja verwunderlich, dass die Betroffene sich erst nach vier Jahren gemeldet/geoutet habe. Da rastete ich aus: denn die Geschädigte hat sich ja erstaunlich schnell gemeldet, da im Vergleich die meisten Missbrauchsopfer sich noch gar nicht so schnell sammeln und klar ausdrücken können über das Geschehen, weil sie noch viel zu sehr unter Schock stehen. So im Verlauf bei Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche. Manchmal dauert es bis zu zwanzig, dreißig Jahre, dass ein Missbrauchsopfer sich ein Herz fasst und darüber sprechen kann. Ich brachte in dem Rundgespräch meine Empörung zum Unverständnis der Frau Nett zum Ausdruck. Man muss sich vorstellen, dass Frau Nett eine Psychotherapeutin ist! Es macht mich fassungslos, wie eine Psychotherapeutin, jemand vom Fach, so sprechen kann. Der einzige Hintergrund kann nur sein: sie war befangen, da sie doppelt verstrickt war. Sie musste hinter Lama Dawa stehen und gleichzeitig Vertrauensperson bei der DBU sein.

    Kaum zu fassen!!!

    Das, worauf es mir ankommt, ist dieses, dass eine Psychotherapeutin sagt, sie wundere sich, dass sich die Betroffene "erst" nach vier Jahren meldet.

    Zitat

    Außerdem haben wir aus diesem Fall gelernt - haben den Kreis der Vertrauenspersonen erweitert und die Aufgaben und die Verantwortung der Vertrauenspersonen nochmals klarer definiert.

    Das hattest du nicht zitiert ...

    Stört mich in diesem Zusammenhang nicht, dass ich das nicht zitiert hatte.

    Vielmehr die Tatsache, dass eine Fachperson offensichtlich gar keine Ahnung hat von dem, was im Inneren einer Geschädigten vorgeht (eine Fachperson!), macht mich fassungslos.

    Das ist dilettantisch.

    Ich würde mich einer solchen "Psychotherapeutin" nicht anvertrauen.

    Zitat

    Außerdem haben wir aus diesem Fall gelernt - haben den Kreis der Vertrauenspersonen erweitert und die Aufgaben und die Verantwortung der Vertrauenspersonen nochmals klarer definiert.

    Das hattest du nicht zitiert ...


    Ganz genau. Hier widersprechen sie sich allerdings selbst. Erst stellen sie sich vor Frau Nett, heben die Qualität ihrer Arbeit und ihre Kompetenz hervor, dann schreiben sie, dass sie diesen Bereich optimiert haben. War wohl qualitativ doch nicht so hochwertig und kompetent.

    Eben!

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Das mit "den meisten" stimmt meines Erachtens nicht. Es ist ein großer Unterschied, ob man als Kind oder als erwachsene Frau misshandelt wurde, auch in der Art der Verarbeitung.

    "Als Kind oder erwachsene Frau" hin oder her - Tatsache ist, dass im Durchschnitt es überwiegend Jahrzehnte dauert, bis sich Missbrauchsopfer (in der katholischen Kirche; und hier ist es nicht anders) melden und über ihre Erlebnisse sprechen können. Studien und Berichte aus verschiedenen Ländern haben gezeigt, dass das durchschnittliche Alter von Missbrauchsopfern, wenn sie den Missbrauch erstmals melden, zwischen 40 und 50 Jahren liegt. Das bedeutet, dass viele Betroffene den Missbrauch erst nach etwa 20 bis 30 Jahren oder sogar noch später offenlegen.

    So sagt jedenfalls die Statistik.

    Einige Studien zeigen allerdings auch, dass sich dieses Muster langsam ändert und immer mehr Missbrauchsopfer sich früher melden (sie werden, wahrscheinlich durch steigende Öffentlichkeits-Aufmerksamkeit, mutiger). Doch selbst heute gibt es oft eine lange Verzögerung – insbesondere, wenn das Vertrauen in Institutionen und der Zugang zu Unterstützung weiterhin unzureichend sind. Letzteres, die Gegebenheit des unzureichenden Vertrauens, ist es hier wohl, was die Betroffene so zerrissen macht, gleichzeitig angesichts der Tatsache, wie gefühlt gegenwärtig diese ganze Demütigung und dieser Schmerz noch sind, und welches sie, immer noch aufgewühlt, zum scheinbar unlogischen Handeln führt in Hinblick auf weiterführende Maßnahmen.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Wem hilft das wirklich weiter?

