Beiträge von AchimS

    monikamarie:


    In dem Moment, in dem ich mich voll damit identifiziere und als Buddhist zu bezeichnen wünsche, muss ich mich auch der Kritik eines Andersdenkenden aussetzen oder aushalten, dass mein Gegenüber mich unter die Lupe nimmt, was aus meiner Erfahrung allzu gern gemacht wird.


    Man muß sich sicherlich manchmal auch ohne Identifikation gegenüber Andersdenkende "rechtfertigen".
    Meine Erfahrungen hierzu sind, das man eher neugierig als kritisch nachfragt, wenn überhaupt.


    Zitat


    Der äußere und der innere Weg sollten schon übereinstimmen - und selbst dann muss ich keine Bezeichnung für mich haben - es sei denn, es wäre aus bestimmten Gründen wichtig, Stellung zu beziehen.


    Die Frage des Themenstarters klingt eher wie die Suche nach einem "harten" Übergang, z.B. als ob es ein Art Diplom zum Buddhist geben würde.
    Vielleicht ist es sinnvoller, wenn jeder die Frage ganz persönlich sich selbst stellt und weniger dem Umfeld?


    Zitat


    Bei mir war das eher so, dass ich nach zunehmender Erkenntnis eher stiller über meine Geistesausrichtung geworden bin, denn der Weg ist lang, und es wird deutlich, wie schwer es ist, dem "Bild" zu entsprechen.


    Stimmt der Weg ist schwer und lang.
    Ich war aber noch nie besonders "extrovertiert" was meine religiöse Einstellung betrifft...
    An welches "Bild" hast du gedacht? An das eines "perfekten Buddhisten" ?

    Natürlich sind die Übergänge zum "Buddhist sein" fließend und für jeden persönlich anders gelagert.
    Oder gibt es "definierte" Grenzen? Ich denke eher nicht...
    Man muß ja nicht gerade mit einem Schild herumlaufen oder es ständig in die Welt hinausposaunen, aber wenn es die Situation zulässt, erwähne ich schon mal, das ich mich für den Buddhismus interessiere, ohne das es dabei "aufdringlich" erscheint.
    Ich finde nicht, das dies eine "Schublade" ist....

    Chandan:


    Ich finde es immer suspekt, wenn jemand seine religiösen oder sonstigen Ansichten vor sich her träg oder anderes demonstrativ zur Schau stellt.


    Zum Glück habe/hatte ich weder das eine noch das andere in meinem persönlichen Portfolio ;)


    Zitat


    Sollte ich mit meinem letzten Beitrag "überreagiert" haben, tut es mir leid.


    Eine zugegeben etwas seltsame Vermutung, das andere Menschen auf meine Ansichten "brennen" sollten ;)
    Aber ich nehme an, du hast mittlerweile verstanden, auf was ich hinaus wollte....
    Wie gesagt, man "kennt" meine Ansichten, man kann keine Fotos davon machen.

    Eine etwas ungewöhliche Geschichte, durch solche in "Ereigniss" ausgerechnet an die Grundzüge des Buddhismus zu denken ;)


    Ich bin als ehemaliger "Taufchrist" vor über 20 Jahren aus der christlichen Kirche ausgetreten und interessiere mich seit rund 10 Jahren für den Buddhismus. Allerdings "praktiziere" ich ihn nicht unbedingt perfekt nach allen gebotenen Regeln.
    Ich stelle mir schon länger die Frage, wann man sich eigentlich "Buddhist" nennen darf, und wann man lediglich ein "buddhistisch Interessierter" ist....
    Aber ich denke, das ich zu diese Frage besser ein eigenes Ticket ziehen sollte ;)


    Achim

    Kat:


    Und wie soll jmd nachweisen, dass er konvertiert ist? Eine schriflichte Bestätigung der Zufluchtnahme... *gegendiestirnklopf*


    :lol:
    Mal kurz weg vom Geld und hin zum Einzelnen:
    Keine Ahnung, habe mich damit noch nicht beschäftigt, ist es möglich zum Buddhismus "offiziell" zu konvertieren, wie auch immer?

    nyalaana:

    In Österreich ist der Buddhismus als Religion anerkannt. Es gibt dadurch eine Menge mehr Möglichkeiten. Jetzt nur mal ein ganz unwichtiges Beispiel:
    man kann nun in Österreich im Pass unter Religionszugehörigkeit Buddhismus eintragen. Wenn man diese staatliche Anerkennung nicht hat, muss man eintragen lassen "keine" oder es bei der alten zb römisch/katholisch belassen. Ich finde es schön wenn man die Möglichkeit hat dort Buddhist eintragen zu lassen.


    Wie kann man sich das vorstellen?
    Wie "wird" man vor dem Gesetz "amtlicher Buddhist"?
    Was meinst du mit "staatliche Anerkennung"?


