Was wird wiedergeboren?

  • Allerdings ist es auch eine Universalie, dass Menschen diese reale Grenze nicht anerkennen wollen und gewissermaßen als Tröstung, (kulturell unterschiedlich), ein Leben nach dem Tode zusammenphantasieren.

    Und die anderen phantasieren das Gegenteil zusammen. Wir wissen einfach nicht, ob und was nach dem Tod kommen mag. Wir haben bisher weder Leben noch Tod noch Bewusstsein, wir haben das Sein selbst nicht einmal im Ansatz begriffen. Daher ist es beliebig, welcher Theorie oder These der einzelne aufsitzt. Aber ich kann mich unmittelbar mit dem Sein auseinandersetzen, ohne den Schleier der Begriffe, Definitionen, Theorien und Vorstellungen. Das beantwortet fast alle Fragen insofern, als sie sich zum sehr großen Teil erübrigen.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

    Edited once, last by Thorsten Hallscheidt ().

  • Und die anderen phantasieren das Gegenteil zusammen. Wir wissen einfach nicht, ob und was nach dem Tod kommen mag. Wir haben bisher weder Leben noch Tod noch Bewusstsein, wir haben das Sein selbst nicht einmal im Ansatz begriffen.

    Jaja, wir wissen in diesem Sinne auch nicht ob, es Gott gibt, der das alles bis ins Kleinste lenkt und Paticcasamuppada einzig geschaffen hat, um davon abzulenken.

    Daher ist es beliebig, welcher Theorie oder These der einzelne aufsitzt.

    Ist es eben nicht, sonst hätte der Buddha nicht so viele Worte gemacht und du bist ja auch son Typ, der ganz gerne quatscht.

    Möchte nicht unhöflich sein, aber bitte verschone mich künftig mit solchen Plattitüden, ich weiß, du kannst das deutlich besser.

  • @Igor07


    Was ihr immer mit Eurer "Identifikation" habt :angel: .
    Gehts nicht ne Nummer kleiner?

    " Identifikation" ist ein Begriff der von manchen als Übersetzung für "Upādāna" verwendet wird. Sonst wird der Begriff ja entweder mit "Anhaftung" oder auch "Aneignung" übersetz.



    Weil etwas wird mit dem Ich verbunden wird klingt so als wäre es sehr nahe an dem Begriff der "Identifikation".Etwas wird mit dem ich "identifiziert". Das Problem dabei ist aber dass "Identifikation" ja Kognitives. Während "Upādāna" ja auch was ganz primitives, basal sein kann. Auch Tiere können ja z.B süchtig werden. An dem Objekt wird so angehaftet, dass es nicht mehr ohne geht.


    Von daher finde ich es keine gute Übersetzung. Es führt in die Irre. Ein Junkie kann tausendmal beteuern, dass er sich nullinger mit Heroin identifiziert. Das ist aber vollkommen schnurtzpiepegal so lange er anhaftet d.h süchtig ist.

  • „Sich mit etwas identifizieren.“ Ist der Begriff. Etwas zu sich gehörend machen. Sich mit etwas identifizieren, sich gleich mit etwas machen, das bei genauer Betrachtung nicht zu mir gehört.


    Warum hältst du dich an all den Vorstellungen fest? Was von dem Ganzen „Dein“ kannst du mit ins Grab nehmen? Nein nicht von anderen in dein Grab gelegt, sondern was du selbstbestimmt handelnd als Toter in dein Grab mitnehmen kannst.


    Jetzt komme ich zur Leichenbetrachtung: Darum geht es, wenn man die Worte des Buddha für wahr nimmt: Was hat diese Leiche mit in ihr "Grab" genommen? Was bleibt von einem Reichen, wenn er zu einem Toten wird, den man betrauert?

    Was bleibt wirklich bei einem toten Menschen, der doch so viel hatte?

    Nimmt er wirklich seine Schönheit, seine Tattoos, seinen Schmuck mit ins Grab? Nein, tut er nicht, denn der Tote weiß nichts mehr von dem, was ihn als Lebender ausmachte.


    Die Leichenbetrachtung sollte dazu dienen, sich bewusst zu werden, dass alles sich identifizieren, egal in welcher Form, mit dem Leiche werden als unwichtig erkannt werden kann. Denn sicher ist, jedes Ding, ob Lebewesen oder nicht hat einen Anfang und ein Ende.

    Ja Unwissende bringt, dass an den Selbstmord, weil er erkennen könnte und diesen Weg als wahr erkennt, dass sein Leben vollkommen sinnlos ist.


