Beiträge von Novize

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    Das schlechte Gewissen produziert unheilsames Karma.
    Was geschehen ist, ist geschehen und man kann es nicht mehr ändern.


    Ist das wirklich so? Kann das schlechte Gewissen nicht dazu dienen den selben Fehler einfach beim nächsten Mal nicht mehr zu wiederholen?


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    Frei kaufen schon mal gar nicht.


    Das dachte ich mir schon. ;)


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    Entspann Dich lieber Novize. Wenn Du das nächste Mal die Gelegenheit zum geben hast, tu es so wie Hanzze es beschrieben hat.


    Die Sache mit der Entspannung ist für mich leider leichter gesagt als getan. Da werde ich wohl noch lange an mir arbeiten müssen...
    Werde aber dennoch versuchen beim nächsten Mal mit reinerem Herzen zu geben und ohne unnötige wertende Gedanken, die ohnehin zu nichts führen.


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    Ich denke es ist viel besser, wenn du dich mit den Gefühlen, die in diversen Situationen aufkommen beschäftigst.


    Wie rätst du denn sollte ich mich am besten damit beschäftigen? Einfach in der Situation meine Gefühle beobachten?


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    Das ist nix zum gut machen (müssen) *schmunzel*


    Das seh ich nach der ausführlichen Beschäftigung damit anders aber ändern kann ich es jetzt leider wirklich nicht mehr...


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    Frag einfach dein Herz und lass den Kopf und den Bauch weg. *schmunzel*


    Wenn das so einfach getan, wie gesagt wäre.


    @Shebop: Danke für den kostenlosen Nachhilfeunterricht in Deutsch.

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    Die Vokabel ist wichtig und kann ein Einstieg sein in die Struktur, die bei rein intellektueller Herangehensweise an solche Fragen gern die Führung übernimmt und durch 'Psychologisierung' die Realität deformiert.


    Du rätst also ähnlich wie hanzze dazu in solchen Situation am besten impulsiv nach dem Herzen zu handeln statt erst einmal lange darüber nachzugrübeln?


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    Wenn ich jemandem etwas gebe, muß ich es hier nicht breittreten und dadurch mein Gutmenschen-Ego aufblähen.


    Falls du mich mit dieser Aussage gemeint hast: In diesem Thread geht es leider darum, dass ich ja NICHT gegeben habe, worauf ich wirklich alles andere als stolz bin aber es nun mal nicht mehr ändern kann.

    Wow, hier wird ja wirklich wild diskutiert...


    Um mal wieder kurz zum Thema zurückzukehren: Irgendwie lässt mir diese Sache leider keine Ruhe und ich habe ein ziemlich schlechtes Gewissen. (Sind das schon die karmischen Früchte? :) ).


    Ich spiele gerade mit dem Gedanken einfach einer gemeinnützigen Organisation etwas zu spenden um sozusagen die karmische Balance wieder herzustellen.
    Was ist von solchen nachträglichen Aktionen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, aus Sicht des Buddhismus zu halten?
    Ich muss gestehen, dass es für mich eher den Anschein des "Sich Rein waschen wollens" hat und vielleicht sogar etwas heuchlerisch ist.

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    Nein, du hast kein schlechtes Kamma erzeugt aber du hast dir die
    Gelegenheit für gutes Kamma und den Ausbau deiner Freigiebigkeit entgehen lassen.
    Das du hinterher aber gedacht hast: "hätte ich ihn doch nicht abblitzen lassen" das
    war von Mitleid bewogen und gutes Kamma in Gedanken und Gesinnung.


    Das ist doch schon mal sehr beruhigend zu lesen aber eine kleine Frage bleibt da noch für mich: Worauf basiert deine Gewissheit diesbezüglich? Hast du das aufgrund deiner (sicherlich großen) Erfahrung geschrieben oder bezogst du dich hier auf einen Text? Falls ja, würde es mich sehr freuen die Quelle zu lesen.


    Geronimo: Guter Tipp!


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    Folglich orientierst Du Dich bez. Deiner Verhaltensweise an Erinnerungen anstelle des tatsächlichen Moments.
    -Ob das Träumerei oder Wachheit ist, scheint offensichtlich.


    Ja, da gebe ich dir Recht, Shebop. Aber sind denn nicht Erinnerungen auch dazu da um, schon einmal gemachte, Fehler nicht mehr zu wiederholen?



