Wenn in unserem Geist so etwas entsteht wie "offene Weite", dann sind wir auf dem buddhistischen Weg. So verstehe ich die erste Antwort. Das ist aber nicht gleichbedeutend mit der Abwesenheit von Gedanken oder so. Das ist der Sinn der zweiten Antwort. Der offene Geist ist den Gedanken, den Erkenntnissen usw. im Grunde sogar sehr zuträglich. Sie können frei fließen. Der offene Geist ist wie der blaue Himmel, eine Art Möglichkeitsraum für vieles.
Posts by daigoro
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Daowu fragte: „Was ist die große Bedeutung des Buddhadharma?“
Shitou erwiderte: „Nicht erlangen. Nicht wissen.“
Daowu fragte: „Gibt es da noch etwas?“
Shitou sagte: „Der Himmel behindert den Flug der weißen Wolken nicht.“
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naja gut, Worte haben es so an sich, dass sie immer nur Hilfsmittel sind.
Witzig, dass die schärfste Kritik an "Worten" oft von Leuten aus der Satsang-Bewegung
kommt, deren ganze Ausübung eigentlich hauptsächlich darin besteht, den Worten
ihrer Meister zu lauschen. Aber damit meine ich natürlich nicht Dich persönlich kilaya.
Was sind denn aber die Quellen, auf die man sich stützen kann? Osho ja wohl nicht?
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Non-Duality ist meiner Meinung nach eine hinduistische Lehre mit Ramana Maharshi als einem ihre Heiligen.
Mooji ist wohl ebenfalls ein Vertreter dieser Richtung. Das ist alles sehr in Mode, es gibt auch Parallelen
zu "Liberation Unleashed". Ramana Maharashi war der Meinung, wir sind alle miteinander verbunden. Wenn
der Arzt ihm ein Medikament verordnete, mussten alle seine Jünger es ebenfalls nehmen - so lautet jedenfalls
eine der Geschichten, die sich um diese Figur ranken. Non-Duality-Vertreter sind klare Anhänger der Konzeption
einer ewigen Seele. Auch die Götter sind ewig. Die ewige Seele, das ist gewissermaßen das Göttliche in uns. Im
Grunde ist das genau die Sichtweise, die Buddha zu überwinden versucht hatte, als er seine Lehre von "Anatta"
verkündete (als drittem der drei Daseinsfaktoren). Es gibt da eine starke Parallele zum Christentum, jedenfalls
ist der Glaube an die "ewige Seele" beiden gemeinsam. Kein Wunder, dass das eine starke Anziehung auf Leute
aus dem Westen hat, denn letztlich entspricht es dem, was uns von unseren Eltern und Religionslehrern beigebracht
wurde. Die Non-Duality-Lehre ist vor allem für Leute attraktiv, die gern Yoga machen und ab und zu mal zu einem
Retreat nach Indien fliegen.
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