    Ich sage dazu ein freudiges JA. Mein Leben ist mir das wichtigst überhaupt, wie ich es lebe ist mir fast gleichgültig. Fast, weil mein wie Leben davon abhängig ist, wie viel ich für dieses Leben von meiner Umwelt verlange, aber noch mehr von dem, was meine Umwelt mir gestattet zu verbrauchen.


    Wenn ich aufwache, ist DIE Welt schon da und weil DIE Welt schon da ist, mache ich sie im nächsten Schritt zu meiner Welt. Genau das ist ein Fehler, wenn ich so dumm bin das als wirklich wahr zu sehen, damit beginnt sich zu identifizieren, die Wiedergeburt. DIE Welt wird zu meiner Welt. Darum ist Unwissenheit das erste Glied der Kette, weil ich glauben will, mich dafür entscheide, das es Meine Welt ist.


    Es ist vollkommen klar, dass die Welt der Objekte da ist, auf die ich reagiere, die auf mich reagieren kann.

    Was Verblendet wird ist das nichts von dieser Welt Mein, Ich, Selbst ist. Das existiert nur durch mein mich mit der Welt identifizieren, zu mir gehörend, meine Welt ist.


    Das ist normal Verstand nicht eine Buddhistische Werteverdrehung.

    Keinem körperlichen oder körperlosen Wesen bin ich verpflichtet,

    mein Handeln zu rechtfertigen oder zu begründen,

    auch nicht mir, diesem Körper oder mich, diesem Ich.

  • Möchte nicht unhöflich sein, aber bitte verschone mich künftig mit solchen Plattitüden, ich weiß, du kannst das deutlich besser.

    :grinsen: Leider nicht.


    Aber Spaß beiseite. Das ist keinesfalls eine Plattitüde, sondern meiner Ansicht nach das Zentrum des buddhistischen Weges.: Sich durch das Dickicht der Theorien, Vorstellungen, Begriffe und Ansichten in die Wirklichkeit kämpfen. Die Scheiben zerschlagen. Wieder Luft atmen. Ins Leben finden. Es gib keine richtigen Ansichten, weil Ansichten per se schon in die Irre, ins Gefängnis, die Leblosigkeit, in den luftleeren Raum führen.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Sich durch das Dickicht der Theorien, Vorstellungen, Begriffe und Ansichten in die Wirklichkeit kämpfen. Die Scheiben zerschlagen. Wieder Luft atmen. Ins Leben finden.

    Das ist alles sehr ehrenwert.

    Es gib keine richtigen Ansichten, weil Ansichten per se schon in die Irre, ins Gefängnis, die Leblosigkeit, in den luftleeren Raum führen.

    Das ist nach meiner unmaßgeblichen Ansicht ein Irrweg. Das Kind mit dem Bad ausgeschüttet. Es geht auch nicht so sehr um beliebig verschiedene Ansichten, sondern um "Einsicht" (samma dhitti). Die ist dann auch kommunizierbar,

  • Es gibt keine gesagte Rechte Ansicht, aber richtige und falsche Ansichten durchaus. Das ist auch wichtig, denn Rechte Ansicht hat keine Sätze, nur die fünf Anhäufungen. Rechte Ansicht ist befreit von ja oder nein.

    Keinem körperlichen oder körperlosen Wesen bin ich verpflichtet,

    mein Handeln zu rechtfertigen oder zu begründen,

    auch nicht mir, diesem Körper oder mich, diesem Ich.

  • @Igor07


    Was ihr immer mit Eurer "Identifikation" habt :angel: .
    Gehts nicht ne Nummer kleiner?

    Lieber Metta, der Begriff gehört B.K. Nanananda, aber man kann es anders ausdrücken.

    Die 5 Gruppen des Anhaftens, Angreifen, usw.. sind dukkha. (M109, M144).

    Der nächste Schritt: alle bedingte Phänomene sind vergänglich, also unterliegen den Drei Daseins Merkmalen, also die gehören mir nicht. (AIII, 134, M22, 59).

    Jetzt aber wieder Analayo: „ ( und auch dort es gibt dieses Wort):


    Es sollte, bestimmt, reichen. Seite 240, "Der direkte Weg". LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Von daher finde ich es keine gute Übersetzung. Es führt in die Irre. Ein Junkie kann tausendmal beteuern, dass er sich nullinger mit Heroin identifiziert. Das ist aber vollkommen schnurtzpiepegal so lange er anhaftet d.h süchtig ist.