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    "Ich gebe nur dann Geld, wenn der andere damit tut was ICH will, um mein "Gewissen zu beruhigen" und dem Verstand eine Erklärung zu geben, warum ich jemanden gängeln will."


    Es ging mir NICHT darum mein Gewissen beruhigen. Zumindest wäre ich mir dessen nicht bewusst gewesen.
    Was die Quängelei angeht so muss ich gestehen, dass ich wohl bevormundent war und darüber geurteilt habe, was für einen anderen Menschen wohl gut und was schlecht ist.
    Um bei dem Beispiel von vorhin zu bleiben: Angenommen ich wüsste, dass jemand Alkoholiker ist und würde ihm deswegen eine Flasche Wein verweigern? Wäre das für dich auch Quängelei bzw. Bevormundung?


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    [...] Wir sind das nicht gewohnt, ich weiß, aber das nennt man Großzügig sein. *schmunzel*


    Sehr interessanter Post, Hanzzo. Ich wünschte ich könnte das Alles schon so wie du sehen aber so weit bin ich wohl momentan noch nicht. Wie du wohl richtig analysiert hast, liegt hier das Problem weniger in Geiz oder Gier oder dem schlichten Auftstellung einer Kosten/Nutzen Rechnung begründet, sondern eher einfach darin, dass ich mir zu viele Gedanken gemacht habe, was letztlich wohl weder mir noch dem Fragenden etwas bringt, noch mir überhaupt zusteht.
    Könnte man deine Haltung diesem Thema gegenüber also zusammenfassend als "Gib ausnahmslos Jedem aber mit der richtigen (guten) Absicht" schreiben?


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    schwierige Frage; denn jeder kennt die organisierten Banden, die Kinder und Tiere benutzen um Mitleid zu erregen.
    Das möchte ich nicht unterstützen.


    Ja, Lillitschka. Das war genau mein Punkt! :) Ich habe mir über diese Dinge auch schon in etwas größerem Maßstab Gedanken gemacht. Zum Beispiel auch was Entwicklungshilfe angeht. Werden damit nicht nur Abhängigkeiten geschafft und Leute entmündigt statt ihnen dabei zu helfen sich selbst zu helfen? Ich nehme an, dass eure Antwort darauf sein wird: Mach dir nicht zu viele Gedanken über all diese Dinge sondern konzentriere dich lieber auf das, was du selbst erreichen und tun kannst. Oder? ;)


    P.S: Noch eine OT-Frage: Warum ist hier eigentlich die Anzahl der Smilies pro Post limitiert?

    Hallo Leute,
    Schon mal vielen Dank für die vielen tollen Antworten und danke für den Link, Hanzze. :)


    Ich würde gerne noch etwas hinzufügen, auch wenn ich mich dadurch nicht rechtfertigen will: Meiner Meinung nach habe ich nichts gegeben, weil ich mir über die Motive des Anderen nicht im Klaren war. Das heisst insbesondere, dass ich nicht aufgrund von (mir bewusstem) Geiz oder Gier gehandelt habe. Ich hatte zu dem Zeitpunkt durchaus Geld dabei und wäre auch bereit gewesen es herzugeben ohne mir etwas für mich (also für mein Selbst) dafür zu erhoffen. Dass ich dennoch nichts gegeben habe lag einfach darin begründet, dass ich nicht sicher war ob ich damit auch Gutes tue. Versteht ihr wie ich das meine?


    Zum Beispiel bin ich nicht der Meinung, dass es eine gute Tat ist einem Alkoholiker eine Flasche Wein zu schenken. Wie seht ihr das?

    Hallo liebes Forum,
    Heute ist mir Folgendes passiert und mich würde eure Meinung dazu sehr interessieren:


    In der Stadt kam heute ein (durchaus gepflegter) junger Mann auf mich zu und sagte mir er bräuchte Geld für Verpflegung und Unterkunft und müsse bis heute Abend 6 Euro zusammen bekommen. Ich habe ihm kein Geld gegeben, da ich mir vor einiger Zeit (nachdem ich in einer extremeren Situation mal von jemanden richtig hereingeleget wurde) geschworen habe, dass ich niemanden mehr einfach so Geld gebe. Immerhin kenne ich die Leute ja nicht und kann ja nicht wissen ob sich diese Person nicht doch vielleicht von dem Geld nur Alkohol oder andere Drogen kauft.


    Nachdem ich den Mann aber so abblitzen lies kamen mir doch an meiner eigenen "Philosophie" einige Zweifel: Was wäre, wenn jeder so denken würde? Wenn niemand mehr Bettlern Geld geben würde, dann wären diese wohl dazu gezwungen zu stehlen.


