Beiträge von hüpernova

    Ja, nun bin ich auch mal wieder zugegen. Ich fasse mich kurz:


    Ich möchte als Einstieg in die Lehre anfangen, den Palikanon zu lesen. So richtig blicke ich da jedoch nicht durch. Hab ihr Ratschläge, in welcher Reihenfolge man das am besten lesen sollte? Oder einfach irgendwo anfangen?


    Danke schonmal und

    Bei mir war es so, dass ich mich persönlich seit dem Abitur vor dreieinhalb Jahren persönlich weiterentwickelt habe. Früher hatte ich sehr häufig so Phasen von "Weltschmerz": Ich fühlte mich ohnmächtig in dieser leistungsorientierten, ökonomisierten Welt. Ich wusste nicht, wie man daran etwas ändern oder wenigstens selbst damit zurechtkommen sollte.


    Nach dem Abitur habe ich ein freiwilliges soziales Jahr in einer Wohngemeinschaft für demente Menschen gemacht. Da haben acht demente Omas gelebt und dieses FSJ hat mich auf jeden Fall deutlich weitergebracht. Im Oktober 2009 bin ich zuhause fürs Studium ausgezogen und lebe in einer WG. In dieser Zeit nach dem Abi habe ich gelernt, gelassener zu sein, den Menschen immer wieder freundlich zu begegnen, auch wenn ich etwas an ihnen auszusetzen habe. Das hat bestimmt auch was mit den Dementen zu tun: Die nehmen einen immer wieder neu wahr und wenn sie unfreundlich oder aggressiv sind, kann man ihnen dafür nicht böse sein.


    Ich glaube, das habe ich gewissermaßen auf alle Menschen übertragen. Aus meinem Ärger, Zorn, vielleicht sogar Hass, ist Mitgefühl und Gelassenheit geworden, jedoch immer noch mit der Motivation, etwas ändern zu wollen.


    Naja, und dann habe ich mich vor ein paar Monaten nochmal mit Buddhismus beschäftigt. Darauf gekommen bin ich durch die Band Tool und den Künstler Alex Grey. Beide schaffen spirituelle Kunst, aus der ich Kraft schöpfen konnte, wobei letzterer vielleicht etwas zu esoterisch angehaucht ist...
    Ich fühlte mich jedenfalls im Buddhismus total bestätigt und habe entdeckt, dass das genau der Weg ist, den ich in letzter Zeit unbewusst gegangen bin und der mir geholfen hat, mit meinem Leben klarzukommen. Seitdem versuche ich, auf diesem Weg weiterzugehen :)


    Losang Lamo:


    Das meinte ich, was ich typisch finde und was vielfach erlebbar ist: Rückst Du freiwillig, unentgeldlich, ehrenamtlich, von deiner Frei- oder Arbeitszeit abgespart, aus, um anderen uneigennützig zu helfen, dann kriegst du oft noch eins aufs Dach. *Kopfschüttel* So sind wir kritischen Deutschen.


    Vielleicht ist das eher ein Merkmal einer Leistungsgesellschaft als das der kritischen Deutschen.


    Die Erfahrung teile ich aber. Mein Vater ist seit etwa 35 Jahren im Stadtrat aktiv, war auch Vorsitzender eines Sportvereines. Auf große Dankbarkeit braucht man da nicht zu hoffen.


    Ich sehe das eher als Selbsttherapie: Wer Gutes tut, dem geht es gut :)


    Ersteinmal: Danke, Hanzze für deine Mühe!
    Ich werde in diesem Post einige Verbesserungsvorschläge für die Übersetzungen sammeln. Hanzze, du kannst sie dir ja mal durchlesen und in die Originalbeiträge übernehmen, wenn du meiner Meinung bist.


    Es ist alles genau hier
    Buddha ist das Dhamma; das Dhamma ist Buddha. Er nahm das Wissen, zu dem er erwachte, nicht weg. Er ließ es genau hier. Um es in einfachen Worten auszudrücken: Es ist wie mit Lehrern in den Schulen. Sie sind keine Lehrer von Geburt an. Sie mußten zuerst den Lehrgang um Lehrer zu werden Studieren, bevor sie Lehrer wurden, in Schulen lehrten und dafür Geld bekamen. Nach einer Weile, werden sie weg sterben - weg davon, Lehrer zu sein. Aber man kann sagen, das in gewisser Weise Lehrer nicht sterben können. Das, was Menschen zu Lehrern macht, verbleibt genau hier. Genauso ist es mit Buddha. Die vier edlen Wahrheiten, die ihn zum Buddha machten, sind nach wie vor hier. Die sind keineswegs irgendwo hin verschwunden.


    Zum Ozean
    Die Ströme, Seen und Flüsse, wie sie auch immer in den Ozean fließen, einmal den Ozean erreicht, haben sie alle dasselbe Blau, denselben salzigen Geschmack.
    Genauso ist es mit den Menschen: Es spielt keine Rolle, von wo sie kommen - wenn sie den Strom des Dhammas erreicht haben, ist es alles dasselbe Dhamma.