    Quote

    "Aber ein rechtschaffener Mensch erwägt: 'Nicht-Identifikation sogar mit dem Erreichungszustand der dritten Vertiefung ist vom Erhabenen verkündet worden; denn wie sie es sich auch immer vorstellen, es ist immer anders als das.' Indem er also die Nicht-Identifikation an erste Stelle setzt, lobt er sich nicht selbst aufgrund seines Erreichungszustands der dritten Vertiefung, noch würdigt er andere herab. Auch dies ist der Charakter eines rechtschaffenen Menschen."

    https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m113z.html


    Später noch hinzugefügt:


    Quote

    ja bereits die Identifikation mit der Person, die Glück und Schmerz erlebt, ist mit dem Keim von Dukkha infiziert.


    https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m000a.html

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    Edited 2 times, last by Igor07 ().

  • Helmut - ich stimme Dir weitgehend zu. Was mir nicht einleuchten will ist, was das mit Wiedergeburt zu tun haben soll. Zumal die Sutten, um mal den später entstandenen Abhidhamma mit seiner eigenartigen patisandhi-Theorie aus dem Spiel zu lassen, eindeutig lehren, dass die khandhā mit dem Tod sich restlos auflösen.

    In welchen Pali-Sutten steht dies denn? In SN 12.1 steht dies auf jeden Fall nicht.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • In welchen Pali-Sutten steht dies denn? In SN 12.1 steht dies auf jeden Fall nicht.

    M43

    Quote

    "Wer da tot und abgestorben ist, o Bruder, dessen körperliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen sprachliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen geistige Elemente sind aufgelöst und erloschen, die Lebenskraft ist aufgezehrt, die Wärme verflogen, die Sinne zerstoben;

  • Zitat

    Identifikation (von lat. idem: „derselbe“, facere: „machen“) bedeutet wörtlich übersetzt „gleichsetzen“. Der Begriff bezeichnet in der Psychologie einen Vorgang, bei dem man sich in die Rolle oder Situation einer anderen Person versetzt, oder einen innerseelischen Vorgang, der sogar identitätsstiftend ist, indem er ein Gefühl der Zugehörigkeit erzeugt.

    Wikipedia

    "Ein Innerseelischer Vorgang (ich würde es einfach einen geistigen Vorgang nennen), der sogar identitätsstiftend ist, indem er ein Gefühl der Zugehörigkeit erzeugt", scheint ja ganz gut zu passen. Die Identität "Ich bin die khandha", bzw. Körper und Geist, das ist schon eine falsche Ansicht. Eine Fessel die sich allerdings erst löst, wenn die richtige Ansicht "Das bin ich nicht, gehört mir nicht, ist nicht mein Selbst" zu einem tatsächlichen Durchschauen bzw. zur Verwirklichung geworden ist.

  • In welchen Pali-Sutten steht dies denn? In SN 12.1 steht dies auf jeden Fall nicht.

    M43

    Quote

    "Wer da tot und abgestorben ist, o Bruder, dessen körperliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen sprachliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen geistige Elemente sind aufgelöst und erloschen, die Lebenskraft ist aufgezehrt, die Wärme verflogen, die Sinne zerstoben;

    In M.43 geht es um den Unterschied zwischen einem Toten und einem der in das Erlöschen von Wahrnehmung und Gefühl eingetreten ist, in diesem Zusammenhang ist das wohl zu verstehen:


    Zitat

    Freund, im Falle von einem, der tot ist, dessen Zeit abgelaufen ist, haben die körperlichen Gestaltungen aufgehört und sind zur Ruhe gekommen, haben die sprachlichen Gestaltungen aufgehört und sind zur Ruhe gekommen, haben die geistigen Gestaltungen aufgehört und sind zur Ruhe gekommen, seine Lebenskraft ist erschöpft, seine Hitze hat sich verflüchtigt, und seine Sinnesfähigkeiten sind vollständig zerfallen.


    Im Falle von einem Bhikkhu, der in das Erlöschen von Wahrnehmung und Gefühl eingetreten ist, haben die körperlichen Gestaltungen aufgehört und sind zur Ruhe gekommen, haben die sprachlichen Gestaltungen aufgehört und sind zur Ruhe gekommen, haben die geistigen Gestaltungen

    aufgehört und sind zur Ruhe gekommen, aber seine Lebenskraft ist nicht erschöpft, seine Hitze hat sich nicht verflüchtigt, und seine Sinnesfähigkeiten sind gereinigt. Dies ist der Unterschied zwischen einem, der tot ist, dessen Zeit abgelaufen ist, und einem Bhikkhu, der in das Erlöschen von Wahrnehmung und Gefühl eingetreten ist."