    Und falls die Betroffene hier tatsächlich mitliest, ist das nicht ein ständiges Rumrühren in ihren Wunden?

    Nein!!! - Es muss sein! Es muss aufgearbeitet werden!

    Denn wenn wir es nur aus Bequemlichkeit beiseiteschieben, zudecken, dann hilft es dem Opfer am wenigsten. Gelinde ausgedrückt.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Das mit "den meisten" stimmt meines Erachtens nicht.

    Und da bist du natürlich eine viel glaubwürdigere Quelle als all die vielen Frauen (und Männer) die im Rahmen der MeToo-Debatte öffentlich machen, vor Jahren oder Jahrzehnten als Erwachsene sexuell missbraucht worden zu sein.


    Ich finde den ganzen Thread hier recht unglücklich. Fast keiner kennt die Fakten, hat mit den Betroffenen geredet. Wir können uns nur empören oder irgendeine Meinung zusammenfantasieren

    Genau das ist es, was hier in diesem Thread stattfindet, dass sich die Teilnehmer*innen "Meinungen" darüber "zusammenfantasieren", was genau zwischen dem Lama und der Betroffenen abgelaufen ist. Da hast du den Thead ja sehr gründlich und aufmerksam gelesen.


    Wem hilft das wirklich weiter?

    Natürlich niemandem (ebensowenig wie die MeToo-Debatte irgendwem weitergeholfen hat und immer noch hilft), weder dem vermeintlichen Opfer, das sich nicht genug gehört fühlte, noch potentiellen zukünftigen Opfern, die durch eine öffentliche Debatte davor gewarnt werden könnten, in eine ähnliche Lage zu kommen, noch den Institutionen, die zu einer konstruktiven Aufarbeitung angeregt werden, noch den verunsicherten anderen Sangha-Mitgliedern, die durch eine solche Aufarbeitung verlorenes Vertrauen zurückgewinnen könnten, noch der DBU, die überhaupt erst aufgrund solcher Debatten eine 'Freiwillige ethische Selbstverpflichtung' entwickelt und 'Vertrauenspersonen für Missbrauch' etabliert hat.


    Und falls die Betroffene hier tatsächlich mitliest, ist das nicht ein ständiges Rumrühren in ihren Wunden?

    Deswegen, weil sie nicht will, dass man über ihren Fall spricht, hat sie wahrscheinlich auch den Zettel an der Tür des TTC angebracht.

  • Und da bist du natürlich eine viel glaubwürdigere Quelle als all die vielen Frauen (und Männer) die im Rahmen der MeToo-Debatte öffentlich machen, vor Jahren oder Jahrzehnten als Erwachsene sexuell missbraucht worden zu sein.

    Es ist immer anders. Man kann nicht pauschal sagen, so ist das. Das kommt auf die Persönlichkeit an. Also Aileen hat recht, es ist bei jedem/r anders.

    Natürlich niemandem (ebensowenig wie die MeToo-Debatte irgendwem weitergeholfen hat und immer noch hilft), weder dem vermeintlichen Opfer, das sich nicht genug gehört fühlte, noch potentiellen zukünftigen Opfern, die durch eine öffentliche Debatte davor gewarnt werden könnten, in eine ähnliche Lage zu kommen, noch den Institutionen, die zu einer konstruktiven Aufarbeitung angeregt werden, noch den verunsicherten anderen Sangha-Mitgliedern, die durch eine solche Aufarbeitung verlorenes Vertrauen zurückgewinnen könnten, noch der DBU, die überhaupt erst aufgrund solcher Debatten eine 'Freiwillige ethische Selbstverpflichtung' entwickelt und 'Vertrauenspersonen für Missbrauch' etabliert hat.

    Ich würde mir wünschen, dass ihr und andere Menschen die buddhistischen Einrichtungen nicht mit den katholischen vergleicht. Missbrauch in dem Ausmaß wie es in den katholischen E. geschah ist doch nicht mit denen, die es bisher in den buddhistischen gab zu vergleichen, oder ? Und habe ich nur den falschen Eindruck oder denkst du und andere, sich für die Betroffene einzusetzen lässt alles Leid der Welt verschwinden ?


    Ich wollte sagen, gibt es nicht noch genug andere Menschen die Opfer wurden oder andere Leiden haben ( auch man selbst ), so dass man denen auch hilft ?


