Wie geht der Buddhismus mit Liebeskummer um?

  • Ok, ich wünschte mir ich hätte, so was wie wahre „Liebe“ gehabt für mindestens 20 oder 30 Jahre und wenn dann die Gefahr von Dukkha wäre, hätte ich es in Kauf genommen

  • Was soll ich sagen, es ist total unerleuchtet.

    Aber wie ich immer sagte, man sollte sowas solange haben bis es langeweilig wird, das geht viel viel schneller als es nicht zuhaben und daraus die Logik zu erkennen, dass es nur Leid bedeutet

  • Liebe wird zu Dukkha, wenn jemand sie nicht loslassen will.

    Liebe kann nicht genommen oder gegeben werden, sie ist, wenn sie wahrgenommen wird, einfach so da. Erst dann erscheint da Verlangen oder Ablehnung der Liebe. Da erscheint erst Leiden an Liebe. Festhalten, Abstoßen.

    Liebe ist nie Leiden.

  • Diese Art von Dukkha auch wenn es nur 20 30 Jahre halten würde, glücklich verliebt zusein. Würde ich gerne in Kauf nehmen :heart:

    Glücklich verliebt auf Dauer gibt es nicht.

    Aber unbedingte Liebe dauert sogar über den Tod hinaus.

    Sie ist auch nicht mit Leiden verbunden. Sie füllt das Herz, ohne zu ergreifen bzw. festzuhalten.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Liebe kann nicht genommen oder gegeben werden, sie ist, wenn sie wahrgenommen wird, einfach so da.

    Wenn Liebe da ist, hat sie eine "Strahlkraft", eine Ausstrahlung, welche sich auch auf andere Wesen ausdehnen kann, die sie wahrnehmen und aufnehmen können, falls sie dafür empfänglich sind....

    (Herzen können sich aber auch verschließen.)

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Liebe kann nicht genommen oder gegeben werden, sie ist, wenn sie wahrgenommen wird, einfach so da.

    Wenn Liebe da ist, hat sie eine "Strahlkraft", eine Ausstrahlung, welche sich auch auf andere Wesen ausdehnen kann, die sie wahrnehmen und aufnehmen können, falls sie dafür empfänglich sind....

    (Herzen können sich aber auch verschließen.)

    Liebe ist da, dafür müssen nur, aber mindestens zwei Menschen sie wahrnehmen.

    Erst dann könnte „Strahlkraft“ erscheinen, doch Liebe strahlt eben nicht, sie kann jedoch von mehr als zwei Menschen wahrgenommen werden wenn sie durch mindestens zwei Menschen erscheint.

  • Auch Tiere, sogar Pflanzen nehmen diese Form der Liebe wahr, dafür bedarf es keines denkenden Geistes, denn sie hat Strahlkraft. Im übrigen kümmert es jemanden mit dieser Liebe im Herzen nicht, er/sie weiß es. Und dieser Mensch braucht keine Bestätigung durch andere (mehr), weder gibt es da Einsamkeit noch irgendwelche besonderen Bedürfnisse.


    Jetzt weiß dieser Mensch, dass alles, was zuvor ersehnt oder besessen werden wollte, nur diesem einzigen Ziel diente. Alles war Ersatzbefriedigung, alles war überflüssig. Das nennt sich


    wunschlos glücklich.

    :heart: _()_

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Zitat

    Ein Jüngling liebt ein Mädchen,

    Die hat einen andern erwählt;

    Der andre liebt eine andre,

    Und hat sich mit dieser vermählt.


    Das Mädchen heiratet aus Ärger

    Den ersten besten Mann,

    Der ihr in den Weg gelaufen;

    Der Jüngling ist übel dran.


    Es ist eine alte Geschichte,

    Doch bleibt sie immer neu;

    Und wem sie just passieret,

    Dem bricht das Herz entzwei.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Sudhana


    Noch ärger wäre der Jüngling dran gewesen, hätte seine Angebetete ihn "aus Ärger" geheiratet....

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


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    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Noch'n Gedicht ...

    Zitat

    Sie haben mich gequälet,

    Geärgert blau und blaß.

    Die Einen mit ihrer Liebe,

    Die Andern mit ihrem Haß.