    Man kann doch sicherlich nicht einfach aufs Meldeamt gehen und sagen, man hätte als Konfession gerne ein "BU" im Ausweis?

    nyalaana:


    Ich würde denken, dass es nicht so wichtig ist dass man mich und meine Ansichten auf der Beerdigung respektiert, ich würde denken es ist wichtig dass ich zum Ausdruck birnge, dass ich den Toten und die Trauergemeinde respektiere.


    Gut auf den Punkt gebracht, Danke ;)
    Ich würde mich keineswegs "Präsentieren" oder sonst wie "Hervorheben" wollen.
    Meine Frage war, ob es zu diesem Thema eine "Schnittmenge" zwischen beiden Religionen gibt, in der man sich respektvoll bewegen kann, wenn man das möchte.

    Chandan:


    Ja, zu erfahren, dass Du andere Ansichten hast, da brennen die anderen Menschen sicher drauf.


    Ungefähr so, als wenn man seine Einstellung zu Frauen automatisiert zur Schau stellt?


    Zitat


    Klingt für mich erstmal nach Selbstdarstellung und dafür wirst Du so oder so nichts finden, was, wie Erdmaus es ausdrückt, "buddhismuskonform" ist.


    Ansichten zu zeigen hat nicht zwangsläufig etwas mit Selbstmarketing zu tun, vielleicht eher mit Meinungsfreiheit...
    Warum sollte ich mich hinter meinen Ansichten verstecken?
    Man kennt meine religiösen Ansichten und respektiert sie.

    Danke für die zahlreichen Antworten bisher


    Erdmaus:

    Muss jeder selber wissen...
    Dem Verstorbenen dürfte es egal sein ;)


    Wenn ich an die Wiedergeburt glaube, möchte ich nicht daran denken, das es ihm "egal" ist.


    Dalai:


    Meditieren über den Verstorbenen.


    Ich meinte eigentlich den Moment, wenn man vor dem offenen Grab steht.
    Ich wollte den nach mir Trauernden eigentlich nicht ihre "kostbare" Zeit stehlen


    Tsultrim Dorje:

    Phowa machen.


    Da ich in sowas keine Übung habe, wird mir kaum Zeit für einen Praxis-Anleiter bleiben ;)



    Chandan:

    Warum willst du jemanden, der tot ist, die letzte Ehre erweisen? Für wen?


    Weil ich das so möchte.


    Knochensack:

    Lieber Achim,


    jeder auf seine Art und Weise. Mach also was Du möchtest, aber nehme Rücksicht auf die engsten Hinterbliebenen.


    Ich finde Rituale sehr wichtig, sie setzen Punkte im Leben, bezeichnen Zäsuren und sind sehr hilfreich.
    Gerade Trauerituale sind enorm tröstend.


    Die Rücksicht sollte sich von selbst verstehen und nicht sonderlich erwähnt werden ;)
    Ja, es darf schon ein kleines kurzes "Ritual" sein, das würdevoll und angebracht ist, aber doch zeigt, das ich "andere" Ansichten habe.
    Ich sollte vielleicht erwähnen, das ich mich mit dem Sterbe- und Totenkult in der westlichen Welt nicht immer identifizieren kann, was z.B.
    "Totenanzeige" oder "Leichenschmaus" betrifft.


    Achim

    Hallo Sabine.
    Ich glaube, du sucht den Buddhismus weniger als Religion, sondern viel eher als "Lebenshilfe"?
    Du suchst wahrscheinlich etwas das dir hilft, wieder zu deiner inneren Ruhe und Ausgeglichenheit zu kommen?
    Es ist ok, das du dich dazu mit dem Buddhismus als Lebenseinstellung beschäftigen willst, aber dazu brauchst du dich nicht unbedingt in Totenbücher oder einer bestimmten buddhistischen Richtung auskennen. Wie hier schon angedeutet, sind die Schulen ohnehin in gewisser Weise ähnlich.


    Aus ganz ähnlichen Beweggründen habe ich auch vor ungefähr 10 Jahren angefangen, mich für den Buddhismus zu interessieren.
    Aber damit seine Einstellung zum Leben zu ändern, war ein langer und nicht einfacher Prozess.
    Bei mir dauerte es 2-3 Jahre, bis ich eine für mich akzeptable Ruhe und Gelassenheit gefunden zu haben.


    Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, dann wünsche ich dir, liebe Sabine, das du auf diesem Weg nie die Geduld verlierst und jeden Tag zufrieden mit dir bist.


    Achim

    Gibt es eigentlich eine "besondere" Vorgehensweise, wie man (hier in Deutschland) als Buddhist einem Verstorbenen die letzte Ehre erweist?
    Ich habe mal bei einer Beerdigung beobachtet, wie sich ein (deutscher) Hinterbliebener mit dem in Thailand üblichen Wai vom Verstorbenen verabschiedet hat.
    Was haltet ihr davon?


    Achim