    Es kann ja sein, dass es ihr hilft. ( Falls sie hier mitliest ). Und evt muss das Zentrum es auch lesen. Aber wir wissen eben nicht, was sich genau abgespielt hatte. Wir haben nur die Infos von dem Artikel und eine die hier schreibt. Da ist es sicher nicht falsch, wenn man neutral bleibt oder auch kritisch gegenüber dem Artikel und vorsichtig mit dem eigenen Urteil ist.


    Und meiner Ansicht nach sind die vielen Bemühungen und Beschlüsse für Räte und Vertrauenspersonen für Missbrauch in buddhistscihen Zentren etwas übertrieben.

    Ich finde es gut, wenn es so etwas gibt, aber ich finde es nicht gut, wenn gefordert wird jedes Zentrum muss jemanden haben der geschult ist bei Missbrauchsfall.


    Eigentlich möchte ich sagen, macht das Lesen in diesem Faden auf mich den Eindruck, als denkt ihr, das Missbrauch jeden Tag in allen buddhistischen Einrichtungen geschieht, als ob ihr denkt das Missbrauch den Buddhismus ausmacht.


    Es scheint als seht ihr nicht, dass es bisher Ausnahmen waren und nicht wie ihr behauptet es eine sehr große Wahrscheinlichkeit gibt, dass die Lehrer ihre Position ausnutzen.

    Das ist übertriebene Sorge, zeigt dass ihr sehr großes Misstrauen habt gegenüber Menschen und Vieles was ich hier gelesen habe erinnert mich an blinden Aktionismus ( Podiumsveranstaltung für Hilfe bei Missbrauch im Buddhismus ) und ein sich selbst Erhöhen wollen damit.


    Diese Menschen könnten so viel besser helfen, wenn sie sich mal die Plätze ansehen, wo es viel mehr Machtmissbrauch gibt. Sollen sie mal bei den Schulen in DE anfangen. Oder generell wie Kinder oft behandelt werden in DE. Die Situationen in Städten ( zB zu wenig Spielflächen draußen ). Also es gibt woanders mehr Opfer wollte ich sagen.


    Und ich lasse mir die Zentren und die Lehrer nicht schlecht machen. Ich gehe immer vom Guten aus zunächst, außer mein Gefühl sagt mir ein Lehrer/ in ist unehrlich.


    Es tut mir leid, aber wir wissen hier nun einmal wirklich nicht, was für eine Beziehung Anna und der Lama hatten. Darum sollten wir nicht so verurteilend reden. Nur weil jemand hier sagt, er kenne ihn persönlich und meint der sei unfreundlich. Oder meint, er wüsste genau auf welche Art der die Frau missbraucht hat. Das sind ja nur Behauptungen bisher.


    Liebe Grüße und viel Erfolg und Freude auch bei der Praxis. _()_

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


    Edited 4 times, last by Hingabe ().

  • Es scheint als seht ihr nicht, dass es bisher Ausnahmen waren und nicht wie ihr behauptet es eine sehr große Wahrscheinlichkeit gibt, dass die Lehrer ihre Position ausnutzen.

    Das ist übertriebene Sorge, zeigt dass ihr sehr großes Misstrauen habt gegenüber Menschen und Vieles was ich hier gelesen habe erinnert mich an blinden Aktionismus ( Podiumsveranstaltung für Hilfe bei Missbrauch im Buddhismus ) und ein sich selbst Erhöhen wollen damit.


    Missbrauch macht den Buddhismus ganz sicher nicht aus aber auf Grund der Strukturen in wichtigen Linien - wichtig, weil viel Zulauf - ist er systemimmanent. Da, wo der Guru/Lama/Roshi dem „normalen“ Sanghamitglied übergeordnet wird, ist die Gefahr von Missbrauch deutlich höher als in anderen Strukturen. Und es geht ja nicht nur um sex. Missbrauch, sondern auch und cvor allem um Machtmissbrauch, emotionalen und spirituellen Missbrauch oder um veruntreuendes Verhalten.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • . Da, wo der Guru/Lama/Roshi dem „normalen“ Sanghamitglied übergeordnet wird, ist die Gefahr von Missbrauch deutlich höher als in anderen Strukturen.

