Beiträge von tompi72

    Heisst Meditation nicht, das alles loszulassen? Also das zu erkennen, was jenseits der "Hemmungen", der Beurteilung dieser und der möglichen Gegenmaßnahmen liegt? Insofern würde ich auch nicht von einem Unterdrücken sprechen wollen, sondern eher von einem "Darüber-hinaus-gehen".


    Zweifel oder Nicht-Zweifel, Hemmung oder Nicht-Hemmung... wer oder was nimmt diese Regungen und Gedanken während der Meditation wahr?

    Bakram:


    samsara: Du bist nur für Dich verantwortlich, nur Dich kannst du formen (nicht die ganze welt)
    @tompi72:Zumindest bist Du für dich verantwortlich, zumindest dich kannst Du verwirklichen (oder eben nicht/nihil).


    Was heißt es denn "mich zu verwirklichen"? Ist das nicht der Punkt, an dem es weder Weltverbesserung noch Nihilismus noch eine Linie dazwischen gibt?


    Aber ich fürchte, das hilft samsara gerade nicht besonders. ;) Vermutlich geht es einfach nur darum alles anzunehmen. Die Meinung der Anderen genauso anzunehmen, wie das eigene Bestreben diese Meinung korrigieren zu wollen.

    monikamarie:

    Hallo und herzlich Willkommen Samsara*,


    samsara*:


    Nun ist es aber leider eher so, dass mir das Meditieren mehr und mehr Probleme im Alltag bereitet, weil ich so viele Dinge an anderen Menschen und dem Umfeld sehe, die ich nicht (mehr) verstehen kann.


    Dass Du sie nicht mehr verstehen kannst, ist ein Fort-Schritt heraus aus einem Lebensbereich, in dem Du sie offenbar zuvor verstanden hast, und ein weiterer Fortschritt auf dem Weg ist, sie neu zu sehen und wieder zu verstehen, das erfüllt Dich dann möglicherweise mit Mitgefühl *).


    Aber ist das denn nicht nur ein Meinungs-Austausch? Zuerst war Meinung / Lebenshaltung A "richtig" und wurde angenehmerweise sogar vom Umfeld geteilt. Jetzt ist B "richtig" und eckt bei A an. A und B sind beide aber weder richtig noch falsch. Somit ist B kein Fortschritt gegenüber A. Und tiefer in B einzutauchen, wie monikamarie vorschlägt, macht es weder besser noch schlechter. Und zu allem Überfluss ist auch mein Kommentar hier weder richtig noch falsch. ;) Alles ist perfekt, genau so wie es ist.

    Meiner bescheidenen Meinung nach greifen diese Gedanken zu kurz. Natürlich kann ich nachvollziehen was Du schreibst, samsara. Du hast Dich für den Weg entschieden, weil Du ihn "richtig" findest. Andere Menschen denken und handeln aber anders, weil sie das als "richtig" empfinden. Ist Deine persönliche Sicht "richtiger"? Oder hat nicht jeder von seinem Standpunkt aus Recht?


    Letztendlich geht es doch aber um eine übergreifende, integrative Sicht. Um ein Erkennen, dass Meditieren und Nicht-Meditieren nicht zwei parallele Welten sind, wie Du schreibst, sondern beides Ausdruck des einen "Urgrundes". Alles ist so wie es ist - egal, ob wir das als "richtig" oder "falsch" kategorisieren.


    Was passiert in Dir, wenn Du das Bild einfach mal größer machst? Wenn Du nicht Dich als Referenz nimmst, sondern das gesamte Universum. Wie wichtig ist es für das gesamte Universum, wenn das Handeln eines Einzelnen "nicht in Ordnung" ist? Welche Bedeutung hat das wirklich? Darf nicht einfach alles so sein wie es ist? Kann es überhaupt anders sein?


    Herzlicher Gruß,


    Tom