Beiträge von gento

    mukti hat geschrieben:
    Nibbana ist Erlösung von der Fessel des Begehrens, es ist kein Phänomen, das man begehren könnte. Wenn alle Anhaftungen allmählich aufgegeben werden, dann ist am Ende Nibbana. Weil halt Anhaftungen da sind, deshalb ist der Wunsch nach Loslösung da und ein Weg dazu.“


    „Wenn alle Anhaftungen allmählich aufgegeben werden, dann ist am Ende Nibbana.“ ??
    Das ist kein allmähliches Aufgeben, das geschieht eher sprunghaft. Das Bewusstsein polt in Sekunden oder weniger vollständig um. Die bewusste Erfahrung danach ist in keiner Weise mit der Erfahrung des üblichen Bewusstseinszustandes zu vergleichen!
    Deshalb die oftmals paradoxen Aussagen über diesen Bewusstseinszustand.
    Keine Inhalte unserer gewöhnlichen Wahrnehmung (Leerheit); kein Ich das bewusst ist, erfährt und erkennt - obwohl die Erfahrung von Bewusstsein und Erkennen vorhanden ist; oder die paradoxe Aussage, Nichtselbst und Selbst sind Eines.

    Neurophysiologisch formuliert würde ich als interessierter Laie es so ausdrücken:
    Der neuronale Aktivitätszustand des gewöhnlichen Bewusstseinszustandes verändert sich in einen breiteren, höheren Aktivitätszustand!
    Der Buddha konnte diesen Zustand durch entsprechenden Lebenswandel und Übung sicher lange aufrecht erhalten. Das Gehirn wird gebahnt.
    Prof. Spitzer hat in einem seiner Vorträge einmal lapidar gesagt:
    „Wer meditiert benutzt sein Gehirn anders!“
    Er sagte natürlich nichts über den neuronalen Nibbana-Zustand aus. Bisher hat man noch keinen solchen im Scanner gehabt.


    Der Buddha hat nicht gesagt, das Bewusstsein überwunden wird. (Siehe Jhanas und Satipatthana-Sutta)


    gento

    brigittefoe schreibt:

    „Bei der Bergpredigt in der reinsten Essenz bräuchte es weder Kommentare noch eine Kirche;
    die wollte Jesus eh nie gründen.


    Für mich ist sind die Kirchen weltliche Machtzentren, die NICHTS mehr mit der reinen Lehre zu tun haben.“


    Was ist die reinste Essenz? Nicht alle, die irgendwie vom Geist berührt sind, sind soweit, dass sie dazu Selbstständig reflektieren können oder gar eine eigenständige Entscheidung treffen können!
    Kommentare und Institutionen sind für solche Menschen hilfreich. Gefährlich wird es erst, wenn dadurch eine eigenständige Entwicklung blockiert wird!
    Es liegt in der Natur von Institutionen, dass sie eine gewisse Macht ausüben. Zumindest was den Minimalkonsens ausmacht. Die Gefahr der Degeneration sollte deshalb immer bewusst sein!
    Auch in der heutigen Kirche gibt es lautstarke Rufer in der Wüste!


    Die Institution bitte nicht mit den Mitgliedern verwechseln! Sonst entstehen gefährliche Pauschalurteile.
    Ich weis persönlich nichts von den buddhistischen Institutionen in Asien, aber es soll dort vielfach auch nicht gut aussehen.


    gento

    Was Onyx am 18.9.12 10:09 schreibt,
    sind starke aber treffende Worte zum Thema.
    Es ist einfach so, wer in der Meditation den 8.Jhanazustand erreicht und erkennt, weiter komme ich nicht, deshalb ganz natürlich das loslassen loslässt und vor dem, was dann mit ihm geschieht, nicht zurückschreckt, der erfährt Nibbana! Aber nichts drauf einbilden!!!
    Der Buddha hat gesagt: Jeder der Satipatthana in der rechten Weise 7 Tage praktiziert, wird die höchste Erkenntnis erlangen!
    Die Zielvorstellung von Nibbana, auch wenn man nicht genau weis, was das ist, ist aber der Motor der Suche!
    Die Zielvorstellung von Nibbana ist somit keine Fessel des Geistes!


    gento (Thera)