    Weiters heißt es da:

    Quote

    In einem Bhikkhu, dessen Triebe vernichtet sind, sind diese aufgegeben, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmenstumpf gleichgemacht, beseitigt, so daß sie künftigem Entstehen nicht mehr unterworfen sind.

    Von allen Arten der unermeßlichen Herzensbefreiung wird die unerschütterliche Herzensbefreiung als die beste hervorgehoben. Jene unerschütterliche Herzensbefreiung aber ist leer von Gier, leer von Haß, leer von Verblendung."


    Das kann ja nicht bedeuten dass die Vernichtung der Triebe und die Herzensbefreiung von selber durch den Tod eintritt, wenn man sich nicht extra darum bemüht hat. Sonst gäbe es nicht so viele Stellen wo von der Fortsetzung des Daseins auf einer der fünf Daseinsfährten die Rede ist und dass dies nur durch große Bemühung ein Ende hat.

  • Das kann ja nicht bedeuten dass die Vernichtung der Triebe und die Herzensbefreiung von selber durch den Tod eintritt, wenn man sich nicht extra darum bemüht hat. Sonst gäbe es nicht so viele Stellen wo von der Fortsetzung des Daseins auf einer der fünf Daseinsfährten die Rede ist und dass dies nur durch große Bemühung ein Ende hat.

    Das wurde ja auch nicht behauptet:
    Befreiung/Erwachen gibts nur im Leben, anders macht der Begriff ja auch keinen Sinn.
    Wenn du glaubst, du brauchtest dich ja jetzt nicht so zu bemühen, du hättest ja noch in den Milliarden nächsten "Daseinsfährten", als Ameise, Qualle, usw genügend Zeit: Viel Glück!

  • Ich könnte und wollte nicht sagen: da ist (eigentlich) keine Person die leidet. Das finde bzw erkenne ich als nicht weise. Trotzdem weiß ich, was mit diesem Satz gemeint ist.

    Es ist ja schön, dass du weißt, was du meinst. Nur haben da davon andere im Sinne von Erkenntnisgewinn wenig. Ich nehme deine Äußerung als einseitig wahr. Auch hier wieder:

    Inwieweit man das Leiden persönlich nimmt, oder es so (es ist etwas Persönliches ) erklären will, muss jeder selber entscheiden (und am besten dann auch entsprechend handeln) bzw sich von entsprechend konstruktiven oder destruktiven Energien tragen lassen.

    Ob jemand "das Leiden persönlich nimmt" - ist keine Frage des Wollens, weil Leiden nur persönlich erfahren werden kann.


    Gut dann probiere ich mal mit dem Lexikoneintrag dieses Forums zu anatta. Ich finde ihn brauchbar. Bzw sehe ich in ihm einen Anfang mit dem man ‚arbeiten kann‘.


    Zitat

    Nicht-Selbst oder Nicht-Ich [...]. Die Tatsache, dass allen Dingen jegliche dauerhafte Essenz oder Substanz fehlt, die man eigentlich als "Selbst" bezeichnen könnte. Diese Lehre von anattā [...] besagt, daß es weder innerhalb noch außerhalb der körperlichen und geistigen Daseinserscheinungen irgend etwas gibt, das man im höchsten Sinne als eine für sich bestehende unabhängige Ich-Wesenheit oder Persönlichkeit bezeichnen könnte.[...]


    Wer da über die Bedingte Entstehung (siehe paticcasamuppāda) der Dinge im Unklaren ist und die Entstehung der karmischen Willenshandlungen (sankhāra) aus der Unwissenheit, usw. nicht begreift, der denkt, daß es ein 'Ich' sei, das da erkenne oder nicht erkenne, das handle und handeln lasse, das bei der Geburt zur Entstehung komme , das leidet oder nicht leidet [...]



    Ich habe eine Ergänzung sowie Veränderung vorgenommen, und beides unterstrichen.


    Auch du würdest dich nicht ernsthaft mit "Buddhismus" beschäftigen, wenn du nicht auch persönlich leiden würdest. Oder ist das bei dir anders?