    Mich würde mal sehr interessieren was ihr denkt, was ein "guter Buddhist" wohl in einer solchen Situation tun würde. Auch interessiert mich sehr welche Konsequenzen mein Handeln aus buddhistischer Sicht wohl hat. Habe ich durch das Verweigern von Hilfe einem Schwächeren gegenüber schlechtes Karama erzeugt? Vielen Dank schon mal für eure Antworten und Anregungen.

    An dieser Stelle möchte ich mich dann doch noch einmal ganz kurz einklingen, um eine weitere Frage zu stellen:


    Sven hat diesen Link zu den Lehrreden des Buddha gepostet. Das habe ich mir einmal durchgelesen und dabei kam mir Folgendes in den Sinn:
    Ist es wirklich so, dass (nach der Lehre des Karmas) alle fühlenden Wesen eigens dafür verantwortlich sind in welchen Umständen sie wiedergeboren werden und wie sie leben? Ein armer, kranker, gebrechlicher Mensch, der in einem Entwicklungsland ohne Chance auf ein besseres Leben leben muss, ist somit selbst an seiner misslichen Lage schuld, da er in einem früheren Leben schlechtes Karma angehäuft hat?


    Falls ja, so fällt mir dazu dann noch eine weitere Frage ein: Im Buddhismus gibt es ja keinen Gott. Wer aber richtet denn überhaupt über die Taten, die ein fühlendes Wesen begeht? Wer kategorisiert, ob jemand nun etwas schlechtes oder etwas gutes getan hat?


    Und wenn wir schon einmal beim Fragen sind: Was geschieht, wenn ich dem beispielhaften Mann aus dem Entwicklungsland aus Mitgefühl und Mitleid helfe und ihn unterstütze? Behindere ich dann nicht sein Karma daran sich frei zu entfalten? Verhindere ich dann nicht, dass er seine karmischen Konsequenzen trägt, die er ja selbst zu verantworten hat?


    Vielen Dank für eure Antworten und auch für die bisher geschriebenen Beiträge. Durchaus sehr lehrreich. :)

    Schönen guten Morgen,

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    Beobachte Dein Leben und das anderer, und dann wirst Du es irgendwann freiwillig akzeptieren.


    Das hoffe ich wirklich.


    Auch wenn ihr schon viele meiner Fragen beantwortet habt, hab ich dann doch noch eine Frage übrig:
    Wie sieht es eigentlich mit "gespielten" schlechten Worten und Taten aus? Damit meine ich Dinge, die man zum Beispiel als Schauspieler sagt oder tut.
    Hat es wirklich keinen negativen Effekt auf Körper und Geist, wenn man oft den Bösewicht mimt und oft cholerische Menschen spielt, die voller Bitterkeit und Hass sind?


    Viele Grüße
    Novize

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    Gaanz einfach- Du lässt ihn auf meinen Fuß fallen... :evil: Dann fragste nix mehr und weißt es... :badgrin:


    Ich meinte eher, um bei der Metapher zu bleiben, auf dem Fuß von jemanden, der sich nicht wehren kann und von dem ich weiß, dass er sich niemals wehren wird. Natürlich will ich das erst gar nicht ausprobieren, nur um das Karma-Prinzip zu testen...
    Es scheint wohl so zu sein, dass man, zumindest am Anfang, einfach dazu gezwungen ist das Karma-Prinzip hinzunehmen, ohne es wirklich beweisen zu können. Vielleicht kommt ja irgendwann die Einsicht. :)


    @Alle: Danke für eure Antworten, ihr habt mir schon mal einen guten Schritt weitergeholfen. Jetzt folgt dann natürlich der schwierige Teil: Die Praxis!

    Hi crazy_dragon,

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    Zweifelst Du am Karma-Prinzip, dann lasse Dir mal einen Stein auf den nackten Fuß fallen. :D


    Guter Einwand! Damit könnte ich wohl zweifelsfrei überprüfen, dass das Karma-Prinzip für schlechte Taten, die von mir ausgehen und auf mich gerichtet sind, funktioniert. Schwieriger wird es da für mich aber schon dabei, wenn es um die karmischen Konsequenzen für mich geht, wenn ich anderen böses tue. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Wie kann ich überprüfen, dass mir etwas böses widerfährt, wenn ich einen Stein auf den nackten Fuß von jemand anderem fallen lasse? ;)


    Viele Grüße
    Novize

    Hallo,

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    auch einen "offensichtlich bösen Menschen" darf man nicht umbringen.


