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Shikantaza und Achtsamkeit

  • Rolf82
  • 7. Juni 2025 um 14:33
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  • Rolf82
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    • 7. Juni 2025 um 14:33
    • #1

    Hallo zusammen, ich praktiziere seit einiger Zeit im Sōtō-Zen und habe kürzlich etwas entdeckt, das mich ziemlich überrascht – fast schon irritiert hat:

    Mir wurde in Gesprächen und durch eigene Erfahrung klar, dass Shikantaza offenbar keine Achtsamkeitspraxis im klassischen Sinne ist.

    Also: Es geht nicht darum, achtsam auf den Atem, Körper, Gedanken oder Gefühle zu sein, wie man das z. B. in der Vipassana-Tradition oder bei Thich Nhat Hanh findet.

    Vielmehr scheint es so zu sein, dass Shikantaza einfach „nur Sitzen“ ist – ohne Objekt, ohne Beobachtung, ohne Ziel. Kein „achtsam bleiben“, kein „Geistestraining“, sondern einfach vollständig sitzen, ohne etwas zu verbessern oder zu entwickeln.

    Das war für mich ein ziemlicher Aha-Moment, weil ich bisher dachte, im Zen gehe es eben auch um Achtsamkeit. Jetzt frage ich mich:

    Ist Shikantaza tatsächlich eine Praxis jenseits von Achtsamkeit – also kein Ansatz, um achtsamer zu werden?

    Und wenn ja:

    Wie ist das im buddhistischen Kontext zu verstehen – gerade im Vergleich zu anderen Richtungen, wo Achtsamkeit eine zentrale Rolle spielt?

    Ich bin sehr gespannt auf eure Gedanken, Erfahrungen oder Textstellen dazu.

    Hat jemand Ähnliches erlebt?

    Herzlichen Dank 🙏

  • Thorsten Hallscheidt
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    • 7. Juni 2025 um 16:28
    • #2
    Rolf82:

    Mir wurde in Gesprächen und durch eigene Erfahrung klar, dass Shikantaza offenbar keine Achtsamkeitspraxis im klassischen Sinne ist.

    Shikantaza hat offenes Gewahrsein zur Basis. Wenn die alltägliche Aufmerksamkeit immer wieder und wieder ein neues Objekt des Interesses in den Fokus nimmt, bedeutet Shikantaza, keinen Fokus zu setzen, um genau darauf die Achtsamkeit auszurichten.

    Wenn jemand z.B. unglücklich verliebt ist, hat er nur die begehrte Person im Kopf, alles andere verschwindet relativ dazu, wird unbedeutend. Ebenso bei Wut, Angst, Hass, Problemen, Wünschen, etc. . Dukkha. Stets ist das eine übergroß, überscharf, überwichtig und vor allem verzerrt und nimmt die ganze Aufmerksamkeit gefangen. Leiden ist (eine) Konsequenz. Das ist der Normalzustand unseres Geistes, denn auch kleine Wünsche, Vorstellungen, Abneigungen u.s.w. nehmen immer wieder die Aufmerksamkeit gefangen.

    Das kannst Du mit einer gleißend hellen Taschenlampe in einem dämmrigen Wald vergleichen. Das, was die Taschenlampe anstrahlt, ist sehr hell und gut sichtbar. Alles andere aber verschwindet relativ dazu in Dunkelheit. Was geschieht nun, wenn Du die Taschenlampe ausschaltest? Wenn Deine Augen sich an das relativ gesehen mildere Licht gewöhnt haben, wird der ganze Wald in seiner schier unendlichen Formen- und Farbenvielfalt sichtbar.

    Der Fokus – also die Taschenlampe – der Aufmerksamkeit (des Wollens, der Begierde, der Abneigung, etc.) hebt das eine hervor, während alles andere – also der Wald – unsichtbar (unhörbar, unfühlbar, undenkbar, etc.) bleibt. Ohne diesen Fokus kann sich alles im Geist manifestieren, was gerade da ist, also das ganze Sein in diesem Augenblick.

    Sobald Du aber nach irgendetwas davon greifst, weil es Dir interessant, spannend, besonders, ängstigend, etc. erscheint, also das Ergreifen aktiv wird, ist der alltägliche Fokus – also die Taschenlampe – wieder an, und alles andere verschwindet in Dunkelheit. Das geschieht sehr, sehr schnell. Darum ist Shikantaza eine der besten Achtsamkeitsübungen, die ich kenne.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Leonie
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    • 7. Juni 2025 um 16:33
    • #3

    Nur ist gerade dieses Nur-Sitzen nicht einfach und daher hilft die Satipatthana-Übung in jedem Fall.

