Wieder mal alles sehr
interessant, man liest mit viel Gewinn.
Ich
möchte nur noch zwei Sachen erweiternd zur Diskussion dazufügen:
1)
Die Übersetzung des Xin-xin-ming / Shinjinmei von Dietrich Roloff,
z.B.:
ZEN
- „Der Duft Hunderter von Blumen“
Das
Shinjinmei des Seng-can / Sôsan und die ‚Lehrreden‘ des Hong-zhi
Zheng-jue / Wanshi Shôgaku
wobei
„Der Duft Hunderter von Blumen“ ein Zitat aus einem Gedicht von
Du Fu (712 – 770) ist:
„Beständig
denke ich an Jiang-nan im Monat März –
Die
Rebhühner rufen und der Duft Hunderter von Blumen“
von
dem nur mehr diese zwei Zeilen erhalten sind, überliefert in Koan 24
Wu-men-guan.
2)
Es ist nun so, dass der erste Satz des Xin-xin-ming / Shinjinmei
schon im zweiten Koan des Bi-Yan-Lu zitiert wird:
Xin-xin-ming:
wie
hier:
Das
Erlangen des Weges ist nicht schwierig, du musst nur auswählen und
unterscheiden ablehnen.
oder
Dietrich Roloff (s.o.):
Das
DAO zu erreichen [ist] nicht schwierig – [du musst] nur das
Auswählen von dir tun!
Wobei
DAO als der Urgrund der Welt zu verstehen ist, woraus sich dann auf
seinen Wegen alles entwickelt → De = Tugendkraft im Sinne von
Wirkkraft.
Dazu
zweites Koan Bi-Yan-Lu Übersetzung Wilhelm Gundert:
Dschau-dschou
sagte bei der Unterweisung seiner Bruderschaft:
Der
höchste Weg ist gar nicht schwer,
Nur
Abhold wählerischer Wahl.
Redet
man davon auch nur ein klein bisschen, so heißt es schon: Hier
wählerische Wahl, hier wolkenlose Klarheit. Der alte Mönch hier
steht nicht in der wolkenlosen Klarheit. Ihr da, ihr hütet sie und
haltet, wie ich dächte, sie trotzdem hoch – oder ist es nicht so?
Nun
war da ein Mönch, der fragte: Wenn man schon nicht in der
wolkenlosen Klarheit steht, was soll man dann hüten und hochhalten?
Dschau-dschou
erwiderte: Ich weiß es auch nicht.
Da
fragte der Mönch: Ehrwürdiger, wenn ihr das schon nicht wißt,
wieso sagtet ihr dann doch, ihr steht nicht in der wolkenlosen
Klarheit?
Dschau-dschou
erwiderte: Das Fragen nach der Sache hast du jetzt gehabt. Mach Deine
Verbeugung und tritt zurück.
Oder
zweites Koan Bi-Yan-Lu Übersetzung Dietrich Roloff:
Zhao-zhou
wandte sich an die Gemeinde [der Mönche] und sagte: „Das DAO zu
erreichen ist nicht schwierig; es gilt nur, sich vom Auswählen und
Vorziehen loszusagen. Kaum dass sich Worte und Sprache einstellen,
wird daraus ein Auswählen und Vorziehen, wird daraus ein Verstehen.
Doch dieser alte Mönch hier weilt nicht [mehr] im Verstehen. Leute
wie ihr es seid – [Ihr] bewahrt es vielmehr und schont es, oder
nicht?“
Nun
war da ein Mönch, der wissen wollte: „Da [Ihr] nun nicht [mehr] im
Verstehen weilt, was gäbe es dann noch zu bewahren und zu schonen?“
Zhao-zhou
sagte: „Ich weiß [das] auch nicht“
Der
Mönch sagte: „Da Ehrwürden [das] nun nicht weiß, warum sagt
[Ihr] dann trotzdem, [Ihr] weiltet nicht [mehr] im Verstehen?“
Zhao-zhou
sagte: „Nach [Deiner] Sache zu fragen hast [Du] jetzt Gelegenheit
gehabt:
Mach
[Deine] Verbeugung und zieh Dich zurück!“
Schon
mal als Warnung: Das ist kein Rückzieher Zhao-zhous, so einer
verliert nicht!