    Sie haben das Brot mir vergiftet,

    Sie gossen mir Gift ins Glas,

    Die Einen mit ihrer Liebe,

    Die Andern mit ihrem Haß.


    Doch sie, die mich am meisten

    Gequält, geärgert, betrübt,

    Die hat mich nie gehasset,

    Und hat mich nie geliebt.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Sudhana


    Der arme Heine...

    Wenigstens konnte er durch das Dichten seine Gefühle - sogar nutzbringend für Andere - verarbeiten.


    Ignoriert zu werden ist wohl kränkender, als gehasst zu werden - im letzten Fall hat man wenigstens eine Emotion ausgelöst....

    (Hm, schwierig, wenn man sich in einen Buddhisten verliebt, der daran arbeitet, weder zu hassen, noch zu lieben... :? )

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


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    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Diese Art von Dukkha auch wenn es nur 20 30 Jahre halten würde, glücklich verliebt zusein. Würde ich gerne in Kauf nehmen :heart:

    Dies sagt mir, dass es ein Problem gibt mit einem Denken, dass ein Mangel vorliegt, der irgendwie behoben werden muss. Das Leiden aus dem Mangeldenken hört erst auf wenn man erkennt, dass es keinen Mangel gibt. Die Dinge sind so wie sie sind.


    Metta zu praktizieren ist aus meiner Sicht der Weg aus diesem Denken raus. Wenn man anderen was gibt, hat man den Eindruck, dass man reich ist. Anderen geben macht Freude. Es fehlt was, man braucht irgendwas, erzeugt dagegen Leiden.


    Meine Idee wäre es das Praktizieren von Metta einfach für mehrere Wochen auszuprobieren und zu schauen, ob sich was ändert und ob es besser wird. Bei mir hat sich viel verändert als ich mal mehrere WOchen geschaut habe, ob sich was verändert, wenn ich strikt bei rechter Rede bleibe.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

    Einmal editiert, zuletzt von Anandasa ()

  • Ok, ich wünschte mir ich hätte, so was wie wahre „Liebe“ gehabt für mindestens 20 oder 30 Jahre und wenn dann die Gefahr von Dukkha wäre, hätte ich es in Kauf genommen

    Das wünscht sich jeder Mensch, und ich wünsche Dir auch wirklich viel Glück dabei!

    Du hast ja schon sehr gute Antworten bekommen, ich kann leider nur aus meinem Nähkästchen plaudern.

    Ich glaube nicht, dass es eine buddhistische Antwort auf Deine Frage gibt. Zur Lebzeit des Buddha und auch noch lange danach, heiratete man die Frau, die die Eltern ausgesucht hatten. Wenn man Glück hatte, war man sich sympathisch und im Laufe der Verbundenheit entstand dann auch eine gegenseitige Liebe oder zumindest Respekt.

    Die romantische Liebe ist eine europäische Erfindung aus dem 19. Jhdt. Der Wunsch nach Liebe ist natürlich schon viel älter. Liebe geht meiner Meinung nach nur dann, wenn man selbst einen Menschen ohne eigene Erwartungen ansieht und respektiert, das wird ganz oft erwidert. Vielleicht ist das auch eine buddhistische Übung?

    Good Luck! :heart:

    :)

  • Nähkästchen plaudern.

    Ich glaube nicht, dass es eine buddhistische Antwort auf Deine Frage gibt. Zur Lebzeit des Buddha und auch noch lange danach, heiratete man die Frau, die die Eltern ausgesucht hatten. Wenn man Glück hatte, war man sich sympathisch und im Laufe der Verbundenheit entstand dann auch eine gegenseitige Liebe oder zumindest Respekt.

    ja Leider ist es so. Buddhismus und Liebeskummer harmoniert auch nicht wirklich. Einer der Grundbedürfnisse irgendwann seine Traumfrau/Traummann zu begegnen.


    Das ist doch einer der ersten Dinge wovon man loslassen muss.

    Aber früher war die Zeit noch ernüchterner. Man heiratete eher aus pragmatischen Gründen. Selbst hier vor 50 Jahren gab es nur Seitensprünge wo Gefühle involviert waren.