    Auch im Zen gilt die Grundlage des achtfachen Pfades und da ist samma sati - rechte bzw. vollkommene Achtsamkeit das siebte Glied.

    Bei Dogen im Bendowa findet sich der Satz von der Einheit von Übung und Erleuchtung - d.h. Zazen ist eine Form der Verwirklichung der Erleuchtung.

    Vollständig zu sitzen ohne etwas zu verbessern oder zu entwickeln bzw. ohne etwas erreichen zu wollen besagt lediglich, dass So-Sein nicht erreicht oder angestrebt werden kann, sondern es erscheint von selbst, wenn wir es zulassen, wie es ist.

    Um das zu unterstreichen wird im Zen auf die Form penibel geachtet.

    :zen:

  • Rolf82
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    • 7. Juni 2025 um 16:36
    • #4

    Ich habe den Eindruck, bei Restlos-Sitzen geht es einfach um Restlos-Sitzen. Kein Wollen oder Nicht-Wollen. Kein Ziel.

    "Auch im Zen gilt die Grundlage des achtfachen Pfades und da ist samma sati - rechte bzw. vollkommene Achtsamkeit das siebte Glied."

    Im Rinzai-Zen sowieso und auch sowieso nach Thich nhat hanh.

    " daher hilft die Satipatthana-Übung in jedem Fall."

    Das ist dann aber nicht mehr Shikantaza und Shikantaza strahlt ja auch in den Alltag nach. Also wenn man das in der Früh macht. Wenn man dauernd schaut, dass man auf den Atem geht, wenn die Gedanken abdriften, hat das ja nichts mit Shikantaza zu tun.

    2 Mal editiert, zuletzt von Rolf82 (7. Juni 2025 um 16:44)

  • Thorsten Hallscheidt
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    • 7. Juni 2025 um 16:49
    • #5
    Rolf82:

    Ich habe den Eindruck, bei Restlos-Sitzen geht es einfach um Restlos-Sitzen. Kein Wollen oder Nicht-Wollen. Kein Ziel.



    Statt "Kein Ziel" würde ich vielleicht sagen: Ohne Zweck.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Rolf82
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    • 7. Juni 2025 um 16:58
    • #6

    "Statt "Kein Ziel" würde ich vielleicht sagen: Ohne Zweck."

    Mich hat das halt heute nur überrascht, weil ich früher immer dachte, dass Shikantaza auch eine Achtsamkeitsübung ist, wo man mit allen Sinnen achtsam im Jetzt ist. Also wenn die Gedanken abdriften kommen wir mit allen Sinnen zurück ins Jetzt.

    Aber heute hatte ich irgendwie den Eindruck, dass es eigentlich keine Achtsamkeitsübung ist, sondern es geht halt darum, dass man möglichst schön sitzt. Sonst nichts.

  • Thorsten Hallscheidt
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    • 7. Juni 2025 um 17:00
    • #7

    Taschenlampe an: Urlaub

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Thorsten Hallscheidt
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    • 7. Juni 2025 um 17:05
    • #8
    Rolf82:

    Aber heute hatte ich irgendwie den Eindruck, dass es eigentlich keine Achtsamkeitsübung ist, sondern es geht halt darum, dass man möglichst schön sitzt. Sonst nichts.

    Das "sonst nichts" ist der Haken und der wichtige Punkt. Versuch das mal für 10 Minuten. Sobald Du "was machst" hörst Du auf damit. Auch das Schön-Sitzen-Wollen, Aufhören-Wollen oder Nicht-Wollen ist "etwas machen". Nur Sitzen, das ist die Übung. Machst Du was anderes noch zusätzlich, lass es los.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Rolf82
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    • 7. Juni 2025 um 17:27
    • #9

    "Das "sonst nichts" ist der Haken und der wichtige Punkt. Versuch das mal für 10 Minuten. Sobald Du "was machst" hörst Du auf damit. Auch das Schön-Sitzen-Wollen, Aufhören-Wollen oder Nicht-Wollen ist "etwas machen". Nur Sitzen, das ist die Übung. Machst Du was anderes noch zusätzlich, lass es los."

