Hier ein Überblick über buddhistische Filme mit einigen Hintergründen und kritischen Gedanken zu den Inhalten:
Buddhismus & Film – Dr. Luc Schaedler: http://info-buddhismus.de/Budd…nd-Film-LucSchaedler.html
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Dalai:Da Hanzze darum gebeten hat, eröffne ich nun also einen separaten Thread.
Wer weiß, wie der Dalai Lama zur Homosexualität steht, bzw. wie er sich dazu geäußert hat, möge hier schreiben.
Besonders Japanfan bitte ich, sich dazu zu äußern (da er mit dem Thema angefangen hat.)
Der Dalai Lama hat sich zu dem Thema sehr verschieden geäußert, es hängt immer vom Kontext ab und wie und wer fragt und ob der Fragende nachhakt.
Wird er nach seiner Meinung gefragt als buddhistische Autorität gibt er in der Regel immer die Antwort, dass sexuelles Fehlverhalten einschließe, Geschlechtsverkehr durch andere "Tore" als die Vagina (d.h. Anus oder Mund). Der Dalai Lama sieht das bei Homosexualität gegeben obwohl diese Texte nicht explizit Zweigeschlechtlichkeit erwähnen. In solchen Fällen sagt er also, dass (theologisch gesehen) Homosexualität sexuelles Fehlverhalten sei. Die Unterteilung in "drei Tore" geht auf Vasubandhu (2. Jh zurück) und wurde auch so von Tsongkhapa (15. Jh) übernommen, dessen Schule der Dalai Lama letztlich vertritt und deren Standpunkt er in solchen Aussagen kund tut. Aber auch Gampopa und Patrul Rinpoche benutzen die Erklärungen Vasubandhus und sie unterscheiden sich nicht von denen Tsongkhapas.
Einige Medien, wie das Stern Magazin, leiten daraus eine homophobe Grundeinstellung des Dalai Lama ab (andere Medien stellen das gerne ähnlich einseitg dar), um (so sehe ich das) möglichst die Aufmerksamkeit der Leser auf das "unerwartet Spektakuläre" zu ziehen. Letztlich ist das aber einfach nur absurd und zeigt, dass es ihnen nicht um die Erkundung der Sache, sondern Aufmerksamkeit geht. Gegenüber dem MTV Moderator Steve Blame sagte der Dalai Lama zb: "Er fände nichts Schlimmes an Homosexualität, sagte er. Es ginge doch um die Qualität der Liebe, nicht um ihre Orientierung. Außerdem sei es für ihn eine Grundregel, andere Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Egal, um was es dabei geht." Einestages/Spiegel in »Treffen mit dem Dalai Lama "Er hat die ganze Zeit gekichert"«.
Das ist irritierend wenn man Medien liest, die sich auf einen anderen Standpunkt konzentrieren, nämlich, dass (nach den oben genannten buddh. Meistern und dem Dalai Lama) Homosexualität sexuelles Fehlverhalten sei. Dazu muss man wissen: der Buddha hat nur Ehebruch als sexuelles Fehlverhalten erklärt, alles andere kam später. In der Tibetisch-Buddhistichen Tradition werden aber Vasubhandu und Tsongkhapa als Autoritäten gesehen.
Der Dalai Lama hat sich 1997 mit Homosexuellen in San Francisco getroffen, um seinen Standpunkt und der Homosexuellen Befürchtungen/Probleme damit zu diskutieren. Näheres Einschließlich einer Historie und kritischen Reflexion zum Thema erfährt man hier: http://info-buddhismus.de/Budd…ualethik_ueberdenken.html (diese Übersetzung eines Artikels aus dem Jahr 2009, erschien gerade in Tibet und Buddhismus). Am Ende gibt es auch Links zu weiterführenden dt. und engl. sprachigen Artikeln.
Der Dalai Lama sagte zudem, man dürfe seine Aussagen in Bezug auf was sexuelles Fehlverhalten sei, nicht missbrauchen um andere zu diskriminieren. Er sprach sich gegen jede Art von Diskriminierung gegenüber Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgenders aus und forderte Respekt, Toleranz und volle Anerkennung der Menschenrechte für sie.
Obzwar ich WIkipedia nicht als verlässliche Quelle ansehe, erscheint mir nach genauerer Prüfung die Zusammenfassung auf der englischen Wikipedia zu diesem Punkt und auch die verwendeten Quellen ganz ok zu sein: http://en.wikipedia.org/wiki/14th_Dalai_Lama#Sexuality (zumindest mit Datum 28.11.13. Die Dinge ändern sich ja schnell in dieser Enzyklopädie …)
Ich habe gestern noch einen Leserbrief einer Tibetologin an die Süddeutsche Zeitung online stellen können und einen Forschung zu Gyalo Thondup, der die Kontakte zur CIA herstellte:
http://info-buddhismus.de/Heil…Sueddeutsche_Zeitung.html
http://info-buddhismus.de/Die-…betischen-Widerstand.html
Also der Panorama Beitrag zur CIA und dem Dalai Lama von John Goetz ist schon wirklich übel, wenn auch nicht derartig daneben, wie der über Shugden - trotzdem arbeitet auch dieser mit den Mitteln der Propaganda.