    Ich verstehe den Sinn dieser Fragen nicht so. Ich rede über das Dhamma, und versuche im Kontext dieses Threads die Auskunft zu geben die meinem Stand auf dem mittleren Weg gemäß ist, bzw mich mit interessierten Leuten zu unterhalten. Im Fall mancher Lehrreden mit denen ich mich beschäftigt habe war es das Bedürfnis, selber besser zu verstehen. Alles andere was ich zu existentiellen Fragen und auch an psychologischen Erklärungen davor gelesen bzw auch studiert habe, hat mich nicht so überzeugt wie es dann beispielsweise mit manchen Lehrreden bzw Ausschnitten passiert ist.



    Zu der Ansicht ‚Wiedergeburt‘ habe ich mich hier fast gar nicht geäußert. Ich stellte im Gegenteil das ‚Problem‘ schon im Zusammenhang mit den Vorgang und den verschiedenen möglichen Denkweisen hierüber den / die man ‚Geburt‘ nennt, vor.



    Das ist eben keine Eigenart "hiesiger Kultur", sondern eine Universalie, weil die Grenzen zwischen Geburt, Leben und Tod ganz reale Grenzen sind, wie sie jeder wahrnehmen kann. Allerdings ist es auch eine Universalie, dass Menschen diese reale Grenze nicht anerkennen wollen und gewissermaßen als Tröstung, (kulturell unterschiedlich), ein Leben nach dem Tode zusammenphantasieren.


    Ich stimme darin überein, dass Trost und Hoffnung auf Besseres sicher ein mögliches Bedürfnis ist, um an entsprechenden Vorstellungen anzuhaften. Machtausübung und -Erhaltung ist sicher auch sinnvollerweise hier zu nennen . Gerade vielleicht sogar im Zusammenhang mit der Idee dass es unsterbliche und (selbstidentische) Seelen gibt, die je nach Regeltreue hierhin und dorthin wandern.


    Universalien - so gross würde ich da nicht benennen bzw. urteilen. Ich habe noch nie eine ‚Grenze‘ zwischen Geburt und Tod wahrgenommen. Wie nimmt denn sonst jeder diese Grenze wahr, so dass jeder dann die erste Universalie erkennt die du zu erkennen scheinst bzw die du kreativ? mit ein wenig Fantasie ? denkst?



    Zu dem Begriff ein Link


    Universalienstreit
    Auseinandersetzung um den ontologischen Status von Universalien (z.B. die Gattung Lebewesen, die Art Mensch), die in der Spätantike mit Porphyrios…
    www.spektrum.de


    Der Kontext ist aus meiner Sicht gegeben.

  • Die 5 Gruppen des Anhaftens, Angreifen, usw.. sind dukkha.

    Die fünf Gruppen sind nur die fünf Gruppen.

    Das anhaften, ergreifen, festhalten, sich damit indentifizieren, durch ein Ich an dieser fünf Anhäufungen ist Dukkha.

    Keinem körperlichen oder körperlosen Wesen bin ich verpflichtet,

    mein Handeln zu rechtfertigen oder zu begründen,

    auch nicht mir, diesem Körper oder mich, diesem Ich.

  • Das kann ja nicht bedeuten dass die Vernichtung der Triebe und die Herzensbefreiung von selber durch den Tod eintritt, wenn man sich nicht extra darum bemüht hat. Sonst gäbe es nicht so viele Stellen wo von der Fortsetzung des Daseins auf einer der fünf Daseinsfährten die Rede ist und dass dies nur durch große Bemühung ein Ende hat.

    Das wurde ja auch nicht behauptet:

    Es wurde auch nicht behauptet dass das behauptet wurde.


    Befreiung/Erwachen gibts nur im Leben, anders macht der Begriff ja auch keinen Sinn.

    Wenn du glaubst, du brauchtest dich ja jetzt nicht so zu bemühen, du hättest ja noch in den Milliarden nächsten "Daseinsfährten", als Ameise, Qualle, usw genügend Zeit: Viel Glück!

    Das ist mir jetzt zu unsachlich und außerdem zu überheblich. Du wirst ja über die Lehre von Kamma und den Daseinsfährten Bescheid wissen, wenn du der Meinung bist dass es eine falsche Lehre ist, ist das nicht meine Sache.

  • Das ist mir jetzt zu unsachlich und außerdem zu überheblich. Du wirst ja über die Lehre von Kamma und den Daseinsfährten Bescheid wissen, wenn du der Meinung bist dass es eine falsche Lehre ist, ist das nicht meine Sache.

    Die "Lehre von Kamma" hat nicht das geringste mit der Frage von Wiedergeburt zu tun. Das solltest Du eigentlich wissen.
    Aber wie auch immer, ich kenne ja deine diesbezüglich bevorzugten Ansichten seit mehr als 10 Jahren, ohne dass sich da was getan hätte. Bin also nicht sonderlich an einer weiteren Wiederholung interessiert.