    Ok, danke dir für die Antwort ( die unaufgeregte Antwort ). _()_ Es gibt diese Gefahr sicher. Darum ist Vertrauen wichtig. Ohne Vertrauen dürfte man sich nicht mehr aus dem Haus bewegen. Es gibt für vieles eine Gefahr. Auch die Gefahr im Straßenverkehr zB. Heißt das, das man sich dagegen doppelt und dreifach absichern muss ? Das geht ja gar nicht bei vielen Handlungen. Man kann also nur sich selbst vertrauen ( seiner Einschätzung ) und den Menschen.


    Ich habe eine andere Meinung wie man damit umgehen sollte, dass es so etwas schon gab ( Machtmissbrauch in buddhistischen Einrichtungen ). Doch, wir alle sind nun mal verschieden. Andere wollen sich nach so etwas absichern und meinen und hoffen viele neue Beschlüsse und Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, würde so etwas vorbeugen.


    Und ich sehe es so, dass es bisher selten vorkam zumindest in DE. Relativ selten im Vergleich zu eben zB katholischen Einrichtungen. Darum habe ich schon mal ein Grundvertrauen in die Einrchtungen.


    Und ich meine, dass es Machtmissbrauch in viel höherem Ausmaß zB in den öffentlichen Schulen gibt. Da wird aber nicht so viel gegen getan. Ok, das ist ja nicht eure Schuld und heißt ja nicht, dass es das nicht auch woanders gibt.


    Aber ich habe das Gefühl, dass Manche sich in einem Bereich einschießen ohne abzuwägen, wo es wirklich Sinn macht dass man da in die Wunde bohrt und was ändert.


    Wir fühlen nur unterschiedlich. Das was es bisher an Fällen in DE gab, hat mich jetzt nicht so verunsichert oder in mir das Bild entstehen lassen, dass die Gefahr sehr groß ist, mehr als bei anderen Menschen in der Gesellschaft.


    Und von daher sehe ich Manches als unnötigen Aktionismus, weil mein Vertrauen in die Lehrer auch in die der tibetischen Schulen, davon bisher nicht erschüttert wurde. Dafür gab es so etwas bisher zum Glück nicht oft genug. Das möge auch so bleiben. _()_



    Und es geht ja nicht nur um sex. Missbrauch, sondern auch und cvor allem um Machtmissbrauch, emotionalen und spirituellen Missbrauch oder um veruntreuendes Verhalten.

    Ja, ok. Dennoch scheint eine Angst da mitzuspielen, also ihr habt kein Vertrauen, dass die Mehrheit ihre Macht nicht ausnutzen will. :)

    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


    Edited 3 times, last by Hingabe ().

  • Und ich sehe es so, dass es bisher selten vorkam zumindest in DE. Relativ selten im Vergleich zu eben zB katholischen Einrichtungen. Darum habe ich schon mal ein Grundvertrauen in die Einrchtungen.

    Das wäre noch zu belegen. Ich wäre vorsichtig da mit aussagen. Also klar aufgrund der Größe und Tradition der katholischen Gemeinde in Deutschland wird es in absoluten Zahlen viel mehr Fälle geben, aber die Anzahl der Fälle pro Kirchgemeinden Katholik und die Anzahl der Fälle pro sangha-gehendem buddhist, da halte ich alles für möglich, von höheren missbrauchsraten in Katholizismus bis zu höheren in buddhistischer Gemeinden.


    Es gab ja lange auch dieses “Gefühl” dass katholische Kirche mehr Probleme in diesem Bereich gehabt hättte wie die evangelischen Kirchen, bis dann die ersten missbrauchsfälle inklusive Vertuschung durch die amtskirche im evangelischen Umfeld publik wurden. jeweils ein Fass ohne Boden.

  • Und da wäre auch noch das pikante Detail, dass der schon erwähnte R. Döring 20 Jahre lang Vorstandsvorsitzender der DBU war. Das ist ungefähr so, als ob der Pabst selbst wegen Kindesmissbrauch in Knast sitzen würde.

  • Missbrauch macht den Buddhismus ganz sicher nicht aus aber auf Grund der Strukturen in wichtigen Linien - wichtig, weil viel Zulauf - ist er systemimmanent.

    Du scheinst ein sehr lössungsorienter Mensch zu sein. Das hat auch was Gutes. Sehr rational scheinst du auch in Vielem zu sein . Du gehst dann nicht nach Befindlichkeiten aller, sondern sofortiges Handeln ist dann dein Drang.