    Grundwasser
    Buddha ist das Dhamma; Dhamma ist Buddha. Das Dhamma, zu dem Buddha erwachte, ist stets präsent in dieser Welt. Es ist nicht verschwunden. Es ist wie Grundwasser. Wer immer einen Brunnen bis zum Spiegel des Grundwassers gräbt, wird Wasser finden. Es ist nicht der Fall, dass eine Person Wasser zum Entstehen bringt, oder formt. Alles was zu tun ist, ist seine Anstrengung daran zu setzen den Brunnen zu graben, tief genug um schließlich das Wasser zu erreichen.


    Wenn wir einsichtig sind erkennen wir, dass wir keineswegs weit von Buddha entfernt sind. Wir sitzen ihm direkt gegenüber, jetzt in diesem Moment. Wann immer wir Dhamma verstehen, sehen wir Buddha. Die, die eifrig und stetig Dhamma praktizieren - ob sie nun sitzen, stehen oder gehen - sind in der Gewissheit, Buddha Dhamma zu jeder Zeit zu hören.


    Salz, das nicht salzig ist
    Einst kam ein Mönch, der von sich behauptete ein Meditierender zu sein, und bat darum, hier bei mir zu leben. Er fragte nach der Art der Praxis, die wir hier üben und ich sagte ihm: "Wenn du mit mir lebst, kannst du kein Geld verwenden und keine Dinge aufheben. Ich folge dem Vinaya."


    Er sagte, er übe sich im Nicht-Anhaften.


    Ich sagte: "Ich weiß nicht, was du meinst."


    Darauf fragte er: "Wenn ich nun Geld benutze ohne daran anzuhaften, kann ich dann hier bleiben?"


    Ich sagte darauf: "Sicher, wenn du Salz essen kannst, ohne das es salzig schmeckt, kannst du das. Wenn du aber einfach nur behauptest, dass du daran nicht festhältst, nur weil dir nicht danach ist diese lästige Regel einzuhalten, dann ist es schwer für dich, hier zu leben. Aber wenn du Salz essen kannst ohne das es dir salzig schmeckt, dann werde ich dir glauben. Kannst du wirklich einen halben Scheffel Salz essen ohne dass es salzig schmeckt? Die Sache mit dem nicht Anhaften ist nicht etwas, worüber du nur sprichst oder vermutest. Wenn du so redest, kannst du nicht mit mir leben."


    Also ging er.


    Der einsame Pfad
    Was auch immer in unserem Geist vorgeht: Wenn unsere Beweggründe noch nicht gut genug sind, können wir es nicht loslassen. In anderen Worten; es gibt zwei Seiten: Diese Seite hier und jene Seite dort. Leute neigen dazu, auf der einen Seite zu gehen, oder auf der anderen. Da ist selten jemand, der in der Mitte geht. Es ist ein einsamer Pfad. Wenn da Liebe ist, gehen wir auf dem Pfad der Liebe. Wenn da Hass ist, dann gehen wir auf dem Pfad des Hasses. Wenn wir versuchen, Liebe und Hass loszulassen, ist es ein einsamer Pfad. Wir sind nicht gewillt ihm zu folgen.

    Hmmmm....
    Also ich bin ja noch ziemlich neu hier. Ich würde mich auch eher als Buddhismus-Interessierten bezeichnen auch erst seit einigen Wochen, kenne mich also kaum mit den Schriften und so aus.
    Ich hätte allerdings durchaus Lust, den Posten zu übernehmen. Hab schon den Mod (und Admin) in einigen Foren gemacht. Also wenn ihr es wagen wollt, könnte man ja mal per PN oder ICQ oder so drüber reden.

    Zitat

    Jedes Blatt, jeder Zweig ist abhängig von den Wurzeln


    Das Bild mit dem Baum finde ich gut. Um darin zu bleiben: Die Wurzeln sind doch ebenso abhängig von Blatt und Stamm wie umgekehrt.


    Sich nicht leiten lassen, das kann ich mir schlecht vorstellen. Sobald man Texte studiert, diskutiert, Dinge beobachtet, wird man doch beeinflusst. Man kann durch seine Sichtweise nur Einfluss darauf nehmen, wie (stark) man beeinflusst wird. Oder ist mit "leiten lassen" hier nur ein blindes Folgen gemeint?

    Eins vorweg: Ich bin einer dieser stillen Mitleser. Dies ist mein erster Post, ich bin bereit, mich von euch in der Luft zerreißen zu lassen ;)


    Zitat

    Dein innerliches Leben äussert sich im Äusseren und das umgekehrt genau so ... oder ??


    Sehe ich auch so. Ohne den "Konsum" von Reizen, Informationen, äußeren Einflüssen können wir doch nicht darauf kommen, spirituell, buddhistisch, bewusst oder wie auch immer zu leben, oder?


    Zitat

    Was konsumierst du so wenn du gerade mal nicht konsumierst?


    Ging es nicht darum, dass man eben eben nie nicht konsumiert? So hab ich peeter verstanden. Die einzige Tätigkeit, die mir bekannt ist, bei der man in peeters Sinne (so, wie ich ihn verstehe) nicht konsumiert, ist Schlafen, würd ich mal sagen. Okay, man atmet. Aber ansonsten verarbeitet man die ganzen Konsumeindrücke.