Vielmehr
geht es um:
„Ich
wähle nicht wählen“
1)
„Ich wähle nicht wählen“ --> ich wähle also nicht (!), also
ist mein Wählen zu negieren zu „nicht: Ich wähle nicht wählen“
2)
ich kann also wählen
1)
„Ich wähle nicht wählen“ ...
2)
......
1)
....
2)
...
.....
...
Das
ist ein ewiger Kreis, der paradoxer weise alternierend
widersprüchliches zu beweisen scheint, was Unsinn ist. Es gibt nur
eine Möglichkeit, so dass es keine ewiger Kreis ist:
Der
schlaue Fuchs Zhao-zhou sieht das genau und schneidet an der
richtigen Stelle ab:
„Mach
deine Verbeugung und zieh dich zurück!“
Nun
ist bei Roloff die Verbindung von (Ur-) Daoismus und Chan gegeben,
als vom DAO als die Wurzel von allem.
Chan,
als Beispiel das Koan Wu (Übersetzung immer Roloff):
Cong-rong-ru
Koan 18
oder
Wu-men-guan
(= die „da ist nichts (!) Schranke“ vor dem Chan Tor) Koan 1:
Weil
ein Mönch ihn fragte:
Hat
auch ein Hund das Buddha-Wesen oder nicht?
Sagte
Zhao-Zhou:
Wu
„Wu“
kann nun bedeuten: „Da ist das Nichts“ aber auch „Da ist
nichts!“, was nicht das selbe ist, aber dazu:
Da
dieses „Nichts“ als durch Sinnlichkeit,
Worte, Verstand, Vernunft
im letzten Grund nicht erschließbar gilt, wird es in der Praxis auch
egal, ob wir sagen „da ist das Nichts“ oder „Da ist nichts!“.
Dazu:
Wu-men-guan
Koan 30:
Also
der Geist (DAO/Ding an sich) ist Buddha:
Weil
Da-mei ihn fragte: „Was ist mit Buddha?“, sagte Ma-zu:
„Also
der Geist ist Buddha“
Wu-men-guan
Koan 33:
Nicht
Geist, nicht Buddha:
Weil
ein Mönch ihn fragte: „Was ist mit Buddha?“, sagte Ma-zu:
„nicht
Geist, nicht Buddha!“
So
verschieden Wu-men-guan 30 und 33 auch sein mögen: In
der Wirkung der letztlichen (!) Unerreichbarkeit des Grundes der Welt
durch Sinnlichkeit, Worte, Verstand, Vernunft,
entweder da dieser Grund nicht existiert oder da er existiert aber
durch
Sinnlichkeit, Worte, Verstand, Vernunft nicht erreichbar ist, sind
sie gleich und das reicht,
das ist der Punkt. Mehr interessiert nicht.
In
der Philosophie des Dao wird es als existierend aber ebenfalls als
durch Sinnlichkeit,
Worte, Verstand, Vernunft
unerschließbar angenommen:
Laozi,
Dao De Jing, 1:
Ein
Dao -
kann es als Dao bestimmt werden,
ist es kein stetiges
Dao (könnte man etwas als Dao bestimmen, wäre es nicht das Dao)
Ein
Name -
kann er als Name bestimmt werden,
ist er kein
stetiger Name.
Keinen-Namen-habend
ist
der Beginn der zehntausend Dinge.
Namen-habend
ist die
Mutter der zehntausend Dinge.
Dazu
nochmals Chan:
Cong-rong-lu
Koan 74:
Fa-yans
“Urstoff und Manien"
Ankündigung
des Koan:
Fülle besitzt zehntausend Kräfte und Fähigkeiten:
gereinigt ist sie ohne noch so
feinen Staub; allen Formen steht
sie fern und ist zugleich die Gesamtheit der
Dinge. - Von der
Spitze (der Shunyata) einer hundert Fuß hohen Stange
vorwärtsschreiten: das
Weltall der Zehn Richtungen ist dann
dein vollständiger Leib!