    Mit Menschen wie dir an der Seite würde man in einer Katastrophe ( zB Erdbeben ) sicher gut durchkommen. :)


    Aber dieses " Ein Problem muss sofort gelöst werden " kann auch zu einem Fass ohne Boden führen.


    Wenn du es nicht aushälst, dass jemand leidet an etwas, wird es nie ein Ende haben. Wenn du immer die Probleme für andere lösen möchtest. Weil es immer jemanden geben wird, den etwas stört. Und man muss doch abwägen, was ist wirklich ein Problem und wo sind es nur Befindlichkeiten eines Menschen oder falsche Interpretation oder zu hohe Ansprüche an andrere Menschen.

    Sie sollten sich auch manchmal hinterfragen, ob es fair ist etwas von einer Einrichtung zu fordern, oder es doch zu weit geht, sie zu hohe Ansprüche haben und egoistisch sind.


    Und wenn alle Einrichtungen eine Beauftragte / einen Beauftragten haben der bei einem Missbrauchsfall anderen hilft, so hoffst du, kannst du dich zurücklehnen. Es ist abgesichert, du brauchst dir kein Klagen mehr anhören, andere sind dann da für sie, du brauchst nicht mehr aktiv werden.


    Dann hast du vielleicht eine Woche Ruhe, du bist beruhigt, dass es diese Abmachungen und Hilfen für so einen Fall gibt.


    Aber dann kommt nach zwei Wochen ein Mann oder eine Frau aus deinem Zentrum ( wo du hingehst zum Vorträge anhören oder zum gemeinsamen Meditieren ) und beschwert sich, dass es nur ein Fenster zum Lüften gibt.


    Das macht dich wieder unruhig. Damit es solche Störungen nie wieder gibt und du egal in welches Zentrum oder Kloster du hingehst ( weil du vielleicht auch mal in ein anderes gehen willst ), nicht mit ansehen musst, dass jemand anderes leidet, darum setzt du dich dafür ein, das alle Einrichtungen mindestens zwei Fenster in dem Raum haben wo sich oft mehrere aufhalten.


    Alle haben das dann gemacht und dem Druck von dir und Anderen nachgegeben. Aber nach ein paar Tagen kommt wieder jemand zu dir und jammert oder du hörst davon. Also das wird nie ein Ende haben, oder ?


    Und wie es den anderen geht, die das umsetzen müssen aufgrund der Befindlichkeit von einem Menschen, interessiert Menschen wie euch nicht, oder ? Solche, die Störungen sofort beheben wollen ohne abzuwägen, ob es nötig ist und sich nicht fragen, wieso man das möchte. Welche Beweggründe hat man dabei selbst ?


    Möchte man den Zustand erreichen, wo es keine Störungen mehr gibt ?

    :)


    Man kann es nicht jedem recht machen, oder ?



    Aber ich glaube ja, dass die tibetischen LehrerInnen Mitgefühl mit uns haben. Dafür, dass wir so ein hohes Sicherheitsbedürfnis haben. Dass wir uns nur so entspannen können, wenn alles abgesichert ist, in diesem Fall, dass es immer und überall in jedem Zentrum Beauftragte gibt, falls man missbraucht wird oder das Vertrauen missbraucht wird. Sie werden sich an die neuen Regeln und neuen Abmachungen halten, sich nach diesen richten.


    Sie werden glaube ich immer alles geben, damit es den Menschen hier leichter fällt und sie sich entspannen können, ohne dabei die Befürchtungen von uns persönlich zu nehmen.


    Aber das Ganze hat auch Grenzen, oder ? Wie in meinem Beispiel genannt. Es wird immer jemanden geben, den irgendetwas stört.


    Das wäre zu viel verlangt von den LehrerInnen sich nach jeder Beschwerde zu richten und es jedem recht zu machen. Das würde das gemeinsame Praktizieren unmöglich machen, weil man jeden Tag neuen Regeln einführen muss, und andere wieder verwerfen, wenn man jede Beschwerde ernst nimmt und dagegen etwas machen würde. :)

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).


    “Good thinking brings good feeling and good feeling brings good thinking.” Von: Jimmy Cliff


    Edited 7 times, last by Hingabe ().

  • Und da wäre auch noch das pikante Detail, dass der schon erwähnte R. Döring 20 Jahre lang Vorstandsvorsitzender der DBU war. Das ist ungefähr so, als ob der Pabst selbst wegen Kindesmissbrauch in Knast sitzen würde.