    Es wurde auch nicht behauptet dass das behauptet wurde.

    zumindest hast du versucht, mein Zitat zu relativieren und in einen anderen Zusammenhang zu stellen. Die von mir zitierte Stelle steht aber auch vollkommen für sich, sie schildert einfach, was "Tod" bedeutet.

  • Die 5 Gruppen des Anhaftens, Angreifen, usw.. sind dukkha.

    Die fünf Gruppen sind nur die fünf Gruppen.

    Das anhaften, ergreifen, festhalten, sich damit indentifizieren, durch ein Ich an dieser fünf Anhäufungen ist Dukkha.

    Quote

    Für alle Wesen, mit Ausnahme des Heiligen (arahat), sind diese fünf Gruppen »Gruppen des Anhaftens« (upādāna-kkhandha), und zwar in dem Sinne, daß sie Objekte des Anhaftens bilden.

    khandha

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich sage, dass "Identifikation" eine schlechte Übersetzung für das Wort Upādānao ist, weil dieses mehr als Identifikation umfasst. Aber natürlich umfasst es Identifikation. Das Problem ist - auch hier wiederhole ich mich - dass "Identifikation" einen kognitiven Prozess denken lässt. So als würde ein Nucht-Indentifizieten ( ich habe mit dieser Person nichts zu tun!") das Problem lösen. Aber so ist es nicht. Es gibt Leute die hassen sich selbst und wollen mit sich nichts zu tun haben aber das hilft nichts. Es geht um Anhaften und gegen Anhaften hilft Loslassen. Weil das kognitive Identifizieren eine Teilmenge des Anhaftens ist stimmt es natürlich, dass Identifikation schädlich ist. Aber es gibt eben basale Formen von Anhaften wie z.B Sucht für die der Begriff "Identifikation" nicht passt. Von daher ist es eine ungenügende Übersetzung.

  • Ich sage, dass "Identifikation" eine schlechte Übersetzung für das Wort Upādānao ist, weil dieses mehr als Identifikation umfasst.

    Kann sein, so

    Kay Zumwinkel:


    Das Ziel der Überwindung von Dukkha, Nibbāna, hat der Arahant erreicht; er befindet sich nicht länger in der Schulung (asekha), für ihn ist die Arbeit erledigt. Beim Arahant ist jegliche Identifikation mit den geistigen und körperlichen Prozessen verschwunden, keine Konditionierung fesselt seine Aktivitäten, er hat höchste Freiheit erlangt, sein Tun hat keine kammischen Folgen mehr. Er ist wie der Buddha selbst zu einem Erleuchteten geworden.


    https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m000a.html



    Nach MN 1 Die Befriedigung ( von Sucht) ist die Wurzel des Leidens. Diese Stillung setzt die innere Identifikation voraus, ansonsten die wäre nicht möglich. Das ist das Begehren( Genügen, Ergötzen, usw, ) die uns versklaven. Oder Ergreifen, festklammern.. Jeder ist Süchtig, außer Arahat. Tanhā, die „Gier“, gilt im Buddhismus als Ursache allen Leidens (Dukkha) die den Menschen an den Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara) fesselt.

    Nanananda schreibt, dass der Mensch ( das samsarische Individuum) sich mit den Sinneseindrücken identifiziert. Weiter er schreibt, dass dass Diese Identifikation ( im Text) durch den Begriff „tammyata“ ( wörtlich daraus seiend) ausgedrückt wird.

    Im Buch „Der Zauber des Geistes“ , S.57, Das Buch ist geschützt, deswegen ich kann nicht zitieren. LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    Edited 3 times, last by Igor07: Fehler- Korrigieren. ().

  • Zu dem Begriff ein Link

    Falsche Baustelle. Ich meinte Universalien des menschlichen Verhaltes (inkl Denken und Fühlen) Frei nach Eibl-Eibesfeldt (ohne jetzt auch noch seinen diesbezüglichen Theorien zu folgen).

    Ich habe noch nie eine ‚Grenze‘ zwischen Geburt und Tod wahrgenommen.

    Na gut, dann bist du eben was Besonderes. Will dir da nicht reinreden, aber wo auch immer ich z.B. in Asien gewesen bin, wird diese Grenze schon wahrgenommen, ganz wie im Westen, auch wenn sich die Riten unterscheiden.