Nun sag mal: Unter welchen Umständen
willst du das erlangen?
Beispiel:
Ein Mönch fragte Fa-yan:
“Ich habe mich belehren lassen, dass es da den Satz gibt:
Aus
einem nicht da seienden (auch existierenden aber nicht erreichbaren)
Ursprung steht die Gesamtheit der Dinge da.
Was ist dieser nicht
da seiende Ursprung?"
Fa-yan sagte: “Die Erscheinungen
entspringen einem nicht vorhandenen (auch existierenden aber nicht
erreichbaren) Urstoff; die Namen gehen aus dem hervor, was noch
keinen Namen hat.“
Und
schon haben wir das nächste, wo sich Dao und Chan gleichen:
Es
geht um Erscheinung, dann Vorstellung und sonst nichts:
Cong
Rong Lu 57:
Yan-yangs
“Kein einziges Ding“:
Ankündigung:
Wer mit
Spiegelbildern
spielt, um so der Erscheinungen habhaft zu werden,
Der weiß
nicht, dass die Erscheinungen der Ursprung der Spiegelbilder
sind.
Wer die Stimme erhebt, um dem Echo Einhalt zu
gebieten,
Der weiß nicht, dass die Stimme der Ursprung des
Echos ist.
Wenn das nicht heißt, auf einem Ochsen reitend nach
dem
Ochsen zu suchen, dann bedeutet es, mittels eines Keils
einen Keil zu entfemen.
Wie kannst du diese Fehler
vermeiden?
Beispiel:
Der Ehrenwerte Yan-yang fragte
Zhao-zhou: “Wenn einer nicht ein einziges Ding mitbringt, was
dann?"
Zhao-zhou
sagte: “Legt es ab, ein für alle Mal!"
Yan-yang sagte:
“Wenn er nicht ein einziges Ding mitbringt, was soll er dann
ablegen?"
Zhao-zhou sagte: “Wenn das so ist, dann tragt
die Last mit Euch fort!"
→
Es geht um das „Leben“
!!!!!!!!
Dazu:
Die Erscheinungen detektieren wir mit den 5 Sinnen plus dem kausalen
Verstand, das ergibt die 6 Sinne des Chan, das ergibt die
Spiegelbilder
aus den 6 Sinnen und wie das Wort Spiegelbilder schon besagt: Es ist
Erscheinung als Abbild von was, dann Vorstellung und sonst nichts.
Die
Spiegelbilder
sind also nur so was wie Abbilder einer nicht erreichbaren Realität,
des DAO als Grund der Welt, schon gleich sind sie nicht das DAO.
Und
nochmals Laozi, Dao De Jing, 1:
...
Keinen-Namen-habend
ist
der Beginn der zehntausend Dinge.
Namen-habend
ist die
Mutter der zehntausend Dinge.
Denn
man kann nur Erscheinung benamen.
Und
so schließt sich der Kreis von Dao und Chan.
Man
kann das DAO also nicht durch
Sinnlichkeit,
Worte, Verstand, Vernunft
erreichen,
aber man kann persönlich diesbezüglich eine individuelle Erfahrung
einer Annäherung machen und da bietet das Chan die große Hilfe über
die Erkenntnisse des (Ur-) Daoismus hinaus: Durch Zazen zur Erfahrung
der Shunyata.
Dieser
Weg wird dann für den Laien bezeichnet als eine Herberge auf dem
Lebensweg, in die man immer wieder einkehrt.
Vielleicht
noch ein paar selektierte / unvollständige Interpretationen,
Nummerierung wie beim Link oben; worauf bei den alten Chinesen immer
zu achten ist, das ist, dass alle Mosaiksteinchen lokaler
Interpretation (z.B. einer Interpretation von ein paar Zeilen)
zusammengefügt ein konsistentes Bild ergeben, da sie Darlegungen von
verschiedenen Seiten eines einzigen konsistenten Grundgedankens sind:
[1]
Das DAO zu erreichen [ist] nicht schwierig – [du musst] nur das
Auswählen von dir tun!