    Allerdings war niemandem bekannt, dass er ein Missbrauchstäter war. Das verhält sich bei Rigpa anders. Jeder wusste, was da läuft. Niemand sprach darüber. Bis zum offenen Brief der acht.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福


  • Missbrauch ist etwas anderes als Fenster zum lüften. Ich verstehe deinen Post so, dass du dafür plädierst, dass man bei unethischem Verhalten eines Lehrers, darüber besser nicht spricht und es dabei belässt. Weisst du was passiert, wenn man Täter lässt, wenn ihr Handeln keine Konsequenzen hat? Sie machen weiter.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • Aber ich glaube ja, dass die tibetischen LehrerInnen Mitgefühl mit uns haben. Dafür, dass wir so ein hohes Sicherheitsbedürfnis haben. Dass wir uns nur so entspannen können, wenn alles abgesichert ist, in diesem Fall, dass es immer und überall in jedem Zentrum Beauftragte gibt, falls man missbraucht wird oder das Vertrauen missbraucht wird. Sie werden sich an die neuen Regeln und neuen Abmachungen halten, sich nach diesen richten.

    Liebe Hingabe, es kommt mir so vor, als würde sich dein Mitgefühl, recht einseitig, nur auf die in den Einrichtungen tätigen LehrerInnen beziehen und ich verstehe, ehrlich gesagt, nicht, was du an den - ja begründeten - "Sicherheitsmaßnahmen" so kritisch siehst.... :?


    Es ist doch etwas völlig anderes, irgendwelche Auflagen wegen der Fenster o.ä. zu machen, als Menschen vor Missbrauch zu schützen.

    Zumal die Maßnahmen ja auch den potentiellen Tätern zugute käme, weil sie u.U. von einer Tat abgeschreckt/abgehalten würden, die in der Folge ja schlechte karmische Auswirkungen für sie hätte...

    Das wäre zu viel verlangt von den LehrerInnen sich nach jeder Beschwerde zu richten und es jedem recht zu machen. Das würde das gemeinsame Praktizieren unmöglich machen, weil man jeden Tag neuen Regeln einführen muss, und andere wieder verwerfen, wenn man jede Beschwerde ernst nimmt und dagegen etwas machen würde.

    Es geht ja nicht darum, es jedem recht zu machen, sondern grundsätzlich erst einmal um die Einhaltung der Sila, speziell der dritten ("Kein sexueller Missbrauch"....).


    Übrigens müssen Theravada-Mönche 227 Regeln, Theravada-Nonnen gar 311 Regeln einhalten.

    Wenn du Zeit und Lust hast, könntest du im Palikanon (Vinaya Pitaka - "Korb der Ordensregeln") mal nachlesen, wie Buddha Shakyamuni mit den Problemen innerhalb des Ordens umging - da wurden, u.a. wegen Beschwerden von außerhalb, ständig neue Regeln eingeführt....

    Quote

    „Deshalb[102], ihr Mönche, werde ich nun für die Mönche Vorschrif­ten[103] erlassen, die auf zehn Argumenten basieren: Vorzüglichkeit des Ordens, Annehmlichkeit des Ordens, Zügelung übeldenkender Menschen, angenehmes Verweilen integrer Mönche, Beherrschung von Einflüssen in der jetzigen Exis­tenz, Abwehr von Einflüssen auf künftige Existenzen, Erfreuen der [an der Lehre noch] Unerfreuten, Zunahme der [bereits an der Lehre] Erfreuten, Standfestigkeit der guten [wahren] Lehre und Unterstützung der Disziplin. So verkünde ich nun, ihr Mönche, diese Vorschrift:

    Wer auch immer als Mönch Geschlechtsverkehr ausübt, der ist ein Ausge­schlossener, ein Ausgestoßener[104].“

    So hat nun der Erhabene für die Mönche [diese] Vorschrift erlassen.


    https://www.palikanon.com/vinaya/3-bhu-v/bhu0024-083.htm

    Eines scheint festzustehen: Der Buddha hatte offensichtlich kein Problem damit, Mönche wegen bestimmter Regelverstöße aus dem Orden zu werfen, jener Lama, um den es in diesem Thread geht, wäre also - zu Buddhas Zeiten - definitiv nicht mehr in der Sangha....



    Liebe Grüße _()_ :heart:

    "Fähigkeit ruhiger Erwägung - Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)