    Darum ging es mir auch nicht. Es ging mir eher um das Karma, das bei dem Gedanken erzeugt wird, wenn man sich zu wünscht, dass dieser jemand tot wäre.


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    Es gibt verschiedene Zen-Schulen, welche ist es denn?


    Um ehrlich zu sein habe ich mich so genau damit noch gar nicht ausserneinander gesetzt. Mich hat eher das Zazen; das einfach nur sitzen fasziniert, dass wohl in allen Zen-Schulen vorkommt. Oder gibt es gar eine Zen-Schule, die ohne Zazen auskommt?


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    Die Konsequenzen genau absehen kann man nur, wenn man Allwissenheit erlangt hat.


    Dem kann ich zustimmen. Man weiß wohl nie, was nach diesem Diktator kommt und wie sich das Land ohne diesen entwickeln würde

    Hallo ihr zwei Beiden,
    Schon mal vielen Dank für eure Antworten, die mir bisher schon ganz gut weiterhelfen konnten. :)


    Bei der dritten Frage scheint es ja unterschiedliche Auffassungen zu geben, da sich hier die Antworten widersprechen. Norbert, bist du dir sicher, dass der Buddha das so gesagt hat? Falls ja, weißt du wo (also in welchem Buch oder welcher Schrift) er das gesagt hat? Das würde ich doch sehr gerne mal nachlesen.


    Was das Karma angeht, so habt ihr natürlich Recht, dass ich es (zumindest momentan noch) nicht überprüfen kann. Vielleicht sollte ich einfach so leben, als ob die Gesetze des Karmas und der Wiedergeburt wahr wäre, auch wenn ich davon nicht absolut überzeugt bin. Zu verlieren habe ich dabei ja so oder so nichts. Ich nehme an, dass Beweise im wissenschaftlichen Sinne dazu wohl keine vorliegen und diese Erfahrungen nur in der Meditation gemacht werden können oder wie sehr ihr das?


    Viele Grüße
    Novize

    Schönen guten Abend,
    Als Neuling im Bereich des Buddhismus habe ich momentan noch einige Fragen, die ich euch gerne stellen würde. Am besten schiesse ich dann doch einfach mal damit los:


    1.) Laut der Literatur, die ich bisher gelesen habe, erzeugt es sehr schlechtes Karma den Tod eines Menschen zu wünschen bzw. hierbeizusehnen, dass dieser sterben wird. Wie aber sieht es in dieser Hinsicht mit offensichtlich "bösen" Menschen, wie zum Beispiel Diktatoren, notorischen Mördern und Ähnlichem aus? Erzeuge ich dadurch schlechtes Karma, wenn ich mir den Tod eines solchen Menschen herbei wünsche, auch wenn ich weiß, dass durch diesen Tod wahrscheinlich hunderten oder tausenden Menschen viel Unglück und Leid erspart bliebe?


    2.) Laut Buddha solle man ja keiner Lehre folgen, deren Wahrheitsgehalt nicht überprüfbar ist bzw. von deren Wahrheit man selbst nicht vollkommen überzeugt ist. Um ehrlich zu sein, fällt es mir jedoch manchmal etwas schwer an solche Dinge, wie Karma oder Wiedergeburt uneingeschränkt zu glauben. Ich sehe jedoch keine Möglichkeit diese Dinge zu beweisen. Wie geht ihr damit um? Glaubt ihr einfach an diese Gesetzmäßigkeiten so wie zum Beispiel Christen an ihre Religion glauben, vertraut ihr euerer Intuition oder habt ihr eventuell sogar Möglichkeiten gefunden diese Gesetzmäßigkeiten zu beweisen? ;)


    3.) Die Zen-Schule hat es mir momentan im Vergleich noch am ehesten angetan. Wisst ihr, was die Einstellung dieser Schule bezüglich der Erleuchtung von Laien betrifft? Ist es laut der Zen-Lehre für einen Menschen, der einer Arbeit nachgeht und Familie hat, überhaupt möglich in diesem Leben die Erleuchtung zu erlangen? Oder ist dies nur Mönchen und Nonnen vorbehalten?


    Vielen Grüße
    Novize


    P.S: Bevor ich es vergesse: Schön, dass es dieses Forum gibt. Ich bin schon über die ein oder andere Weisheit hier bisher gestolpert.