Das DAO als hier als der
Urgrund der Welt zu sehen, als das „Seiende“, es hat kein Ziel
und ist somit einfach banal und somit weder gut noch böse. So was
wie „Sinn“ ist nicht einmal definiert und somit auch nicht „kein
Sinn“ oder „sinnlos“. Alle Koan die mit „Was ist der Sinn von
…?“ beginnen fallen da darunter: Somit kann man nicht einmal
sagen, dass schon solche Fragen „sinnlos“ sind, da „Sinn“ und
somit auch „sinnlos“ nicht definiert und auf der Basis des DAO
nicht definierbar sind (im täglichen Leben schon, aber wir sind hier
beim DAO). Machen sie sich die Mühe und lesen sie Koan, die beginnen
mit „Was ist der Sinn von …?“ im Bi-Yan-Lu, Cong-Rong-Lu,
Wu-men-guan, wie die alten chinesischen Meister das handhaben ;-D mach Deine Verbeugung und tritt zurück.
[2]
[Du darfst] nur nicht verabscheuen [und] lieben, [dann] durchdringst
[du es und] verstehst!
Die Unerreichbarkeit
des DAO durch Sinnlichkeit,
Worte, Verstand, Vernunft
heißt nicht, dass man nicht eine gewisse persönliche Erfahrung
darüber gewinnen kann. Dazu ist Voraussetzung zu begreifen, dass das
DAO weder gut noch böse ist und kein Ziel hat, [dann] durchdringst
[du es und] verstehst!
In keinster Weise bedeutet
das, dass man in seinem weltlichen Dasein als Teil der 10000 Wesen
nicht lieben soll, im Gegenteil.
[4]
Willst [du] erreichen, [dass es (das DAO)] vor [dir] erscheint,
[dann] halte nicht fest an ›Günstig‹ und ›Ungünstig‹!
Das DAO kennt das nicht,
ansonsten analog oben.
[8]
Weil [du] erwählst [und] verwirfst, deshalb [erreichst du] nicht die
›Soheit‹!
Soheit = DAO als Urgrund der
Welt
[12]
Versperre nur die Seite der Zweiheit, sei lieber vertraut mit dem
Samen des Einen!
[13]
[Hast du] den Samen des Einen nicht verstanden, verliert die Seite
der Zweiheit [ihr] Verdienst.
Nur ohne Dualität kann man
eine Erfahrung des DAO erreichen. Das heißt nicht, dass man nur hier
verweilen soll, wenn auch immer wieder als Herberge auf dem
Lebensweg. Es gibt auch noch die ganze Welt, in der wir leben und wo
wir auch leben sollen, weil wir sonst nichts anderes haben.
[14]
Verbannst [du] das Sein, ist kein Sein vorhanden; fügst [du dich]
der ›Leere‹, handelst [du] der ›Leere‹ zuwider.
Das ist die Aufforderung mit
der Erfahrung und Hilfe der Shunyata im Leben zu stehen.
[17]
Kehrst [du] zum Ursprung zurück, erlangst [du] den
Sinn
das Ziel; folgst [du] den Spiegelbildern, verlierst [du] den
Ahnherrn.
Die
Erscheinungen detektieren wir mit den 5 Sinnen plus dem kausalen
Verstand, das ergibt die 6 Sinne des Chan, das ergibt die
Spiegelbilder
aus den 6 Sinnen und wie das Wort Spiegelbilder schon besagt: Es ist
Erscheinung dann Vorstellung und sonst nichts.
Die
Spiegelbilder
sind also nur so was wie Abbilder einer nicht erreichbaren Realität,
schon gleich sind sie nicht das DAO, aber sie sind auch unser Leben.