Was Panorama / John Goetz eigentlich macht ist: er spielt die CIA als den Teufel aus, wer sich mit ihr einlässt muss dann auch irgendwie schlecht sein, dabei verschweigt er, dass die CIA auch mit Solidarnosc und dem polnischen Papst Johannes Paul dem II. zusammenarbeitete und dass dies ein wichtiger Puzzlestein beim Zusammenbruch des Ostblocks war. Die CIA sind sicher keine positiven Helden, aber die Tibeter hatten sich zuvor an die UNO gewandt, an Indien, England und wurde von allen im Stich gelassen. Dann wandten sie sich an die USA um Hilfe und hier meldete sich die CIA. Was wussten die Tibeter damals über die CIA? Sie baten die USA um Hilfe, der Kontakt lief dann aber über die CIA! Aber für solche Differenzierungen ist sich Panorama zu schade. Es ist einfach, heutiges Wissen auf die Vergangenheit zu projizieren ohne die innere Logik der damaligen Zeit in Betracht zu ziehen, Aufklärung ist das aber nicht.
Weiterhin wählen die Redakteure Bildunterschriften, die eine Gewaltbereitschaft des Dalai Lama herbeibeschwören sollen. Das ist aber konstruiert, denn das Bild, das eine Nähe mit der Guerilla unterstellt ist einfach ein Fluchtfoto, wo die Guerilla darauf bestand, ihm bei der Flucht zu begleiten. Es war kein Truppenbesuch. Das andere Bild zeigt ein Treffen mit dem ex-CIA Chef der Operation, der sich noch einmal mit dem Dalai Lama treffen wollte, was er halt nicht abschlug. Der Dalai Lama ist und war nie verantwortlich für die Guerilla, das ist ebenso falsch von Panorama behauptet. Die Guerilla hat sich aus Tibetern selbst formiert, der Dalai Lama war damals 15 Jahre alt und sagte den Kämpfern, dass er Gewalt ablehne, es ihm aber nicht moralisch zustehe sie zu verurteilen, wenn sie Gewalt als einzige Möglichkeit sehen, ihr Land zu verteidigen.
Ich könnte noch mehr zu dem unseriösen Kladeradatsch von Panorama schreiben, aber das müsste eigentlich reichen. Es gab auch Zuschriften an Panorama und die Süddeutsche Zeitung von Wissenschaftlern, die sich über beide Beiträge wegen deren Unseriösität beschwerten. Die SZ fand keinen Platz sie zu drucken und Panorama bestätigte nicht einmal den Eingang der Leserbriefe. Die Filmemacherin Liza Cathey, deren Arbeit die Grundlage für Panorama und SZ bildeten, hat sich mit deutlichen Worten distanziert:
ZitatÄhnlich wie bei vielen Fernsehsendungen in den USA handelt es sich bei dem Beitrag um vereinfachende Sensationsmache, mit dem Kontroversen geschaffen und Einschaltquoten erzielt werden sollen. Als Produzentin von „CIA in Tibet“, dem Dokumentarfilm, den „Panorama“ diskutiert und dessen Videoblog die Sendung nutzt, habe ich diese Nutzung erlaubt, ohne zu wissen, welch niedriges Niveau die Autoren anstrebten.
http://info-buddhismus.de/PDF/…-Lama-CIA-Lisa-Cathey.pdf Panorama zeigte sich "überrascht über die Heftigkeit der Kritik" die eigenen Fehler sieht die Reaktion nicht.
John Goetz, den Panorma extra als Investigativ-Journalist angeworben hat und der auch der Hauptautor Beitrags in der Süddeutschen Zeitung ist, hat schon einmal einen total verkorksten Beitrag zum Dalai Lama und Shugden geliefert. Von diesem haben sich beide mitwirkenden Wissenschaftler (Hartmann und Lopez) distanziert. Ersterer schrieb er fühle sich missbraucht: http://info-buddhismus.de/Dorj…onsfreiheit_Hartmann.html Die Fehler dieses Beitrags hat ein anderer ARD Auslandskorrespondent, Helmut Clemens, sehr gut auf den Punkt gebracht: http://info-buddhismus.de/Panorama-Dalai-Lama-Clemens.html
Jochen Graebert, der mit John Goetz diesen Beitrag machte, gab im Nachhinein wenigstens zu, dass er die Komplexität der Sache nicht gekannt hatte, John Goetz scheint das nicht anzufechten. Enthüllungs-Journalismus hat dann wohl eher mit Sensation als mit Qualität zu tun.