    Ich denke, dass die Gedanken abdriften gehört zum "Schön-sitzen" dazu und das man wieder in den Moment findet und etwas die Sitzhaltung nachjustiert gehört auch dazu.

    Man muss wohl auch das Los-lassen los lassen(?).

    Ich kenne es halt nur bei Achtsamkeitsmeditation, dass ich mir dann oft denke: "fuck, wieder abgedriftet!" aber bei Shikantaza schau ich halt, ob ich eh (noch) schön sitze.

    Also es ist okay, abzudriften.

  • Qualia
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    • 7. Juni 2025 um 17:47
    • #10

    „Abdriften“ ist, wenn mir beim nur Sitzen auffällt, dass ich mir Gedanken um Gedanken mache, einen Gedanken ergriffen und zu fabulieren begonnen habe. Nicht mehr bei den Gedanken bin, die durch Sinneseindrücke erzeugt sind, sondern denen, die durch Bewerten und Meinen entstehen.

  • Leonie
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    • 7. Juni 2025 um 17:49
    • #11

    Ich würde mal einfach die Bezeichnung fallen lassen -

    Shikantaza ist weder schön noch nicht schön sitzen, weder gerade noch schief - du sollst natürlich nicht dösen, aber wenn das so ist - dann ist das eben auch so. Du sollst auch nicht Denken, sondern Nicht-Denken denken - worum es geht, ist dieses Sitzen ohne Ziel oder Zweck.

    Meistens fängt man ja mit der Praxis damit an, dass man was will - bzw. nicht will. Und wenn man Pech hat, kommt man auch noch in so eine Richtung, die das bestätigt. Buddha werden oder Erleuchtung.

    Es ist ganz einfach: du setzt dich zur Übung hin und stehst nach einer Weile dann wieder auf und gehst, wenn du schon "fortgeschritten" bist zu einer anderen Übung über, zur Übung im Alltag.

    Du machst das mit einem bestimmten Zustand - Körper-Geist sind in einer Verfassung, die du nicht erfassen kannst. Aber du weißt, diese Verfassung ändert sich - und auch diese Änderung kannst du nicht fassen. Und du kannst auch nicht diese Verfassung in eine bestimmte Richtung manipulieren - so dass du eben "Erleuchtung" erreichen könntest.

    Und irgendwann, wenn alle Zwecke aufgebraucht sind und du jetzt Shinkantaza tatsächlich verwirklichst .......

    :zen:

  • Leonie
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    • 7. Juni 2025 um 17:56
    • #12
    Rolf82:

    Also es ist okay, abzudriften.

    Deshalb gibt es ja im Zen die strenge Form - damit der Affengeist sich nicht überall austobt.

    Wenn du also merkst, dass du abdriftest, dann solltest du dich zurück rufen. Und wenn du merkst, dass dir die Knie oder der Rücken schmerzt, dann solltest du dich um die Haltung kümmern.

    :zen:

  • Rolf82
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    • 7. Juni 2025 um 22:38
    • #13
    Leonie:

    Deshalb gibt es ja im Zen die strenge Form

    Aber es gibt ja gar nicht "Im Zen", noch ärger wäre die Aussage "Im Buddhismus".

  • Leonie
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    • 8. Juni 2025 um 11:10
    • #14
    Rolf82:
    Leonie:

    Deshalb gibt es ja im Zen die strenge Form

    Aber es gibt ja gar nicht "Im Zen", noch ärger wäre die Aussage "Im Buddhismus".

    Der sprachliche Ausdruck "im" kann verschiedene Bedeutungen haben, je nachdem, wie er verwendet wird. Im Allgemeinenbezieht er sich auf eine Position oder ein Zustand, in dem sich etwas oder jemand befindet. Im spezifischen Kontext, beispielsweise eines Satzes, kann "im" jedoch eine konkretere Bedeutung haben, wie z. B. "in der Zeit", "in einem Ort" oder "im Zusammenhang mit".