Dazu auch aus Die Lehrreden
des Hong-zhi Zheng-jue / Wanshi Shôgaku (auch Link oben):
[15] Das DAO (als Grund der
Welt) schlendert im Kreisen; [es] kehrt ein in die Leere und vergisst
die Erscheinungen; [es ist] das Äußerste an Reinheit und Klarheit
[und] aus sich selbst heraus hell; als Helle [aber tut es] nur [eins,
nämlich] aus sich selbst heraus zu strahlen …
Verlasst
[euch] einzig auf den Ursprung [, der] den Wandel (von schlichtweg
allem, mit Bezug auf den Menschen siehe Buch der Wandlungen, auch
Veränderung) hervorruft. Niemand erleidet [dann] die Ungelegenheiten
der seidendünnen Schattenbilder
[in] diesem Zwischenraum = Höhle.
[45] Geht hin, das gelassene
Schlendern vollständig auszuführen! Schneidet ohne Mitte [und]
Grenze [alle] Ecken [und] Kanten ab. [Seid] ein glatt gewalzter Boden
(wörtl. ›ein Boden runder Walzen‹) [und] obendrein eine leere
Höhle ohne Schmutz.
Also: Das DAO ist der Grund
der Welt, sein Strahlen generiert die Schattenbilder an den Wänden
der Höhle (das erinnert an Platons Höhlengleichnis, aber ohne
Platons metaphysischen Klimbim), die Schattenbilder sind das, was wir
mit unseren 6 Sinnen (und allem was wir auch mit modernsten Methoden
messen können) wahrnehmen.
Kommen wir also zum DAO
zurück, erreichen wir das Ziel. Verharren wir bei den Spiegelbildern
- den Erscheinungen und unserer Vorstellung, verlieren wir es.
[18]
Wendest [du dich nur] einen Augenblick zu den Spiegelbildern zurück,
überwindest [du] das Verwerfen [der Dinge] angesichts der ›Leere‹.
[19]
Wechselst [du] angesichts der ›Leere‹ [zur] Veränderung, geht
alles von [deiner] falschen Ansicht aus.
Hier mal direkt vom Link oben:
Inhaltlich
gesehen geht es in diesen beiden Doppelzeilen darum, wie wir uns zu
dem Gegensatz von ›Leere‹ und Dingen der Welt verhalten sollen,
Letztere hier durch die Begriffe ›Spiegelbilder‹ und
›Veränderung‹ vertreten. Das Xin-xin-ming verwirft beide
möglichen Arten von Einseitigkeit: Sich allein der ›Leere‹
zuzuwenden (innerhalb derer es laut Herz-Sûtra Veränderung nicht
gibt) und dabei die Dinge der Welt zu verwerfen ist ebenso falsch wie
anstelle der ›Leere‹ nur die Dinge der Welt gelten zu lassen und
die ›Leere‹ zu verwerfen; richtiges Verhalten besteht – typisch
für den Chan-Buddhismus – stattdessen darin, im Angesicht der
›Leere‹ zugleich den Dingen der Welt einen eigenen Wert
zuzuerkennen.
[20]
Nutzlos, nach dem ›wahrhaft Wirklichen‹ zu suchen – [du] musst
nur aufhören, eine Ansicht [zu haben].
Das DAO als Grund der Welt ist
durch Sinnlichkeit,
Worte, Verstand, Vernunft
nicht erreichbar aber durch aufhören,
eine Ansicht zu haben, durch Zazen zur Erfahrung der Shunyata,
annäherbar.
[22]
Kaum gibt es ›Richtig‹ [und] ›Falsch‹, verlierst [du]
verworren den Geist.
Das DAO als Grund der Welt
kennt weder gut noch böse, weder richtig noch falsch.
[23]
Zweiheit hängt [davon] ab, [dass] es das Eine gibt, [doch] ebenso
erhalte [auch] das Eine nicht aufrecht.
Aus dem DAO folgt die Welt,
aber auch aus Zazen zur Erfahrung der Shunyata, des DAO, folgt unser
Leben in der Welt.
[24]
[Steht] der eine Geist (das DAO als Grundlage für die Welt) nicht
[als] Hauptsache [da], [erscheinen] die Zehntausend Dinge ohne
Fehler.
Was aber das immerwährende
Einkehren in die Shunyata als Herberge impliziert, nach dem aber, was
hier steht, nicht als Selbstzweck sondern als Hilfe zum Leben.