Beiträge von Marla

    Guten Morgen in die Runde,
    als Anfängerin beschäftigt mich eine Frage, die ich bislang noch in keinem Buch über buddistisches Leben beantwortet sah: Wenn ich die Vergangenheit als vergangen und die Zukunft als ungewiss ruhen lasse und stattdessen im Hier und Jetzt lebe, verträgt sich das mit einer Vorsorge für das Alter?
    Ich frage deshalb, weil meine Eltern kaum Vorsorge für das Alter betrieben haben und im Endeffekt nur noch verfielen. Sie hatten sich in eine Situation hineinmanövriert, in der ich ihre Angelegenheiten auch mit dem größten Hauruck nicht mehr ins Lot bringen konnte. Schließlich ging es nur noch darum, die beste unter allesamt nicht besonders guten Optionen für sie zu suchen.
    Die mangelnde Selbstsorge hat mir sehr zu denken gegeben. Im Grunde hat sie mich bislang sogar sehr gezeichnet, denn für mich ist das eigene Alter eine richtige Horrorvorstellung geworden. Sämtliche Handlungen, die ich vollziehe, sind darauf gerichtet, mich für das Alter absichern zu wollen. Aber natürlich weiß ich, dass das gar nicht möglich ist. Nichts zu tun und die Dinge so kommen zu lassen, wie sie kommen, erscheint mir aber fahrlässig. Also schwanke ich zwischen Zukunftsangst, Einsehen in die grundsätzliche Ungewissheit (es kann furchtbar oder glimpflich verlaufen) und Absicherungsversuchen hin und her. Beruflich habe ich beispielsweise schon so manche Entscheidung nur getroffen, um mich mehr abzusichern und nicht, weil ich hinter ihr stehe.
    Nun wäre meine Frage: Wie verhält sich das buddhistische Primat, in der Gegenwart zu leben, zu (Ängsten vor) der Zukunft?
    Viele Grüße
    Marla