    Hier sind einige Beispiele für die Verwendung von "im":

    • In Bezug auf Zeit:
      • "Im Jahr 2023" (in dem Jahr)
      • "Im Sommer" (im Sommer)
      • "Im April" (im April)
    • In Bezug auf Ort:
      • "Im Zimmer" (im Zimmer)
      • "Im Garten" (im Garten)
      • "Im Haus" (im Haus)
    • In Bezug auf einen Zustand oder einen Zusammenhang:
      • "Im Urlaub" (im Urlaub)
      • "Im Gespräch" (im Gespräch)
      • "Im Einsatz" (im Einsatz)

    Zusätzliche Informationen:

    • "Im" ist eine Präposition, die zusammen mit einem Artikel (der/die/das) verwendet wird. Zum Beispiel: "im Haus", "im Zimmer", "im Garten".
    • "Im" ist eine verkürzte Form von "in dem".
    • Die Verwendung von "im" ist in der deutschen Sprache sehr häufig und kann in vielen verschiedenen Kontexten verwendet werden. 

    Im Kontext unseres Diskussion zu Shikantaza ist Shikantaza ein Begriff, der zum Zen gehört.

    Und Shikantaza wird im Zendo, im Sesshin z.B. in einer konkreten Form praktiziert. D.h. der Ablauf und die Haltung ist vorgegeben.

    :zen:

  • Qualia
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    • 8. Juni 2025 um 11:20
    • #15

    Manchmal ist es nützlich, seine Sätze so zu lesen, wie ein anderer sie lesen würde. Habe ich gute Erfahrungen mit den Reaktionen gemacht, da erfahre ich WIE andere verstehen, meist verstehen wollen.

  • Monikamarie
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    • 8. Juni 2025 um 11:24
    • #16

    Qualia, so gehe ich auch vor.

    _()_

  • Leonie
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    • 8. Juni 2025 um 11:26
    • #17
    Qualia:

    Manchmal ist es nützlich, seine Sätze so zu lesen, wie ein anderer sie lesen würde. Habe ich gute Erfahrungen mit den Reaktionen gemacht, da erfahre ich WIE andere verstehen, meist verstehen wollen.

    ich habe da keine Probleme.

    :zen:

  • ykxjbk1
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    • 8. Juni 2025 um 21:39
    • #18

    Man sollte sich nicht beirren lassen. Diese Shojo Zennies die ihre Doktrine verbreiten können einem auch nichts übers Zen erzählen.

    Rolf82:

    "Das "sonst nichts" ist der Haken und der wichtige Punkt. Versuch das mal für 10 Minuten. Sobald Du "was machst" hörst Du auf damit. Auch das Schön-Sitzen-Wollen, Aufhören-Wollen oder Nicht-Wollen ist "etwas machen". Nur Sitzen, das ist die Übung. Machst Du was anderes noch zusätzlich, lass es los."

    Ich denke, dass die Gedanken abdriften gehört zum "Schön-sitzen" dazu und das man wieder in den Moment findet und etwas die Sitzhaltung nachjustiert gehört auch dazu.

    Man muss wohl auch das Los-lassen los lassen(?).

    Ich kenne es halt nur bei Achtsamkeitsmeditation, dass ich mir dann oft denke: "fuck, wieder abgedriftet!" aber bei Shikantaza schau ich halt, ob ich eh (noch) schön sitze.

    Also es ist okay, abzudriften.

    Du kannst Denken, aber gleichzeitig nicht-Denken. Nicht-Denken und Denken behindern sich nicht und sind doch beide aktiv. Wessen nicht-Denken sein Denken einnimmt, der hat es nie übers Denken hinaus geschafft. Es ist weder getrennt noch zusammen.

    Ähnliches Grundwissen sollte man jenen geben, die rumrennen mit ihrem "es ist nicht in Worte zu fassen".

    Zen Master Yunmen, Urs App:

    When a monk came for instruction, the Master lifted his robe and said, “If you can put it in words, you fall into the trap of my robe. If you cannot, then you’re sitting in a demon’s cave. What do you do?”

    He answered on behalf of the monk, “I’m exhausted.”

    [...]

    Master Yunmen mentioned an old saying: “Even a single thought contains perfect wisdom.”

    Weder in Worte zu fassen, noch nicht in Worte zu fassen. Deswegen sagt Yunmen einfach was ihm in den Sinn kommt und seine Praxis ist in diesen Worten vollendet. Auch jeglicher achtfacher Pfad ist dort vollendet, welcher Zen-Meister sowieso nicht interessierte, aber welchen Hinayana Zennies immer wieder erwähnen müssen. Dieser Irrweg ist nun sehr weit fortgeschritten.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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