    Es ist nur Nervenzermürbend, wenn man sich damit abfand und extra von sowas loslässt, aber es trotzdem passiert…

  • Ich glaube nicht, dass es eine buddhistische Antwort auf Deine Frage gibt.

    Doch! Nur eine Variante:


    Diese Herz :heart: -erlösende All-Güte ist, meiner Meinung nach, der Ausdruck der "un-be-dingt-en" Liebe.

    Die leuchtet sogar in der tiefsten Finsternis, man kann es als die unsere Innigste Essenz ansehen, die würde niemals vergehen, auch als der Körper stirbt, wenigstens ist "es" das , was aus uns den Menschen ausmacht.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Da gibt es einen Unterschied "Verliebt sein" ist eine Krankheit (warum ich das so sehe ist logisch, die meisten Handlungen sind nicht mehr rational) - Liebe ist ganz was Anderes.


    Beim Verliebtsein leidet man meiner Ansicht - Leid verbinde ich nicht mit Liebe.

  • Irgendwo in einer Werbung, wurde das verliebt sein als psychotischer Ausnahmezustand bezeichnet.


    Aber darf man träumen dürfen, dass es

    Sowas wie Seelenverwandte gibt?


    Ich fand mich damit ab, dass es mir nicht passiert aber trotzdem wird man mit diesen Wunschvorstellungen konfrontiert.

  • Ich muss sagen, ich vermisse es einfach nur einen warmen Körper zuhaben, den man mag und knuddeln kann, wenn man schlafen geht und morgens, wenn man aufwacht. :D


    Sowas vermisse ich sehr.


    Und wenn sowas mit gegenseitigen verliebt sein passiert. Es wäre für mich der temporäre Himmel.

    Einmal editiert, zuletzt von SpektrumRot ()

  • Da gibt es einen Unterschied "Verliebt sein" ist eine Krankheit (warum ich das so sehe ist logisch, die meisten Handlungen sind nicht mehr rational) - Liebe ist ganz was Anderes.


    Beim Verliebtsein leidet man meiner Ansicht - Leid verbinde ich nicht mit Liebe.

    Ver-lieben ist der wichtigste Faktor, um sich fortzupflanzen. Da kann Liebe zugrunde liegen, wenn sich das Paar vom Verlieben gelöst hat und ihre Liebe entdecken. Natürlich dürfen sie dabei nur auf sich hören und alle Unkenrufe der Neider unbeachtet lassen. Die größte Zahl von Paaren entdecken ihre Liebe nicht, weil sie die Meinungen und Vorstellungen der sogenannten "guten" Menschen bedenken.

    Verlieben schaltet den Verstand aus, das ist rein körperlich und ganz normales Leiden.

  • Wenn man verliebt ist liebt man nicht wirklich diesen Menschen, sondern das Gefühl das er in einem hervorruft. Das vergeht aber wieder und dann ist man traurig. Das ist ja nun die alte Geschichte - Begehren ist die Ursache von Dukkha.

  • Begehren ist nicht die Ursache von Dukkha, sondern die von Leben.

    Die Ursache von Dukkha ist das haben wollen, festhalten und das nicht haben wollen hassen.

    Das kann man doch bei allen Reden des Buddha lesen, jedenfalls mein zweiter Satz.

    Das Begehren, das Leiden des Lebens ist, hält er wohl für selbstverständlich.

  • Begehren ist nicht die Ursache von Dukkha, sondern die von Leben.

    Die Ursache von Dukkha ist das haben wollen, festhalten und das nicht haben wollen hassen.

    Das kann man doch bei allen Reden des Buddha lesen, jedenfalls mein zweiter Satz.

    Das Begehren, das Leiden des Lebens ist, hält er wohl für selbstverständlich.

    Vielleicht erwarte ich auch zuviel. Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit SN56.11. in so vielen Übersetzungen wie ich erwischen kann. Alles beziehe ich auf diese erste Ansprache des dann Buddha an seine früheren Begleiter, die dann Arhat wurden, spätestens nach der Zweiten oder gar Dritten. Mich interessieren die ersten und die letzte Rede. Alles dazwischen muss dazu passen. Eine Entwicklung, einen Prozess zeigen. So kann ich auch Verwässerungen aus Religionsgründen erkennen.